Die Protokolle sind in Anknüpfung an die Fürstenratsprotokolle Osna-brück der ersten beiden Teilbände dieser Edition fortlaufend numeriert, beginnend mit Nr. 95 für das Protokoll der Sitzung am 24. Januar/3. Fe-bruar 1646. Am Kopf der Protokolle sind in runden Klammern Bezeich-nung und Numerierung der Sitzung gemäß der jeweiligen Druckvorlage angegeben. Die Protokolle sind nach altem und neuem Stil datiert; im Kommentar wird nach neuem Stil datiert, doch ist bei Verträgen und an-deren Dokumenten, die im Original nur nach altem Stil datiert sind, Dop-peldatierung angegeben.Die Druckvorlage der Protokolle in Nr. 95 bis 120 (
Braunschweig-Lü-Neburg-Calenberg B I) wurde vollständig mit der Diktaturvorlage des Gemeinschaftsprotokolls der evangelischen Mitglieder des Fürstenrats Os-nabrück (
Magdeburg E) verglichen. Dabei hat sich gezeigt, daß die Ab-weichungen geringfügig sind. Hin und wieder fehlt in der Druckvorlage ein einzelnes Wort, selten fehlt ein Satzteil oder ein ganzer Satz
So fehlt z. B. einmal das Prädikat zu dringen ursach hetten etc.
(Nr. 98, S. 66 Z. 23f), ein anderes Mal fehlen die beiden Wörter Reliqui: Transeunt
(Nr. 97, S. 47 Z. 25), ein drittes Mal die Nennung des Votanten Kempten (Nr. 117, S. 385 Z. 2). Bei einer anderen Aus-lassung liegt offensichtlich ein Fehler bei der Diktatur vor, da der vergessene Teilsatz und vor schiedtleut gebrauchen laßenn
(Nr. 112, S. 266 Z. 2) auch in anderen Überlieferun-gen wie auch im Druck beiMeiern fehlt.
: Solche versehentlichen Auslassungen wurden stillschweigend nach
Magdeburg E ergänzt. Vereinzelt steht in
Magdeburg E ein lateinischer und in der Druckvorlage ein entsprechender deutscher Ausdruck; hier wurde der la-teinische Text abgedruckt
Statt Repetebat votum Palatinum
(Nr. 110, S. 228 Z. 1) steht in der Druckvorlage Repe-tirte das Pfaltzische votum;
statt communiciret
(Nr. 105, S. 164 Z. 12) steht in der Druckvorlage geschicket.
. Gelegentlich steht in der Druckvorlage ein falsches oder mißverstandenes Wort, wobei es sich manchmal um Hörfeh-ler handelt, die durch das Verfahren der Diktatur zu erklären sind
InBraunschweig-
Lüneburg-
CalenbergB I steht z. B. römerambt
statt remoram
inMagdeburgE (s. Nr. 107, S. 183 Z. 16); sublevatur
steht inBraunschweig-
Lüneburg-
CalenbergB I statt supplebatur
inMagdeburgE (s. Nr. 103, S. 148 Z. 6).
; auch hier wurde stillschweigend korrigiert. Verderbte Namensformen sind ebenfalls ohne besonderen Vermerk korrigiert, wobei die zeitgenössi-sche Schreibung möglichst beibehalten wurde (also z. B. statt
Oßnebrügk:
). Etwas häufiger sind Buchstabenfehler, das heißt einzelne Buchstaben sind falsch, fehlen oder wurden überflüssigerweise ergänzt
So
steht in der Druckvorlage einmal rechnen
statt rechen
(nach heutiger Schreibweise: rächen) inMagdeburgE (s. Nr. 112, S. 261 Z. 31).
. Relativ zahlreich sind Fehler bei den Endsilben der Verben, so daß Sub-jekt und Prädikat inkongruent sind
Zum Beispiel daß dieselben [...] beygeleget werde
statt richtig nachMagdeburgE: [...] beygeleget werden
(s. Nr. 118, S. 406 Z. 33).
. Solche Versehen sind ebenso still-schweigend korrigiert worden wie Fehler oder mißverständliche Schrei-bungen in lateinischen Wörtern oder Latinismen
expresslich statt expreslich
(Nr. 114, S. 331 Z. 10), addita
statt addida
(Nr. 118, S. 408 Z. 15), solenn
statt solen
(Nr. 109, S. 205 Z. 17).
; doch sind sie unver-ändert gelassen worden, wenn die gegebene Schreibung im 17. Jahrhun-dert, abweichend von den heutigen Regeln, auch möglich war
Zum Beispiel quitiren
(Nr. 95, S. 7 Z. 37; s. dazuGrimmXIII, 2382 s. v. quittiren
).
