Acta Pacis Westphalicae III A 3,2 : Die Beratungen des Fürstenrates in Osnabrück, 2. Teil: 1645 / Maria-Elisabeth Brunert
Am 18./28. Dezember 1645 berichtete Kayser dem magdeburgischen Gesandten
Krull, daß er bey herrn Salvii excellenz gewesen und sie ersuchet, an herrn
Oxenstiern zu schreiben, damit das werck möchte zu Münster also ino〈r〉-
miniret
genommen wurden.
Worauff seine excellenz vermeldet, daß herr graff von Trautmanßdorff sich
albereit verlauten laßen, welchergestalt er die meiste zeit wegen abhandelung
der gravaminum alhier sein würde. Dann ob er wol ehestes wieder uff Mün-
ster reisete, so were es doch uff weinige zeit angesehen, und wolle er ehestes
alhier wieder einlangen
gerne tractiret sehen, weil der nuncius
Der Mediator Chigi. Er verhandelte nicht mit Protestanten (s. [Nr. 63 Anm. 30] ). Frk. wollte
ihm gegenüber den Eindruck vermeiden, als setze es sich für prot. Belange ein.
diesen sachen nicht viel sagen dürfften, wie dann herr Oxenstiern sonderli-
chen ihnen das werck dergestalt recommendiren werde, zum fall sie je hier-
unter nicht helffen wolten, doch uffs weinigst conniviren und keine hinde-
rung einwerffen möchten .
Und hette demnach herr Salvius sich erbotten, bey ehester post es an herrn
Oxenstiern nacher Münster gelangen zu laßen
Satisfaktion gesprochen worden.
Weil auch ihre excellenz gerne ein exemplar der verfaßeten gravaminum ha-
ben wolten, in dem herrn Oxenstiern daß neulichst ausgestellete mit uff
Münster genommen, ließen sie mich ersuchen, nicht allein ein Deutsches,
sondern auch das Lateinische
Zur lat. Version der Gravamina evangelicorum s. [Nr. 63 Anm. 31] .
Krull bedankte sich bei Kayser für die communication und erbot sich, Salvius die
beiden gewünschten Exemplare zuzuschicken.
Sachanmerkungen zu Nr. 70