Acta Pacis Westphalicae III C 2,1 : Diarium Volmar, 1. Teil: 1643 - 1647 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
Freitag

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23 Freytags] am Rande: Von Oßnabrukh.
Freytags, in festo Sanctae Catharinae, 25. huius, schrei-
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ben die von Oßnabrukh mit widersendung der auffgesetzten refutation-
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schrift, auch derselben approbation und das die ad Caesarem möchte ver-
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schikht werden. Hetten bei denn Schwedischen umb fortsetzung der hand-
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lung angemahnt, aber noch kein anttwortt empfangen [ 458].

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28 In] am Rande: Ankunfft des bischoffs von Oßnabrukh.
In festo Sanctae Catharinae nachmittag zwischen 3 und 4 uhren ist herr
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bischoff von Oßnabrukh in Münster ankommen, deme vorderist crafft er-
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gangner Kayserlicher resolution vom herrn grafen von Nassau und dann
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auch mir die wagen entgegengeschikht worden. Solches ist auch vom herrn
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nuncio apostolico, denn Französischen wie zugleich vom Venetianischen
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ambasciatorn geschehen. Die Spanische haben sich wegen der königin todts

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Elisabeth de France (1602–1644), Gemahlin Philipps IV. von Spanien, war am 6. Okt. gestorben.

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und daß sie noch nit in trawr staffirt seyen, entschuldigt. Von der bürger-
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schafft und soldatesca ist er, gleich wie andern gesandten beschehen,
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im gwehr empfangen, mit loßbrennung ettlicher stukh groben gschütz
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und auch einem salve von der musquetier empfangen worden. Sein
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einritt ist mit in 60 pferdten von der landtsritterschaft, 6 trabanten und

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12 hartschieren und 8 gutschen, auch einer lettiere bestellt gewesen.

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1 Vor] am Rande: Nota vanitatem superbiae, quae paulo post in fumum abiit.
Vor
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seinem quartier hatt er den Kayserlichen reichsadler, in dessen mitte daß
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Kayserliche und an denn schwingfedern der flügel zur rechten und linkhen
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handt die sechs churfürstliche waapen dem ordentlichen rang nach auff einer
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großen tafel gemahlt, ob der großen porten, an dem kleinen eingang aber
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sein bischöfflich Oßnabrukhisch waapen auffhenkhen lassen. Sobaldt er in
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seinem hof angelangt, hatt er einen seiner edelleütten zum herrn grafen und
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folgen dts zu mir geschikht, sich gegen unß der erzeigten ehren bedankht;
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und weil er im namen eines hochloblichen churfürstlichen collegii hieher
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abgeordnet, auch zumaln als ein fürst deß reichs erscheinen thue, wolte er
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nicht underlassen, sich alles guetten benemmens gegen unß als Kayserliche
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gesandten zu beflaissen.

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13 Eodem] am Rande: Relatio ad Caesarem.
Eodem, 25. huius, referirn wir ad Caesarem in beanttworttung dero schrei-
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bens vom 9. huius den weittern verlauff biß zu endtlicher richtigmachung
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des plenipotentzstreitts mit denn Franzosen mit beilag continuationis pro-
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tocolli, ut supra. Item waßgestalt nunmehr ad propositionem zu verfahren
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und der modus in instructione praescriptus, das die Franzosen erstens ad
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proponendum behandlet werden solten, so precise nicht köndte gehalten
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werden, waß auch propter aduentum episcopi Oßnabrugensis in widri-
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gem fahl zu befahren sein möchte. Im postcripto würdt ein refutatio litera-
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rum Gallorum Suecicarumque a me idiomate Germanico confecta beigelegt,
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ob Ihr Maiestät selbige truckhen ze lassen thuenlich finden wolten [ 459].

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23 Eodem] am Rande: Nach Oßnabrukh.
Eodem, 25. huius, communiciren wir denen zu Oßnabrukh vorgehnde rela-
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tion ad Caesarem mit recommendation deß obristen Peschwitz ad insti-
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tuendos tractatus cum Suecis [ 460].

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