. Generell ist weder eine allgemeine Modernisierung von Schreibweise und Gram-matik angestrebt, noch sind die Sprach- und Schreibeigentümlichkeiten der als Druckvorlage dienenden braunschweigischen Überlieferung ge-tilgt. Dazu zählt das Vorherrschen der stimmlosen Konsonanten „p“ und „t“ im Anlaut bei Wörtern wie
pillig, pleibe, alspaldt, Regenspurg und
austrücklich, betürffe oder
bethauren. In orthographischer Hinsicht ist charakteristisch, daß nach kurzem Vokal in der Regel nur einfacher Kon-sonant folgt
(wan, dan, wolten, überal, fal
Die nur gelegentliche Schreibung
her statt
herr wurde allerdings angeglichen.
). Grammatische Eigenheiten, die nach heutigen Regeln als falsch gelten, sind weder kommentiert noch emendiert, sofern sie das Verständnis des Textes nicht beeinträchtigen
Das betrifft z. B. das Fehlen der Genitivendung in dem häufig gebrauchten Ausdruck an seiten Bayern
oder Magdeburg
(s. z. B. Nr. 98, S. 57 Z. 3; Nr. 103, S. 140 Z. 3).
. Gelegentlich steht in der Druckvorlage, aber auch in
Magdeburg E und in den anderen Protokollüberlieferungen, im deutschen Text Akkusativ statt Dativ
Siehe z. B. Nr. 109 (S. 208 Z. 38f): Die Hg.e von Braunschweig-Lüneburg hätten mit niemanden einige competenz.
. Hier wurde nur dann korrigiert, wenn in der Druckvorlage die nach heutiger Norm falsche, in
Magdeburg E hingegen die nach heu-tigen Regeln richtige Form steht. Untergegangene Wörter oder solche, die einen Bedeutungswandel erfahren haben, sind knapp erläutert, offensicht-liche Flüchtigkeitsfehler stillschweigend korrigiert.
Konnte wegen Lücken in
Magdeburg E die Diktaturvorlage ausnahms-weise nicht zur Kontrolle der Druckvorlage herangezogen werden und fehlt in der Druckvorlage ein Wort, das in anderen Überlieferungen des diktierten Protokolls verzeichnet ist, so wurde dies im Variantenapparat vermerkt
Dabei wurden beispielhaft einzelne Überlieferungen genannt, die das betreffende Wort verzeichnen, nicht alle Überlieferungen aufgezählt, die es enthalten bzw. auslassen (s. z. B. S. 62 Z. 3).
. Auch gravierende, sinnentstellende Mißverständnisse der
Druckvorlage sind dort angegeben. Wichtige individuelle Zusätze und Korrekturen in den übrigen Serien des diktierten Protokolls sind im Va-riantenapparat ebenso verzeichnet wie bedeutende inhaltliche Ergänzun-gen und terminologische Abweichungen der österreichischen Protokoll-überlieferung
Zur Erfassung der Marginalien und Korrekturen s. oben S. CX und zur Berücksichtigung der öst. Protokollüberlieferung oben S. CXVIIf.
. Das bayerische Protokoll wurde subsidiär bei Unklarhei-ten oder Widersprüchen der übrigen Überlieferungen berücksichtigt, falls es zu deren Klärung beitrug.
Das abgebildete Sessionsschema gehört zu den beiden Plenarsitzungen vom 26. und 27. April 1646, veranschaulicht darüber hinaus aber auch allgemein die Votierordnung im Fürstenrat Osnabrück mit der außerge-wöhnlichen Position des Magdeburger Gesandten zwischen geistlicher und weltlicher Bank
Siehe Abb. S. CXXXI sowie Nr. 119 und Nr. 120; zur Session Magdeburgs s. oben bei Anm. 9.
