Acta Pacis Westphalicae I 1 : Instruktionen, Band 1: Frankreich - Schweden - Kaiser / Fritz Dickmann, Kriemhild Goronzy, Emil Schieche, Hans Wagner und Ernst Manfred Wermter

[p. XXXIII] [scan. 33]

DIE FRANZÖSISCHEN INSTRUKTIONEN
(1636–1643)
BEARBEITET VON
FRITZ DICKMANN
UND
KRIEMHILD GORONZY

[p. XXXIV] [scan. 34]

[p. 1] [scan. 35]

EINLEITUNG
1


2
Die französische Hauptinstruktion für den Westfälischen Frieden trägt das
3
Ausfertigungsdatum vom 30. September 1643, stammt also aus der Amtszeit
4
Mazarins. In Wirklichkeit ist sie aber fast ausschließlich ein Werk Richelieus –
5
wenn man so will: sein außenpolitisches Vermächtnis. Als der Kardinal am 4.
6
Dezember 1642 starb, hinterließ er eine Fülle von Entwürfen für die Instruktion
7
der französischen Unterhändler beim allgemeinen Friedenskongreß, von dem unter
8
den Mächten seit 1634 gesprochen worden war. Die weitausgreifenden Pläne und
9
Gedanken dieses Staatsmannes in dem fast vollendet hinterlassenen Instruktions-
10
entwurf
wurden für seinen Nachfolger im Amt richtungweisend; Richelieu hatte
11
für alles, was Frankreich im Westfälischen Frieden erstrebte und meist auch erreichte,
12
die Grundlinien vorgezeichnet: die Pax Westphalica wurde damit zum glanzvollen
13
Abschluß seiner Außenpolitik. Insofern sind die hier vorgelegten Dokumente eine
14
Art politisches Testament Richelieus, während die in der Literatur als Testament
15
politique bezeichnete Schrift ja über die Außenpolitik Frankreichs schweigt und
16
in ihrer Echtheit noch immer umstritten ist

34
Trotz der Zuversicht L. Andrés in seiner kritischen Ausgabe des Politischen Testaments sind
35
die Zweifel nicht verstummt. Zwar äußern sich E. Hassinger und St. Skalweit zur Echtheits-
36
frage
zustimmend, doch sind gewichtige Bedenken erhoben worden; vgl. R. Pithon und J. Engel.
.

17
Von vornherein war zu vermuten, daß die Hauptinstruktion von 1643 für die
18
französischen Bevollmächtigten beim Westfälischen Frieden – den Herzog von Lon-
19
gueville
, die Grafen d’Avaux und Servien – ihre Vorläufer haben müsse. Wie
20
hätte Mazarin, der seit 1642 erst die Leitung der französischen Außenpolitik
21
übernommen hatte, ohne Vorarbeiten Richelieus auskommen können? Mußte er auf
22
sie nicht zurückgreifen, da doch die diplomatischen Verhandlungen über einen even-
23
tuellen
Friedensschluß während der ganzen Dauer des Krieges nie geruht hatten,
24
zudem der Papst seit 1636 einen Friedensvermittler in Köln unterhielt und seit
25
1641 im Hamburger Präliminarfrieden von den Großmächten die Bereitschaft zur
26
Beschickung eines allgemeinen Friedenskongresses unterschrieben worden war?

27
Da die französische Hauptinstruktion von 1643 bisher nur gelegentlich in der Lite-
28
ratur
erwähnt, aber noch nirgendwo gedruckt worden ist, wurde bisher auch über Riche-
29
lieus
Vorentwürfe nur wenig bekannt. Über sie hat Avenel, der verdienstvolle Her-
30
ausgeber
der Briefe und Staatsschriften Richelieus, in einem Exkurs allerdings
31
berichtet

38
M. Avenel VII S. 802ff.
. Dabei erwähnte er mehrere Aktenstücke aus den Archives du Mini-
32
stère
des Affaires étrangères in Paris und nannte ihre Überschriften: Zu-
33
nächst
Divers projects, selon lesquels on peut accommoder les différens qui

[p. 2] [scan. 36]


1
sont entre la France et la Maison d’Autriche, sechs an der Zahl; dann aus dem
2
gleichen Aktenfaszikel eine Friedensinstruktion für Mazarin ( der damals als Haupt-
3
bevollmächtigter
vorgesehen war) und d’Avaux in 24 Sektionen; schließlich eine Auf-
4
zeichnung
Sçavoir, s’il faut faire la Paix en renonceant aux anciens droicts de la
5
France ou non. Von den sechs projects gab er eine Inhaltsangabe, über die anderen
6
Stücke schwieg er. Avenel setzte sie alle ohne genauere Prüfung auf Grund späterer
7
Datierungen in den Akten in das Jahr 1639. Doch schon seine summarischen Inhalts-
8
angaben
ließen erkennen, daß diese Datierung nicht haltbar sei; darauf hat W.
9
Mommsen bereits hingewiesen

38
W. Mommsen S. 326 Anm. 60.
und die von Avenel erwähnten Ausarbeitungen in
10
die Jahre 1641 oder 1642 gesetzt – eine Annahme, die sich in der Tat als richtig
11
erweist.

12
Die unmittelbaren Vorarbeiten für die Hauptinstruktion von 1643 mußten in den
13
von Avenel entdeckten, aber nicht publizierten und kaum ausgewerteten Akten-
14
stücken
vermutet werden. So verhält es sich denn auch. Schon ein flüchtiger Text-
15
vergleich
läßt erkennen, daß Mazarins Instruktion von 1643 fast Wort für Wort
16
auf Richelieus Vorarbeit beruht; nur weniges, was inzwischen überholt schien, ist
17
ausgelassen worden, nur weniger wichtige Ergänzungen wurden vorgenommen.

18
Die Textgeschichte ließ sich aber noch weiter zurückverfolgen, als nach Avenels
19
Angaben zu vermuten war. Es fanden sich mehrere Abschriften einer Instruktion für
20
den Kölner Friedenskongreß aus den Jahren 1636 und 1637. Diese selbst ist wohl
21
Entwurf geblieben, denn die französischen Bevollmächtigten für Köln wurden zwar
22
benannt, aber nie auf die Reise geschickt; der Kölner Kongreß trat bekanntlich nie
23
in Tätigkeit. Aber die Entwürfe von 1636 und 1637 lagen bereit, als Richelieu 1641
24
erneut daranging, Frankreichs Kriegsziele zu formulieren. Und es besteht ein
25
nachweisbarer Zusammenhang zwischen diesen ersten Instruktionsentwürfen
26
und der letzten Fassung von 1643, die allein zu geschichtlicher Wirkung gelangte.
27
Die von Avenel genannten Entwürfe erweisen sich daher als ein Zwischenglied –
28
und zwar als das wichtigste – in einer Kette, deren Anfang und Ende ihm unbekannt
29
blieb.

30
Auch uns ist es allerdings nicht gelungen, alle Glieder dieser Kette wieder aufzu-
31
finden
. Ob sie endgültig verloren sind oder an versteckter Stelle noch einmal entdeckt
32
werden, sei dahingestellt. Immerhin haben sich aber so viele Glieder der Kette gefunden,
33
und zwar vom Anfang bis zum Ende, daß das Ganze in seinen chronologischen
34
Zusammenhang gebracht werden konnte; und in diesem Zusammenhang tritt deutlich die
35
Kontinuität der französischen Außenpolitik von der Höhe des Dreißigjährigen
36
Krieges bis zum Westfälischen Frieden hervor. Zugleich lehrt der Textbefund, daß
37
die Entwürfe aus Richelieus Amtszeit dessen persönliches Werk gewesen sind

39
Dafür sprechen äußere und innere Gründe. Zunächst der Handschriftenbefund. M. Avenel , der
40
beste Kenner, den man sich denken kann, bezeugt VII S. 802f. den handschriftlichen Anteil
41
Richelieus an den Instruktionsentwürfen ausdrücklich. Die gründliche Studie von R. Lavollée
42
hat nicht nur Avenels Handschriftenkenntnis alle Ehre widerfahren lassen (vgl. S. [159, 22–43] ),
43
sondern auch – nicht zuletzt mit Hilfe der beigegebenen Schrifttafeln – nachgewiesen, daß
44
Richelieus Schrift mit Sicherheit von der seiner Sekretäre, denen man oft die Fähigkeit zu
29
täuschender Imitation der Schrift des Kardinals nachgesagt hat, zu unterscheiden ist. Doch ist auch
30
das, was von der Hand der Sekretäre stammt, ohne Zweifel als Richelieus eigene Arbeit und
31
allein als sein geistiges Eigentum zu betrachten. Das gilt auch von den Geheimsekretären
32
Charpentier und Cherré, mit denen wir es hier fast ausschließlich zu tun haben. G. Hanotaux
33
S. 711 bestätigt das: »Il est démontré que l’on doit considérer comme authentiques et attribuer
34
au Cardinal lui-même des pièces, ayant un charactère politique, dans lesquelles se rencontrent les
35
mains de Charpentier, de Cherré, de Le Masle etc. …« Dazu paßt alles, was wir von der
36
Arbeitsweise Richelieus und der Unselbständigkeit seiner Sekretäre wissen; über diese sehr
37
eingehend M. Deloche, La maison S. 103–139. Und schließlich: Wenn man verfolgt, wie
38
die von uns mit Richelieu identifizierte Hand mit den Entwürfen schaltet, Änderungen von
39
großer Tragweite vornimmt, wie sie hinzufügt und streicht, verwirft und neu formuliert, so sieht
40
man, daß hier nur der verantwortliche Leiter der Außenpolitik am Werk gewesen sein kann.
41
Kein Sekretär hätte solche Eingriffe wagen dürfen.
; denn

[p. 3] [scan. 37]


1
es findet sich in den Akten keine Spur von der Mitwirkung irgendeines Helfers oder
2
Beraters von selbständigem Format. Mit den hier veröffentlichten Aktenstücken
3
werden also vor allem der Richelieuforschung neue Probleme gestellt. In manchem
4
Punkt dürfte nun seine Politik in anderem Lichte als bisher erscheinen, manche
5
Streitfrage über Denkart und Handlungsweise des großen Staatsmannes dürfte
6
hinfort mit neuen Argumenten zu diskutieren sein. Das kann an dieser Stelle
7
natürlich nicht geleistet, aber es muß betont werden.

8
Da andererseits aber nunmehr der französische Anteil an dem großen Friedens-
9
werk
von 1648 von der politischen Gedankenwelt sowie der europäischen und deutschen
10
Politik Richelieus her verstanden werden muß – und wo anders hätte der Kardinal
11
sich so zusammenhängend und offen über diese Dinge aussprechen können wie in diesen
12
Dokumenten? – sollen einige kurze Bemerkungen über den Inhalt der vorgelegten
13
Akten mit einer kurzen Andeutung über die Richtung, in der wir ihre Bedeutung
14
glauben suchen zu müssen, verbunden werden.

15
*

16
Nur lose scheint der Zusammenhang mit der Hauptinstruktion bei den beiden
17
bislang unbekannten Schreiben Ludwigs XIII. an Richelieu ( Nr. 1 und 2); denn sie
18
bringen inhaltlich nichts Neues. Aber sie gehören in unsere Publikation; denn dem
19
Kardinal waren sie so wichtig, daß er sie den Unterhändlern abschriftlich mitteilen
20
wollte

42
Das geht aus dem Schlußsatz der Zusatzinstruktion, der noch unter Richelieu konzipiert wurde,
43
hervor (Nr. 11 S. [158, 15–20] . Ferner ist aus einem Passus der Hauptinstruktion, der erst unter
44
Mazarin entstand (Nr. 5 S. [117, 20–28] ), direkt und indirekt zu erkennen, daß beide Stücke
45
tatsächlich als Anlagen mitgegeben wurden, obwohl wir nur Abschriften aus der Zeit Richelieus
46
kennen. Näheres in den Vorbemerkungen zu Nr. 1 und 2 S. [17] und S. [21] .
; im Aktenzusammenhang der Hauptinstruktion sind sie deshalb auf uns ge-
21
kommen
. Es ist nun bezeichnend, daß Richelieu darauf Wert legte nachzuweisen, daß
22
seine Instruktion und die von ihm formulierten Friedensbedingungen ( ebenso wie 1634
23
der Entschluß zum Krieg) vom König gebilligt, also Anweisungen des Königs selbst
24
seien: bezeichnend, weil er den Nachweis nicht nur vor der Nachwelt, sondern auch
25
gegenüber den von ihm selbst instruierten Bevollmächtigten führen wollte. Dahinter
26
erhebt sich für den heutigen Historiker die Frage nach der politischen Verantwortung
27
in der absoluten Monarchie; denn natürlich lagen die Dinge in Wirklichkeit wesentlich
28
anders und viel komplizierter, als Richelieu es hier darzustellen für gut fand.

[p. 4] [scan. 38]


1
Auch die Hauptinstruktion ( Nr. 5) samt den Vorentwürfen der Jahre 1636/37
2
und 1641/42 kann hier nicht im einzelnen analysiert werden; zu groß ist die Fülle
3
der in diesen Akten enthaltenen weitausschauenden Gedanken und schöpferischen
4
politischen Ideen. Diese Ideen sind freilich unter der Fülle verwirrender Einzelfragen
5
verborgen, so daß sie sich nicht der einfachen Lektüre, sondern erst einem genaueren Stu-
6
dium
erschließen. Ein solches Studium aber fordert vom Benutzer, noch einmal die mühe-
7
volle
Arbeit der Textherstellung für die Edition nachzuvollziehen; denn als Folge
8
ihrer komplizierten Entstehungsgeschichte ist die Hauptinstruktion von 1643 alles
9
andere als geschickt komponiert; sie ist vielmehr ein Monstrum an Unausgewogenheit
10
der einzelnen Teile, an Schwierigkeiten des Ausdrucks und an Kompliziertheit der
11
Disposition, während daneben freilich einzelne Formulierungen, Sätze und Ab-
12
schnitte
stehen, die den Meister verraten und den Leser sofort fesseln werden.

13
Richelieu ringt hier vor allem um Völkerrechtsprobleme. Der Politiker, der als
14
Techniker der Macht und Vertreter der kalten Staatsraison bekannt zu sein scheint,
15
reflektiert über das Maß und die Grenzen dessen, was in der Politik als erlaubt
16
gelten darf. Die großen politischen Entscheidungen sind ihm zugleich auch Gewissens-
17
entscheidungen
, und er beurteilt die Fragen der Machtpolitik weit mehr nach den
18
Kategorien des Rechts, als man vermuten möchte. So tritt etwa hier zum ersten Male
19
in der Ausdehnung auf ganz Europa die bisher nur auf beschränktem Raum, etwa
20
im italienischen Staatensystem der Renaissance, erprobte Idee einer Sicherung des
21
Friedens und der durch ihn zu schaffenden Rechtsordnung durch ein System kollektiver
22
Sicherheit auf

41
Vor allem in Sektion IV der Hauptinstruktion, Nr. 5 S. [70] ff.
. In der bisher bekannten Korrespondenz Richelieus findet sich dieser
23
Gedanke zwar mehrfach angedeutet, aber nur so gelegentlich und nebenbei, daß die
24
Geschichtsforschung lange Zeit keine Notiz davon genommen hat. Erst in dieser
25
Hauptinstruktion wird der Gedanke kollektiver Sicherheit als der Grundpfeiler er-
26
kennbar
, auf dem nach Richelieus Willen das ganze Gebäude des Friedens und der
27
künftigen europäischen Ordnung ruhen soll

42
Darüber eingehend F. Dickmann S. 157–63 und Anmerkungen S. 540f.
.

28
Daraus entstehen dann weitere Rechtsfragen. Weil ein solches System kollektiver
29
Sicherheit nur unter Mitwirkung der Reichsstände und der italienischen Staatenwelt
30
funktionieren kann, erhebt sich die Frage nach der völkerrechtlichen Handlungs-
31
fähigkeit
und insbesondere nach dem Bündnisrecht der Reichsstände – ein Problem,
32
welches für die ersten Jahre der westfälischen Friedensverhandlungen das beherr-
33
schende
Thema wurde. Aber noch mehr. Frankreich steht in diesen Kriegen im
34
Bund mit Nationen, die sich gegen ihren angestammten Herrscher empört haben:
35
die Niederländer, die Katalanen, die Portugiesen. Eine Schicksalsfrage des Jahr-
36
hunderts
, die Frage nach dem Recht des Widerstandes gegen eine als tyrannisch
37
empfundene Staatsgewalt, wird hier zugleich zu einer Frage des Völkerrechts; und
38
die Abschnitte darüber gehören zu den interessantesten der Hauptinstruktion. Es
39
geht darum, ob ein Monarch fremde Untertanen in ihrem Widerstand gegen deren
40
Herren unterstützen dürfe, also um die Frage des Interventionsrechts. Richelieu ringt

[p. 5] [scan. 39]


1
mit diesem Problem auf eine Weise, wie man es von ihm, dem strengen Vorkämpfer
2
einer monarchischen Staatsgewalt, kaum vermutet hätte.

3
Auf die vielerörterte Frage der Annexionspolitik, insbesondere der Rheinpolitik
4
Richelieus fällt einiges Licht durch die Zusatzinstruktion ( Nr. 11). Hier zeigt sich,
5
wie wenig in dieser Frage von einem festen »Programm« die Rede sein konnte. Nicht
6
weniger als sechs verschiedene Möglichkeiten des künftigen Friedensschlusses und der
7
durch ihn zu treffenden territorialen Bestimmungen werden in ebenso vielen projects
8
oder partys abgehandelt, aber eben nicht, um die Unterhändler auf eine Lösung fest-
9
zulegen
, sondern vielmehr, um sie zu elastischem Verhandeln zu befähigen. Wenn man
10
die Strategie ein System von Aushilfen genannt hat, so kann das erst recht von der
11
Diplomatie gelten. Indem Richelieu die Vielzahl der Möglichkeiten erörtert, um
12
dann doch alles offenzulassen, weiß er offenbar, daß auch der erfindungsreichste
13
Geist von der Wirklichkeit oft überrascht wird. Deshalb will er den Blick seiner
14
Mitarbeiter dafür schärfen, daß der Politiker sich nicht an Theorien oder Pro-
15
gramme
binden, sondern die Gunst des Augenblicks nutzen soll. Das mag der Grund
16
sein, warum dieses Aktenstück den Bevollmächtigten als eine Art Zusatzinstruktion
17
mitgeteilt

39
Obwohl eine Ausfertigung der Zusatzinstruktion fehlt (vgl. Vorbemerkung zu Nr. 11 S. [150, 15ff] .), ist das anzunehmen: 1. auf Grund ihrer ausdrücklichen Bestimmung für die Gesandten
41
(vgl. S. [152, 12–15] ); 2. auf Grund einer Wendung der Hauptinstruktion, daß die Gesandten
42
différents partys vorschlagen könnten (vgl. Nr. 5 S. [117, 27–28] ), was nur durch die Zusatz-
43
instruktion und nur, wenn sie verbindlich mitgeteilt wurde, verständlich wird.
wurde, während das andere, von dem gleich die Rede sein wird, geheim
18
blieb.

19
Die Aufzeichnung über die alten Rechte der Krone Frankreich ( Nr. 12) steht
20
mit der Hauptinstruktion in so engem sachlichem Zusammenhang, daß die Ver-
21
öffentlichung
an dieser Stelle keiner Begründung bedarf. Der persönliche und intime
22
Charakter macht sie historisch besonders wertvoll. Sie diente wohl nur der Klärung
23
der eigenen Ansichten und blieb in der von Richelieu hergestellten Form bei den Akten
24
zurück; für die Augen der Unterhändler war sie kaum bestimmt. Wir sehen hier
25
den Politiker Richelieu in einem Ringen zwischen Rechtsüberzeugung und Macht-
26
willen
, zwischen Staatsraison und Gewissen, bei dem die Rollen seltsam vertauscht
27
scheinen: nicht die Rechtsidee, sondern das Machtkalkül rät zur Mäßigung, die
28
Vernunft, nicht das Recht führt zur Begrenzung der Ansprüche! – Wenn die
29
neuere Forschung ihr Augenmerk auf die Punkte richtet, wo die »Katholizität«
30
Richelieus sichtbar wird und er »als Verwalter des geistigen Fundus der alten res
31
publica christiana« erscheint

44
E. Hassinger S. 500.
, so liefern diese Aktenstücke auch einer solchen
32
Betrachtung neues Material, obgleich der Hauptzweck dieser Veröffentlichung auf
33
das Verständnis des Westfälischen Friedens gerichtet bleibt.

34
*

35
Da die Entwürfe der Hauptinstruktion und der sie ergänzenden Aktenstücke meist
36
undatiert oder erst später mit widersprechenden Daten versehen worden sind, ihre
37
Entstehungszeit aber für die Beurteilung des endgültigen Textes wichtig ist, bedürfen
38
die von uns eingeführten Datierungen einer Begründung.

[p. 6] [scan. 40]


1
Ein Blick auf unseren Abdruck zeigt schon, daß der endgültigen Fassung der
2
Hauptinstruktion vom 30. September 1643 zahlreiche Stadien vorangegangen sind.
3
Deutlich erkennbar ist zunächst nur die Reihenfolge dieser Entwürfe. Auf einen
4
ersten, uns nur in Abschriften bekannten Text ( A) folgen die von den beiden Geheim-
5
sekretären
Charpentier und Cherré geschriebenen, eng zusammengehörigen Konzepte
6
B1 und B2, an denen Richelieu eigenhändig immer wieder gebessert hat. Es folgt
7
als nächste uns bekanntgewordene Stufe das Konzept B3 ( das ihm folgende B4 ist
8
nur eine Kopie), das letzte, das vielleicht noch Spuren der Arbeit Richelieus zeigt;
9
denn es ist von Charpentier mit B2 ( oder einem verlorengegangenen, nach B2
10
entstandenen Entwurf) kollationiert, hier und da auch verändert, und enthält einen
11
allen anderen Entwürfen unbekannten Zusatz. Ein neues Stadium beginnt dann mit
12
dem Reinkonzept C1 ( nebst der ihm zugehörigen, aber wohl später, vielleicht erst
13
1645 entstandenen Kopie C5), das schon der Zeit Mazarins angehört und auf das
14
dann unmittelbar die beiden Ausfertigungen C2 und C3 folgen ( die unselbständige
15
und wertlose Kopie C4 lassen wir hier außer Acht). Bei ihnen handelt es sich
16
vielleicht um die den beiden Bevollmächtigten d’Avaux und Servien ausgehändigten
17
Exemplare

36
Nach dem Schlußsatz von Sektion XXII der Hauptinstruktion, Nr. 5 S. [117, 31–33] , hat
37
jeder der Bevollmächtigten ein double erhalten; es liegt nahe, dabei an die beiden uns bekannten
38
Ausfertigungen C2 und C3 zu denken, bei denen der Namenszug des Königs wahrscheinlich vom
39
Schreiber gezeichnet und nur der des Staatssekretärs Brienne eigenhändig ist (vgl. S. [34, 14–19] ,
40
[35, 4–8] ). Das gesiegelte Hauptexemplar hätte dann der Herzog von Longueville bekommen.
.

18
A unterscheidet sich von den folgenden Entwürfen dadurch, daß es den Eindruck
19
einer ausgearbeiteten Instruktion macht, von der man jedoch, wie bereits angedeutet,
20
nicht feststellen kann, ob sie die Kanzlei verlassen hat oder Entwurf geblieben ist.
21
Sie wurde für den allgemeinen Friedenskongreß entworfen, der sich im Herbst 1636
22
auf Anregung des Papstes Urban VIII. in Köln versammeln sollte. Alle drei der
23
uns bekannten A-Handschriften

41
Vgl. S. [26ff] .
sind von späteren Händen datiert, und zwar ganz
24
verschieden: A1 trägt die Jahreszahl 1635, A2 die Jahreszahl 1638, Ae ( ein von
25
A2 abhängiger Auszug) ist auf 1637 datiert, und eine zweite Hand hat das Datum
26
vom 24. Juli hinzugesetzt.

27
Bei genauer Betrachtung der Texte erweisen sich jedoch die Jahreszahlen bei A1
28
und A2 als falsch

42
Auch M. Avenel V S. 521 hat sie für falsch erklärt, ohne seinerseits eine andere Datierung
43
zu versuchen.
, während Ae zutreffend datiert zu sein scheint. – Drei histori-
29
sche
Fakten dienen uns als Kriterien einer richtigen Datierung: die römische Königs-
30
wahl
vom 22. Dezember 1636, der Friedensvertrag zwischen Spanien und dem Her-
31
zog
von Parma von Anfang Februar 1637

44
M. Avenel V S. 1016 Anm. 6; vgl. Näheres über den Vertrag S. [40, 38–45] .
und schließlich der Abzug der französi-
32
schen
Truppen aus Graubünden und dem Veltlin im Frühjahr 1637.

33
Allen drei Handschriften ist ein Abschnitt gemeinsam, in dem von den Bedin-
34
gungen
die Rede ist, unter denen Frankreich seine Truppen aus Graubünden und
35
dem Veltlin herausziehen könnte

45
Vgl. S. [45, 1–7] .
. Dies ist nun im Frühjahr 1637 geschehen;

[p. 7] [scan. 41]


1
bekanntlich fielen die Graubündner von Frankreich ab und zwangen den Herzog
2
von Rohan, ihr Land zu räumen. Die ersten Nachrichten darüber lagen Richelieu
3
am 28. März 1637 vor

35
M. Avenel V S. 762.
. Damit haben wir einen terminus ante quem für alle
4
A-Handschriften, da sie von den Vorgängen noch nichts wissen. – Unsere Folgerung
5
wird weiter gestützt durch die positive Art, in der Richelieu sich im gleichen Zu-
6
sammenhang
in A über die Rechte Graubündens aus dem Vertrag von Monzon
7
äußert. Das setzte noch ein enges Bundesverhältnis zwischen Frankreich und den
8
Bündnern voraus; denn Richelieu hat sich später, nach dem Abzug Rohans, merklich
9
anders über diese Rechte vernehmen lassen

36
In A ( vgl. S. [45, 1–2] ) ist die Rede von einer Interpretation des Vertrages von Monzon 1626 ( der
37
die Souveränität der drei Bünde über das Veltlin mit Einschränkungen bestätigt hatte) selon la
38
juste intention des Grisons; man vergleiche damit die zurückhaltende Art, wie in B1,
39
Sektion XIX ( S. [111, 12–14] ), über die Sache gesprochen wird.
.

10
Der Friedensvertrag zwischen Spanien und dem Herzog von Parma ist in der
11
Handschrift A1 noch unbekannt. Das zeigt die hier vorherrschende Ungewißheit
12
über die Haltung des Herzogs in der Frage Sabbioneta, eine strategisch wichtige
13
Festung, die Frankreich deshalb – so betont A1 – unter allen Umständen vor dem
14
Zugriff der Spanier bewahrt sehen wollte

40
Vgl. S. [44, 26–37] und dazu S. [41, 18–21] , [1–4] .
. Der Abschluß des Vertrages Anfang
15
Februar 1637, der dieses Ziel anfangs zu sichern schien, ist somit terminus ante quem
16
für A1. – Die Handschriften A2 und Ae lassen den erwähnten Abschnitt von
17
A1 fort, denn sie können bereits auf den Vertrag hinweisen und sagen, daß die
18
Frage Sabbioneta durch ihn geregelt sei

41
Vgl. S. [40, 20–21] .
. Aber diese zuversichtliche Wendung
19
zeigt andererseits auch, daß die gefürchtete Übergabe der Festung an die Spanier, zu
20
der der Herzog schon bald nach Abschluß des Vertrages und der folgenden Räumung
21
seines Gebietes durch die Franzosen dennoch gezwungen war, bei der Abfassung
22
von A2 und Ae noch unbekannt war

42
Genauere Darstellung der Zusammenhänge S. [40, 38–45] , [41, 36–42] . Vgl. Text S. [41, 1–2] .
. Wenn mithin für A2 und Ae der Vertrag
23
vom Februar 1637 den terminus post quem gibt, so können wir beide Handschriften
24
doch nicht weit von diesem Datum in das Frühjahr entfernen und müssen als Ent-
25
stehungszeit
die zweite Februar- oder erste Märzhälfte 1637 annehmen. ( Der Zu-
26
satz
juillet 24 bei Ae kann sich nur auf die Herstellung des Auszuges beziehen; für
27
die Abfassung des Textes läge er zu spät.)

28
Diese Datierung von A2 und Ae wird noch dadurch gestützt, daß A2 die
29
römische Königswahl vom 22. Dezember 1636 als vollzogen kennt, indem sie an
30
zwei verschiedenen Stellen für nichtig erklärt wird

43
Vgl. S. [49, 7–10] und [55, 9–10] ; dazu auch S. [49, 42–44] .
( der Auszug Ae bricht bereits
31
an einem früheren Punkte ab). – Für die genauere Datierung von A1, mit dem
32
vorläufigen terminus ante quem vom Februar 1637, ist nun wichtig, wie hier von der
33
römischen Königswahl gesprochen wird; sie erscheint in dem betreffenden Abschnitt,
34
den A2 ganz neu formuliert, eindeutig als noch nicht vollzogen

44
Vgl. S. [49, 22–38] .
. Denn es heißt über

[p. 8] [scan. 42]


1
etwas erst Erwartetes sprechen, wenn die französischen Gesandten angewiesen werden,
2
die Wahl je nach Haltung der Kurfürsten zu unterstützen oder verhindern zu helfen.
3
Somit ist ein endgültiger terminus ante quem für A1 gewonnen. Da nun wei-
4
terhin
eine Weisung Richelieus für den Kanzler Pierre Séguier, datiert vom
5
6. Dezember 1636, in A1 aufgenommen worden ist, wie an anderer Stelle
6
nachgewiesen wird

36
Vgl. S. [53, 29–41] .
, ist der 6. Dezember terminus post quem. A1 muß also in der
7
Spanne zwischen dem 6. Dezember 1636 und spätestens dem Tag entstanden sein,
8
an dem die Nachricht von der am 22. Dezember 1636 in Regensburg vollzogenen
9
römischen Königswahl beim französichen Hofe eintraf.

10
Zu unseren Datierungsergebnissen – Ende Dezember 1636 für A1, Februar-
11
März 1637 für A2 und Ae – passen die politischen Geschehnisse: Seit Anfang
12
1636 betrieb der Papst den Kongreß in Köln, seit Oktober 1636 hielt sich sein
13
Legat Ginetti dort auf, seit ebenderselben Zeit sondierte Richelieu den Papst über
14
seine Stellung zu den ( zunächst nur skizzierten) französischen Friedensbedingungen,
15
und im Winter waren die Vorbereitungen für den Kongreß im vollen Gange

37
M. Avenel V S. 610ff., 705, 738ff.
. Auch
16
einige Gutachten Godefroys, des amtlichen Historiographen und Sachverständigen,
17
die offenbar für die Friedenskonferenz bestimmt waren und, wie es scheint, in den
18
A-Entwürfen verwertet sind, entstanden im Februar und März 1637

38
P. Dupuy S. 572, 578, 588. D’Avaux, der schon seit Oktober 1635 zum Friedensunter-
39
händler
ausersehen war (M. Avenel VIII S. 202), ist nach M. Avenel VIII S. 310f. etwa
40
Mitte April 1637 nach Hamburg abgereist. Vgl. seine Instruktion ( von Ri gering korrigierter
41
Reinentwurf) 1637 IV 10: AE , Corresp. pol. Allem. 14 fol. 258–274’; seinen Paß
42
( Unterschrift und Siegel Ludwigs XIII.) 1637 IV 16: ebd. fol. 275.
. Von daher
19
spricht also nichts gegen die von uns ermittelten Daten.

20
Auf die Vorbereitungen von 1636/37 griff Richelieu zurück, als einige Jahre
21
später erneut der Zeitpunkt für Friedensverhandlungen gekommen schien. Der jetzt
22
gefertigte Entwurf B1 lehnte sich zunächst eng an A2 an, wurde aber dann so stark
23
umgearbeitet und ergänzt, daß seine erste Fassung kaum noch zu erkennen war. Die
24
Stadien dieser Überarbeitung sind in B1 noch rekonstruierbar; den Fortgang der
25
Arbeit haben wir in B2 und B3 vor uns.

26
Wir erwähnten schon, daß B1 und B2 von einer späteren Hand auf das Jahr
27
1639 datiert worden sind, daß Avenel diese Angaben übernommen und Mommsen
28
sie bereits angezweifelt hat. Er wies darauf hin, daß diese Entwürfe die Erhebungen
29
Kataloniens und Portugals vom Herbst 1640 erwähnen; er hat sie deshalb »frühe-
30
stens
in das Jahr 1641, wahrscheinlich, nach der ganzen Lage, erst ins Jahr 1642«
31
gesetzt

43
Vgl. S. [2, 6–11, 38] .
. In der Tat verteilen sich die verschiedenen Etappen der Bearbeitung auf
32
diese beiden Jahre. Für die erste Fassung von B1 haben wir einen terminus post quem
33
in Sektion X, wo die Großmut des Königs gerühmt wird, der den Herzog von
34
Lothringen in seine Länder wieder eingesetzt, aber nur neue Untreue erlebt habe. Das
35
bezieht sich auf den Vertrag von Paris vom 2. April 1641 und den neuen Übertritt

[p. 9] [scan. 43]


1
des Herzogs in das kaiserlich-spanische Lager am 28. Juli 1641

38
J. O. B. dHaussonville II S. 139. M. Avenel VII S. 882 gibt Ende Juni an, doch
39
hat auch nach seinen Angaben Richelieu nicht vor Anfang August Klarheit über die Haltung
40
des Herzogs gehabt. – Vgl. den Text S. [88, 10–16.]
. Als terminus
2
ante quem kann die Einnahme der Festung Bapaume durch die Franzosen am 18.
3
September 1641 gelten, denn in Sektion XIII, der ersten Fassung, wird noch deren
4
Schleifung zur Bedingung gemacht; sie war also damals noch in der Hand der Gegner.
5
In B2 dagegen erscheint Bapaume zusammen mit den schon 1639 und 1640 eroberten
6
Städten Hesdin und Arras unter den von Frankreich zu behauptenden Grenz-
7
plätzen
, war also zu dieser Zeit in französischer Hand; B1 hatte in diesem Zu-
8
sammenhang
nur Hesdin und Arras genannt

41
Vgl. in der alten Sektion XIII ( [Nr. 6] ) S. [125, 15–18] , dann S. [99, 18–22] und [44] .
.

9
Wenn wir also die erste Niederschrift von B1 zwischen Anfang August und
10
Mitte September 1641 ansetzen, werden wir kaum fehlgehen. Dazu stimmt auch
11
ein Satz in der schon erwähnten Erstfassung der Sektion XIII: Si cette campagne
12
finit avantageusement, comme il est à désirer, apparemment les Espagnols se
13
rendront à la raison. Im Juli 1641 hatten die Franzosen bei Tarragona und auf
14
See entscheidende Waffenerfolge über die Spanier errungen, und Richelieus Briefe
15
aus dieser Zeit atmen die gleiche zuversichtliche Stimmung

42
M. Avenel VI S. 848, 865f. – Vgl. den Text S. [124, 32–33] .
. Die Gesamtlage läßt
16
es somit als durchaus möglich erscheinen, daß Richelieu im Spätsommer 1641 an eine
17
Neubearbeitung der Hauptinstruktion ging. Seit einigen Monaten verhandelte zudem
18
Graf d’Avaux in Hamburg mit den kaiserlichen und schwedischen Bevollmäch-
19
tigten
über einen Präliminarvertrag, der Zeit, Ort und Verfahrensfragen für die
20
bevorstehenden Friedensverhandlungen regeln sollte und am 25. Dezember 1641
21
unterzeichnet wurde. Ein Brief des Staatssekretärs Chavigny an Theodor Godefroy
22
vom 6. September 1641 schließlich zeigt uns mit aller wünschenswerten Deutlichkeit,
23
daß man um diese Zeit in der Umgebung Richelieus mit den Vorbereitungen für die
24
Friedensverhandlungen beschäftigt war. Chavigny teilt dem Historiographen mit,
25
die Abreise der Gesandten stehe nahe bevor, und beauftragt ihn, bestimmte Unterlagen
26
zu beschaffen, die für die Verhandlungen benötigt würden

43
Coll. Godefroy Nr. 34 fol. 200. Vgl. auch M. Avenel VI S. 877 ( oben).
. Zur gleichen Zeit wurde
27
Graf d’Avaux ermächtigt, dem Beginn der Friedensverhandlungen für März 1642
28
zuzustimmen

44
Memoire für d’Avaux, 1642 I 20: BN, Mss., F. fr. 15870 fol. 290.
.

29
An diesem Entwurf ( B1) vom August/September 1641 hat Richelieu in den
30
folgenden Monaten unablässig weitergearbeitet. Der Text erfuhr zahlreiche Er-
31
weiterungen
und wurde deshalb in Sektionen eingeteilt; sein Umfang wuchs fast auf
32
das Doppelte. Oft schrieben Charpentier und Cherré nach Richelieus Diktat ganze
33
Seiten neu, der Text wurde von Richelieu mehrfach durchkorrigiert, Randnotizen
34
kamen hinzu, ganze Blätter wurden neu eingelegt, und schließlich wurde das kaum
35
noch zu entwirrende Konzept neu geschrieben ( B2). Darauf folgten neue Korrekturen
36
und Streichungen Richelieus und seiner beiden Sekretäre, bis die abschließende Text-
37
form
gefunden schien. Sie liegt uns für die Richelieuzeit – wahrscheinlich nach einem

[p. 10] [scan. 44]


1
nicht bekanntgewordenen, auf B2 noch folgenden Zwischenentwurf entstanden – in
2
dem Reinkonzept B3 vor. – Inzwischen aber hatte der Stoff den Rahmen gesprengt;
3
aus der Arbeit an der Hauptinstruktion ( B1) war ein neuer Entwurf erwachsen:
4
das Memoire über die Frage, ob man beim Friedensschluß auf ererbte Rechte der Krone
5
verzichten dürfe

37
[Nr. 12] , vgl. S. 159ff.
. – Eindrucksvoll ist die rastlose persönliche Arbeit des Kardi-
6
nals
an den Entwürfen. Überall ist seine Hand, sein Geist zu spüren. Was die Schrei-
7
ber
nach seinen Weisungen oder nach seinem Diktat zu Papier gebracht haben, kor-
8
rigiert
er zwei-, dreimal durch; er wägt jedes Wort, er streicht und fügt hinzu, in
9
ruheloser Gedankenarbeit die große Entscheidung vorbereitend.

10
Einzelne Etappen der Arbeit an den B-Handschriften lassen sich zeitlich fixieren.
11
Sie muß insgesamt bis Mitte Juli 1642 beendet gewesen sein; denn noch das Rein-
12
konzept
B3 enthält die darauf ( ab C1, 1643) durch einen sachlich anderen Text er-
13
setzte
alte Sektion XXII, die sich mit etwaigen Ansprüchen der Königinmutter
14
Maria Medici befaßt

38
[Nr. 8] , vgl. S. 132ff.
. Maria starb am 3. Juli 1642 in Köln, und Richelieu erfuhr
15
von ihrem Tode vor dem 22. Juli

39
M. Avenel VII S. 910.
, womit wir den terminus ante quem für B3 haben.
16
– Für B2 läßt sich ein früherer ermitteln. Im Lemma wird Mazarin, der bis zum
17
Tode Richelieus am 4. Dezember 1642 als Bevollmächtigter für Münster vorgesehen
18
war, wie in B1 mit Sieur tituliert, im Lemma von B3 dagegen mit Monsieur le
19
Cardinal

40
Vgl. Lemma von B1 und B2 S. [64, 26–28] , Lemma von B3 S. [31, 16–19] .
. Die Kardinalskreierung Mazarins erfolgte am 16. Dezember 1641,
20
und das Eintreffen der Nachricht davon in Paris gegen Ende Dezember wäre somit
21
terminus ante quem für B2, zumindest für die erste Niederschrift, und terminus post
22
quem für B3. – Aber zu diesem Datum stimmt eine andere Beobachtung nicht. In
23
der erwähnten Sektion über Maria Medici, die schon auf der A-Stufe vorgeformt war,
24
ist ab B1 der Satz enthalten, die Königin habe vor einem Jahr (depuis un an) ihren
25
Beichtvater Bonnefons zum König entsandt. Das war im Februar 1641 der Fall

41
M. Avenel VI S. 760 Anm. 1. – Vgl. den Text S. [134, 6–7] .
,
26
weshalb die betr. Notiz Anfang 1642 geschrieben sein müßte, B1 demzufolge da-
27
mals
noch Zusätze erhielt und die Abschrift B2 noch gar nicht begonnen sein konnte.

28
Die Datierungsdifferenz für B2 läßt sich beheben, wenn man entweder zugunsten des
29
ersten Datums ( Dezember 1641) annimmt, daß die Wendung depuis un an kaum
30
wörtlich aufzufassen sei, oder zugunsten des zweiten ( Januar/Februar 1642) kon-
31
struiert
, daß der Kardinalstitel Mazarins bis dahin in B1 noch nicht nachgetragen
32
worden und auch bei der Abschrift B2 und ihrer Korrektur weiter unberücksichtigt ge-
33
blieben
sei. Bedenkt man nun, mit welcher Energie Richelieu und Ludwig XIII.
34
die Kardinalserhebung Mazarins gegen den päpstlichen Widerstand verfolgt hatten
35
und daß Richelieu zur gleichen Zeit die Instruktionsentwürfe persönlich bearbeitete,
36
so ist die letzte Annahme besonders unwahrscheinlich

42
Richelieu verwendet den Kardinalstitel für Mazarin bereits Ende Dezember 1641 in seiner
43
Vorlage bei Ludwig XIII. über die Friedensbedingungen; vgl. [Nr. 2 S. 22, 9] und S. [21, 29–33] .
. Man ist also geneigt, zu-

[p. 11] [scan. 45]


1
mindest
die erste Niederschrift von B2 noch in den Dezember 1641 zu verlegen

30
Unsere Datierungsergebnisse: B1 = Aug./Sept. – Dez. 1641, B2 = Dez. 1641 – ?, B3
31
=? – Juli 1642, werden noch gestützt durch die Äußerungen (S. [76, 25–27] , [77, 25–28] , [5] )
32
über die piemontesischen Festungen: B1 sagt, Frankreich werde Cuneo behalten, wenn Spanien
33
Vercelli nicht herausgebe. Da Cuneo im September 1641 erobert und bald danach an Savoyen
34
übergeben worden ist, muß dieser Satz etwa September 1641 oder wenig später geschrieben
35
worden sein. B2 erwähnt an dieser Stelle die Rückgabe von Cuneo an Savoyen als vollzogen, aber
36
auch die von Revello, das den Spaniern im November 1641 überhaupt erst abgenommen wurde.
37
Also liegt B2 mit Sicherheit nach dem November 1641. – Die im August und Oktober 1642
38
eroberten Festungen Crescentino und Verrua erscheinen in B2 und B3 überhaupt nicht, sondern
39
erst in C1; demnach muß die Arbeit an den B-Handschriften auch von hierher gesehen noch vor
40
August 1642 abgeschlossen worden sein. (Quellennachweis für die Daten S. [77, 45–46] .)
.

2
Mehr läßt sich nicht ermitteln. Richelieu hat sich Anfang Februar 1642 von
3
Fontainebleau über Lyon und Avignon nach Süden begeben und bis zum Hochsommer
4
in Narbonne in der Nähe des Königs aufgehalten, der damals der Belagerung von
5
Perpignan beiwohnte. Erst im Oktober, wenige Wochen vor seinem Tode, war Riche-
6
lieu
wieder in Fontainebleau

41
Diese Daten ergeben sich aus dem Briefregest M. Avenel VII S. 1052, 1055.
. Wir wissen – wie gesagt – nicht, ob die Arbeit an
7
B2 schon vor der Abreise beendet war oder im Süden fortgesetzt wurde; doch spricht
8
manches für die zweite Annahme

42
Ein Brief Chavignys an Godefroy, Narbonne 1642 III 20 ( BN, Mss. , F. fr. nouv. acquis.
43
5163 fol. 9), läßt vermuten, daß sie damals noch im Gange war: Er bestätigt den Empfang
44
zweier Memoires und bittet um weitere, die offenbar für die Instruktion benötigt wurden.
. Die entscheidenden Beschlüsse wurden jedenfalls
9
Ende 1641/Anfang 1642 gefaßt. Das liegt nicht nur deshalb nahe, weil die Ver-
10
handlungen
ja nach dem Hamburger Vertrag schon am 25. März 1642 eröffnet
11
werden sollten, sondern ergibt sich auch aus Richelieus Vorlage an Ludwig XIII.
12
( hier Nr. 2), auf die am 2. Januar die Entscheidung des Königs in allen wichtigen
13
Fragen des Friedens erging

45
Vgl. S. [23, 21–23] und Richelieu an d’Avaux, 1642 II 27 (M. Avenel VII S. 903ff.).
.

14
*

15
In diesem Stadium müssen nun auch die von uns als Nr. 11 und 12 gedruckten
16
Aktenstücke, die Zusatzinstruktion mit den sechs partys – verschiedene Konzep-
17
tionen
eines Friedensschlusses – und die Aufzeichnung über die alten Rechte der
18
Krone Frankreich, entstanden sein. Die Datierung in den Akten, von derselben
19
Hand wie bei B1 und B2 der Hauptinstruktion, ist genauso wertlos wie dort. Die
20
Frage ist nun, in welchem Verhältnis beide Aktenstücke zur Hauptinstruktion
21
stehen, ob sie vor, während oder nach der Arbeit an dieser entstanden sind.

22
Für die Aufzeichnung ( Nr. 12) möchte man zeitliche Priorität vermuten;
23
denn mußten nicht die in ihr berührten grundsätzlichen Rechtsfragen vor jeder
24
Feststellung von Friedensbedingungen geklärt werden? Doch scheint es, als sei dem
25
Kardinal das ganze Gewicht der Fragen, um die es hier ging, erst bei der Ausarbei-
26
tung
der Hauptinstruktion an einem konkreten Beispiel klargeworden, und zwar an
27
der Frage eines Verzichtes auf das seit 130 Jahren bereits verlorene Navarra. Wir
28
finden nämlich an der Stelle, wo sie erörtert wird, in der alten Sektion XIII in B1,
29
von Richelieus Hand den Hinweis: die Frage, ob Frankreich auf seine Rechte auf Na-

[p. 12] [scan. 46]


1
varra
verzichten könne, verdiene un plus grand Examen qui sera [!]
2
faict ailleurs , womit er offensichtlich auf unsere Aufzeichnung anspielte, die
3
dann wohl bald in Angriff genommen worden ist. Jedenfalls beweist diese Stelle, daß
4
die Aufzeichnung später entstanden ist als die A-Fassung der Hauptinstruktion und
5
wohl kurz nach B1, jedenfalls nicht vor September 1641 begonnen wurde

33
Dazu stimmt folgendes: Am 20. September 1641 forderte Richelieu von dem Kanzler Séguier
34
Material für die Friedensinstruktion an, und zwar un abrégé des droits du Roy sur Milan,
35
sur Naples, sur Cicile, sur le Piedmont, et lieux adjacens; comme aussy ce que nous
36
avons à dire pour nous deffendre des prétentions que les Ennemis ont sur le Duché
37
de Bourgogne (M. Avenel VI S. 877) – also wohl Material für diese Aufzeichnung.
. Wir haben
6
ferner Grund zu der Annahme, daß sie vor September 1642 abgeschlossen war.
7
Darauf deutet ein Satz im zweiten Entwurf der Aufzeichnung ( B2), ziemlich
8
am Ende, der es offenläßt, ob Roussillon und Cerdagne beim Friedensschluß in
9
französischer Hand sein werden. Dies Ziel konnte aber spätestens mit der Eroberung
10
von Perpignan am 9. September 1642 als erreicht gelten. Das gibt uns den terminus
11
ante quem für den Abschluß

38
Er läge also (vgl. S. [187, 27–28] ) später als der Abschluß von B3 der Hauptinstruktion
39
(Juli 1642; vgl. S. [10, 10–15] , [11, 29–39] . Da aber B3 der Hauptinstruktion und B3 der
40
Aufzeichnung eine Handschrift bilden (vgl. S. [31, 20–24] , [36–46] ), dürfte auch für B2 und
41
B3 der Aufzeichnung bereits der Juli 1642 terminus ante quem sein.
.

