Acta Pacis Westphalicae III A 3,1 : Die Beratungen des Fürstenrates in Osnabrück, 1. Teil: 1645 / Maria-Elisabeth Brunert
Nach gepflogener unterredung undt interimsvergleichung der session undt
alternation halber zwischen Pommern , Meckelnburg, Heßen undt Baden
(wiewol abwesendt) dergestalt undt dahin, das, weil Meckelnburg bey new-
lichster session
Meckelnburg hergegen secundo, Heßen undt Baden aber tertio et quarto loco
geseßen undt votiret, so das solchergestalt undt so lang, biß Würtenberg auch
darzukeme undt entweder gleichergestalt in die alternatione[ m] simplicem
sich begebe oder mann sich eines andern modi vergleiche, Pommern auch
darein gutwillig (doch nur ad interim undt ohne einiges praejuditz) getreten,
proponirte nach beschehenem consessu das fürstlich ertzbischofflich Magde-
burgische directorium folgendes inhalts etc.:
Magdeburgisches Direktorium . Praemissis praemittendis. Was die zu
Münster anwesende fürstlichen abgesandten auff das unlangst ihnen zuge-
schickte undt am 24. Julii [ /3. August 1645] gemachte conclusum heraußgela-
ßen, sich erkläret undt darbey gesuchet, das sey bey newlichster session auß
dero recreditiv, sowol des herren Culmbachischen abgesandten mündtlicher
relation zu vernehmen gewesen; es würden es auch anwesende herren gesand-
ten auß denen ad dictaturam gebrachten schrifften
Siehe Nr. [6 Anm. 15] .
undt reifflich erwogen haben.
Nun hette mann stracks folgenden donnerstags [ den 7./17. August 1645] zu-
sammenkommen undt solches anbringen in reiffe deliberation ziehen wollen.
Dieweil mann aber inmittels verstanden, das der Churmaintzische abgesandte
herr Dr. Krebß anhero kommen
Johann Adam Krebs reiste am 16. August nach Osnabrück ( APW [III C 4, 83 Z. 8ff.] und
[Anm. 1] ).
bringen, welches vielleicht eben in dieselbe materiam propositae consultatio-
nis hineinlauffen würde, so hette mann zu gewinnung doppelter bemühung
die zusammenkunfft biß dahin versparet. Es were aber solches anbringen
auch nachgeblieben, undt hetten an deßen stat die Kayßerlichen herren abge-
sandten die fürstlich Sachßen Altenburgische undt Weinmarische, den herren
Culmbachischen undt herren Lüneburgischen abgesandten diesen morgen zu
sich erfordern laßen
Am 19. August 1645 hatte Krane Lampadius mitgeteilt, daß die Ksl.en am 21. August theils
anwesende gesandte von etzlichen fürstlichen heußern zu sich zu erfordern gemeinet we-
ren ( Magdeburg G II fol. 174–175). Es wurden die Ges. Sachsen-Altenburgs, Sachsen-Wei-
mars , Brandenburg-Kulmbachs, Braunschweig-Lüneburgs, der Fränkischen Gf.en bzw. der
Reichsstadt Nürnberg und der Stadt Lübeck (also Thumbshirn, Carpzov, Heher, Müller, Lam-
padius , Oelhafen und Gloxin) zu den Ksl.en gebeten. Die Ges. Sachsen-Altenburgs haben sich
vor der Visite bei den Ksl.en mit den magdeburgischen Ges. und dann mit dem weimarischen
Kollegen besprochen (sachsen-altenburgisches Diarium in: Sachsen-Altenburg D 1
fol. 398–415, hier 407–408; ksl. Protokoll: Gärtner V, 843ff.; ksl. Protokollextrakt: APW II
A 2, 444 Z. 11–20).
nicht alle stände convociret, weil es zu keiner deliberation in continenti ge-
meinet, sondern nur eine eröffnung zum hinterbringen were, diesen fürtrag
gethan:
Das sie ihrer instruction nach verlangen trügen, das der friede befördert undt
die haubttractaten dermaleinsten angetreten würden, so bißhero gutentheils
uber der zwischen den ständen super modo deliberandi etc. hafftenden dis-
crepantz were verhindert worden. Undt weil nun die zu Münster anwesende
etc. mit hiesiger fürsten undt stände gemachten concluso nicht allerdings
einig, sondern noch etwas desiderirten undt deßwegen conferentz zu halten
begehrten,
solches zu hinterbringen, undt stelleten dahin, an welchem ort die zusam-
menkunfft füglichst anzustellen; möchte geschehen, wo mann wollte, nur das
die sache befördert undt nachmals ipsa materia tractatuum angegriffen wer-
den könte.
Weil nun solches in ebendiese vormals fürgenommene deliberation einlieffe,
so hette die notturfft erfordert, die stände uff gegenwärtige stunde anhero zu
erbitten etc. cum gratiarum actione etc. Stünde nunmehr zu erwegen, was
wegen des newlichsten conclusi, begehrter zusammenkunfft undt sonst des
herren Culmbachischen relation zu resolviren etc.
Magdeburg . (Pro suo voto:) Damit sie nun ihr votum dißmal zuerst eröffne-
ten, könte die deliberation fürnehmlich uff 3 haubtpuncta gestellet werden:
1. Ob bey dem am 24. Julii [ /3. August 1645] gemachtem concluso zu verhar-
ren oder ein anderer modus agendi zu ergreiffen.
2. Ob mann der herren Münsterischen begehren undt des herren Culmbachi-
schen anbringen nach ingesambt undt allsofort nach Münster, umb sich des
modi consultandi zu vergleichen, verreißen wolle.
3. Weßen mann sich uff der Kayßerlichen herren abgesandten
sition de modo communicandi undt sonst etc. zu resolviren.
Soviel das 1. anlanget, weil theils fürsten undt stände bey auffsetzung undt
außfertigung des conclusi am 24. Julii [ / 3. August] nicht gewesen, sondern
hernach kommen undt sich bey denen consultationibus eingestellet, würde
gebethen, sie wollten ihre meinung kürtzlich eröffnen, ob sie darmit einig
oder noch etwas darbey zu erinnern hetten.
Sachsen-Altenburg und Coburg . Praemissis praemittendis. Hetten die
3 puncta wol eingenommen undt dahin verstanden, wie sie dieselbe kürtzlich
wiederholeten etc.
Was nun den ersten punct anbelange, sey nicht ohne, das bey dem newlich-
stem reichstage zu Regenspurg hoch gewüntscht worden, das die tractaten
mit beyden cronen an einen ort hetten geleget werden mögen, undt hette
mann dazumal wol abgesehen, was es für große difficultät undt weitläufftig-
keit bringen möchte, wann an zweenen orten dieselben vorgenommen wür-
den, wie sich dann auch das periculum morae im effect erwiesen, indeme so
viel christenbluts gestürtzt, solche momentosae rerum vicissitudines undt
daher dependirende alterationes consiliorum sich begeben undt wol endt-
lich gar uber solcher weitläufftigkeit dissipationes tractatuum zu besorgen
stünden.
Wann’s nun müglich undt sowol bey ihrer Kayßerlichen mayestätt als den
beyden cronen zu erhalten were, das die friedenshandlung an einen orte für-
genommen würden, so hielten sie es ihrestheils für beßer, undt würde das
werck dardurch facilitiret werden. Ihre Kayßerliche mayestätt würden ver-
muthlich darmit leicht einig sein, weil auch die herren Münsterischen dahin
zieleten; also würde es auch die cron Franckreich wol geschehen laßen. Ob
aber die cron Schweden dergleichen thun möchte, würde dahingestellet. Die-
ses gleichwol sey gewiß, das sie ja sowol begierig seyen, den frieden zu redu-
ciren undt auß dem ungewißen eventu belli sich zu extriciren, derowegen
darfür zu achten, wann mann ihnen die große difficultäten etc. uffs beste
remonstrirte, sie würden sich auch disponiren laßen.
Es müste aber solche translatio tractatuum ad unum locum nicht ohne ge-
wiße cautel geschehen, das es nehmlich ohne newe praeliminaria, passepor-
ten, complimenten, visiten undt dergleichen bleibe, sondern stracks ad realia
et tractatus ipsos geschritten werde. Wofern aber solches nicht zu erhalten
oder sonst bedencklich sein möchte, ließen sie sich uff solchen fall das letzt-
gemachte conclusum gefallen undt wollten sich demselben eventualiter con-
formiret haben.
Sachsen-Weimar, Gotha und Eisenach . Praemissis praemittendis.
hertzog Ernstens etc. sowol wegen des fürstenthumbs Weinmar als des durch
die erbtheilung ihnen zugefallenen fürstenthumbs Eisenach
Siehe Nr. [6 Anm. 9] .
ret, den kürtzesten theil undt weg zu erkiesen, wordurch der friede am ehisten
zu erlangen. Weil nun ein bedencken deßwegen gegeben undt ein solcher
kurtzer undt beförderlicher modus darinnen ergriffen were, ließe er ihme
daßelbe mit gefallen, sintemal er ohnedes den maioribus sich zu accommodi-
ren befehlicht were. Gut were es zwar, wann mann an einem ort beysammen
sein und tractiren könte, weil aber einmal beliebet, das die tractaten an 2 ort
verleget werden sollten, so hette es billich darbey sein verbleiben etc.
Pommern-Stettin und Wolgast
Das Geschlecht der Hg.e von Pommern war 1637 mit Bogislaw XIV. (* 1580) ausgestorben.
Aufgrund des Vertrages von Grimnitz (1529) erhob Kurbrandenburg Erbansprüche. Allerdings
hatte Schweden schon 1634 erklärt, daß es die Herrschaft über das mit ihm durch den Stetti-
ner Allianzvertrag von 1630 VII 10/20 verbundene und von ihm besetzte Pommern anstrebte.
Kurbrandenburg hielt seine Ansprüche jedoch aufrecht, was sich auch in der Wahrnehmung der
pommerschen Stimmen durch einen kurbg. Ges. (zunächst Fritze) zeigte. Auf dem WFK nann-
ten die Schweden Pommern zuerst in ihrer Replik vom 7. Januar 1646 als Teil ihrer Satisfak-
tionsforderungen ( Wehrmann, 135–145; Roderich Schmidt, Bogislaw XIV., 418f.; Dick -
mann, 216ff.; oben Anm. 5; Druck des Stettiner Allianzvertrages: ST V.1, 380–388; Druck
der schwed. Replik: s. Nr. [29 Anm. 4] ).
standen, was itzo proponiret undt was insonderheit wegen der declaration uff
das gemachte conclusum begehret worden. Hielte darauff wegen Pommern
Stettin undt wegen Pommern Wolgast
Durch Teilung waren 1295 Pommern-Stettin und Pommern-Wolgast entstanden, die
1478–1523 noch einmal vereint wurden. Danach kam es erneut zu Teilungen. Entsprechend
wurden in der Regel die RA von zwei Hg.en oder deren Ges. unterzeichnet ( Domke,
115–118; Sandow, Pommern, 553, 555). Auch beim Regensburger RT 1640–1641 wurde
zwischen Pommern-Stettin und Pommern-Wolgast unterschieden: s. etwa 1640 IX 8/18
( Londorp IV, 867, 868).
durchlaucht zu Brandenburg
newlichstem reichstage anno 1641 also sey gehalten worden) darfür, das es
bey erwehntem letzten fürstlichen concluso allerdings sein verbleiben habe.
Dann ob mann wol gerne sehen möchte, das die tractaten an einem ort gehal-
ten würden, wie er dann neben seinen herren collegis dahin instruiret gewe-
sen, auch bey Schweden deßwegen fleißig solicitiret hetten, so were es doch
dahin nicht zu bringen gewesen, sondern hetten es aller angeführter motiven
ungeachtet rundt abgeschlagen. Wie sie dann darbey angezogen, das solches
auch zu Hamburg
Bezug auf die Verhandlungen, die zum Präliminarvertrag von 1641 XII 15/25 (s. Nr. [2 Anm. 30] ) geführt hatten.
rationes in contrarium gefunden, das es nicht zu practiciren gewesen, undt
demnach alles, was mann weiter versuchen möchte, umbsonst undt vergebens
sein würde. Dahero er darfürhielte, das derselbe vorschlag gantz auß augen
zu setzen. Sey hergegen sofern mit dem concluso einig, das per tria collegia
undt an zweyen orten zu deliberiren. Was aber sonst noch in einem undt
anderm zu consideriren, wolle er usque ad materialia differiren.
Anhalt
Das Ft. Anhalt wurde zwar von verschiedenen Mitgliedern des askanischen Hauses regiert,
doch war aufgrund von Erbeinigungen der Jahre 1603, 1606 und 1635 die Einheit des Ft.s
gewährleistet. Auf RT hatten die Fürsten nur ein Votum ( Wäschke, 20), welches hier Mila-
gius (s. Nr. [2 Anm. 58] ) führte. Das Kreditiv von 1645 V 10/20 für ihn (Druck: G. Krause
V.1, 412f.) war von den Fürsten August von Anhalt in Plötzkau (1575–1653), Ludwig von
Anhalt-Köthen (1579–1650), Johann Kasimir in Dessau (1596–1650), Friedrich von Anhalt-
Bernburg in Harzgerode (1613–1670) und Johann von Anhalt in Zerbst (1621–1667) ausge-
fertigt ( Domke, 55–62; Stammtafeln I T. 73, 74, 76, 78, 79; zu den Erbeinigungen: M. J.