. Die in der Einstecktasche beigefügte Übersicht über die Voten des Fürstenrates in Osnabrück,
die Frau Dr. Antje Oschmann erstellt hat, erfaßt auch die in den ersten beiden Teilbänden der Edition der Fürstenratsprotokolle berücksichtigten Sitzungen und Deputationen. Das Verzeichnis der Verhandlungsakten
und das Vorläufige Personen-register,
das außer den biographischen Erläuterungen des vorliegenden Teilbandes auch jene der ersten beiden Teilbände erfaßt, sollen dem Be-nutzer die Protokollinhalte erschließen helfen. Ein gemeinsames (Namen- und Sach-)Register für alle Teilbände von APW
III A 3 wird beim Ab-schluß der Edition der Fürstenratsprotokolle Osnabrück folgen.Schließlich gilt mein herzlicher Dank all jenen, die mich bei der Bearbei-tung dieses Bandes unterstützt haben. An erster Stelle schulde ich dem Herausgeber der
Acta Pacis Westphalicae, Herrn Prof. Dr. Dr. h. c. Kon-rad Repgen, und der Geschäftsführerin der Vereinigung zur Erforschung der Neueren Geschichte e. V., Frau Dr. Antje Oschmann, vielfältigen Dank für ihren kritischen Rat und mannigfache Unterstützung. Ebenso danke ich meinen Kollegen Herrn Guido Braun und Herrn Dr. Michael Rohrschneider für Hinweise, fördernde Diskussionen und freundschaftli-che Hilfsbereitschaft. In diesen Dank möchte ich auch die früheren Kolle-gen Herrn Dr. Thomas Brockmann (Bayreuth) und Frau Dr. Anuschka Tischer (Bonn) einschließen. Frau Dr. Tischer bin ich besonders dankbar, daß sie das Manuskript meiner Einleitung einer kritischen Durchsicht un-terzog. Wichtig war für mich auch die Hilfe von Herrn Cornel Heinsdorff (Kempen) bei der Bestimmung von Zitaten aus der antiken und patristi-schen Literatur; ihm sei für seine peniblen und ausdauernden Recherchen freundlichst gedankt. Ferner danke ich Herrn Holger Impekoven für die Erstellung von Bandlisten der österreichischen Akten und für die Tran-skription der meisten österreichischen Protokolle sowie Herrn Ulrich Ros-seaux für die Konvertierung sämtlicher Protokolltexte. Mein Dank gilt
nicht zuletzt den Archivarinnen und Archivaren, die mich bei meinen Re-cherchen unterstützten und zur Beantwortung vieler Fragen beitrugen. In meinen Dank sind auch jene eingeschlossen, die schon in den sechziger und siebziger Jahren bei den vorbereitenden Arbeiten für diese Edition behilf-lich waren. Besonders nennen möchte ich Herrn Eberhard Bauer (Bad Laasphe, für Recherchen im Archiv der Fürsten zu Sayn-Wittgenstein-Ho-henstein), Herrn Winfried Beutter (Hohenlohe-Zentralarchiv Neuen-stein), Herrn Dr. Conrad (Westfälisches Archivamt in Münster für Re-cherchen im Archiv der Fürsten zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg zu Bad Berleburg), Herrn Dr. Klaus-Peter Decker (Fürstlich Ysenburg- und Bü-dingensche Archiv- und Bibliotheksverwaltung in Büdingen), Frau Dr. Chantal Fournier (Fondation des Archives de l’ancien Evêché de Bâle), Herrn Friedrich (Fürst zu Solms-Braunfels’sche Rentkammer), Frau Dr. Antjekathrin Graßmann (Archiv der Hansestadt Lübeck), Herrn Dr. Hausmann (Landeshauptarchiv Koblenz), Herrn Dr. Herwig John (Ge-nerallandesarchiv Karlsruhe), Herrn Dr. Fritz Koller (Salzburger Landes-archiv), Herrn Dr. Peter Langhof (Thüringisches Staatsarchiv Rudol-stadt), Herrn Wolfgang Leipold (Fürstlich Castell’sches Archiv), Frau Dr. Uta Löwenstein (Hessisches Staatsarchiv Marburg), Herrn Prof. Dr. Franz Machilek (Staatsarchiv Bamberg), Herrn Dr. Paul Maier (Landes-archiv Speyer), Herrn Prof. Dr. Max Miller (Hauptstaatsarchiv Stuttgart), Herrn Dr. Stefan Nöth (Staatsarchiv Bamberg), Herrn Prof. Dr. Wolf-gang Prange (Landesarchiv Schleswig-Holstein), Herrn Dr. O. Puchner (Staatsarchiv Nürnberg), Frau Marlies Ross (Landesarchiv Oranien-baum), Herrn Prof. Dr. Walter Scherzer (Staatsarchiv Würzburg), Herrn Dr. Taddey (Staatsarchiv Ludwigsburg), Herrn Dr. Theil (Hauptstaats-archiv Stuttgart), Herrn Dr. sc. Voß (Mecklenburgisches Landeshaupt-archiv Schwerin), Herrn Dr. Jürgen Rainer Wolf (Hessisches Staatsarchiv Darmstadt), Herrn Dr. Fritz Wolff (Hessisches Staatsarchiv Marburg), Herrn Dr. Josef Zwicker (Staatsarchiv Basel-Stadt).
Maria-Elisabeth Brunert