Acta Pacis Westphalicae III C 2,1 : Diarium Volmar, 1. Teil: 1643 - 1647 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
Samstag
Sambstags, 8. huius, ist angedeütter secretarius vor-
mittags umb 9 uhr zu unß kommen und hatt unß fast gleichen vortrag
gethan. Darauff wir unß auch alsbaldt zu denn Spanischen verfüegt und inen
solche werbung vorgehalten. Die haben es an Castel Rodrigo ze referiren
benommen, doch angedeüttet, daß der secretarius besser thuen wüerde,
wann er sich selbst bei inen einstellen thet, wölches auff denn abendt ander-
werts unvermerkht geschehen köndt. Dessen er auch per dominum comi-
tem erinnert worden, wie er folgendt auch solche visita selbst verricht und
ime sein contento geben worden. Bei diser occasion haben wir inen, Spani-
schen, auch referirt, waß am vorgangnen donnerstag mit denn churfürstli-
chen super responso Gallorum consultirt worden, da sie der meinung gewe-
sen: 1. Man solte sich nit abweisen lassen, alle handlungen in schrifften, doch
allein punctatim et breuiter ze proponirn futurae memoriae et testimonii
causa, dann sonst wurden es die Franzosen leichtlich leugnen, diß oder
jens were nit an sie gebracht worden. 2. Man solte den episcopum Treuiren-
sem nimmer ante factam pacem ledig geben, sonder sich dahien vernem-
men lassen, daß man erbiettig bleib, quando de confaederatis tractabitur,
sein sach zuerst vor handt ze nemmen und zu erledigen. 3. Ein specialpropo-
sition möchte wol verfaßt, aber denn mediatoren mit anfüegung der antt-
wortt uber obiges Französisches responsum anzeigen, weil die Franzosen mit
keiner specialproposition biß dato heraußgewollt, so were man dißortts dar-
mit gefaßt und selbe ze ediren erbiettig, doch solten die mediatores ein zeitt
bestimmen, daß dergleichen utrinque beschehen und zu ihren handen geli-
fert wurde.
Sed haec cautela mihi videtur superflua, quia, si illi facere nolunt, tempus
denuo frustra teretur et postea nobis incumbet vel dare talem propositio-
nem non expectatis Gallis vel rem in suspenso relinquere. Hoc facere non
expedit. Si ergo illud facere postea debebimus, quid vetat, ut non expectato
Gallorum consensu faciamus tempus hoc praeoccupando, maxime cum id
maiorem Caesari beniuolentiam conciliare possit? Nam aut ad singula capita
Galli declarabunt, quid facturi vel non facturi sint, et sic intrabimus in rei
ipsius tractatum, aut omnino renuent. Quo casu planum facient se pacem
prorsus nolle caussamque habet Caesar diutius frustra huic congressui non
inhaerere.
mittags umb 9 uhr zu unß kommen und hatt unß fast gleichen vortrag
gethan. Darauff wir unß auch alsbaldt zu denn Spanischen verfüegt und inen
solche werbung vorgehalten. Die haben es an Castel Rodrigo ze referiren
benommen, doch angedeüttet, daß der secretarius besser thuen wüerde,
wann er sich selbst bei inen einstellen thet, wölches auff denn abendt ander-
werts unvermerkht geschehen köndt. Dessen er auch per dominum comi-
tem erinnert worden, wie er folgendt auch solche visita selbst verricht und
ime sein contento geben worden. Bei diser occasion haben wir inen, Spani-
schen, auch referirt, waß am vorgangnen donnerstag mit denn churfürstli-
chen super responso Gallorum consultirt worden, da sie der meinung gewe-
sen: 1. Man solte sich nit abweisen lassen, alle handlungen in schrifften, doch
allein punctatim et breuiter ze proponirn futurae memoriae et testimonii
causa, dann sonst wurden es die Franzosen leichtlich leugnen, diß oder
jens were nit an sie gebracht worden. 2. Man solte den episcopum Treuiren-
sem nimmer ante factam pacem ledig geben, sonder sich dahien vernem-
men lassen, daß man erbiettig bleib, quando de confaederatis tractabitur,
sein sach zuerst vor handt ze nemmen und zu erledigen. 3. Ein specialpropo-
sition möchte wol verfaßt, aber denn mediatoren mit anfüegung der antt-
wortt uber obiges Französisches responsum anzeigen, weil die Franzosen mit
keiner specialproposition biß dato heraußgewollt, so were man dißortts dar-
mit gefaßt und selbe ze ediren erbiettig, doch solten die mediatores ein zeitt
bestimmen, daß dergleichen utrinque beschehen und zu ihren handen geli-
fert wurde.
Sed haec cautela mihi videtur superflua, quia, si illi facere nolunt, tempus
denuo frustra teretur et postea nobis incumbet vel dare talem propositio-
nem non expectatis Gallis vel rem in suspenso relinquere. Hoc facere non
expedit. Si ergo illud facere postea debebimus, quid vetat, ut non expectato
Gallorum consensu faciamus tempus hoc praeoccupando, maxime cum id
maiorem Caesari beniuolentiam conciliare possit? Nam aut ad singula capita
Galli declarabunt, quid facturi vel non facturi sint, et sic intrabimus in rei
ipsius tractatum, aut omnino renuent. Quo casu planum facient se pacem
prorsus nolle caussamque habet Caesar diutius frustra huic congressui non
inhaerere.