Acta Pacis Westphalicae III C 2,1 : Diarium Volmar, 1. Teil: 1643 - 1647 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
Dienstag
Dinstags, den 26. huius, mit der ordinari ist von Ihr
Kayserlicher Maiestät resolution uff unsern bericht vom 24. Decembris ein-
kommen, innhalts, daß es 1. bei deme, waß mit dem Venetianischen am-
bassador der curialien halber verglichen, 2. bei dem von Saint Romain nach
Cassel ertheilten paßbrieff zu bewenden, 3. daß es auch bei deß Venetiani-
schen ambassador ime, Saint Romain, uff sein wegen abwesenheit der chur-
und fürstlichen gsandten eingewendte difficulteten von sich selbst gegebnen
anttwortt ze lassen und weiters desswegen weder mundt- noch schrifftlich in
kein weiter disputat einzetretten, 4. daß wegen deß precedentzstreites zwi-
schen Frankreich mit Spanien die proiecta pacis sine subscriptione per
mediatores in scriptis gegeneinander, biß es zu einem schluss oder man we-
nigst näher zusammenkommen möchte, gewexlet, 5. in puncto armistitii es
bei deme, so mit denn Spanischen conversirt, gelassen, waß inen auch etwan
künfftig in scriptis communicirt, vorderist nach hof mit den relationibus
gebracht, 6. in materialibus aber wegen nachlassung eines oder anders wei-
ters in sie nit gesetzt werden solle, wie dann, diese specialia an sie zu gelan-
gen, in ansehungdie Franzosen noch so gar zum congress, geschweigen zum
friden einigen ernst erscheinen lassen, hett umbgangen werden mögen. We-
gen deß von Grießheimb gethanden vorschlags und relation erwartten Ihr
Majestät weitern berichts mit erinnern, daß man gegen ime behuettsamb sein
solle, de 13. Januarii [ 149].
Vom 25. Januarii schreiben unß die Kayserlichen gsandten zu Oßnabrukh
mit widersendung communicirter schrifften, begehrend, wann wir in unsern
relationibus nach Wien unß uff ihr guettachten referiren, auch ihre rationes
dabei anzeregen. Item, wegen der postungelegenheiten zu Lippstatt möchte
herr Venetianischer ambassador pro officio interponendo angelangt werden.
Ihre communicirte weitere relation ad Caesarem begreifft erstens duplicatum
deß nechstvorgehenden berichts, sodann, waß sich der ein Denische gesandt
nomine von der Lippe vernemmen lassen und derentwegen Ihr Maiestät
erinnert würde, den generalleuthenant Gallas
Matthias Gf. von Gallas (1584–1647), ksl. Generalleutnant, kommandierte die ksl. Haupt-
armee 1634/36–1639, 1643–1644/45, 1646–1647. Vgl. ADB 8 S. 320–331.
zu verwarnen, das er deß von
Grießheimb propositionibus nit trawen soll [ 150. 151].
Eodem 26. Hispani nobis indicarunt se literas a domino Francesco di Melo
accepisse, quibus significaret quod ad excursiones militares se ita prouid-
isse, ut plane nullam conquerendi locum relictum iri speret, de tollendis
autem seu moderandis licentis se tum statuturum, quod aequum videretur,
quando congregatis una omnibus plenipotentiariis intellexisset, quid alii
boni publici caussa facturi essent. Deinde aiebant se etiam Venetum con-
uenisse atque ab eo percepisse, quod literas 16. huius mensis Parisiis ad se
datas acceperit, quibus nuncietur, reginam aperte dixisse se nouiter mandasse
plenipotentiariis suis, ut quamprimum Monasterium abirent. Nec enim se ob
nouos Suecorum contra Danum motus tractatus pacis ullo modo impedire
velle.
Egimus gratias pro communicatione. Et quod ad negocium tollendarum li-
centarum attineat, posse interea in suspenso relinqui. De reginae Galliarum
noua pollicitatione nos non dubitare nec de ipsius prompta voluntate, sed mo-
tum istum maiorem esse, quam ut tam facile sedari aut eo non composito
pax cum Suecis Gallisque iniri queat, quemadmodum euentum nos doctu-
rum esse minime dubitemus.
