Acta Pacis Westphalicae III C 4 : Diarium Lamberg: 1645-1649 / Herta Hageneder
4. Einrichtung der Edition
Grundlage dieser Edition bilden die beiden Tagebücher, die Lamberg selbst als Diarien bezeichnete. Der edierte Text beginnt mit der Abreise des Grafen von Wien am 4. August 1644 und endet mit seiner Rückkehr am 15. Juni 1649
. Nicht in die Edition aufgenommen sind also die dem eigentlichen Tagebuch vorangegangenen Aufzeichnungen Lambergs über seine Reisegelder
Vgl. O. Ö. LA, Hs. 1495,
fol. [9
v
]: Zu der ausstaffierung und rais uncosten von Wien biß nach Oßnabrugg
etc.
, ferner sein
Verzeichnus aller der officier etc.
A. a. O. Hs. 1495,
fol. [7
r
].
und Bemerkungen über seinen Auftrag am Friedenskongreß
. Da seine zwei Reisen nach Oldenburg und Holland, die er von Osnabrück und Münster aus unternahm, für den Gang der Friedensver-handlungen unwesentlich erschienen, fanden sie gleichfalls keine Beachtung.
Der Rest des Tagebuches, das noch bis Ende Mai 1650 geführt worden ist, wurde ebenfalls nicht berücksichtigt. Die Edition gibt die Eintragungen zu den einzelnen Tagen wieder. Wenn sich unter einem Datum eine zweite mit
eodem eingeleitete Bemerkung findet, wird sie als neuer Absatz gedruckt, wobei das
eodem wegfällt
Z. B. 1644 VIII 19 (
Diarium
[S. 5] ).
. Wörter wie
audienz, nova oder
NB werden mit Doppel-punkt versehen in den Text hineingenommen
Sie stehen in der Hs. zumeist am linken Rande (z. B. 1644 X 4 –
Diarium
[S. 18] ).
. Die täglichen Wetterangaben, die ursprünglich am linken und später am rechten Rande zu finden sind, wurden an das Ende der Tageseintragungen gesetzt. Nachrichten über erhaltene oder von ihm geschriebene Briefe, die der Graf am linken Rande vermerkte, werden vor dem Wetter angeführt.
Im Diarium hat Lamberg in der Zeit vom 4. August bis zum 8. August 1644 täglich das Wort
verzehrt eingetragen, ohne die dazugehörigen Geldangaben zu vermerken. Diese Bemerkung wurde daher ausgelassen.
[p. XXXIX]
[scan. 39]
In einem Fall gebraucht Lamberg eine Chiffre, die nicht entziffert werden konnte: Am 17. August 1645 erscheint bei ihm eine verkleidete Person, deren Namen er in seinem Tagebuch zunächst nur verschlüsselt wiedergibt. Aus der Eintragung vom 27. August ergibt sich jedoch, daß es sich zehn Tage zuvor um den kaiserlichen Obristen Bothe gehandelt haben muß, der inzwischen mit Lambergs Hilfe die Stadt wieder verlassen hatte, so daß kein Grund mehr zur Geheimhaltung seiner Identität bestand
.
Die Wiedergabe des Textes erfolgte nach der für die APW verbindlichen Vorschriften.
Die Interpunktion wurde zum besseren Verständnis fast durchweg nach moder-nen Richtlinien gestaltet. Die Sachanmerkungen dienen der Erläuterung des Textes und wurden auf das Wesentliche beschränkt.
Zuletzt obliegt es mir, allen zu danken, die mir bei dieser Arbeit ihre Hilfe und Unterstützung zuteil werden ließen: vor allem der Direktion und den Beamten des Oberösterreichischen Landesarchivs, dem Österreichischen Staatsarchiv in Wien, besonders dem Haus-, Hof- und Staatsarchiv, dem Hofkammerarchiv und dem Kriegsarchiv, hier vornehmlich Herrn Oberrat Dr. Peter Broucek, sowie dem Niederösterreichischen Landesarchiv.
Für Auskünfte bin ich ferner zu Dank verpflichtet Herrn Dr. Wolfgang Seegrün vom Archiv des bischöflichen Generalvikariates Osnabrück, dem Niedersächsi-schen Staatsarchiv in Osnabrück und dem Stadtarchiv Frankfurt am Main. Dasselbe gilt für P. Bücken SJ vom Archiv der Norddeutschen Provinz SJ in Köln für seine Bemühungen.
Frau Magister Ruth Frick-Pöder in Innsbruck und Frau Maria-Elisabeth Brunert in Bonn haben in dankenswerter Weise das Mitlesen der Korrekturen auf sich genommen, Herrn Univ.-Prof. P. Dr. Hermann Zeller SJ danke ich für seine Großzügigkeit, mit der er mir die reichhaltige Bibliothek des Innsbrucker Jesuitenkollegs zugänglich machte. Nicht vergessen möchte ich auch Herrn Dr. Günter Buchstab, der mir stets mit Rat und Tat zur Seite gestanden ist. Diese Edition ist Hans Sturmberger gewidmet, der zuerst auf diese Quelle und ihre Bedeutung hingewiesen hat.