Acta Pacis Westphalicae III A 3,5 : Die Beratungen des Fürstenrates in Osnabrück, 5. Teil: Mai - Juni 1648 / Maria-Elisabeth Brunert
I (Plenum): Bericht des Kurmainzer Reichsdirektoriums über seine Verhandlungen mit Oxen-
stierna am 9. Juni 1648: Angebot der Schweden, bei Annahme ihrer Forderung nach 5 Mil-
lionen Reichstalern Militärsatisfaktion die erbetenen Erklärungen über die Vorschlaege der
Reichsstände, welche (…) in der Frage „quomodo“ zu beobachten, sowie über deren Text-
vorschlag für den Exekutionsartikel abzugeben, die Konferenzen mit den Kaiserlichen sofort
wiederaufzunehmen und, wenn gewünscht, innerhalb von acht Tagen Frieden zu schließen.
II (Sitzung des Fürstenrats): Sollen die Reichsstände die schwedische Forderung nach 5 Mil-
lionen Reichstalern angesichts der damit verbundenen Angebote Oxenstiernas akzeptieren?
III Re- und Correlation 1. über dieselbe Frage; 2. über die Meinungsverschiedenheiten zwi-
schen Kurfürstenrat und Fürstenrat Osnabrück: Sollen die Reichsstände gemäß dem Beschluß
des Fürstenrats der schwedischen Forderung nach 5 Millionen Reichstalern nachgeben? Sollen
(wie der Kurfürstenrat beschlossen hat) Schritte unternommen werden, um Schweden zur
Einstellung der Feindseligkeiten zu bewegen?
In II: Eine Umfrage sowie Vorbehalt Salzburgs wegen der aus dem Linzer Vergleich von
1646 abgeleiteten Befreiung von allen neuen Reichsanlagen; Widerspruch Bayerns gegen den
Linzer Vergleich über die Reichskontributionen des Erzstifts Salzburg, sofern Bayern durch
ihn benachteiligt werde; Widerspruch Salzburgs dagegen sowie Rechtsvorbehalt Bayerns;
Vorschlag Bayerns, Maßnahmen zu treffen, damit die Feindseligkeiten zwischen der schwe-
dischen , kaiserlichen und kurbayerischen Armee eingestellt werden; Vorschlag Bambergs,
eine Deputation an die Kaiserlichen zu entsenden, um eine Stockung der Verhandlungen
zu vermeiden; Wiederholung Speyers (sowie Weißenburgs und Prüms) der früher dargelegten
Gründe, warum das Hochstift sich in Fragen der Militärsatisfaktion als exemt betrachtet; Vor-
behalt Basels seiner Rechte an der Grafschaft Pfirt/Ferrette; Vorbehalt Fuldas, daß bei seiner
Veranschlagung zur hessen-kasselschen Satisfaktion sein Beitrag von jenem zur Militärsatis-
faktion abgezogen wird; Vorbehalt Brandenburg-Kulmbachs und -Ansbachs sowie Württem-
bergs , daß sie nicht gleichzeitig zur schwedischen und kurbayerischen Militärsatisfaktion bei-
tragen müssen; Erinnerung Württembergs, daß auch Frankreich in die Bemühungen um die
Beendigung des Kriegs einzubeziehen sei.
In III: Eine Umfrage im Fürstenrat sowie Vorschlag Braunschweig-Grubenhagens, daß eine
reichsständische Deputation bei erneutem Scheitern des Versuchs, die Schweden zur Senkung
ihrer Forderung zu bewegen, bevollmächtigt sein soll, 5 Millionen Reichstaler zu bewilligen.