Acta Pacis Westphalicae III C 2,1 : Diarium Volmar, 1. Teil: 1643 - 1647 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
Freitag
Freytags, den 27. huius, referiren wir ad Caesarem, daß
die Franzosen noch zurukhhalten, biß daher in abferttigung des curriers nach
Pariß beschefftigt und in disputat gewesen, gleichwol nach deß Venetianers
anzeig biß sontag der conte d’Avaux nach Oßnabrukh gehen solle, umb, wie
vorgeben, die Schweden zu gleichmässiger fortsetzung der tractaten zu dis-
poniren. Item, waß ernandter Venetianer diser plenipotentiarien uneinig-
kheit halber negocirt, auch für widerwerttige manutentiones ein und an-
derm vom printzen de Condé , auch dem cardinal Mazzarini vertröstet wer-
den. Item, waß er, Venetianer, von deß churfürsten von Bayern üblen practic-
quen bei denn Franzosen angedeüttet worden. Item, waß dise beim bischoff
von Oßnabrukh in puncto tituli excellentiae pro deputatis electorum wie
auch wegen des Botelli relaxation angebracht, dabei umb bescheidt, wie in
hoc tituli puncto wir unß gegen denn churfürstlichen ze halten, gebetten
würdt. Endtlich referiren, waßgestalt am Französischen hof dem marchese
Carretto der pass und durchzug bewilligt [ 536].
Eodem communiciren wir dise relation nach Oßnabrukh, und in puncto
quinto erinnern wir, daß sie dem grafen von Gleen nochmalen, die relaxation
deß Botelli cum omnibus appertinentiis denn Schweden ultro non expectata
requisitione anzebietten, zuschreiben solten. Und weil sie unß in ihrem
heuttigen schreiben per postscriptum angedeuttet, daß die stadt Oßnabrukh
vor Straßburg umb ein sicher glaidt nachfolg, so haben wir inen geantt-
worttet, solches ohne difficultet zu bewilligen und bei Kayserlicher Maiestät
wol zu veranttwortten seye. Drittens schikhten sie auch ein weiter sollicita-
tion ad Caesarem wegen unsers deputats, so wir remittirt und vermeldt, man
solte noch ein tag 14 darmit zurukhhalten [ 537].
Eodem schreiben wir ad ducem Savelli nach Rom [ 538].
Eodem veneris, 27. huius, haben mich die gesandten der dreyen stätten Lu-
bekh, Bremen und Hamburg als für sich und im namen deß gantzen Hansee-
stättischen corporis, Dr. David Groxinus, Liborius von Lina, Dr. Gerhardt
Coch und Dr. Joan Christoff Meürer, besucht, vordrist ihrer obern grueß
abgelegt, sodann die armbseeligkheit deß kriegs, in wölche daß Römische
reich und sonderlich die comercia bei dise Hansestätten gerathen weren, auch
bei längerer continuation noch ferner gerathen würden, commemorirt, die
intention Kayserlicher Maiestät zu ergreiffung der fridensmittlen angerüembt,
deren eifferige fortsetzung gebetten mit beisetzung eines anwünschens gött-
lichen segens; und endtlich, weil sie leichtlich erachten köndten, daß bei
disem pacificationweesen auch die restauration der freyen commercien ein-
lauffen würden, warmit dann das gemein Hansische corpo merklich inter-
essirt, hetten ihre principales dise abordnung ze thuen nöthig erachtet,
pittend, wir wolten inen die sachen insgemein lassen bevohlen sein, damit
dises ansehenliche, von Romischen Kaysern und konigen hoch privilegirte
corpus, so etwan in 72 stätten bestanden, deren bei disen leidigen kriegen ein
guetter theil in andere dienstbarkeit gestürtzt worden und besorglich, wann
der friden nit erfolgen solte, noch mehr entzogen werden möchten, weiters
conservirt und in sein vorigen standt gesetzt werde, inen auch zu solchem
ende ie nach nothurfft in vorfallenden particulariteten guettwillige audientz
zu verstatten, mit erbiettung etc.
Respondi per generalia, 1. danksagung des angemeldten grueß, 2. außfüe-
rung, daß es bißher an Kayserlicher Maiestät eifferigem zuthun nit ermang-
let, der gegentheil aber wie noch biß uff heüttigen tag zu eroffnung einiger
proposition nit hette vermögt werden könden. 3. Ihr Maiestät hetten unß
bevohlen, aller anlangenden reichsstenden und besonders denjenigen, wol-
chen von denn feindtlichen cronen trangsal leiden müeßten, interesse, priui-
legia und immunitates bestermaassen in acht ze nemmen, daß wolten wir
auch in disem der hansestätt anligen ze thun unvergessen bleiben. Stünde
allein dahin, daß sie unß in vorfallenden particulariteten mit nothwendiger
information und erinnerung an handt gehen theten, wie inen dann iederzeit
zu solchem ende guettwillig audientz erstattet werden solte, cum oblatione
officiorum etc. Ein copey ihres offnen creditifs ligt bei denn actis [ 539]. Und
dergleichen anbringen haben sie auch vorigen tags bei herrnn grafen gethan.