12
Auch die Entstehung der Zusatzinstruktion ( Nr. 11) hängt mit der alten
13
Sektion XIII in B1 der Hauptinstruktion zusammen. Diese ist bereits eine der
14
Friedenskonzeptionen, in denen die Zusatzinstruktion auf verschiedene Art eine orga-
15
nische
Gesamtlösung der offenstehenden Probleme versucht. Sektion XIII bezeichnet
16
sich auch selbst als einen Friedensentwurf neben anderen: en ce party ou tout autre
17
qu’on puisse faire

42
Vgl. Nr. 6 S. [125, 10] .
. Vergleicht man sie nun mit der vierten party der Zusatz-
18
instruktion

43
Nr. 11 S. [155, 12–27] . Der Vergleich ist S. [150, 27–38] ausgeführt.
, so ist die Übereinstimmung in den Grundlinien offenkundig. Es liegt
19
der Schluß nahe, daß die Zusatzinstruktion genauso wie die Aufzeichnung über die
20
alten Rechte aus der alten Sektion XIII entstanden sei und gewissermaßen als ihre
21
Ausweitung die dort erwähnten verschiedenen Friedensprojekte verwirklichte. Sie
22
würde dann zumindest später als B1 der Hauptinstruktion begonnen worden sein.
23
Diese Annahme scheint noch durch die Tatsache gestützt, daß der einleitende Satz
24
der alten Sektion XIII fast wörtlich zum Einleitungssatz der Zusatzinstruktion
25
wird

44
Vgl. Nr. 6 S. [124, 7–12] und Nr. 11 S. [152, 6–11] .
.

26
Aber die Dinge liegen etwas anders, was die Datierung allerdings nicht wesentlich
27
verschiebt. Der Einleitungssatz aus Sektion XIII ist im Entwurf B1 der Zusatz-
28
instruktion
von Cherré marginal hinzugefügt worden, wohl gleichzeitig mit einer
29
Reihe anderer Zusätze von seiner Hand auf den freigebliebenen Stücken unter den
30
ursprünglichen Abschlüssen der partys . Man kann deshalb annehmen, B1 sei schon
31
vorher niedergeschrieben worden, vielleicht neben und gleichzeitig mit B1 der Haupt-

[p. 13] [scan. 47]


1
Instruktion begonnen, aber in etwa unabhängig von ihr. Die innere Übereinstimmung
2
der alten Sektion XIII und vierten party muß nicht dagegensprechen. Handelt es sich
3
doch um zwei ganz verschiedene Stücke. – Hinzu kommt ein anderes: die alte
4
Sektion XIII wurde mit Rücksicht auf die Zusatzinstruktion noch nicht in B1 ge-
5
strichen
, sondern nach B2 übernommen, wo Reste von zwei herausgeschnittenen Blät-
6
tern
und der erhaltene Schlußsatz ihren früheren Platz noch erkennen lassen. Auf der
7
Stufe B2 aber, d. h. um die Jahreswende 1641/42, war die Zusatzinstruktion mit
8
Sicherheit schon vorhanden. Denn sie weist auf des Königs intentions signé[es] de
9
Sa main hin

40
Vgl. Nr. 11 S. [153, 26–27] .
, und das kann sich nur auf das Aktenstück vom 2. Januar 1642 ( Nr. 2)
10
beziehen. Es beweist nicht nur, daß die Arbeit an der Zusatzinstruktion zu diesem
11
Zeitpunkt im Gange war, sondern läßt, da nachträglich von Cherré eingefügt, für den
12
Beginn der Arbeit auch einen früheren Zeitpunkt offen.

13
Erst auf der Stufe B2 der Hauptinstruktion also hat Richelieu sich entschlossen, die
14
Sektion XIII herauszunehmen, sei es, weil die Zusatzinstruktion sie ersetzte, sei es,
15
weil B1 und B2 der Hauptinstruktion in der Sektion XI und Sektion XIII zwei
16
inhaltlich sehr ähnliche Abschnitte besaß, in denen es um den gleichen Fragenkom-
17
plex
ging: Friedensschluß mit Spanien hinsichtlich Artois und Franche Comté,
18
wobei Frankreich gegen spanische Rückforderungen seine alten Rechte auf Navarra
19
in die Waagschale warf

41
Vgl. in Nr. 5 S. 98f. und Nr. 6 S. 124ff.
. Erst nach Heraustrennung der alten Sektion XIII aus B2,
20
so scheint es, ist ihr Einleitungssatz in die Zusatzinstruktion übertragen worden.

21
Alles deutet also darauf hin, daß B1 der Hauptinstruktion und B1 der Zusatz-
22
instruktion
etwa gleichzeitig und nebeneinander im August/September 1641 be-
23
gonnen
wurden, B1 der Aufzeichnung über die alten Rechte der Krone Frankreich
24
einige Wochen später. Die Arbeit an beiden Stücken wurde aber mit der an den
25
Instruktionsentwürfen weitergeführt, möglicherweise wie diese bis in den Sommer
26
1642 hinein.

27
Als letztes ist noch auf den inneren Zusammenhang nicht nur der Hauptinstruktion
28
bzw. Sektion XIII mit der Aufzeichnung und Zusatzinstruktion, sondern auch dieser
29
beiden Stücke untereinander hinzuweisen, und zwar ist das an der Frage der Rechte
30
auf Navarra möglich. In der alten Sektion XIII hatte Richelieu den Verzicht auf
31
diese Rechte nicht ausgeschlossen, sondern gesagt, daß er nützlich sein könne, wenn er
32
gegen andere Vorteile von gleichem Gewicht ausgesprochen würde

42
Vgl. Nr. 6 S. [126, 1–127, 2] .
. Es bezeichnet
33
nun Richelieus starke Auseinandersetzung mit dieser Frage, die er in der Auf-
34
zeichnung
nicht umsonst als erste behandelt und später bei einer Klassifizierung der
35
Rechte als einzige in die erste Klasse verweist, wenn Aufzeichnung und Zusatz-
36
instruktion
das genaue Gegenteil sagen: Die Abtretung der Rechte auf Navarra sei
37
ausgeschlossen, denn selbst wenn man für den Augenblick größeren Nutzen aus
38
einem Verzicht ziehen könne, würde er dem Staate in Zukunft doch abträglich sein.
39
Deshalb – so folgert Richelieu in der Aufzeichnung – müßten die Rechte der

[p. 14] [scan. 48]


1
Krone, vor allem die auf Navarra, gewahrt werden, selbst wenn der Friede dann nur
2
unter weniger günstigen Bedingungen zu schließen sei

30
Vgl. Nr. 12 S. [187, 24–26] und S. [188, 3–20] ; Nr. 11 S. [155, 23–27] .
.

3
Die Abschnitte über Navarra in der Aufzeichnung und in der Zusatzinstruktion
4
gleichen sich sehr. In der Zusatzinstruktion ist das Stück eines der von Cherré nach-
5
träglich
eingefügten. Es ist zu vermuten, daß hier die Aufzeichnung über die Rechte
6
in einem fortgeschrittenen Stadium der Arbeit Pate gestanden hat; doch läßt sich die
7
Priorität, da vom betreffenden Schlußstück der Aufzeichnung der erste Entwurf
8
fehlt

31
Vgl. Vorbemerkung zu Nr. 12 S. [160, 19–26] .
, nicht sicher nachweisen.

9
Von Ende 1636 bis Februar/März 1637 und erneut von August/September
10
1641 bis zum Juli 1642 hat Richelieu an der Hauptinstruktion und seit Herbst
11
1641 auch an den sie begleitenden Gutachten gearbeitet. Es gibt vielleicht keine an-
12
deren
Aktenstücke, an die er so viel Zeit, Kraft und Sorgfalt bis ins kleinste ge-
13
wendet
hätte. Im Oktober 1642 übertrug er die Redaktion dem als Nachfolger aus-
14
ersehenenen
Mazarin

32
G. Dethan S. 62.
, der den Reinentwurf ( B3) 1643 nur um eine Anzahl in der
15
Regel wenig belangvoller Zusätze erweiterte und die durch Ereignisse überholten Par-
16
tien
eliminierte ( C1). Dabei hat Staatssekretär Brienne, wie er in seinen Memoiren
17
berichtet

33
Brienne S. 81. Er erwähnt hier auch, daß Mazarin sich an Richelieus Entwurf gehalten habe.
34
Die nicht sehr tiefgreifende Bearbeitung der Hauptinstruktion durch Mazarin hat wohl erst im
35
Spätsommer 1693 stattgefunden; darauf deutet die Erwähnung der Rückgabe Cherascos an
36
Savoyen in Sektion VII der Fassung C1 (vgl. S. [77, 6] , [31–33] ); diese Festung war im Juli 1643
37
erst eingenommen worden. Auf eine noch spätere Abfassungszeit läßt die Erwähnung der
38
Eroberung von Thionville (Diedenhofen) durch die Franzosen in der von Brienne verfaßten
39
Präambel (S. [59, 30–32] ) schließen: Die Stadt fiel am 10. August 1643. Schließlich führen die
40
Nennung Serviens als Bevollmächtigten im nachträglich zugesetzten Lemma von C1 und ent-
41
sprechende Namenskorrekturen im Text (vgl. S. [34, 26–32] ) zu der Folgerung, daß C1 bis
42
Mitte September weiterbearbeitet wurde; denn bis dahin war immer noch Chavigny für Münster
43
ausersehen. Am 15. September schreibt Mazarin, daß Chavigny in Paris bleiben solle, am
44
23. September nennt er Servien als Ersatzmann (vgl. Chéruel I S. 205, 207, 369, 382.
, die Präambel verfaßt.

18
*

19
Die bisherigen Herausgeber von Briefen und Schriften Richelieus haben hin-
20
sichtlich
der Rechtschreibung verschiedene Grundsätze befolgt. Avenel hat
21
eigenhändige Aufzeichnungen Richelieus orthographisch getreu übernommen, in den
22
diktierten Stücken aber nicht alle Eigenheiten der Schreiber bewahrt, sondern für
23
diese eine Art normalisierte, dem allgemeinen Gebrauch der Zeit und der Schreib-
24
weise
Richelieus angenäherte Form hergestellt

45
M. Avenel I S. XLIV f.
. Die Editoren der Memoiren und
25
des Politischen Testaments haben viel mehr modernisiert. Da sie es meist mit
26
Kopien unbekannter oder gleichgültiger Schreiber zu tun hatten, war ihnen ein möglichst
27
leicht lesbarer Text wichtig. Sie haben daher aus der Rechtschreibung des 17.
28
Jahrhunderts nur den allgemein üblichen Gebrauch von oi statt ai im imparfait und
29
conditionnel sowie die Großschreibung einiger Substantive übernommen

46
J. Lair S. 8; L. André S. 75.
.

[p. 15] [scan. 49]


1
Die vorliegende Publikation hält sich dagegen eng an die Schreibweise der jeweiligen
2
Vorlage. Sie modernisiert und vereinheitlicht nur soweit, als es einer besseren
3
Lesbarkeit der Texte dient.

4
Die Großschreibung von Substantiven wird beibehalten, wenn die Handschriften
5
eine gewisse Regelmäßigkeit der Anwendung und darin eine gewisse sachliche Wertung
6
der betr. Worte erkennen lassen, die historisch aufschlußreich sein kann. Der in
7
Frage kommende Kanon von Substantiven ist relativ begrenzt

  • 29
    1. Persönliche Titel: a ) der Herrschaft, z. B. Empereur, Roy, Reyne, Prince,
    30
    Electeur, Duc, Comte; b) des Staatsdienstes, z. B. Ambassadeur, Plénipotentiaire,
    31
    Député, Conseiller, Intendant; c) der Kirche, z. B. Pape, Légat, Cardinal, Arche-
    32
    vesque, Prélat, Père; d) des Militärs, z. B. Général, Commandeur, Chevalier;
    33
    e) allgemeiner Art wie Seigneur, Monsieur, Sieur, Madame, Dame.

  • 34
    2. Herrschaftsgebiete, z. B. Empire, Royaume, République, Duché, Comté,
    35
    Evesché, Marquisat, Seigneurie.

  • 36
    3. Staatliche Begriffe und Institutionen, z.B. l’Estat ( Staat und Stand, aber estat
    37
    = Zustand), Cour, la Couronne de France oder de Suède, la Maison de Bourbon
    38
    oder d’Austriche, Régne, Régence; ferner Peuple, le Public; oder Diète, Conseil,
    39
    Parlement; oder Souverain, Vassal, Maistre, Potentat; auch les Ennemis ( im Sinne
    40
    bestimmter feindlicher Staaten; dagegen tant d’ennemis); schließlich Paix, Trêve, Traitté.

  • 41
    4. Christlich-religiöse Begriffe, z.B. Dieu, Chrestienté, la Religion, l’Eglise,
    42
    Evangile, Ciel, Ange; auch Chrestiens, Catholiques, Protestants, Huguenots.
. Gelegentliche
8
Kleinschreibung von zugehörigen Worten wird ausgeglichen, andererseits die verein-
9
zelte
Großschreibung anderer Worte nicht beibehalten

43
Großschreibung ist auch häufig, aber nicht durchgehend anzutreffen bei Instruction, Pouvoir;
44
Ligue, Party; Province, Ville, Citadelle, Place; Justice, Loy, Titre. In diesen Fällen
45
haben wir Kleinschreibung gewählt.
.

10
Die Akzente, von denen nur der accent aigu häufig, aber uneinheitlich vorkommt,
11
werden nach heutigen Rechtschreiberegeln gesetzt, aber unter Berücksichtigung des
12
altertümlichen Buchstabenbefundes (estat neben état; desreiglement neben dérègle-
13
ment; tascher neben tâcher; deppendre oder deffendre neben dépendre und
14
défendre). Die Buchstaben u und v, i und j – in den Handschriften regellos
15
wechselnd – werden nach heutigem Gebrauch unterschieden (violence statt uiolence;
16
justice statt iustice). Dagegen wird der Wechsel zwischen i und y, s und z belassen
17
(ennemy neben ennemi; Traittéz neben Traittés), da es sich im heutigen Sinn
18
nicht um solche Lautwechsel handelt, die die Lesbarkeit beeinträchtigen. Die
19
Apostrophierung ist in den Handschriften völlig inkonsequent gebraucht und wird
20
modernisiert (d’Avaux statt Davaux; qu’il statt quil; l’avis statt lavis). Die
21
cédille, meistens schon richtig vorhanden, wird nach dem Buchstabenbefund gesetzt
22
(receu neben reçu). Abkürzungen sind aufgelöst (Sa Majesté statt fast immer
23
Sa Ma ); einige gebräuchliche werden einheitlich verwendet (M r, M rs, S rs, S t).

24
Die Orthographie differiert von Handschrift zu Handschrift. Da wir nun die
25
Texte in der jeweils bekanntgewordenen spätesten, weil inhaltlich vollständigsten
26
Fassung abdrucken, andererseits aber im Lesartenapparat gleichlautende oder
27
ähnliche Textstellen aus früheren Entwürfen zitiert werden müssen, sind ortho-
28
graphische
Unterschiede unvermeidlich

46
Das kann in ein und derselben Anmerkung der Fall sein, wenn gleichlautende Textstellen aus
8
verschiedenen Handschriften zitiert werden müssen, um die Entwicklung anderer Stellen auf-
9
zuzeigen.

10
Die jüngste Handschrift wird auch beim Druck der bei den Textstücken vorkommenden Rand-
11
notizen (dazu S. [68, 35–40] ) zugrunde gelegt. Da diejenigen zur Hauptinstruktion nur bis
12
B3 übernommen werden und ab C1 fehlen, da andererseits für alle übrigen Textstücke B3 die
13
jüngste Handschrift ist, sind die Notizen – bis auf einige durch die Darstellung bedingte Aus-
14
nahmen (vgl. etwa S. [76, 25–77, 24] und S. [165, 21–166, 24] ) – durchweg nach B3 gedruckt
15
(vgl. für B3 S. [31, 14–32, 10] , für C1 S. [32, 2–34, 9] .
. – Das berührt insbesondere alle Stellen, die

[p. 16] [scan. 50]


1
in den Entwürfen paläographisch eindeutig von der Hand Richelieus stammen .
2
Die abgedruckten späteren Handschriften haben seine Orthographie nicht bewahrt.
3
Hier werden aber die auf Richelieu zurückgehenden Stellen durch Sperrung gekenn-
4
zeichnet
. Soweit Richelieu-Stellen nicht in die endgültige Fassung übernommen
5
wurden, also im Lesartenapparat bzw. in den Anhängen Nr. 6 und 9 zitiert
6
sind, werden sie buchstabengetreu, ohne jede Modernisierung wiedergegeben, um
7
einen Eindruck von der persönlichen Schreibweise Richelieus zu vermitteln.

[p. 17] [scan. 51]


1
TEXTE


2
1

Ludwig XIII. an Richelieu über die Gründe zum Kriegseintritt


3
Chantilly 1634 August 4

4
Auf das Schreiben Ludwigs XIII. über die Kriegsgründe weist die Zusatzinstruk-
5
tion zur Hauptinstruktion im Schlußsatz hin: es sei ihr ein Memoire beigefügt, das
6
die königlichen Intentionen sur le sujet de la guerre enthalte, lors qu’il fut
7
question de se résoudre à la faire

28
Vgl. die Zusatzinstruktion, Nr. 11 S. 150ff., für die zitierte Stelle S. [158, 19–20] .
. – Das Original dieses Stückes ist uns nicht
8
bekannt. Aber im Aktenzusammenhang von zwei Handschriften der Haupt-
9
instruktion und der Zusatzinstruktion, mit dem Textstand von Anfang 1642, sind
10
Kopien überliefert. Diese Verbindung und die zitierte Stelle lassen Richelieus
11
Absicht erkennen, den französischen Bevollmächtigten das königliche Schreiben von
12
1634 abschriftlich mitzugeben. Daß dieser Plan im September 1643 von Mazarin
13
tatsächlich ausgeführt worden sei, ist zwar nicht direkt nachweisbar, weil auch die
14
Zusatzinstruktion nur in Handschriften der Richelieuzeit und nicht bei den Aus-
15
fertigungen der Hauptinstruktion überliefert ist; doch wird sie in diesen Ausfertigun-
16
gen als Anhang erwähnt

29
Vgl. Vorbemerkung zu Nr. 11 S. [150, 15–151, 2] , bzw. in der Hauptinstruktion, Nr. 5
30
S. 58ff., die Stelle S. [117, 27–28] .
, und das muß dann folgerichtig auch für die Beilage zur Zu-
17
satzinstruktion gelten.

18
B3: BN, Mss., F. fr. 5202 fol. 109–113.

19
Kopie von der Hand Cherrés; Teil des Dossiers, der den Aktenband
20
ausmacht und dessen Kernstück die von uns als B3 bezeichnete Handschrift
21
der Hauptinstruktion, 1643 IX 30, ist

31
Vgl. Vorbemerkung zu Nr. 5, Abschnitt B3 S. [31, 14–32, 10] ; vgl. zur Datierung des
32
Dossiers B3: vor Juli 1642, Einleitung S. [10, 10–15] .
. Die Kopie B3 liegt unserem
22
Abdruck zugrunde.

23
B4: AE , Corresp. pol. Allem. 23 fol. 338’–340’.

24
Kopie von unbekannter Hand; Teil eines Dossiers am Schluß des Akten-
25
bandes, dessen Kernstück die von uns als B4 bezeichnete Handschrift der
26
Hauptinstruktion, 1643 IX 30, ist

33
Vgl. Vorbemerkung zu Nr. 5, Abschnitt B4 S. [32, 11–27] .
. B4 weicht von B3 nur orthographisch
27
ab. Lemmata wie in B3.

[p. 18] [scan. 52]


1
B3
Lettre du Roy à Son Eminence
2
sur le sujet de l’ouverture de la guerre

3
Mon Cousin,

4
m’ayant fait connoistre que vous désiries que je vous envoyasse les
5
raisons que je vous dis l’autre jour de bouche pour nous porter à la rupture
6
contre Espagne, je les ay escrites de ma main, Ame qui vive ne les a veues,
7
et vous les envoie dans ce pacquet. Excusez, si elles ne sont en bons termes,
8
n’ayant jamais estudié en éloquence que dans l’armée et parmy les soldatz.
9
Je ne la feray plus longue que pour vous asseurer de mon affection qui
10
durera pour vous jusques à la mort, et continueray mes prières envers le
11
bon Dieu, afin qu’il vous tienne tousjours en Sa S te Garde.

12
A Chantilly ce 4. e aoust 1634

13
Louis

22
Zeichnung in B3 von Cherré.

14
Raisons pour faire la guerre

23
Motive und Anlaß dieser Aufzeichnung des Königs sind ungeklärt. Einen Anhaltspunkt geben
24
vielleicht die von M. Avenel VII S. 726ff. mitgeteilten Stellen aus einem Memoire Richelieus
25
vom 23. Juli 1634 über eine mit den Vereinigten Niederlanden zu schließende Offensivallianz,
26
die Frankreich zum Kriegseintritt verpflichten würde. Avenel notiert in diesem Zusammen-
27
hang
( VII S. 728) auch eine leider undatierte und von ihm auf »einige Wochen früher« angesetzte
28
Aufzeichnung Richelieus, in der es heißt: Revenant à l’opinion du Roy qui non seule-
29
ment me dist, il y a quelques jours, à l’occasion des difficultés que je faisois d’adhérer
30
aux pensées qu’il avoit sur le sujet de la guerre, que je serois contrainct d’y revenir
31
(mais qui a voulu depuis m’envoyer son advis très judicieux par escrit), j’estime qu’il
32
vaut mieux s’y résoudre … Stünde nicht die Datierung Avenels im Wege, für die er ja
33
Gründe gehabt haben muß, so würde man ohne weiteres den advis très judicieux des Königs mit
34
dieser Aufzeichnung vom 4. August 1634 identifizieren, so genau paßt sie in den Zusammenhang.
35
Will man nicht eine Fehldatierung Avenels annehmen, so bleibt nur die Erklärung, daß der
36
König sich zweimal innerhalb weniger Wochen schriftlich über seine Gründe für den Kriegseintritt
37
geäußert habe, was nicht sehr wahrscheinlich ist. Jedenfalls wirft die Aufzeichnung vom August
38
1634 ein helles Licht auf das Ringen zwischen König und Minister um die schwere Entscheidung
39
über Krieg und Frieden. – Ob Richelieus Widerspruch echt oder nur zum Schein erhoben war –
40
um sich der Entscheidung des Königs schriftlich zu versichern und vor der Mit- und Nachwelt
41
gerechtfertigt zu sein –, ist hier nicht zu erörtern.

15
1

16
On ne doit point douter que le dessein des Espagnolz ne soit d’attaquer
17
la France toutesfois et quantes qu’ilz le pourront, soit ouvertement, soit en
18
baillant des troupes et de l’argent à la Reyne, ma mère, et à mon frère, ou
19
à quelques malcontents du Royaume

42
Die Mutter des Königs, Maria Medici, sein Bruder Gaston und zahlreiche Mitglieder des
43
hoben Adels hatten mehrfach Unruhen und Verschwörungen angezettelt, um Richelieu zu stürzen.
44
Seit der Hinrichtung des Herzogs von Montmorency (1632) herrschte Ruhe; Maria Medici
45
und Gaston waren ins Ausland geflüchtet (vgl. die Texte S. 51f. und S. 133ff.).
, s’ilz en trouvoient (ce que je ne
20
veoy pas présentement). Nous voyons encor par les dépesches prises à
21
Calais la continuation de leur mauvaise volonté contre cet Estat, et par le

[p. 19] [scan. 53]


1
Traité qu’ilz veulent faire avec Angleterre contre nous

30
König Karl I. von England neigte im entschiedenen Widerspruch zur öffentlichen Meinung seines
31
Landes und des Parlamentes zu einem Bündnis mit Spanien.
. C’est pourquoy
2
j’aymerois mieux les attaquer présentement que d’attendre qu’ilz nous
3
attaquent.

4
2

5
Secondement il ny fit jamais si beau ny ne fera, pour les raisons que
6
voicy. Les Peuples et Grands du Pays Bas sont très mal contents de leur
7
domination et portéz à la révolte

32
Gemeint sind die spanischen Niederlande. In Wirklichkeit gab es dort nur eine kleine Adelspartei,
33
die sich mit Aufstandsplänen trug. Richelieu beurteilte die Lage sehr viel nüchterner.
.

8
3

9
Ilz n’eurent ny n’auront jamais tant d’affaires de tous costéz qu’ilz en
10
ont présentement.

11
4

12
Jamais ne furent si foibles ny d’hommes ny d’argent.

13
5

14
Nous ne devons point craindre de remuemens dans le Royaume,
15
les Huguenotz estans bas, ny de diversion en Italie, en ayant tiré depuis
16
deux ans toutes les troupes qu’ilz ont osté, lesquelles s’en sont toutes
17
allées à néant, et ne veoy pas qu’ilz puissent trouver des soldatz en ce pays
18
à l’avenir. Je ne veoy pas aussy qu’ilz puissent soustenir une guerre en
19
Italie sans le secours des Alemands, dequoy l’ Empereur n’a garde de se
20
desgarnir en ce temps icy, en ayant trop de besoin pour luy. Si nous conti-
21
nuons dans le dessein de la Valteline

34
Im Frieden von Cherasco (1631 April 6) hatten der Kaiser und Spanien die Zurückziehung
35
ihrer Truppen aus dem Veltlin zugestehen müssen (vgl. Du Mont VI 1 S. 9). Seitdem war
36
Frankreich bestrebt, diese wichtige Paßstraße mindestens für den Kriegsfall selbst in die Hand
37
zu bekommen, was dem Herzog von Rohan später nach Kriegsausbruch auch vorübergehend
38
gelang.
, nous les empescherons bien de passer
22
en cas qu’ilz le voulussent. Il n’y a que M r de Savoie qui aura tousjours de la
23
mauvaise volonté

39
Herzog Viktor Amadeus I. von Savoyen hatte unter Zwang ein geheimes Bündnis mit Frank-
40
reich schließen und ihm Pinerolo abtreten müssen. Er neigte insgeheim zu Spanien.
. Mais sans les Espagnolz il ne peut rien faire. Du costé de
24
la frontière d’Espagne, je me mocque de ce qu’ilz peuvent faire.

25
6

26
Les Hollandois sont en bonne humeur, forts en gens de guerre, et est
27
à craindre que, s’ilz voyent que nous ne voulions attaquer les Espagnolz
28
ouvertement, les trévistes

41
Seit 1623 standen die Vereinigten Niederlande wieder im Krieg mit Spanien. In den Jahren 1632
42
bis 1634 waren geheime Waffenstillstandsverhandlungen zwischen den Generalständen und den
43
Ständen der spanischen Niederlande geführt worden.
ne recommancent leurs cabales et ne facent
29
faire la Trêve, auquel cas nous ne devons douter que toutes les forces

[p. 20] [scan. 54]


1
dequoy ilz se servent contre les Hollandois nous tomberons sur nous, et par
2
conséquent nous ferons la guerre plus puissamment.

3
7

4
Si les Suédois et autres Princes leurs confédéréz nous voyent en rupture
5
avec Espagne, cela leur donnera grand courage et réunira toutes les divisions
6
qui sont entre eux

34
Gegensätze zwischen dem schwedischen Kanzler Axel Oxenstierna und den mit Schweden ver-
35
bündeten protestantischen Reichsständen zeigten sich zuerst im Sommer 1634 und verschärften
36
sich in den folgenden Wochen unter dem Eindruck militärischer Erfolge des Kaisers (Eroberung
37
Regensburgs am 26. Juli, Schlacht bei Nördlingen am 5./6. September).
. Au contraire, nous voyant de grandes forces sur pied
7
sans rien faire, ilz croiront que nous voulons chercher accomodement, ce
8
qu’ilz tascheront de faire de leur costé, auquel cas toutes les troupes de l’Em-
9
pereur, de l’Empire, et d’Espagne nous tomberoient sur les bras.

10
8

11
Et encores que ny les Suédois ny les Holandois ne s’accomodent et que
12
ces affaires durent, comme il y a grande apparence, nous sommes nécessitéz
13
de nous tenir tousjours arméz fortement, ce qui consomme nos finances sans
14
rien faire et nous affoiblit d’argent. Et quand nous en aurons besoin, nous
15
n’en aurons plus, et en faisant la guerre, estant deschargé du secours
16
d’argent que nous donnons aux Hollandois et Suédois, nous agrandirons
17
nostre pays, et ne nous en coustera qu’un milion par an davantage.

18
9

19
Je croy que, quand nous les attaquerons fortement dans leur pays, les
20
Hollandois et nous, qu’ilz songeront à se deffendre, à quoy ilz seront assez
21
empeschéz, et leur pays sera le champ de bataille et non la France, et mon
22
frère

38
Gaston (vgl. S. [18, 42–45] ) hielt sich damals in Brüssel auf. Im Oktober 1634 kehrte er nach
39
Frankreich zurück und versöhnte sich mit dem König.
ne songera à entrer en ce Royaume, ce qu’il faut éviter, non pas
23
qu’il puisse faire aucun mal, mais il ne se peut que les gens de guerre qui
24
viendroient avec luy ne fissent quelque dommage au pauvre peuple, et
25
s’il y a moyen, il faut jetter la guerre au dehors et ne l’avoir chez soy.

26
10

27
Si je voyois que la Paix se peust faire générale dans quelque temps et
28
qu’il y eust quelque aparence, je ne concluerois pas comme je vas faire,
29
mais voyant le contraire, je conclus et suis d’avis qu’il faut faire une forte
30
guerre ouverte aux Espagnolz pour avoir à la fin une bonne Paix générale
31
et non autre.

32
Signé Louis

33
Escrit à Chantilly ce 4. me aoust 1634.

[p. 21] [scan. 55]


1
2


2

Vorlage Richelieus bei Ludwig XIII. über die Friedensbedingungen samt den Randbemerkungen des Königs dazu


3
Paris 1642 Januar 2

4
In den gleichen Dossiers, die das Schreiben Ludwigs XIII. über die Kriegsgründe
5
(Nr. 1) überliefern, folgen unmittelbar Kopien eines Dokuments über die Friedens-
6
bedingungen; einer – wie der Inhalt zu erkennen gibt – entsprechenden Vorlage
7
Richelieus bei Ludwig XIII. mit den königlichen Marginalentscheidungen zu allen
8
Fragen. Stärker noch als der Aktenzusammenhang mit Handschriften der Haupt-
9
und Zusatzinstruktion beweist der Inhalt dieses Stücks, mit dem sich Richelieu der
10
königlichen Billigung aller wesentlichen, von ihm zur gleichen Zeit in den Instruk-
11
tionen formulierten Friedensbedingungen versicherte, die Zugehörigkeit zu ihnen und
12
die Absicht des Kardinals, es den französischen Bevollmächtigten mitzuteilen

36
Über Richelieus Gründe dafür Einleitung S. [3, 20–27] .
.

13
In der Zusatzinstruktion zur Hauptinstruktion wird die Vorlage Richelieus an
14
zwei Stellen genannt; einmal in Bezug auf Katalonien als Intentionen des Königs,
15
signé[es] de Sa main, und im Schlußsatz als Anhang, [le] mémoire cy-après
16
incéré, où Sa Majesté a mis de Son propre mouvement ses intentions sur le
17
sujet de la Paix

37
Vgl. in der Zusatzinstruktion, [Nr. 11] S. 150ff., die Stellen S. [153, 26–29] und S. [158, 17–18] .
. Inwiefern damit nachgewiesen ist, daß die Vorlage den Gesandten
18
tatsächlich mitgegeben wurde, ist bei Nr. 1 ausgeführt. Aber im vorliegenden Fall
19
beheben die Ausfertigungen der Hauptinstruktion jeden Zweifel. Denn wenngleich
20
Richelieus Vorlage nicht bei ihnen überliefert ist, so nehmen sie doch an einer Stelle,
21
die schon aus der Zeit Mazarins stammt, auf dieses Stück als Anlage Bezug. Sie
22
sprechen von den conditions, soubz lesquelles seulement Leurs Majestéz
23
peuvent vouloir la Paix, die der Hauptinstruktion als dernier ordre qui …
24
servira de règle formelle beigegeben würden

39
Vgl. die Hauptinstruktion, Nr. 5 S. 58ff., für die zitierte Stelle S. [117, 22–25] .
.

25
Das Original der Vorlage Richelieus ist uns nicht bekannt. Der König hat, wie
26
er am Schluß bemerkt und die Schreibweise in den Kopien noch erkennen läßt, seine
27
Entscheidungen zu den einzelnen Fragen an den Rand des Immediatberichts gesetzt;
28
wir drucken sie im Text etwas eingerückt. Das Lemma muß, seinem Inhalt zufolge,
29
nach der Stellungnahme Ludwigs XIII. hinzugesetzt worden sein. Zu ihr gehört
30
auch das Schlußdatum vom 2. Januar 1642. Die Vorlage selbst dürfte auf Ende
31
Dezember 1641 zu datieren sein; denn terminus post quem ist, zufolge der Nennung
32
von M r le Cardinal Mazarin

40
Vgl. S. [22, 9] , [39–42] .
, das Bekanntwerden der am 16. Dezember 1641 in
33
Rom erfolgten Kardinalskreierung Mazarins in Paris.

34
B3: BN, Mss., F. fr. 5202 fol. 113–115’.

35
Kopie von der Hand Cherrés; sie liegt unserem Abdruck zugrunde.

[p. 22] [scan. 56]


1
B4: AE , Corresp. pol. Allem. 23 fol. 340’–341.

2
Kopie von unbekannter Hand mit geringfügigen Abweichungen B3 gegen-
3
über

34
Vgl. für die beiden Aktendossiers und die Bezeichnungen B3 und B4 Vorbemerkung zu Nr. 1
35
S. 17, 18–27, bzw. Vorbemerkung zur Hauptinstruktion, Nr. 5 S. [31, 14–32, 27] .
. Lemma wie in B3.

4
B3
Conditions ausquelles le Roy veut consentir à la Paix, qu’il a fait escrire luy
5
mesme par M r de Noyers, en présence de M rs le Chancelier
6
et Surintendant

36
François Sublet, Sieur de Noyers, Staatssekretär des Krieges von 1636 bis 1643; Pierre Sé-
37
guier, Kanzler seit 1635; Claude Bouthillier, damals Surintendant der Finanzen.

7
Comme il pleut au Roy de résoudre de luy mesme la guerre, lors qu’il fut
8
question de la faire, et en dresser un mémoire fort bien raisonné

38
Bezug auf unser Textstück Nr. 1, gedruckt S. 18ff.
;

9
Estant nécessaire de laisser M r le Cardinal Mazarini pleinement instruict
10
de ce qu’il aura à faire

39
Mazarin war damals als französischer Gesandter für den Friedenskongreß in Münster vorge-
40
sehen; genannt im Lemma von B1 und B2 der Hauptinstruktion ( S r Mazarin, vor der Kardi-
41
nalskreierung 1641 XII 16, vgl. S. [64, 27] ) und von B3 der Hauptinstruktion ( Cardinal
42
Mazarin, vgl. S. [31, 17] .
, affin qu’il soit tousjours prest d’aller à l’assemblée,
11
quand il faudra, Sa Majesté aura agréable de faire sçavoir Sa Volonté sur
12
certaines difficultéz qui ne peuvent estre résolues que par elle.

13
Les Impériaux et Espagnolz demanderont que le Roy quitte Cazal,
14
Pignerol, et tout ce qu’il tient en Italie.

15
Le Roy voulant rendre les places qui ont esté prises dans le Piedmont
16
depuis la mort du Duc de Savoie

43
Herzog Viktor Amadeus I. von Savoyen, gestorben am 8. Oktober 1637.
, pourveu que les Espagnolz
17
facent le mesme, ne peut ny ne doit entendre à se départir de Cazal
18
et de Pignerol, ladite place appartenant à Sa Majesté.

19
Ilz demanderont qu’il quitte Brizac et toutes les places qui sont mainte-
20
nant en Alsace et en Alemagne sous son obéissance.

21
Cela dépendra des avantages que l’on fera dans la Paix au Roy, ou
22
de ceux qu’il aura, quand on fera la Paix.

23
Ilz demanderont qu’on restitue absolument la Lorraine.

24
La Lorraine estant légitimement acquise à Sa Majesté par les armes
25
et par Traitéz, il n’y a pas d’apparence de penser à la restituer.

26
Ilz demanderont qu’on rende Arras et toutes les places conquises sur
27
eux en Artois, Henault, Cambrésis, Luxembourg, et Comté de Bourgoigne.

28
Lesdites places appartenant à la France comme les autres provinces
29
du Royaume, il n’y a pas – d’aparence de penser à les demander.
30
Cependant, le Roy ayant receu contentement en toutes les autres
31
prétentions qu’a Sa Majesté en faisant la Paix, Elle consentira
32
volontiers à la reddition des places de la Bassée [!], Casteau Cambrésis,
33
la Bassée [!] et Danvilliers, Landréchy.

[p. 23] [scan. 57]


1
Ilz demanderont qu’on rende tout ce qu’on tient dans le Roussillon, et
2
que la donation que les Catalans ont faite de leur sujection au Roy soit
3
déclarée nule, et qu’ilz soient remis sous la domination d’Espagne comme
4
ilz estoient auparavant.

5
Le Roy ne peut consentir à cette demande ny pour le Roussillon
6
ny pour la Catalogne.

7
Ilz demanderont que le Portugal soit absolument abandonné.

8
Comme le Roy n’est point obligé à la protection du Portugal par
9
aucun Traité, Sa Majesté veut demeurer libre de l’assister.

10
Ilz demanderont qu’à l’avenir le Roy renonce à l’alliance des Suédois et
11
de tous autres Princes d’Alemagne qui ont fait la guerre avec luy.

12
Une telle proposition estant contre l’honneur de Sa Majesté, il n’y a
13
pas d’apparence d’y entendre, et c’est chose honteuse de la proposer.

14
Ilz demanderont qu’il en fasse autant à l’esgard des Holandois.

15
Idem.

16
Il plaira au Roy faire sçavoir ses pensées sur ces sujects et avoir esgard en
17
ses résolutions à l’avenir comme au présent, considérant bien quelles
18
seuretéz il veut demander pour se garentir de la coustume qu’ont les
19
Espagnolz de n’observer point les Traitéz qu’ilz font, mais de les rompre
20
aussytost qu’ilz le peuvent faire avec avantage.

21
Les responces mises au marge sont selon mon intention.

22
Fait à Paris le 2. e Janvier 1642

23
Signé Louis

24
Sa Majesté ne trouvera pas estrange, si ces affaires sont remises à son seul
25
avis, puis qu’elles sont de beaucoup plus grande importance que celles qui
26
se passèrent en Piedmont du temps de Henry Second et de Henry 3. me,
27
èsquelles le Roy scella de sa propre main ses volontéz au reffus du Chance-
28
lier de Birague qui estoit lors, nonobstant quoy M r de Nevers ne voulut pas
29
les exécuter, ny mesme le Maréchal de Bourdillon, qu’après avoir fait
30
diverses remonstrances au contraire

31
Es bandelt sich um zwei verschiedene Vorgänge: Im Jahre 1562 trat Karl IX. (nicht Heinrich
32
II.) verschiedene bisher von Frankreich besetzte piemontesische Plätze an Emanuel Philibert
33
von Savoyen ab. Der Marschall Bourdillon und der Kardinal und spätere Kanzler René de
34
Birague, französische Statthalter in Piemont, erhoben ernste Gegenvorstellungen; der Marschall
35
weigerte sich sogar eine Zeitlang, aus Turin abzuziehen. Im Jahre 1574 ließ sich Heinrich III.
36
zur Auslieferung der Festung Pinerolo an Savoyen bereden. Diesmal erhob Louis de Gonzague,
37
Herzog von Nevers und französischer Gouverneur in Piemont, heftigen Widerspruch, den er
38
sogar bei dem Parlament von Grenoble zu Protokoll gab. Vgl. Richelieu, Mémoires, VIII
39
S. 200f., ferner J. de Cassan II S. 54ff., der den Sachverhalt genau darstellt, und das im
40
März 1637 abgefaßte Gutachten Theodor Godefroys über Pinerolo bei Dupuy S. 583, das wahr-
41
scheinlich die Quelle für diese Sätze Richelieus gewesen ist.
.

[p. 24] [scan. 58]


1
3–9 Hauptinstruktion für die französischen Gesandten in Münster


2
1643 September 30

3
Die uns bekanntgewordenen Entwürfe bilden keine lückenlose Reihe, die bei den
4
Ausfertigungen der Hauptinstruktion endet. Mit Sicherheit sind vielmehr einige
5
bisher nicht aufgetauchte Zwischenglieder anzunehmen, worauf im folgenden jeweils
6
verwiesen wird. Die vorliegenden Handschriften – Entwürfe und Ausfertigungen –
7
lassen sich dennoch in die dreifache Stufenordnung A-B-C bringen

8
Außer den Handschriften und dem S. 56ff. gedruckten Aktenvermerk sind zur Hauptin-
9
struktion zwei weitere Aktenstücke bekanntgeworden.

10
I. AE , Corresp. pol. Espagne 19 fol. 430–438’.

11
Kopfvermerk vom gleichen Kanzlisten, der B1 und vermutlich auch B 2 der Hauptinstruktion
12
(vgl. S. [29, 7–8] u. [31, 3–5] ) sowie B1 der Aufzeichnung über die alten Rechte der Krone
13
Frankreich (hier [Nr. 12] , vgl. Vorbemerkung S. [159, 18–160, 2] ) mit Vermerken versehen
14
hat: Réflexions sur la proposition de la Paix générale, 1639 (die Jahreszahl ist mit Tinte
15
gestrichen. Das Stück ist im unmittelbaren Anschluß an B1 der genannten Aufzeichnung
16
verheftet.

17
Es handelt sich äußerlich um einen Entwurf, der halbseitig von unbekannter Hand geschrieben ist
18
und einige Streichungen und Ergänzungen aufweist. Inhaltlich liegt eine Zusammenfassung der
19
Hauptinstruktion vor, die sich an deren Wortlaut anlehnt. Aber durch die starke Raffung ist
20
doch eine im ganzen freie Wiedergabe bedingt. Das Memoire gliedert sich in sechzehn poincts,
21
die sechzehn Sektionen der Hauptinstruktion zusammenfassen (premier poinct – 13. me
22
poinct = Sektion I–XIII; 14. me poinct = Sektion XVI; 15. me poinct = Sektion XIX;
23
16. me poinct = Sektion XXI).

24
Das Aktenstück gehört höchstwahrscheinlich auf die Stufe B2 der Hauptinstruktion (Dezem-
25
ber 1641; vgl. S. [10, 16–11, 1] ; damit würde das zugesetzte Datum 1639 hinfällig. Denn die
26
in B1 und ursprünglich auch noch in B2 vorhandene, hier dann herausgeschnittene alte Sektion
27
XIII (vgl. [Nr. 6] S. 123ff.) wird in den réflexions nicht mehr berücksichtigt. Der Abschnitt
28
13. me poinct ist eine Zusammenfassung der jetzigen Sektion XIII, Katalonien (vgl. S. [103, 3– 106, 6] in Verbindung mit [Nr. 7] S. 127ff.).

30
II. BN, Mss. , F. fr. 10642 fol. 1 und 2–12. (Zwischen fol. 1 und 2 sind als fol. 1A–1J ein
31
später hinzugekommenes Titelblatt, Inhaltsverzeichnis sowie Namens- und Sachregister für den
32
ganzen Band verheftet. Dieser Band ist eine Abschriftensammlung, die ein sonst unbekannter
33
Kanzlist mit Ausnahme eines Gutachtens einheitlich angefertigt hat.)

34
fol. 1: Déclaration du Roy Louis quatorziesme sur l’instruction qui a esté dressée au
35
Conseil, touchant ses prétentions contre l’Empereur et le Roy d’Espagne, portant sa
36
conclusion sur un chacun des différens qu’ils ont à vuider ent’eux, 1643.

37
Schlußformel fol. 12: Faict et conclu au chasteau du Louvre à Paris le seiziesme jour de
38
juin mille six cens quarante trois, signé Louis, Anne d’Austriche, Gaston, et plus bas par
39
le Roy et Leurs Majestéz, Le Tellier, est scellé en grand sceau de cire jaune.

40
Das Datum vom 16. Juni 1643 ist wahrscheinlich falsch. Denn es wird im Text eine Weisung
41
Ludwigs XIV. an den Conseil vom 20. Juli 1643 zitiert, ferner die Verhandlungsvollmacht für
42
die Gesandten vom 20. September 1643, und zwar mit den Worten: le pouvoir ample de ce
43
jourdhuy par nous à eux faict expédier. Demnach wurde die déclaration vielleicht am
44
gleichen Tage wie die Vollmacht ausgefertigt oder ist doch zumindest für September 1643 anzu-
45
setzen. Diese déclaration Ludwigs XIV. wirft allerdings formal und material noch andere
46
Probleme auf, die bis jetzt nicht gelöst werden konnten. Denn es fehlt bisher sowohl eine andere
47
Handschrift als auch irgendein Anhaltspunkt in der zeitgenössischen Korrespondenz. Deshalb
48
wird darauf verzichtet, sie hier zu veröffentlichen. Der Benutzer findet einen Druck bei C. W.

[p. 25] [scan. 59]


1
Gärtner II S. 278–292. Allerdings folgt Gärtner einer uns nicht bekannten Handschrift
2
Sie differiert so stark von der uns vorliegenden, daß sie als spätere Fassung angesehen werden muß.
3
Dem entspricht eine Differenz im Monatsdatum; statt Juni 1643 bei Gärtner im Lemma
4
4. September 1643, am Textschluß 14. September 1643.

5
Nach einer längeren Einleitung folgen in der déclaration sechzehn Kapitel mit folgenden Über-
6
schriften
: I. Navarre; II. Castille et Tolède; III. Aragon et Comté de Catalongne; IV. Por-
7
tugal; V. Sicile et Naples; VI. Malorques; VII. Duché de Milan; VIII. Comté de
8
Roussillon et ville de Perpignan; IX. Duché et Comté de Bourgongne; X. Seigneu-
9
ries de Salins, Bar sur Seyne, Comtéz d’Auxerrois, Masconnois, et Boulongne; XI. Seig-
10
neuries de Noyers, de Béthune, de Lille, Douay, et Orchies, Comtéz d’Artois, d’Oster-
11
vant, et de Ponthieu; XII. Sur la Comté de Flandre, Duché de Luxembourg, Pays de
12
Hainaut, Frise, et Holande; XIII. Duché de Savoye et Principauté de Piémont; XIV.
13
Duchéz de Lorraine et de Bar; XV. Suède; XVI. Confédéréz.