Ch. Krause, Fortsetzung, 379ff., 387ff., 425ff.). Im Kreditiv fehlt der Name Fürst Christi-
ans II. von Anhalt-Bernburg (1599–1656). Dieser beanspruchte, alle Verträge und Mandate,
die den bernburgischen Anteil betrafen, allein zu unterschreiben, also die Mitunterschrift seines
jüngeren Bruders Friedrich von Anhalt-Bernburg zu Harzgerode nicht zu dulden. Wegen des
anhängigen Rechtsverfahrens trug er Bedenken, seine Unterschrift zu leisten, wollte aber, daß
dieser inneranhaltinische Streit auf dem WFK nicht publik werde (Christian an den Senior des
Hauses August von Anhalt, Ballenstedt 1645 IV 28 [/ V 8] in: G. Krause V.1, 397ff.). Weitere
Uneinigkeit zwischen den Fürsten von Anhalt schuf die Konfessionsfrage: Johann von Anhalt-
Zerbst hatte im Januar 1644 das lutherische Bekenntnis im Zerbster Landesteil wiedereinge-
führt ( Wäschke, 99; Schrader, Anhalt, 99), während alle anderen Anhalter Fürsten kalv.
waren. Manche Relationen des Milagius gingen deshalb nicht an Fürst Johann, ja er trug sogar
Bedenken, daß Fürst Christian, der bestendig in Religionsfragen war, Relationen in negotio
Religionis an Fürst Johann weitergeben könnte (Milagius an August, Ludwig, Johann Kasimir
und Friedrich von Anhalt, Osnabrück 1645 XI 26 [/XII 6], in: G. Krause V.2, 39).
seine instruction gehalten undt befunden, das es derselben nicht ungemeß
sey. Dann obwol ihre fürstlichen gnaden allerseits einen eylfertigen modum
gerne sehen undt wüntschen möchten, weil aber, wie bereit von Pommern
angeführet, die cron sich deßwegen in den praeliminaribus allbereit vergli-
chen undt vermuthlich darvon nicht abweisen oder resiliren würde, so were
nur vornehmlich dahin zu sehen, das die tractaten an beyden orten befördert
undt die collegia in sich möchten zertheilet werden, worbey auch ihre fürstli-
chen gnaden acquiesciren würden, gestalt er ohnedes den maioribus sich zu
accommodiren befehlichet were.
Magdeburgisches Direktorium . Weil die newlichst angelangte fürstli-
chen herren abgesandte das conclusum approbiret, so befünde sich nunmehr,
das derselbe modus per maiora geschloßen worden, wie sich dann diesesorts
in die 22 vota
Es sind dies die Voten von Magdeburg, Brandenburg-Kulmbach, Baden-Durlach, Anhalt, von
den Wetterauischen und Fränkischen Gf.en, sowie die 5 sächsischen Voten, die 3 braunschwei-
gischen, 2 pommerschen [= kurbg.], 2 hessischen und dann die 4 mecklenburgischen, nämlich
die der Hgt.er Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Güstrow zuzüglich der Voten der
Hst.er Schwerin und Ratzeburg, die gelegentlich ausdrücklich genannt wurden (s. Nr. [2 bei Anm. 48] und [49] ).
sammenbringen würden, darumb es billich für ein conclusum des fürstlichen
collegii zu achten undt weiter nicht in dubium zu vociren.
Nun were zwar wol zu wüntschen, das mann vom anfang einen expeditiorem
modum hette finden mögen, weil aber das werck so viel jahr uberleget were
undt doch nicht uff andere wege hette können gebracht werden, so würde es
nun schwerlich zu endern sein. So würden auch die cronen sonder zweiffel
die incommoditaten, die sich bey vertheilung undt verlegung der tractaten an
beyde orter finden, wol erwogen haben. Nichtsdestoweiniger hette mann die
beständige nachricht, das sie darinnen durchauß nichts wollen endern laßen,
darumb mann billich bey dem modo zu verbleiben, welcher sowol von den
ständen selbst als auch den cronen approbiret würde. Were auch dem reichs-
herkommen, ingleichen den praeliminaribus undt newlichstem reichsab-
schiede am gemeßesten, das per tria collegia deliberiret werde.
Umb soviel weiniger nun hette mann, 2., ursach, sich deßwegen nach Mün-
ster zu erheben undt daselbst das werck de novo in dubium gelangen zu la-
ßen. Mann hette dorten bey ihnen nichts anzubringen, sondern ihnen all-
bereit das gemachte conclusum communiciret, würden derowegen hiesige
stände mit diesem begehren verschonen undt, do sie darbey etwas zu erin-
nern, daßelbe ihrer beywohnenden discretion nach schon allhier anzubringen
wißen, das also keine einige bewegliche ursach zur hinüberreise vorhanden,
weil sie sich noch im geringstem nicht heraußgelaßen hetten.
Ad 3. were darbey zu bedencken, damit gleichwol die tractaten umb soviel
weiniger remoriret würden, wie mann sich eines gewißen modi communi-
candi vergleichen möge, zumaln solches auch anitzo von den Kayßerlichen
herren abgesandten were erinnert worden. Wolle also die notturfft erfordern,
das mann sich eines gewißen hierunter entschließe, dahin auch ohnedes für-
sten undt stände intention gerichtet sey. Das aber darumb alle stände inge-
sambt zusammenkommen sollten, hielten sie vor unnötig, undt würden aller-
handt difficultäten sich darbey ereugnen. Dann zu geschweigen, daß des orts
halben schlechte commodität oder bequemligkeit sein würde, so dürfften
auch bey dergleichen zusammenkunfft allerhandt beschwerliche disputata
sich ereugnen, wann mann unter andern ihre fürstliche durchlaucht undt
andere evangelische ertz- undt bischoffe (wie es eine zeither uff etzlichen
reichsversamblungen, wiewol ohne grundt undt fug, also dahergangen) nicht
würde admittiren, sie aber crafft habender instruction sich nicht excludiren
laßen köndten. Undt ob mann wol anderstheils den Prager frieden vor-
schützen möchte, so were doch diß eigentlich kein reichstag, sondern frie-
denstractaten, welche sich nicht secundum pacem Pragensem, sondern ex iure
gentium censuriren ließen, dahero es hieße „quod omnes tangit …“
Im Codex Justinians heißt es: […] necesse est omnes suam auctoritatem praestare, ut, quod
omnes similiter tangit, ab omnibus comprobetur ( Cod. 5,59,5,2; zu dieser seit dem 12. Jh.
immer häufiger aufgegriffenen Maxime s. Congar und Marongiu; zusammenfassend:
Kunisch, 27). – Die Maxime wird auch im schwed. Invitationsschreiben von 1643 XI 14/24
allegiert (Druck: Meiern I, 44 ). In Des Heil. Roem. Reichs Fuersten und Stände zu Oßna-
brueck, ueber dem Modo Deliberandi & Agendi […] beliebter Schluß von 1645 VII 24 /
VIII 3 (wie oben Anm. 2) findet sich das Zitat ebenfalls: Den Modum Agendi belangend,
achten Fuersten und Staende dafuer, daß […] was alle samt und sonders angehet, auch von
allen muesse berathschlaget und geschlossen […] werden ( Meiern I, 522 ), und in einer
Deduktion über die Admission Magdeburgs (s. Nr. [10 Anm. 55] ) steht: Quod enim omnes tan-
git, ab omnibus debet approbari ( Magdeburg F II fol. 360). Siehe ferner Nr. [15 bei]
[Anm. 41] und Nr. [78 bei Anm. 32] .
also ihre fürstliche durchlaucht undt andere evangelische sich desto weiniger
außschließen laßen könten. Ob auch die communication allsofort durch zu-
sammenschickung anzutretten, stelleten sie zwar dahin, bedüncke sie aber et-
was zu zeitlich zu sein. Dann wiewol mann endtlich zur zusammenkunfft
schreiten müste, so müste mann doch erstlich information erlangen von ihren
gedancken etc.
Concludirten demnach dahin, das das recreditiv glimpfflich undt in höffli-
chen terminis zu beantworten undt dem herren Culmbachischen darneben
ohngefehr dieses zu hinterbringen auffzutragen: Mann hette verhoffet, die
fürstlichen herrn abgesandten zu Münster würden mit dem uberschickten
concluso zufrieden gewesen sein undt sich demselben conformiret haben,
undt das umb soviel mehr, weil dieser modus dem reichsherkommen con-
form, auch practicabl sey undt keine difficultät sich darbey fünde alß die von
ihnen, den Münsterischen, gemacht würde, gestalt dann das churfürstliche
collegium schon allso bestünde undt den modum practiciret, die reichsstätte
sich gleichergestalt, wie dieses unter ihnen anzustellen undt ein füglicher mo-
dus communicandi zu ergreiffen, leichtlich vergleichen wolten undt keine
difficultät befünden, so hetten auch allhier fürsten undt stände ebenmäßig
auff diesen modum geschloßen, undt hafftete also einig undt allein an den
herren Münsterischen. Dannenhero undt wann nurt auch sie denselben ihnen
mit wollten belieben laßen, würde sich befinden, das er practicabl undt keine
difficultät darbey sey, zumaln wann die herren Kayßerlichen zur probe mate-
riam tractandi subministriren möchten.
Weil mann ihnen nun das conclusum diesesorts formaliter mit außführlicher
relation communiciret undt die rationes undt circumstantias gnugsamb bey-
bracht, dergleichen aber von ihnen hinwiederumb nicht geschehen, so wolle
mann vorhero ihre gedancken auch vernehmen etc. Möchten derowegen für-
sten undt stände, das sie nicht so baldt begehrtermaßen hinüberkemen, ent-
schuldiget nehmen undt ihre meinung, auch was sie sonst für vorschläge het-
ten, zu erkennen geben, so wolle mann darüber auch deliberiren undt sich
sowol im haubtwerck als super modo communicandi also der gebühr bezeu-
gen, das darauß der stände begierde zu fried undt einigkeit zu verspüren sein
sollte etc.
Sachsen-Altenburg und Coburg . Was den 2. punct anlanget, ob es
rathsamb sey, sich nach Münster zu begeben, conformiren sie sich allerdings
mit dem directorio auß allerhandt wichtigen motiven, so evident gnugsamb
undt nicht vonnöthen zu erzehlen etc.
Den 3. punct betreffendt, weßen mann sich gegen die herren Kayßerlichen zu
erklären undt ob mann nicht zum weinigsten in loco tertio zusammenkom-
men könte undt wollte, weren ihre unvorgreiffliche gedancken dieses, das in
loco tertio insgesambt zusammenzukommen ebensoweinig thunlich alß zu
Münster, sintemal eben die rationes, so angezogen, auch darwieder militire-
ten. Hielten aber unvorgreifflich darfür, es würde glimpfflich undt gnugsam
sein, wann mann sich sowol gegen die herren Kayßerlichen alß gegen die
herren Münsterischen erböte, das mann nicht zwart in pleno, sondern per
certos deputatos zusammenkommen wollte, worüber mann sich untereinan-
der zu vergleichen, auch dieselbe iedes orts mit gewißer, schlüßiger instruc-
tion zu versehen hette.
Damit aber dieselben nicht imparati erscheinen, noch die zusammenkunfft
auff ein bloßes referiren hinaußlauffe, so müsten die herren Münsterischen
zuvor eröffnen, was sie an dem concluso et modo agendi desiderirten oder
pro expeditiori hielten. Dann könte mann sehen, wie weit mann kommen
undt eines mit dem andern sich conformiren könne. Were demnach das di-
rectorium zu ersuchen, dergleichen schreiben uffzusetzen, hielten aber gleich-
wol nicht vor rathsamb, das mann die maiora darinnen berühren undt sich
darauff beziehen wollte, dieweil solches disputat undt weiterung geben
möchte undt zur conferentz wol versparet werden könte.
3–5 würde – möchten] Fränkische Grafen A I: wurde sich, ob Gott will, in progressu
befinden, daß keine sonderbare difficultät des alhier concludirten modi halber ubrig,
sonderlich wann die Keyserlichen herren commissarii umb die förderliche außstellung
der proposition
Gemeint sind die ksl. Responsionen vom 25. September 1645 (s. Nr. [14 Anm. 2] ).
Ebendieses nun were auch den Kayßerlichen herren plenipotentiariis zu hin-
terbringen, das mann nehmlich, sobaldt die herren Monasterienses ihre ge-
dancken eröffneten, in loco tertio sive intermedio zu einer conferentz per de-
putatos erbötig were, worzu dann auch sie wollten cooperiren undt die sache
bey den herren Münsterischen dahin disponiren undt vermitteln helffen.
pro voto unvorgreifflich eröffnen wollen, mit bitt, solches also zu registriren,
damit es iedesmal vim duplicis voti haben undt allemal darfürgehalten wer-
den möchte etc.
Sachsen-Weimar, Gotha und Eisenach . Repetitis prioribus de voto
duplici
conformirte er sich in beyden puncten dem fürstlich Altenburgischen voto.
Dann wann einmal eine meinung wol gefaßet sey, müße dieselbe so schlech-
ter dinge nicht zurückgetrieben werden. Stünde demnach dem herren Culm-
bachischen anderweit auffzutragen, das er solches nochmals bey denen herren
Münsterischen anbringen undt sie umb eröffnung ihrer gedancken ersuchen
wolle. Wann solches geschehen, stünde ferner dahin, ob undt wie mann ent-
weder insgesambt oder per deputatos zur communication gelangen könte, zu
welchem ende dann ebendieses auch an die herren Kayßerliche zu bringen,
das sie solcher der stände meinung condescendiren undt die herren Münsteri-
schen zue eröffnung ihrer gedancken disponiren möchten.
Brandenburg-Kulmbach .
stiones wol vernommen, welche er kürtzlich wiederholete, undt darfürhielte,
das, wann mann sich des ersten undt andern verglichen, werde sich das dritte
auch leicht finden.
Ad 1. sey pro fundamento zu consideriren, welcher modus expeditior, wann
entweder alle collegia ad unum locum transferiret oder aber an beyde, undt
zwar entweder nach dem ersten oder andern vorschlage des ersten ubergebe-
nen bedenckens
Gemeint ist das Bedenken vom 29. Juni 1645 (s. Nr. [2 Anm. 13] ).
Welche frage dann allso zu resolviren undt dahin fürnehmlich zu sehen sein
wolle, welcher modus nehmlich
1. zur conservation der Kayßerlichen hoheit undt respects, wie auch
2. der stände gerechtigkeit am besten,
3. denen reichsconstitutionibus gemeß,
4. den praeliminaribus nicht zuwieder,
5. ohne disgoust undt jalousie der frembden cronen zu practiciren undt
6. zu beschleunigung der friedenstractaten am dienlichsten sey.
