Acta Pacis Westphalicae III A 3,5 : Die Beratungen des Fürstenrates in Osnabrück, 5. Teil: Mai - Juni 1648 / Maria-Elisabeth Brunert
IV. Die Einrichtung der Edition
Der vorliegende Teilband wurde im Prinzip nach denselben Grundsätzen gestaltet wie der vorhergehende , so daß hier nur Abweichungen vom dortigen Verfahren genannt werden: Die Protokolle sind in Anknüpfung an die Fürstenratsprotokolle Osna-brück der ersten vier Teilbände dieser Edition fortlaufend numeriert, beginnend mit Nr. 145 für das Protokoll der Sitzung am 26. April/6. Mai 1648. Die inkonsequente Numerierung der Druckvorlage Sachsen- Altenburg A II 2 wird nicht angegeben, wohl aber, im Gegensatz zu den früheren Teilbänden, neben der Datierung (in altem und neuem Stil) auch der Wochentag und die Uhrzeit des Sitzungsbeginns, einmal auch der Festtag. Da die Sitzungen im dokumentierten Zeitabschnitt oft täglich aufeinander folgten und die Kurien an manchen Tagen sogar vormittags und nachmittags zusammentraten, geben die genauen Zeitangaben eine Vorstellung vom Tagesablauf und Arbeitsalltag der Gesandten; sie erlau-ben Schlüsse auf die Intensität der Beratungen und die Beanspruchung der Diplomaten. Die Regesten am Kopf des Protokolls sind zweigeteilt: In einem ersten Abschnitt ist das Thema der Sitzungen angegeben, nach Möglichkeit im Anschluß an die Proposition. In einem zweiten Abschnitt sind neben der Zahl der Umfragen besondere Ereignisse (wie eine Unterbrechung der Sitzung) und besonders wichtige Vorschläge und Bitten der Gesandten aufgeführt, vor allem die oft sehr zahlreichen Rechtsvorbehalte und Pro-teste. Da die Protokolle einzelner Sitzungstage neben der Beratung des Fürstenrats auch vorangehende oder anschließende Plena, Re- und Corre- lationen sowie Konferenzen dokumentieren, wird dies, wo es möglich und sinnvoll ist, insofern berücksichtigt, als die Beratungs- und Verhandlungs-gegenstände sowie die vertretenen Reichsstände gesondert für die einzelnen Gremien angeführt werden, also z. B. in Nr. 165 jeweils für die Konferenz Oxenstiernas mit Deputierten der Reichsstände (I), für die anschließende Sitzung des Fürstenrats (II), die dann folgende Re- und Correlation (III) sowie die erneute Konferenz Oxenstiernas mit den Deputierten (IV) . Im Variantenapparat werden (wie in den vorhergehenden Bänden) nur substantielle Abweichungen der Sekundärüberlieferungen gegenüber der Druckvorlage angegeben, die bisweilen deshalb etwas umfangreicher sind, weil es sich bei der Druckvorlage nicht mehr um das sehr ausführliche Gemeinschaftsprotokoll der vorhergehenden beiden Teilbände handelt, sondern um das individuelle Protokoll eines einzelnen Reichsstands. Schon aus drucktechnischen Gründen ist es problematisch, extrem umfangreiche Ergänzungen aus einer Sekundärüberlieferung im Variantenapparat zu verzeichnen, wie es in wenigen Ausnahmefällen nötig schien. So werden in der ersten Sitzung (Nr. 145) lange Ausführungen zum Pfalz-Neubur-ger Votum aus der Pfalz-Neuburger Protokollüberlieferung im Varian-tenapparat angegeben. Dies geschieht erstens in der Überzeugung, daß der Gesandte das Abgedruckte tatsächlich vorgetragen hat, und zweitens deshalb, weil der Gesandte in den folgenden Sitzungen immer wieder auf dieses Votum zurückgekommen ist, es also nicht ein beliebiges, sondern eine Art Grundsatzvotum darstellt. Als der Gesandte später in einem anderen langen Votum weitere „Rationes“ zur Untermauerung des pfalz-neubur-gischen Standpunkts beibringt, wird im Variantenapparat nur darauf hin-gewiesen . Im Variantenapparat ist bei identischen Überlieferungen (wie Bamberg