die Franzosen noch zurukhhalten, biß daher in abferttigung des curriers nach
Pariß beschefftigt und in disputat gewesen, gleichwol nach deß Venetianers
anzeig biß sontag der conte d’Avaux nach Oßnabrukh gehen solle, umb, wie
vorgeben, die Schweden zu gleichmässiger fortsetzung der tractaten zu dis-
poniren. Item, waß ernandter Venetianer diser plenipotentiarien uneinig-
kheit halber negocirt, auch für widerwerttige manutentiones ein und an-
derm vom printzen de Condé , auch dem cardinal Mazzarini vertröstet wer-
den. Item, waß er, Venetianer, von deß churfürsten von Bayern üblen practic-
quen bei denn Franzosen angedeüttet worden. Item, waß dise beim bischoff
von Oßnabrukh in puncto tituli excellentiae pro deputatis electorum wie
auch wegen des Botelli relaxation angebracht, dabei umb bescheidt, wie in
hoc tituli puncto wir unß gegen denn churfürstlichen ze halten, gebetten
würdt. Endtlich referiren, waßgestalt am Französischen hof dem marchese
Carretto der pass und durchzug bewilligt [ 536].
Eodem communiciren wir dise relation nach Oßnabrukh, und in puncto
quinto erinnern wir, daß sie dem grafen von Gleen nochmalen, die relaxation
deß Botelli cum omnibus appertinentiis denn Schweden ultro non expectata
requisitione anzebietten, zuschreiben solten. Und weil sie unß in ihrem
heuttigen schreiben per postscriptum angedeuttet, daß die stadt Oßnabrukh
vor Straßburg umb ein sicher glaidt nachfolg, so haben wir inen geantt-
worttet, solches ohne difficultet zu bewilligen und bei Kayserlicher Maiestät
wol zu veranttwortten seye. Drittens schikhten sie auch ein weiter sollicita-
tion ad Caesarem wegen unsers deputats, so wir remittirt und vermeldt, man
solte noch ein tag 14 darmit zurukhhalten [ 537].
Eodem schreiben wir ad ducem Savelli nach Rom [ 538].
Eodem veneris, 27. huius, haben mich die gesandten der dreyen stätten Lu-
bekh, Bremen und Hamburg als für sich und im namen deß gantzen Hansee-
stättischen corporis, Dr. David Groxinus, Liborius von Lina, Dr. Gerhardt
Coch und Dr. Joan Christoff Meürer, besucht, vordrist ihrer obern grueß
abgelegt, sodann die armbseeligkheit deß kriegs, in wölche daß Römische
reich und sonderlich die comercia bei dise Hansestätten gerathen weren, auch
bei längerer continuation noch ferner gerathen würden, commemorirt, die
intention Kayserlicher Maiestät zu ergreiffung der fridensmittlen angerüembt,
deren eifferige fortsetzung gebetten mit beisetzung eines anwünschens gött-
lichen segens; und endtlich, weil sie leichtlich erachten köndten, daß bei
disem pacificationweesen auch die restauration der freyen commercien ein-
lauffen würden, warmit dann das gemein Hansische corpo merklich inter-
essirt, hetten ihre principales dise abordnung ze thuen nöthig erachtet,
pittend, wir wolten inen die sachen insgemein lassen bevohlen sein, damit
dises ansehenliche, von Romischen Kaysern und konigen hoch privilegirte
corpus, so etwan in 72 stätten bestanden, deren bei disen leidigen kriegen ein
guetter theil in andere dienstbarkeit gestürtzt worden und besorglich, wann
der friden nit erfolgen solte, noch mehr entzogen werden möchten, weiters
conservirt und in sein vorigen standt gesetzt werde, inen auch zu solchem
ende ie nach nothurfft in vorfallenden particulariteten guettwillige audientz
zu verstatten, mit erbiettung etc.
Respondi per generalia, 1. danksagung des angemeldten grueß, 2. außfüe-
rung, daß es bißher an Kayserlicher Maiestät eifferigem zuthun nit ermang-
let, der gegentheil aber wie noch biß uff heüttigen tag zu eroffnung einiger
proposition nit hette vermögt werden könden. 3. Ihr Maiestät hetten unß
bevohlen, aller anlangenden reichsstenden und besonders denjenigen, wol-
chen von denn feindtlichen cronen trangsal leiden müeßten, interesse, priui-
legia und immunitates bestermaassen in acht ze nemmen, daß wolten wir
auch in disem der hansestätt anligen ze thun unvergessen bleiben. Stünde
allein dahin, daß sie unß in vorfallenden particulariteten mit nothwendiger
information und erinnerung an handt gehen theten, wie inen dann iederzeit
zu solchem ende guettwillig audientz erstattet werden solte, cum oblatione
officiorum etc. Ein copey ihres offnen creditifs ligt bei denn actis [ 539]. Und
dergleichen anbringen haben sie auch vorigen tags bei herrnn grafen gethan.