5–13 Wann – etc.] Brandenburg-Kulmbach A II: Ob nun wohin gleich anfangs bey
diesen werck unterschiedtliche weg vorgeschlagen wordten, alß ordinaria deputatio, daß
solche bey diesen tractaten entweder continuirt oder doch medio deputatorum die con-
sultationes angestellet, die vota colligirt undt dan gebuhrendermaßen re- undt correferirt
oder denselben andere ex non deputatis ad interim adjungirt, so modus intermistus
[ Fränkische Grafen A I: interimisticus] genandt wordten
Siehe das kulmbachische Votum von 1645 VII 18/28 (s. Nr. [2 nach Anm. 14)] .
berirt und agirt werdten, so seindt iedoch dergleichen alle in vorigen handtlungen undt
übergebenen bedencken genugsamb abgeleinet undt hingegen dilucide remonstrirt
wordten, daß der bequembste, sicherste undt practicirlichste weeg sey, per tria collegia
die consultationes anzustellen, warbey es billich sein verbleiben, undt man sich damitt
nicht auffhalten, sondern uf selbige acta et bedencken referirn will. Bey solchen weg
aber seindt bißhero dreyerley modi in vorschlag undt consideration kommen:
1. Daß die tria Imperii collegia coniunctim an einen ort beyeinander sein undt bleiben
solten.
2. Oder divisim an 2 orten alß Münster undt Oßnabruck, undt daß wieder subdivisim,
daß entweder von jeden collegio etliche zu Oßnabruck undt etliche zu Münster oder die
collegia zwar unzertheilt beyeinander bleiben, jedoch die 2 schwechsten an einen undt
das sterckste am andern ort, es geschehe durch ördentlichen vergleich oder per sortem,
subsistiren solten.
3. Oder daß ein locus tertius eligirt würdte.
Nun kommen zwar diese 3 modi in dem überein, daß sie nach der norma der ersten
undt andern ration gerichtet, auch zweiffelsfrey iedtweders standt intention dahin colli-
miret undt also kein anders zu praesupponirn. Were auch wohl zu wünschen, daß der
erste modus, per tria collegia an einen ort zu tractiren, gleich anfangs, ehe man sich der
beeder ort [ in Fränkische Grafen A I folgt: halber] mitt den cronen verglichen, were
beobachtet undt ietzo practicirt werdten köndte. Sintemahln es aber denen mitt so gro-
ßer mühe undt langer zeitt abgehandelten praeliminartractaten, warauß die cronen sich
keineswegs setzen laßen, zuwieder, noch weniger zu dergleichen totalabstraction der
ständte nach einen ort verstehen wollen, alß würdt dieser modus, wie guth er auch an
ihm selbsten ist, nicht für practicabl zu achten sein. Ebenmäßige obstacula stehen bey
electione loci tertii undt noch darüber diese im weg, daß es viel mehr müh undt unco-
sten, biß man sich dahin begeben undt zumahln gegen herbeyschleichendten winter
eintrichten könden, undt also nur mehr remoras et per consequens mehr jammers undt
noth in lieben vatterlandt verursachen würdte.
Den modum medium betreffendt, ob sich wohin auch nicht geringe difficulteten befind-
ten, alß wegen reconciliation deren ie zu zeiten fallender contrariorum votorum et con-
clusorum, item wegen der erforderten re- undt correlationen, dann, daß bey vielen
ständten manglung der [ in Fränkische Grafen A I folgt: nothwendigen] spesen undt
qualificirten subiectorum zu beiden orten vorfelt. Wan man es iedoch recht überlegt, so
befindt sich’s, daß er nach der vorgesetzten norma am besten zu reguliren.
wann mann den ersten haben undt practiciren könte, worbey die ersten drey
requisita sich befinden. Hergegen haffte es an den praeliminaribus undt con-
sens der beyden cronen, da mann doch bevorab an evangelischer seiten uff die
cron Schweden sonderlich einen respect haben müße etc., welche difficultä-
ten sich dann auch beym loco tertio befünden etc. Were also nur noch der
modus medius noch ubrig, welcher sich dann, undt zwar nach dem anderen
vorschlage, am besten accomodiren würde, weil bey demselben alle diese
requisita concurrireten etc.
Wann dann solcher modus zu erhaltung Kayßerlicher mayestätt hoheit undt
der stände gerechtigkeit gereichet, derselbe auch sowol den reichsconstitutio-
nibus (zumaln es zu keiner Separation angesehen, sondern einen weg alß den
andern ein collegium bleiben solle) als dem praeliminarschluß , letzten
reichsabschiede undt der cronen unterschiedenen invitationibus gemeß
undt also zu beschleunigung der tractaten vorträglich ist, so sey billich darbey
so lang zu subsistiren, biß in praxi et progressu tractatuum sich ein beßerer
ereugne.
Wiewol auch hierwieder ein undt andere ratio dubitandi undt sonderlich, das
gleichwol solches dem modo deliberandi in consiliis Imperialibus ordinario
nicht allerdings correspondire, moviret werden könte, so weren doch auch
sonst bey diesen kriegeszeiten viel extraordinaria fürgangen, die mann auch
bey ein undt andern conventen geschehen laßen müßen, undt nicht alles nach
der schnur hergehen können. Zudeme auch die discrepantz nicht haubtsach-
lich, sondern nur ratione loci et votorum, undt were longe alia ratio, wann es
ihre Kayßerliche mayestätt wie bey einem ordentlichen reichstage mit den
ständen allein zu thun hetten, als itzo, da die frembden cronen, uff welche die
stände billich ihre reflexion haben, ins mittel kommen. Were zwar auch leicht
zu erachten, das dieser modus mehr mühe, zeit undt unkosten erfordere. Al-
lein, wann mann eines gegen das andere abwiege, so werde gewiß die uff den
wiedrigen fall besorgende offensio et alienatio coronarum, auch wol gar ab-
ruptio tractatuum allen andern difficultäten pracponderiren, undt demnach
viel beßer undt mehr zu rathen sein, das mann, zumal exemplo der herren
Kayßerlichen, des churfürstlichen collegii undt der beyden cronen, sich theile
undt die tractaten an beyden orten pari passu
die herren Münsterischen sowol die herren Kayßerlichen einen bequemern,
doch auch ratione coronarum practicirlichern modum fürzuschlagen wüsten,
were derselbe zu apprehendiren undt immittels hoch zu wüntschen, das doch
nur mit einen zum haubtwerck ein anfang gemachet würde.
Ad 2. hielte er darfür, das denen herren Münsterischen der conferentz halber
zu deferiren, undt referirte sich dißfalls ad rationes in relatione
Nicht zwar, das sie ebenso praegnant, das sie keine exceptiones admittirten,
sondern, weil es hieße, „ut, si non prosint singula, iuncta iuvent“ .
auch bekennen, das deren etzliche wol gar inversionem leiden möchten,
wann mann ihnen nicht benigniori interpretatione subvenirte undt sich eines
beßern versicherte. Nachdem aber gleichwol in genere pro fundamento dieses
principium zu setzen, das die tractaten des friedens möglichst zu beschleuni-
gen undt propter urgens periculum bey itzigem zustande kein momentum zu
versäumen, auch salus populi suprema lex
Cicero, De legibus 3,3,8. In der Form Salus Imperii seu Reipubl. Suprema Lex esto auch im
Bedenken vom 29. Juni 1645 ( Meiern I, 468 ; s. [Nr. 2 Anm. 13] ). – Ciceros häufig zitierter
Satz wurde von den Naturrechtslehrern unter die obersten naturrechtlichen Normen eingereiht
( Merk, 509).
cum privatis commoditatibus billich zu praeferiren sey, gestalt mann nicht
zweiffle, die diesesorts anwesende fürsten undt stände werden ebendaßelbe
propositum haben, auch alle culpam vel ansam remoratorum tractatuum von
ihnen zu amoviren bedacht sein, weil es nun umb den praeliminarmodum zu
thun undt die herren Münsterischen es für gut angesehen undt pro expeditiori
geachtet hetten, das mann von anfang zusammentrette undt gute vertrawlig-
keit stifftete, bevorab, weil mit vielen schrifftwechßlungen nur die zeit ver-
lohren undt offt exacerbationes verursacht würden. Mann hette auch im er-
stem concluso
Gemeint ist das Bedenken vom 29. Juni 1645 (s. Nr. [2 Anm. 13] ).
fürgeschlagen undt beliebet, zumaln es ohne praejuditz undt einführung sein
sollte, gestalt dann bey der zu Münster gehaltenen conferentz
Gemeint ist die Konferenz von 1645 VII 30 / VIII 9 unter Beteiligung des kulmbachischen
Ges. (s. Nr. [5 Anm. 30] ).
deputation noch anders deßgleichen gedacht, sondern der deliberation per
collegia gleichsfalls ein anfang gemacht were, so hetten die Münsterischen
sowol die Kayßerlichen herren abgesandten zu den hiesigen ständen eine gute
confidentz, wie unter andern auch auß dero creditiv
Gemeint ist das Rekreditiv vom 13. August 1645 (s. Nr. [6 Anm. 1] ).
Münster oder zu Oßnabrück verzehreten.
Dannenhero undt wann denen herren Schwedischen mit guter manier bey-
gebracht werden könte, das es nicht zur continuation, sondern nur auff diß-
mal zu diesem einigen actu undt nur uff etzliche weinig tage angesehen were,
sie ihnen hoffentlich nichts wiedriges imprimiren, sondern leichtlich consen-
tiren würden, so were seines nochmaligen ermeßens kein bedencken, denen
herren Münsterischen der gebethenen conferentz halber zu deferiren. Hoc
obstat, das es
1. das ansehen habe,
suche, zudeme
2. solchergestalt ein undt ander standt excludiret undt zu den consultationi-
bus nicht admittiret werden möchten, hergegen
3. hiesige stände denen zu Münster eben nachzuziehen sich nicht schuldig
erachten,
bevorab 4. sie jenen ihr allbereit gemachtes conclusum communiciret undt
demnach jenes orts vorhero billich deßgleichen hette geschehen sollen.
Dann das erste betreffendt, würde weder auß denen mündtlich beschehenen
contestationibus noch auß dem zurückgebrachten schreiben noch insonder-
heit auß der darinnen enthaltenen oblatione reciproca dergleichen zu praesu-
miren sein,
17 praesertim – etc.] Brandenburg-Kulmbach A II: Benebenst gleichwohl auch in den
hiesigen schluß die clausula annectirt, daß zu verhütung einiger separation etliche auß
deren mittel sich dahin begeben, auch, da ein beßere[ s] undt bequemere[ s] mittel ohne
offension der cronen zu ersinnen, man sich selbiges mitt zu belieben iederzeitt willig
wolle erfindten laßen, welches sie dan eben durch diese conferentz am bequembsten
befindten.
Gemeint ist Des Heil. Roem. Reichs Fuersten und Staende zu Oßnabrueck, ueber dem Modo
Deliberandi & Agendi […] beliebter Schluß (s. Nr. [5 Anm. 11] ). Die Klausel lautet: Erbie-
then sich auch hiernebenst nochmahls dahin, […] daß sie auch also, da ein besser und
bequemer Mittel ohne Offension bey den auswaertigen Cronen zu ersinnen, dasselbe mit
zu belieben sich jederzeit willig wollen erfinden lassen ( Meiern I, 523 ).
Was aber exclusionem quorundam statuum undt insonderheit das ertzbi-
schofflich Magdeburgische directorium anlanget, contestirte er anfänglich
sinceram principis sui affectionem undt wie ihre fürstliche gnaden sowol
allen andern ständen zustehende admissionem ad tractatus als ihrer fürstli-
chen durchlaucht, dem herren ertzbischoffe etc., naher anverwandtnüß undt
vieler anderer respecte halber, das directorium von hertzen gerne gönneten.
Nachdem aber zu besorgen, das solche difficultäten doch nicht außen bleiben
considerationibus vorzuziehen undt dahero zu verantworten were, wann
mann dißfals de iure competenti solange etwas remittirte. Stellete demnach
zu deroselben nachdencken, ob sie nicht lieber in hoc uno actu etwas remit-
tiren als es zu mehrer weitläufftigkeit kommen laßen wollten.
Sollte auch anstat aller stände zusammenkunfft auff eine deputation geschlo-
ßen werden, stellete er dahin, ob nicht von den dreyen bäncken etzliche da-
hin zu deputiren, jedoch mit gewißer instruction,
dum, non solum ad referendum etc. Ließe ihme auch endtlich locum tertium,
wann mann ja denselben non attentis aliis difficultatibus erwehlete, mit belie-
ben, nur das das werck maturiret undt nicht weiter in versäumnüß gezogen
würde etc.
Undt weil nun
Siehe Nr. [2 Anm. 21] .
sen, hette er nicht anders votiren können, cum remonstratione der itzigen
noth undt beängstigung des Fränckischen undt Schwäbischen creißes, in de-
ßen mitleidentlicher erwegung nach dem alten verß „nam tua res agitur“
fürsten undt stände, ihnen die beschleunigung der haubttractaten sowol mehr
angelegen sein zu laßen ursach hetten etc.
Im ubrigem bate er, das mann ihn in dieser sachen nicht weiter gebrauchen,
sondern mit der angeregten commission verschonen möchte, hette es allbereit
zweymal mit großen unstatten , der unkosten zu geschweigen, uber sich ge-
nommen. Würde doch, weil mann einer beßeren resolution sich versehen,
keine angenehme potschafft bringen, möchte sich derowegen nicht gerne bey
einen oder andern theile odios machen oder in bösen concept bringen etc.
Wann es aber ja nicht anders sein könte undt ihme noch etzliche andere ad-
jungiret würden, so were er endtlich sich nicht zu separiren noch dem pu-
blico zu entziehen gemeinet.
Ad 3.: Were auß obigen die resolution leicht zu faßen undt, was fürgangen
undt geschloßen, denen Kayßerlichen herren abgesandten zu hinterbringen
etc.
Braunschweig-Lüneburg-Celle, Grubenhagen und Kalenberg .
Referirte anfangs kürtzlich, was biß anhero super modo deliberandi fürgan-
gen, wie nehmlich das erste denen Kayßerlichen herren gesandten uberge-
bene bedencken denen zu Münster etc. durch den herren Constantzischen
etc. were zugeschicket undt darauff nichts erfolget, das newlichste aber
durch den herren Culmbachischen ihnen communiciret worden. Da mann
dann verhoffet, sie würden darauff acquiesciret undt sich conformiret oder
doch hinwieder haubtsachlich haben vernehmen laßen, nunmehr aber eine
schlechte rapporte erfolget undt darauß so viel zu vermercken, daß sie das
werck nicht einsten recht ponderiret haben.
