Acta Pacis Westphalicae III C 2,1 : Diarium Volmar, 1. Teil: 1643 - 1647 / Joachim Foerster und Roswitha Philippe
Donnerstag Itaque postero die Venetum accessimus et prae-
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missa ex more laetiorum Christi natalium faustique anni adprecatione Cae-
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saris mandata explicauimus et, qua ratione literas ad Gallos exarari vellemus,
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cum ipso egimus. Facile monitis nostris acquievit statimque epistolam ex-
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pediri iussit., cuius summa capita [ 113] notantur.

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Inter alia recensuit etiam, qua excusatione Romanus usus esset, quod pleni-
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potentiarii Gallici diutius in Hollandia morarentur, nimirum diu tenuisse
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Hollandos discordia in seligendis, qui cum Gallis tractare deberent. Deinde
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frustra ipsos huc venire, quod nemo adhuc nomine statuum imperii adesset.
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Imperatorem non esse absolutum, sine ordinibus nihil agere posse etc. Cui
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obiectioni ipse responderit nondum eo deuentum, ut hoc quaeri deberet,
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tractandum primo esse inter summa partium capita, pace cum his inita faci-
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lem deinde cum reliquis tractationem fore. Nec etiam opus esse ordinum prae-
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sentia, quod intellexerit conventum Francofurtium

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Zu der Admissionsforderung der Frankfurter Deputation vgl. G. Stöckert, W. Becker
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S. 169–209 und R. von Kietzell.
ea caussa continuari, ut,
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si qua ordinum assensus requireretur, cum ipsis agi posset. Nos laudavimus
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hoc ipsius studium et in responsione adhibitiam dexteritatem adhibitam dexteritatem , sed plenio-
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rem ipsi in scriptis informationem nos daturos.

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28 Eodem] am Rande: Relatio ad Caesarem.
Eodem, scilicet den 24. diß, haben wir Ihr Kayserlicher Maiestät den emp-
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fang obberüertten bevelchs und dabei, waß die Franzosen dem Venetiani-
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schen ambassadorn in hac materia vor anntwortt auß dem Haag ertheilt und
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der Saint Romain ime zugleich von derselben auffenthalt im Haag referirt,
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auch wegen abwesenheit der reichständen vorgewendt und er, ambassador,
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drauff vor ein anttwortt und ableinung gethan, waß auch sowol in diser
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materia visitationis als mit denn Spanischen der instruction halber obver-
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merkhtermaassen vorgeloffen wer, berichtet, dabei zugleich angehenkht,
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waß der von Grießheimb vor ein vorschlag mit Pommern, denn Schweden
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uff 6 jar lang ze lassen, und dann zu seiner zurükhkunfft von Oßnabrukh
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vor relation gethan, das gar kein hoffnung ze machen, Dennemarkh sich mit

[p. 53] [scan. 101]


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Polen in einige alliance contra Schweden, selbige auß den reich ze treiben,
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einlassen werde. Item, es empfinde Dennemarkh sehr hoch, daß Bayern

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Maximilian I. von Bayern (1573–1651), Hg. 1595/98, Kurfürst 1623.
in
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seinem antwortschreiben vermeldt, der Kayser hab dem pfaltzgrafen die
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salvos conductus nit darumb geben, daß selbe sach bei denn generaltractaten
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gehandlet werden solte, sondern allein, daß es mit denn praeliminarien der-
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maln zum end kommen möcht. Sage, daß haiß ja der potentaten

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6 gespottet] am Rande: Deest ultimum.
gespottet
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[ 114].

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8 Von] am Rande: Wexel von Wien.
Von der Kayserlichen hofcammer hab ich sub dato 20. Novembris ein wexel
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pro 1500 gulden uff Jeremias Boudewius

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Biographische Daten konnten nicht ermittelt werden.
in Cöln empfangen mit resolution,
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das ich 500 gulden addition zu meinem raißgelt davon haben, von weiterer
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addition propter consequentiam abgewiesen sein, sonsten aber der anfang
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und außgang des monatlichen unterhalts von dato meiner ankunfft alhier
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und sodann zurukh am Kayserlichen hoff nemmen, auch künfftig darauff der
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calculus gezogen werden solle [ 105].

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15 Hierauff] am Rande: Anttwortt ad cameram.
Hierauff hab ich geantwortt sub dato 24. Decembris, mich der addition an
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raißgelt bedankht, den empfang wexl und gelts berichtet, zumaln umb wei-
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ter provision vor außgang nechstfolgender zweyen monaten, und das
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künfftig die wexl durch die Wertemannen in Wien

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Wertemann, Nurnberger Kaufmannsfamilie Graubündener Herkunft.
an Heinrich Schmidt

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Heinrich Schmidt, Ratsherr und Kaufmann in Münster.

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allhie in Münster gerichtet werden möchte, gebetten [ 106].

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Vom 21. huius schreiben unß die Kayserlichen commissarii zu Oßnabrukh
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mit widersendung ettlicher inen zue instruction communicirten beylagen.
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Begehren communication der Spanischen instruction, auch in dem chur-
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fürstlichen anttworttschreiben an Dennmarkh angezogene beylagen [ 110].

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Darauff beanttwortten wir sie hinwider mit communication bemeldter Spani-
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schen instruction, auch bei diser post ad Caesarem abgangner relation, die
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andere beilagen betreffend, müeßten wir erst anderwerts darumb schreiben,
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uff deren einlangen soll die communication beschehen, de 24. Decembris
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[ 111].

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