14
Die Behandlung dieser Rechtstitel erinnert stark an die rechtshistorischen Gutachten der könig-
15
lichen Historiographen Dupuy, Godefroy und Cassan. Sie erinnert aber auch an die Aufzeichnung
16
Richelieus über die alten Rechte der Krone Frankreich (hier [Nr. 12] , vgl. S. 159ff.). Aller-
17
dings geht es der déclaration nicht um die historische Herleitung und rechtliche Fundierung der
18
französischen Rechtsansprüche. Sie hält diese für unbezweifelbar und stellt dementsprechend fest
19
umrissene Maxima und Minima für einen Verhandlungsabschluß auf.

20
Die déclaration bezieht sich dabei häufig auf eine sogen. instruction. Damit kann aber nicht
21
die Hauptinstruktion für Münster gemeint sein; denn die déclaration erwähnt vielfach Rechts-
22
ansprüche, die in der Hauptinstruktion nicht erörtert werden. Und wo Bezüge auf die sogen.
23
instruction mit der Hauptinstruktion identifiziert werden können, liegen inhaltliche Differenzen
24
über die französischen Friedensziele vor. Bei Gärtner fehlen alle Hinweise auf die instruction.
25
Vielleicht haben wir darunter eine unbekannte Unterrichtung im allgemeinen Sinne und nicht
26
die Instruktion im speziellen Sinne zu verstehen. Vielleicht sollte sie den Gesandten anfangs
27
mitgegeben werden und später nicht mehr, so daß man die Verweise auf die sogen. instruction
28
strich.

29
Über den Zweck der déclaration gibt folgender Passus aus der Einleitung Aufschluß: …. nous
30
avons jugé à propos de dresser la présente déclaration secrète sur chacunes [!] des articles
31
de la dicte instruction, aux fins d’esclaircir de nostre intention les personnages que nous
32
commettrons pour négocier le dict Traicté, et laquelle ils seront obligez suivre, nonob-
33
stant le pouvoir ample de ce jourdhuy par nous à eux faict expédier et dellivrer de
34
conclure et arrester tous les différens que nous avons avec le dict Empereur et Roy
35
d’Espagne pure et simple, sans y estre inséré aucune clause, et suivant lequel ils pour-
36
roient traicter à nostre desavantage, s’il n’y estoit pourveu d’instrumens nécessaires;
37
ausquelles fins nous avons faict les présentes que nous voulons estre suivie [!] par
38
nos dicts Commissaires selon sa forme et teneur, sans y estre rien dérogé ny diminué
39
en aucune forme et manière que ce soit, ny au corps de la dicte instruction, sauf en ce
40
qui y est dérogé par nos présentes lettres de déclaration.

41
Die déclaration war also als verbindliche Anweisung für die Gesandten gedacht, nach der
42
sie sich ungeachtet der Verhandlungsvollmacht (vom gleichen Tage) zu richten hatten. Sie sollten
43
damit der Gefahr enthoben werden, auf Grund der unbeschränkten Vollmacht etwas für die Krone
44
Nachteiliges abzuschließen. – Die déclaration war nach Form und Inhalt genauestens von
45
ihnen zu befolgen, ohne daß doch durch sie an der Verhandlungsvollmacht oder an dem wesentlichen
46
Inhalt ( corps) der sogen. instruction etwas gemindert werden sollte, sofern das nicht im Einzel-
47
fall ausdrücklich gesagt wurde.

48
Ob die déclaration den Gesandten tatsächlich mitgegeben wurde, ist nicht bekannt. Aber an der
49
Echtheit des Stückes, das von den geheimsten politischen Erwägungen der französischen Krone
50
Kenntnis besitzt, ist kaum zu zweifeln.

51
Der déclaration schließen sich umfangreiche Gutachten an, in denen ein Teil der von ihr be-
52
handelten Fragen historisch und rechtlich erörtert werden. Bis auf das erste (offenbar aus einer
11
anderen Abschriftensammlung übernommene) Memoire über die Freigrafschaft Burgund sind alle
12
Gutachten vom Schreiber der déclaration geschrieben. Keines der Stücke ist identisch mit Gut-
13
achten Dupuys oder Godefroys.

  • 14
    1. Response au discours que dessus [ bezieht sich auf einen anderen Zusammenhang], produits[!]
    15
    par le Roy d’Espagne, ainsy qu’il est contenu en iceux, sur les droicts prétendus par
    16
    Marie de Bourgongne, Duchesse d’Austriche, fille de Charles, dernier Duc de Bour-
    17
    gongne, aux Duchéz, Comtéz, Pays, et Seigneuries cy insérées. Par de Sainct Romain,
    18
    Procureur général, et de Hallé, Advocat général au Parlement de Paris, du com-
    19
    mandement du Roy Louis treiziesme [ dazu auf dem Rand unziesme; derselbe Sach-
    20
    verhalt
    auch am Textanfang], fol. 13–106’.

  • 21
    2. Sur la Comté de Roussillon et la ville de Perpignan, fol. 107–141.

  • 22
    3. Sur ce qui est usurpé du Royaume de Navarre, fol. 142–171’.

  • 23
    4. Sur le Royaume d’Aragon et Comté de Catalongne, fol. 172–210’.

  • 24
    5. Sur le Comté de Sardaigne, fol. 211–219 A’.

  • 25
    6. Sur les Duchéz de Lorraine et de Bar, fol. 220–238’.

  • 26
    7. Sur les Comtéz de Flandres et d’Artois, Duché de Luxembourg, Pays de Hainaut,
    27
    Frise, Holande, villes de Cambray, Douay, et autres Pays Bas, fol. 239–281’.

  • 28
    8. Sur le Royaume de Portugal, fol. 282–314 ( Schluß des Aktenbandes).
.

[p. 26] [scan. 60]


1
Stufe A [1636/37]

2
Auf dieser Stufe hat die Hauptinstruktion einen wesentlich geringeren Umfang
3
als auf der B- und C-Stufe. Mehrere Probleme sind noch gar nicht angeschnitten

29
Folgende Sektionen der definitiven Hauptinstruktion haben auf der A-Stufe noch keine Ent-
30
sprechung, sondern finden sie erst auf der B-Stufe: Sektion III, S. [68, 5–70, 17] : Behand-
31
lung der französischen Verbündeten; Sicherung der französischen Eroberungen; Sektion XI,
32
S. [98, 1–99, 22] : Artois, Luxemburg und Freigrafschaft Burgund, Navarra; Sektion XII,
33
S. [100, 1–101, 2] : Breisach und Elsaß; Sektion XIII, S. [128, 12–132, 8] , dann S. [103, 4 –106, 6] : Katalonien, Roussillon; Sektion XXI, S. [112, 17–116, 2] : Portugal; Sektion
35
XXII, S. [116, 9–117, 34] : Prinzessin von Carignano und Schlußerwägungen zur Haupt-
36
instruktion (diese Sektion fehlt auch noch auf der B-Stufe; sie kommt erst in C1 hinzu);
37
Sektion X XIII, S. [118, 1–119, 24] : Handel; ferner S. [119, 25–123, 4] die Instruc-
38
tion
particulière pour terminer les différendz d’entre la France et la
39
Maison de Savoye ; schließlich die als [Nr. 6] S. 124ff. gedruckte ausgeschiedene Sektion
40
XIII, Friedensschluß mit Spanien: Artois, Freigrafschaft Burgund, Elsaß und Lothringen,
41
Navarra, Roussillon.
, die
4
Erörterung anderer wird auf der B-Stufe wieder fallengelassen

42
Vgl. folgende Texte: S. [44, 7–13] : venezianische Garnison in Mantua; S. [45, 8–18] : Be-
43
festigungen in Graubünden; italienische Befestigungen und Eroberungen in Italien; S. [49, 7–16]
44
bzw. [23–34] : Wahl des deutschen Kaisers.
. Die spätere Unter-
5
teilung der Hauptinstruktion in Sektionen fehlt. Der Aufbau weicht erheblich von
6
dem auf der B- und C-Stufe ab

45
Darüber gibt der Lesartenapparat zum Abdruck von A, d. i. [Nr. 3] S. 38ff., mit regelmäßigen
46
Verweisen auf die entsprechenden Textstellen in B und C, d. i. [Nr. 5] S. 58ff., genauen Auf-
47
schluß.
.

7
A1: BN, Mss., F. fr. 10212 fol. 55–71’.

8
Lemma wie bei A2. – Es handelt sich um die Kopie eines nicht bekannt-
9
gewordenen Entwurfs
. Sie ist von einem Kanzlisten flüchtig geschrieben
10
und enthält eine Reihe unverkennbarer Abschreibefehler, die bis zu sinnwi-

[p. 27] [scan. 61]


1
driger Auslassung von Satzteilen reichen

25
Sie sind im Lesartenapparat zu A., [Nr. 3] S. 38ff., großenteils ausgewiesen. – Vgl. etwa S.
26
[43, 7–10, 26] . Hier sind offenbar Zeilen überschlagen worden; es heißt in A1 ohne Beziehung:
27
que ce fut plustost dans Pignerol que dans Cazal, et les Ministres du Roy la [!]
28
pourront mesnager si adroitement usf.
. Korrekturen oder Zusätze fehlen.
2
Am Kopf trägt die Handschrift den unzutreffenden späteren Marginal-
3
vermerk

29
Vgl. unser Datierungsergebnis: Ende Dezember 1636, Einleitung S. [7, 10–16, 31–8, 9] .
: 1635.

4
Im Entwurf A1 fehlen gegenüber A2 die einleitenden Abschnitte

30
Sie beziehen sich auf die Rang fragen und Verhandlungsmodi; d. i. in der definitiven Instruktion
31
Sektion II; vgl. S. [64, 8–67, 27] . – In A2 umfassen diese Abschnitte die Textstellen von
32
S. [38, 7–39, 29] . A1 setzt also unmittelbar mit dem Friedenskatalog ein, vgl. S. [40, 2] .
. Zwei
5
Abschnitte weichen von A2 inhaltlich ab; sie lassen A1 als die uns vorliegende
6
früheste Form der Hauptinstruktion erkennen

33
Vgl. a) S. [41, 18–24] bzw. S. [40, 20–41, 1] ; b) S. [49, 22–38] bzw. S. [49, 7–16] ; c) dazu
34
auch S. [7, 10–18] , [28–8, 2] .
. Schließlich sind zwei andere
7
Abschnitte von A1 in A2 nicht mehr vorhanden; sie finden erst in B1 eine
8
inhaltlich neue Fassung . – Außer diesen wesentlichen Abweichungen hat
9
A1 noch einige geringfügige Besonderheiten

36
Z. B. ist die S. [43, 41–44] wiedergegebene Randnotiz in A1 noch Teil des fortlaufenden
37
Textes. Erst A2 hat das Stück marginal. – Zu einer kleinen textlichen Abweichung vgl.
38
S. [45, 30–31] . Sie hängt zusammen mit dem S. [50, 36–51, 34] gedruckten längeren A1-
39
Abschnitt, der ab A2 fehlt.
.

10
Erwähnt wird die Handschrift bei L. Battifol S. 168, 190; benutzt ist sie von
11
F. Dickmann S. 531.

12
A2: AE , Corresp. pol. Allem. 15 fol. 187–199’.

13
Lemma am Kopf des Abdruckes S. 38. – Die hier

40
Der Aktenband enthält außerdem Material über die Verhandlungen von Hamburg und Köln
41
1638/39, in geringem Umfang militärische Korrespondenz. Es treten hervor: Pariser Weisungen,
42
z. T. von Ludwig XIII. und großenteils im Original; Berichte des französischen Gesandten d’
43
Avaux im Original; zahlreiche Originalbriefe von Kardinal Ginetti an d’Avaux.
überlieferte Hand-
14
schrift ist eine von Kanzleihand sehr sorgfältig geschriebene Kopie ohne
15
Korrekturen oder Einschübe. Auch sie setzt einen nicht vorhandenen
16
Entwurf voraus, d. h. die Bearbeitung von A1 oder von einer A1 ent-
17
sprechenden Handschrift. Am Kopf trägt die Kopie den unzutreffenden
18
späteren Bleistiftvermerk

44
Vgl. unser Datierungsergebnis: Februar/März 1637, Einleitung S. [7, 10–25] .
: 1638.

19
Benutzt von F. Dickmann S. 531.

20
Ae: AE , Corresp. pol. Allem. 14 fol. 354–358.

21
Lemma: Extraict de l’instruction donnée à M rs les Ambassadeurs
22
extraordinaires plénipotentiaires du Roy pour la Paix; daneben ein
23
zutreffender späterer Bleistiftvermerk: 1637; darunter von anderer Hand
24
mit Tinte

45
Mögliches Datum für die Herstellung des Auszuges; Abfassung des Textes aber im Februar/
46
März; vgl. Einleitung S. [7, 22–27] .
: juillet 24.

[p. 28] [scan. 62]


1
Dieser Auszug wird von Avenel VIII S. 315 fälschlich als ganzer
2
Entwurf angesehen

22
M. Avenel V S. 521 Anm. 2 erwähnt außerdem einen Entwurf aus der Abschriftensammlung
23
Fontanieus. Er würde auf die A-Stufe gehören. In dieser Sammlung konnte jedoch nicht der Text
24
selbst, sondern nur ein Hinweis auf ihn gefunden werden, BN, Mss., F. fr. nouv. acquis.
25
7803 fol. 212: 1635. Instruction donnée à M rs les Ambassadeurs, envoyés à Cologne
26
pour le Traicté de la Paix générale. – M. S. de la Bibl. de M. de Fontanieu intit.
27
inst.ons de Louis XIII du fol. N 1 [ oder: Nr.].

28
Für die Zeit Ludwigs XIII. und XIV. weist die Sammlung eine sehr große Zahl solcher Notizen
29
auf, z. B. auch eine zur Instruktion für Kardinal Ginetti, a.a.O. fol. 249: Notice. Instruc-
30
tion donnée par le Pape au Cardinal Ginetti, Légat à Cologne pour traiter de la Paix
31
générale. – Bibl. du Roy MSS. de Dupuy vol. 585, discours touchant l’assemblée
32
de Cologne.

33
Den Notizen folgen zumeist einige leere Blätter, offenbar dazu bestimmt, später den Text der
34
bezeichneten Dokumente aufzunehmen. Daneben finden sich aber auch ganze Kopien und zahlreiche
35
Druckschriften.
. – Die Handschrift beginnt wie A1, d. h. es fehlen die
3
in A2 hinzugekommenen einleitenden Abschnitte

36
Vgl. S. [38, 7–39, 29] ; der Auszug setzt also wie A1 mit dem Friedenskatalog ein, S. [40, 2] .
. Dennoch handelt es
4
sich nicht um einen Auszug von A1, sondern von A2 oder von einer A2
5
entsprechenden Handschrift, was sich an einer Stelle erkennen läßt, die mit
6
A2, nicht aber mit A1 übereinstimmt

37
Die größte Wahrscheinlichkeit spricht für Abhängigkeit des Auszugs Ae von einem unbekannt
38
gebliebenen Zwischenglied zwischen A1 und A2. Denn einerseits hat Ae Gemeinsames mit
39
A1 (vgl. für denselben Anfang des Auszugs wie A1 S. [40, 2] , [22–23] ; in Ae steht die S.
40
[43, 41–44] wiedergegebene Randnotiz noch im fortlaufenden Text, so wie in A1). Andererseits
41
ist Ae in sachlicher Hinsicht der Handschrift A2 verwandt. Vgl. S. [40, 20–21] , [41, 18 –22] , [27] : Der Auszug hat über Sabbioneta nicht die A1-Fassung, sondern die A2-Fassung,
43
bricht allerdings mit dem ersten Satz ab: On ne parle point bis vuide ce différend.
.

7
Die Handschrift bietet keinen Extrakt der gesamten Instruktion A2, son-
8
dern gibt einen zusammenhängenden Teil wörtlich wieder

44
Vgl. für die Begrenzung S. [40, 22–23] .
, so daß man
9
genauer von einem Ausschnitt spricht. In diesem Ausschnitt sind insgesamt
10
drei kleinere Absätze ausgelassen

45
Es fehlt ein Stück vom A 2-Abschnitt über Sabbioneta, vgl. S. [40, 21–41, 4] , [27] ; ein Stück
46
vom A-Abschnitt über Pinerolo, vgl. S. [41, 17–42, 10] , [33] ; ein Stück vom A-Abschnitt über
47
Casale, vgl. S. [43, 3–8] , [23] .
.

11
Dem Benutzer soll der vollständige Text der A-Stufe geboten werden. Da A
12
im Aufbau erheblich von B und C abweicht, müßte, wenn im Apparat zu C die
13
jeweils entsprechenden Stellen aus A gedruckt würden, das Aktenstück in mehr als
14
fünfzig Teile zerrissen werden, wobei zwar der jeweilige Textanschluß von A nach
15
hinten und vorn durch komplizierte Verweise erklärt werden könnte; aber der
16
Apparat würde dann sehr unübersichtlich. Deshalb wird A vorweg als Nr. 3
17
gedruckt. Dabei ist im Apparat auf die entsprechenden Stellen in B und C, d. i.
18
Nr. 5, verwiesen.

19
Da A2 später als A1 entstanden ist, liegt der Edition der zuletzt gültige Text,
20
A2, zugrunde. Durch senkrechten Strich | und entsprechendes Randzeichen (A1
21
oder A2) kann der Benutzer sofort feststellen, ob das Stück zuerst in A1 oder A2

[p. 29] [scan. 63]


1
auftauchte. Die Unterschiede zwischen A1 und A2 sind im Apparat erläutert. Dort
2
ist auch Ae berücksichtigt worden.

3
Stufe B [1641/42]

4
B1: AE , Corresp. pol. Allem. 15 fol. 423–457’.

5
Ein von Richelieu entworfenes und von Cherré an der endgültigen Stelle
6
abgeschriebenes Lemma

20
Gedruckt S. [64, 26–28] .
. – Am Kopf der Handschrift von einem Kanzlisten
7
der ( spätere?) Marginalvermerk: Double; darunter späterer Randzusatz von
8
anderer Hand mit unrichtiger Jahreszahl

21
Vgl. unser Datierungsergebnis: Aug./Sept. – Dez. 1641, Einleitung S. [8, 32–9, 10] , [29–30] .
: Instruction pour la Paix, 1639.

9
Anfangs stellte die Handschrift eine veränderte Abschrift von A2 dar,
10
wie A2 noch ohne jede Unterteilung. Sie war von Cherré angefertigt; nur
11
zwei Abschnitte stammten von der Hand Charpentiers

22
Und zwar die jetzige Sektion XII, soweit ursprünglich in B1 vorhanden: S. [100, 1–101, 1] ;
23
ferner die ausgeschiedene Sektion XIII, [Nr. 6] S. 124ff., bevor Richelieu sie durchkorrigierte. –
24
Alle anderen von Charpentier geschriebenen Partien in B 1 sind spätere Zusätze, auch die von
25
seiner Hand stammenden Sektionen XIV–XX (vgl. S. [107, 20–29] ). Wir geben im Apparat
26
zur Hauptinstruktion über die Zusätze Charpentiers jeweils Aufschluß.
.

12
Danach wurde der Text von Richelieu durchkorrigiert, wobei meist
13
Charpentier, seltener Cherré die Feder führte. Richelieu selbst griff aber
14
häufig mit eigener Hand ein, sei es durch Änderungen am ursprünglichen
15
B1-Text, sei es, nach erneuter Überprüfung, am B1-Korrekturtext. Auf
16
solche Art fanden zahlreiche Abschnitte eine Neufassung, und auf Einlege-
17
blättern wurden lange Partien hinzugefügt. Im Zuge dieser Arbeiten

27
Z. B. waren die Sektionen XIV–XVII bereits eingefügt worden (vgl. S. [107, 20–23] ), denn
28
sie sind in der Gliederung nach Buchstaben noch einbegriffen (vgl. S. [29, 44–46] ,).
erhielt
18
der größte Teil der Hauptinstruktion eine erste Unterteilung nach römischen
19
Buchstaben, und zwar offensichtlich von der Feder Richelieus

29
A stand über der jetzigen Sektion II, S. [64, 10] , dem Anfang der Instruktion in A2 und ur-
30
sprünglich auch noch in B1 (vgl. S. [64, 23–32] ); B stand über Sektion III, S. [68, 5] ; C über
31
Sektion IV, S. [70, 20] ; D über Sektion V, S. [72, 27] ; E über Sektion VI, d. h. ihrem Anfang
32
in B1: S. [74, 30–33] ; F über Sektion VII, S. [76, 7] ; G über Sektion VIII, S. [77, 11] ; H über
33
Sektion IX, S. [79, 17] ; I über Sektion X, S. [88, 7] ; K über Sektion XI, S. [98, 4] ; L über
34
Sektion XII, S. [100, 3] ; M über der ausgeschiedenen Sektion XIII, Nr. 6 S. [124, 7] , d. h. dem
35
Marginalzusatz Ri, vgl. S. [124, 20–28] ; N über der jetzigen Sektion XIII, d. h. ihrem An-
36
fang in B 1, [Nr. 7] S. 128ff., und zwar über dem von Richelieu entworfenen Anfangssatz
37
En ce cas usf. (vgl. S. [129, 30–43] , [127, 26–44] ); [O] fehlt; es ist unwahrscheinlich,
38
daß der Buchstabe mit einem Stück des B1-Textes herausgenommen wurde; denn die Sektion
39
XIII, Katalonien, und die nächstfolgende Sektion aus der ursprünglichen Fassung von B1,
40
Sektion XXI, Portugal (hinter den eingeschobenen Sektionen XIV–XX; vgl. S. [107, 20– 29] ), hingen anfänglich, als die Instruktion B1 noch nicht unterteilt war, in einer gemeinsamen
42
Einleitung eng zusammen (vgl. S. [128, 26–129, 15] und S. [103, 7–26] . Was aber die einge-
43
schobenen, z. T. auf A zurückgehenden Sektionen XIV–XX betrifft, so beginnen sie am Kopf
44
eines neuen Blattes und lassen keine Lücke erkennen. P stand über der eingeschobenen Sektion XIV,
45
S. [107, 3] ; Q über der eingeschobenen Sektion XV, S. [108, 4] ; R über der eingeschobenen Sektion
46
XVI, S. [109, 25] ; S über der eingeschobenen Sektion XVII, S. [110, 17] .

11
Unter Sektion XVII folgten noch zwei Buchstaben mit je einem Stichwort Richelieus; das alles
12
ist gestrichen: T und darunter: Il faut parler de Sabionnette; V und darunter: Pour
13
ce qui Est de la Valteline ( vgl. S. [110, 25–31] ).

14
Damit setzt die Gliederung nach Buchstaben aus, d. h. die von Charpentier nach Diktat ge-
15
schriebenen Sektionen XVIII–XX (vgl. S. [107, 20–25] ) haben als erste nur die Einteilung
16
nach Sektionen; desgleichen die darauf noch folgenden Sektionen aus der ursprünglichen Fassung
17
von B 1, Sektion XXII–XXIV, ab B2 Sektion XXI–XXIII; vgl. S. [30, 26–35] bzw.
18
S. [112, 17–116, 2] , [133, 8–135, 13] .
.

[p. 30] [scan. 64]


1
Zum Ende der Arbeiten hin, als andere neue Zusätze bereits vorhanden
2
waren

19
Z. B. die erst später vorangestellte Sektion I aus dem Schlußteil von A (vgl. S. [62, 21–31] ) und
20
die von Charpentier nach Diktat geschriebenen Sektionen XVIII–XX (vgl. S. [107, 20–25] ),
21
die alle in der Gliederung nach Buchstaben noch fehlten. Zum Zeitpunkt der Buchstaben- und der
22
Sektioneneinteilung im Rahmen der Arbeiten an B1 vgl. auch S. [124, 20–24] , [125, 41–126, 20] ,
23
und S. [128, 40–129, 7] , [42–49] bzw. ab S. [128, 26] .
, wurde die Buchstabeneinteilung von der Einteilung in numerierte
3
Sektionen abgelöst, die nun die ganze Hauptinstruktion umfaßte

24
Die neuen Bezeichnungen hat Ri für die erste und dreizehnte Sektion eingesetzt ( vgl. S. [62, 26– 31] und S. [124, 20–24] ); Charp für alle übrigen Sektionen: Section 2de, Section 3e bis
26
Section 24e. – B1 hatte folgende Sektionen:

  • 27
    1. die jetzigen Sektionen I, S. [62, 4] (endgültiger Anfang der Instruktion in B 1, vgl. S. [62, 21– 34] und S. [64, 23–24] ), bis Sektion XII einschließlich, S. [101, 2] ;

  • 29
    2. die jetzt als Nr. 6 S. 124ff. gedruckte ausgeschiedene Sektion als Sektion XIII;

  • 30
    3. als Sektion XIV die jetzige Sektion XIII, aber mit dem als Nr. 7 gedruckten ersten Teil:
    31
    S. [128, 16–132, 8] , dann weiter S. [103, 4–106, 6] ;

  • 32
    4. als Sektion XV–XXII die jetzigen Sektionen XIV, S. [107, 1] , bis XXI einschließlich,
    33
    S. [116, 2] .

  • 34
    5. als Sektion XXIII und XXIV die jetzt als [Nr. 8] S. 133ff. gedruckten ausgeschiedenen
    35
    Sektionen;

  • 36
    6. daran schloß sich das jetzt als [Nr. 9] S. 136ff. gedruckte Stück Roole des pièces que
    37
    Mess rs les Ambassadeurs doivent nécessairement avoir avec eux noch an.

38
In B 2 wurde die jetzt als [Nr. 6] S. 124ff. gedruckte Sektion XIII herausgeschnitten; die Ziffern
39
der ihr folgenden Sektionen wurden geändert, so daß der Entwurf nur noch bis Sektion XXIII
40
reichte. – Das Stück Roole des pièces ( [Nr. 9] S. 136ff. ) fehlt; aber in B 2 wird die Instruc-
41
tion
particulière pour terminer les différendz d’entre la France et la
42
Maison de Savoye, S. [119, 25–123, 4] , am Schluß der Hauptinstruktion angefügt ( vgl.
43
dazu S. [119, 32–120, 25] ).

44
In B3 tritt als neue Sektion XXIV die jetzige Sektion XXIII, Commerce, S. [118, 1–119, 24] , auf (vgl. dazu S. [118, 34–38] ).

46
In C1 wurden die als [Nr. 8] S. 133ff. gedruckten beiden Sektionen zunächst nur weggelassen,
47
dann durch die jetzige Sektion XXII, S. [116, 9–117, 34] , ersetzt. Die Sektion Commerce,
48
in C1 zunächst Sektion XXII, wurde dadurch endgültig zur Sektion XXIII (vgl. dazu S. [116, 29–42] ).
.

4
B1 ist die Handschrift, in der die Arbeit Richelieus im stärksten Maße
5
erkennbar wird. Man kann diesen Entwurf als das Rückgrat der definitiven
6
Hauptinstruktion ansprechen: Aufbau und Einteilung werden hier bestimmt.
7
Ferner liegt die in B1 entstandene Textfassung allen späteren Entwürfen und
8
Ausfertigungen zugrunde. Der Text wird darin weniger verändert als viel-
9
mehr ergänzt und erweitert.

10
Der Entwurf ist benutzt von F. Dickmann S. 551.

[p. 31] [scan. 65]


1
B2: AE , Corresp. pol. Allem. 15 fol. 461–502.

2
Lemma wie in B1. – Am Kopf der Handschrift ein Marginalvermerk
3
von Richelieu: Brouillard; darunter späterer Randzusatz, wahrscheinlich
4
von der gleichen Hand wie der Randzusatz in B 1, wieder mit unrichtiger
5
Jahreszahl

27
Vgl. unser Datierungsergebnis: Dezember 1641 (Jan./Febr. 1642?), Einleitung S. [10, 16–11, 1] .
: Instruction aux Plénipotentiaires pour la Paix, 1639.

6
Es handelt sich um das Reinkonzept von B 1, angefertigt unter Berück-
7
sichtigung aller dortigen Korrekturen und Zusätze. Die Kopie ist von einem
8
Kanzlisten sehr sorgfältig geschrieben, dann von Richelieu durchkorrigiert und
9
um neue Abschnitte bereichert worden, vielfach eigenhändig oder mit Hilfe der
10
Feder Charpentiers, nur noch gelegentlich Cherrés. Einige kleine Korrekturen
11
Richelieus und Charpentiers stellen den (durch Abschreibefehler veränderten)
12
Wortlaut von B1 wieder her und lassen auf gewissenhafte Kollation schließen.

13
Der Entwurf ist benutzt von F. Dickmann S. 551.

14
B3: BN, Mss., F. fr. 5202 fol. 1–12’, 25–69’.

15
Das Lemma weicht von B1 und B2 ab, indem es die am 16. Dezember
16
1641 erfolgte Kardinalskreierung Mazarins berücksichtigt

28
Es trägt damit zur Datierung von B 2 und B3 bei; vgl. Einleitung S. [10, 10–22] : B3 Anfang
29
1642? – terminus ante quem jedenfalls Juli 1642. – Vgl. das Lemma von B1 und B2 S. [64, 26–28] .
: Instruction
17
donnée à Monsieur le Cardinal Mazarin et au S r Comte d’Avaux,
18
choisis par Sa Majesté pour estre ses Ambassadeurs plénipotentiaires
19
en la négociation de la Paix.

20
Die Handschrift befindet sich in einem schmalen Aktenband, der wahr-
21
scheinlich aus dem Nachlaß Mazarins stammt

31
Nach Notizen von Mazarins Hand zu urteilen, die sich auf fol. 24 verso befinden. D. i. das
32
Deckblatt ( recto leer) eines als fol. 13–23 verhefteten, mit der Hauptinstruktion und ihren
33
Nebenstücken nicht zusammenhängenden Dokuments: Kopie eines anonymen neapolitanischen
34
Briefes vom 19. November 1649 ( Lemma: Lettera di un Napolitano scritta ad un Cata-
35
lano suo amico in Roma).
und außer der Hauptinstruktion
22
nur noch die vier Dokumente enthält, die wir ebenfalls mit ihr veröffent-
23
lichen

36
Sie schließen sich der Hauptinstruktion wie folgt an:

  • 37
    1. Sçavoir, s’il faut faire la Paix en renonceant aux anciens droicts de la France ou
    38
    non, fol. 71–93 ( vgl. hier [Nr. 12] S. 159ff. );

  • 39
    2. Divers partis, selon lesquelz on peut accommoder les différens qui sont entre la
    40
    France et la Maison d’Autriche, fol. 95–108’ ( vgl. hier [Nr. 11] S. 150ff. );

  • 41
    3. Lettre du Roy à Son Eminence sur le sujet de l’ouverture de la guerre, fol. 109–113
    42
    ( vgl. hier [Nr. 1] S. 17ff. );

  • 43
    4. Conditions ausquelles le Roy veut consentir à la Paix, qu’il a fait escrire luy mesme
    44
    par M r de Noyers, en présence de M rs le Chancelier et Surintendant, fol. 113–115’
    45
    ( vgl. hier [Nr. 2] S. 21ff. ).
. In diesem Dossier ist die Hauptinstruktion von demselben Kanzlisten
24
geschrieben wie B2; ein Teil der anderen Dokumente dagegen von Cherré

46
Und zwar die S. [31, 39–45] unter Ziffer 2, 3, 4 aufgeführten Dokumente.
.

25
Das Reinkonzept B3 ist auf den ersten Blick nur eine Kopie von B 2, die
26
alle dort vorhandenen Korrekturen und Zusätze berücksichtigt. Jedoch enthält

[p. 32] [scan. 66]


1
B3 etwas völlig Neues: die Sektion Commerce

34
In B3 als Sektion XXIV, ab C1 Sektion XXIII, vgl. S. [30, 38–49] , S. [118, 1] , [34–38] .
, und zwar in ihrer end-
2
gültigen Fassung. Ihr Konzept könnte gesondert entstanden sein, läßt aber
3
ebensogut an eine andere Handschrift der ganzen Hauptinstruktion, ein noch
4
nicht bekanntes Zwischenglied zwischen B2 und B3 denken. Eine
5
andere Beobachtung bestätigt das sogar: B3 ist, wie eine Reihe von gering-
6
fügigen Berichtigungen zeigt, von Charpentier kollationiert

35
Vgl. im Lesartenapparat zu Nr. 5 die Anmerkungen S. [64, 42–43] , [45] , [68, 29] , [89, 34–35] ,
36
[113, 23–24] , [122, 36–37] .
worden. Zwar
7
stellen seine Korrekturen den Text von B 2 her, aber B3 behält dennoch
8
unkorrigiert eine Reihe kleinerer Abweichungen

37
Vgl. im Lesartenapparat zu Nr. 5, 7, 8 die Anmerkungen S. [63, 31] , [71, 36] , [78, 31] , [79, 30] , [81, 46–47] , [93, 31] , [97, 12–13] , [110, 22] , [120, 45] , [121, 32–33] , [122, 35] , [131, 20–23] , [134, 35–36] , [135, 17–18] , [24] .
. Offenbar hat Charpentier
9
nicht mit B 2, sondern mit dem unbekannten Zwischenglied kollationiert.

10
Die Handschrift ist benutzt von F. Dickmann S. 551.

11
B4: AE , Corresp. pol. Allem. 23 fol. 304–325.

12
Lemma wie in B3. – Die Hauptinstruktion ist hier Kernstück eines
13
Dossiers, das am Schluß des Aktenbandes

40
Dieser Band enthält militärische Korrespondenz von 1643–44, nur ganz vereinzelt diplomati-
41
sche Schreiben.
verheftet ist und das dieselben
14
Dokumente umfaßt wie das Dossier, in dem sich die Handschrift B3 der
15
Hauptinstruktion befindet

42
Vgl. S. [31, 20–23] , [36–45] ; die Reihenfolge der Dokumente ist dieselbe wie in B3.
. Ein unbekannter Schreiber hat das Akten-
16
bündel einheitlich angefertigt. Am Kopf trägt es von einer Hand (Chavigny?),
17
die auch andere Kopfvermerke in diesem Aktenband geschrieben hat, den
18
Vermerk: Allemagne, Congrèz de Munster, 1643 février. Das Datum
19
scheint, wenn man die Datierung von B3 und C1 vergleicht, die Entstehung
20
der Handschrift zutreffend anzugeben.

21
Der Text der Hauptinstruktion ist deutlich von B3 abhängig, sei es
22
mittelbar oder unmittelbar; er enthält im besonderen wie B3 noch die Maria
23
Medici betreffenden Sektionen (hier als [Nr. 8] gedruckt) und schon die Sektion
24
Commerce

43
Vgl. [Nr. 8] S. 132ff. und den Überblick über die Sektioneneinteilung auf der B- und C-Stufe
44
S. [30, 26–49] .
. Unterstreichungen und Randzeichen, die auf Benutzung
25
hinweisen, sind die einzigen besonderen Merkmale der textlich zuverlässigen
26
Kopie.

27
Erwähnt wird sie von de Meaux II S. 568.

28
Im Apparat zur Hauptinstruktion, die nach einer Ausfertigung der C-Stufe
29
gedruckt ist ( [Nr. 5] ), sind sämtliche Arbeiten an B1 und B2 bei den betreffenden
30
Stellen des definitiven Textes ausgewiesen und die gestrichenen oder ersetzten Stücke
31
wiedergegeben, so daß dem Benutzer der vollständige Text dieser Handschriften zur
32
Verfügung steht. Desgleichen werden die Lesarten von B3 und die Kollationen Charpen-
33
tiers an B3 berücksichtigt, nicht jedoch die Lesarten der unselbständigen Kopie B4.

[p. 33] [scan. 67]


1
Stufe C [1643]

2
C1: AE , Corresp. pol. Allem. 17 fol. 194–258’.

3
Lemma wie bei C2. – Der hier

26
In einem Band mit Aktenmaterial von 1643 (Vorbereitung der Friedensverhandlungen):

  • 27
    1. Kopien von Abhandlungen über die Ansprüche Frankreichs und über die Friedensaussichten;
    28
    mehr als zehn Kopien der Vollmacht für die französischen Gesandten, 1643 IX 20; Kopien
    29
    der spanischen (1643 VI 11) und kaiserlichen Vollmacht (1643 VI 23); eine Ausfertigung
    30
    und eine Kopie der Sonderinstruktion für die Verhandlungen mit den Generalstaaten, 1643
    31
    IX 30 (gedruckt als [Nr. 10] S. 143ff.);

  • 32
    2. Originalbriefe des französischen Geschäftsträgers in Hamburg, später in Münster, St.
    33
    Romain; Berichte des Gesandten d’Avaux über seine Reise nach Den Haag im Original oder als
    34
    Kopie; einige Weisungen aus Paris an die französischen Gesandten (Entwurf oder Kopie),
    35
    von Königin Anne bzw. Ludwig XIV., Mazarin, Brienne;

  • 36
    3. verschiedene Originalbriefe des schwedischen Gesandten Salvius und des venezianischen Ver-
    37
    mittlers Contarini an die französischen Gesandten.
überlieferte Entwurf ist das uns be-
4
kannte Bearbeitungsstadium der Hauptinstruktion durch Mazarin und
5
Brienne, und er steht zeitlich den Ausfertigungen schon sehr nahe

38
Spätsommer 1643; das Lemma erst Mitte September hinzugefügt (vgl. Einleitung S. [14, 13– 16] , [30–41] ). Andere Zusätze von der gleichen Korrekturhand (vgl. S. [34, 1–2] , [26–35] ) sind
40
folglich auch so spät anzusetzen.
. Aber
6
er baut nicht unmittelbar auf B3 (bzw. B4) auf; denn die zahlreichen
7
und umfangreichen, gegenüber B3 neuen Abschnitte enthält C1 bereits im
8
laufenden Text und in endgültiger Fassung, so daß auf ein nicht bekanntes
9
Zwischenglied geschlossen werden muß, auf den eigentlichen Mazarin-Ent-
10
wurf.

11
C1 ist von demselben Kanzlisten geschrieben wie C1 der Sonderinstruktion
12
für die Verhandlungen mit den Generalstaaten

41
Vgl. Vorbemerkung zu Nr. 10 S. [140, 20–29] .
. Eine Anzahl von Wort-
13
abweichungen im Verhältnis zu B3, die eindeutig schlechtere Lesarten und
14
gelegentlich sogar grammatisch falsch sind , erweckt den Verdacht, daß der
15
Schreiber von C1 nicht ganz zuverlässig gewesen sei. Doch dies kann auch
16
zu Lasten des unbekannten Zwischengliedes gehen. Jedenfalls ist C1 nicht
17
mehr mit B3 oder einer entsprechenden Handschrift kollationiert worden.
18
Die entstandenen Abschreibefehler gingen in die Ausfertigungen C2 und C3
19
über.

20
Zwei Sektionen in C1 sind vom Kanzlisten der Ausfertigung C 2 geschrieben

46
Genaue Darlegung S. [101, 33–41] und S. [116, 29–42] .
.
21
Sektion XIII, die auf der B-Stufe entstanden ist, wurde nach Umarbeitung
22
ihres ersten Teils ausgewechselt; sie wird in C1 vorher mit dem Anfang aus
23
B (ietzt [Nr. 7] ) gestanden haben. Sektion XXII ist völlig neu und ist nach-
24
träglich eingeschoben, wie die Änderung der folgenden Sektionsziffer zeigt.
25
Beide Stücke stehen also den Ausfertigungen zeitlich noch näher.

[p. 34] [scan. 68]


1
In C1 sind ferner von zwei unbekannten Schreibern einige Korrekturen und
2
Zusätze angebracht worden

26
Der erste dieser Kanzlisten hat das Lemma an den Kopf von C1 gesetzt, und zwar nachträglich.
27
Dafür spricht nicht nur das enge Schriftbild, sondern hier im Lemma erscheint auch der Name
28
des Grafen Servien im laufenden Text. C1 nannte aber im Text der Hauptinstruktion zunächst
29
den Grafen Chavigny als Gesandten (an Stelle Kardinal Mazarins auf der B-Stufe; vgl. Lemma
30
S. [31, 17] , [64, 27] ), dessen Name dann erst gestrichen und durch den von Servien ersetzt wurde
31
(vgl. Nr. 5 S. [60, 17] , [25–33] , S. [61, 33–36] und S. [67, 39–42] ); das geschah auch im Lem-
32
ma von C1 der Sonderinstruktion für Den Haag (vgl. Nr. 10 S. [140, 21–23] .

33
In C1 der Hauptinstruktion stammen von dem ersten korrigierenden Kanzlisten außer dem
34
Lemma nur noch Zusätze und Korrekturen in der Präambel (vgl. S. [60, 20–24] , [61, 24–30] ),
35
von dem zweiten Kanzlisten dagegen alle übrigen Zusätze und Korrekturen.
. Zwei Korrekturen, allerdings geringfügiger
3
Art, hat die Ausfertigung C2 nicht (wohl aber C3) übernommen

36
Vgl. S. [61, 33–35] und S. [71, 44–46] .
. Daher
4
fragt es sich, ob C1 ihre Vorlage gewesen ist. Da sie jedoch alle wesentlichen
5
Korrekturen und Zusätze von C1, selbst die Abschreibefehler, berücksichtigt,
6
ist man geneigt, die Frage zu bejahen. Die beiden geringfügigen Änderungen
7
an C1 könnten nachträglich erfolgt sein, als die Ausfertigung C2 bereits her-
8
gestellt war.

9
Die Handschrift ist benutzt von G. Bardot S. 50 und F. Dickmann S. 578.

10
C2: AE , Corresp. pol. Allem. 18 fol. 6–57.

11
Ein in Pergament gebundenes Heft von etwa sechzig Blättern, das nur diese
12
Ausfertigung der Hauptinstruktion enthält. – Lemma am Kopf des Ab-
13
druckes S. [58, 12–22] .

14
Die eigenhändige Unterschrift des Staatssekretärs Brienne: de Loménie,
15
steht außer Zweifel; dagegen ist die Unterschrift Ludwigs XIV. mit größter
16
Wahrscheinlichkeit vom Schreiber

37
Schreiber der Ausfertigungen C2 und C3 der Hauptinstruktion sowie der Ausfertigungen C2
38
und C3 der Sonderinstruktion für die Verhandlungen mit den Generalstaaten (vgl. Vorbemer-
39
kung zu Nr. 10 S. [140, 31–35] , [141, 11–17] ).
gezeichnet. Schriftzug und Tintenbefund
17
lassen keinen anderen Schluß zu. – Die Handschrift hat keine Siegel. Es kann
18
nicht nachgewiesen werden, daß wir eine der Ausfertigungen vor uns haben, die
19
den Gesandten nach Münster mitgegeben wurden

40
Dies ist jedoch anzunehmen. Die Hauptinstruktion sagt an der Stelle S. [117, 31–33] : la
41
présente instruction, dont Leurs Majestéz ont voulu en estre donné un double à chacun
42
desdits Plénipotentiaires. Demnach hat vielleicht der Herzog von Longueville, als rangerster
43
der Gesandten, das bisher nicht bekannte gesiegelte ( ?) Original erhalten, während die Grafen
44
d’Avaux und Servien vermutlich die vorliegenden Ausfertigungen C2 und C3 bekamen, so daß
45
man diese auch als beglaubigte Kopien bezeichnen könnte.
.

20
Benutzt wurde die Ausfertigung von M. Göhring S. 67, von G. Livet S. 114ff.
21
und F. Dickmann S. 551.

22
C3: BN, Mss., F. fr. 4144 fol. 1–37’.

23
Lemma wie bei C2. – Auch hier liegt ein pergamentgebundenes Heft vor,
24
das aber neben einer Ausfertigung der Hauptinstruktion zwei andere Doku-
25
mente enthält: eine Ausfertigung der Sonderinstruktion für die Verhandlun-

[p. 35] [scan. 69]


1
gen mit den Generalstaaten

22
Auf fol. 39–44; vgl. für andere Handschriften des Stücks Vorbemerkung zu [Nr. 10] S. 139ff.
, datiert wie die Hauptinstruktion, und die von
2
Brienne paraphierte Kopie eines königlichen Erlasses vom 24. Januar 1644,
3
der die Sonderinstruktion für Den Haag ergänzt

23
Auf fol. 45–47. Der Erlaß betrifft die Absicht der Generalstaaten, einen langjährigen Waffen-
24
stillstand, keinen Frieden zu schließen: Frankreich hat sich für sein Teil besonders seit Januar
25
1643, als Trauttmansdorff in Paris für den Frieden intervenieren ließ (vgl. S. [332ff] . und [Nr. 24]
26
S. 387ff.), gegen diesen Plan gewehrt. Seine Interessen verlangten Fortsetzung des Krieges oder
27
Frieden. Doch ist es jetzt, im Januar 1644, für den äußersten Fall, daß kein Friedensschluß zu
28
erreichen ist, mit einem zwölfjährigen Waffenstillstand einverstanden.
.

4
Beide Instruktionen sind von Brienne mit de Loménie unterschrieben,
5
während der Namenszug des jungen Königs beidemale mit größter Wahr-
6
scheinlichkeit vom Schreiber gezeichnet ist. Siegel fehlen auch hier, und es
7
kann wieder nicht nachgewiesen werden, daß wir eines der Handexemplare für
8
die Gesandten vor uns haben.

9
Die Handschrift wird von G. Livet S. 115 Anm. 1 neben C2 erwähnt und ist
10
benutzt von F. Dickmann S. 551.

11
C4: AE , Corresp. pol. Allem. 17 fol. 166–184.

12
Diese Kopie ist nicht nur ohne selbständigen, sondern überhaupt ohne Wert.
13
Vergleicht man sie mit C2, so ist kaum ein Passus ohne Abweichungen zu
14
finden. Es handelt sich um kleinere und größere Auslassungen, Veränderungen
15
in der Wortwahl, Umstellung von Satzteilen u. ä.

29
Vgl. S. [72, 27–28] mit C4: Ce premier point estant vuidé, M rs les Ambassadeurs
30
de Trèves doivent proposer l’affaire de leur Maître. Vgl. S. [85, 7] mit C4: dont les
31
intérests ont souvent causé la guerre en Italie. Vgl. S. [88, 1–4] mit C4: M rs les
32
Plénipotentiaires ne parleront point de ce mariage sans nouvel ordre de Sa Majesté,
33
puisque *** a demandé du tems pour s’y résoudre, sans en avoir témoigné de l’alié-
34
nation ni de l’éloignement. Vgl. S. [89, 1] mit C4: Si l’on dit que ce Prince prétend
35
que ce Traitté est nul. Vgl. S. [89, 8–9] mit C4: Le Roi François ou ses enfans estoi-
36
ent prisonniers en Espagne quand ces Traittés furent passés. Vgl. S. [97, 1–7] mit
37
C4: Si les Ministres se plaignent de l’établissement du Parlement de Mets, M rs
38
les Plénipotentiaires diront que le Roi y avoit déjà établi un Président, lequel avec le
39
Maître Eschevin et les treise jugeoient souverainement en dernier ressort, et qu’on ne
40
doit pas trouver à redire à l’établissement du Parlement, puis que S. M. [Sa Majesté]
41
déclare qu’elle ne prétend pas qu’il ait d’autre jurisdiction que de juger souverainement
42
comme ils faisoient. Vgl. S. [116, 12–13] mit C4: Ils sont bien informés de la rigueur
43
avec laquelle les Espagnols ont retenu. – Man könnte beliebig mehr solcher Stellen an-
44
führen
. Verwiesen sei auch auf die Vergleiche zwischen C2 und C4 der Sonderinstruktion für
45
Den Haag, Nr. 10 S. [141, 23–25] , [29–142, 31] .
. Nicht selten wird der
16
Sinn dadurch völlig entstellt; zumindest gehen die Nuancierungen verloren. Die
17
Mängel der Handschrift sind so groß, daß man gelegentlich den Eindruck
18
einer freien Wiedergabe der Hauptinstruktion hat.