Die heutige Kayßerliche proposition nun resolvire sich uff 2 punct:
1. ob,
2. wo mann zusammenkommen solle.
Das 1. hetten sie für nothwendig gehalten, beym 2. aber weren sie indifferent
gewesen. Dann ob sie wol am sonnabend gegen ihme privatim zu verstehen
gegeben, das sie ihrestheils lieber sehen, wann mann in loco tertio zusam-
menkeme, weil sie aber heute nichts darvon erwehnet, ließe er es auch dahin-
gestellet sein. Mann müße aber gleichwol erst sehen, ob es nötig undt dann,
ob es nützlich undt fürträglich sey, das mann zusammenkomme.
1. An necesse, putat, quod non. Hier diesesorts hette mann allbereit votiret,
concludiret undt ihnen solches communiciret, derowegen billich, das sie zu
Münster gleichsfalls ihre vota undt meinungen zusammentragen undt ihr
conclusum den hiesigen eröffnen. Sindt sie nun darmit einig, so hatt es seinen
weg undt bedarff keiner newen zusammenkunfft. Sin minus, doceant, quid
desiderent, et ostendant melius. Ehe aber solches geschehe, were dergleichen
zusammenkunfft gantz nicht nötig noch zu rathen, gebe nur disputat, undt
die hiesigen würden doch auff ihrem concluso bestehen. Kerne also doch da-
hin, das jene sich erst resolviren undt ihre gedancken ubergeben
15 müsten] In Fränkische Grafen A I folgt: und were das vormals beschehene erbieten
wegen eventualacceptirung eines vorkommenden füeglichen und besseren modi
dahin zu verstehen, wann sich dergleichen in progressu causae an die handt geben solte,
nicht aber in ipso limine seu circa modum tractandi etc.
ches sie dann wol in schrifften thun könten, undt also noch zur zeit nach
Münster sich zu begeben gantz unnötig were etc.
2. An utile, putat itidem, quod non. Hette keine utilität, sondern were viel-
mehr schädlich, dann a. würden praecedentzstreitigkeiten de novo erreget
undt ß. ein undt anderer evangelischer standt (verbi gratia Magdeburg, Heßen
Caßel, Baden Durlach, Straßburg etc.) excludiret
Siehe [Nr. 1 Anm. 9] .
dahin ziehen undt dieselbe zurücklaßen, so würde es praejudicirlich sein, als
wann mann sie selbst außschlöße. Sollte mann sie aber mitnehmen, würde
dardurch zum disputat anlaß gegeben. Das also zu dergleichen gesambten
undt vollkömblichen zusammenkunfft weder zu Münster noch in loco tertio
zu rathen, sondern vielmehr denen herren Münsterischen schrifftlich oder
mündtlich anzudeuten, das sie sich vorhero erklären undt mit ihren desideriis
heraußlaßen möchten. So könte mann den sachen nachdencken undt, do nö-
tig, in loco tertio, etwan zu Lengercke, per deputatos zusammenkommen.
Undt ebendieses hette mann auch denen Kayßerlichen herren abgesandten
bescheidentlich zu hinterbringen, die dann ohnedes zu ermeßen hetten, das
die herren Monasterienses sich vorhero auch expectoriren müsten. Undt ob-
gleich die worte im creditiv glimpfflich undt höfflich, so importirten sie doch
etwas undt weren nicht so in acht zu nehmen, sondern die grammatica von
ihren actionibus wol zu separiren.
Neben deme könten die herren Kayßerlichen ersuchet werden, das sie doch
ohne weitern verzug ihre propositiones oder replicas auff der frembden cro-
nen propositiones heraußgeben möchten, so wollten sie, die stände, ihres-
theils den consultationibus einen anfang machen undt den vorgeschlagenen
modum in praxi versuchen, zumaln ihre excellenz herr Oxenstiern noch new-
lichst die apertur gethan, es hetten ihre excellenz herr graff von Lamberg sich
vernehmen laßen, sie weren parat, undt hafftete allein an den ständen. Das
auch der vorgeschlagene undt beschloßene modus leicht sein undt sich wol
practiciren laßen werde, geben ja andere exempel klärlich. Die beyden cro-
nen, ja die Kayßerlichen herren abgesandten müsten sich dergleichen modi
bedienen, das churfürstliche collegium agirte also, die reichsstätte weren auch
einig, undt respectu derselben res plana, warumb solte sich dann das fürstli-
che collegium dieses schon bißhero gebrauchten modi nicht noch weiter ge-
brauchen können? Gesetzt auch, das ein undt andere incommodität sich dar-
bey befünde, so hette mann ehe darauff gedencken undt vor oder bey denen
praeliminaribus es praecaviren sollen.
Nun aber sey es zu spat undt dahin zu bringen nicht müglich, weil sonderlich
die cron Schweden sich zur translation der tractaten nicht verstehen, auch
durchauß nicht verstatten wolle, das die stände, praesertim evangelici, sich
von ihnen separiren oder, quovis sub praetextu, separiret würden. Weil es
dann neque ratione materiae tractatuum neque ratione subiectorum, nehm-
lich der beyden cronen, so das schwerdt in händen haben, mit denen friede
gemachet werden solle, mehr zu endern stünde, so were es billich, das mann
auch an denen orten subsistirete, wo die cronen undt deren legati sich befin-
den, undt wie ohne ihre Kayßerliche mayestätt, also auch ohne der beyden
cronen willen undt beliebung könne undt solle an den praeliminaribus nichts
geendert, noch die tractaten von den consultationibus separiret werden.
Mann müße die praesupposita in dem stande laßen, wie sie sich anitzo befün-
den undt wie es in den praeliminaribus abgehandelt. Wolle mann nun einen
ehrlichen frieden haben, so müße mann reflexion haben auff die leute, die
darzu helffen können. Dieweil dann die cronen, sonderlich Schweden, dar-
auff dringen, ut in iis locis tractetur, ubi Imperatoris, statuum et coronarum
legati subsistant, so hetten solches die stände undt sonderlich die evangeli-
schen ihr particulierinteresse hierunter zu beobachten etc.
Concludirte demnach dahin, es wolten die herren Münsterischen durch ein
schreiben zu ersuchen sein, das sie
1. ihre gedancken super modo deliberandi undt was sie bey hiesiger stände
concluso zu desideriren, eröffnen,
2. einen beßern undt allenthalben practicirlichen modum zeigen,
3. undt neben ihnen die Kayßerlichen herren gesandten ersuchen wollten, das
sie ihre propositiones heraußlaßen undt materiam deliberandi subministriren
möchten. Würde dann in progressu expeditior modus sich finden, könte undt
sollte derselbe allemal apprehendiret werden. Denen Kayßerlichen herren ge-
sandten aber were solches gleichergestalt zu erkennen zu geben undt dieselbe
zu ersuchen, das sie mit zu cooperiren undt die zu Münster anwesende stände
zu disponiren, auch ihre propositiones zu eröffnen geruhen wollten.
Sonst könte künfftig in fürfallenden sachen die communication per deputatos
wol geschehen, wiewol daßelbe die churfürstlichen undt reichsstätte nicht so-
wol angehet, sintemal jene schon in praxi stehen undt diese sich deßwegen
bereits verglichen, die fürstlichen aber sich deßwegen noch zu vergleichen
haben. Undt wiewol es bey der re- undt correlation noch schwer hergehen
möchte, so würde es doch so baldt noch nicht derzu kommen, noch deßwe-
gen so geschwind einer conferentz vonnöthen sein. Undt hette mann sich
alßdann eines gewißen nothwendigen modi zu vergleichen etc. Salvo etc.
Pommern-Stettin und Wolgast . Hette wegen Pommern Stettin undt
Wolgast die 3 fürgelegten puncta vernommen, die er kürtzlich wiederholete.
Weil aber schon alles ziemlichermaßen ponderiret undt außgeführet, so wolle
er nur mit weinigen noch eines undt anders bemühen. Undt beruhe seines
ermeßens fürnehmlich auff diesen 3 fragen:
1. Ob die zu Münster anwesende etc. zu beantworten undt welchergestalt.
2. Ob mann sich zur zusammenkunfft verstehen wolle oder nicht.
3. Undt auff den fall, wann dieselbe beliebet würde, wo sie anzustellen.
Ad 1. Respondet, quod sic, ob es aber mündtlich oder schrifftlich geschehen
solle, sey er indifferent. Schrifftlich sey schon von hinnen der anfang gema-
chet worden, dahero sie billich schrifftlich hetten antworten sollen. Dieweil
aber solches nicht geschehen, so würde seines erachtens mehr de reputatione
collegii sein, wann es nur mündtlich geschehe.
Magdeburgisches Direktorium . (Interloquitur:) Rescripserunt etc.
Pommern-Stettin und Wolgast . (Ille et alii:) Aber nichts haubtsachli-
ches etc. Bliebe also der meinung, das etwan der herr Culmbachische noch
einsten hierunter zu bemühen undt demselben noch einer zu adjungiren
were, welchen mann ein creditiv mitgebe undt durch sie remonstriren ließe,
das die begehrte zusammenkunfft unnötig, kostbar, vergeblich undt zeit undt
mühe verlohren sein würde.
Das gantze werck bestehe darauff, ob die consultationes per tria collegia in
uno vel utroque loco anzustellen. Wie nun die Schwedischen durchauß nicht
zugeben wollen, das alle collegia nach Münster transferiret werden, also wür-
den die Frantzosen sich nicht darzu verstehen noch gefallen laßen, wann
mann sie hierherüber ziehen wollte. Undt dieses sey dem praeliminarschluß
gemeß, crafft deßen nebst denen herren Kayßerlichen iedes orts auß dem
churfürstlichen collegio zu Münster Churcöln undt Churbrandenburg, zu
Oßnabrück aber Churmaintz undt wiederumb Churbrandenburg deputiret
worden. Dieselben allerseits weren beyder orten gegenwärtig undt, als her-
nachmals auch denen andern chur- und fürsten die tractaten zu beschicken
freygestellet worden, hetten sich sowol a parte electorum Churbayern
Die kurbay. Ges. Haslang und Krebs waren seit Februar 1645 in Münster (s. [Nr. 3 Anm. 16] ).
Im Oktober 1645 wurde die bay. Gesandtschaft durch Dr. iur. Johann Ernst (1604–1667)
ergänzt, der dazu bestimmt war, das hgl. bay. Votum im FR Osnabrück zu führen. Ernst, der
seinen Münsteraner Kollegen untergeordnet war, ging nach vorübergehendem Aufenthalt in
Münster im Januar 1646 nach Osnabrück ( APW III C 3,1, 329; Immler, 19f.). Zu seiner
Biographie: nach Studien in Ingolstadt (1619) und Würzburg (1625) seit 1632 in bay. Dien-
sten, 1635 Hofrat, 1651 Hofkanzler, 1663 GR ; 1641 als kurbay. Protokollant im KFR auf
dem Regensburger RT , 1643–1644 Ges. auf dem Frankfurter Deputationstag, seit 1653 Ges.
auf dem Regensburger RT ( Ranieri, 448f.).
andere fürsten undt stände an beyden orten in ziemlicher anzahl einge-
funden.
Die propositiones
Gemeint sind die Propositionen II der Kronen vom 11. Juni 1645 (schwed. Proposition II:
s. [Nr. 2 Anm. 34] . Frz. Proposition II: frz. Überlieferung s. APW II B 2, 463 Anm. 13; Druck
in NS I, 372ff.; Gärtner V, 246–252; Meiern I, 443 ff. und, die lat. Übersetzung,
445–448).
herren Kayßerlichen sich vernehmen, das sie mit der antwort oder replica
schon gefast weren, beruhete nur darauff, das sie chur-, fürsten undt stände
mit ihren votis et suffragiis darüber vernehmen. Das möchten sie doch nur
thun undt dorten auff die Frantzösische, hier aber uff die Schwedische propo-
sition replicando sich heraußlaßen. So könte diesesorts uber der Schwedi-
schen, zu Münster aber uber der Frantzösischen proposition undt replic deli-
beriret werden. Doch müsten die hiesige ihre reflexion auff jene et econtra
jene auff diese haben. Also stelleten es Galli cum Suecis et vice versa an, undt
wie es unter ihnen keine difficultät gebe, so würde sich’s auch unter chur-,
fürsten undt ständen wol practiciren laßen. Undt auff diese maße könten die
tractaten utrobique pari passu angestellet werden, mann bliebe in terminis
der praeliminartractaten sowol des jüngsten reichsschlußes. Ihre Kayßerliche
mayestätt würde bey dero hoheit undt respect, chur-, fürsten undt stände aber
bey ihrem iure suffragii erhalten undt darmit gehöret, die frembden cronen
würden nicht offendiret, undt hette sich auch kein standt deßen zu beschwe-
ren.
Do nun die herren Münsterischen darmit einig weren, können sie sich deßen
nur in schrifften erklären, undt bedarff es keiner zusammenkunfft. Wollten
gen, so bedarff es derselben abermals nicht, weil es doch alles umbsonst undt
vergebens undt die Schwedischen nimmermehr darangehen oder dareinwilli-
gen werden, gestalt sie sich noch diesen tag deßen hetten verlauten laßen mit
dieser commination undt hefftigen commotion: Dofern mann in den vorge-
schlagenen undt von ihnen beliebten modum nicht condescendiren würde,
wolten sie die tractaten auffgeben undt a part friede machen
mann gleichwol diesesorts nicht schuldt daran, sondern würde denen zu
Münster zu imputiren sein. Wie sie aber die hierüber noch ferner causirende
blutstürtzung etc. verantworten wollten, ließe er dahingestellet sein etc.
Hette sonst fast das ansehen, als gienge mann darmit umb, wie mann die
stände von den friedenstractaten separiren undt von den beyden cronen, da-
mit sie keine hülffe von denselben hetten, abstrahiren möge. Zu dem ende
dann nicht allein locus tertius, sondern auch wol gar ein reichstag vorgeschla-
gen würde.