A V und B II) immer nur eine Überlieferung angegeben, z. B. im Falle der Bamberger Überlieferung Bamberg A V. Um den Apparat der Sachanmerkungen zu entlasten, wird, wie im voran-gehenden Teilband APW III A 3/4, am Kopf der Protokolle jeweils nach der Angabe der vertretenen Reichsstände auf das Vorläufige Personenre-gister verwiesen, in dem bei jedem vertretenen Reichsstand die Namen der Gesandten genannt sind, so daß sich der Benutzer leicht orientieren kann. Ebenso wie im letzten Teilband und in Erweiterung der in den ersten drei Teilbänden gegebenen Verständnishilfen wird der wesentliche Inhalt der Schriftsätze, die als Beratungsvorlage dienten oder in anderer Hinsicht besonders wichtig sind, (in der Regel bei der ersten Nennung des Schriftsat-zes) in einer Anmerkung angegeben. Das Verzeichnis der Verhandlungs-akten soll dem Benutzer die Protokollinhalte erschließen helfen, bis das gemeinsame (Namen- und Sach-)Register für alle Teilbände von APW III A 3 vorliegt. Die Übersicht über die (meist von Sitzung zu Sitzung wech-selnde) Zusammensetzung des Fürstenrates in Osnabrück berücksichtigt auch die Plenarsitzungen. Der Fürstenrat nahm an ihnen zwar teil, doch ist seine Zusammensetzung nur teilweise oder gar nicht ersichtlich, da keine Umfrage gehalten wurde. Grammatische Eigenheiten, die nach heutigen Regeln als falsch gelten, sowie Grammatik- oder Wortfehler wurden nur dann durch [!] gekenn-zeichnet oder erläutert, wenn dies für das Textverständnis erforderlich ist. Offensichtliche Flüchtigkeitsfehler (wie vertauschte Wörter) wurden still-schweigend korrigiert. Bei der Kommentierung wurde entweder doppelt, nach altem und neuem Stil, oder nach neuem Stil datiert. Mein Dank gilt all jenen, die mir Hilfe und Rat gewährt haben. An erster Stelle danke ich Herrn Prof. Dr. Maximilian Lanzinner, der als Her-ausgeber der Acta Pacis Westphalicae die Bearbeitung dieses Bandes betreut hat, für vielfältige Unterstützung. Der Geschäftsführerin der Ver-einigung zur Erforschung der Neueren Geschichte e. V., Frau Dr. Antje Oschmann, danke ich für ihre bewährte Unterstützung; meinen Kollegin-nen und Kollegen Frau Rita Bohlen, Herrn Dr. Magnus Ulrich Ferber, Herrn Andreas Hausmann M. A., Herrn Dr. Peter Arnold Heuser, Frau Dr. Christiane Neerfeld und Herrn Sebastian Schmitt M. A. danke ich für ihre freundschaftliche Kooperation, die für meine Arbeit sehr förder-lich war. Mit wertvollen Ratschlägen hat mich mein früherer Kollege, PD Dr. Michael Rohrschneider (Köln), unterstützt, dem ich erneut auch des-halb zu besonderem Dank verpflichtet bin, weil er mir die Einsichtnahme in seine noch unveröffentlichte Habilitationsschrift „Der gescheiterte Frie-den in Münster. Spaniens Ringen mit Frankreich auf dem Westfälischen Friedenskongreß (1643–1649)“ gestattete. Außerdem hat er, ebenso wie Herr Hausmann und Herr Schmitt, die Einleitung einer kritischen Durch-sicht unterzogen, wofür ich ebenfalls herzlich danke. Herr Dr. Cornel Heinsdorff (Kempen) hat mich durch seine sorgfältigen Recherchen bei der Bestimmung einiger antiker Zitate unterstützt. Ihm sei ebenso gedankt wie Frau Katharina Felder und Herrn Konstantin Winkel, die einen genauen Vergleich der Halveren-Protokolle mit der Bamberger Protokollüberliefe- rung durchgeführt haben; Frau Felder war mir zudem bei den Korrekturar-beiten eine große Hilfe. Nicht zuletzt gilt mein Dank allen Archivarinnen und Archivaren, die mir bei meiner Arbeit im Archiv ihre unentbehrliche Unterstützung gewährt haben und durch briefliche Auskünfte zur Klärung vieler Fragen beitrugen. Maria-Elisabeth Brunert