19
Vom gleichen Kopisten ist auch C4 der Sonderinstruktion für Den Haag
20
geschrieben, und zwar genauso fehlerhaft

46
Vgl. Vorbemerkung zu Nr. 10 S. [141, 21–25] .
. Ferner ist von seiner Hand die
21
Kopie eines Dokumentes vom 22. November 1645, das mit der Hauptin-

[p. 36] [scan. 70]


1
struktion zusammenhängt, bekanntgeworden

21
AE , Corresp. pol. Allem. 49 fol. 135–145’; vgl. die Erläuterung des Aktenstücks
22
S. [142, 38–44] .
. Es ist zu vermuten, daß alle
2
drei Kopien zusammen erst Ende 1645 entstanden sind und daß sie bei der
3
archivischen Einordnung getrennt wurden.

4
C5: AE , Corresp. pol. Allem. 21 fol. 5–40.

5
Diese Handschrift am Anfang des betr. Aktenbandes

23
Er enthält Material zu den Friedensverhandlungen von Oktober 1643 bis Februar 1644:

  • 24
    1. Originalberichte der französischen Gesandten d’Avaux und Servien aus Den Haag, gelegentlich
    25
    mit Kopien von Korrespondenz und Abmachungen in Den Haag;

  • 26
    2. Pariser Weisungen, hauptsächlich von Staatssekretär Brienne, aber auch von Königin Anne
    27
    und von Mazarin, die meisten als Kopie, einige im Entwurf;

  • 28
    3. einige Schreiben der Geschäftsträger in Münster, St. Romain, und in Osnabrück, Rorté, im
    29
    Original oder als Kopie.
ist von zwei
6
Schreibern angefertigt, die sich etwa in der Mitte der Hauptinstruktion
7
ablösen. Sie berücksichtigt wie C3 alle in C1 vorhandenen Korrekturen,
8
auch die von C2 nicht übernommenen, und scheint somit auf C3 zurückzu-
9
gehen.

10
Von der Hand des zweiten Schreibers stammt auch C5 der Sonderinstruk-
11
tion für Den Haag und eine andere Kopie des unter C4 erwähnten Erlasses
12
vom 22. November 1645

30
AE , Corresp. pol. Allem. 56 fol. 290–309; vgl. für die unmittelbare Verheftung mit C5
31
der Sonderinstruktion für Den Haag Vorbemerkung zu Nr. 10 S. [142, 6] ; vgl. dort auch die
32
Erläuterung des Aktenstücks vom 22. November 1645 S. [142, 38–44] .
. Auch diese drei Stücke – die gleichen wie die
13
unter C4 genannten, aber zuverlässig geschrieben – mögen ursprünglich ein
14
Dossier gebildet haben. Dafür spricht insbesondere, daß die Sonderinstruktion
15
entgegen dem chronologischen archivischen Einordnungsprinzip mit dem Er-
16
laß bei Akten von 1645 geblieben ist. Dann aber wäre C5 der Hauptinstruk-
17
tion – ebenso wie C4 – erst nach dem November 1645 entstanden.

18
Erwähnt wird die Handschrift neben B4 von de Meaux II S. 568.

19
Wir edieren die Hauptinstruktion unter vollständiger Berücksichtigung

33
Inhaltlich ganz belanglose Änderungen einzelner Worte werden nicht im Apparat erläutert.
34
Verzichtet wird ferner auf Ausweisung verschiedener kleiner Kollationskorrekturen, die Ri
35
und Charp an B2, der Reinschrift von B1, vorgenommen haben. Sie stellen durchweg den Text
36
von B1 her. (Dagegen Berücksichtigung der Kollationskorrekturen Charp an B3, weil Charp
37
mit einer unbekannten Handschrift verglichen hat; vgl. S. [32, 1–9] , [35–39] .)
38
Verzichtet wird drittens auf die Wiedergabe von marginalen Stichworten, die sich in den Hand-
39
schriften C1 und C2 der Hauptinstruktion zur inhaltlichen Übersicht neben den Sektionsanfän-
40
gen und thematisch neuen Abschnitten befinden. Sie sind gelegentlich unnötig zahlreich, dann
41
wieder unvollständig. An ihrer Stelle findet der Benutzer am Kopf jeder Sektion gesammelte
42
deutsche Stichworte.

43
Verzichtet wird schließlich darauf, rund 25 geringfügige Varianten der Ausfertigung C3 –
44
ausnahmslos schlechtere Lesarten gegenüber C1 und C2 – auszuweisen. Erwähnt werden nur die
45
ca. fünf besseren Lesarten von C3 gegenüber C2.
der-
20
jenigen Handschriften, die unbeschadet der Tatsache, daß einige Zwischenglieder nicht

[p. 37] [scan. 71]


1
bekannt sind, entscheidende Aufschlüsse über die Entstehung geben: A1, A2 und
2
Ae, B1 bis B3, C1 und C2 (bzw. C3 als Variante von C2)

32
Nicht berücksichtigt sind demnach die Kopien B4, C4 und C5.
.

3
Die frühe Fassung A drucken wir als [Nr. 3] gesondert, und zwar – wie schon
4
ausgeführt

33
Vgl. die Editionsgrundsätze für die A-Handschriften S. [28, 11–29, 2] .
– indem A2 zugrunde gelegt und sowohl A1 als auch Ae im Apparat
5
berücksichtigt wird.

6
Die definitive Hauptinstruktion folgt – nach Einschaltung eines zu A gehören-
7
den Aktenvermerks ( [Nr. 4] ) – als [Nr. 5] . Dem Druck liegt die Ausfertigung C2
8
zugrunde. Er bewahrt auch ihre Orthographie nach Maßgabe der S. [15f.] aufgestell-
9
ten allgemeinen Grundsätze. Über die Arbeit an den Entwürfen B1 bis B3 und C1
10
gibt – wie dargelegt

34
Vgl. die Editionsgrundsätze für die B-Handschriften S. [32, 28–33.]
– der Lesartenapparat vollständigen Aufschluß; die bei dieser
11
Arbeit ausgeschiedenen umfangreicheren Stücke sind als Anhänge, Nr. [6–9] , gedruckt.

12
Am Innenrand der Abdrucke wird durch die Zeichen A1, A2, B1, B2,
13
B3, C1 und im Text durch senkrechte Striche kenntlich gemacht, in welchem
14
Stadium der Entwicklung der betreffende Wortlaut zum erstenmal auftritt

35
Das Randzeichen Ae kommt nicht vor, da Ae nur ein Ausschnitt des A-Textes ist. Die
36
Randzeichen C2 und C3 erübrigen sich, weil in den Ausfertigungen keine neuen Textstellen
37
mehr auftreten. Die definitive Fassung wird auf der Stufe C1 entwickelt.
. Ein
15
A2 am Rande von [Nr. 5] heißt z. B.: das hier beginnende Stück bis zum nächsten
16
Randzeichen und senkrechten Strich stand schon in A2 (für [Nr. 3] durch Verweis
17
im Apparat aufzufinden), noch nicht in A1. Es ist von da an, sei es unverändert oder
18
mit kleineren Korrekturen, in alle späteren Entwürfe und schließlich in die Aus-
19
fertigungen übergegangen.

20
Erfuhr ein Passus, beispielsweise aus B 1, auf einer folgenden Stufe kleinere Ver-
21
änderungen, so werden sie im Apparat erläutert; für das Stück selbst aber wird die
22
Randbezeichnung B1 beibehalten. Ist indessen ein solcher Passus derart überarbeitet
23
worden, daß zwar der Inhalt nahezu der gleiche bleibt, sprachliche Struktur und
24
inhaltliche Nuancierung sich aber verändert haben, so ziehen wir es vor, das Rand-
25
zeichen der Korrekturstufe zugeben, beispielsweise B 2, und im Apparat die Korrek-
26
turen zu erläutern oder den ganzen ursprünglichen Text zu drucken.

27
Das Randzeichen C1 bezeichnet außer den im Apparat berücksichtigten späteren
28
Einschüben in der Handschrift vor allem die zahlreichen Abschnitte, die auf dieser
29
Stufe zum erstenmal und sofort in endgültiger Fassung im laufenden Text vorhanden
30
sind. Auf einen jeweiligen Hinweis, daß der Passus im laufenden Text von C1 er-
31
scheine, kann mit Rücksicht auf das Randzeichen verzichtet werden.

[p. 38] [scan. 72]


1
3

Die frühe Fassung der Hauptinstruktion Handschrift A2


2
[Februar/März 1637]

3
A1
Instruction pour M rs les Ambassadeurs de France, envoyéz à Cologne pour
4
le Traitté de la Paix générale |

5
[1. Rangfragen, Verhandlungsmodus]

6
A2

26
7 La première difficulté] In A1 begann die Instruktion unmittelbar mit der Traktandenliste
27
S. [40, 2] : Les principaux poinctz usw.; eine Anweisung über die Verhandlungsmodalitäten fehlte
28
dort also.
La première difficulté qui se trouvera à vuider au Traitté de la Paix sera
7
touchant l’ordre de

29
7–17 La première – maintenant] Nach B und C bis auf einige Korrekturen Ri in B1 wört-
30
lich
übernommen; vgl. S. [64, 10–65, 1] .
la scéance de tous les Députtéz

38
Über die hier und im folgenden erörterten Rang- und Präzedenzfragen vgl. F. Dickmann
39
S. 207–212 nebst Anmerkungen S. 545f.
, car bien que après
8
M r le Légat

40
Kardinal Martio Ginetti (1585–1671), von Papst Urban VIII. im Sommer 1636 als
41
Vermittler zum Kölner Kongreß entsandt. Über ihn: K. Repgen S. 102–105.
et les Ambassadeurs de l’Empereur le premier rang apartienne
9
à la France, l’orgueil des Espagnolz est venu jusques à tel poinct qu’ils le
10
voudront disputer.

11
Il se pourra encore trouver d’autres contestations de la part des Suédois
12
qui ne voudront pas assurément céder à l’Espagne, ny peut estre à la France.

13
Il se rencontrera encore d’autres contestations semblables entre d’autres
14
Princes, et particulièrement entre Venize et Savoie, qui seront très difficiles à
15
vuider, parce que par le passé Savoie a précédé en beaucoup d’assemblées,
16
et que maintenant que Venize est recogneue teste couronnée, elle prétend
17

31
17–18 que Venize – difficulté] Nach B1 zuerst wörtlich übernommen, dort von Ri geändert;
32
vgl. S. [65, 22–24] , [1–3] .
avoir la préscéance sans difficulté.

18
Et partant, si on ne trouve quelque expédient d’abord qui laisse toutes ces
19

33
19–21 Et partant – la Paix] Nach B und C wörtlich übernommen; vgl. S. [65, 4–6] .
difficultéz en arrière, sans qu’on soit contraint de les décider, on passera plus
20
de temps à les terminer qu’à conclure la Paix.

21
Il semble qu’on peut trouver l’un de deux expédiens.

22

34
22–25 Il semble – alliéz] Nach B und C fast wörtlich übernommen; vgl. S. [65, 9–12] .
Le premier seroit de faire diverses assemblées, c’est à dire que M r le Légat
23

35
23–24 M r le Légat s’assemblast] Ab B1 anders; vgl. S. [65, 10–11] .
s’assemblast par exemple un jour avec les Impériaux et tous leurs adhérens
24
et un autre avec les François et tous leurs alliéz. Et cet expédient seroit sans
25

36
25– 39,3 Et cet expédient– vuider] Im ursprünglichen Text von B1 erweitert, im end-
37
gültigen
Text von B1–C anders; vgl. S. [65, 31–36] , [13–16] ( dazu [37–45] ).
doute le meilleur de tous, s’il n’avoit des difficultéz particulières qui

[p. 39] [scan. 73]


1
concistent en ce que M r le Légat ne veut point traitter en personne avec les
2
Protestans

38
Dies entsprach der bis dahin geübten Praxis und wurde dem Legaten in seiner Instruktion
39
erneut eingeschärft: K. Repgen, Hauptinstruktion Ginettis S. 281f.
, outre qu’encores entre les alliéz de la France il se trouveroit
3
beaucoup de difficultéz à vuider.

4

30
4–7 Le deuxième – Protestans] Im ursprünglichen Text von B1 erweitert, im endgültigen
31
Text von B1–C ganz anders; vgl. S. [66, 34–37] , [65, 17–21]
( dazu [66, 38–39] ).
Le deuxième expédient est que Mons r le Légat ne s’assemble avec aucun
5
des partis et ne traitte que par personnes interposées, ce qu’aussi bien sera[-t-]il
6
contrainct de faire à cause de l’ordre qu’il a de n’agir point avec les Pro-
7
testans.

8

32
8–13 La seule – particulièrement] Nach B und C bis auf eine Erweiterung Ri in B1 wört-
33
lich übernommen; vgl. S. [66, 1–7] , [41–42] .
La seule difficulté qui se peut trouver en cet expédient est de sçavoir qui
9
seront ces personnes interposées, estant certain que, si elles ne sont inteli-
10
gentes, rompues aux Traictéz, et d’une grande activité, les affaires yront en
11
une grande longueur.

12
On estime qu’il ne faut point déterminer les personnes qui auront cette
13
charge, ny se restraindre à aucun particulièrement.

34
13–19 Les Ambassadeurs – Protestans] Ab B1 anders; vgl. S. [66, 8–13] .
Les Ambassadeurs
14
d’Angleterre et de Dannemark

40
König Karl I. von England war als Verwandter des pfälzischen Hauses, Christian IV. von
41
Dänemark als Rivale Schwedens an den Friedensverhandlungen interessiert.
s’en voudront mesler; mais outre que M r le
15
Légat ne veut pas traitter avec eux, il y auroit peut estre à dire beaucoup sur
16
leur employ en cette occasion.

17
Il semble donc que les Prélatz qui sont auprès M r le Légat seront plus
18
propres pour conférer avec les Catholiques, et les Ambassadeurs de Venize

42
Venedig war neben dem Papst mit der Friedensvermittlung betraut worden, vor allem mit
43
Rücksicht auf Schweden und die Protestanten.

19
avec les Protestans.

20

35
20–22 Cest expédient – diligens] Nach B und C wörtlich übernommen; vgl. S. [67, 17–19] .
Cest expédient ne semble pas seulement le meilleur, mais c’est quasy
21
l’unique qui puisse estre pratiqué et qui aparemment réuscira à bonne fin,
22
si lesdits négociateurs sont habilles, sincères, et diligens.

23

36
23–26 Si la Paix – interposées] Ab B1 ein anderer Satz an früherer Stelle: S. [65, 19–21] .
Si la Paix se traitte en lieu où ne soit point M r le Légat, des difficultéz
24
qui se pourront rencontrer pour la scéance des Princes pourront estre
25
vuidées par la mesme façon, en ne s’assemblant pas et traictant par per-
26
sonnes interposées;

37
26–29 et il ne – autrement] Ab B1 anders; vgl. S. [67, 20–22] .
et il ne s’en rencontrera pas à la signature des Traittéz
27
qui ne se surmontent aisément en signant divers papiers de mesme teneur,
28
comme on a acoustumé de faire entre ceux où il se trouve des contestations
29
qui ne se peuvent vuider autrement. |

[p. 40] [scan. 74]


1
[2. Verhandlungsgegenstände]

2
A1

22
2 Les principaux poinctz] Hier beginnt in A1 die Instruktion. Auch Ae setzt an dieser Stelle
23
ein und führt mit einigen Auslassungen bis S. [46,19] .

24
2– 41,9 Les principaux – le Milannois] Traktandenkatalog ab B1 ganz anders; vgl. S. [74, 28–76,4] .
Les principaux poinctz qui seront à décider en ce Traitté concisteront en
3
ce qui est occupé en France par les Espagnolz; en ce qui concerne l’Italie
4
et la Valteline, la Lorraine, la Holande, et tous les intérestz des Princes
5
d’Allemagne et des Suédois.

6
[2a. Spanische Eroberungen]

7
Pour ce qui est des places de la Capelle et du Castelet, des isles S te
8
Marguerite et de S t Honorat, et des postes surpris en

26
8 Guienne] A1 fälschlich guerre.
Guienne

29
La Chapelle und Le Catelet, Grenzfestungen im Nordosten, bei Hirson und nördl. St. Quentin
30
gelegen, waren im Juli 1636 von den Spaniern erobert worden ( M. Avenel V S. 508, 639
31
Anm. 1. Sie wurden im September 1637 bzw. Oktober 1638 zurückerobert ( a. a. O. V S. 860
32
Anm. 1 und VI 102) und daher später in B nicht mehr erwähnt. – Die beiden genannten Inseln
33
gehören zur Gruppe der Lerinen (an der Riviera, bei Cannes) und waren schon im September 1635
34
in spanische Hand gefallen ( a. a. O. V S. 259); sie wurden am 20. April und 14. Mai 1637
35
Zurückerobert ( Richelieu, Mémoires IX S. 211f.). Guyenne: Landschaft im Südwesten Frank-
36
reichs, nördlich der Garonne.
, il en
9
faudra faire peu de compte, se laissant entendre que le Roy consentira
10
volontiers à

27
10 ne les demander pas] A1: ne les demander que, also der gegenteilige Sinn; Ae aber wie
28
A2: pas.
ne les demander pas par la Paix, pourveu qu’il soit libre à un
11
chacun de garder ce qu’il a. Cependant on ne laissera pas d’en procurer la
12
restitution, pourveu qu’en contreschange on ne demande pas celle de toutes
13
les places que le Roy a conquises en cette guerre, entre lesquelles il n’y a
14
point de proportion, mais seulement celles que par raison il doibt restituer.

15
[2b. Italienische Fragen]

16
Les poinctz qui regardent l’Italie sont: Pignerol; la garnison françoise
17
qui est dans la ville et citadelle de Cazal

37
Zu Pinerolo und Casale siehe S. [75,33–39] .
; la garnison des Vénitiens qui
18
est dans la ville de Mantoue. |

19
[2c. Sabbioneta]

20
A2

18
40,20– 41,1 On ne parle – dira-t-on] A1 statt dessen ( grammatikalisch noch abhängig von
19
Les poinctz qui regardent l’Italie sont: Pignerol … Mantoue, vgl. S. [40, 16–18] ): la
20
restitution de Sabionnette qui est entre les mains du Duc de Parme à la Princesse de Estil-
21
lan, ce usf. A1 bringt über Sabbioneta im weiteren einen ausführlichen, in A2 und Ae fehlenden
22
Passus ( vgl. S. [44, 28–37] ). Er wird erst in B1 ersetzt ( vgl. S. [112, 1–8] ). – Aus der inhalt-
23
lichen
Differenz zwischen den Stellen in A1 und der einen Stelle in A2 folgert die zeitliche Priorität
24
von A1 ( vgl. die Einleitung S. [7, 10–25] und S. [27, 4–6] , [33–34] ).
On ne parle point particulièrement de

25
40,20 Sabionette] Der Passus über Sabbioneta ab B1 ganz anders; vgl. S. [112, 1–8] und
26
die Notiz von Ri S. [110, 29] (bzw. [25–31] .
Sabionette, parce que l’acord que
21
M r de Parme a fait avec les Espagnolz vuide ce différend

38
Sabbioneta, eine kleine Festung an der Westgrenze des Herzogtums Mantua, unweit des Po. Der
39
Vertrag des Herzogs von Parma mit Spanien, Anfang Februar 1637 geschlossen, verpflich-
40
tete den Herzog zur Neutralität, worauf die Franzosen eingingen und sein Gebiet
41
räumten. Nach ihrem Abzug zwangen die Spanier den Herzog zur Herausgabe Sabbionetas,
42
angeblich um es der Herzogin Anna von Medina Sidonia de las Torres (vgl. S. [41,36–42] )
43
als rechtmäßiger Eigentümerin zu übergeben. Vgl. M. Avenel V S. 1016 Anm. 6; Richelieu,
44
Mémoires IX S. 164f.; V. Siri VIII S. 476f. – Der Vertrag von Parma gibt den terminus
45
ante quem für A1 und terminus post quem für A2 (vgl. Einleitung S. [7,10–25] .
;

27
40,21– 41,4 seulement – qu’un jour] Ae läßt dieses Stück aus.
seulement

[p. 41] [scan. 75]


1
A1
dira-t-on | que les Espagnolz poursuivront avec instance pour s’en saisir
2
soubz le nom du mary

28
2 de la Princesse de Stilianne] A1: de ladite Princesse ( abhängig von der A1-Lesart
29
S. [41, 19–21] ).
de la Princesse de Stilianne

36
Die Princesse de Stilianne ist offenbar Isabella, einzige Tochter des Herzogs Vespasian von
37
Sabbioneta aus dem Haus Gonzaga († 1589. Sie war mit Ludwig Caraffa, Fürst von Stigliano
38
(† 1630), vermählt und starb 1637. Sie hinterließ als einzige Erbin eine Tochter, Anna, Gemahlin
39
des Ramiro de Guzman, Herzog von Medina Sidonia de las Torres, der ebenso wie Caraffa
40
spanischer Untertan war. Um zu verhindern, daß Sabbioneta durch Übergabe an Isabella oder
41
ihre Tochter indirekt in spanische Hand käme, setzte Frankreich sich für den nächsten männ-
42
lichen Erben, Scipio Gonzaga, Fürst von Bozzolo, ein. Vgl. H. Grote S. 355.
qu’ilz tromperont aussi
3
bien en cet article, comme ilz l’ont fait en la charge de Viceroy de Naples
4
qu’il n’a possédée qu’un jour.

5
[2d. Veltlin, Graubünden, Mailand]

6
La restitution de la Valteline; la démolition des fortiffications

30
6 faites] Fehlt in A1.
faites dans
7
le pais des Grisons, et la sortie des troupes françoises qui y sont establies

43
Zu Veltlin und Graubünden vgl. S. [111, 36–41] .
;
8
la démolition du fort de Breme

44
Bei Mortara, westlich von Pavia.
, et la restitution de tout ce que les François
9
et leurs alliéz pourront occuper dans le Milannois

45
Über die französischen Anstrengungen, einen möglichst großen Teil des strategisch wichtigen
46
Herzogtums Mailand in ihre Hand zu bringen, vgl. M. Avenel V S. 108–15.
.

10
[3a. Pinerolo]

11

31
11–13 Pour ce – déclaration aux] Nach B und C wörtlich übernommen; vgl. S. [77, 11–13] .
Pour ce qui regarde Pignerol, il ne faut pas que les Ministres du Roy
12
souffrent, s’il y a moyen, que l’on en parle en façon du monde, et il seroit
13
fort à propos qu’ilz fissent cette déclaration aux

32
13–15 Ministres – assembléez] Ab B1 anders; vgl. S. [77, 13–78, 1] : Médiateurs –
33
d’affaires.
Ministres du Pape aussi
14
tost que tous les Députtéz des Couronnes intéressées en la Paix seront
15
assembléez.

16

34
16– 42,28 Il sera – nombre certain] Nach B und C mit kleinen Änderungen übernommen;
35
vgl. S. [78, 5–79, 12] .
Il sera d’autant plus aisé de faire taire les Espagnolz sur ce poinct que M r de
17
Savoie à qui cette place apartenoit déclarera l’eschange qu’il en a fait,

33
41,17– 42,10 et que l’Empereur – rendre Maistres] Ae läßt dieses Stück aus.
et que

[p. 42] [scan. 76]


1
l’Empereur et les Ministres d’Alemagne qui ne dépendent point des Es-
2
pagnolz ne sont pas fâchéz qu’elle soit entre les mains des

34
2 François] A1 fälschlich Espagnolz.
François, ce que
3
le Prince de Kemberg

40
Vgl. S. [78, 42–47] .
a déclaré plusieurs fois à diverses personnes qui luy
4
en parloient, disant que, pendant que les François seront Maistres de cette
5
place et qu’il y aura dans l’Italie une esgale puissance à celle des Espagnolz
6
pour leur opposer, ilz n’y entreprendront rien, et que par ce moyen l’Empe-
7
reur qui a plusieurs fois abandonné ses propres intérestz en Alemagne et
8
exposé l’Empire et sa Maison pour favoriser ceux des Espagnolz ne sera
9
plus obligé de faire passer, comme il a fait, ses forces en Italie pour les
10
appuyer dans le dessein et l’ambition qu’ilz ont de s’en rendre Maistres.

11
Si les Ministres d’Espagne et de l’Empereur disent que Pignerol relève
12
de l’Empire et que Mons r de Savoie n’en a peu faire l’alliénation sans le
13
consentement de l’Empereur, il sera bien aisé de leur respondre et dire que,
14
Pignerol ayant esté autresfois possédé par la France et que M r de Savoie
15
l’ayant

35
15 depuis] Fehlt in A1 und Ae.
depuis receu par gratiffication de cette Couronne, il ne tenoit pas
16
cette place, lors qu’il l’a eschangée, autrement qu’il fait à présent le Marquisat
17
de Saluces qui ne relève point de l’Empire

41
Die Markgrafschaft Saluzzo gehörte nominell zum Reich, war aber dem Herzog von Savoyen
42
von König Heinrich IV. von Frankreich entrissen und durch die Verträge von Paris und Lyon
43
1600/1601 im Austausch gegen andere Gebiete zurückerstattet worden (vgl. J. Du Mont V 1
44
S. 3, 10. Dadurch waren nach französischer Auffassung die Rechte des Reiches erloschen).
.

18
Les Espagnolz ne s’opposans pas à ce que le Roy demeure Maistre de
19
Pignerol prétendront peult estre que Sa Majesté y tienne une si foible
20
garnison qu’elle ne puisse donner jalouzie à l’Estat de Milan ny les obliger
21
à tenir sur pied de grandes forces pour la deffence dudit Estat, après mesme
22
que la Paix sera establie, surquoy il sera bien aisé au Roy de les satisfaire sur
23
ce poinct, parce que tous ses Estatz estans unis, Sa Majesté peut beaucoup
24
plus facilement et en moins de temps envoyer des troupes en ces quar-
25
tiers-là, lors que le bien de son service le requerra, que ne sçauroient faire les
26
Espagnolz dans le Milanois, à cause de l’esloignement de leurs Estatz et
27
des lieux où ilz peuvent prendre des soldatz. Cependant

36
27 il faut] A1 wohl besser: il y faut; B1 und B2 fügen neue Ortsbestimmungen hinzu, vgl.
37
S. [79, 11] , [25–26] .
il faut tousjours
28
deux mil hommes et ne faut se restraindre à un nombre certain.

29
[3b. Casale]

30

38
30– 43,2 Pour la garnison – ledit Duc] Nach B und C bis auf Geringfügiges wörtlich über-
39
nommen
; vgl. S. [79, 17–21] .
Pour la garnison françoise de Cazal, les Espagnolz feront d’autant plus
31
d’instance à ce que le Roy la retire et remette cette place entre les mains de
32
M r de Mantoue qu’ilz ne désespèrent pas de s’en rendre Maistres quelque

[p. 43] [scan. 77]


1
jour, soit par le moyen de quelque eschange ou par d’autres négociations
2
qu’ilz pourront faire avec ledit Duc.

3

23
3–8 Surquoy – à son Maistre] Ae läßt den Passus aus. In B1 bis B3 als Randnotiz; vgl.
24
S. [79, 32–39] .
Surquoy il est à remarquer que le

25
3 Marquis de Spinola] de hinzugefügt nach A1; fehlt in A2.
Marquis de Spinola

45
Ambrosius Spinola (1569–1630), spanischer Feldherr.
disoit que l’esta-
4
blissement des François dans Cazal devoit estre beaucoup plus sensible au
5
Roy d’Espagne que non pas dans Pignerol, et qu’il estoit d’advis, en cas
6
que Sa Majesté Catholique fut obligée de consentir que lesdits François
7
demeurassent en l’une de ces deux places, que ce fut plustost dans Pignerol
8
que dans Cazal,

26
8–9 et qu’il n’estoit – François de Cazal] Fehlt in A1, Zeilensprung; vgl. S. [27, 1] , [25–28] .
et qu’il n’estoit pas si préjudiciable à son Maistre.

9

27
9–12 Il faudra – désirer] Nach B und C an anderer Stelle und mit Veränderungen über-
28
nommen; vgl. S. [84, 35–85, 2] . (Im ursprünglichen Text von B1 noch im gleichen Zusammenhang
29
wie in A, aber gekürzt; vgl. S. [81, 15–17] , dazu [18–25] .)
Il faudra faire beaucoup valoir la sortie des François de Cazal, et les
10
Ministres du Roy la pourront mesnager si adroitement que, se relâchant en ce
11
poinct, ilz en pourront tirer de l’utilité en autre chose que Sa Majesté
12
pourra désirer.

30
12– 44,5 Mais en retirant – infaillible] Im ursprünglichen und endgültigen Text von B1 ( und
31
so bis C) anders; vgl. S. [81, 26–38] und S. [81, 1–82, 11] . – Jedoch wurden die letzten Zeilen,
32
ab portant assurance ( S. [44, 2] ), wörtlich sowohl nach ursprünglich B1 ( vgl. S. [81, 35–38] )
33
als auch in eine Abschrift in B1 ( vgl. S. [82, 6–8] , bis Estatz, und Fortsetzung S. [82, 31–32] )
34
übernommen und erst hier von Ri gering geändert bzw. erweitert ( vgl. S. [82, 8–11] ).
Mais en retirant les troupes françoises de ladite place, il
13

35
13 faudra] A1: faut.
faudra bien pourveoir à sa seureté, parce que la foiblesse de M r de Mantoue
14
est telle que sans l’assistance de Sa Majesté il luy est impossible de la

36
14 garentir] A1: conserver.
garentir
15
des entreprises des Espagnolz.

16
Pour cet effect on y pourroit establir une garnison de Suisses que

37
16–17 M r de Mantoue] A1: le Duc de Mantoue.
M r de
17
Mantoue prendroit à son service et à sa solde, pour la subsistance de laquelle
18
le Roy peut donner une somme d’argent

38
18 audit Duc] A1: audit Sieur Duc; so auch Ae an dieser Stelle.
audit Duc par forme de pension qui
19
seroit employée au payement de ladite garnison.

20

39
20–44,5 Les moyens – infaillible] Daneben eine Randnotiz in A2, als solche auch nach B1
40
bis B3 übernommen ( vgl. S. [82, 35–41] ). In A1 und in Ae dagegen als fortlaufender Text
41
( nach S. [44, 5] infaillible) geschrieben: Il faudra faire [ A1: Il faut faire] concevoir adroicte-
42
ment à M r de Mantoue que cette précaution que le Roy doit désirer n’est pas fondée sur
43
le doubte que Sa Majesté ayt de sa personne, de l’affection de laquelle elle est trop [ A1:
44
très] asseurée, mais de crainte que ses successeurs n’ayent pas les mesmes intentions qu’il a.
Les moyens que l’on prendra pour assurer et affermir la Paix

46
Diese werden S. [47, 8–18] und S. [49, 18–50, 25] erörtert.
serviront
21
aussi beaucoup à la seureté de ladite place. Et puis que le Roy a tant fait
22
pour la conserver et empescher qu’elle ne tombast entre les mains des

[p. 44] [scan. 78]


1
Espagnolz, Sa Majesté peut avec grande raison demander une promesse
2

20
2 audit Duc] A1: audit Sieur Duc.
audit Duc, portant assurance de ne consentir jamais à aucune négociation
3
ou Traitté, par lequel ladite place soit mise au pouvoir des Espagnolz, ce
4
dont le bien et les Estatz qu’il possède en France, joinctz à sa parolle, seront
5
une caution infaillible.

6
[3c. Mantua]

7

21
7–13 Pour la garnison – permettre] Nicht nach B1 übernommen; vgl. S. [26, 3–4] , [42–44] ;
22
aber in der endgültigen Fassung von B1 Vorschlag betr. einer venezianischen Garnison für Ca-
23
sale; vgl. S. [81, 6–8] , [10–82, 1] , [12–15] .
Pour la garnison qui est dans Mantoue de la part des Vénitiens, il n’y a
8
point de difficulté à la faire retirer aussi tost que la Paix sera establie, pourveu
9
qu’au mesme temps les garnisons de l’Estat de Milan soient réduites sur le
10
pied ordinaire, puisque la quantité de troupes extraordinaires que les
11
Espagnolz y ont tousjours eues ont

24
11 obligé – conservation] A1 und Ae haben die wohl bessere Lesart: obligé lesdictz Véni-
25
tiens à penser à la conservation.
obligé les Vénitiens à la conservation
12
de ladite place de Mantoue, la foiblesse dudit Duc ne le luy pouvant pas
13

26
13 permettre] In A1 folgt hierauf ein Passus, der in A2 und A e fehlt. Aus dem Inhalt dieser
27
Stelle in Verbindung mit der A1-Lesart S. [41, 19–21] wird deutlich, daß A1 zeitlich vor A2 liegt
28
( vgl. Einleitung S. [7, 10–25] und S. [27, 4–6] , [33–34] ): Pour la restitution de Sabionnette on
29
ne sçait pas, si le Duc de Parme prétend garder cette place, mais bien dict-il publiquement
30
qu’il n’y a nulle prétention et qu’il est prest de la remettre entre les mains de la Princesse
31
d’Estillan, à la prière de laquelle il y a une garnison.
32
Il est vray qu’il parle de la gran’despense qu’il a faicte pour l’entretènement de ladicte
33
garnison, ce qui signifie apparemment qu’il en voudra estre rembourcé et garder par
34
provision ladicte place mesme audict remboursement.
35
Il est du bien de tous les Princes d’Italie d’empescher qu’une place si importante pour sa
36
scituation ne tombe entre les mains des Espagnolz

46
Vgl. hierzu S. [40, 38–45] und S. [41, 36–42] .
, à quoy il sera bien aysé d’apporter des
37
précautions par le moyen de la ligue qu’on prétend restablir pour la fermeté de la Paix.
38
Und weiter wie in A2, S. [44, 15] . Der Passus findet ab B1 in einer neugefaßten Sektion eine Ent-
39
sprechung
( vgl. S. [112, 1–8] ).
permettre.

14
[3d. Veltlin, Graubünden]

15

40
15– 45,7 Quant – Paix générale] Ab B1 inhaltlich, d. h. was den Vertrag von Monzon betrifft,
41
entgegengesetzt (vgl. S. [111, 7–20] . Diese Differenz beruht auf Ereignissen (vgl. Einleitung S. [6, 33–7, 9] ) und läßt somit die zeitliche Priorität aller A- vor den B-Handschriften folgern.
Quant à la restitution de la Valteline, le Comte Duc

44
Gaspar de Guzman de Olivares, leitender spanischer Minister (1621–1643).
l’affectionnant
16
presque plus qu’aucune autre chose, par ce qu’il tire vanité d’estre autheur du
17
Traitté de Mouzon[!]

45
Vertrag von Monzon 1626; vgl. S. [111, 36–41] .
, dans lequel il prétend avoir surpris manifestement
18
les François, il faut tâcher,

43
18–19 en ce poinct, de retirer] A1: en ce poinct-là, retirer.
en luy donnant contentement en ce poinct, de
19
retirer en contreschange quelque notable profit et advantage en d’autres.

[p. 45] [scan. 79]


1
Il faudra en ce fait particulier avoir un grand soing de faire expliquer le
2
Traitté de Mouzon[!] raisonnablement selon la juste intention des Grisons.
3
Et cela fait, on pourra retirer sans inconvénient les armes du Roy, tant de la
4
Valteline que des Grisons, principalement, si les deux ligues

41
Unten S. [47, 8–18] und S. [50, 6–25] erörtert.
qui seront
5
proposées pour la seureté de la Paix sont particulièrement obligées à
6
prendre les armes contre celuy des deux Roys qui contreviendra au Traitté
7
de Mouçon [!], expliqué comme il sera par la Paix générale.

8

29
8–18 Pour ce – et d’autre] Nicht nach B1 übernommen; vgl. S. [26, 3–4] , [42–44] .
Pour ce qui est de la démolition des fortifications faites dans le pais des
9
Grisons, les Espagnolz et les Impériaux n’auront pas raison de le prétendre,
10
si les Grisons estiment à propos pour la seurté de leur pais d’en conserver
11
quelques unes eux mesmes, puis qu’estans Seigneurs libres dudit pais, il
12
leur doibt estre permis d’y faire tout ce que les autres Souverains peuvent
13
faire dans leurs Estatz, quand bon leur semble.

14
[3e. Sonstige italienische Eroberungen]

15
Quant à la démolition du fort de Breme et à la restitution de ce que les
16
armes du Roy et

30
16 de ses alliéz occuperont] A1: de Monsieur de Savoye ont occupé. Für den inhaltlichen
31
Zusammenhang vgl. die Textstelle aus A1 S. [50, 36–51, 34] .
de ses alliéz occuperont en Italie, ce sera le juste contre-
17
poidz de ce que les Espagnolz tiendront en France lors du Traitté de la
18
Paix, le tout se restituant réciproquement de part et d’autre.

19
[4. Lothringen. Die Bistümer Metz, Toul, Verdun]

20

32
20–22 La restitution – engagé] Nach B und C bis auf das zweite justement ( S. [45, 22] )
33
wörtlich übernommen; vgl. S. [88, 7–9] .
La restitution de la Lorraine

Zum Folgenden vgl. S. [88, 38–46] .
ne peut estre demandée juridiquement,
21
premièrement, parce que le Roy l’a justement acquise par le droit de la
22
guerre, à laquelle les outrages qu’il a receus du Duc l’ont justement engagé.
23

34
23–27 Et si les Espagnolz – particulier] Im ursprünglichen und endgültigen Text von B1
35
( und so bis C) anders; vgl. S. [91, 42–92, 22] , S. [91, 13–92, 3] .
Et si les Espagnolz et Impériaux veulent obliger

36
23 le Roy] A1: Sa Majesté.
le Roy à cette restitution,
24
il faut qu’ilz rendent en premier lieu tout ce qu’ilz ont conquis en ces
25
derniers temps en Allemagne à moins juste tiltre, et particulièrement le
26
Palatinat et le Wirtemberg

42
Hierzu S. [110, 34–40] . Näheres bringt die Fassung A der Instruktion auf S. [48, 2–17] .
, et en second lieu force anciennes conquestes
27
moins fondées

37
27 qui se verront – particulier] A1: dont on faict un estat particulier; Ae wie A2.
qui se verront dans un estat particulier.

28

38
28– 46,4 Il est – souverains] Nach B und C mit kleinen Änderungen ( im ursprünglichen
39
und endgültigen Text von B1) übernommen; vgl. S. [94, 4–9] , [13–30] .
Il est à considérer en second lieu que

40
28 la Lorraine] In Ae gestrichen und marginal ersetzt durch: le pais que le Duc Charles tenoit.
la Lorraine est de trois natures

43
Vgl. S. [94, 35–40] .
.

[p. 46] [scan. 80]


1
La première conciste en ce qui dépend et relève du Roy qui a esté si
2
juridiquement confisqué

26
2 pour crime] A1: par droict; A2 demgegenüber verstärkt.
pour crime de félonnie qu’on ne peut avec
3
apparence le redemander ny prétendre sans faire une nottable lézion au
4
droit commun de tous les Princes souverains.

5

27
5–11 La seconde – de raison] Nach B und C bis auf Geringfügiges wörtlich übernommen;
28
vgl. S. [94, 10][95, 4] .
La seconde en ce qui dépend des Eveschéz dont le Roy est Protecteur

37
Vgl. S. [94, 41–48] .
,
6
et par conséquent qu’on ne luy peut demander avec raison, principalement
7
en déclarant ne vouloir le retenir que comme Protecteur desdits Eveschéz,
8
Sa Majesté se soubzmettant à en faire servir l’Empire ainsy qu’il est acou-
9
stumé.

10
La troisième partie est le corps dudit Duché de Lorraine dont l’on ne
11
peut prétendre la restitution avec apparence de raison,

29
11–19 en ce – prévoir] Ab B1 ganz anders; vgl. S. [95, 4–8] .
en ce qu’il pourroit
12
donner lieu au Duc Charles de commettre nouvelles et semblables offences
13
envers le Roy à celle, où son outrecuidance l’a desjà porté, veu principa-
14
lement que, n’estant pas trop sage, il n’est point capable de l’observation
15
d’un Traitté, ce qu’il a desjà vériffié par l’infraction de trois consécutifz

38
Gemeint sind wohl die Verträge von Vic (1632 Januar 6), Nancy (1633 Sept. 6) und die
39
Abdankungserklärung von Mirecourt (1634 Januar 19); J. Du Mont VI 1 S. 28, 54, 57.
40
Der Herzog hatte alle drei für erzwungen und deshalb unverbindlich erklärt.
, et
16
que la garentie générale de la Paix

41
Durch die beiden S. [47, 8–18] und S. [50, 6–25] erörterten Ligen.
n’est pas bonne pour ce qui le concerne,
17
entant que ses places sont si proches de la France qu’il auroit fait une bou-
18
tade, non seulement devant qu’on l’en peut empescher, mais auparavant
19
qu’on la peut

30
19 prévoir] Schluß des Auszuges Ae.
prévoir.

20
[5. Niederlande]

21

31
21–25 Les intérestz – afaire] Nach B und C übernommen, und zwar mit einer Erweite-
32
rung
in B1, sonst bis auf Geringfügiges wörtlich; vgl. S. [107, 3–7] , 33.
Les intérestz de la Holande se trouveront grandement difficilles. Cepen-
22
dant, le chemin en estant

33
22 aucunement] Fehlt in A1, womit sich der gegenteilige, aber – von cependant abhängig –
34
durchaus plausible Sinn ergibt. Andererseits erhält sich aucunement in allen späteren Fassungen
35
bis zu den Ausfertigungen; vgl. S. [107, 4] .
aucunement frayé par les conditions ausquelles la
23
Trêve a esté faite par le passé et par les dernières propositions qui en ont
24
esté mises plusieurs fois sur le tapis, il semble qu’on pourra se tirer des
25
difficultéz qui se

36
25 rencontreront] A1: rencontrent.
rencontreront en cette afaire

42
Vgl. S. [107, 39–43] .
.

[p. 47] [scan. 81]


1
[6. Deutsche Fragen]

2

33
2–6 Quand – instruction] Nach B und C bis auf grande ( S. [47, 3] ) wörtlich übernom-
34
men
; vgl. S. [108, 4–8] .
Quand aux intérestz de l’Allemagne, il sera dificille d’en donner de bonnes
3
instructions, à cause de la multitude et grande diversité d’iceux, et en effect
4
M rs les Ambassadeurs les aprendront mieux sur les lieux de ceux qui seront
5
envoyéz de tous les Princes qu’on ne pourroit les leur faire sçavoir par la
6
présente instruction.

7
[6a. Deutsche Liga]

8

35
8–18 Cependant – cautions] Ab B1 ganz anders; vgl. S. [71, 8–15] , 27–41. – A zum
36
gleichen Sachverhalt auch S. [49, 18][50, 25] .
Cependant ilz doivent dès cette heure considérer en général que le
9
principal intérest que le Roy

37
9 doibue] A1: doit.
doibue avoir pour le bien de la Chrestienté est
10
qu’il y ayt une ligue puissante en Allemagne

41
Auf diese Liga kommt Richelieu S. [50, 14–25] nochmals zurück.
, tant des Catholiques que des
11
Protestans, qui puisse empescher la Maison d’Austriche d’y estre absolument
12
Maistresse et porter les armes de l’Empire contre qui bon luy semblera,
13
selon l’appétit et la passion des Espagnolz.

14
On peut faire désirer cette ligue dextrement à tous les Princes d’Alle-
15
magne, tant partisans de la Maison d’Austriche qu’autres, pour leur propre
16
seureté et liberté; et par après elle peut estre procurée ouvertement comme
17
estant nécessaire pour la seurté de la Paix générale, dont ladite ligue et celle
18
d’Italie peuvent estre bonnes, seules, et certaines cautions.

19
[6b. Schwedische Satisfaktion]

20

38
20–32 L’intérest – sa seureté] Ab B1 ganz anders, vgl. S. [108, 10–16] , 41–44; doch ein
39
Teil aus A als Randnotiz in B1 bis B3, vgl. S. [108, 26–34] .
L’intérest des Suédois sera de grande considération et se trouvera fort
21
difficille dans le Traitté de la Paix.

22
Leur but sera de conserver de grandz establissemens dans les conquestes
23
qu’ilz ont faites.

24
Celuy des Espagnolz et de toute l’Alemagne sera de les desdommager
25
purement et simplement en argent et ne leur laisser pas

40
25 une poulce] So A2; A1: un poulce; zu lesen wohl: un pouce.
une poulce de terre
26
au deçà de la mer; et il semble que celuy de toute la Chrestienté est qu’ilz
27
conservent une seure entrée en Allemagne et de bonnes et certaines dessen-
28
tes au bord de la Mer Baltique dans la Poméranie pour tenir la Maison
29
d’Autriche en quelque bride et considération, au moins jusques à ce que
30
la Paix soit bien affermie et qu’elle ayt pris pied et de profondes racines
31
à l’ombre et à l’abry des ligues d’Italie et d’Allemagne qui doibuent estre
32
faites pour sa seureté

42
Die schon mehrfach erwähnten Ligen; vgl. S. [47, 8–18] und S. [50, 6–25] .
.

[p. 48] [scan. 82]


1
[6c. Bayern und Pfalz]

2

25
2–13 Les principaux – Lorraine] Ab B1 ganz anders; vgl. S. [109, 23][110, 14] .
Les principaux intérestz qui se trouveront à traicter en suitte de ce que
3
dessus seront ceux du Duc de Bavière et des Eslecteurs, enquoy est compris
4
la restitution du Palatinat, usurpé par l’Espagne, et en suitte celle du Duché
5
de Wirtemberg dont le Duc a esté despouillé par les forces de l’Empire.

6
Pour ce qui est du Duc de Bavière, ce seroit folie, et il ne seroit pas juste
7
de prétendre qu’il peut estre dépossédé de la dignité eslectorale, et il faut
8
tesmoigner

26
8 ouvertement avec] A1 wohl besser: ouvertement et avec.
ouvertement avec discrétion, pourtant le favoriser tout à fait
9
en cet article.

10
Il prétendra encore une grande partie du Palatinat Supérieur, ce qu’il
11
faudra favoriser ou retarder adroitement en ce qu’on pourra conformément
12
à la facilité ou dificulté qui se trouvera à conserver plus ou moings de la
13
Lorraine.