Locum tertium belangendt (er rede aber vom haubtwerck undt loco fixo con-
sultationum, nicht von einem interim oder loco communicando) militire dar-
wieder eben die
opponiret würden, weil die cronen sich ja sowol der abstraction der stände
besorgen undt ihnen es für einen despect anziehen werden. Mann wolle gerne
die deliberationes zu Paderborn anstellen undt die stände dahin ziehen, wel-
ches aber die Schwedischen nicht eingehen würde, auch ohnedes wol zu
mercken sey, was darunter begraben liege. So sey auch Dortmünd zum
reichstage fürgeschlagen, worbey aber ebensowol nicht allein die besorgliche
separation, sondern auch eine protraction undt langwierige verzögerung mit
unterlauffen würde.
Dann weil kein reichstag ohne consens der herren churfürsten außgeschrie-
ben werden könte
bedencken nehmen, wie er dann an ihrer churfürstlichen durchlaucht zu
Brandenburg consens sehr zweiffelte. Ihre churfürstliche durchlaucht hetten
schon an 2 orten so ansehnliche gesandtschafften, sollten sie nun noch darzu
einen reichstag beschicken, wo wollten nicht allein die unkosten, sondern
auch die personen oder subiecta herkommen? Zudeme würde es auch mit
dem reichstage nicht gethan, sondern die rechnung gantz ohne den wirth ge-
macht sein, gestalt dann anno 1636, 1640, 1641 undt folgenden zu Regens-
purg, Nürnberg undt Franckfurth
deputationstäge gehalten worden, worbey aber anders nichts außgerichtet, als
das geldt verzehret worden, undt sey doch der schluß endtlich doch hinauß-
gelauffen, das mann
gleich 10 reichstage gehalten würden, so würden doch die cronen conclusis
statuum nicht acquiesciren noch sich daran binden laßen, sondern müße
doch mit ihnen de novo tractiret werden etc.
Ad 2: Das mann allsobaldt zur zusammenkunfft sich verstehen sollte, were
bedencklich. Wann aber die zu Münster sich erkläreten, das sie mit dem
modo deliberandi zufrieden, könte nachmals super modo re- et correferendi
in loco intermedio per deputatos certa, brevi et facili instructione munitos etc.
communiciret werden. Würde sich auch leicht ein modus darzu finden undt
ein ieder, der vorgeschlagen würde, zu amplectiren sein.
Ad 3: So aber weder zu Münster noch allhier sein könte, weil jenes Schwe-
den, dieses Franckreich offendiren würde. Das mann also locum medium er-
wehlen, sich daselbst, so gut es ist, behelffen undt mehr uffs bonum publicum
als seine commodität würde sehen müßen. Idem respondetur Caesareanis etc.
Salvo [ meliore iudicio].
Mecklenburg-Schwerin und Güstrow . Nachdem dem directorio ge-
fallen, uff beschehene wiederholung deßen, was zuvorhin fürgangen, 3 fragen
zu proponiren, die er kürtzlich repetirte, hielte er
bey der 1. darfür, weil dieselbe allhier unanimiter mit 22 votis concordanti-
bus affirmative resolviret worden, so hette es billich darbey sein verbleiben,
undt würden darauß auch die andern beyden decidiret etc. Dann wann es bey
dem einmal gemachten concluso bleiben undt die maiora gelten sollen undt
müßen, so bedürffe mann keiner conferentz, sey auch nicht nötig, nach Mün-
ster zu ziehen, sondern were die mühe undt kosten wol zu ersparen etc.
Mann wiße sich aber auch zu erinnern, welchergestalt für diesem bey den
deliberationibus fürkommen undt erinnert worden, das mann in allen consul-
tationibus uff fried undt einigkeit sehen undt die catholischen nicht stracks in
ipso limine für den kopff stoßen sollte etc.
Dahero er sonst der meinung gewesen were, weil der begehrten conferentz
halber seines erachtens 3 quaestiones fürfielen: an, quomodo et ubi, die 1.
zwar affirmative zu resolviren, doch dergestalt, das das von denen Münsteri-
schen gesandten gethanes erbieten, wieder anhero zu kommen, obligatorium
sey undt nicht auff ihr gutbefinden, wie der herr Culmbachische angeführet,
gestellet, auch ein gewißer terminus praefigiret undt weitläufftige tagefarth
verhütet werde.
Rationes solcher seiner affirmativae weren fürnehmlich diese:
1., das dardurch glimpff
etc.,
2., das sie nicht gedencken möchten, weil itzo alles im Reich so wunderlich
hergehet undt große verenderungen eingefallen, mann wolle sich evangeli-
schentheils der zeit bedienen,
3., damit die friedenstractaten dardurch befördert undt in gang dermaleinsten
gebracht,
4. die hiebevorn intendirte deputation vollendts auffgehoben undt die colle-
gialconsultationes introduciret,
5. darbenebenst auch von den causis bellorum desto ehe zu handeln ein an-
fang gemacht werde, dann wann nach inhalt des recreditivs der churfürsten,
fürsten undt stände recht undt gerechtigkeit in gebührende execution gesetzet
undt dardurch die friedenshandlung solle befordert werden, so müße mann
zufördrist von den beschwerungen den anfang machen etc.
Wolte derowegen diese quaestionem, I. „an“, affirmative beschloßen haben.
Dieweil aber doch der vorsitzenden vota dahin gangen, das die fürstlichen zu
Münster sich zuförderst haubtsachlich auff das communicirte conclusum
undt durch den herrn Culmbachischen repraesentirte rationes vernehmen la-
ßen undt einen beßern als diesen modum, darbey mann auff die praeliminaria
undt letzten reichsabschied sein absehen gehabt, zeigen sollten, so ließe er
ihme solches auch mit gefallen. Wann nun daßelbe von ihnen geschehen,
wolle mann sich nachmals der mündtlichen conferentz nicht entziehen undt
könte mann sie 6. dardurch in gravioribus magisque arduis reciproce wieder
zur handt haben.
II. „Quomodo“: Hielte zwar für beßer, wann alle stände zusammenkommen
könten, welches darzu dienete, das alle zeitverlierung, die offtmals bey depu-
tationibus, sonderlich bey den relationibus, sich ereugnet, abgeschnitten
würde etc. Weil aber von den vorsitzenden besorget werde, es möchten bey
dergleichen gemeinen zusammenkunfft dem evangelischen wesen etzlicher
nutzbare vota abgehen undt wegen admission oder exclusion etzlicher stände
sich differentz ereugnen, so sey er indifferent, ob man zusammen an einen ort
kommen oder es per deputatos verrichten wolle, undt were hierunter billich
das zulanglichste undt friedsambste mittel zu ergreiffen.
III. „Ubi“: Da dann zu wüntschen were, das mann ihnen ratione loci willfah-
ren könte, zumaln sie sich uff zweymalige herüberkunfft, darvon ihme doch
nichts wißendt sey, referiren. Weil aber, dem recreditiv selbst nach, mann
dahin sehen müste, das den cronen alle mißgedancken benommen würden,
sehe er nicht, wie es ohne jalousie oder offension der cron Schweden sonder-
lich geschehen könne. Ohne sey es zwar nicht, wie die herren Münsterischen
angeführet undt des herren Culmbachischen relation es gegeben, das mann
billich uff ihre Kayßerliche mayestätt mehr als auff andere etc. reflexion ha-
ben sollte. Es würde auch keiner von den anwesenden sein, der nicht mit
ihnen gleicher meinung were, maßen aller intention dahin gerichtet sey, das
zuförderist Gottes ehre befördert, der Kayßerliche thron befestiget, die her-
ren churfürsten vermöge der güldnen bull
sten undt stände aber auch bey ihrer hoch- undt freyheit dem herkommen
nach gelaßen würden. Dieweil aber gleichwol fast gantz Teutschlandt nun-
mehr unter der frembden cronen disposition sich befinde undt die stände so-
gar dismembriret seyen, daß sie meistlich in 2, ja 3 oder mehr hauffen reiten,
derowegen sey die clausul des recreditivs wegen der cronen glimpffs etc.
Fürsten und Stände in Münster hatten im Rekreditiv vom 13. August 1645 auf Miß-Gedank-
ken der fremden Cronen angespielt ( Meiern I, 547 ).
nicht so obenhin zu nehmen, sondern ja wol zuzusehen, das mann die cron
Schweden nicht offendire, zumaln dieselbe sich hefftiger bedrohung verneh-
men laßen.
Undt wiewol hergegen die herren Münsterischen praesupponiren, als wenn
die herren Frantzosen indifferent weren undt daher die hiesigen keine mißge-
dancken bey denselben erwecken würden, wann sie gleich, das jene hierüber-
kommen sollten, begehreten, die durch den herren Culmbachischen reprae-
sentirten rationes auch der richtigkeit gewesen weren, das sie dort wol noch
einer umbfrage bedurfft hetten, wolle er dennoch mit nochmaligem reservato
wie bey der quaestione „an“, undt damit sie gleichwol sehen, das mann ihnen
nicht gantz undt gar zuwieder sein wolle, dahin schließen, das, wann sie sich
vorhero uff das conclusum haubtsachlich erkläreten,
sammenkommen möchte, worzu er unmaßgeblich beßerer commodität hal-
ber Iburg
Die im 11. Jh. als Osnabrücker Hauptfeste ausgebaute Anlage war seit Ende des 16. Jh.s zum
Schloß umgewandelt worden; das Benediktinerkloster wurde 1634 von den Schweden be-
schlagnahmt und Gustaf Gustafson Gf. von Vasaburg, dem schwed. Kommandanten in Osna-
brück, zum Geschenk gemacht, im März 1645 zurückgekauft und erneut mit Mönchen besie-
delt. Die bfl. Residenz war während des Krieges verfallen und 1650 unbewohnbar ( Schmidt,
Iburg, 253ff.; Dalsing, 169f.).
Braunschweigische votum, undt weil auff die vorgeschlagene maße das chur-
fürstliche collegium bißhero an beyden orten negotiiret undt consultiret,
würden solches die fürstlichen auch wol thun können.
Soviel dann die 3. vom directorio in umbfrage gestellte haubtquaestion an-
langet, könten die Kayßerlichen herren abgesandten also beantwortet undt
ihnen dasjenige pro resolutione hinterbracht werden, wie das conclusum die-
ser consultation etc. gefallen würde.
Hessen-Kassel . Hette mit mehrern verstanden, was sowol vom directorio
proponiret als von denen vorstimmenden debattiret worden, undt erinnere
sich
ad I. gutermaßen, was vormals gehandelt undt was fürsten undt stände
zu solchen concluso bewogen etc. Weiln nun solche rationes noch zur zeit
nicht elidiret, sondern vielmehr durch die von Braunschweig Lüneburg
undt Pommern itzt weiter angeführete umbstande undt motiven confirmiret
worden, so hette mann billich ursach, bey dem concluso nochmals zu verhar-
ren.
Ad II: Sehe er nicht, was die begehrte zusammenkunfft nütz oder nötig sein
würde. Dann alle modi, so biß anhero vorgeschlagen worden oder noch in
vorschlag kommen möchten, bestehen darauff, das entweder
1. alle stände ad unum ex locis tractatuum gezogen oder
2. 1 collegium hierher undt 2 nach Münster vel vice versa verleget oder
3. die collegia in sich zertheilet oder
4. locus tertius pro consultationibus statuum erwehlet werde.
1. Primus modus were nicht practicabl, weil dardurch eine von den beyden
cronen offendiret würde, undt obwol conte d’Avaux vorgegeben, als wann
Franckreich dißfalls indifferent were, so sey es doch nur ein simulirt werck
gewesen, wie sich’s baldt erwiesen. Dann nachdem hingegen zu Münster aus-
gesprenget worden, als wann die hiesigen evangelischen darmit umbgiengen,
wie die tractaten oder deliberationes hierher transferiret werden möchten,
were monsieur Servien per posta anhero gekommen
Laut Bericht der ksl. Ges. kam Servien 1645 VIII 5/15 nach Osnabrück, nach dem magde-
burgischen Diarium 1645 VIII 4/14. Über Serviens Absichten war zunächst nichts bekannt
(APW II A 2, 428 Z. 38ff.; Magdeburg G II fol. 172’). Dem magdeburgischen Diarium ist
als Beilage ein Extract schreibens aus Münster vom 5. [ /15.] Augusti anno 1645 angefügt, in
dem es unter anderem heißt: Der herzog von Longeville aber hat dieser tagen gegen einer
vertrauten person gesagt, wofern ie die Schweden auff abtheilung der collegien würden
beharren, müste mann es geschehen laßen, pourveu qu’ils tirent l’affaire à la longue. Was
monsieur Servien bey den herrn Schweden zu Oßnabrügk sowol dieses puncten als auch
der visiten und tituls des herzogs von Longeville wird ausrichten, verlangt mich sehr zu
vernehmen ( Magdeburg F II fol. 290’).
aliud agens vorgebawet. Undt wiewol er sich’s nicht außdrücklich mercken
laßen, das er eigentlich oder vornehmlich deßwegen anhero kommen were,
gleichwol per discursum mit ohngefehr diesen formalibus es gedacht, sie het-
ten zwar hierunter den ständen nichts fürzuschreiben noch der cron Schwe-
den zu praejudiciren, mann würde aber auch nicht begehren, das der cron
Franckreich despect zugezogen würde. Wie nun er, herr Scheffer, ihme der
hiesigen stände meinung undt conclusum beßer repraesentiret undt erläutert,
hette er ihme daßelbe gar wol gefallen laßen, nur das auch noch etzliche
evangelische nach Münster sich begeben möchten.
Mit dem 2. modo wolten die herren Schwedischen auch nicht zufrieden sein,
weil derselbe, bevorab respectu des churfürstlichen collegii, ja sowol wieder
die praeliminaria lieffe, darinnen verordnet, das zweene auß demselben zu
Münster undt zweene allhier sein sollten, undt also ratione deßen res decisa
were. Undt wiewol inter consultationes et tractatus ipsos eine distinction ge-
macht werden wollte, hetten doch ihre excellenz herr Oxenstirn gesagt, das
dieselbe in der Jesuiter schule jung worden were
Die Formel jung werden bedeutet hier entstehen ( Grimm X, 2373, Punkt 9). Oxenstierna
hielt die distinction also für rabulistisch. Vielleicht wollte er mit Erwähnung der Jesuitenschule
auf den im Kolleg zu Ingolstadt ausgebildeten Wartenberg anspielen, der zu den Teilnehmern
der conferenz vom 9. August 1645 gehört hatte (s. Nr. 6a Anm. 14).
de materia tractatuum et tractandum de eo, quod deliberatur, adeoque tracta-
tus et deliberationes esse plane inseparabilia.