Kayserlicher Maiestät resolution uff unsern bericht vom 24. Decembris ein-
kommen, innhalts, daß es 1. bei deme, waß mit dem Venetianischen am-
bassador der curialien halber verglichen, 2. bei dem von Saint Romain nach
Cassel ertheilten paßbrieff zu bewenden, 3. daß es auch bei deß Venetiani-
schen ambassador ime, Saint Romain, uff sein wegen abwesenheit der chur-
und fürstlichen gsandten eingewendte difficulteten von sich selbst gegebnen
anttwortt ze lassen und weiters desswegen weder mundt- noch schrifftlich in
kein weiter disputat einzetretten, 4. daß wegen deß precedentzstreites zwi-
schen Frankreich mit Spanien die proiecta pacis sine subscriptione per
mediatores in scriptis gegeneinander, biß es zu einem schluss oder man we-
nigst näher zusammenkommen möchte, gewexlet, 5. in puncto armistitii es
bei deme, so mit denn Spanischen conversirt, gelassen, waß inen auch etwan
künfftig in scriptis communicirt, vorderist nach hof mit den relationibus
gebracht, 6. in materialibus aber wegen nachlassung eines oder anders wei-
ters in sie nit gesetzt werden solle, wie dann, diese specialia an sie zu gelan-
gen, in ansehungdie Franzosen noch so gar zum congress, geschweigen zum
friden einigen ernst erscheinen lassen, hett umbgangen werden mögen. We-
gen deß von Grießheimb gethanden vorschlags und relation erwartten Ihr
Majestät weitern berichts mit erinnern, daß man gegen ime behuettsamb sein
solle, de 13. Januarii [ 149].
Vom 25. Januarii schreiben unß die Kayserlichen gsandten zu Oßnabrukh
mit widersendung communicirter schrifften, begehrend, wann wir in unsern
relationibus nach Wien unß uff ihr guettachten referiren, auch ihre rationes
dabei anzeregen. Item, wegen der postungelegenheiten zu Lippstatt möchte
herr Venetianischer ambassador pro officio interponendo angelangt werden.
Ihre communicirte weitere relation ad Caesarem begreifft erstens duplicatum
deß nechstvorgehenden berichts, sodann, waß sich der ein Denische gesandt
nomine von der Lippe vernemmen lassen und derentwegen Ihr Maiestät
erinnert würde, den generalleuthenant Gallas
Matthias Gf. von Gallas (1584–1647), ksl. Generalleutnant, kommandierte die ksl. Haupt-
armee 1634/36–1639, 1643–1644/45, 1646–1647. Vgl. ADB 8 S. 320–331.
Grießheimb propositionibus nit trawen soll [ 150. 151].
accepisse, quibus significaret quod ad excursiones militares se ita prouid-
isse, ut plane nullam conquerendi locum relictum iri speret, de tollendis
autem seu moderandis licentis se tum statuturum, quod aequum videretur,
quando congregatis una omnibus plenipotentiariis intellexisset, quid alii
boni publici caussa facturi essent. Deinde aiebant se etiam Venetum con-
uenisse atque ab eo percepisse, quod literas 16. huius mensis Parisiis ad se
datas acceperit, quibus nuncietur, reginam aperte dixisse se nouiter mandasse
plenipotentiariis suis, ut quamprimum Monasterium abirent. Nec enim se ob
nouos Suecorum contra Danum motus tractatus pacis ullo modo impedire
velle.
Egimus gratias pro communicatione. Et quod ad negocium tollendarum li-
centarum attineat, posse interea in suspenso relinqui. De reginae Galliarum
noua pollicitatione nos non dubitare nec de ipsius prompta voluntate, sed mo-
tum istum maiorem esse, quam ut tam facile sedari aut eo non composito
pax cum Suecis Gallisque iniri queat, quemadmodum euentum nos doctu-
rum esse minime dubitemus.