14
[6d. Württemberg]

15

27
15–17 Le mesme – Palatinat] Ab B1 ganz anders; vgl. S. [110, 15–21] .
Le mesme debvra estre fait pour le Duché de Wirtemberg, dont l’Empe-
16
reur désirera autant la conservation pour unir tous les Estatz de l’Archiduc
17
Leopold

37
Erzherzog Leopold V. von Österreich (1586–1632), Bischof von Passau und Straßburg, Statt-
38
halter und Landesfürst von Tirol und den vorderösterreichischen Landen, Gründer der jüngeren
39
(Tiroler) Linie der Habsburger. Nach seinem Tode war der Kaiser Regent Tirols und der
40
Vorlande geworden.
que l’Espagne celuy du

28
17 Palatinat] Von hier an in A1 andere Reihenfolge der nächsten Stücke: Zuerst folgt der Text
29
S. [49, 18][50, 25] : Reste à voir – leur affection; dann der in A2 fehlende Abschnitt über Sa-
30
voyen, vgl. S. [50, 36–51] , 34; nun erst der Abschnitt über Trier S. [48, 19][49, 5] und anschlie-
31
ßend der in A1 anderslautende über die Kaiserwahl: S. [49, 23–34] .
Palatinat.

18
[6e. Trier]

19
M rs les Ambassadeurs feront toute l’instance possible pour le restablisse-
20
ment de

35
20 Mons r l’Eslecteur de Trèves – affaire tous] A1 überspringt diese Worte; Trier wird
36
somit gar nicht genannt.
Mons r l’Eslecteur de Trèves

41
Philipp Christoph von Sötern (1567–1652), Erzbischof von Trier und Bischof von Speyer,
42
hatte 1631 einen Protektionsvertrag mit Frankreich abgeschlossen (vgl. J. Du Mont VI 1 S. 24)
43
und wurde deshalb nach Gefangennahme durch die Spanier im Jahre 1635 vom Kaiser in Haft
44
gehalten, aus der er erst 1645 entlassen wurde.
, intéressant en cette affaire tous
21
M rs les Eslecteurs et faisant veoir à tout le monde que la cause dudit S r
22
Eslecteur est d’autant plus juste qu’il n’a recherché le secours du Roy que
23
lors qu’il ne pouvoit l’avoir de l’Empereur, et qu’il s’agissoit non seulement
24
de la conservation de son Estat, mais de la Religion contre un Prince qui

[p. 49] [scan. 83]


1
sans cela l’eust entièrement abolie de ses Estatz, et contre lequel il s’estoit
2
heureusement maintenu par l’assistance du Roy,

20
2 et que] A1: et qui; et que scheint besser: abhängig von faisant veoir ( S. [48, 21] ) und
21
bezogen auf son restablissement ( S. [49, 4] ) etc.
et que, ne s’estant trouvé
3
perdu que par la surprise de ceux dont il devoit mesme attendre secours en
4
une telle cause, son restablissement touche notablement l’intérest de tous
5
les Princes. |

6
[6f. Römische Königswahl]

7
A2

22
7–16 On ne dit – eslection] Nicht nach B1 übernommen; vgl. dazu S. [26, 3–4] , 42–
23
44. In A1 lautet die entsprechende Stelle anders: On ne dict rien de particulier sur l’élection
24
du Roy des Romains, parce qu’on se doibt gouverner en cet article selon le vent du
25
bureau, c’est à dire que, si on trouve les Electeurs disposéz à l’affaire, les Ambassadeurs
26
ne s’y doivent point opposer, pourveu qu’elle ne se fasse qu’aprèz la Paix, ains au con-
27
traire ilz tesmoigneront aux Ministres de l’Empereur, du Roy d’Espagne, et de leurs
28
partisans, la désirer seulement a esté condition.

29
Si aussi ilz recognoissent que les Electeurs en fussent esloignéz et qu’apparemment leur
30
prétention peut réussir, ilz pourront adroitement les y fomenter, sans s’en rendre ouverte-
31
ment partisans. Cependant, pour tesmoigner la bonne intention du Roy dès cette heure,
32
il déclare aux Sieurs Ambassadeurs que, pourveu que la Paix généralle soit faicte et
33
asseurée par les ligues dont il est parlé cy dessus, il n’a aucune intention de troubler
34
l’eslection du Roy des Romains.

35
Aus dem Inhalt dieser Stelle wird deutlich, daß A1 zeitlich vor A2 liegt, d. h. vor der Kaiser-
36
wahl
( vgl. die Einleitung S. [7, 28][8, 9] und S. [27, 4–6] , 33–34 ); dementsprechend fehlt in A1
37
auch gegenüber A2 die Erwähnung von Gutachten über die Nichtigkeit der Wahl, vgl. S. [55, 9–10] ,
38
41–44.
On ne dit rien de particulier sur le sujet de l’eslection du Roy des Ro-
8
mains

42
Die Wahl Ferdinands III. zum römischen König erfolgte am 22. Dezember 1636. Sie wurde
43
von Frankreich als nichtig angesehen, weil die Kurfürsten von Trier und Pfalz an der Ausübung
44
ihres Wahlrechts gehindert waren. – Zur Bedeutung dieses Datums für die Datierung von
45
A 1 und A 2 vgl. Einleitung S. [7, 28][8, 9] .
, sinon qu’estant nulle, comme elle est selon qu’il paroist par l’escrit
9
qui en a esté dressé exprès

46
Auf verschiedene Memoires zu dieser Frage wird auch S. [55, 9–10] verwiesen.
, M rs les Ambassadeurs ne la doibuent point
10
aprouver. Mais c’est à eux d’en parler avec la prudence qu’ilz estimeront
11
nécessaire sur les lieux, le tout conformément au langage que les Suédois et
12
autres confédéréz en voudront tenir.

13
Cependant ilz feront bien cognoistre aux Impériaux et Espagnolz qu’en
14
faisant une bonne Paix, on ne veut point empescher que le Roy de Hongrie
15
ne soit esleu Roy des Romains, mais qu’il est à propos pour luy mesme que
16
les formes soient observées en son eslection. |

17
[7. Kollektive Sicherheit]

18
A1

39
18– [50,25] Reste à voir – leur affection] In A1 an einer früheren Stelle, vgl. S. [48, 28–31] ;
40
nicht in den Haupttext von B1 übernommen, aber Verwendung zu einer Randnotiz in B1 bis B3;
41
vgl. S. [71, 27–40] .
Reste à voir

26
[49,18] quelles] A1 und A2 fälschlich qu’elles.
quelles précautions on peut prendre pour establir la seureté
19

27
[49,19] et durée] A1: et la durée.
et durée de la Paix.

[p. 50] [scan. 84]


1
Estant impossible de diviser la Maison d’Austriche, séparant celle d’
2
Allemagne des intérestz d’Espagne, et d’affoiblir présentement les Espagnolz
3
dans l’Italie, il est impossible d’en trouver une qui soit certaine et phisi-
4
que, et partant il faut se contenter de celles qui moralement parlant parois-
5
tront les mieux fondées.

6
Les deux ligues dont est parlé cydessus est ce qui semble le mieux fondé,
7
tous les Princes

28
7 d’icelles] A1: d’Italie, bezieht sich offenbar schon auf den Text S. [50, 10–11] (vgl. dazu
29
S. [50, 32–33] ); an der vorliegenden Stelle ist aber von den zwei Ligen die Rede; vgl. S. [50, 6] .
d’icelles s’obligeans de porter ses armes contre celuy qui
8
fera quelque innovation au préjudice de ce qui sera arresté par le Traitté
9
de la

30
9 Paix] A1 macht keinen Satzeinschnitt, sondern hat nur ein Komma, was sinnvoller erscheint.
Paix. Apparemment

31
9 son establissement] A1: cet establissement.
son establissement sera ferme et solide, et il n’y
10
aura pas grande peyne à faire réuscir cette ligue, puis que tous

32
10–11 les Princes d’Italie] A1: lesdits Princes d’Italie, bezogen auf die Lesart aus A1
33
S. [50, 28] .
les Princes
11
d’Italie la désirent avec passion, comme le seul moyen d’assurer leurs
12
Estatz à l’advenir et se garentir des continuelz attentatz des Espagnolz.
13
En considération dequoy

34
13 le Grand Duc a fait] A1 wohl besser: le Grand Duc en a fait; en bestimmt die Proposi-
35
tion
näher.
le Grand Duc a fait la proposition il y a long
14
temps

43
Vielleicht der Großherzog Ferdinand II. von Toskana, der 1635 ein Bündnis der italienischen
44
Staaten unter Führung des Papstes zum Schutz ihrer Neutralität anstrebte, aber am Widerstand
45
des Papstes scheiterte. Ob er auch mit Frankreich angeknüpft hat, ist nicht bekannt. – Zu den
46
französischen Ligaplänen in Italien vgl. im übrigen M. Avenel VII S. 695ff.
, et que d’autre part elle est aussi nécessaire pour tous les Eslecteurs
15
et autres Princes de l’Empire, ausquelz il ne sera pas mal aisé de la persuader,
16
puisque par ce moyen leurs privillèges seront conservéz et plus considéréz,
17
et qu’il ne sera pas lors permis à l’Empereur de mettre sur pied toutes fois
18
et quantes qu’il luy plaira de grandes armées à leur préjudice, ny se porter
19
à faire des guerres pour complaire aux Espagnolz, sans avoir le consen-
20
tement desdits Princes, au moings des Eslecteurs, lesquelz voyans que le
21
Roy n’a autre but, en voulant empescher la Maison d’Austriche d’usurper
22
leur authorité, que de conclure une Paix qui ne soit subjetté[e] à l’advenir à
23
aucune altération, et qu’il apporte pour cela tous ses soings, contribueront
24
de leur part tout ce qu’il leur sera possible pour la faire réuscir; et Sa Majesté
25
par ce moyen gagnera leur cœur et leur affection.

[p. 51] [scan. 85]


1
[8. Maria Medici und die Mécontents]

2

37
2–24 Si M rs – désirer] Nach B1 bis B3 mit einer Reihe von Änderungen übernommen; vgl.
38
S. [133, 10][134, 5] .
Si M rs les Ambassadeurs prévoyent que les Espagnolz qui cherchent
3
quelques fois plus le vent que la réalité des choses veulent parler de la
4
Royne Mère

45
Maria Medici, Mutter König Ludwigs XIII. Vgl. S. [18, 42–45] , S. [132, 9][133, 2] , 39–40.
pour procurer son restablissement comme un article du
5
Traitté, ilz préviendront M r le Légat et luy feront sçavoir que ce n’est point
6
une affaire à estre mise sur le tapis en ce lieu, moins par les Espagnolz
7
que par aucuns autres.

8
Qu’ilz se doibuent contenter d’avoir fait le mal, ou au moings, y avoir
9
beaucoup aydé, procurant la sortie de la Royne Mère et voulant se
10
prévaloir de son desreiglement.

11
Que pour monstrer que le Roy ne leur a pas commandé d’en user ainsy
12
pour éviter de satisfaire à ce qu’on peut désirer raisonnablement de luy en
13
cet article, il offrira volontiers à la Royne Mère, par l’entremise de M r le
14
Légat, de luy donner telle pension que Sa Saincteté estimera

39
14–16 à propos – elle veut demeurer] A1 hat eine andere Konstruktion: à propos, pour-
40
veu qu’elle se retire des mains … et qu’elle veille [ für veuille] demeurer.
à propos, si, se
15
retirant des mains des Espagnolz qui luy ont donné diverses fois assez de
16
sujet de mescontentement, elle veut demeurer dans son pais natal qui est
17
le lieu le plus honnorable où elle puisse passer le reste de ses jours.

18
Que pour tesmoigner que ce n’est point l’occasion de la Paix qui fait
19
entrer le Roy en une telle offre, Mond. S r le Légat peut sçavoir du S r de
20
Gondy, Résident du Grand Duc, si Sa Majesté ne luy a pas donné charge,
21
il y a plus

41
21 de faire en sorte – cet offre] A1 statt dessen: de trouver invention de le faire accep-
42
ter de la part de son Maistre.
de trois ans, de faire en sorte que la Royne acceptast cet offre, et
22
si pour cet effect il n’a pas esté en Flandre pour adroitement insinuer en
23
l’esprit de la Royne Mère que c’estoit la plus honnorable condition qu’elle
24
peut désirer.

25

36
25 affection] Hier folgt in A1 an der schon S. [48, 28–31] näher bezeichneten Stelle: Pour
37
donner contentement à M r de Savoye, en cas que pour le bien de la Paix il fust nécessaire
38
de restituer aux Espagnolz ce que les armes du Roy et les siennes auroyent conquis dans
39
le Milanois, et pour délivrer Sa Majesté de la promesse qu’elle luy a faicte de l’assister
40
en une guerre contre les Génois suivant le Traicté secret de Pignerol, il y aura de moyens;
41
mais ceux qui donneront plus da. [ sic! d’après] l’esprit de Son Altesse seront que le Roy
42
luy promette de quitter dans quelque temps la protection dans laquelle il tient la ville
28
de Genève, et de se porter à rendre ladicte ville à l’ancienne obéissance, en quoy Sa
29
Majesté pourroit trouver son compte suivant les projects qui en ont esté faicts autresfois,
30
principalement pour avoir le moyen d’estendre leurs limites de Pignerol.

31
L’autre est le tiltre de Roy, Son Altesse le désirant avec une extrême passion, ainsy
32
qu’il est aysé à juger par les instances continuelles qu’elle en a faict faire jusques à cette
33
heure. Celuy de l’argent ne sera pas aussy un foible moyen pour satisfaire Son Altesse
34
qui n’en a pas beaucoup et qui faict de grandes despenses.

35
In A2 fehlt dieses Stück, vgl. S. [27, 6–8] , 35; ab B1 tritt eine neugefaßte Sektion an seine
36
Stelle, vgl. S. [76, 5–17] , 44–47.

43
25–27 Que, si quelque – condition] Nach B1 bis B3 mit kleinen Änderungen über-
44
nommen
; vgl. S. [134, 24][135, 2] .
Que, si quelque aversion naturelle l’empesche de vouloir demeurer en ce
26
lieu, si Sa Saincteté trouve bon de la retenir à Ferrare, Boulogne, ou autre
27
lieu de son obéissance, le Roy luy offre de la défrayer selon sa condition.

[p. 52] [scan. 86]


1

25
1–4 Si les Espagnolz – responce] Nach B1 bis B3 mit kleinen Änderungen übernommen;
26
vgl. S. [135, 10–13] .
Si les Espagnolz veulent en suite se mesler des affaires de ceux qui seroient
2
mescontentz en France

44
Ihre Namen nennt Richelieu in B1 in einer Randnotiz; vgl. S. [135, 22–24] .
, il faut faire cognoistre à M r le Légat que leur
3
prétention est tellement contre le droit des gens qu’elle mérite plustost une
4
risée qu’une responce.

5
[9. Grundsätzliches zur Verhandlungstaktik]

6

27
6–8 Après – importantes] Nicht nach B1 übernommen; vgl. S. [52, 29–30] bzw. S. [62, 6] .
Après les mémoires cy dessus qui concernent les difficultéz qu’on peut
7
prévoir de loing qui se rencontreront au Traitté de la Paix, deux choses sont
8

28
8 principalement] A1: principalles et.
principalement importantes.

9

29
9– [53,7] La première – prétendre à la Paix] Ab B1 als Section première an den
30
Anfang der Instruktion gerückt; vgl. S. [62, 4][63, 14] , [64, 1–7] , dazu auch S. [62, 21–34] .

31
9–13 La première – et d’Espagne] Ab B1 erweitert, aber dabei die Zeilen dans les bonnes
32
graces – et d’Espagne ( S. [52, 10–13] ) fast wörtlich übernommen; vgl. S. [62, 6–12] , 7–10.
La première que M rs les Ambassadeurs s’insinuent autant adroitement
10
qu’ilz pourront dans les bonnes graces de tous ceux, avec lesquelz ilz auront
11
à traicter, et particulièrement de tous ceux

34
11 qu’ilz] A1 fälschlich nur qui.
qu’ilz recognoistront avoir
12
jalouzie et soubçon de la trop grande union qui est entre la Maison d’Austriche
13
d’Alemagne et d’Espagne.

14

35
14–20 Pour cet effect – la balance] Nach B und C mit einer Reihe von Änderungen
36
übernommen; vgl. S. [62, 13–20] .
Pour cet effect ilz doibuent faire cognoistre à tous, soit Catholiques, soit
15
Protestans, que Sa Majesté ne prétend

37
15 rien – Italie] A1 wohl besser: rien ny en Allemagne ny en Italie.
rien en Alemagne ny en Italie, qu’elle
16
désire seulement par tout une bonne Paix, et que,

38
16 si] A1 läßt si fälschlich aus.
si les Espagnolz ne se
17
veulent contenir en Paix par la considération de la raison, on puisse les
18
y obliger par celle d’une bonne et puissante union, en laquelle le Roy ne
19
veut entrer que pour assister sans aucun intérest les Princes, soit d’Italie,
20
soit d’Alemagne, et maintenir la balance.

21

39
21–23 On pourra – l’Italie] Nach B und C wörtlich übernommen; vgl. S. [63, 1–3] .
On pourra doucement faire concevoir à ceux, avec lesquelz on traittera,
22
qu’ainsy que Pignerol est nécessaire au Roy comme une porte pour le secours
23
de l’Italie,

40
23–24 ainsy – s’agrandir] Ab B1 anders; vgl. S. [63, 3–6] .

41
23 ainsy – séparée de] A1: aussy Sa Majesté désire n’estre pas plus de ;A1 fehlt séparée,
42
dagegen scheint n’estre pas plus gegen A2 die bessere Lesart zu sein.
ainsy Sa Majesté désire plus n’estre séparée de l’Allemagne par la
24
Lorraine pour cette raison que pour aucun désir

43
24 qu’elle ait] Fehlt in A1.
qu’elle ait de s’agrandir.

[p. 53] [scan. 87]


1

16
1–5 Se gouvernant – mesurées] Nach B und C mit starken Änderungen übernommen; vgl.
17
S. [64, 1–7] .
Se gouvernant adroittement sur le pied de ces principes généraux, et
2
tâchant de fomenter le soubçon que certains Princes auront de la Maison
3
d’Austriche, et de faire veoir aux autres qui seront partisans de ladite
4
Maison qu’on n’en veut point la ruyne et qu’on n’en envie point la grandeur,
5
pourveu qu’elle demeure dans

18
5 des bornes] A1: les bornes.
des bornes justes et mesurées,

19
5–7 on croit – à la Paix] Nicht nach B1 übernommen; vgl. S. [53, 16–17] bzw. S. [64, 7] .
on croit
6
qu’une adroitte conduitte ne favorisera pas peu la justice de ce que le Roy
7
peut prétendre à la Paix.

8
[10. Unterlagen für die Verhandlungen]

9

20
9–11 La seconde – du Roy] In B1, wo der Katalog der Handakten für die Gesandten zum
21
letztenmal erscheint, statt dessen ein Lemma; vgl. S. [136, 19–20] ( dazu 1–18).
La seconde est de se pourvoir soigneusement de toutes les pièces

24
Mehrere Memoires, für die Kölner Friedensverhandlungen angefertigt und nach Überschrift und
25
Datierung offensichtlich die hier gemeinten, sind gedruckt bei P. Dupuy und in Mémoires et
26
instructions ; die meisten der in dem letztgenannten Werk gedruckten Gutachten finden sich
27
auch in Négociations secrètes I. Näheres über die genannten Werke S. [163, 27–38] .
28
Der Abdruck der einzelnen Memoires wird in den folgenden Anmerkungen nachgewiesen.
, dont
10
on peut avoir besoin pour justiffier la justice des propositions qui seront
11
faites par M rs les Ambassadeurs sur les prétensions du Roy.

12

22
12–15 Il faut– juridiquement] Nach B1 gekürzt übernommen; vgl. S. [136, 21–23] , 33–37.

23
12 Il faut – celles] A1: Il faut en outre avoir celles.
Il faut entre autres

29
Von hier bis zum Schluß ist der Text der Instruktion wörtlich mit nur geringfügigen Ände-
30
rungen einer Weisung Richelieus an den Kanzler [Pierre Séguier] vom 6. Dezember 1636
31
( M. Avenel V S. 705–07) entnommen, worin er die für den Kongreß von Köln vorzubereitenden
32
Gutachten aufzählt. Dem Abdruck Avenels liegt eine Kopie von der Hand Dupuys zugrunde,
33
ohne Unterschrift und mit dem Randvermerk M r le Cardinal. Es kann sich demnach auch um
34
einen Entwurf (Dupuys?) gehandelt haben. Jedenfalls ist dieses Schriftstück Vorlage für A1
35
gewesen und nicht umgekehrt, denn A1 hat einen zusätzlichen Abschnitt, der sich mit einem
36
Gutachten zur Auslegung des Vertrages von Monzon beschäftigt (vgl. S. [55, 6–8] . Dieser
37
Abschnitt steht in A1 am Schluß der Instruktion (in A2 ist er an eine frühere Stelle gerückt;
38
vgl. S. [55, 19–21] ), so daß er zwanglos als Hinzufügung gegenüber der Weisung Richelieus
39
verstanden werden kann. Im übrigen, wenn die Weisung später als A1 entstanden wäre, so müßte
40
– insofern sie verbindlichen Charakter hatte – der Abschnitt zum Gutachten über Monzon
41
in A2, das mit Sicherheit später als die Weisung entstanden ist, fehlen. – Das Datum der Wei-
42
sung ist somit terminus post quem für A 1 (vgl. zur genaueren Datierung von A1 Einleitung
43
S. 7, 10–16, 31– [8, 9] .
avoir toutes celles qui peuvent justifier que Mons r
13
de Savoie a peu vendre Pignerol et la France l’achapter et le posséder sans
14
préjudice de l’Empire pour plusieurs raisons, et entre autres, par ce que
15
autresfois elle l’a possédé juridiquement

44
Dieses Gutachten in Mémoires et instructions S. 214–30, Négociations secrètes
45
I S. 41–45, P. Dupuy S. 571–88, hier mit dem Vermerk fait en mars 1637 et délivré
46
à M r le Cardinal Richelieu.
.

[p. 54] [scan. 88]


1

21
1–5 De plus – jure belli] B1 inhaltlich ganz anders; vgl. S. [137, 4–9] , 1–3, [136, 38] .
De plus celles qui peuvent

22
1 servir à] Fehlt in A1.
servir à justiffier que le Roy peut justement
2
retenir

23
2 toute] Fehlt in A1.
toute la Lorraine,

24
2 le Barrois] le nach A1 eingesetzt; A2 fälschlich la Barrois.
le Barrois par confiscation à cause de la rébellion
3
du Duc qui à raison de ce Duché est Vassal de ce Royaume, les dépen-
4
dances des trois Eveschéz, par ce que

25
4 Sa Majesté] A1: le Roy.
Sa Majesté en est Protecteur, et le corps
5
du Duché jure belli

37
Mémoires et instructions S. 325–361, Négociations secrètes I S. 58–66. Ein
38
anderes Gutachten zum gleichen Thema bei P. Dupuy S. 539–562. – Über die französischen
39
Ansprüche auf Metz, Toul und Verdun siehe Mémoires et instructions S. 382–391,
40
Négociations secrètes I S. 67f. und, etwas ausführlicher, P. Dupuy S. 573–578; hier
41
für Köln bestimmt und datiert: fait en février 1637.
.

6

26
6–9 De plus–en suitte] In B1 anders; vgl. S. [137, 10–12] , 27–29 und S. [139, 4–5] , 35–39.
De plus toutes celles qui peuvent justiffier beaucoup d’usurpations que
7
l’Espagne et l’Empire ont faites sur leurs voisins

42
Eine ganze Reihe von Gutachten hierzu in Mémoires et instructions S. 44–63, Négo-
43
ciations
secrètes I S. 11–14.
et autres Princes avec
8
d’aussi foibles prétextes que le Roy a eu nottable

27
8 intérest] A1: suject.
intérest de conquérir la
9
Lorraine et la retenir en suitte.

10

28
10–13 De plus – injuste] Nach B1 mit kleinen Änderungen übernommen, vgl. S. 137,
29
13–16; dort von Ri durch einen Absatz ergänzt, vgl. S. [137, 17–22] , 37–39.
De plus celles qui peuvent avérer, comme justement les Duchéz de Man-
11
toue et du Montferrat appartiennent à M r de Mantoue, d’à présent, et
12
comme par conséquent le dessein qu’avoient les Espagnolz de l’en des-
13
pouiller estoit très injuste

44
Über Mantua liegt kein gedrucktes Gutachten vor.
.

14

30
14–16 De plus – Pape] Ursprünglich fast wörtlich nach B1 übernommen, dann gestrichen;
31
vgl. S. [137, 40–44] .
De plus celles qui peuvent faire veoir qu’il a esté libre à M r de Parme de pren-
15
dre les armes avec tel party que bon luy a semblé, et que pour les avoir prises
16
pour la France, il ne peut estre despouillé ny de l’Empereur ny

32
16 du Pape] Hier folgt in A1 zuerst der Abschnitt S. [55, 11–15] : Il faut en outre
33
porter – il a tenu.
du Pape

45
Auch hierzu kein gedrucktes Gutachten.
.

17

34
17– [55,2] De plus – retenir] Nach B1 bis auf das erste De plus ( S. [54, 17] ) wörtlich
35
übernommen; vgl. S. [138, 1–6] .

36
17 De plus celles qui] A1 statt dessen: Il fault encore amasser les pièces qui.
De plus celles qui peuvent justiffier la franchise et liberté de Mess rs les
18
Eslecteurs, et en particulier, comme M r l’Eslecteur de Trèves a peu et deu
19
s’appuyer de la France pour se garentir du Roy de Suède, en un temps où
20
l’Empereur ne s’en pouvoit garentir luy mesme

46
Mémoires et instructions S. 305–325, Négociations secrètes I S. 55–58,
47
P. Dupuy S. 563–572 mit Vermerk fait en mars 1637.
.

[p. 55] [scan. 89]


1
De plus celles qui

16
1 peuvent] A1: sont bonnes à.
peuvent faire voir que l’Empereur ny le Roy d’Es-
2
pagne ne peuvent avec apparence retenir

17
2–5 aucune – droit] Ursprünglich wörtlich nach B1 übernommen, dann bis auf wenige
18
Worte gekürzt; vgl. S. [138, 18–22] , 6.
aucune chose du Palatinat et du
3
Wirtemberg et demander la restitution de la Lorraine, et que, quand mesme
4
ilz voudroient restituer ces deux pièces, il ne s’ensuit pas que le Roy deust
5
faire le mesme de la Lorraine, veu qu’il y a tout un autre droit

35
Gutachten über Württemberg: Mémoires et instructions S. 64–70, Négociations
36
secrètes I S. 14–16. Über Pfalz findet sich kein gedrucktes Gutachten; über Lothringen
37
vgl. S. [54, 37–41] .
.

6

19
6–8 De plus – Grisons] Schlußstück der Instruktion in A1: der folgende Absatz S.
20
[55, 9–10] fehlt, vgl. S. [55, 25–27] ; die letzten Absätze S. [55, 11–15] stehen in A1 an einer
21
früheren Stelle, vgl. S. [54, 32–33] . – Diese Folge läßt darauf schließen, daß A1 später als
22
eine Weisung vom 6. Dezember 1636 entstanden ist; vgl. S. [53, 29–43] .

23
Der Abschnitt wird nach B1 ursprünglich wörtlich übernommen, dann von Ri geändert; vgl.
24
S. [138, 7–8] , 23–25, 28–30.
De plus non seulement toutes les explications qui ont esté faites sur le
7
Traitté de Mouçon [!], mais celles qui ont esté prétendues par la France et
8
les Grisons

38
Dieser Satz über Monzon in A1 und A2 fehlt in der S. [53, 29–43] erörterten Vorlage,
39
die dadurch zur Datierung von A1 beiträgt. – Eines der hier gemeinten Gutachten ist vielleicht
40
das in Mémoires et instructions S. 78f. gedruckte.
. |

9
A2

25
9–10 De plus les – particuliers] Fehlt noch in A1, entsprechend der Tatsache, daß die
26
Kaiserwahl hier als nicht vollzogen behandelt wird (vgl. S. [49, 23–36] und daraus zur Datierung
27
von A1 Einleitung S. [7, 31][8, 9] .

28
Der Abschnitt wird von A2 nach B1 bis auf De plus wörtlich übernommen, aber erst im
29
Anschluß an den letzten Abschnitt aus A (S. [55, 11–15] ); vgl. S. [138, 13–14] bzw. 9–12.
De plus les nulitéz de l’eslection du Roy des Romains, dont le S r Stel
10
donnera des mémoires particuliers

41
Vgl. S. [49, 8–9] . – Stella de Morimont, Sieur de Tercy, Gesandtschaftssekretär und Gehilfe
42
des Grafen d’Avaux; über ihn M. Avenel VI S. 774 Anm. 3. – Auch dieser Satz fehlt in
43
der S. [53, 29–43] erörterten Vorlage vom 6. Dezember 1636; desgleichen noch in A1, das eben-
44
falls vor der Kaiserwahl vom 22. Dezember liegt (vgl. S. [49, 23–36] , 42–44 und S. [7, 31][8, 9] ).
. |

11
A1

30
11–13 Il faut – faitz] Nach B1 ursprünglich wörtlich übernommen, dann von Ri geändert;
31
vgl. S. [138, 9–11] , 34–35.
Il faut en outre porter tout ce qui peut justifier la scéance et le rang qu’ont
12

32
12 tenu] A1: eu.
tenu les Ambassadeurs de tous les Princes chrestiens aux divers Traittéz
13
de Paix qui se sont faitz;

14

33
14–15 et veoir, s’il – a tenu] In B1 anders; vgl. S. [138, 11–12] und S. [139, 6–7] , 35–39.
et veoir, s’il n’y a point eu quelque Cardinal qui

34
14 s’y] A1 nur se.
s’y soit trouvé de la part
15
des Roys, et quel rang il a tenu

45
Gutachten über Rangfragen in größerer Zahl in Mémoires et instructions S. 1–26,
46
Négociations secrètes I S. 3–9, darunter auch einige über den Rang der Kardinäle in
47
Diensten weltlicher Fürsten.
.

[p. 56] [scan. 90]


1
4

Aktenvermerk zur Fassung A2 der Hauptinstruktion


2
[1638?]

3
AE , Corresp. pol. Allem. 15 fol. 206/206’: Reinkonzept von unbekannter
4
Hand. Ebd. fol. 207/207’: Kopie, wahrscheinlich vom Kanzlisten, der den Entwurf
5
A2 der Hauptinstruktion geschrieben hat.

6
Am Kopf von Reinkonzept und Kopie die gleiche Datierung wie bei A2: 1638,
7
und zwar mit Tinte von dem Kanzlisten geschrieben, der den Entwurf B1 der Haupt-
8
instruktion und vermutlich auch B2 mit marginalen Kopfvermerken versehen hat .

9
Beide Handschriften des Aktenvermerks sind ohne Lemma oder aktenmäßige
10
Bezeichnung. Der Zusammenhang mit der Hauptinstruktion geht nur aus dem In-
11
halt hervor. Er läßt es zu, das Aktenstück als ein Arbeitsstadium zwischen A2
12
und B1 zu bestimmen: Es werden hier Ergänzungen zur Fassung A2 zusammenge-
13
stellt, die B1 zwar nicht in der Form des Aktenvermerks übernimmt, aber ein
14
Niederschlag ist dort in einigen Punkten erkennbar.

15
Auf Grund der Zwischenstellung zwischen A2 und B1 der Hauptinstruktion ist
16
auch die Datierung 1638, die A2 zu spät ansetzt, für den Aktenvermerk nicht zu
17
widerlegen, der jedenfalls später als A2 (Februar/März 1637) und früher als B1
18
(August/September 1641)

Vgl. für die Daten S. [7, 10–25] , [8, 32][9, 10] .
entstanden sein muß.

19
Unser Druck folgt der Kopie des Aktenvermerks und berücksichtigt die gering-
20
fügigen Besonderheiten des Reinkonzepts. Im Lesartenapparat wird auf die ent-
21
sprechenden Stellen in A2 und B1 der Hauptinstruktion verwiesen.

22

29
22–23 Sur le premier poinct – d’assembler les Députtéz] In A1 ist der Abschnitt über
30
Rangfragen und Verhandlungsmodus noch nicht vorhanden, sondern zum erstenmal in A2 ( vgl. S.
31
[38, 7][39, 29] , S. [40, 2] , 22–23 ) . Mithin kann sich der Aktenvermerk frühestens auf A2 oder
32
den nicht bekannten Entwurf von A2 ( vgl. S. [27, 12–17] ) beziehen.
Sur le premier poinct qui concerne la difficulté des scéances et la manière
23
d’assembler les Députtéz:

24
Il ne s’y peut rien adjouster.

25
L’on pourra encores supléer à la difficulté qui se rencontrera

24
[56,25] avec] Im Reinkonzept Korr. des Schreibers statt ursprünglich entre.
avec ces
26
M rs les négociateurs de la part du Légat et de la République:

27
faisant que les Députtéz envoyent vers les uns et les autres des
28
personnes de leur part capables et inteligens.

33
25–28 L’on pourra encores – capables et inteligens] Dieser Abschnitt berührt offenbar die
34
Schwierigkeit, daß der päpstliche Legat nicht mit den Protestanten verhandeln konnte. Sie wurde
35
zum erstenmal in A2 behandelt ( vgl. S. [38, 25][39, 7] ) , mit dem Vorschlag, daß der Legat –
36
vom venezianischen Gesandten ist nicht die Rede – nur über Mittelspersonen verhandeln solle.
37
Ähnlich lautete ursprünglich auch noch B1 ( vgl. S. [65, 32–36] , [66, 34–36] ) . Hier hat Ri dann die
38
betreffende Wendung … Ministres du Pape … ne traittent que par personnes interpo-
39
sées gestrichen und den Rest des Satzes auf beide Vermittler bezogen ( les Entremetteurs;
40
vgl. S. [66, 38–39] , [65, 17] ) . Von dieser Korrektur gesehen, muß sich nun aber der anschließende,
41
von A2 nach B und C übernommene Abschnitt über die notwendigen Qualitäten der personnes
21
interposées ( vgl. S. [66, 1–5] ) auf Mittelspersonen für beide Vermittler beziehen, so daß die
22
Instruktion indirekt den Vorschlag des Aktenvermerks übernehmen würde: sowohl der päpstliche
23
als auch der venezianische Friedensvermittler soll über Mittelspersonen der Gesandten verhandeln.

[p. 57] [scan. 91]


1

25
1–2 Pour la conservation–Porto] Dieser Passus war wohl als sachliche Ergänzung zu A2
26
gedacht ( vgl. S. [44, 7–13] ) . Doch wurde der A-Abschnitt über die Sicherung von Mantua nicht
27
nach B1 übernommen ( vgl. S. [26, 3–4] , 42–44 ) .
Pour la conservation de Mantoue il faut que, dès maintenant et le plustost
2
qu’il sera possible, le Duc face fortiffier Porto.

3

28
3–9 Pour le Parlement–la liberté germanique] Auch dieser Passus sollte A2 sicherlich ergän-
29
zen, das im Abschnitt über die Bistümer Metz, Toul, Verdun (vgl. S. [46, 5–9] ) noch nichts
30
Entsprechendes hat. Über das Parlament von Metz erscheint zuerst in B1 ein abgebrochener Satz
31
von Ri (vgl. S. [97, 1–2] , 42–46), ferner eine Randnotiz (vgl. S. [97, 9–23] ), die allerdings das
32
Verhältnis Reichshofrat – Reichskammergericht nicht berührt wie der Aktenvermerk. Anderer-
33
seits beinhaltet sie im Verhältnis zum Aktenvermerk statt Verteidigung schon die Beanspruchung
34
der absoluten Judikatur des Parlaments von Metz gegenüber dem Reichskammergericht. Das gewinnt
35
in C1 seine endgültige Formulierung (vgl. S. [97, 2–7] ).
Pour le Parlement de

36
3 Metz] Im Reinkonzept an dieser Stelle ein Absatz.
Metz: Encores qu’il soit à Thoul, il ne laisse pas de
4
s’attribuer les apellations qui alloient à Spir lors de son establissement.

5
L’on peut dire au contraire que la Maison d’Austriche a énervé
6
la mesme Chambre de Spir en attribuant au Conseil Aulique de
7
l’Empereur les principaux droitz de l’Empire qui relevoient de
8
Spir, ce que le Roy désire estre restably en faveur de la liberté
9
germanique.

10

37
10–20 Sur l’article qui – et en tirer avantage] Neben diesem Passus sowohl im Reinkonzept
38
als auch in der Kopie folgende Randnotiz: Not z, où et en quelle sorte l’on parlera du restab-
39
lissement des Princes et Seigneurs du Pays Bas.

40
Zur Unterstützung der Rechte und Forderungen der deutschen Verbündeten Frankreichs und –
41
in gewissen Grenzen – auch der neutralen deutschen Stände sagt A2 noch nichts. Entsprechende
42
Abschnitte befinden sich zum erstenmal in B1 ( vgl. S. [69, 6–11] und S. [108, 9–10] ) . Hier wird
43
die im Aktenvermerk vorgesehene Berücksichtigung der neutralen deutschen Stände aufgegriffen,
44
insofern Ri die Unterstützung der Herzöge von Lüneburg und Braunschweig-Wolfenbüttel fordert
45
( vgl. S. [108, 9–10] , 21–22, 38–40 ) .
Sur l’article qui traitte les intérestz de l’Allemagne:

11
Les Députtéz auront charge expresse de soustenir les droitz et
12
justes demandes de tous les Princes, villes et communautéz, et
13
Seigneurs particuliers, compris dans les aliances avec la France, et
14
mesmes de ceux qui auront recours à la France, se désistans du
15
party de l’Empereur, soit par neutralité ou par jonction de leurs
16
armes avec la France;

46
16 ilz] So nach dem Reinkonzept; in der Kopie fehlt ilz.
ilz feront

47
16 toutes fois] Im Reinkonzept nachträglicher Zusatz des Schreibers.
toutes fois différence de ceux aus-
17
quelz l’on est estroittement obligé par Traitté spécial ou par
18
quelque obligation moins estroitte et plus générale, pour ne se
19
charger de la restitution de plusieurs choses dificiles à obtenir, dont
20
l’on se pourra départir et en tirer avantage.

[p. 58] [scan. 92]


1

4
1–3 Sur l’article des – de bons négociateurs] Weder in A2 ( vgl. die Abschnitte S. 47,
5
8–18 und S. [50, 6–25] ) noch in B1 ( vgl. S. [71, 8–15] ) wird so sehr auf schnelle Verwirkli-
6
chung
der für Deutschland und Italien geplanten Ligen gedrängt.
Sur l’article des ligues:

2
Il est temps, dès cette heure, de faire ménager ces ligues en y emplo-
3
yant de bons

7
3 négociateurs] Im Reinkonzept setzt der Schreiber noch zu einem neuen Absatz an: Si.
8
Damit bricht die Handschrift jedoch ab.
négociateurs.


9
5

Die Ausfertigung der Hauptinstruktion für Münster – Handschrift C2


10
Paris 1643 September 30

11
Instruction donnée à Messieurs le Duc de Longueville Henry d’Orléans,
12
Prince et Comte souverain de Neufchastel, Comte de Dunois et de Tancar-
13
ville, Connestable héréditaire de Normandie, Gouverneur et Lieutenant
14
général pour le Roy audit pais, Chevallier de ses ordres, et Cappitaine de
15
cent hommes d’armes de ses ordonnances, le Comte d’Avaux Claude de
16
Mesmes, Commandeur des ordres de Sa Majesté, Surintendant des finances
17
de France, et l’un des Ministres d’Estat, et le Comte de la Roche des Aubiéz
18
Abbel de Servien, Conseiller de Sa Majesté en tous ses Conseilz, tous trois
19
envoyéz de la part de Leurs Majestéz en Allemagne en qualité d’Ambassa-
20
deurs extraordinaires plénipotentiaires pour la Paix générale qui se doit
21
traitter à Munster

22
[Präambel]

23
Toute la Chrestienté a esté surprise de la mort du Roy dernier décédé de
24
glorieuse mémoire

35
König Ludwig XIII. starb am 14. Mai 1643. Die Regentschaft für den unmündigen Ludwig XIV.
36
führte seine Mutter, Anna von Österreich.
, et les François auroient eu juste suject de se pleindre
25
du jugement de Dieu, si, enseignéz dans la Religion chrestienne et catholique,
26
et par l’exemple mesme de ce grand Prince ilz n’avoient appris qu’il faut
27
se soubzmettre aux arrestz de sa providence, laquelle a fait succéder le
28
Roy à présent régnant pour le bien de toute l’Europe et de ce Royaume;
29
et que la Régence en ait esté defférée à la Reyne Mère de Sa Majesté, tant par
30
le deffunt Roy, son Seigneur, que par le commun désir des Grandz, des Cours
31
souveraines, et de touts les Peuples.

32
Leurs Majestéz ont trouvé ce Royaume engagé en une puissante guerre
33
contre l’Empereur, le Roy Catholique, et plusieurs Princes leurs alliéz, à
34
laquelle Sa Majesté deffunte avoit esté portée par la nécessité de se conserver

[p. 59] [scan. 93]


1
en sa dignité et ses Estatz en leur entier, et pour protéger et deffendre aussy
2
les Princes ses alliéz. Mais comme d’un costé l’on voit tant d’ennemis, l’on
3
ne s’est pas trouvé desnué de partizans ny d’alliéz, lesquelz maintenant
4
veulent bien suivre les conseilz que tiendra la France, professant une liaison
5
sincère et parfaicte en l’assurance qu’ilz ont de trouver en Leurs Majestéz
6
une correspondance esgale et telle qu’elle doit estre attendue d’une Reyne
7
de haute extraction, ayant le cœur et les sentiments dignes d’elle, qui,
8
touchée de l’amour de son filz, du bien de ce Royaume, et de celuy des
9
Peuples que Dieu a racheptéz de son sang, respire après la Paix, pour
10
empescher que celuy des Chrestiens ne soit espendu, et pour voir cesser les
11
maux qui sont attachéz à la continuation de la guerre.

12
On ne peut pas dire que ce sentiment ait commencé en Sa Majesté, le
13
Roy d’immortelle mémoire l’avoit tousjours eue dans son cœur, et l’on
14
doit à sa gloire avouer cette vérité que jamais Prince n’a tant eu de guerre
15
et que jamais Prince ne l’a tant aborée, aussy si l’on considère celle où il
16
s’est engagé, comme celles qu’il n’a peu éviter, esgalement èz unes et èz
17
autres l’on verra que la seule obligation de donner à ses sujectz catholiques
18
le libre exercice de leur Religion, les contenir en leur devoir, chastier leur
19
rébellion, et conserver la Paix dans la Chrestienté, luy a fait prendre les
20
armes, sachant qu’il estoit obligé comme Roy à qui Dieu avoit donné son
21
auctorité, de le faire révérer et employer sa puissance pour la deffense des
22
Princes qu’on vouloit opprimer; l’événement des choses qui est la seule
23
considérée par les Peuples a bien justiffié que Dieu l’avoit tousjours
24
conduict par la main, que les Anges combattoient pour sa fortune, que, s’il
25
en a esprouvé quelque revers, ce n’a jamais esté en sa présence ny en sa
26
personne, mais seulement quand ceux qui commandoient ses armées ny
27
ont pas fait observer la discipline qu’il leur avoit recommandée, ny suivy
28
les ordres qu’il leur avoit donnez. Les bons succèz ne l’ont jamais enflé, dans
29
la prospérité il a tousjours nourry les pensées de la Paix, la Reyne a suivy ce
30
chemin, qui volontiers après le gaing d’une bataille

38
30–34 et la prise – par terre] Marginaleinschub in C1, von dem zweiten in C1 korrigierenden
39
Kanzlisten ( der erste hat das Lemma S. [58, 12–22] zugesetzt; vgl. S. [34, 1–2] , 26–35 ) .
et la prise d’une ville
31
aussy importante et si considérée par son assiette et ses fortiffications, et des
32
meilleures des Pais Bas comme est Thyonville

40
Thionville (Diedenhofen) wurde am 10. August 1643 von dem Herzog von Enghien erobert.
, et des progrèz que font en
33
tous lieux les armes de France et celles de ses alliéz, particulièrement en
34
Italie avec divers avantages par mer et par terre, au commencement de son
35
avènement en a embrassé les ouvertures qui luy estoient présentées; les
36
premières en sont nées en nostre Sainct Père le Pape Urbain VIII e

41
Die Friedensbemühungen Urbans VIII. führten schon 1636 zum Plan eines Kongresses in Köln,
42
der aber nicht von allen Mächten beschickt wurde und seine Verhandlungen daher nicht aufnehmen
43
konnte.
qui a
37
recogneu, tant au Règne passé qu’en celuy du présent, que la France l’a

[p. 60] [scan. 94]


1
tousjours désirée; et le Roy de Dannemarck

36
Christian IV., dessen fortgesetzte Vermittlungsversuche aber mehr die Entfernung der Schweden
37
aus Deutschland als einen wirklichen Frieden zum Ziel hatten.
, aiant fait aussy des ouvertures
2
pour parvenir à mesme fin, est un juste tesmoing de la sincérité de nostre
3
conduicte. Dieu, lassé de noz misères et de chastier les péchéz de son Peuple,
4
a inspiré aux parties une esgale volonté, un chacun estant exhorté à suivre
5
les conseilz de la Paix. Les lieux pour entrer en conférence sont enfin
6
arrestéz

38
Der Präliminarvertrag von Hamburg vom 25. Dezember 1641 hatte Münster und Osnabrück
39
zu Kongreßorten bestimmt.
, un chacun y députe, et Leurs Majestéz, ne voulants pas estre des
7
dernières à contribuer à un si bon œuvre, ayants considéré à qui cet employ
8

19
8 devoit] So C1 und C2; C3: pouvoit.
devoit estre confié, en ont jugé très dignes Monsieur le Duc de Longueville

40
Henri II d’ Orléans, Duc de Longueville, 1595–1663, hatte von 1636 bis 1643 verschiedene
41
militärische Kommandos in Italien inne, bevor er 1645 als französischer Hauptgesandter nach
42
Münster ging.
,
9
soit pour estre Prince sorty de la Maison de France, attaché à la grandeur
10
de la Couronne, que pour sa grande expérience au fait de la guerre et des
11
négotiations, ayant commandé en Allemagne et en Italie les armées de Sa
12
Majesté avec les Ministres et chefz de celles de Suède et négotié avec la
13
pluspart des Princes ses alliéz, intéresséz à la cause commune,

20
13– [61,6] le Sieur – est commise] Einschub in C1, von dem ersten in C1 korrigierenden Kanz-
21
listen
( vgl. S. [34, 1–2] , 26–35 ) , und zwar auf dem unteren Rand der entsprechenden Seite. Dieser
22
wurde später beschnitten, so daß in C1 der Text des Einschubs nur vorhanden ist bis zu den Worten
23
Traitté de Quierasque qui; vgl. S. [61, 3] . Der Rest läßt sich dem Wortlaut von C2 ent-
24
nehmen
.

25
C1 hatte an Stelle des Einschubs ursprünglich folgenden, dann gestrichenen Passus: et les
26
S rs Comtes d’Avaux et de Chavigny, vieillis dans le maniement des affaires public-
27
ques, ledit S r Comte d’Avaux cy devant employé en plusieurs célèbres et notables
28
Ambassades dont il s’est tousjours très dignement acquicté, et destiné à cet employ du
29
vivant du feu Roy d’immortelle mémoire, comme aussy ledit S r de Chavigny qui, eslevé
30
et nourry dans les affaires les plus secrettes et importantes de l’Estat, et aiant eu grande
31
part en toutes celles qui se sont exécutées par le passé, en a acquis une cognoissance
32
parfaite, et s’en pourront touts bien acquicter, auxquelz Duc et Comtes Anschluß an
33
S. [61, 7] : Leurs Majestéz ne ( vgl. hier S. [61, 24–26] ) prescrivent rien.