Zu dem 4. modo undt erwehlung eines loci tertii würden die cronen sich
noch weiniger verstehen, sondern vielmehr für einen despect anziehen, wann
sie die stände so offt ad loca tractatuum invitiret hetten undt nun von densel-
ben sich gantz separiren laßen sollten, gestalt sie sich dann außdrücklich ver-
nehmen laßen, das sie lieber die tractaten auffstoßen undt den frieden durch
fortsetzung der waffen suchen wollten.
6–20 Ja – möchten] Fränkische Grafen A I: […] weiln herr Oxenstirn sich so gar uber
solchen modum der hinüberreyß commovirt und ebenso jaloux darüber were, alß ra-
tione der ordnung bey den visiten geschehen pflegte. Ihre excellenz hielte dafür, daß
man ohne verdacht nicht nacher Münster gehen könnte, were angesehen, die ständte
dahin zu gewehnen und dieselbe daselbst zu behalten.
stiern cum magna commotione resentiret undt sich verlauten laßen , das es
gewiß jalousie geben würde, wanngleich auch nur ad interim alle stände auff
einmal von hier nach Münster sich begeben wollten, undt möchte vielleicht
iemand vor ihme, herrn Scheffern, dargewesen sein undt ihre excellenz darzu
zu disponiren sich bemühet haben, worbey dieselbe dieses mit angezogen, es
würde doch dergleichen zusammenkunfft ohne verdacht nicht sein, weil
mann gar wol wüste, wie die catholischen darmit umbgiengen undt die trac-
taten gerne allein uff Münster oder ad locum tertium bringen wollten, so sie
aber nimmermehr geschehen laßen würden. Undt ob mann wol diesesorts
nur zu einer kurtzen conferentz sich verstehen wollte, so würden sie doch
den ständen, wann sie dieselben einmal drüben hetten, wol soviel fürlegen
undt zu thun geben, das sie nicht allein viel wochen darmit zubringen wür-
den, sondern wol gar etzliche vel morae taedio gantz drüben zu bleiben, sich
endtlich disponiren laßen möchten.
Weil nun solchergestalt kein anderer als der 3. modus mehr übrig verhanden,
rnüße es darbey billich verbleiben undt sey demnach keiner fernern confe-
rentz nötig, ohne etwan künfftig super modo re- et correferendi etc.
Conformirte sich demnach dem Braunschweig Lüneburgischen voto undt
concludirte dahin, mann möchte denen herren Münsterischen hinwieder
mündtliche anbringen laßen, das die cronen durchauß keinen andern modum
agendi haben wollten undt sie demnach denselben nurt mit belieben möch-
ten, wann ihnen die beförderung des friedens annehmlich undt sie nicht zur
abruption der tractaten anlaß geben wollten.
Zugleich aber weren die herren Kayßerlichen abgesandten zu ersuchen, das
sie nunmehr auch ihre propositiones zugleich an beyden orten heraußgeben,
damit hierauff ohne fernern verzug allhier zwar uber der Schwedischen, zu
Münster aber uber der Frantzösischen proposition consultiret werden
möchte. Befünde sich dann in progressu ein modus expeditior, hette man
denselben allzeit zu ergreiffen. Conformirte sich aber unterdeßen nochmals
den vorsitzenden, das nehmlich die begehrte zusammenkunfft noch zur zeit
abzuschlagen undt hergegen zu begehren, das sie ihre erklärung undt bedenk-
ken schrifftlich einschicken undt einen beßern modum zeigen möchten, da-
mit ohne weitern auffenthalt zur haubtsachen selbst geschritten undt, do ja
noch ein oder ander defect oder nebenquaestion sich befinde, incidenter erör-
tert undt verglichen werde.
Hessen-Darmstadt . (Weil das votum meistentheils ex charta verlesen
undt sehr prolix, auch nicht wol zu vernehmen undt zu assequiren gewesen,
dahero der herr abgesandte daßelbe in forma zu communiciren ersuchet wor-
den, so hatt mann daßelbe, weil zumal keine differentz beym concept befun-
den worden, umb mehrer richtigkeit willen also in forma hier beyzufügen für
gut angesehen:)
9 Die – fragen] Das darmstädtische Votum ist überschrieben: Darmstattisches votum, den
elften [ /21.] Augusti nachmittage abgeleget undt folgenden 13. [ /23.] Augusti in hac
forma communiciret durch herrn Johann Jacob Wolffen von Todtenwarth. Identischer
Text des Votums in Fränkische Grafen A I und Brandenburg-Kulmbach A II.
abwesenheit seines collegae auff dieselbe nach inhalt seiner instruction
Siehe [Nr. 2 Anm. 56] .
antwortten. Die ginge dahin,
das quoad primam quaestionem sie, wie in allen, also auch in modo delibera-
tionum dahin sehen solten, damit neben erhaltung Keyserlicher undt des
Reichs hoheit auch auff den respect, welcher den frembden cronen gebühret,
gesehen, denselben gegeben, dadurch sie euserster mügligkeit nach bey guten
willen erhalten, dabey aber auch des Reichs verfaßung und ordnungen oder,
wo man in abwegen ist, auff die reduction das absehen gerichtet, also nechst
Götlicher hülfe der liebe friede befördert werden solle.
Indeme nun der löblichen fürsten undt stände alhie anwesende gesandte eben
dergleichen intentiones ex allegatione instructionum geführet, so hetten ne-
ben denselben sie, die Darmstettische, sich bisher dahin beflißen, das neben
beförderung des hauptwercks auch billich auff gedachten respect, welcher der
frembden cronen alhier undt zu Münster anwesender cronen fürtreflichen
herren gesandten gebühre, gesehen, ihnen von allen alhie und zu Münster
anwesenden fürstlichen und der stände gesandten gleiche veneration wieder-
fahren möge. Eben hierumb auch hette er, Darmstettischer, ihm einen sol-
chen per maiora geschloßenen modum, wie derselbe durch den hochansehn-
lichen herrn Culmbachischen gesandten nacher Münster verschicket worden,
nicht zuwider sein laßen und verhofft, soviel den respect belangt, mit abthei-
lung eines oder des andern reichscollegii solcher und sonderlich der königlich
Schwedischen intention ein genügen zu thun, weil man ohnedieses keine uhr-
sach zu solcher abtheilung hette.
Verbliebe er also aus diesen uhrsachen bey dem nacher Münster geschickten
modo so lang, bis völlige vergleichung geschehe. Müße doch erinnern, das
ebensolcher modus nicht für so perfect damals gehalten worden, das er nicht
mehrer erleuterung bedörffte, sondern sey in seiner einfalt noch der meinung,
das sich im nachsinnen der processus vel modus conferendi et exequendi, so
bey den consiliis zu führen, viel schwerer alß der modus deliberandi oder
eines und des andern collegii finden werde. Und soviel quoad primam quae-
stionem.
Die andere quaestion betreffend, gleich er zu observanz gebührenden respects
gegen den frembden cronen den modum divisionis collegii mit condition be-
lieben helffen, also finde er aus den postulatis und propositionibus der fremb-
den cronen, das sie nicht weniger und vor allen dingen von den fürsten und
ständen innerlichen frieden unter sich selbst begehreten und den innerlichen
frieden für eine rationem et conditionem sine qua non halten theten. Eben
auch darumb hetten sowohl fürsten und stände auff ihre iura et suffragia,
welche ihnen bey diesen tractaten gebühreten, als die frembde cronen in ih-
ren invitationschreiben so starck auff dieses getrieben, und habe die mei-
nung gehabt, das, wie die iura communis suffragii allen geist- und weltlichen
ständen gebührten, also müsten sie auch aequali modo exerciret werden.
Wie nun iztgedachte der frembden cronen mit und neben unß quoad pacem
internam et usum vel exercitium suffragiorum führende intentiones keines-
weges zu endern, also würden die hochansehnliche herren königlich Schwe-
dischen plenipotentiarii unß einen solchen modum deliberandi, conferendi,
procedendi et exequendi, sine quo non, verhoffentlich herzlich und hochver-
nünfftig gern gönnen, dan ie das ius communis suffragii sine certo et libero
usu nichts nutz were, und müste je dahero und necessario bedacht werden, ob
und wie die stände solches ius vor diesen exercirt, oder, da dergleichen casus,
fall und beschaffenheit im Heiligen Römischen Reich nie gewesen, welcher-
gestalt dannoch izo ein solcher modus, der den reichsverfaßungen am nech-
sten, erfunden werden möge. Zumaln ja gewiß und der eventus geben werde,
das ohn einen solchen modum deliberandi, procedendi, conferendi et exe-
quendi conclusa wir nimmer würden fortkommen und sine quo die causa
sine qua, das innerliche vertrauen nemlich, befördert werden können.
Keinesweges sey zu zweifeln, wann denen hochlöblichsten frembden cronen
und derselben fürtrefflichen plenipotentiariis dieser modus, auff ihren respect
und erhaltung guter ordnung gerichtet, nomine omnium durch deputirte
nechst fürgetragen werden solte, sie als hochverständige leuthe würden ihnen
zu erlangung guter ordnung unter den ständen eine conferenz auf ein so ge-
ringe zeitt und nur in denen praeparatoriis nicht mißfallen laßen, zumaln
weiln auch ohne eine solche ordnung sie, die herren Schwedischen plenipo-
tentiarii, selbsten irr und perplex gemacht würden. Bey und neben diesen sein
wir auch keinesweges zu verdencken, sondern schuldig, das wir die herren
Keyserlichen commissarios, welche unser höchstes und unwidersprechliches
haupt und allergnädigsten Keyser repraesentirten, auch billich veneriren und
derselben erinnerung in acht nehmen theten, sodann alß wahre mitglieder des
Heiligen Römischen Reichs mit denen zu Münster anwesenden aus gleichen
rechten handelten, ihnen als uns selbsten das ius communis suffragii durch
vergleichende gute ordnungen verstatteten, dieselbe neben uns zu gleichen
gebrauch und herkommen disponirten, auch uns selbsten disponiren ließen,
also und vor dismahl, indem wir alle quoad suffragia einen scopum et finem
führeten, alle diffidenz hindansezten und ohne respect oder miteinfallender
rationum politicarum uns der reichsverfaßung und müglichster ordnung in
modo procedendi hielten, auff das publicum vor allen dingen unser absehen
richteten, zumahln indem noch zur zeitt die zu Münster anwesende unß ad
deputationem ordinariam oder andere praejudicirliche weg, soviel aus ihren
schreiben abzunehmen, nicht zu bemüßigen begehrten, viel weniger solches
thun könten, auch weiln die hochansehnliche Keyserliche commissarii gütli-
che unterredung ohne praescribirung so glimpfflich fürschliegen. Uberdises
ihre majestät selbsten ratione ihres oberhaupts Österreich in puncto iuris
communis suffragii mit uns gleiche partey weren, und wir gleichwohl sehen
theten, das ih[ r]e Keyserliche mayestätt in der den deputirten zu Frankfurth
versamlet gewesenen gesandten im Februar dieses jahrs publicirten proposi-
tion
Gemeint ist die ksl. Proposition vom 6. Februar 1645 (s. Meiern I, 347 ).
fürstlichen admittirt, auch obschon hernach mit translation
Der FR empfahl im Bedenken von 1645 IV 3 die Translation des Frankfurter Deputations-
tages nach Münster. Der Ks. gab am 11. April 1645 nach (s. [Nr. 1 Anm. 19] ).
ihre mayestätt etwa irr gemacht worden, dannoch am beßern wegk nicht zu
zweifeln were, zumaln auch die herren Keyserlichen commissarii iezo nicht
der deputirten, sondern der vorsizenden ständ gesandte für sich erfordert
hetten.
Müste sich also quoad deren zu Münster begehrten conferenz mit dem hoch-
vernünfftigen Culmbachischen voto und deme insinuirten rationibus verglei-
chen und solches umb soviel desto mehr, das, obwohl, wie obgemeldet, der
naher Münster von ihme, den herrn Culmbachischen gesandten, verführte
fürschlagk oder schluß alhie per maiora wegen des respects gegen den fremb-
den cronen beliebet worden, das wir dannoch solchen für kein perfecte reso-
lution halten könten, indem von dem zu solchem modo gehörigen processu
(alß das man umb gleicheit und richtigkeit willen mit dem churfürstlichen
collegio von den materiis tractandis ante deliberationes communiciren, her-
nach ratione directorii deputationis ex collegio ad extraordinarias communi-
cationes, einholung der bericht, relationis, correlationis und, wie hernach al-
les in ein conclusum zu bringen, denen Keyserlichen und der frembden cro-
nen gesandten fürzutragen, eines gewißen versichert sein müße) unter uns
selbsten noch nicht geredet, viel weniger verglichen, sondern unsern naher
Münster geschickten fürschlagk nur annectirt worden, man werde sich der
communication wegen wohl vergleichen können
In Des Heil. Roem. Reichs Fuersten und Staende zu Oßnabrueck, ueber dem Modo Delibe-
randi & Agendi […] beliebter Schluß vom 24. Juli / 3. August 1645 wird gesagt, es würden
practicirliche Mittel der Communication wohl zu finden seyn ( Meiern I, 522 ).
Dazu kömbt schwer für, indem man nach dem modo collegiorum Imperii
handeln wolle, in den consiliis Imperialibus gebrauchliche ordnungen in et-
was zu mutiren, welche, wie sie von alters herkommen, ohne confusion sich
nicht so baldt verendern ließen. Verhoffentlich würde man auch von solcher
conferenz nicht wenig nuzeri tragen und, wie Meckelburgk vernünfftig erin-
nert, gleich anfangs die auff geistlicher banck glimpflich und ausführlich er-
mahnen können, die gemeine noth zu erkennen, zu unß zu tretten, aus lieb
des gemeinen friedens etwas nachzugeben, zu weichen, innerlichen frieden
am ersten zu stifften und hernach die tractaten mit den frembden cronen zu
beförderen. Man habe auch in dem jüngst zu Regenspurg gehaltenen reichs-
tag, sonderlich aber dem Frankfurther deputationstag, wahrgenommen, das,
wann die auff geistlicher banck die vota und praegnantes rationes deren auff
weltlicher banck angehört, das, ob sie wohl anfangs etwas tepide gangen,
dannoch hernach auff angehörte erinnerungen sich beßer bequemet und her-
beygethan, also noch beßer hofnung zu machen sey.
