Acta Pacis Westphalicae III A 3,3 : Die Beratungen des Fürstenrates in Osnabrück, 3. Teil: 1646 / Maria-Elisabeth Brunert
VII. Das Verhältnis des Fürstenrats Osnabrück zum Kaiser
Der Kaiser und seine Gesandten wurden in den Osnabrücker Fürstenrats-sitzungen nur selten erwähnt; auch sprach keine Deputation des Fürsten-rats bei den kaiserlichen Gesandten vor. Dennoch gab es intensive Kon-takte: Der Österreichische Direktor Richtersberger unterrichtete den Kai-ser regelmäßig vom Fortgang der Beratungen, schickte Fürstenratsproto-kolle an den kaiserlichen Hof und unterhielt enge Beziehungen zu Trauttmansdorff, Lamberg und Krane. Trauttmansdorff gab ihm Anwei-sungen für sein Verhalten im Fürstenrat, selbst wenn er in Münster weil-teSiehe Nr. 109 bei Anm. 29: Richtersberger wartete auf eine schriftliche instruction Trauttmannsdorffs. Das Abhängigkeitsverhältnis des Direktors geht aus seinen Relationen an Ks. Ferdinand III. hervor, s. seinen Bericht von 1646 II 22: Richtersberger wird gege-benenfalls die instruction Trauttmansdorffs einholen ( Österreich A II (XXXII) fol. 166–166’, 180, hier fol. 166’); von 1646 III 1: er erwartet den befelch Trauttmansdorffs ( Österreich A II (XXXIII) fol. 1’); von 1646 III 15: er wird nach befelch Trauttmans-dorffs handeln ( Österreich B I fol. 85–85’, 118, hier fol. 118).
Der damit in Zusammenhang stehende Briefwechsel: Trauttmansdorff, Lamberg und Krane an Ks. Ferdinand III., Osnabrück 1646 II 12 ( APW II A 3 Nr. 152); Ks. Ferdi-nand III. an Trauttmansdorff, Lamberg und Krane, Linz 1646 III 6 ( ebenda Nr. 190); Lamberg und Krane an Ks. Ferdinand III., Osnabrück 1646 III 22 ( ebenda Nr. 224); Lamberg und Krane an denselben, Osnabrück 1646 III 26 ( ebenda Nr. 231); s. auch APW III C 2, 573 Z. 32–35; APW III C 4, 118 Z. 4ff. – Empörung Ks. Ferdinands über reichsständische Forderungen für die ksl. Erblande: APW II A 3, 382 Z. 6–14; s. dazu unten S. 62 Z. 7–31.