34
In C1 zeigt sich die Ablösung Chavignys durch Servien als Gesandten für Münster auch an
35
anderen Stellen; vgl. S. [61, 33–36] und S. [67, 39–40] .
le Sieur de
14
Mesmes, Comte d’Avaux

43
Claude de Mesmes, Comte d’Avaux, 1595–1650, seit 1627 französischer Gesandter in Venedig,
44
später lange Jahre in diplomatischen Missionen in Schweden, Polen und Deutschland.
, dèz longtempz employé dans le maniement des
15
affaires publiques et en plusieurs célèbres ambassades mesmes, auroit
16
esté destiné à celle cy du vivant du feu Roy d’immortelle mémoire, et le
17
Sieur de Servien, Comte de la Roche des Aubiéz

45
Abel de Servien, Comte de la Roche, 1593–1659, lange Zeit im diplomatischen Dienst in
46
Italien, wo er am 6. April 1631 den für Frankreich günstigen Frieden von Cherasco schloß,
47
später Staatssekretär des Krieges. Er wurde für Münster statt des ursprünglich vorgesehenen
40
Léon Comte de Chavigny, Staatssekretär für die auswärtigen Angelegenheiten von 1632 bis
41
Juni 1643 (vgl. S. [60, 25–35] ), bestimmt, weil er ein Anhänger Mazarins war.
, aussy norry[!] dans les
18
affaires de ce Royaume, tant en la charge de Secrétaire d’Estat qu’il a cy-

[p. 61] [scan. 95]


1
devant exercée à l’entière satisfaction de Sa Majesté et du Public, qu’en
2
d’autres importantes ambassades, particulièrement en celle d’Italie lors de
3
la conclusion du Traitté de Quierasque qui a réussy au bien et à l’avantage
4
de cette Couronne, ce qui leur ayant acquis aux uns et aux autres une grande
5
expérience et capacité, pourront s’acquitter dignement de la charge qui
6
leur est commise.

7
Leurs Majestéz ne

24
7 leur] Zusatz in C1, von dem ersten in C1 korrigierenden Kanzlisten (vgl. S. [34, 1–2] ,
25
26–35); leur ergänzt den ursprünglichen Text von C1 an der S. [60, 33] entsprechenden Stelle,
26
nach Einschub des S. [60, 20–24] ausgewiesenen Passus von derselben Hand.
leur prescrivent rien, sinon de conserver, soit à l’
8
assemblée ou au Traitté, les prééminences de cette Couronne, les avantages
9
qu’elle peut prétendre,

27
9 ceux de la Couronne] Korr. des ersten in C1 korrigierenden Kanzlisten ( vgl. S. [34, 1–2] ,
28
26–35) statt C1 ursprünglich: et celle.
ceux de la Couronne de Suède et

29
9 des] Korr. des ersten in C1 korrigierenden Kanzlisten (vgl. S. [34, 1–2] , 26–35) statt C1
30
ursprünglich: aux.
des S rs les
10
Estatz Généraux des Provinces Unies,

31
10–16 comme aussy – comme aux] Marginaleinschub in C1, von dem zweiten in C1
32
korrigierenden Kanzlisten ( vgl. S. [34, 1–2] , 33–35 ) statt C1 ursprünglich nur: et.
comme aussy à Madame et à Monsieur
11
le Duc de Savoye, si liéz de sang et d’affection avec Sa Majesté qu’elle establist
12
partie de son contentement à les voir restablir[!] en leurs Estatz et leur Mai-
13
son en la grandeur où elle a tousjours esté

42
Herzogin Christine von Savoyen war Regentin für ihren minderjährigen Sohn Karl Emanuel II.
43
Große Teile des Landes waren von Spaniern und Kaiserlichen besetzt.
. Et pour Madame la Landgrave de
14
Hessen

44
Landgräfin Amalie Elisabeth von Hessen-Kassel, die für den unmündigen Landgrafen Wilhelm VI.
45
die Regentschaft führte.
, sa constance et persévérance au bien et tout ce qu’elle a fait pour
15
le bon party veullent que l’on ayt un soing particulier de ses intérestz et
16
qu’il luy soit fait raison comme aux autres alliéz sur ce qui leur est légitime-
17
ment deu; et en marchant par cette voye royale de songer au bien des alliéz
18
et le procurer comme celuy de la France qui ne veut de Paix qu’à des con-
19
ditions justes et qu’elle puisse durer, ne prétendant de touts ses travaux
20
souffertz que d’avoir assuré la liberté publicque, Leurs Majestéz leur ayant
21
fait expédier un pouvoir absolu et tel qu’il convient à un Prince de la Maison
22
dudit Duc et à des personnes de la suffisance desdits S rs Comtes d’Avaux
23
et de

33
23 la Roche] So C2; C1 ursprünglich: Chavigny; das wurde von einer hier einmalig in C1
34
auftretenden Hand korrigiert zu la Roche; der zweite in C1 korrigierende Kanzlist (vgl. S. 34,
35
1–2, 33–35) strich auch dies und schrieb Servyen, was C2 nicht übernimmt, wohl aber C3
36
(vgl. zu solchen Differenzen zwischen C1 und C2 S. [34, 2–8] , 36).

37
In C2 steht la Roche zwar im laufenden Text, ist aber nachträglich von gleicher Hand ein-
38
gefügt worden; wie die verdünnte Papierstelle zeigt, nach Löschung von anderem, vermutlich dem
39
Namen Chavigny (vgl. eine entsprechende Korr. in C2 S. [67, 40–42] ).
la Roche, qui en une assemblée aussy grande et considérable que celle

[p. 62] [scan. 96]


1
qui se forme ont à y paroistre les Plénipotentiaires de la première et plus
2
auguste Couronne du monde, auxquelz, en partant, Leurs Majestéz ont
3
voulu le présent mémoire estre baillé pour leur servir d’instruction. |

4
B1

21
4 Section première ] Die Instruktion begann in A2 (für A1 vgl. S. [40, 2] , 22–23
22
bzw. S. [74, 28] , 35–36) und in der ursprünglichen Fassung von B1, d. h. hier vor der Sektionen-
23
einteilung (vgl. S. [30, 1–3] , 19–23), mit dem Stück, das der jetzigen Sektion II entspricht
24
(vgl. S. [38, 7] bzw. S. [64, 10] ). Dort hatte Ri in B1 marginal ein Lemma für die ganze Instruktion
25
entworfen (vgl. Text S. [64, 26–28] ).

26
Dann wurden in B1 zwei Blätter vorangelegt, auf denen Ch das von Ri konzipierte Lemma
27
für die Instruktion abschrieb und dann in veränderter Fassung das Stück über die Verhandlungs-
28
taktik aus dem Schlußteil von A (von A1 und A2, vgl. S. [52, 6][53, 7] ) niederlegte. Nach-
29
träglich hat Ri zwischen beidem noch eingefügt: Section 1 ere . Es ist anzunehmen, daß er damit
30
die im weiteren von Charp vorgenommene Einteilung von B1 in Sektionen anfing (vgl. S. [30, 1–3]
31
und 24–26).

32
Mit dem Lemma für die Gesamtinstruktion – das in B3 geringfügig abweicht (vgl. S. [31, 15]
33
19, 28–29) – und dem für die erste Sektion beginnt die Instruktion in B1–B3. Eine Ent-
34
sprechung zur Präambel, die in C1 hinzukommt (S. [58, 24][62, 3] ), fehlt.
Section première

5
[Grundsätzliches zur Verhandlungstaktik]

6
Lesdits S rs Ambassadeurs ont à remarquer que pour parvenir à leurs
7
A1
fins rien ne leur est plus important que de s’insinuer adroictement |

35
7–10 dans les bonnes graces – et d’Espagne] Für A vgl. S. [52, 10–13] ( da im Schlußteil
36
der Instruktion) .
dans les
8
bonnes graces de tous ceux, avec lesquelz ilz auront à traitter, et particu-
9
lièrement

37
9 de ceux] Ab B1; A ( vgl. S. [52, 11] ) : de tous ceux.
de ceux qu’ilz recognoistront avoir

38
9 jalousie de l’estroicte union] Ab B1, fortlaufender Text; A ( vgl. S. [52, 12] ) : jalouzie
39
et soubçon de la trop grande union.
jalousie de l’estroicte union
10
B1
qui est entre la Maison d’Austriche d’Allemagne et d’Espagne, | et du trop
11
grand pouvoir qu’elle s’acquiert par ce moyen au préjudice

40
11–12 de toute la Chrestienté] Ab B2, fortlaufender Text; B1: de tous les Princes de
41
la Chrestienté.
de toute la
12
Chrestienté.

13

42
13–20 Pour cet effect – aucun intérest] Gegenüber A verändert; dort im Schlußteil der
43
Instruktion; vgl. S. [52, 14–20] .
Pour cet effect ilz doivent faire cognoistre à toutes sortes de personnes
14
catholiques et protestantes que Sa Majesté ne prétend point s’agrandir en
15
Allemagne et en Italie aux despens d’autruy.

16
Qu’Elle désire seulement une bonne Paix en toute la Chrestienté et que
17
les affaires soient en tel estat que, si les Espagnolz ne veulent vivre en repos
18
par la considération de la raison, on puisse les y obliger par celle d’une
19
bonne et puissante union, en laquelle le Roy ne veut entrer que pour
20
contribuer à une si bonne fin sans aucun intérest.

[p. 63] [scan. 97]


1
A1
En suitte de cette première impression |

28
1–3 on pourra – l’Italie] Für A vgl. S. [52, 21–23] ( da im Schlußteil der Instruktion) .
on pourra doucement faire
2
concevoir à ceux, avec lesquelz on traittera, qu’ainsy que Pignerol est
3
B1
nécessaire au Roy comme une porte pour le secours de l’Italie, |

29
3–6 ainsy – des Estatz] In A anders und im Schlußteil der Instruktion; vgl. S. [52, 23–24] .
ainsy il
4
est important que Sa Majesté ne soit pas séparée de l’Allemagne, affin
5
qu’elle soit en estat de ne souffrir pas les oppressions qu’on pourroit faire
6
à divers Princes qui y possèdent des Estatz.

7
Ces M rs pourront, en continuant leur

30
7 discours] Korr. Charp in B1 statt B1 ursprünglich: pointe.
discours, représenter succintement
8
le grand nombre d’invasions, par le moyen desquelles la Maison d’Austriche
9
s’est

31
9 agrandie] B1 und B2: agrandie au préjudice; B3 läßt au préjudice aus.
agrandie du tiers et du quart. Dans l’énumération qu’ilz feront de
10
touts les Estatz qu’ilz occupent par violence, ilz insinueront doucement ce
11
qu’ilz ont usurpé sur la France, ajoustant que

32
11–12 le Roy – la crainte] Korr. Charp in B2; B1 und B2 ursprünglich: ce n’est pas
33
tant ce qui touche le Roy comme la crainte.
le Roy n’est pas tant touché
12
de son intérest comme de la crainte qu’il a qu’ilz

34
12 ne] Ab C1, fortlaufender Text.
ne veuillent à l’advenir
13
despouiller les Princes qui sont moindres que luy, pour

35
13 enfin] Korr. Charp in B2; B1 und B2 ursprünglich: par après.
enfin se rendre les
14
Maistres de

36
14 tout] Ab C1, fortlaufender Text.
tout l’univers. |

15
C1
Ce qui est dit de la Maison d’Austriche, de ses usurpations, et comme ilz
16
se sont accreuz aux despens de leurs voisins, est si cogneu d’un chacun
17
qu’avec raison on les a accuséz de prétendre à la monarchie universelle; et
18
qui considérera avec quelle injustice et desloyauté ilz ont usurpé la Navarre

37
König Johann von Navarra wurde 1512 von den Spaniern vertrieben, weil er spanischen Truppen
38
den Durchmarsch nach Frankreich verweigert hatte. Von dem Königreich Navarra blieb nur ein
39
kleiner Reststaat übrig, der 1589 durch Heinrich IV. mit Frankreich vereinigt wurde.
,
19
avec quel manquement de foy ilz ont chassé les forces de France du Royaume
20
de Naples qui avoit esté partagé avec eux, comme ilz ont éludé la restitution
21
si souvent promise

40
Im Jahre 1500 einigten sich Aragon und Frankreich über eine Teilung des Königreiches Neapel-
41
Sizilien. Bald danach kam es zu Streitigkeiten über die Abgrenzung der beiderseitigen Be-
42
sitzungen, in deren Verlauf die Franzosen 1503 aus dem Lande vertrieben wurden. Seitdem war
43
Neapel in aragonesischem Besitz.
, on[!] sera contrainct d’avouer qu’il y a aussy peu
22
d’assurance à ce qu’ilz promettent que de justice en leur possession. Il
23
sera de la prudence de M rs les Ambassadeurs de persuader les Entremet-
24
teurs

44
Vermittler wurden der päpstliche Nuntius Fabio Chigi und der Venezianer Alvise Contarini.
du Traitté de ces raisons, affin de leur insinuer qu’il est en
25
quelque sorte de leur obligation qu’ilz facent réparer ces manquements,
26
seul et unique moyen pour faire la Paix à conditions justes, et pour l’entre-
27
tenir. |

[p. 64] [scan. 98]


1
B1

20
1–7 Lesdits – mesurées] In A anders und im Schlußteil der Instruktion; vgl. S. [53, 1–5] .
Lesdits S rs Plénipotentiaires doivent se gouverner avec tant d’adresse sur
2
le pied de ces principes généraux qu’en taschant de fomenter et d’augmenter
3
les soubçons que les Princes ennemis de la Maison d’Austriche auront de sa
4
grandeur, ilz agissent en sorte avec ceux qu’ilz recognoistront estre ses
5
partisans qu’ilz leur facent cognoistre que le Roy n’en veut point la ruine
6
et qu’il n’envie pas mesme sa prospérité, pourveu qu’elle demeure dans des
7
bornes justes et mesurées.

8

21
8 Section seconde] Lemma in B1 von Charp zugesetzt; vgl. für dieses und die Lemmata aller
22
folgenden Sektionen S. [30, 1–3] , 24–26.
Section seconde |

9
[Rang- und Verfahrensfragen]

10

35
10–11 concernera] Korr. Ri in B1; A2 ( vgl. S. [38, 7–8] ) und B1 ursprünglich: sera
36
touchant.
A2
La première difficulté qui se rencontrera au Traitté de la Paix concer-
11
nera
l’ordre de la scéance de tous les Députéz, car bien qu’après M r le
12
Légat et les Ambassadeurs de l’Empereur le premier rang appartienne à la
13
France, l’orgueil des Espagnolz est venu jusques à tel poinct qu’ilz le
14
voudront

37
14 disputer] Randnotiz ( vgl. S. [68, 35–40] ) in B2 ( Charp) und B3, fehlt ab C1: Il est à
38
remarquer qu’au Traité de Vervins M rs de Bellièvre et de Sillery déclarèrent qu’ils
39
n’entreroient en aucun Traicté, si on mettoit la préséance de la France en compromis.
disputer.

15
Il se pourra encore trouver d’autres contestations de la part des Suédois
16
qui ne voudront pas assurément céder à l’Espagne, ny peut estre à la France.

17
Il se rencontrera encore

40
17 des difficultés] Korr. Ri in B1; A2 ( vgl. S. [38, 14] ) und B1 ursprünglich: d’autres
41
contestations.
des difficultés

42
17 semblables] In B3 vom Schreiber ausgelassen, aber von Charp bei seiner Kollation (vgl.
43
S. [32, 5–9] , 35–36) hinzugefügt.
semblables entre d’autres
18
Princes, et particulièrement entre

44
18 Holande] Korr. Ri in B1; A2 ( vgl. S. [38, 15] ) und B1 ursprünglich: Venise.
Holande et Savoye, qui seront très
19
difficiles à vuider,

45
19 par le] par ist Kollationszusatz Charp in B3 ( vgl. S. [32, 5–9] , 35–36 ) .
par ce que par le passé Savoye a précédé en beaucoup

[p. 65] [scan. 99]


1
B1
d’assemblées, et que maintenant |

22
1–3 les Estatz Générauxpas céder] Texteinschub Ri in B1 statt A2 ( vgl.
23
S. [38, 17–18] ) und B1 ursprünglich: que Venise est recogneue teste couronnée, elle prétend
24
avoir la préséance sans difficulté.
les Estatz Généraux qui voudroient
2
bien imiter les Vénitiens, quoy qu’ilz n’ayent pas raison, ne
3
veulent pascéder. |

4
A2

25
4–6 Et partant – conclure la Paix] Für A2 vgl. S. [38, 19–21] .
Et partant, si on ne trouve quelque expédient d’abord qui laisse toutes
5
ces difficultéz en arrière, sans qu’on soit contrainct de les décider, on
6
B1
passera plus de tempz à les terminer qu’à conclure la Paix, |

26
6–8 et il – de la Paix] Marginaleinschub Charp in B1. Zu den einleitenden Worten gestri-
27
chener
Ansatz Charp noch im Text, hinter conclure la Paix ( S. [65, 6] ) : Et on dégoûteroit.
et il seroit
7
impossible d’éviter le mescontentement de celle des parties qui seroit
8
contraincte de céder, ce qui nuiroit à l’avancement de la Paix. |

9
A2

28
9–12 Il semble – leurs alliéz] Für A2 vgl. S. [38, 22–25] .
Il semble que l’on peut trouver l’un de deux expédients.

10
Le premier seroit de faire diverses assemblées, c’est à dire que

29
10–11 les Entremetteurs s’assemblassent] Ab B1, fortlaufender Text, statt A2 ( vgl. S. 38,
30
23–24) : M r le Légat s’assemblast.
les Entre-
11
metteurs s’assemblassent par exemple un jour avec les Impériaux et touts
12
leurs adhérentz et un autre avec les François et tous leurs alliéz. |

13
B1

31
13–16 Mais cet – la France] In A2 anders; vgl. S. [38, 25][39, 3] . In B1 lautete der Passus
32
ursprünglich: Et cet expédient pourroit estre receu, s’il n’avoit des difficultéz particulières.
33
La première en ce que les Ministres du Pape ne veulent point traitter en personne avec
34
les Protestans. La seconde en ce que les Entremetteurs agiroient premièrement avec
35
l’Espagne à l’ombre de l’Empereur qu’avec la France. En troisième lieu en ce qu’il y
36
a beaucoup de difficultéz à vuider entre les alliéz de la France pour leur rang.

37
Ri strich den Anfang bis La première en einschließlich und ersetzte ihn im Text zunächst wie
38
folgt: Mais outre les difficultes qui se trouuent Entre nos allies pour
39
leurs rangs, Il ne se trouuera pas prattiquable, tant par; Anschluß an S.
40
[65, 14] : ce que les Ministres.

41
Dann strich er von dieser Korr. die Worte: outreIl ne se und schrieb darüber: Cet
42
Expedient ne se. Außerdem veränderte er, seiner Korr. entsprechend, den Anfang des zweiten
43
Satzes; statt La seconde en ce: Que par ce aussy. Den dritten Begründungssatz: En
44
troisième lieu – pour leur rang strich er ganz.

45
Die Worte premièrement avec l’Espagne rückte Charp in B2 an ihre endgültige Stelle.
Mais cet expédient ne se trouvera pas pratticable, tant par
14
ce que les Ministres du Pape ne veulent point traitter en personne avec les
15
Protestants, que par ce aussy que les Entremetteurs agiroient à l’ombre
16
de l’Empereur premièrement avec l’Espagne qu’avec la France.

17
Le second expédient est que les Entremetteurs voient les principales
18
parties selon leur ordre, l’Empereur le premier, la France le second, et
19
l’Espagne en suite. Et quant aux autres Princes de moindre considération
20
qui seront à Munster, entre lesquelz il y aura difficulté, on les peut voir
21
sans garder un ordre réglé. |

[p. 66] [scan. 100]


1
A2

40
1–7 La seule – particulièrement] Für A2 vgl. S. [39, 8–13] .
La seule difficulté qui se peut trouver en cet expédient est de sçavoir
2
qui seront ces personnes interposées, estant certain que, si elles ne sont
3
intelligentes et rompues aux Traittéz,

41
3–4 bienpassion] Texteinschub Ri in B1 ( das ergänzende et vor rompues, S. [66, 3] ,
42
erst ab B3) .
bien intentionnées, despou-
4
illées
de passion, et d’une grande activité, les affaires iront en une grande
5
longueur.

6
On estime qu’il ne faut point déterminer les personnes qui auront cette
7
charge, ny se restraindre à aucun particulièrement. |

8
B1

43
8–13 Si les – ensemble] In A2 anders; vgl. S. [39, 13–19] .
Si les Ambassadeurs d’Angleterre et de Dannemarck s’en veulent mesler,
9
la considération d’un Légat qui ne peut traitter avec eux les excluera
10
civilement,

44
10 et ainsy] Et ist Textzusatz Ri in B1 statt B1 ursprünglich Punkt und Absatz.
et ainsy les seulz Ministres du Pape, c’est à dire un Légat, par
11
luy ou par les Prélatz qui seront auprèz de luy, pourront négocier avec les
12
Princes catholiques, et l’Ambassadeur de Venize avec les Catholiques et
13
Protestantz tout ensemble. |

14
C1
Prendront bien garde lesdits S rs Plénipotentiaires que les Entremet-
15
teurs du Traitté, après avoir rendu les visites aux Ambassadeurs de l’
16
Empereur, ne suivent à voir ceux d’Espagne soubz prétexte qu’ilz sont
17

46
17–21 Le second – ordre réglé] In A2 anders, vgl. S. [39, 4–7] ; für den zweiten Satz
47
vgl. S. [39, 23–26] : möglicherweise ein lockerer Zusammenhang.

34
In B1 lautete der Passus ursprünglich: Le second expédient est à l’égard des Ministres du
35
Pape qu’ilz ne traittent que par personnes interposées et voyent les principales parties
36
selon leur ordre, l’Empereur le premier, la France le second, et l’Espagne en suite. Quand
37
aux autres Princes de moindre considération; und genauso weiter wie S. [65, 20–21] .

38
Von dieser Fassung strich Ri in B1 die Worte à l’égard – interposées et und schrieb dafür
39
in den Text: Que les Entremetteurs ; ferner ersetzte er Quand durch Et Quant.
logéz ensemble ou si proches les uns des autres que, passé pardevant eux
18
pour venir chercher ceux de France ou obmettre à les voir, qu’ilz n’eussent
19
satisfait à ce devoir envers eux, ce seroit trop clairement juger ce qui appar-
20
tient à cette Couronne, et quoy qu’ilz voulussent dire ne le pas ignorer
21
ny rien faire qui luy portast préjudice, mais seulement par forme d’expédient
22
voir les Ministres de Princes qui sont liéz ensemble, pour aprèz aller à ceux
23
des autres qui sont en union, et commencer par ceux de la France comme
24
chefz de l’un des partys, se garderont bien de souffrir cette conduicte
25
comme très préjudiciable à la grandeur de cette Couronne. L’on pourroit
26
dire que cette précaution est inutile pour ce que l’on ne doit point apré-
27
hender que les Ministres du Pape et de la République de Venize qui seront
28
apparemment les seulz Entremetteurs peussent commettre cette faute,
29
tant pour bien sçavoir ce qui appartient de droict à Leurs Majestéz, qu’en
30
Cour de Rome et à Venize le droict et prééminence de la France n’est point
31
contesté, qu’elle est en possession de ce qui luy appartient, et que dans
32
toutes les cérémonies qui se font à Rome et à Venize les Ambassadeurs
33
de France siègent immédiatement après ceux de l’Empereur, et que l’on y

[p. 67] [scan. 101]


1
observe si religieusement ce qui leur est deu que les neveux des Papes,
2
quand ilz vont donner les bonnes festes, commencent tousjours par la
3
maison de l’Ambassadeur de France.

4
Il importe tellement au bien des affaires de Sa Majesté, et M rs les Pléni-
5
potentiaires sont trop consumméz en celles du monde pour ignorer, combien
6
il leur est avantageux de gaigner la volonté des Médiateurs, sur lesquelz
7
vraysemblablement ceux qu’ilz employeront soubz eux auront auctorité.
8
Il est partant de leur prudence de les mesnager, et selon leur condition et ce
9
qu’ilz peuvent prétendre leur faire des offres, et les gaigner à quelque prix
10
que ce soit, rien ne devant estre cher qui produict un si grand effect, duquel
11
la fin sera de les avoir favorables et leurs Maistres en toutes les affaires qui
12
regardent la France, qui seront par eux persuadez que noz prétentions sont
13
justes, conviéz par cette raison de les appuyer, engagez à les faire valoir;
14
persuadant les Ministres des autres Princes à y condescendre, nous parvien-
15
drons à noz fins, ou du moins ilz parleront favorablement et justiffieront
16
la conduicte de la France. |

17
A2

34
17–19 Cet expédient – diligentz] Fortsetzung des Textes A2 ( vgl. S. [39, 20–22] ) bzw. B1
35
von S. [66, 13] . Der Zusammenhang ist durch die beiden in C1 eingeschobenen Abschnitte zerrissen.
Cet expédient ne semble pas seulement le meilleur, mais c’est quasi
18
l’unique qui puisse estre pratticqué et qui apparemment réussira à bonne
19
fin, si lesdits négociateurs sont habiles, sincères, et

36
19 diligentz] Vgl. für den in A2 folgenden Satz (S. [39, 23–26] ) ab B1 ein andersgefaßtes
37
Stück an früherer Stelle: S. [65, 19–21] .
diligentz. |

20
B1

38
20–22 On ne parle – teneur] In A2 anders; vgl. S. [39, 26–29] .
On ne parle point des difficultéz qui se pourront rencontrer à la signature
21
des Traittéz, par ce que pour les éviter entre ceux qui prétendent quelque
22
esgalité on a de coustume de signer divers papiers de mesme teneur.

23
Cependant, quelque expédient qui se prenne, en toute l’estendue de la
24
négotiation de la Paix M rs les Plénipotentiaires auront un soing particulier
25
de n’en recevoir point qui ne laisse la France en possession de sa préscéance
26
sur l’Espagne et conséquemment sur les autres Couronnes qui ne peuvent
27
avec raison entrer en compétance avec l’Espagne.

28
Section troisiesme |

29
[Behandlung der Verbündeten. Sicherung der französischen Eroberungen]

30
C1
La route que tiendront lesdits S rs d’Avaux et de

39
30 Servien] Korr. in C1, von dem zweiten in C1 korrigierenden Kanzlisten (vgl. S. [34, 1]
40
2, 33–35), statt C1 ursprünglich: Chavigny; auch in C2 ursprünglich Chavigny (wie ursprüng-
41
lich wohl auch an anderer Stelle, vgl. S. [61, 37–39] ), korrigiert von der ersten in C1 [!] korri-
42
gierenden Hand (vgl. S. [34, 1–2] , 26–35) zu Servien.
Servien, passant par la
31
Haye pour aller à Munster, leur donnera lieu de pressentir M rs les Estatz
32
sur le contenu au précédent article dont l’utilité est si visible pour convier
33
lesdits S rs des Estatz d’y entrer. Lesdits S rs auront charge de les en presser,

[p. 68] [scan. 102]


1
et leur estant donné une instruction particulière

45
Diese Sonderinstruktion, die der Hauptinstruktion beigegeben war, enthält Näheres über den
46
Auftrag für Den Haag; gedruckt als Nr. 10 S. 143ff.
de ce qu’ilz auront à
2
faire avec eux, il n’eschet pas d’en faire plus particulière mention, non plus
3
que des autres choses qu’ilz auront à faire pendant le cours de leur voyage,
4
qui seront mises dans la particulière instruction. |

5
M rs les Plénipotentiaires, sachants bien que leur négociation ne peut avoir
6
un bon succèz que par l’estroicte union qui sera et paroistra entre cette
7
Couronne et tous les Princes et Estatz qui luy sont alliéz, ne doivent rien
8
avoir en si singulière recommendation que d’empescher qu’aucun de noz
9
alliéz ne joue à la

23
9 fausse] Korr. Ri in B1 statt B1 ursprünglich: ‹fauce› ( durch Korrektur unleserlich) .
fausse compagnie

24
9 pour] Korr. Ri in B1 statt B1 ursprünglich: par.
pour quelques favorables conditions
10
que les Ennemis pourroient leur proposer, en suitte desquelles, estants
11
contents, ilz voulussent nous contraindre de nous relascher de noz justes
12
prétentions ou de demeurer seulz embarrasséz en

25
12 la guerre] Hierzu Randnotiz Charp in B1, nach B2 und B3 übernommen, nicht mehr
26
nach C1: Marge [ Nur in B1; Ri]. Cette union est d’autant plus nécessaire que l’envie et la
27
haine que la Maison d’Autriche porte à la France la porteroit volontiers à faire des con-
28
ditions avantageuses aux Suédois pour les séparer de nous à l’exemple de l’Empereur
29
Charles [ In B3 ist Charles Kollationszusatz Charp ( vgl. S. [32, 5–9] , 35–36 ) .] quint qui en l’an
30
1552 s’accorda par le Traitté de Passau avec Maurice, Electeur de Saxe, et autres Prote-
31
stans à telles conditions qu’ils voulurent, pour se servir d’eux à reprendre les villes de
32
Metz, Toul, et Verdun que le Roy Henry 2 d avoit nouvellement conquises. – Die
33
Worte en l’an 1552 hat Charp seiner Notiz in B1 nachträglich zugesetzt, die Worte par le
34
Traitté de Passau standen ursprünglich hinter et autres Protestans.

35
Vgl. zu dieser Art von Randnotizen Beispiele in den Fußnoten zu einem Aktenstück bei
36
Avenel III S. 179–213: Advis donné au Roy après la prise de la Rochelle, 13 janvier 1629;
37
vgl. G. Hanotaux S. 724. – Die Randnotizen zur Hauptinstruktion sind eine Eigenart der
38
B-Handschriften. Sie entstehen in B1 ( nur hier als Marge bezeichnet) und in B2, erscheinen noch
39
in B3 ( bzw. B4) und fehlen sämtlich in C1 und den Ausfertigungen. Sie sind nach B3, der letzten
40
für sie gültigen selbständigen Handschrift, gedruckt; vgl. S. [16, 10–14] , [31, 14][32, 10] .
la guerre.

13
Outre qu’on ne peut tumber en cet inconvénient que par une infidélité
14
notable, pour la prévenir, aussytost que M rs les Plénipotentiaires seront
15
arrivéz, il est de leur prudence de traitter particulièrement avec ceux qui
16
seront envoyéz en cette qualité de la part de la Couronne de Suède et de
17
M rs les Estatz des intérestz de leurs Maistres et de les ajuster en sorte que
18
chacun sache et demeure d’accord de ce qui doit estre demandé pour les
19
deux Couronnes et pour les Provinces Unies, se promettants solemnelle-
20
ment entre eux

41
20 par parole] Texteinschub Charp in B1.
par parole

42
20 et par escrit] Texteinschub Ri in B1.
et par escrit de ne se relascher d’aucunes des
21
conditions qui auront esté ajustées qu’avec le consentement des parties
22
intéressées. |

[p. 69] [scan. 103]


1
C1
Que, si en tout tempz on a esté obligé de songer à la seureté de la Paix
2
plustost qu’à la conclure avec de grandz avantages, il est de nécessité
3
pendant une Régence qui doit estre d’une longue durée de la si bien
4
affermir que les craintes soient levées de retumber dans les maux et incon-
5
vénientz de la guerre. |

6
B1

38
6–11 En cette – la guerre] Marginaleinschub Charp in B1. Darin sind die Worte plus
39
haut (S. [69, 7] ) nachträglich zugesetzt. Der Einschub ist von Ri mit Corps überschrieben, was sich
40
– von Strichen umzogen – inmitten der drei letzten Zeilen der unmittelbar voranstehenden Rand-
41
notiz befindet (vgl. S. [68, 43][69, 37] ), die somit wohl später hinzugekommen ist.
En cette considération il faut laisser la liberté à noz alliéz de mettre leurs
7
prétentions au plus haut poinct qu’ilz voudront, affin qu’ilz nous en laissent
8
faire autant des nostres qui se trouveront, pour grandes qu’elles puissent
9

42
9 leur [!]] So B1 – C2 ( bzw. C3) statt leurs.
estre, d’autant plus justes que les leur[!] qu’elles sont fondées en des droictz
10
anciens et légitimes, au lieu que la plus part de celles de noz alliéz n’ont
11
autre fondement que le droict de la guerre. |

12
B2

43
12–17 Pour faire – les armes] Von Ri eingeleiteter Marginaleinschub Charp in B2; vgl.
44
dessen Fortsetzung S. [70, 4–11] ( dazu S. [70, 23–24] ) .
Pour faire plus aisément venir noz alliéz au poinct qu’il faut en ce
13
suject, il est à propos de représenter qu’il n’y a point de meilleur moyen
14
de faire perdre l’envie au Ennemis de revenir à la guerre, ainsy qu’ilz ont
15
tousjours fait par le passé après avoir fait la Paix, que de ne faire jamais aucun
16
Traitté qu’à la holandoise, c’est à dire en ne rendant rien de ce qu’on a acquis
17
C1
par les armes, | et c’est une maxime si bien establie, qui passe en force de
18
loy jugée parmy eux, que M r le Prince d’Orange n’a point crainct de s’en
19
ouvrir avec le S r d’Estrades

45
Vgl. S. [149, 43–44] .
et de se déclarer qu’il en falloit user de la
20
sorte, ajoustant plusieurs raisons qui justiffient l’utilité de cette conduite.

21
Ne sera obmis par lesdits S rs Ambassadeurs de représenter, soit aux
22

43
22 intéressées] Hierzu Randnotiz Charp in B1, nach B2 und B3 übernommen, nicht mehr nach
44
C1: Marge [ Nur in B1; Ri]. Il faut voir, si le Traicté

47
Die im folgenden erwähnten Verträge sind gedruckt bei J. Du Mont VI 1 S. 68 und 50.
fait en 1634 [ Dieser Anfang ist
26
Korr. Charp in B1 statt Charp zuerst: La confédération en 1634] entre le Roy et M rs les
27
Estats pour la guerre ne les oblige pas à assister le Roy en la conservation de la Loraine
28
et de Pignerol, et à maintenir les Estats de Mantoue et du Montferrat, les pais des Grisons
29
et de la Valteline à leurs légitimes Seigneurs.

30
Par [ Korr. Charp in B1 statt Charp zuerst: Faut encore voir, si] le Traicté d’Elbron
31
[ Heilbronn] fait en 1633 entre la Couronne de Suède et les Protestans des provinces
32
électorales du Rhin, de la Franconie, et de la Suève, lesdits Protestans s’obligent
33
d’assister la Couronne de Suède à conserver ce qu’elle a conquis en Allemagne, en contre-
34
schange de ce que la dite Couronne de Suède a rendu et veut continuer aux dits Estats,
35
ce qui fait qu’il est bien juste que les Suédois et les Holandois s’obligent à la mesme chose
36
envers le Roy, veu l’extraordinaire assistance qu’il leur a donnée jusques à présent et leur
37
veut continuer aux occasions où ilz en auront besoin.
Médiateurs qu’en pleine assemblée, si l’occasion s’en présente, que ce n’est
23
pas un petit avantage aux Espagnolz que Leurs Majestéz embrassent les
24
ouvertures de la Paix en se retenant des places et pais par eux conquis, qui à
25
de si justes titres leur appartiennent, puis que par ce moyen on arreste le

[p. 70] [scan. 104]


1
cours de noz armes et de noz prospéritéz, Dieu faisant voir par les conti-
2
nuelles bénédictions qu’il donne à Leurs Majestéz qu’il protège et deffend
3
la justice de leur cause. |

4
B2

23
4–11 Cet expédient – despens] Zweiter Teil des Marginaleinschubs Charp in B2 ( vgl.
24
S. [69, 12–17] , 43–44 ) , nach Unterbrechung durch einen Zusatz im laufenden Text von C1.
Cet expédient que

25
4 l’humeur] B2 und B3: l’expérience de l’humeur; C1 läßt l’expérience de aus.
l’humeur des Espagnolz rend juste à leur esgard
5
est d’autant plus raisonnable pour la France au respect de ses alliéz qu’elle
6
n’a pas seulement soustenu la guerre à ses despens, mais en outre fourny
7
à touts sesdits alliéz de l’argent de quoy la faire.

8
Ce qui faict que, si les Suédois et les Holandois veulent retenir ce qu’ilz
9
ont gaigné avec le secours que le Roy leur a donné pour entretenir leurs
10
armées, il est

26
10 plus juste] B2 und B3: plus que juste; C1 läßt que aus.
plus juste que Sa Majesté conserve ce que la prospérité de ses
11
armes luy a acquis à ses propres despens. |

12
B1

27
12–17 Par ce moyen – Chrestienté] Der Passus begann in B1 ursprünglich: Par ce moyen
28
la Paix se pourra faire hautement et; Charp strich diesen Anfang und setzte dafür marginal:
29
Par ce moyen on préviendra les artifices des Ennemis ( vgl. S. [70, 12] ) ; darauf fuhr die
30
Instruktion mit dem ursprünglichen Text von B1 fort: il n’y aura pas lieu d’apréhender les
31
négociations secrètes qui pourroient ruiner les publicques ( vgl. S. [70, 12–13] ) , womit
32
die Sektion in B1 ursprünglich schloß.

33
Diesem Schluß fügte Ri an: Et bien; Charp wiederholte beide Worte auf dem Rand und
34
fuhr marginal fort: Et bien qu’apparemment bis Chrestienté ( vgl. S. [70, 14–17] ) .
Par ce moyen on préviendra les artifices des Ennemis, il n’y aura pas lieu
13
d’appréhender les négociations secrettes qui pourroient ruiner les publicques,
14
et bien qu’apparemment la Paix ne se puisse faire aux conditions de ce
15
qui aura esté

35
15 projetté] Korr. Ri in B1 statt Charp in seinem Marginalzusatz ( vgl. S. [70, 33–34] ) :
36
arresté.
projetté en ce concert, la France, se relaschant d’une partie
16
des conditions qui auront esté concertées entre Elle et ses alliéz, leur donnera
17
exemple de faire le mesme pour le repos de la Chrestienté

37
Vgl. die inhaltlich ähnliche Stelle aus dem Politischen Testament (L. André S. 149):
38
Vous [ sc. der König] êtes parvenu à la conclusion d’une paix, en laquelle les défauts de
39
quelquesuns de vos alliés et l’affection que vous leur avez portée vous ont fait relâcher
40
une partie de ce que vous aviez conquis par vos seules forces, il leur sera impossible de
41
ne connaître pas que votre bonté est égale à votre puissance et qu’en votre conduite
42
la prudence et la bénédiction de Dieu ont marché de même pas.
.

18
Section quatriesme

19
[Kollektive Sicherheit]

20
La première chose qui doit estre mise sur le tapis en la négociation de la
21
Paix est d’arrester les seuretés du Traitté qui doit estre fait, tant par ce que
22
ce sera chose agréable à toute la Chrestienté qui donnera d’abord bonne

[p. 71] [scan. 105]


1
impression du procédé de la France,

23
1–4 que par ce aussy – enfin] Marginaleinschub Charp in B1 statt B1 ursprünglich
24
nur: que par ce aussy.
que par ce aussy que l’expérience nous
2
fait cognoistre que les Espagnolz ne gardent leurs Traittéz qu’en tant
3

25
3 qu’il leur est utile] Korr. Charp in seinem Marginaleinschub in B1 ( vgl. S. [71, 23–24] )
26
statt hier ursprünglich: qu’ilz leur sont utiles.
qu’il leur est utile et qu’ilz n’ont pas d’occasions de les rompre avantageu-
4
sement, que par ce enfin que, la seureté du Traitté que l’on voudra faire
5
estant bien establie, toutes les parties intéressées pourront se contenter de
6
moindres conditions, la raison voulant qu’on estime plus un médiocre
7
avantage, lors qu’il est certain, que de beaucoup plus grandz qui ne le sont pas.

8
Pour l’establissement de cette seureté il faut faire deux

27
8 ligues] In A wird dieses Problem an zwei Stellen behandelt: 1. S. [47, 8–18] ( ganz
28
anders als ab B1) ; 2. S. [49, 18][50, 25] . Eine Randnotiz Charp in B1 ( neben S. [71, 8–15] )
29
faßt den Inhalt des zweiten A-Stückes zusammen. Sie wurde nach B2 und B3 übernommen, nicht
30
mehr nach C1. Die Bezeichnung Marge führt nur B1 ( Charp) .

31
Marge. Estant impossible de diviser la Maison d’Autriche, séparant celle d’Alemagne
32
des intérests de celle qui est en Espagne, il est impossible de trouver une seureté en la
33
Paix [en la Paix von Charp in B1 nachträglich zugesetzt] qui soit physique, et partant il faut
34
se contenter de celle qui se peut trouver dans une ligue.

35
Le Grand Duc en fit quelque ouverture il y a trois ou quatre ans. Les Princes de
36
l’Empire la doivent désirer, puis que par ce moyen leurs privilèges leur [leur nur in B3]
37
seront conservéz et plus considéréz, et qu’il ne sera pas permis à l’Empereur toutes fois
38
et quantes qu’il luy plaira de mettre de grandes armées sur pied, ou pour les opprimer,
39
ou pour [ folgt in B1 gestrichener Ansatz Charp: leur faire la gu…] se porter à des guerres
40
qui n’ont autre but que les avantages de l’Espagne. – Vgl. zu den Bestrebungen des Groß-
41
herzogs
Ferdinand II. von Toskana, von denen hier wohl die Rede ist, S. [50, 43–45] .
ligues, l’une en
9
Italie, l’autre en Allemagne, en vertu desquelles touts les Princes, Potentatz,
10
et Communautéz de ces provinces soient

42
10 garendz] B1 ursprünglich: comme garends; comme ist gestrichen.
garendz du Traitté qui se fera,

43
10–11 et obligéz à] et und à sind Korr. Ri in B1 statt B1 ursprünglich: soient obligéz de.
et
11
obligéz à s’opposer à touts ceux qui y voudront contrevenir, en quelque
12
façon que ce puisse estre, estant spéciffié particulièrement par serment sur
13
les Saintz Evangiles que touts lesdits Princes, Potentatz, et Communautéz
14
s’opposeront par négociations et par armes à tous ceux qui y voudront
15
contrevenir. |

16
C1
Leurs Majestéz ne prétendent pas que les deux ligues qui se proposent
17
ayent deppendance et liaison l’une à l’autre; les affaires d’Italie et d’Alle-
18
magne ne sont point si connexes qu’il les faille lier ensemble,

44
18–19 car si bien – la guerre] So C2 und C1 ursprünglich; in C1 von dem zweiten in C1
45
korrigierenden Kanzlisten ( vgl. S. [34, 1–2] , 33–35 ) korrigiert zu: car bien que les Espagnolz
46
ne fassent la guerre; C2 hat diese Korrektur nicht übernommen, wohl aber C3 ( für einen ähnli-
47
chen
Fall vgl. S. [61, 33–36] ; vgl. auch S. [34, 2–8] ) .
car si bien les
19
Espagnolz ne font la guerre en l’un de ces pais que par les trouppes qu’ilz
20
font venir de l’autre, les intérestz des autres Princes n’ont point de dépen-
21
dance, aussy Leurs Majestéz désirent seulement que la ligue proposée pour
22
la conservation des Estatz qu’un chacun de ces Princes y possède soit

[p. 72] [scan. 106]


1
faicte entre eux; et celle qu’on propose pour l’Italie ne peut recevoir aucune
2
difficulté, non seulement pour estre utile aux Princes et Potentatz d’icelle,
3
mais pour estre fort désirée par eux, et quelque diligence qu’apporte
4
l’Espagnol pour la traverser, les autres sont trop sçavants en leurs intérestz
5
et instruictz en la politique pour se laisser persuader par de mauvaises
6
raisons contre leur bien, et en cette ligue est attachée leur seureté, s’unissants
7
pour s’opposer à toute usurpation, et Sa Majesté la propose avec d’autant
8
plus de raison qu’elle a assez tesmoigné ne point désirer s’agrandir aux
9
despens de ses voisins, mais seulement empescher leur oppression et
10
conserver leurs Estatz en leur franchise et en leur entier, et leur dignité et
11
condition en l’estat qu’il a pleu à Dieu la leur donner.

12
Pour celle d’Allemagne il sera de la prudence de M rs les Plénipotentiaires
13
de l’avancer et promouvoir soubz telles conditions et restrictions qu’ilz trou-
14
veront les meilleures

36
14 qu’il[!]] So C1, C2 und C3 statt qu’ils.
qu’il[!] concerteront avec les Ministres des Princes
15
alliéz, qui auront mesme intérest, voire plus grand que nous, dans la seureté
16
de la Paix. A quelle raison se tant peiner pour la faire, si elle ne doit estre
17
de durée, et quel moyen pour l’affermir que prendre des précautions réelles,
18
comme est ladite ligue, pour empescher que ceux qui ont troublé le repos
19
de la Chrestienté, affoiblis de ceux qui ont contribué à leur grandeur,
20
qu’ilz avoient surpris soubz des prétextes spécieux de Religion, n’osent plus
21
songer à en troubler le repos; ou qu’ilz s’engagent seulz à la guerre, laquelle
22
sera moins à appréhender, pour n’estre suscitée que par une seule Maison,
23
que touts les autres Princes unis ensemble rangeront aisément en leur
24
devoir. |

25
B1
Section cinquiesme

26
[Befreiung des Kurfürsten von Trier]

27
Ce premier poinct estant vuidé, M rs les Ambassadeurs de France doivent
28

37
28 proposer] Korr. Ri in B1 statt B1 ursprünglich: mettre sur le tapis.
proposer l’affaire de M r l’Electeur de Trèves, tant par ce qu’il est bien à
29
propos de faire voir à toute la Chrestienté que le Roy préfère les intérestz
30
d’un Prince despouillé sans raison et sans prétexte aux siens propres, que
31
par ce que le collège des Electeurs se tiendra obligé de ce procédé et qu’il
32
est important que ledit S r Electeur soit restably en sa voix électorale au
33
paravant que de décider les intérestz de l’Allemagne,

38
33–34 en la décision desquelz] Korr. Ri in B1 statt B1 ursprünglich nur: aus-
39
quelz ( Ri korrigiert aus- zu des-).
en la décision
34
desquelz, estant généreux et franc comme il est, il pourra favoriser la
35
raison aux occasions qui s’en présenteront. Il faudra représenter hautement

40
35– [73,8] Il faudra – les Princes] Marginaleinschub Charp in B1; ab que la cause (S. 73,
41
1) fast wörtlich aus A entnommen, vgl. S. [48, 21][49, 5] .

28
Die in A2 anschließende Stelle über die deutsche Kaiserwahl (vgl. S. [49, 7–16] ; A1 hierin
29
anders als A2, vgl. S. [49, 23–38] ) wurde in B1 nicht verwendet; zu solchen Auslassungen vgl.
30
S. [26, 3–4] , 42–44.