Repetire also er, Darmstättischer, auch das, was von Meckelnburg wegen ver-
stattung solcher conferenz vernünfftig erinnert worden. Ob aber izo solche
conferenz alsobalden einzuwilligen oder zuvor der herren gesandten zu Mün-
ster räthliches bedencken uber den hinnübergeschickten fürschlagks zu be-
gehren sey, da habe er der herren vorsizenden vernünfftige bedencken gehö-
ret. Wolle derentwegen indifferens sein, aber in alle wege für nötig halten,
sich zu einer conferenz zu erbieten. Er, Darmstättischer, hielte auch aus de-
nen rationibus, wie von Meckelburg fürgebracht worden, dafür, das singuli
zu fürgehender conferenz erscheinen und, wo nicht in Münster, jedoch in
loco tertio solche conferenz angestellet werden möchte. Das were also seine
unvorgreifliche meinung.
Auff die leztere quaestion, ob und wie die Keyserlichen herren gesandten zu
beantworten, hat sich der Darmstättische nichts vernehmen laßen etc.
Baden-Durlach . Herr Lampadius votierte für den durlachischen Gesandten
Merckelbach und wiederholte sein allbereit abgelegtes votum.
Anhalt . Soviel die beyden ubrigen zur umbfrage gestellten quaestiones be-
trifft, sey zuvorhin außführlich darvon geredet undt alles so wol erwogen, das
weinig darbey zu erinnern. Ex parte Anhalt nur kurtzlich etwas zu annecti-
ren: Vermeine er
bey der 2. quaestion, das denen herren Monasteriensibus nicht alle hoffnung
zur conferentz zu benehmen undt rundt abzuschlagen, sondern vielmehr die-
selbe darbey zu erhalten undt, wie die vorsitzende schon votiret, glimpfflich
undt beweglich zu beantworten. Ob es aber mündtlich oder schrifftlich ge-
schehen sollte, stelle er dahin undt sey dißfalls indifferent. Wollte der herr
Culmbachische es uber sich nehmen, hette mann ihme deßwegen danck zu
sagen, wo nicht, sey das directorium zu ersuchen, dergleichen schreiben ab-
zufaßen.
Das mann sich aber alßbaldt zur zusammenkunfft oder abschickung per sin-
gulos vel per deputatos erbieten solle, fünde er nicht consultum, sondern sie
müsten sich erst mit ihrer meinung heraußlaßen, sonst würde die conferentz
nur vergebliche zeit wegnehmen undt gantz ohne nutzen sein: De〈ro〉wegen
er mit denen vorsitzenden dahin stimmete, das zuförderst die herren Münste-
rischen umb eröffnung ihres bedenckens zu ersuchen weren. Conformirte
sich sonst mit Altenburg, das der maiorum itzo stracks vom anfang zu ge-
dencken unnötig, auch nicht zu rathen, weil sonsten die catholischen leicht-
lich einen modum, den numerum zu ubersteigen, erfinden undt hiernechst
desto mehr drauff gehen möchten.
Wann sich nun die herren Münsterischen heraußgelaßen, sey beßer, das
mann per deputatos in loco tertio zu Lengerich oder anderßwo (deßwegen er,
weil ihm die gelegenheit unbekant, indifferent sey) zusammenkomme. Da
mann auch den andern differentien undt discrepantien vollendts abhelffen
könne, undt hoffentlich auff solche weiße nicht so schwer als zu Münster
sein möchte, sintemal daselbst noch viel disputaten undt praejudicialquaestio-
nes einfallen dürfften, der zeit undt unkosten zu geschweigen etc.
Hielte darneben auff die 3. haubtfrage mit Braunschweig Lüneburg für
höchstnötig, das die Kayßerlichen herren plenipotentiarii umb edition der
deliberandorum zu ersuchen, undt das umb soviel mehr, weil verlauten wolle,
mann sey an Kayßerlicher seiten darmit gantz fertig. Dahero fürsten undt
stände ursach hetten, die imputation zu decliniren undt von sich zu weltzen,
indeme ihnen, das die tractaten so langsam vonstaten gehen, die schuldt bey-
gemeßen werden will. Daran sie aber gantz unschuldig, werde auch keinem
mit der dilation undt verzögerung gedienet sein. Es heiße doch „nam tua res
agitur“ undt, wann mann nur mit ernst darzuthue, werde Gott auch sein
gnad undt segen darzugeben.
Letzlich conformirte er sich auch in diesem den vorsitzenden undt sonderlich
Pommern, was derselbe wegen der re- undt correlation erinnert, das mann
sich nehmlich nur darüber miteinander zu vergleichen, im ubrigen aber ein
ieder an dem ort, wo er a principali suo hingewiesen, zu verbleiben habe. Das
ubrige auff des directorii undt anderer stände gutachten stellendt.
Wetterauische Grafen . Conformirte sich mit denen von Braunschweig
Lüneburgen, auch Pommern angeführten votis undt rationibus:
1. Das das am 24. Julii gemachte conclusum zu behaubten.
2. Das mann sich ohne offension der Schwedischen schwerlich nach Münster
begeben könne, dahero denenselben schrifftlich oder mündtlich durch den
herren Culmbachischen oder, wen mann denselben adjungiren möchte, re-
monstration undt erinnerung zu thun, das sie sich dem concluso accommodi-
ren möchten.
3. Das die Kayßerlichen gleichsfals zu ersuchen, das sie sowol die herren
Münsterischen zu eröffnung ihrer gedancken disponiren helffen, als auch
selbst ihre replicas heraußgeben wollten, worbey er schließlichen der herren
graffen von Naßaw particularinteresse ihrer destitution halber
Im November 1635 stellte der Ks. den walramischen Besitz des Hauses Nassau unter Sequester
und verteilte ihn an seine Helfer und Gläubiger, unter denen sich der Lgf. von Hessen-Darm-
stadt und die beiden kath. Gf.en der ottonischen Linie des Hauses Nassau, Johann VIII. von
Nassau-Siegen und der ksl. Ges. beim WFK Johann Ludwig von Nassau-Hadamar, befanden
(Georg Schmidt, 447; s. [Nr. 5 Anm. 16] ).
undt im ubrigen mit den vorsitzenden undt insonderheit Braunschweig Lüne-
burg undt Pommern sich nochmals conformirte etc.
Fränkische Grafen .
lang undt so fern zu bleiben, biß vel in ipso limine vel in progressu tracta-
tuum ein anders an die handt gegeben würde, weil die mutatio in melius nicht
simpliciter außzuschlagen, wie dergleichen bey diesem puncto etc. bereit un-
terschiedlich vorgangen, auch der alternative vorgeschlagene erste modus
nicht simpliciter rejiciret worden.
Ad II. (hette dieselbe haubtfrage Pommern etc. wieder in drey quaestiones
subdividiret):
1.
zumal der cronen halber, nicht zu finden, so were sich doch der conferentz
drumb nicht gantz zu entziehen, sondern vielmehr dieselbe (nicht zwart eo
fine, als wann mann so leichtlich von dem concluso abstehen, sondern viel-
mehr bestätigen
wolle) anzunehmen etc.,
den etc. Undt weren sonst die vota circa quaestionem „an“ mehrertheils affir-
mative gefallen,
14–17 quoad – auffgehoben] Fränkische Grafen A I: also were man aber benebenst diß-
orts in der sorgfältigen meinung begriffen, daß, dafern ratione temporis es uff der Mün-
sterischen ständte vorhergehende schrifftliche erklärung gestellet werden solte, solches
wider das commune principium et interesse publicum nicht geringen, hochschädlichen
verzug neben andern ungelegenheiten nach sich ziehen wurde. Und weiln weder unge-
wohnlich noch der vernunfft zuwider, daß bey vorstehenden oder veranlaßten mündli-
chen conferentien die haubtsachliche erklärungen suspendirt und biß dahin alß ad mo-
dum pleniorem et commodiorem integre remittirt und verschoben werden, alß stellte
man unvorgreifflich zu hochverstendigen nachdencken, ob nicht gleichsam eines durch
das andere uffgehoben werden.
Wann mann’s aber erst auff der Münsterischen erklärung stellen wollte,
würde es contra commune principium et interesse publicum verzug bringen
etc. Würde eins durchs andere auffgehoben, undt möchten die Monasterien-
ses ungleich verstehen, wann mann anstat begehrter conferentz schrifftliche
erklärung begehrte undt doch der conferentz halber vertröstung thete. Stel-
let’s doch ad maiora etc.
2. „Qua forma“: Sey er zwar abermals indifferent, ob es per deputatos sive
quocunque alio modo geschehe, hielte aber für beßer, wann es in pleno sein
könte, dann
(1.) käme solches mit der hiesigen stände ersten bedencken uberein,
(2.) lauffe es in die haubtsache praeiudicialiter hinein, da kein standt sich bey
vorgehenden handlungen wolle excludiren laßen,
(3.) sey es der observantz, iuri statuum et formae Imperii essentiali gemeß,
(4.) möchte sonst ratione maiorum et potestatis in praeiudicium aliorum con-
cludendi ohne disputat undt confusion nicht wol abgehen.
(5.) Wann es schon ratione modi ipsius beym concluso bliebe, möchten sich
doch ratione expeditionis seu processus, verbi gratia re- et correlationis, nu-
meri votorum etc. solche quaestiones finden, darauff die deputati so weinig
vorhero instruiret werden, als sine expresso et speciali mandato sich resolvi-
ren könten.
(6.) Sollte aber alles nur ad referendum angenommen werden, dürffte es ohne
zeitverlierung, schrifftwechßlung undt dergleichen weitläuffigkeit nicht
abgehen.
(7.) Möchte, wo nicht die schuldt, doch der verdacht evangelicis diesesorts
imputiret werden, wann mann die nicht allein von den Münsterischen, son-
dern auch den Kayßerlichen glimpfflich undt beweglich gesuchte conferentz
gantz abschlüge, cum tamen propter consequentiam quaevis etiam suspicio
culpae zu decliniren et nudae etiam famae aliquid tribuendum sit.
(8.)
17–19 Weil – versehen] Fränkische Grafen A I: Weiln man ex parte der alhier versamle-
ten hochansehenlichen herren gesandten sowoln wider die zu Lengericht von dem chur-
fürstlichen collegio vorgeschlagene vermeinte interimistische deputation alß auch wider
die theils vorhabende translation der dreyen reichscollegien entweder nacher Münster
oder ad locum quendam tertium mit so stattlichen apodicticis rationibus et argumentis
versehen.
tion sowol translation der collegiorum nach Münster vel in locum tertium
etc. mit apodicticis rationibus dergestalt versehen, das die herren Münsteri-
schen entweder dieselbe agnosciren oder, welches hoc rerum statu gantz
nicht zu vermuthen, causam dissolutioni[ s] praebiren müsten, so hette mann
kein bedencken, ihnen insgesambt unter augen zu tretten. Würden auch die
gesambten remonstrationes mehrern effect haben, als wann es nur per depu-
tatos geschehe.
25–27 (9.) – werden] Fränkische Grafen A I: So möchten 9. bey solcher occasion die
sonsten allzu frühezeitig einreißende suspiciones, aemulationes, diffidentiae etc. zwi-
schen den evangelischen und catholischen ständten, welche alß humores peccantes in
corpore rei publicae gemeiniglich allerhand gefährliche kranckheiten zu causiren pfle-
gen und dahero billich quovis modo mehr zu restringiren alß zu ampliirn seynd […],
verhütet und abgewendet und hingegen gutes vertrauen quoad causas politicas, commu-
nes et universales gestifftet und das Heylige Römische [ in Brandenburg-Kulmbach
A II folgt: Reich] bey seiner unverbeßerlichen form und harmoni desto länger erhalten
und von besorgender dissolution und zertrümmerung vindicirt werden können.
humorum peccantium etc. sunt, praecaviret undt hergegen in causis politicis
communibus et universalibus gut vertrawen gestifftet werden, zumaln da
mann noch nicht in puncto gravaminum particularium neque in causa reli-
gionis versire undt gleichwol unterschiedene catholische pro libertate Imperii
et maturando pacis negotio, wie sowol auß ihrem eignen interesse als deren
zu Regenspurg undt Franckfurth geführten votis abzunehmen, gute inten-
tiones führen.
(10.) Würde nicht leichtlich einiges inconveniens bey der plenari conferentz
angezogen werden, deßen mann bey der per deputatos gesichert sein könte,
mentis begegnet werden.
3. „Ubi“:
etc. commodität finden könte. Wo aber nicht, frage sich’s, ob’s beßer, das
mann mit gewißer condition nach Münster oder gar nicht zusammenkomme.
Affirmat prius sowol in krafft habender Fränckischer gesambtinstruction
Siehe [Nr. 2 Anm. 21] .
anderer angeführter ursachen halber, weil solchergestalt die zeit gewonnen,
die haubttractaten befördert, auch suspiciones, differentiae et separationes
16–17 praecaviret – conditionibus] Fränkische Grafen A I: und trennungen verhütet,
hingegen gutes vertrauen gestifftet adeoque bonum publicum et salus populi alß su-
prema omnium lex befördert werden möchte, sonderlich wann es ohne sonderbares
hervorscheinendes praejuditz geschehen mag, alß man dann dißorts der unvorgreiffli-
chen meinung were, daß auff allen gesetzten fall die hinüberreyß nacher Münster an-
derst nicht dann mit nachfolgenden cautelen und conditionen geschehen solte:
bachischen voto, jedoch mit nachfolgenden conditionibus:
1. Das die herren Münsterischen reciproce hierherüber uff begehren zu kom-
men sich expresse et pure verobligiren.
2. Das die zusammenkunfft weiter nicht dann auff etzliche weinige undt ge-
wiße tage verwilliget werde.
3. Das solches nicht ex debito, sondern humanitatis officio geschehe.
4. Das die evangelischen sich der excludendorum praetensorum annehmen
undt deßwegen vor der zusammenkunfft eines gewißen schlußes verglei-
chen.
