Acta Pacis Westphalicae III C 2,1 : Diarium Volmar, 1. Teil: 1643 - 1647 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
Freitag
Auff obige Kayserliche resolution berichten wir den
empfang mit erbietten gehorsamer folgleistung und daß wir denn Hessi-
schen deputatis per tertiam personam one deß Venetianers interposition
wolten andeütten lassen, daß ime uffs anmelden audientz verstattet werden
soll. Im übrigen hetten wir über unser declaration wegen vergleichung einer
newen vollmacht noch kein anttwortt von denn Frantzosen empfangen.
Waß ursachen baron de Rortée sambt dem Crosekh nach dem Haag ver-
raißt, waß wir auch denen von Oßnabrukh über deß Lampadii anerbottne
mediation vor ein guettachten geben, de 29. huius [ 339].
Eodem schreiben wir nach Oßnabrukh solch guettbedunkhen mit com-
munication deß von Gleen an unß abgangnen schreibens, auch empfangner
Kayserlicher resolution [ 340].
Freytags, den 29., nachmittag haben wir dem Hessen Casselschen abgesandten
Joan Vulteio auff sein beschehen anlangen und eingeschikht creditif [ 341]
audientz ertheilt. Dessen anbringen dann in meris curialibus bestanden mit
anhang, daß wir etwan künfftig, waß er an unß gelangen wüerde, guettwillig
anhören und guetten willens bezaigen wolten. Darauff wir ime auch in curi-
alibus geanttworttet und Ihr Kayserlicher Maiestät gnädigsten willen und
begirde ad reducendam in imperio pacem remonstrirt, auch unß erbotten,
wo von ime an unß dergleichen, so hierzu dienstlich, solte gebracht werden,
wir nit ermanglen wüerden, solches iederzeit guettwillig anzehören und unß
der gebür darauff vernemmen ze lassen. Solchem nach haben wir ime auch,
waß der militarischen excessen halber mit beunsicherung der straassen von
dem Venetianischen ambassador unß vorgetragen und wir darauff an feldt-
marschall von Gleen geschriben, auch hinwiderumb von demselben in antt-
wortt empfangen heften, vorgehalten und benebens, daß uff Hessischer
seitten dergleichen exorbitantzen fast taglich fürgiengen, geredt mit erinnern,
bei der fraw landtgräfin beweglich anzemahnen, daß solchen excessibus
remedirt werden mochte. Zu disem ende haben wir ime auch copias deß
Gleenischen schreibens zugestellt. Darauff er sich aller gebür erbotten. Wir
haben ine bei der thür deß innern saals empfangen und vorgangen biß in die
Stuben, auch im sitzen die oberhandt genommen. Gleichergestalt haben wir
ine vorgehend wider hinauß biß zu der thür deß ussern saals beglaittet und
daselbst ime den abschied mit darreichung der handt geben.
Eodem 29. huius avisirn herrn feldtmarschall von Gleen, daß der Frantzö-
sische resident Rortée und der Hessische deputat Crosekh nach dem Haag
gangen, sub praetextu der Ostfrießlendischen differentzen volkh von denen
Staaden zu begehren, damit die Hessischen ein corpo von 6000 mann formi-
ren und ein diversion vornemmen köndten [ 342].
empfang mit erbietten gehorsamer folgleistung und daß wir denn Hessi-
schen deputatis per tertiam personam one deß Venetianers interposition
wolten andeütten lassen, daß ime uffs anmelden audientz verstattet werden
soll. Im übrigen hetten wir über unser declaration wegen vergleichung einer
newen vollmacht noch kein anttwortt von denn Frantzosen empfangen.
Waß ursachen baron de Rortée sambt dem Crosekh nach dem Haag ver-
raißt, waß wir auch denen von Oßnabrukh über deß Lampadii anerbottne
mediation vor ein guettachten geben, de 29. huius [ 339].
Eodem schreiben wir nach Oßnabrukh solch guettbedunkhen mit com-
munication deß von Gleen an unß abgangnen schreibens, auch empfangner
Kayserlicher resolution [ 340].
Freytags, den 29., nachmittag haben wir dem Hessen Casselschen abgesandten
Joan Vulteio auff sein beschehen anlangen und eingeschikht creditif [ 341]
audientz ertheilt. Dessen anbringen dann in meris curialibus bestanden mit
anhang, daß wir etwan künfftig, waß er an unß gelangen wüerde, guettwillig
anhören und guetten willens bezaigen wolten. Darauff wir ime auch in curi-
alibus geanttworttet und Ihr Kayserlicher Maiestät gnädigsten willen und
begirde ad reducendam in imperio pacem remonstrirt, auch unß erbotten,
wo von ime an unß dergleichen, so hierzu dienstlich, solte gebracht werden,
wir nit ermanglen wüerden, solches iederzeit guettwillig anzehören und unß
der gebür darauff vernemmen ze lassen. Solchem nach haben wir ime auch,
waß der militarischen excessen halber mit beunsicherung der straassen von
dem Venetianischen ambassador unß vorgetragen und wir darauff an feldt-
marschall von Gleen geschriben, auch hinwiderumb von demselben in antt-
wortt empfangen heften, vorgehalten und benebens, daß uff Hessischer
seitten dergleichen exorbitantzen fast taglich fürgiengen, geredt mit erinnern,
bei der fraw landtgräfin beweglich anzemahnen, daß solchen excessibus
remedirt werden mochte. Zu disem ende haben wir ime auch copias deß
Gleenischen schreibens zugestellt. Darauff er sich aller gebür erbotten. Wir
haben ine bei der thür deß innern saals empfangen und vorgangen biß in die
Stuben, auch im sitzen die oberhandt genommen. Gleichergestalt haben wir
ine vorgehend wider hinauß biß zu der thür deß ussern saals beglaittet und
daselbst ime den abschied mit darreichung der handt geben.
Eodem 29. huius avisirn herrn feldtmarschall von Gleen, daß der Frantzö-
sische resident Rortée und der Hessische deputat Crosekh nach dem Haag
gangen, sub praetextu der Ostfrießlendischen differentzen volkh von denen
Staaden zu begehren, damit die Hessischen ein corpo von 6000 mann formi-
ren und ein diversion vornemmen köndten [ 342].