[p. 73] [scan. 107]


1
A1
sur ce suject | que la cause dudit S r Electeur est d’autant plus juste qu’il n’a
2
recherché le secours du Roy que lors qu’il

31
2 n’en pouvoit avoir] Ab B1; A ( vgl. S. [48, 23] ) : ne pouvoit l’avoir.
n’en pouvoit avoir de l’Empereur,
3
et qu’il s’agissoit non seulement de la conservation de son Estat, mais de la
4
Religion contre un Prince qui sans cela l’eust entièrement abolye de ses Estatz,
5
et contre lequel il s’estoit heureusement maintenu par l’assistance du Roy.

6

32
6 Il faut – perdu] Ab B1; A ( vgl. S. [49, 2–3] ) , ohne Absatz und Satzeinschnitt: et que,
33
ne s’estant trouvé perdu.
Il faut en suite ajouster que, n’ayant esté perdu que par la surprise de
7
ceux dont il

34
7 devoit attendre du secours] Ab B1; A ( vgl. S. [49, 3] ) : devoit mesme attendre
35
secours.
devoit attendre du secours en une telle cause, son restablisse-
8
ment touche notablement l’intérest de tous les Princes. |

9
C1
Les Ennemis pourroient faire difficulté d’accorder ce poinct d’abord, par
10
ce que dans les autres il se pourroit rencontrer telles difficultéz que la Paix
11
ne se conclueroit point, et nonobstant prétendre que ledit S r Archevesque
12
soit restably; mais on peut promettre que ce qui sera arresté pour l’Electeur
13
de Trèves, comme aussy sur les autres poinctz, n’aura point de lieu que
14
la Paix ne soit conclue.

15
Section sixiesme

16
[Reihenfolge der Verhandlungsgegenstände. Aufzählung der französischen Interessen]

17
En suite de ces deux poinctz on pourra traitter les autres intérestz.

18
Et comme il n’y a rien de si important et si avantageux que de desbuter
19
par les affaires èsquelles la justice est entièrement de nostre costé et dans
20
lesquelles nous ne pouvons rien prétendre qui n’ait avec l’aplaudissement
21
des Princes d’Italie celuy de toute la Chrestienté, Sa Majesté croit absoluement
22
nécessaire de commencer par les affaires d’Italie, ce qui ne peut pas estre
23
avec raison refusé de noz Ennemis, veu que la source de la guerre procède
24
de l’oppression qu’on a voulu faire au Duc de Mantoue

36
Herzog Karl von Gonzaga-Nevers, der, von Frankreich unterstützt, im mantuanischen Erb-
37
folgestreit Ansprüche auf das Herzogtum erhoben hatte, die von Spanien und dem Kaiser nicht
38
anerkannt wurden. An dem Konflikt entzündete sich der Krieg zwischen den habsburgischen
39
Mächten und Frankreich in Oberitalien 1629.
, et qu’il est juste
25
dans le bon ordre de remédier aux maux selon qu’ilz sont arrivéz.

26
Ce qui doit d’autant plus estre fait que les Ennemis tascheront de com-
27
mencer l’ouverture du Traitté par les affaires de Catalongne et de Portugal

40
Die Katalanen hatten sich am 7. Juni 1640 gegen die spanische Herrschaft erhoben und am
41
16. Dezember 1640 ein ewiges Bündnis mit Frankreich geschlossen; am 23. Januar 1641
42
erklärten die Cortes von Katalonien Philipp IV. für abgesetzt und wählten König Ludwig XIII.
43
zum Grafen von Barcelona. – In Portugal war am 1. Dezember 1640 der Aufstand gegen
44
Spanien ausgebrochen und Johann Braganza zum König ausgerufen worden. Am 1. Februar 1641
41
schloß er einen Vertrag mit Frankreich, worin beide Teile sich zu gegenseitiger Waffenhilfe gegen
42
Spanien verpflichteten und Portugal zusagte, daß es ohne Frankreichs Billigung keine Friedens-
43
verhandlungen mit Spanien anknüpfen werde. Richelieu vermied jedoch eine entsprechende fran-
44
zösische Verpflichtung und gab auch keine Zusage über die Aufnahme Portugals in einen künftigen
45
allgemeinen oder französisch-spanischen Frieden.
,

[p. 74] [scan. 108]


1
ce que M rs les Plénipotentiaires ne consentiront en aucune façon, estant
2
évident le notable préjudice qui nous en aviendroit, attendu que, consentant
3
aux prétentions des Espagnolz sur ces deux poinctz qui sont très difficiles,
4
puis qu’il faut que le Roy de Portugal soit conservé en cette dignité ou
5
qu’il devienne suject, ceux là Peuples, sujectz à une autre Couronne que
6
celle dont ilz estoient membres, ne manqueroient pas de le publier, et sans
7
que nous fussions assuréz de la Paix, au commencement du Traitté d’icelle
8
nous nous affoiblirions par la perte des Portuguais et des Catalans qui, se
9
voyants abandonnéz de nous, songeroient à ajuster leurs affaires direc-
10
tement avec le Roy d’Espagne; ou, si pour éviter cet inconvénient nous
11
rejections les propositions de l’Ennemy, il auroit suject de faire voir d’
12
abord à toute la Chrestienté que l’achoppement de la Paix vient de nous.

13
Les justes intentions de Leurs Majestéz seront sans doute appuyées des
14
Médiateurs, puis qu’estantz Ministres du Pape et de la Républicque de
15
Venize, les plus puissants Princes de l’Italie, pour ne deffaillir à leurs
16
Maistres et à leurs pais essayeront de disposer les Espagnolz à s’y accom-
17
moder et y consentir, et appuyants noz raisons réduiront les autres à s’y
18
conformer; et est à noter que, comme noz intentions et noz résolutions pour
19
les affaires de delà n’ont de fin que le bien et la seureté de l’Italie, les Espag-
20
nolz ne peuvent pas s’y opposer sans avoir contraires touts les Princes
21
italiens, et en cas (ce que Dieu ne veuille) que ce Traitté commencé à sa
22
gloire ne peust estre conclu par des difficultéz mesmes qui ne peuvent estre
23
préveues, au moins de nostre conduicte tirerions nous cet avantage que,
24
les susdits Princes en estants obligéz, sans encourir un extrême blasme
25
leurs Ministres se porteront au moins à nous estre favorables, et toute la
26
Chrestienté verra que, si dans le commencement de la Paix on trouve des
27
difficultéz, les Espagnolz en sont cause. |

28
B1

30
28 Les principaux] Voraus ging in B1 – B3 als Anfang der Sektion VI: En suite de ces
31
deux poincts on pourra traicter les intérests de France avec ceux des autres Princes selon
32
que l’occasion s’en présentera et que M rs les Ambassadeurs plénipotentiaires l’estimeront
33
plus à propos. Les principaux intérests…; ab C1 statt dessen die Abschnitte S. [73, 17]
34
[74, 27] über die einzuhaltende Reihenfolge der Traktanden.
Les principaux intérestz de la France consistent en la restitution des Estatz
29
de M r le Duc de

39
29 Savoye] Ab Sektion VII, Savoyen (S. [76, 5] ), beginnen die Einzelausführungen zu den
40
im weiteren genannten Traktanden in der gleichen Reihenfolge.
Savoye entre les mains de Madame sa mère, vraye Tutrice

[p. 75] [scan. 109]


1
de sa personne et de son bien, en sorte qu’il n’en puisse arriver d’incon-
2
vénient.

3
En la conservation de Pignerol, et en la seureté de Cazal

33
Pinerolo, 1630 von den Franzosen besetzt, sollte auf Grund des Friedensvertrages von Cherasco
34
vom 6. April 1631 an Savoyen zurückgegeben werden. Richelieu zwang Savoyen, die Festung
35
insgeheim an Frankreich zu verkaufen, und behielt sie so in der Hand. Der Kaiser und Spanien
36
bestritten die Gültigkeit dieses Kaufes, da er dem Friedensvertrag widerspreche und Pinerolo
37
Reichslehen sei, also nicht ohne Zustimmung des Kaisers veräußert werden könne. – Casale,
38
zum Herzogtum Mantua gehörend, beherrschte die für Spanien wichtige Straße von Genua nach
39
Mailand und war gleichfalls von französischen Truppen besetzt.
, si réelle que
4
cette place ne puisse tumber entre les mains des Espagnolz ny les Ducz de
5
C1
Mantoue en abuser en leur faveur au préjudice du repos public, | qui ne
6
peut estre si bien estably en la Chrestienté ny Elle jouir longuement des
7
fruictz de la Paix que par l’establissement de la ligue, et touts les Princes
8
intéresséz à la liberté de cette province, puissants et unis, empescheront que
9
les Espagnolz ne puissent entreprendre sur leur liberté, ce qui a desjà si
10
clairement esté démontré qu’il n’eschet plus d’en parler. |

11
B1
En l’union de la Lorraine à la Couronne de France.

12
En la justice qu’il y a de retenir ce que le Roy a pris du sien en Artois et en
13
C1
Flandre

40
Artois und Flandern waren im Mittelalter französische Leben und wurden trotz des von König
41
Franz I. im Frieden von Madrid (1526) ausgesprochenen Verzichtes weiter als solche betrachtet.
, | en la rétention du Comté de Roussillon en toute son estendue,
14
droictz, et seigneurie

42
Das zwischen Frankreich und Spanien strittige Roussillon wurde erst 1642 von den Franzosen
43
erobert; am 9. September dieses Jahres fiel Perpignan in ihre Hand.
. |

15
B1

22
15 En la juste] Von hier an bis zum Ende der Sektion Erweiterung Ri in B1. Sie wurde
23
zerrissen durch einen Zusatz in B2 ( vgl. S. [75, 21] , 32 ) und durch zwei Erweiterungen im fortlaufen-
24
den
Text von C1 ( vgl. S. [76, 1–2] , 4 ) .

25
Ri setzte den Anfangssatz seiner Erweiterung: En la Juste demande bis predeces-
26
seurs
( vgl. S. [75, 15–16] ) über den offenbar von ihm gestrichenen ursprünglichen Schlußsatz
27
der Sektion in B1: Et en la conservation des places que Sa Majesté tient en Alsace. Das
28
Übrige ( vgl. S. [75, 17][76, 4] ) , als eine Ausgestaltung dieses gestrichenen Satzes, fügte er marginal,
29
bzw. den Schluß: Et en ce qui Concerne les Catalans auf dem unteren Rand des
30
Blattes, unter dem gestrichenen Schlußsatz, hinzu. Die Worte En Flandre Et en Italie
31
( S. [75, 21] ) sind nachträglich zugesetzt.
En la juste demande de la restitution du Royaume de Navarre,
16
injustement usurpé sur ses prédécesseurs

44
Über Navarra vgl. S. [63, 37–39] .
.

17
En la rétention pour tousjours des places que Sa Majesté
18
tient en Alsace

45
Das war praktisch das ganze Elsaß mit Ausnahme von Straßburg und Benfeld. Vielleicht dachte
46
Richelieu sogar an rechtsrheinische Gebiete wie Breisach und die österreichischen Waldstädte,
47
die man in Frankreich zum Elsaß zu rechnen pflegte; vgl. W. Mommsen S. 382ff.
, comme bien conquises par le droict de la
19
guerre, ou au moins pour estre possédées jusques à ce que
20
l’Empereur luy face faire raison de ce que l’Espagne occupe
21
injustement en Flandres

32
21 et en Espagne] Texteinschub Charp in B2.
et en Espagne et en Italie sur la France,
|

[p. 76] [scan. 110]


1
C1
| et qu’il ait aussy réduict les Espagnolz à rendre à divers Princes feudataires
2
B1
de l’Empire les places qu’ilz leur détiennent, | particulièrement les
3
fiefz qui relèvent de l’Empire

36
Als Reichslehen, die vom Kaiser oder Spanien widerrechtlich einbehalten seien, werden in Sektion X
37
(S. [91, 13][92, 3] ; vgl. auch S. [91, 42–48] ), XVI und XVII (S. [109, 27][110, 3] , 11–14,
38
17–18) Pfalz und Württemberg genannt. – Mit den von Spanien besetzten Plätzen im Reich
39
sind wahrscheinlich Besançon, Cambrai, Lindau (als solche genannt S. [96, 8–11] ) und Fran-
40
kenthal gemeint; jedenfalls spielen diese Orte eine besondere Rolle in einem Memoire der fran-
41
zösischen Historiographen Dupuy und Godefroy über spanische Usurpationen im Reich,
42
gedruckt in den Négociations secrètes I S. 11–14. Über Cambrai vgl. auch G. Zeller
43
I S. 168.
, et en ce qui concerne les
4
C1
Catalans | et la rétention du Comté de Roussillon. |

5
B1

18
5 Section septiesme] Der Sektion VII entspricht in A1 die im Apparat zu A2 (S. [50, 36]
19
[51, 34] ) gebrachte Stelle; sie fehlt in A2 (vgl. S. [27, 6–8] , 35). In B1 wurde der Passus inhaltlich
20
ganz neu gefaßt (vgl. dazu S. [76, 44–47] ). Hier neben dem Anfang Randvermerk Ri: Pied-
21
mont
; nach B2 und B3 übernommen, nicht nach C1.
Section septiesme

6
[Savoyen]

7
La restitution des Estatz de M r le Duc de Savoye est si juste que, comme
8
Sa Majesté ne fait aucune difficulté de remettre les places qui sont entre ses
9
mains depuis la mort de Victor Amadée

44
Seit dem Tode des Herzogs am 8. Oktober 1637 waren durch Verträge, die Richelieu der zu
45
Spanien neigenden Herzogin Christine aufzwang, eine Reihe von Städten, darunter Turin, in
46
französische Hand gekommen; andere waren den Spaniern geblieben. Die beiden Brüder des
47
verstorbenen Herzogs, Moritz und Thomas, hielten zu Spanien.
,

22
9–10 bienimportance que] Texteinschub Ri in B1.
bien qu’il en ait plus et de
10
plus grande importance que les Espagnolz,

23
10 ilz ] Textzusatz Ri in B1, im Zusammenhang seines Einschubes (vgl. S. [76, 22] ).
ilz ne peuvent prétendre
11
retenir celles qu’ilz ont sans une injustice manifeste. La difficulté consiste
12
à les si bien assurer entre les mains de Madame que ses

24
12 beauxfrères] Ab C1; B1 – B3: frères ( zutreffend ist beauxfrères, vgl. S. [76, 44–47] ) .
beauxfrères ou les
13
Espagnolz à leur ombre ou soubz quelque prétexte que ce puisse estre ne
14
puissent s’en emparer cy après.

15
Ce qui ne se peut faire par autre voye que par l’establissement que
16
Madame fera en icelles de garnisons qui luy soient assurées de quelque
17
nation que ce puisse estre. |

25
15–17 Ce qui – estre] Ursprünglich endete die Sektion VII in B1: Si cependant ilz veulent
26
retenir Versele, comme ilz ont de tout temps fait courre le bruict, le Roy retiendra Conis
27
en contreschange. Das veränderte Ri in B1 zu: Si les Espagnols veulent retenir Versel[!],
28
comme ilz ont de tout temps fait courre le bruict, Il faut representer que telle
29
reserue abboutiroit auec le Temps a de Nouueaux Troubles dans L’
30
Italie, don[t] sensuiuroit la Rupture de la paix, quelque bonne Inten-
31
tion
quils puissent auoir. Diese Fassung ( in der die Worte don[t] sensuiuroit nur
32
mit Hilfe von B2 zu entziffern sind) verwies Ri mit Strichen an den Rand und setzte dort hinzu:
33
Marge.

34
Unter diesem Hinweis – Charp wiederholte ihn später höher neben den einleitenden Worten:
35
Si les Espagnolssteht in B1 eine Marginalie von Charp. Sie ist durch Zeichen dem von
14
Ri umgearbeiteten Abschnitt später noch angefügt worden. Ihr Wortlaut: Et il est à considérer
15
que Vercel, couvrant le plus foible de l’Estat de Milan et ouvrant le chemin de Savoie
16
par la val Poste [ B3: d’ost; Aosta] et celuy des Suisses par la valée de Cezia [ Sesia], leur
17
laisser cette place est leur donner non seulement commodité de couvrir leur Estat, mais d’
18
exécuter leurs mauvais desseins à la ruine de celuy de Savoie et au préjudice de toute
19
l’Italie.

20
Die Marginalien von Ri und von Charp wurden nach B2 und B3 als zusammenhängende
21
Randnotiz ohne die Bezeichnung Marge übernommen, nicht mehr nach C1.

22
An Stelle des von Ri zur Marginalie umgearbeiteten ursprünglichen Schlußsatzes der Sektion
23
schob Charp in B1 für den laufenden Text marginal den von Ri mit Ce qui eingeleiteten Passus
24
S. [76, 15–17] ein.

[p. 77] [scan. 111]


1
C1
M rs les Plénipotentiaires ne manqueront pas de faire valoir la franchise,
2
avec laquelle on s’est conduict avec Madame de Savoye du vivant et après la
3
mort du feu Roy, à laquelle Leurs Majestés ont fait remettre tant de places
4
conquises par force sur les Espagnolz ou les Princes ses beauxfrères, assistéz
5
d’eux, comme Cosni, Ceva, Revel, Cressentin, Verrue,

31
5–8 et luy – aussy] Zusatz in C1, von dem zweiten in C1 korrigierenden Kanzlisten
32
( vgl. S. [34, 1–2] , 33–35 ) , unter dem Schluß der Sektion in C1; dafür wurden die ursprünglichen
33
Schlußworte Savillan, Querasque, et autres gestrichen.
et luy avoir conservé
6
Savillan, Querasque

36
Die genannten Plätze waren, von den savoyischen Truppen wohl nur lässig verteidigt, 1638/39
37
in spanische Hand gefallen, außer Savigliano und Cherasco, die durch Vertrag vom 1. Juni 1639
38
( J. Du Mont VI 1 S. 174) an Frankreich übergeben und so vor gleichem Schicksal bewahrt
39
wurden. In diesem und einem weiteren Vertrage vom 2. Dezember 1640 ( J. Du Mont VI 1
40
S. 195) verpflichtete sich Frankreich, die ihm übergebenen und künftig zurückzuerobernden
41
Festungen wieder an Savoyen auszuliefern. Dies geschah; die oben im Text genannten Orte wurden
42
(im wesentlichen in der dort beobachteten Reihenfolge) nach und nach zurückerobert und an Savoyen
43
übergeben. Wir nennen die Daten (z. T. schon S. [11, 29–39] , S. [14, 35–39] ): Ceva Juli 1641,
44
Cuneo September 1641, Revello November 1641, Crescentino am 13. August 1642, Verrua am
45
20. Oktober 1642 (diese Angaben nach M. Avenel VII S. 874, 296 Anm. 5, 886, 100, 314
46
Anm. 2; zur Übergabe an Savoyen vgl. ebd. S. 877, 888ff. und Chéruel I S. 25. Cherasco
47
wurde (nach Chéruel I S. 242) erst im Juli 1643 an Savoyen übergeben; über die Rückgabe von
48
Savigliano war nichts festzustellen.
, qui luy ont pareillement esté rendues, bien qu’elles
7
ayent esté fortiffiées et munies aux despens de Sa Majesté, et plusieurs autres
8
postes aussy. |

9
Section huictiesme

10
[Pinerolo]

11
A1

34
11–13 Pour ce – déclaration aux] Für A vgl. S. [41, 11–13] . In B1 gestrichener Rand-
35
vermerk
Ri: Pignerol; in B3 wieder vorhanden, nicht in C1.
Pour ce qui regarde Pignerol, il ne faut pas que les Ministres du Roy
12
souffrent, s’il y a moyen, que l’on en parle en façon du monde, et il seroit
13
B1
fort à propos qu’ilz fissent cette déclaration aux |

24
[77,13][78,1] Médiateurs – d’affaires] In A anders; vgl. S. [41, 13–15] .
Médiateurs aussy tost

[p. 78] [scan. 112]


1
qu’on commencera à traitter d’affaires,

25
1–4 ainsyle Traitté] Texteinschub, bzw. ab Seurete que ( S. [78, 2] ) Marginal-
26
einschub
Ri in B1. Gestrichene Ansätze Ri; hinter quon fit au Traicte de Veruins
27
( S. [78, 1–2] ) : des places qui; hinter auparauant que ( S. [78, 3] ) : dentrer En aucun.
ainsy qu’on fit au Traitté
2
de Vervins pour la seureté que le feu Roy

28
2 Henry le Grand] Ab C1, fortlaufender Text.
Henry le Grand
3
voulut avoir de la restitution de

29
3 ses] So nach B1, Zusatz Ri ( vgl. S. [78, 25–26] ) , B2, B3 und C3; C1 und C2 ces.
ses places au paravant que

4
d’ouvrir le Traitté. |

5
A1

30
5– [79,12] Il sera – nombre certain] Für A vgl. S. [41, 16][42, 28] .
Il sera d’autant plus aisé de faire

31
5 traitter] Ab B3; A ( vgl. S. [41, 16] ) , B1, B2: taire ( wohl die bessere Lesart) .
traitter les Espagnolz sur ce poinct que
6
M r de Savoye à qui cette place appartenoit déclarera l’eschange qu’il en
7
a faicte, et que l’Empereur et les

32
7 Princes] Korr. Ri in B1 statt A ( vgl. S. [42, 1] ) und B1 ursprünglich: Ministres.
Princes d’Allemagne qui ne deppendent
8
point des Espagnolz ne

33
8 seront] Korr. Ri in B1 statt A ( vgl. S. [42, 2] ) und B1 ursprünglich: sont.
seront pas faschéz

34
8 que cette place] Korr. Ri in B1 statt A ( vgl. S. [42, 2] ) und B1 ursprünglich: qu’elle
35
( geschrieben quelle; davon blieb que).
que cette place soit entre les
9
mains des François, ce que le Prince de Kemberg

42
Gemeint ist Hans Ulrich Fürst von Eggenberg, Präsident des kaiserlichen Geheimen Rates,
43
† 1634, dessen Name bei Richelieu in dieser oder ähnlicher Form erscheint; vgl. M. Avenel
44
III S. 877. Eggenberg hat bei Verhandlungen über Pinerolo in der Tat angedeutet, daß an der
45
Frage dieses Platzes der Frieden nicht zu scheitern brauche. Vgl. dazu die päpstliche Instruktion
46
für Ginetti 1636 bei V. Siri, Mercurio II S. 945, K. Repgen, Hauptinstruktion Ginettis
47
S. 280; A. Leman, Rivalité S. 369.
a déclaré plusieurs fois
10

36
10 durant sa vie] Ab B1, fortlaufender Text; A: à diverses personnes qui luy en parloient
37
( vgl. S. [42, 3–4] ) .
durant sa vie disant que, pendant que les François seront Maistres de cette
11
place et qu’il y aura dans l’Italie une esgale puissance à celle des Espagnolz
12
pour leur opposer, ilz n’y entreprendront rien, et que par ce moyen
13
l’Empereur qui a plusieurs fois abandonné ses propres intérestz en Alle-
14
magne et exposé l’Empire et sa Maison pour favoriser ceux des Espagnolz
15
ne sera plus obligé de faire passer, comme il a fait, ses forces en Italie pour
16
les appuyer dans le dessein et l’ambition qu’ilz ont de s’en rendre Maistres.

17
Si les Ministres d’Espagne et de l’Empereur disent que Pignerol relève
18
de l’Empire et que M r de Savoye n’en a peu faire l’alliénation sans le consen-
19
tement de l’Empereur, il sera bien aisé de leur respondre,

38
19–20 puis que c’est chose du tout évidente] Ab B1, fortlaufender Text; A: et dire
39
( vgl. S. [42, 13] ) .
puis que c’est
20
chose du tout évidente, que, Pignerol aiant esté autres fois possédé par la
21
France et que

40
21 depuis aiant – courtoisie] Korr. Charp in B1 statt A ( vgl. S. [42, 14–15] ) und B1 ur-
41
sprünglich
: M r de Savoie l’ayant depuis receu par gratiffication de cette Couronne.
depuis aiant esté remis à M r de Savoye par pure courtoisie,
22
il ne tenoit pas cette place, lors qu’il l’a eschangée, autrement qu’il fait à
23
présent le Marquisat de Saluces qui ne relève point de l’Empire.

[p. 79] [scan. 113]


1
Les Espagnolz ne s’opposans pas à ce que le Roy demeure Maistre de
2
Pignerol prétendront peut estre que Sa Majesté y tienne une si foible
3
garnison qu’elle ne puisse donner jalousie à l’Estat de Milan ny les obliger
4
à tenir sur pied de grandes forces pour la deffense dudit Estat, après mesme
5
que la Paix sera establie, sur quoy il sera bien aisé au Roy de les satisfaire
6
sur ce poinct, par ce que touts ses Estatz estants unis, Sa Majesté peut
7
beaucoup plus facilement et en moins de tempz envoyer des trouppes en
8
ces quartiers- là, lors que le bien de son service le requérera, que ne sçauroi-
9
ent faire les Espagnolz dans le Milanois, à cause de l’esloignement de leurs
10
Estatz et des lieux où ilz peuvent prendre des soldatz.

11
Cependant il faut tousjours deux mil hommes

25
11 dans und Pignerol] Ab B1, fortlaufender Text; fehlt in A, vgl. S. [42, 28] , 36–37.
dans

26
11 la ville de] Texteinschub Charp in B2.
la ville de Pignerol
12
C1
et ne faut

27
12 [se] restraindre] se zugesetzt nach A ( vgl. S. [42, 28] ) sowie B1–B3; fehlt ab C1.
[se] restraindre à un nombre certain. | Si toutes fois les Espagnolz
13
s’opiniastroient à le faire diminuer, on le pourra réduire à quatorze cents
14
hommes. |

15
Section neufiesme

16
[Casale, Mantua]

17
A1

28
17–21 Pour la – ledit Duc] Für A vgl. S. [42, 30][43, 2] . In B1 Randvermerk Ri: Casal;
29
nach B2 und B3 übernommen, nicht nach C1.
Pour la garnison françoise de Cazal, les Espagnolz feront d’autant plus
18
d’instances à ce que le Roy la retire et remette cette place entre les mains de
19
M r

30
19 le Duc] Ab B3; fehlt in A ( vgl. S. [42, 32] ) , B1 und B2.
le Duc de Mantoue qu’ilz ne désespèrent pas de s’en rendre Maistres
20
quelque jour, soit par le moyen de quelque eschange ou par d’autres
21
B1
négociations qu’ilz

31
21 en] Ab B2; fehlt in A ( vgl. S. [43, 2] ) und B1.
en pourront faire avec ledit

32
21 Duc] A fährt fort ( vgl. S. [43, 3–8] ) : Surquoy il est à remarquer que le Marquis de
33
[ in A2 fehlt de] Spinola disoit que l’establissement des François dans Cazal devoit estre
34
beaucoup plus sensible au Roy d’Espagne que non pas dans Pignerol, et qu’il estoit
35
d’advis, en cas que Sa Majesté Catholique fut obligée de consentir que lesdits François
36
demeurassent en l’une de ces deux places, que ce fut plustost dans Pignerol que dans
37
Cazal, et qu’il n’estoit pas si préjudiciable à son Maistre. Dieser Passus ist in B1 – B3 ohne
38
das einleitende Surquoy als Randnotiz beibehalten, nicht mehr in C1. In B1 ist er von Ch ge-
39
schrieben
und von Charp mit Marge bezeichnet, was in B2 und B3 fehlt.
Duc. | M rs les Plénipo-
22
tentiaires tesmoigneront d’abord que le Roy n’a point de dessein particulier
23
de faire demeurer les François dans Cazal

40
23–24 pour son intérest, qu’il désire] Korr. Ri in B1 statt B1 ursprünglich: Qu’il
41
demande.
pour son intérest, qu’il
24
désire seulement que cette place soit

42
24 [si] bien] B1–B3: si bien; si fehlt ab C1.
[si] bien assurée que les Espagnolz ne

[p. 80] [scan. 114]


1
puissent s’en rendre Maistres ny Madame de Mantoue en abuser au préjudice
2
du repos de l’Italie et de la Chrestienté. |

3
C1
Sa Majesté a assez fait cognoistre qu’elle ne prétend point s’agrandir du
4
bien d’autruy, que les garnisons qu’elle tient dans Cazal ne sont que pour
5
la conserver à son Souverain, qu’elle a pourtant juste suject de s’affermir pour
6
l’y maintenir, car outre que le Duc Charles, ayeul de celuy à présent régnant,
7
l’a remise entre les mains de Sa Majesté et qu’il est cogneu à tout le monde,
8
de quelle importance est cette place à la liberté de l’Italie, quel avantage en
9
tireroient les Espagnolz, s’ilz s’en estoient impatroniséz, que leur conduite
10
ordinaire fait remarquer qu’ilz s’opiniastrent de plus à avoir les choses qui
11
sont à leur bien séance, quoy que difficiles, que les François ont des facilitéz
12
qui leur sont reprochées, qu’il est trop avéré que Madame la Duchesse de
13
Mantoue en a voulu disposer contre ses propres intérestz à l’avantage de
14
l’Espagne, qu’elle a manié une entreprise et consenty de faire couper la
15
gorge à la garnison françoise, establie à la deffense de ladite place pour le bien
16
de son filz, Dieu ayant permis que les Traittéz originaux, signéz d’elle, du
17
Marquis de Leganez, et autres Ministres d’Espagne, nous soient tumbéz
18
entre les mains par le gaing que nous fismes de la bataille de Cazal, qui
19
fut[!] trouvé parmy les papiers du Général, et sans deffaillir à ce que Dieu
20
nous fait voir clairement estre de sa volonté, nous ne sçaurions mettre au
21
hazard cette place, et sur ces raisons lesdits S rs Ambassadeurs s’affermiront
22
qu’elle nous soit laissée jusques à ce que le Duc soit en aage de se gouverner
23
par luy mesme

36
Über Casale s. S. [75, 37–39] . Im Frieden von Cherasco hatte Karl von Nevers (vgl. S. 73,
37
36–39), der zugleich als Herzog von Mantua anerkannt wurde, einen Teil des Monferrat mit
38
dem seit 1629 von den Franzosen besetzten Casale erhalten, während der Rest mit Trino und
39
Alba an Savoyen kam. Karl starb am 26. September 1638, ihm folgte sein Enkel Karl III.,
40
für den seine Mutter Maria von Gonzaga die Vormundschaft übernahm. Sie hielt zu Spanien,
41
und man sagte ihr sogar nach, sie sei die Urheberin eines im Jahre 1638 aufgedeckten Komplotts
42
zur Ermordung der französischen Besatzung in Casale. Beweise für ihre geheimen Verhandlungen
43
mit Spanien fielen den Franzosen wahrscheinlich in der Schlacht von Casale am 29. April 1640
44
mit den erbeuteten Papieren des spanischen Statthalters in Mailand, Leganes, in die Hände.
. |

24
B1

32
24 Et par ce que] Hier beginnen in B1 drei dem ursprünglichen Text von B1 zugefügte, von
33
Charp geschriebene Einlegeblätter. Sie entsprechen unserem Text S. [80, 24][82, 11] , S. [82, 46]
34
[83, 32] (vgl. S. [83, 34–35] ), S. [84, 35][85, 7] (vgl. S. [85, 40–45] ), S. [86, 29–39] und S.
35
[87, 4–17] (vgl. S. [87, 24–25] , 35–36).
Et par ce que c’est chose difficile à faire jusques à ce que ce Prince soit
25
en aage de gouverner et de deffendre son bien par luy mesme, lesdits S rs
26
Plénipotentiaires soustiendront que par raison Cazal doit demeurer entre les
27
mains du Roy jusques au tempz susdit, veu principalement que cette place
28
luy a esté déposée par son grand père pour empescher que les Espagnolz
29
n’en privassent sa Maison, ce qui oblige le Roy à la garder jusques à ce
30
que son petit filz soit en aage de la pouvoir conserver par sa bonne con-
31
duicte.

[p. 81] [scan. 115]


1

11
1– [82,11] Si cependant – la Paix] Vgl. den anderen Wortlaut in A S. [43, 9][44, 5] .
12
Vgl. auch die S. [43, 41–44] gebrachte Randnotiz aus A2, die nach B1 übernommen wird ( B-Text
13
S. [82, 37–41] ) .

14
Dem Text von A S. [43, 9][44, 5] entsprach im ursprünglichen Text von B1 folgender
15
kürzerer Passus: Ilz sçauront bien en suite faire valoir, comme il faut, la sortie des François
16
de Casal et la mesnager si addroitement que, se relaschant en ce point, ilz en tirent de
17
l’utilité en d’autres.

18
[ Im Zwischenraum zum folgenden Absatz eine Anweisung von Ri: pour terminer. Sie
19
bezieht sich auf die hier vorangehenden Zeilen: Ilz sçauront – en d’autres, denn der folgende
20
Absatz ist am Rand von B1 durch Pfeile nach oben verwiesen. Die betr. Zeilen treten in der
21
Neufassung auf den Einlegeblättern Charp in B1 – wenn auch verändert – wirklich hinter den
22
ursprünglich folgenden Abschnitt, d. h. hinter die Neufassung des hier folgenden Passus: Pour
23
bien asseurer – infaillible; d. i. S. [81, 4][82, 11] : Le premier est – de la Paix. Da
24
von dem langen Einschub in C1 S. [82, 11][84, 34] hier abzusehen ist, folgten sie in der Neu-
25
fassung
in B1 unmittelbar: S. [84, 35][85, 2] ( vgl. auch S. [84, 39][85, 23] ) .]

26
Pour bien asseurer cette place il semble qu’un des meilleurs expédients qu’on puisse
27
prendre est d’y establir une garnison de Suisses à la solde de M r de Mantoue, moyennant
28
que celuy qui commanderoit lesdits Suisses fust personne du tout asseurée, et qui s’oblige-
29
[-ast, durch spätere Streichung unleserlich. Ri korrigierte den letzten Nebensatz zu: qui comman-
30
dera lesdits Suisses Et Les Chefs qui seruiront soubs luy soyent personnes du
31
tout asseurées, qui s’obligent; diese Korrektur bereitete die definitive Fassung des Satzes vor;
32
vgl. S. [81, 9] bis S. [82, 1] ] par serment de ne souffrir en aucune façon que M r de
33
Mantoue se prévalust [ korrigiert ‹Ri› zu: prévalle] de ladite place en faveur des Espagnolz
34
au préjudice de la Paix, et qu’en outre M r le Duc de Mantoue donnast [ korrigiert ‹Ri› zu:
35
donne] une promesse au Roy, portant asseurance de ne consentir jamais à aucune négo-
36
ciation ou Traité, par lequel ladite place soit mise au pouvoir des Espagnolz, ce dont
37
le bien et les Estats qu’il possedde en France, joincts à sa parole, seront une caultion
38
infaillible [ Ab portant asseurance ( S. [81, 35] ) gleichlautend mit A; vgl. S. [44, 2–5] ].

39
Hier schloß in B1 ursprünglich die Sektion IX ( denn der in A folgende Abschnitt über die vene-
40
zianische
Garnison in Mantua, vgl. S. [44, 7–13] , wurde nicht mehr verwendet; vgl. dazu auch
41
S. [26, 3–4] , 42–44 ) . Neben dem letzten Absatz die S. [82, 37–41] wiedergegebene Randnotiz.
42
Der ganze Passus, einschließlich der Randnotiz wurde gestrichen. Statt dessen schrieb Charp auf
43
dem ersten und zweiten Einlegeblatt ( vgl. S. [80, 32–35] ) die Randnotiz unverändert ab und den
44
neuen Text nieder ( S. [81, 1][82, 8] , bis Estatz, und weiter S. [82, 31–32] ) . Daran nahm Ri noch die
45
S. [82, 23–24] und S. [82, 29–34] ausgewiesenen Veränderungen vor.
Si cependant on fait tant d’instance pour faire sortir les François de cette
2
place qu’il semble que la Paix ne se puisse faire sans cette condition, il n’y
3
a que deux partys à prendre en cette occasion.

4

46
4 Le premier est] Ab B3, fortlaufender Text, statt B1, erstes Einlegeblatt Charp ( vgl.
47
S. [80, 32–35] ) , und B2: Ou.
Le premier est d’arrester qu’elle sera gardée telle qu’elle est par des Suisses,
5
C1
payéz par le Roy soubz le nom de M r de Mantoue | à qui Sa Majesté pourra
6
B1
fournir l’argent à titre de pension, | et par des trouppes appartenantes à la
7
République de Venize, payées par ladite République sous le nom dudit S r de
8
Mantoue.

9
En ce cas il est besoing que celuy

48
9–10 qui command erasous luy] Korr. Ri im ursprünglichen Text von B1 ( vgl.
49
S. [81, 28–30] ) ; Charp übernahm den Wortlaut bis auf die Umwandlung von Les Chefs in
50
les officiers und seruiront in seront auf seinem ersten Einlegeblatt ( vgl. S. [80, 32–35] ) .
qui commandera les Suisses, et les
10
officiers qui seront sous luy,

12
[81,10][82,1] comme aussy – vénitienne] Erweiterung im fortlaufenden Text auf dem ersten
13
Einlegeblatt Charp in B1 (vgl. S. [80, 32–35] ), ebenso wie der inhaltlich zugehörige Satz S. 81,
14
6–8. – Vgl. in A den nicht nach B1 übernommenen Passus über die venezianische Garnison
15
in Mantua S. [44, 7–13] , während eine solche für Casale dort noch nicht erwogen wird.
comme aussy les chefz et officiers de la

[p. 82] [scan. 116]


1
garnison vénitienne,

16
1 soient person nes – qui s’obli gent] Korr. Ri im ursprünglichen Text von B1 ( vgl.
17
S. [81, 28–31] ) ; Charp übernahm den Wortlaut auf seinem ersten Einlegeblatt ( vgl. dazu S. 80,
18
32–35) .
soient personnes du tout assurées, qui s’obli gent
2
par serment de ne souffrir en aucune façon

19
2–3 que M r ny Madame – prévalent] Im ursprünglichen Text von B1 ( vgl. S. [81, 32–33] ) :
20
que M r de Mantoue se prévalust [ korrigiert zu: prévalle]; auf dem ersten Einlegeblatt Charp in
21
B1 ( vgl. S. [80, 32–35] ) : que M r ny Madame de Mantoue se prévale[!]; ny Madame
22
ist nachträglich von Charp zugesetzt. Auch B2 noch prévale; erst ab B3 prévalent.
que M r ny Madame de Man-
3
toue se prévalent de ladite place

23
3–4 et des deppendances du Montferrat] Texteinschub Ri in B1, auf dem ersten
24
Einlegeblatt Charp ( vgl. S. [80, 32–35] ) .
et des deppendances du Mont-
4
ferrat
en faveur des Espagnolz au préjudice de la Paix, et qu’en outre
5

25
5 Madame de – donnent] Im ursprünglichen Text von B1 ( vgl. S. [81, 34–35] ) : M r le Duc
26
de Mantoue donnast [ korrigiert zu: donne]; auf dem zweiten Einlegeblatt Charp in B1 ( vgl.
27
S. [80, 32–35] ) zuerst: M r le Duc de Mantoue donnera; hier nachträglich von Charp durch
28
die endgültigen Worte ersetzt; donnent ist nochmalige Korr. Charp statt zuerst donneront.
Madame de Mantoue et les Ministres de l’Estat donnent une promesse
6
au Roy, portant assurance de ne consentir jamais à aucune négociation ou
7
Traitté, par lequel ladite place soit mise au pouvoir des Espagnolz, ce dont
8
le bien et les Estatz

29
8–11 qui sontla Paix] Texteinschub, bzw. ab ladicte promesse ( S. [82, 10] )
30
Marginaleinschub Ri in B1, auf dem zweiten Einlegeblatt Charp ( vgl. S. [80, 32–35] ) , statt
31
Charp: qu’il possède en France [en France von Ri in seine Korr. einbezogen], joincts à sa
32
parole, seront une caution infaillible; so hatten schon A ( vgl. S. [44, 4–5] ) und die ursprüngliche
33
Fassung von B1 ( vgl. S. [81, 37–38] ) den Passus beschlossen. Daran erinnert auch noch ein ge-
34
strichener
Ansatz Ri hinter S r Duc, seront ( S. [82, 8–9] ) : auec Sa parolle.

35
Neben diesem Passus schrieb Charp auf seinem zweiten Einlegeblatt die schon in A ( vgl.
36
S. [43, 39–44] ) und in ursprünglich B1 ( vgl. S. [81, 39–44] ) vorhandene Randnotiz ab. Sie wurde
37
nach B2 und B3 übernommen, nicht mehr nach C1: Marge [ Nur in B1]. Il faudra faire
38
concevoir adroitement à M r de Mantoue que cette précaution que le Roy doit désirer
39
n’est pas fondée sur le doute que Sa Majesté ait de sa personne, de l’affection de laquelle
40
elle est très asseurée, mais de crainte que ses successeurs n’aient pas les mesmes intentions
41
qu’il a.
qui sont en France, appartenants audit S r Duc,
9
seront la meilleure

42
9 [caution]] Von Ri in seinem Texteinschub in B1 (vgl. S. [82, 29–30] ) wohl irrtümlich aus-
43
gelassen, aber in der dort von ihm gestrichenen Fassung Charp vorhanden (vgl. S. [82, 32] ). caution
44
fehlt in allen folgenden Handschriften.
[caution] qu’on puisse prendre, pourveu
10
que ledit Duc, estant en aage, ratiffie ladite promesse, ainsy
11
C1
qu’il y demeurera obligé par le Traitté de la Paix. | Quelques

[p. 83] [scan. 117]


1
uns ont avancé qu’il seroit à propos, pour sortir de cette affaire, de
2
consentir au razement de la citadelle, mais il semble qu’il y a beaucoup de
3
raisons pour rejetter cet expédient.

4
Chacun sçait que le premier but où les Espagnolz ont visé, faisant la
5
guerre au Duc de Mantoue, a esté de se rendre Maistres de Cazal, et le
6
second, ne pouvant obtenir le premier, de faire en sorte qu’on démolist
7
cette place; cela nous oblige par la loy des contraires et par des raisons
8
solides et bien cognues de conclure que l’une et l’autre de ces deux fins
9
est préjudiciable à la France et qu’elle doit tascher d’obtenir:

10
Ou, qu’il demeure dans cette place garnison françoise, comme les Espag-
11

45
11 la Paix] Charp fuhr auf dem zweiten Einlegeblatt in B1 ( vgl. S. [80, 32–35] ) noch fort:
46
Le second expédient pourroit estre de raser la citadelle et laisser la ville en la seureté de la
47
ligue qui se fera pour la caution de la Paix.

48
Je [!] sçay bien que l’on pourra dire que raser la citadelle de Casal sera mal recognoistre
49
la grande affection que les Montferrins ont tesmoignée à la France. Mais si quelques – uns
50
peuvent avoir cette pensée, les gens senséz ne l’auront pas, veu que la ville et le pays de
30
Montferrat seront en estat d’estre plus à leur aise, s’ils sont privéz de leur citadelle qui
31
est le seul suject qui leur attire la guerre, que s’ils sont contraints de la conserver avec
32
autant de peine qu’ils ont eu jusqu’à présent. ( Fortsetzung des Textes vom zweiten
33
Einlegeblatt Charp S. [84, 35] . )

34
Dieser Passus wurde nach B2 und B3 übernommen; ab C1 ist er durch den langen, thematisch
35
verwandten Passus S. [82, 11][84, 34] ersetzt.

36
Das in B1 – B3 auftauchende Je verrät das persönliche Diktat Richelieus; vgl. dazu G.
37
Hanotaux S. 712f.; M. Deloche S. 6, 312; Ders., Le testament politique S. 63. Häufiger als
38
in der Hauptinstruktion spricht Richelieu in der Aufzeichnung über die alten Rechte der Krone
39
Frankreich ( Nr. 12) in der ersten Person Singularis; vgl. S. [182, 41][183, 24] , [185, 37–39] .
nolz en ont eu plusieurs qui ne leur appartiennent point, comme à Piombino,
12
Sabionnette, Corrego, avec intention différente de la France, commenceants
13
par la protection, pour

40
13 en suite] So C1 und C2; C3 enfin.
en suite y establir leur domination, comme ilz ont
14
fait à Final, et ilz en fussent venus à Mourgues sans la vigoureuse résolution
15
que ce Prince prist de les en chasser, asseuré et assisté de la protection du
16
Roy

41
Mourgues (= Monaco) hatte seit 1605 eine spanische Besatzung. Der Fürst von Monaco,
42
Onorato II. de’Grimaldi, stellte sich durch Vertrag vom 24. Februar 1635 unter französische
43
Protektion. Am 17. September 1641 ließ er die spanische Besatzung niedermachen und nahm für
44
sich und sein Fürstentum den Schutz des französischen Königs in Anspruch. Vgl. G. Fagniez
45
II S. 215f.
; ou qu’on y en mette de Suisses et troupes des Vénitiens qui feront
17
serment comme il a esté cy dessus dit, et aux conditions formellement y
18
apposées.

19
Ou, pour le dernier expédient, rendre purement et simplement cette place
20
au Duc de Mantoue et à luy en laisser la pleine et entière disposition avec
21
des précautions telles qu’elles ne puissent estre refusées, et qui nous assurent
22
de la volonté dudit Duc de Mantoue et de ses successeurs, mais de consentir
23
à la démolition de la place. C’est ce qui semble qu’on ne sçauroit faire sans
24
honte, et en voicy les raisons:

25
Le desplaisir qu’en recevroient les Montferrins de se voir si mal traittéz
26
après avoir tesmoigné avec tant de fermeté et de courage leur affection et
27
attachement à la France.

28
Que, Cazal ayant esté le motif qui a fait prendre les armes à la France
29
et à l’Espagne pour des fins contraires, ce seroit une grande honte à la

[p. 84] [scan. 118]


1
France et une gloire à l’Espagne que celle cy fust parvenue à ce qu’elle
2
s’estoit proposé, après tant de sang françois respendu et tant de millions
3
d’argent consumméz pour l’en empescher.

4
Ce seroit mal correspondre aux faveurs du Ciel qui s’est trois fois si
5
visiblement déclaré pour le salut de cette place, si nous venions à la sacriffier
6
à l’appétit de ceux, des mains desquelz il l’a souvent retirée.

7
Démolissant la citadelle, on oste au Montferrat son ornement et sa seureté.

8
Au Duc de Mantoue ce qui l’a rendu considérable en Italie, et la place,
9
sans laquelle il luy est impossible de se garentir des invasions des Espagnolz
10
et du Duc de Savoye toutes les fois qu’ilz voudront occuper le Montferrat.

11
On donne la commodité aux Espagnolz, sans qu’il soit possible de l’em-
12
pescher, de s’emparer de la ville et en suite d’y construire une autre cita-
13
delle, d’autant plus aisée que les fondements de la première subsisteroient et
14
que les fraiz n’excéderoient pas trois ou quatre cens mil escus de despense,
15
qu’ilz n’espargneroient pas pour s’assurer d’un post aussy avantageux, dont
16
la plus grande fortiffication consiste en l’assiette, d’autant plus considérable
17
pour eux qu’elle couvre tout l’Estat de Milan.

18
La démolition de la citadelle feroit aussy trop considérer le Duc de Savoye
19
à cause de Trin et Verseil

41
Trino und Vercelli waren in spanischer Hand. Trino wurde noch von französischen Truppen
42
unter Führung des Prinzen Thomas von Savoyen (vgl. S. [116, 44–46] , aber auch S. [76, 44–47] )
43
belagert und wenig später, am 25. September 1643, erobert.
qui sont offusquéz et tenus en bride par cette
20
place; c’est pour quoy ilz en ont désiré si ardemment l’effect et ilz en ont fait
21
des propositions en divers tempz.