5. Das es geschehe mit vorwißen undt verwilligung der königlich Schwedi-
schen herren legatorum ohne einige derenselben offension etc.
Zum fall es aber dahin nicht zu bringen, were beßer, daß es in loco tertio per
deputatos geschehe vel per scriptum et dominum Culmbacensem, deme noch
iemandt adjungiret werden könte. Stellete es schließlich ad maiora.
Undt würde die decision des III.
im ubrigen nach dem Braunschweigischen Lüneburgischen voto sehr dienlich
sein, wann die herren Kayserlichen, unerachtet des noch nicht gantz vergli-
chenen modi, ihre haubtproposition undt materiam deliberandi heraußzuge-
ben disponiret werden könten, woran er aber seinestheils sehr zweiffelte.
Magdeburgisches Direktorium . (Pro concluso:) Ad I.: Sey per maiora
affirmative geschloßen undt mit rationibus außgeführet, das es bey dem am
24. Julii [ /3. August] gemachten concluso zu laßen, weil
1. derselbe modus der allerpracticirlichste,
2. dem herkommen, letzten reichsabschied undt dem praeliminarschluß ge-
meß,
3. beyde cronen denselben beliebet undt keine offension darbey zu besorgen,
auch
4. bereit an seiten des churfürstlichen collegii in praxi stehe. Darumb mann
billich so lang darbey bleibe, biß mann in progressu (undt nicht so stracks im
anfang untersucht etc.) denselben nicht practicabl oder hergegen einen an-
dern, beßern undt expeditiorem modum finden würde.
Ad II.: Were die negativa per maiora undt mit statlichen rationibus deduciret,
so zu weitläufftig weren zu wiederholen. Undt weren die dißeits angeführte
motiven viel solidiores als die in contrarium von ihnen angeführten, welche
gantz nichts concludirten, nisi ex solo humanitatis capite etc. Die vornehm-
sten argumenta weren fast diese zweene:
1. Das sie schon 2 mal hierüber gewesen weren etc. Respondetur: Deßen wü-
ste mann sich gantz nicht zu erinnern, ohne was von einen undt andern in
particulari geschehen, so wiederumb in particulari, wann es nicht schon ge-
schehen, compensiret werden könte.
2. Das mann sich in dem ersten bedencken dahin erboten.
Respondetur: 1. Stehet’s nicht simpliciter, sondern alternative: „entweder
selbst oder per deputatos“
Im Bedenken vom 29. Juni 1645 (s. [Nr. 2 Anm. 13] ) steht wörtlich: entweder persönlich oder
vermittelst aufgetragenen Gewalts ( Meiern I, 467 ).
geschehen oder daselbst der anfang gemacht werden müße, sondern 3. gebe
vielmehr die vernunfft undt billigkeit, das, wer bey dem andern zu thun habe,
demselben billich müße nachgehen. Bleibe also nochmals bey den maioribus
etc.
Ad III.: Sonst würden wol communicationes vonnöthen sein, sowol inskünff-
tige als auch itzo super modo consultandi, item re- et correferendi. Die frage
aber sey, ob mann sich alßbaldt darzu verstehen oder zuvor der herren Mün-
sterischen declaration erwarten solle, worüber sich zwar discrepante meinun-
gen gefunden, die maiora aber uff das posterius gangen, das nehmlich die
herren Münsterischen
1. rationem dissensus eröffnen,
2. einen beßern modum zeigen undt
13–14 möchten] In Fränkische Grafen A I folgt: Auff den fall, [ daß] die conferentz zu
Münster vorgehen solte, würden 4 evangelica vota
Gemeint sind die Voten Magdeburgs, Hessen-Kassels, Baden-Durlachs und Straßburgs
(s. [Nr. 1 Anm. 9] ).
gangene praeiudicia zu erkennen gegeben, was der abgang der ertzbischofflichen evan-
gelischen votorum operirt. Und gleichwie zwar der fried billich zu suchen, also were
jedoch quoad media behutsamlich zu gehen.
ten, worauff mann
4. nach befundenen dingen sich zu accommodiren undt zur conferentz, do
nötig, erbötig were.
Darinnen aber were noch kein rechter schluß zu finden, durch was mittel
solches hinwieder nach Münster zu bringen undt ob daßelbe
1. allein in schrifften oder
2. durch den herren Culmbachischen, undt zwart allein, geschehen oder
3. jemandt demselben adjungiret werden solle, welches dann hiermit ander-
weit zur umbfrage gestellet wurde.
Sachsen-Altenburg und Coburg . Wegen dieser beyfrage hielte er un-
vorgreifflich darfür, das es am besten in schrifften geschehen könne, dann
wann es gleich mündtlich geschehe, müste doch ein schreiben darbey sein. So
entschuldige sich auch der herr Culmbachische, deme es gleichwol wieder
seinen willen nicht auffzudringen, weil es sonderlich doch wol in schrifften
verrichtet werden könte.
Sachsen-Weimar, Gotha und Eisenach . Dieweil der herr Culmbachi-
sche sich so hoch entschuldige, möchte es in schrifften geschehen etc.
Brandenburg-Kulmbach . Maiora hetten ohnedes gegeben, das es in
schrifften zu verfaßen etc. Sey auch vor sich billich, das, weil sie außführlich
geschrieben, hinwieder der gebühr beantwortet werden etc. Würde solcherge-
stalt keiner deputation oder recommission bedürffen etc. Darmit er sich
schließlich zu verschonen gebethen etc.
Braunschweig-Lüneburg-Celle, Grubenhagen und Kalenberg .
Sey indifferent, undt könne gar wol per scripturam geschehen, weil doch
sonst ein creditiv mitgegeben werden müste. Nicht eben so gar außführlich
oder weitläufftig, doch das die merita causae dreinkommen undt das es uffs
glimpfflichste eingerichtet werde.
Hielte darneben wie Altenburg darfür, das der maiorum nicht zu gedencken,
weil
1. sie drüben noch nicht recht votiret, undt könte
2. leicht kommen, das auch noch etzliche catholische von den andern dissen-
tirten undt zum hiesigem concluso treten. Were auch
3. praeiudicirlich undt zu besorgen, das, wann mann itzo stracks sich uff die
maiora fundiren wollte, sie künfftig pluralitatem votorum auch allegiren undt
urgiren dürfften, da den evangelischen nicht mit gedienet were.
Sonst were ihme bey anhörung des fürstlich Pommerischen undt Heßen Ca-
ßelischen voti noch ein undt anders beygefallen, so er in dem seinigen vor-
beygangen, darauff er sich kürtzlich referiret undt mit denenselben conformi-
ret haben wolle.
Pommern-Stettin und Wolgast . Were gleichsfalls indifferent undt
leicht darmit einig, das es in schrifften geschehe. Was sonst nochmals die
modos diversos anlange, seyen beyde cronen weder mit der translation noch
mit der umbwechßlung der collegiorum oder dem ersten modo des ersten
bedenckens zufrieden, hergegen mit dem andern gantz einig. So laute auch
die angezogene clausul deßelben ersten bedenckens also: „wann in pro-
gressu“
In dem Bedenken (wie oben Anm. 36) heißt es: solte sich aber ein anderer fueglicher modus
agendi extraordinarius in progressu Tractatuum ereignen, so seynd die Kayserliche Ma-
jestaet und saemtlichen Reichs=Staende nicht dermassen ad media modosque ordinarios
verbunden, daß sie leges ejusmodi civiles mediaque nicht moderiren, und pro re nata ver-
bessern koennen ( Gärtner V, 340). Bei Meiern ( I, 468 ) heißt es: […] in processu Trac-
tatuum […].
billich zu erinnern sey etc.
Könte ihnen demnach, was itzo in deliberation kommen, zu erkennen gege-
ben undt darbey wol inculciret werden, das es bey dem andern modo noth-
wendig verbleiben müße, weil die cronen durchauß keinen andern haben
wollten. Undt wann man gleich tausendt rationes anführte, wollten sie doch
keine hören oder gelten laßen, sondern bestünden eintzig undt allein darauff,
das sie entweder diesen modum haben oder die tractaten gar auffgeben undt
zergehen laßen wollten. Wollten nun die herren Münsterischen es darzu
kommen laßen, so were mann doch dieses orts entschuldiget, wollen sie aber
die friedenshandlung befördert wißen, so müßen sie sich auch darzu schicken
undt den posteriorem modum amplectiren.
Sollte mann’s nun aber auff einen beßern vorschlag oder eröffnung eines
modi expeditioris stellen undt solches dem schreiben inseriren, würden sie es
baldt apprehendiren mit vorwandt, das eben deßwegen einer communication
undt mündtlichen conferentz vonnöthen were. Darzu mann sich aber propter
offensionem et minas Suecorum gantz nicht verstehen könte, die sich auß-
drücklich vernehmen laßen, wann die stände sie deseriren würden, wollten
sie dieselben wieder deseriren. Das sonst das churfürstliche collegium den
andern modum in praxi gehabt, wollte er ein anders berichten etc.
(Wie aber interloquendo vom directorio undt andern berichtet wurde, wie
solches nehmlich von der conferentz zu Lengerich etc. verstanden gewesen,
ware er darmit zufrieden etc.)
Das auch die herren Münsterischen fürgeben, sie weren zweymal hier gewe-
sen undt hetten communication gepflogen, müste solches gewiß uff herrn Dr.
Vollmarn
Volmar war am 17. Juni 1645 nach Osnabrück gereist und hatte am folgenden Tag an einer
Konferenz mit den kurmainzischen und kurbg. Ges. teilgenommen, in der es unter anderem
um geplante Beratungen über den modus consultandi und die Admissionsfrage ging ( APW III
A 1,1 Nr. 22; APW III C 4, 72 Z. 5 und 9ff.).
reciproce der herr von Löben
Der kulmbachische Ges. Müller ist mehrfach zwischen Münster und Osnabrück hin- und her-
gereist. So ergibt sich aus seinen Relationen in Brandenburg-Kulmbach A II unfol., daß er
1645 IV 10 [/20] in Osnabrück und spätestens seit 1645 V 8 [/18] wieder in Münster war. Für
1645 VII 16 [/26] ist er wieder in Osnabrück nachweisbar, ist dort 1645 VII 17 [/27] bei der
Publikation des Lengericher Schlusses an Fürsten und Stände, 1645 VII 18 [/28], 1645 VII 21
[/31] und 1645 VII 24 [/ VIII 3] zugegen (s. Nr. 1, 2, 3, 5), fuhr dann nach Münster und
nahm 1645 VII 30 / VIII 9 an der conferenz der Fürstlichen teil ( [Nr. 5 Anm. 30] ), reiste
erneut nach Osnabrück und berichtete dort 1645 VIII 5/15 über seine Mission (s. Nr. 6a).
sen, undt vielleicht diesesorts mehr actus, als von ihnen angezogen werden
könten.
Magdeburgisches Direktorium . Mann habe wol acht zu haben, das
mann ja nicht ulla ratione a locis tractatuum abstrahiret werde, nicht sowol in
respect menschlicher hülffe oder assistentz als Göttlicher ehre, weil solcher-
gestalt nicht allein die cron Schweden, so es mit dem evangelio trewlich
meine, alieniret würde, sondern auch zum weinigsten 4 evangelische vota
bey diesen tractaten abgiengen. Media ad pacem sint adaequata.
Mecklenburg-Schwerin und Güstrow . Conformirte sich den vorsit-
zenden, undt würden die herren Münsterischen sich nicht zu beklagen haben,
wann es schrifftlich undt glimpfflich geschehe. Were ihnen schon ehre gnug
geschehen, indeme von hier auß der anfang mit der abschickung gemacht
worden. De modo etc. undt das derselbe wol undt eigentlich exprimiret
werde etc., consentit Pomerano, darmit die zeit gewonnen undt die rechte
eigentliche meinung eröffnet werde, welches er also nebst dem vorigen pro
voto sowol wegen Schwerin undt deßelben stiffts als in vormundtschafft we-
gen Güstrow undt stiffts Ratzeburg abgeleget haben wolle.
Hessen-Kassel . Were zwar beßer undt glimpfflicher, wann es durch schik-
kung geschehe, zumaln der herr Culmbachische es nicht schlechterding recu-
siret etc. Stellet’s aber ad maiora, undt wann es ja difficultäten gebe, könte es
schrifftlich geschehen.
Hessen-Darmstadt . Weil der herr Culmbachische sich hoch entschuldi-
get, sich auch wol niemandt würde adjungiren laßen, so möchte es schrifft-
lich abgeleget werden, wiewol es beßer were, wann es mündtlich sein könte
undt sich einer adjungiren laßen wollte.
Anhalt . Repetirte sein voriges votum, doch mit dem anhang, das, wann
Culmbach sich noch weiter entschuldigte, schrifftlich es zu beantworten
were.
Wetterauische Grafen . Wie Braunschweig Lüneburg undt Pommern, das
es in schrifften geschehe, auch in sonderheit, was Pommern wegen der cro-
nen undt besorgender separation angeführet.
Fränkische Grafen . Stellet’s ad maiora, doch also einzurichten, ne videa-
tur oblatio scripto contraria.
Magdeburgisches Direktorium . (Pro concluso:) Das schreiben solle se-
cundum maiora abgefaßet undt morgen umb 9 uhr abgelesen werden etc.
Reliqui. Möchten zeit darzu nehmen etc., hette zeit gnug biß ubermor-
gen .
Magdeburgisches Direktorium . Was nun hier resolviret, wann mann
gantz darmit fertig, könte der
undt dieselbe sowol umb disposition der herren Münsterischen zu gebühren-
der accomodation als auch eröffnung der deliberandorum etc. ersuchet wer-
den.
Brandenburg-Kulmbach . Petebat libertatem redeundi Monasterium etc.
Status . Würde vorhero der relation mit beywohnen undt nach gelegenheit
das concept mit unterschreiben
Müller nahm noch an der folgenden Sitzung am übernächsten Tag teil (s. Nr. 8), reiste dann
zurück nach Münster, wo er das ihm mitgegebene Schreiben am 15./25. August 1645 über-
reichte und am 16./26. August 1645 den dortigen fürstlichen Ges. Bericht erstattete (Relation
von 1645 VIII 16/26 in: Brandenburg-Kulmbach A II unfol.).
Sachanmerkungen zu Nr. 7