22
Que, si nous y consentions, nous serions une des causes de la ruine du Duc
23
de Mantoue, pour lequel nous avons si souvent pris les armes.

24
Et pour ce que l’on pourroit dire que nous, dans la discution des affaires
25
de Lorraine, pourrions prétendre qu’on raze les fortiffications de Nancy, les
26
Espagnolz prétendront aussy qu’on démolisse la citadelle de Cazal, il sera
27
bien aisé à respondre que les Espagnolz ont la mesme raison que nous de le
28
désirer, mais non pas la mesme raison de le prétendre; affin que la chose
29
fust esgale, il faudroit que, comme nous sommes Maistres de Nancy, ilz le
30
fussent aussy de Cazal, mais il ne seroit pas juste que, nous tenant les deux
31
places et les rendant toutes deux, cela se fit avec des conditions aussy
32
avantageuses pour eux que pour nous, et qu’ilz fussent aussy bien traittéz,
33
n’ayants rien, que nous qui possédons beaucoup, comme si nous estions
34
obligéz de faire leurs affaires en faisant les nostres. |

35
B1

37
35 Quelque] Fortsetzung des Textes vom zweiten Einlegeblatt Charp (vgl. S. [80, 32–35] )
38
im Anschluß an den S. [82, 46][83, 32] gedruckten Text.
Quelque expédient qu’on prenne, M rs les Plénipotentiaires sçauront bien
36
faire valoir, comme il faut, la sortie des François de Cazal et la mesnager si

39
35– [85,2] sçauront bien – d’autres] Dieser Passus auf dem zweiten Einlegeblatt Charp (vgl.
40
S. [80, 32–35] ) hatte schon in A (vgl. S. [43, 9–12] ) und im ursprünglichen Text von B1 (vgl.
20
S. [81, 15–17] ) seine Entsprechung. An Stelle dessen war in B1 auf dem ersten Einlegeblatt
21
Charp der kurze Abschnitt S. [81, 1–3] getreten; aber auf dem zweiten Einlegeblatt wurde der
22
ursprüngliche Passus wieder verwendet, entsprechend einer von Ri in der Erstfassung von B1
23
angeordneten Umstellung (vgl. S. [81, 18–25] ).

[p. 85] [scan. 119]


1
adroictement que, se relaschant en ce poinct, ilz en tirent de l’utilité en d’
2
autres.

3

24
3–6 Or, par ce queprétentions] Marginaleinschub Ri auf dem zweiten Ein-
25
legeblatt
Charp ( vgl. S. [80, 32–35] ) in B1 statt Charp: Pour terminer tous les différens
26
meus ou à mouvoir à l’avenir entre les [les wird verändert zu des, vgl. S. [85, 6] ].

27
Ri hatte seinen Zusatz zunächst begonnen: Or par ce que Ce Seroit peu de Termi-
28
ner
presentement. Dann strich er die beiden letzten Worte und setzte darüber: remedier
29
simplement. Davon strich er auch simplement.
Or, par ce que ce seroit peu de remédier aux maux qui
4
peuvent arriver

30
4 en Italie] Ab C1; Ri in B1 ( vgl. S. [85, 24–26] ) , sowie B2 und B3: à l’Italie.
en Italie à cause de la place de Cazal, si l’on

5
ne prévient aussy les inconvénientz qui

31
5 pourront] Ab C1; Ri in B1 ( vgl. S. [85, 24–26] ) , sowie B2 und B3: pourroyent.
pourront estre causéz
6
par les diverses prétentions des Maisons de Savoye et de Mantoue
7
dont les intérestz ont plusieurs fois allumé le feu

32
7 en Italie] Vgl. für einen auf den Einlegeblättern Charp in B1 folgenden, später ersetzten
33
Passus S. [86, 26–48] .
en Italie.

8

34
8–10 Pour espuiser – La première] Dieses Stück geht auf einen Vorentwurf Ri auf
35
dem zweiten und dritten Einlegeblatt Charp ( dazu S. [80, 32–35] ) zurück; vgl. für Wortlaut und
36
Entstehung S. [86, 40–48] . Der Entwurf wurde bis auf die Umwandlung von terminer in
37
espuiser la source de, z. T. als Überleitung auf dem unteren Rand des zweiten Einlegeblatts
38
Charp, z. T. am Kopf des Diktatblatts Charp ( vgl. dafür und für den Einschnitt S. [85, 40–45] )
39
übernommen.
Pour espuiser la source de touts leurs différendz

40
8 deux ] Hier beginnt in B1 ein zwischen das zweite und dritte Einlegeblatt Charp (vgl. S. 80,
41
32–35) noch nachträglich eingeschobenes Blatt von der Hand Charp (die einleitenden Worte des
42
Abschnitts noch auf dem zweiten Einlegeblatt). Es entspricht unserem Text S. [85, 8–14] und
43
[86, 8][87, 3] . Dieses Blatt ist sehr hastig geschrieben, also wohl nach Diktat. Wir bezeichnen
44
es hinfort als »Diktatblatt«. Vgl. für den Einlegeblatt-B1-Text, den es ersetzt, sowie für die
45
mutmaßliche Art seiner Entstehung S. [86, 26–48] .
deux choses

9
sont principalement requises.

10
La première que le Traitté fait à Querasque en l’an 1630

46
Richtig: 1631.
entre M rs
11
de Savoye et de Mantoue soit exécuté, le Roy s’offrant de faire payer à
12
M r de Mantoue les cinq cens mil escus à quoy ledit Traitté condamne M r
13
de Savoye pour la plus value des terres qui luy ont esté assignées en par-
14
tage. |

15
C1
Leurs Majestéz sont si jalouses non seulement d’accomplir leurs pro-
16
messes qu’elles veulent aussy que celles, promises par le feu Roy, soient
17
entièrement exécutées, et bien informées que Sa Majesté deffunte par le
18
Traitté de Querasque est obligée de payer audit Duc de Mantoue la somme
19
de cinq cens mil escus pour la plus value des biens qui par ledit Traitté

[p. 86] [scan. 120]


1
furent bailléz au Duc de Savoye, lesdits S rs Ambassadeurs en assureront les
2
Ministres des Princes qui leur en pourront parler, et essayeront de disposer
3
ceux de Mantoue à consentir que ladite somme de cinq cens mil escus soit
4
employée à l’acquit des debtes de leur Maistre, c’est à dire de celles qu’il
5
doit en France; ainsy s’acquittant, il y aura plus de bien, sera par ce moyen
6
plus attaché au service de Sa Majesté, et Elle plus assurée de ce qui luy
7
sera promis de sa part. |

8
B1

19
8–17 Quelque difficulté – non seulement] In diesem Teil des Diktatblattes Charp in
20
B1 ( vgl. S. [85, 40–45] ) befinden sich verschiedene gestrichene Ansätze, die die Unmittelbarkeit
21
der Entstehung zeigen. Hinter puisse faire de ( S. [86, 8] ) : recevoir; hinter de ce Traitté, ( S. 86,
22
9) : l’intérest; hinter l’obligent ( S. [86, 12] ) : assez; hinter d’estouffer ( S. [86, 17] ) : entièrement.
Quelque difficulté que Madame de Mantoue puisse faire de consentir à
9
l’exécution de ce Traitté, le repos de l’Italie et l’intérest qu’a l’Empereur de
10
faire valoir un Traitté fait par ses Ministres et par ceux d’Espagne de l’aveu
11
et du consentement des

23
11 Députéz de M r de Mantoue] B1, Diktatblatt Charp ( vgl. S. [85, 40–45] ) , zuerst:
24
Ministres de feu M r de Mantoue, von Charp korrigiert zu Députéz de feu M r de Mantoue;
25
so B2 und B3. C1 läßt feu aus.
Députéz de M r de Mantoue, quoy qu’ilz ne l’ayent
12
pas donné par escrit, l’obligent d’autant plus à faire accomplir le Traitté
13
qu’il l’a ratiffié en sa propre personne.

14

26
14– [87,3] La seconde – de Mantoue] Dieser Passus auf dem Diktatblatt Charp ( vgl. S. 85,
27
40–45) ersetzte seine etwas ausführlichere, dann gestrichene Fassung auf dem zweiten und dritten
28
Einlegeblatt Charp ( vgl. S. [80, 32–35] ) in B1; dort hatte sie sich an die Stelle S. [85, 7] : … ont
29
plusieurs fois allumé le feu en Italie angeschlossen: et pour oster aux Espagnols les
30
avantages qu’ils pourroient tirer en faisant marier la sœur du Duc de Mantoue à quelque
31
Prince de leur nom ou dépendant d’eux, ce qui ne pourroit [ Korr. Ri statt zuerst peut]
32
arriver qu’au grand préjudice de tous les Princes d’Italie, il semble à propos et comme
33
nécessaire de stipuler par le Traicté de Paix un mariage entre le Duc de Savoie et la
34
Princesse de Mantoue, par le moyen duquel non seulement les différens desjà forméz
35
entre eux pour le suject du Montferrat seront entièrement assoupis et accordéz, mais en
36
outre ceux qui sans un tel mariage arriveroient sans doute, au cas qu’il pleust à Dieu
37
appeller M r le Duc de Mantoue sans hoirs [!] procrééz de sa chair, seront prévenus,
38
entant qu’en tel cas le Marquisat du Montferrat apartiendroit légitimement à ladite
39
Princesse de Mantoue.

40
Bevor diese Fassung gestrichen wurde, hatte Ri sie noch umzuarbeiten begonnen. Er strich die
41
Zeilen von et pour oster bis dépendant d’eux ( S. [86, 29–31] ; hier linienweise Streichung, wohl von
42
Ri, später senkrechte Streichung des ganzen Passus) und setzte dafür ein: Pour terminer tous
43
leurs differends Deux choses sont requises principalement. La premiere.
44
Dieser Ansatz bereitete die definitive Fassung des einleitenden Satzes auf dem Diktatblatt
45
Charp vor ( vgl. S. [85, 8–10] ) , und es ist daraus zu schließen, daß Ri wohl während seiner
46
Korrektur die Umarbeitung und Erweiterung ( vgl. den Ansatz La premiere und dessen Aus-
47
führung
S. [85, 10–14] , [86, 8–13] ) des ganzen Stücks ins Auge gefaßt hat und daraufhin das
48
Diktatblatt Charp ( vgl. S. [85, 40–45] ) entstanden ist.
La seconde est d’empescher le mariage de la seur du Duc de Mantoue à
15
quelque Prince de la Maison d’Austriche ou deppendant d’icelle et faire
16
résoudre par le Traitté de Paix le mariage de ladite Princesse avec le Duc de
17
Savoye, affin d’estouffer non seulement par ce moyen les différendz desjà
18
forméz entre leurs Maisons, mais en outre prévenir ceux qui arriveroient

[p. 87] [scan. 121]


1
indubitablement, si Dieu appelloit M r de Mantoue sans enfantz masles, veu
2
qu’en tel cas le Duché de Montferrat appartiendroit légitimement à ladite
3
Princesse de Mantoue

43
Eleonore, jüngere Schwester des noch unmündigen Herzogs Karl von Mantua (vgl. S. [80, 39–40] ).
44
Weitere Geschwister lebten nicht.
.

4

24
4 Ce pourroit] Fortsetzung des Textes von den Einlegeblättern Charp in B1 (vgl. S. 80,
25
32–35), nach der Unterbrechung durch das Diktatblatt Charp in B1 (vgl. S. [85, 40–45] ).
Ce pourroit estre aussy chose convenable aux intérestz publicz d’arrester
5

26
5 avec ***] Auf dem dritten Einlegeblatt Charp in B1 ( vgl. S. [80, 32–35] ): avec M.
27
***; B2 läßt das M. vor der Lücke aus.

28
5–6 confirmeroit – l’affection] Drittes Einlegeblatt Charp in B1 ( vgl. S. [80, 32–35] )
29
sowie B2 und B3: le confirmeroit de plus en plus en l’affection; C1 läßt le und das en vor
30
l’affection aus; diese wohl schlechtere Form auch in den Ausfertigungen.
le mariage de M r le Duc de Mantoue avec***, d’autant que cela confir-
6
meroit de plus en plus l’affection de ses prédécesseurs envers la France et
7
en

31
7 la ***] Drittes Einlegeblatt Charp in B1 ( vgl. S. [80, 32–35] ) sowie B2 und B3:
32
la propension; ab C1 die Lücke.
la *** qu’on recognoist qu’il a desjà de s’y attacher par sa propre
8

33
8 par ***] Drittes Einlegeblatt Charp in B1 ( vgl. S. [80, 32–35] ) sowie B2 und B3:
34
par M. ***; C1 läßt das M. vor der Lücke aus.
inclination: Outre que les biens qui luy seront portéz par*** seront une
9
nouvelle caution de son attachement. Il est à considérer pour la France
10
qu’ilz ne peuvent estre possédéz par aucun Prince estranger qui en puisse
11
moins abuser au préjudice du Royaume que celuy là.

12
M rs les Plénipotentiaires ont à considérer qu’il y a cette différence entre
13
les deux mariages susdits que le premier peut estre traitté au sceu et du
14
consentement de touts les intervenants à la Paix, que par ce que c’est chose
15
manifeste que le bien et le repos de l’Italie le requiert, au lieu que le second
16
doit estre secrètement mesnagé, d’autant que probablement ceux de la Mai-
17
son d’Austriche ne le

35
17 désireroient pas] Schluß des Textes von den Einlegeblättern Charp in B1 ( vgl. S. 80,
36
32–35) und damit in B1 Ende der Sektion IX.
désireroient pas. |

18
B2

37
18–23 Cependant – contrainctz] Zusatz Charp in B2, unter dem ursprünglichen Schluß
38
der Sektion IX in B1 ( vgl. S. [87, 35–36] ) und B2.
Cependant, comme il se peut faire que l’avantage que la Maison de Man-
19

39
19 avec ***] Im Zusatz Charp in B2 ( vgl. S. [87, 37–38] ) sowie in B3: avec M. ***; C1
40
läßt das M. vor der Lücke aus.
toue retireroit du second mariage, proposé avec***, leur feroit embrasser le
20
premier avec plus de facilité qu’on y trouveroit sans cet intérest: On
21
pourroit à l’ombre du second qui doit estre secret conclure le premier,
22
sans en donner part aux intervenants à la Paix qui probablement s’y trou-
23
veront

41
23 contrainctz] Im Zusatz Charp in B2 ( vgl. S. [87, 37–38] ) sowie in B3: contraires
42
( wohl die bessere Lesart) ; ab C1 contrainctz.
contrainctz. |

[p. 88] [scan. 122]


1
C1

17
1–4 Pourtant – conclure] Späterer Zusatz in C1, unter dem ursprünglichen Schluß der
18
Sektion IX in B2 (vgl. S. [87, 37–38] ), B3 und C1, jedoch vom Schreiber der ganzen Hand-
19
schrift zugefügt.
Pourtant lesdits Ambassadeurs ne parleront point dudit mariage qu’ilz
2

20
2 puisque ***] Die Lücke schon im Zusatz von C1 ( vgl. S. [88, 17–19] ) .
n’en ayent nouvel ordre de Sa Majesté, puisque*** a désiré prendre du
3
tempz pour s’en résoudre, sans avoir néantmoins tesmoigné de l’alliénation
4
ou de l’esloignement à le conclure. |

5
Section dixiesme

6
[Lothringen. Die Bistümer Metz, Toul, Verdun]

7
A1

21
7–9 La restitution – engagé] Für A vgl. S. [45, 20–22] . In B1 Randvermerk Ri: Lor-
22
reyne
; nach B2 und B3 übernommen, nicht nach C1.
La restitution de la Lorraine ne peut estre demandée juridiquement,
8
premièrement, par ce que le Roy l’a justement acquise par le droict de la
9
B1
guerre, à laquelle les outrages qu’il a receus du Duc l’ont

23
9 engagé] Hier fährt A mit dem Stück S. [45, 23–27] fort. In anderer Fassung folgte dieser
24
Passus in B1 ursprünglich an etwas späterer Stelle, nach Duc Charles, S. [88, 15] ; vgl. den
25
Wortlaut S. [91, 45–48] . Er wurde hier aber gestrichen, zusammen mit einer folgenden Stelle aus
26
ursprünglich B1 bzw. A (vgl. S. [94, 20–24] bzw. S. [45, 28][46, 2] ). Auf den neuen Einlege-
27
blättern in B1 (vgl. S. [89, 15–23] ) fand er dann nach Zwischenschaltung großer anderer Abschnitte
28
eine zweite Neufassung und diese hier in B1 nach nochmaliger Überarbeitung, insbesondere Kürzung
29
durch Ri (vgl. S. [92, 1–3] , 30–36) ihre endgültige Formulierung in dem Text S. [91, 13][92, 3] .

30
9–10 engagé par raison] Korr. Charp in B1 statt A ( vgl. S. [45, 22] ) und B1 ursprünglich:
31
justement engagé; justement wurde gestrichen, par raison zugefügt.
engagé | par
10
raison, et que, depuis l’avoir acquise, Sa Majesté ayant eu assez de générosité
11
pour la remettre entre les mains dudit Duc, la notoire perfidie dont il a
12
usé en suite d’une telle grace sans suject ny prétexte quelconque donne un
13
nouveau droict au Roy de posséder légitimement touts les Estatz dudit Duc,
14
lequel

32
14 droict] Textzusatz Ri in B1.
droict ne peut estre contredict, puis qu’il est estably par le propre
15
consentement du Duc Charles

33
15–16 qui consent – au Roy] Marginaleinschub Charp in B1; statt dessen folgte in B1
34
ursprünglich nach du Duc Charles (S. [88, 15] ) ein später gestrichener Passus (Textgeschichte
35
schon S. [88, 23–29] ), der auf den neuen Einlegeblättern in B1 (vgl. S. [89, 15–23] ) an späterer Stelle
36
wieder Verwendung fand. Wir drucken ihn S. [91, 45–48] als Lesart zur endgültigen Fassung, die
37
S. [91, 13][92, 3] steht.
qui consent par le Traitté fait à Paris que, s’il
16
manque audit Traitté, les droictz qu’il a sur la Lorraine soient dévolus au Roy

38
Herzog Karl IV. von Lothringen war im Vertrage von Vic am 6. Januar 1632 zum Anschluß
39
an Frankreich gezwungen worden, hatte diesen Vertrag aber nicht gehalten, war darauf 1633 aus
40
seinem Lande vertrieben worden und hatte am 19. Januar 1634 zugunsten seines Bruders Franz
41
abgedankt. Am 2. April 1641 wurde er durch den Vertrag von Paris in seine Länder wieder
42
eingesetzt, mußte aber Bar von Frankreich zu Lehen nehmen und Clermont, Stenay, Jametz und
43
Dun abtreten. Marsal sollte geschleift werden, Nancy bis zum allgemeinen Friedensschluß von
44
französischen Truppen besetzt bleiben und dann gleichfalls entfestigt, aber an Karl zurückgegeben
45
werden. Außerdem mußte der Herzog sich zur Waffenhilfe für Frankreich verpflichten. Er hielt
46
aber den Vertrag nicht und trat schon im Juli 1641 auf die kaiserlich-spanische Seite zurück.
.

[p. 89] [scan. 123]


1

15
1 Si l’on dit] Hier beginnen in B1 erneut zwei dem ursprünglichen Text von B1 zugefügte
16
Einlegeblätter (zu den ersten Einlegeblättern vgl. S. [80, 32–35] ). Sie sind zuerst von Charp,
17
später (vgl. S. [92, 26–27] ) von Ch geschrieben. Der Teil von Charp hat den gleichen hastigen Schrift-
18
charakter wie das Diktatblatt (vgl. S. [85, 40–45] ). Die beiden Blätter entsprechen unserem
19
Text S. [89, 1][92, 14] (vgl. S. [92, 42–44] ) und S. [93, 13][94, 7] (vgl. S. [94, 31–32] ).

20
Zu dem einleitenden Satz bis S. [89, 2] : force findet sich in B1 über dem Marginaleinschub Charp
21
S. [88, 15–16] (ausgewiesen S. [88, 33] ) ein gestrichener Ansatz Ri: Si lon dict quil a faict
22
par force. Damit läßt sich wie bei dem früheren Diktatblatt (vgl. S. [86, 40–48] ) der Wechsel
23
zwischen eigener Federarbeit und Diktat Richelieus auch hier wieder deutlich rekonstruieren.

24
1 Si l’on dit que le Duc Charles] Auf dem ersten Einlegeblatt Charp in B1 ( vgl. S. 89,
25
15–23) begann der Passus ursprünglich: Si quelqu’un dit que le Duc de Wirtemberg;
26
Charp korrigierte Wirtemberg zunächst zu Loraine, dann de Loraine zu Charles ( vgl. eine
27
ähnliche Korrektur S. [89, 36–38] ) . In B2 erscheint im laufenden Text l’on statt quelqu’un.
Si l’on dit que le Duc Charles peut prétendre nulité audit Traitté, comme
2

30
2 ayant esté] Folgt gestrichener Ansatz Charp auf dem ersten Einlegeblatt Charp in B1
31
( vgl. S. [89, 15–23] ) : faicts par (faicts abhängig von ursprünglich Traitéz; vgl. S. [89, 28–29] ) .
32
Dieser Ansatz erinnert an den Vorentwurf Ri für die betr. Stelle; vgl. S. [89, 20–22] : faict
33
par force.
ayant esté induict à le faire par la force de la crainte qu’il devoit avoir au
3
lieu où il a esté passé, et soustient que cette raison doit estre d’autant plus
4
valable que nous nous en servons pour annuller les Traittéz de Madrit et de
5
Cambray

48
Zwischen Karl V. und Franz L, 1526 bzw. 1529.
, il sera aisé de faire voir qu’il y a grande différence en ce que nous
6
disons en ce suject avec justice, et ce qu’on

34
6 peut] In B3 vom Schreiber ausgelassen, aber von Charp bei seiner Kollation (vgl. S. 32,
35
5–9, 35–36) wieder hinzugefügt.
peut mettre en avant au fait
7

36
7 dudit Duc] Auf dem ersten Einlegeblatt Charp in B1 ( vgl. S. [89, 15–23] ) zunächst:
37
du Duc de Wirtemberg. Charp korrigierte Wirtemberg zu Loraine. Dann wurde de Loraine
38
gestrichen, und über du fügte Charp dit hinzu.
dudit Duc sans raison.

8
Le Roy François

39
8 ou] Korr. Charp auf dem ersten Einlegeblatt Charp in B1 (vgl. S. [89, 15–23] ) statt
40
zuerst: et.
ou ses enfants estoient prisonniers en Espagne, lors que
9
les Traittéz de Madrit et de Cambray ont esté passéz, au lieu que le Duc
10

41
10 Charles] Korr. Charp auf dem ersten Einlegeblatt Charp in B1 (vgl. S. [89, 15–23] ) statt
42
ursprünglich: de Loraine; vgl. entsprechende Korrekturen auf den Einlegeblättern in B1: S.
43
[90, 37–38] (Charp), S. [91, 21–22] (Charp) und S. [92, 38–39] bzw. 12 (Ri).
Charles est venu volontairement en France, après en avoir recherché plusieurs
11
fois la permission, y a esté traitté si honorablement et avec tant de liberté
12
que mesme on ne prenoit aucune garde à ses actions, s’en est retourné,
13
quand il a voulu, et a renvoyé la ratiffication de ce qu’il avoit fait

44
13–14 du milieu – restably] Korr. Ri in B2 statt B1, erstes Einlegeblatt Charp ( vgl.
45
S. [89, 15–23] ) , und B2 ursprünglich: après avoir esté restably en ses Estats.
du milieu
14
de ses Estatz, après y avoir esté restably,

46
14– [90,9] ce qu’il – avoit] Texteinschub, bzw. ab le S r des Coutures ( S. [90, 1] )
47
Marginaleinschub Ri auf dem ersten Einlegeblatt Charp in B1 ( vgl. S. [89, 15–23] ) .
ce qu’il faisoit avec tant

[p. 90] [scan. 124]


1
de satisfaction qu’il dépescha de son pais le S r des Coutures
2
à la Diète de Ratisbonne

38
Im Februar 1641, also noch vor dem Vertrag mit Frankreich, hatte Herzog Karl den Reichstag
39
von Regensburg um Schutz angerufen ( M. C. Londorp V S. 70). Descoutures ging nach
40
M. Avenel VII S. 283 im Mai 1641 nach Regensburg, zu einer Zeit also, als offiziell das gute
41
Verhältnis zu Frankreich wiederhergestellt war. Der Herzog betrieb zu der Zeit eifrig die
42
Rückgabe seiner von Frankreich besetzten Festungen; daher wohl die von Richelieu angeführten
43
Erklärungen von Descoutures in Regensburg, die schwerlich ernst gemeint waren.
pour faire sçavoir à touts les
3
Electeurs la générosité dont le Roy avoit usé envers luy, et
4
les détromper des mauvaises impressions qu’on leur avoit
5
voulu donner des intentions de Sa Majesté.

6
L’instruction qu’il donna, signée de luy dans Bar, audit S r
7
des Coutures justiffie

21
7 clairement] Korr. Ri in seinem Marginaleinschub auf dem ersten Einlegeblatt Charp
22
in B1 (vgl. S. [89, 46–47] ) statt Ri darin zuerst: simplement ; darauf folgte noch ein gestriche-
23
ner Ansatz Ri: Et, verbunden mit ein bis zwei Worten, die durch Streichung völlig verdorben.
clairement la liberté, avec laquelle il

8
avoit fait son Traitté avec le Roy, et le contentement qu’il
9
en avoit.

10
Si l’on dit que le Roy François envoya la ratiffication du Traitté de Madrit
11
lors qu’il fut en France, il faut respondre qu’il estoit lors

24
11 autant] Korr. Ri auf dem ersten Einlegeblatt Charp in B1 ( vgl. S. [89, 15–23] ) statt
25
hier zuerst: aussy.
autant prisonnier
12
que lors qu’il estoit dans Madrit, veu que ses enfantz y tenoient sa place,
13
et qu’aussytost qu’ilz furent délivréz aprèz le Traitté de Cambray, le Roy en
14
plein Parlement fit ses protestations de nulité et son Parlement avec luy

44
Am 15. Januar 1537 vor dem Parlament zu Paris.
.
15
Il est encore à remarquer qu’au Traitté de Madrit les conditions auxquelles
16
le Roy François se sousmet portent d’elles mesme présomption de force,
17

26
17–18 en tant – partie] Ursprüngliche Fassung auf dem ersten Einlegeblatt Charp in B1
27
( vgl. S. [89, 15–23] ) : en tant qu’il cède ce qui luy estoit légitimement acquis sans aucune
28
cause qui puisse estre sensée légitimement apparente. Daran korrigierte zuerst Charp den
29
letzten Nebensatz zu: qui ait apparence de justice. Dann wurden die Worte von sans aucune
30
ab, einschließlich der Korr. Charp gestrichen. Ri setzte die nahezu schon vorhandenen Worte sans
31
aucune apparence de Justice ( zum letzten Wort vgl. S. [90, 34–35] ) an ihre endgültige
32
Stelle und über die gestrichene Zeile seinen Zusatz: Et dont il possedoit la meilleure
33
partie.
en tant qu’il cède sans aucune apparence de

34
17 raison] Korr. Charp in B2 statt B1, in der Korrektur Ri ( vgl. S. [90, 31] ) , und B2 ur-
35
sprünglich
: Justice.
raison ce qui luy estoit
18
légitimement acquis et dont il possédoit la meilleure partie

45
Franz I. mußte auf alle seine Ansprüche in Burgund, Italien und den Niederlanden verzichten,
46
obwohl sich in der Hand des Kaisers nur die italienischen Gebiete befanden.
,
19
au lieu que le Traitté fait avec le Duc

36
19 Charles] Korr. Charp auf dem ersten Einlegeblatt Charp in B1 ( vgl. S. [89, 15–23] ) statt
37
ursprünglich: de Loraine.
Charles porte présomption de toute
20
liberté, puis qu’il ne faut point de force à un Prince pour recevoir un Estat

[p. 91] [scan. 125]


1
dont il avoit esté justement despouillé par

18
1 le suject] Auf dem ersten Einlegeblatt Charp in B1 ( vgl. S. [89, 15–23] ) folgte ursprünglich
19
noch, dann gestrichen: légitime.
le suject que sa mauvaise con-
2
duicte

20
2 en] Ab C1; fehlt in B1, erstes Einlegeblatt Charp (vgl. S. [89, 15–23] ), in B2 und B3.
en avoit donné au Roy de luy faire la guerre.

3
Si l’on dit encores que le Duc

21
3 Charles] Korr. Charp auf dem zweiten Einlegeblatt Charp in B1 ( vgl. S. [89, 15–23] )
22
statt ursprünglich: de Loraine.
Charles

23
3 par le Traitté fait à Paris] Von Charp auf dem zweiten Einlegeblatt Charp in B1
24
( vgl. S. [89, 15–23] ) nachträglich zugesetzt ( vgl. auch S. [91, 31–32] ) .
par le Traitté fait à Paris est privé
4
de quelque partie de son Estat, on peut respondre

25
4–5 que, le Roy – prétendre] Korr. Charp auf dem zweiten Einlegeblatt Charp in B1
26
( vgl. S. [89, 15–23] ) statt des Ansatzes: qu’aiant conquis et confisqué justement son
27
Estat, au lieu de pouvoir estimer; Anschluß S. [91, 5–6] : qu’il en bis force. Davon bezog
28
Charp die Worte conquis, justement und Estat ( korrigiert zu Estats) in die neue Fassung ein.
que, le Roy aiant con-
5
fisqué et conquis justement ses Estatz, on ne peut prétendre qu’il en cède
6
une partie par force, puis qu’il n’y a jamais présomption de contraincte en
7
ce que la raison establit.

8
Il est encore à considérer que ce que le Roy

29
8 retenoit] Korr. Charp auf dem zweiten Einlegeblatt Charp in B1 ( vgl. S. [89, 15–23] )
30
statt ursprünglich: retient.
retenoit de la Lorraine

31
8–9 par le Traitté de Paris] Von Charp auf dem zweiten Einlegeblatt Charp in B1 ( vgl.
32
S. [89, 15–23] ) nachträglich zugesetzt ( vgl. auch S. [91, 23–24] ) .
par
9
le Traitté de Paris ne sçauroit estre

33
9 estimé] Korr. Charp auf dem zweiten Einlegeblatt Charp in B1 ( vgl. S. [89, 15–23] ) statt
34
ursprünglich: esgale.
estimé à la quatriesme partie des fraiz
10
de la guerre qu’il a esté forcé de faire pour

35
10–12 réduire ce Prince – estoit offensé] Auf dem zweiten Einlegeblatt Charp in B1
36
( vgl. S. [89, 15–23] ) aus verschiedenen Ansätzen bzw. Korrekturen entstanden. – 1. Gestrichener
37
Ansatz Charp hinter réduire ce Prince ( S. [91, 10] ) : à la raison. – 2. Gestrichener Ansatz Charp
38
hinter à son devoir et ( S. [91, 11] ) : comme Souverain à la raison qu’il en. Nach Streichung
39
dessen erneuter Ansatz: pour tirer; davon wurde pour durch en ersetzt: en tirer raison comme
40
d’un ( S. [91, 11] ) . – 3. Charp dann zuerst: d’un Souverain qu’il avoit offensé; das korrigierte
41
er zu d’un Souverain duquel il estoit offensé ( S. [91, 11–12] ) .
réduire ce Prince comme son
11
Vassal à son devoir et en tirer raison comme d’un Souverain duquel il
12
estoit offensé.

13

23
[91,13] Si en suite] Charp hatte den Passus auf dem zweiten Einlegeblatt Charp in B1
24
( vgl. S. [89, 15–23] ) zunächst begonnen: Il est encore à remarquer, dies dann gestrichen und darun-
25
ter
neu angesetzt.
Si en suite de ce que dessus la Maison d’Austriche trouve

26
[91,13–14] à la détention] Von hier an, mitten auf dem zweiten Einlegeblatt in B1 ( vgl.
27
S. [89, 15–23] ) , Ch statt Charp.
à redire à
14
la détention de la Lorraine, il faut représenter qu’ilz ont acquis

28
[91,14] presque ] Textzusatz Ri im Einlegeblatt Ch in B1 (vgl. S. [89, 15–23] und S. 92,
29
26–27).
presque
15
touts leurs Estatz faisants la guerre à divers Princes sous divers prétextes
16
qui ne leur donnent pas un si légitime titre de les posséder comme est celuy,
17
en vertu duquel le Roy prétend la Lorraine.

[p. 92] [scan. 126]


1

30
1–3 Le Wirtemberg – suject] Ursprüngliche Fassung auf dem Einlegeblatt Ch in B1
31
( vgl. S. [89, 15–23] und S. [92, 26–27] ) ; Il faut en suite leur représenter le grand nombre
32
des Estatz qu’ilz possèdent sous couleur d’un tiltre pareil, et particulièrement de nou-
33
veau le Wirtemberg, le Palatinat, et plusieurs Eveschéz d’Alemagne, qui, n’estant que
34
coloré, ne leur donne point de droict. Ri strich das bis auf die Worte le Wirtemberg, le
35
Palatinat, et plusieurs Eveschéz d’Alemagne und fügte hier im Text seinen Zusatz occupes
36
de Nouueau usf. ( S. [92, 1–3] ) an. Vgl. die Textgeschichte des Passus von S. [91, 13][92, 3]
37
auf S. [88, 23–29] .
Le Wirtemberg, le Palatinat, et plusieurs Eveschéz d’Allemagne, occupéz
2
de nouveau sur un simple titre coloré, doivent estre alléguéz
3
en ce suject

45
Ein Teil der Erzbistümer und Bistümer im Nordwesten des Reiches war auf Grund des Resti-
46
tutionsediktes den Protestanten entzogen worden. Das habsburgische Hausinteresse spielte dabei
47
insofern eine Rolle, als der Kaiser mehrere dieser Stifte seinem Sohn, dem Erzherzog Leopold
48
Wilhelm, übertragen hatte. Über Württemberg und Pfalz vgl. S. [76, 36–38] und S. [110, 34–40] .
.

4
S’ilz disent qu’ilz veulent restituer tout ce qu’ilz ont occupé depuis la
5
dernière guerre, il faut respondre que deux raisons les portent aisément à
6
ce dessein, l’une qu’ilz ne possèdent pas légitimement ce qu’ilz offrent de
7
restituer, et l’autre qu’il est en lieu où ilz le peuvent reprendre quand bon
8
leur semblera.

9
Et qu’outre qu’il n’y eut jamais de droict si évident que le nostre sur la
10
Lorraine, le moindre avantage que le Roy puisse remporter d’une longue
11
guerre est de faire la Paix en sorte qu’il en puisse jouir, estant garenty des
12
troubles qu’un Prince turbulent, comme est

38
12–14 le Duc – paisible] Ursprüngliche Fassung auf dem Einlegeblatt Ch in B1 ( vgl.
39
S. [89, 15–23] und S. [92, 26–27] ) : le Duc de Lorraine, luy causeroit indubitablement,
40
puis que jamais il n’a voulu faire autre chose. Das korrigierte Ri im Text wie oben durch
41
Sperrung gekennzeichnet. – Auch B2 und B3 noch indubitablement; erst C1 sans doute.
le Duc Charles, luy causeroit
13

42
13– [92,3] Si en suite – suject] Textgeschichte des Passus schon S. [88, 23–29] : in A anders
43
und noch am Anfang des Abschnitts Lothringen ( vgl. S. [45, 23–27] bzw. S. [88, 9] ) ; in ursprünglich
44
B1 an etwas spätere Stelle gerückt ( hinter S. [88, 15] : Duc Charles) und in folgender Neufassung:
45
Si les Espagnolz et les Impériaux avoient un pareil droit sur les Estats quils ont
46
[ Korr. Ri statt zuerst par eux] usurpéz de nouveau, ilz se mocqueroient des instances
47
qu’on leur fait maintenant avec grande justice pour la restitution du Palatinat, du Duché
48
de Wirtemberg, et de plusieurs autres Estats qu’ilz ont conquis.

17
Diese Fassung wurde in ursprünglich B1 zusammen mit einer folgenden, inhaltlich zu S. [94, 4–7]
18
gehörenden Stelle ( vgl. S. [94, 20–24] ) gestrichen und erscheint auf dem zweiten Einlegeblatt Charp
19
bzw. Ch ( vgl. S. [89, 15–23] bzw. S. [92, 26–27] ) in einer zweiten Neufassung, die unserem Text
20
S. [91, 13–17] und dem Text S. [92, 31–34] entspricht. Davon hat Ri den zuletzt genannten Teil
21
in dritter Überarbeitung auf dem Einlegeblatt Charp-Ch in die endgültige Form gebracht: S. 92,
22
1–3 ( vgl. S. [92, 34–36] ) .
sans doute, s’il estoit restably en ses Estatz, èsquelz il n’a jamais
14
peu demeurer paisible.

15

42
15 Si les Impériaux] Hier beginnt in B1 ein Zusatzblatt, von Charp sehr hastig, wohl nach
43
Diktat geschrieben und durch Verweiszeichen dem Text des Einlegeblattes Ch (vgl. S. [89, 15]
44
23 und S. [92, 26–27] ) eingefügt. Es entspricht unserem Text S. [92, 15][93, 12] .

18
[92,15][93,1] Si les Impériaux – Duc de Lorraine] Charp hatte auf dem Zusatzblatt in B1
19
( vgl. S. [92, 42–44] ) zunächst angesetzt: Les Impériaux disent que, si la Loraine demeur[oit
20
unleserlich] entre les mains du Roy, l’Empire demeureroit affoibly en ce qu’Antoine, Duc
21
de Loraine, par le Traitté fait à Nuremberg l’an 1542 entre. Dies brachte er dann durch Text-
22
korrekturen
und -zusätze in die endgültige Form; der Ansatz entre ist gestrichen.
Si les Impériaux disent que la Lorraine ne peut demeurer entre les mains
16
du Roy, sans que l’Empire en demeure affoibly en ce que par le Traitté fait

[p. 93] [scan. 127]


1
à Nuremberg l’an 1542

45
Im Nürnberger Vertrag von 1542 hatte sich das Reich zum Schutz Lothringens verpflichtet,
46
wogegen der Herzog einen Beitrag von zwei Dritteln eines kurfürstlichen Anschlages zu zahlen
47
hatte.
Antoine, Duc de Lorraine, s’oblige pour luy et
2
pour ses successeurs de contribuer aux fraiz nécessaires pour la conservation
3
de l’Empire les deux tiers de ce à quoy chasque Electeur sera taxé pour la
4
mesme fin par les Estatz Généraux dudit Empire, on respondra pour Sa
5
Majesté qu’on offre de contribuer aux mesmes fins que dessus

23
5 la mesme] Auf dem Zusatzblatt Charp in B1 ( vgl. S. [92, 42–44] ) folgte ursprünglich
24
noch, dann gestrichen: et plus grande.
la mesme
6
taxe que ce à quoy les Ducz de Lorraine sont obligéz par le susdit Traitté,
7
et que le Roy fournira volontiers le double de ladite taxe, lors qu’il sera
8
question de résister aux entreprises

25
8 des Turcz] Hierzu eine Randnotiz Charp auf dem Zusatzblatt Charp in B1 ( vgl. S. 92,
26
42–44) ; sie wurde nach B2 und B3 übernommen, nicht nach C1: Marge [ Nur B1]. Cette offre de
27
s’opposer aux Turcs dissipera en Allemagne l’impression que la Maison d’Austriche
28
a tousjours voulu donner que les Roys de France ont alliance avec les Turcs au préjudice
29
de l’Alemagne et du reste de la Chrestienté, encore que le vray fondement de cette
30
alliance soit l’entretènement du traffic et du commerce de la Provence et du Languedoc
31
en l’Empire des Turcs [ Fassung B3; B1 und B2: du Turc], et la conservation des Lieux
32
Saincts, et le soulagement et la liberté des Chrestiens en toute l’estendue de l’Empire
33
otoman.
des Turcz et des Espagnolz contre
9
l’Allemagne, à la charge que les Députéz de Sa Majesté assisteront aux
10
Diètes et Estatz de l’Empire pour raison desdits Estatz de Lorraine, ainsy
11
que le Roy d’Espagne y assiste par ses Députéz à cause du Duché de Brabant
12
et autres provinces du Pais Bas.

13

34
13 En suite] Fortsetzung des Textes vom Einlegeblatt Ch in B1 (vgl. S. [89, 15–23] und S.
35
[92, 26–27] ), nach Unterbrechung durch das Zusatzblatt Charp (vgl. S. [92, 42–44] ).
En suite il faut remarquer que, si la France, traittant avec la Maison
14
d’Austriche qui retient ordinairement tout ce qu’elle conquiert, faisoit la
15
Paix sans faire

36
15 le moyen] B1, Einlegeblatt Ch ( vgl. S. [89, 15–23] und S. [92, 26–27] ) , sowie B2 und B3:
37
le vray moyen; C1 läßt vray aus.
le mesme, ce seroit le moyen de rendre ladite Paix mal
16
assurée et

38
16 de nouveau] Hierzu Randnotiz Ch auf dem Einlegeblatt Ch in B1 ( vgl. S. [89, 15–23]
39
und S. [92, 26–27] ) ; sie wurde nach B2 und B3 übernommen, nicht mehr nach C1: Cette raison
40
me semble si considérable que je n’estime pas qu’on la puisse négliger dans le Traité
41
de Paix, sans en estre responsable devant Dieu. Zur 1. Person Singularis vgl. S. [83, 36]
42
39. Die sonst in B1 übliche Bezeichnung Marge fehlt.
de s’attirer bien tost la guerre de nouveau, veu que

43
16 l’Empire] So C1; B1, Einlegeblatt Ch ( vgl. S. [89, 15–23] und S. [92, 26–27] ) , sowie
44
B2 und B3: l’Empereur ( wohl die bessere Lesart) .
l’Empire et le
17
Roy d’Espagne auroient beaucoup à gaigner en la hazardant et rien à

[p. 94] [scan. 128]


1
craindre, beaucoup à gaigner, si le sort des armes les favorisoit, leur coustume
2
estant de ne rien rendre, rien à craindre, par ce que la France ne sçait pas
3
se prévaloir des avantages qu’elle peut avoir.

4

13
4–7 Après tout – juridiquement] Vgl. die entsprechende Stelle in A S. [45, 28][46, 2] .
14
Sie folgte hier noch unmittelbar dem Abschnitt ( S. [45, 23–27] ) , der dem definitiven Text S. 91,
15
13– [92, 3] entspricht ( vgl. dessen Textgeschichte S. [88, 23–29] ) .

16
Diese Aufeinanderfolge hatte sich in der ursprünglichen Fassung von B1 noch erhalten, bis die
17
Abschnitte hier gestrichen und ihre Neufassung auf den Einlegeblättern ( zu letzteren S. [89, 15]
18
23) durch die Erweiterungen S. [92, 4][94, 3] ( diese z. T. auf dem Zusatzblatt; vgl. S. [92, 42]
19
44) getrennt wurde.

20
In der ursprünglichen Fassung von B1 folgte somit auf die S. [91, 45–48] gedruckte Stelle folgen-
21
der
gestrichener Passus: En suite de ce que dessus il faudra représenter que la Lorraine est
22
de trois natures.

23
La première consiste en ce qui deppend et relève du Roy qui a esté de nouveau sy
24
juridiquement …

25
Ch übertrug diesen Passus als Abschluß auf das zweite Einlegeblatt in B1; dabei ließ er die
26
Worte et relève ( S. [94, 23] ) aus. Mit dieser Übertragung schuf er den Anschluß an den gültig ge-
27
bliebenen
ursprünglichen Text von B1: confisqué sur … ( vgl. S. [94, 7] ) .

28
Charp änderte dann noch im Text Ch die den Passus einleitenden Worte En suite de ce que
29
dessus il faudra in der Weise, wie es aus dem endgültigen Text S. [94,4] ersichtlich ist. Ein bei
30
dieser Korr. hinter il faut zugesetztes aussy wurde wieder gestrichen.
Après tout ce que dessus il faut représenter que la Lorraine est de trois
5
natures

35
Die gleiche Unterscheidung schon in Richelieus Erlaß vom 6. Dezember 1636 ( M. Avenel V
36
S. 706), der bereits alle Grundgedanken der Instruktion zur lothringischen Frage enthält. – Die
37
félonie des Herzogs, von der im nächsten Satz die Rede ist, bestand nach französischer Auf-
38
fassung darin, daß er den Lehenseid für Bar nicht leisten wollte. Das Parlament von Paris hatte
39
deshalb mit Spruch vom 5. September 1634 Lothringen und Bar eingezogen und dem französischen
40
König als Entschädigung zugesprochen. Vgl. J. O. B. d Haussonville II S. 27.
.

6
La première consiste en ce qui deppend du Roy qui a esté de nouveau si
7
A1
juridiquement

31
7 confisqué] Nach Schluß des Textes von den Einlegeblättern in B1 (vgl. S. [89, 15–23] )
32
hiermit Fortsetzung des gültig gebliebenen ursprünglichen Textes von B1.
confisqué sur la seconde félonnie du Duc |

33
7– [95,4] qu’on ne peut – de raison] Für A vgl. S. [46,2–11] .
qu’on ne peut
8
avec apparence

34
8 le prétendre] le ab B1; fehlt in A ( vgl. S. [46,3] ) .
le redemander ny le prétendre sans faire une notable lézion
9
au droict commun de tous les Princes souverains.

10
La seconde en ce qui deppend des Eveschéz dont le Roy est Protecteur

41
Dieser Anspruch stand bekanntlich auf schwachen Füßen, denn abgesehen davon, daß die pro-
42
testantischen Fürsten dem König von Frankreich im Vertrag von Chambord (1552) nur die
43
militärische Besetzung der drei Städte und nicht der Bistümer, geschweige denn die Lehenshoheit
44
über alle davon abhängigen Gebiete zugestanden, außerdem auch nie von Protektion, sondern nur
45
von einer künftigen Ernennung des Königs zum Vikar des Reiches geredet hatten (ein Titel ohne
46
praktische Bedeutung), war dieser Vertrag vom Reich auch nie anerkannt worden. Vollends
47
entbehrte die spätere Ausdehnung der französischen Protektion auf das gesamte Gebiet der drei
48
Bistümer des Rechtsgrundes.
,
11
et par conséquent qu’on ne luy peut demander avec raison, principalement
12
en déclarant ne vouloir le retenir que comme Protecteur desdits Eveschéz,

[p. 95] [scan. 129]


1
Sa Majesté se sousmettant à en faire servir l’Empire ainsy qu’il est accou-
2
stumé.

3
La troisiesme partie est le corpz

21
3 du Duché] Ab B1; A ( vgl. S. [46, 10] ) : dudit Duché.
du Duché de Lorraine dont l’on ne peut
4
B1
prétendre la restitution avec

22
4 aucune] Ab B1; aucune fehlt in A ( vgl. S. [46, 11] ) .
aucune apparence de raison, |

23
4–8 tant pour – la Chrestienté] In A ganz anders und breiter; vgl. S. [46, 11–19] .
tant pour les
5
considérations touchées cydessus, que par ce aussy que le Duc Charles n’est
6
pas capable de posséder un Estat, et que, luy en remettre quelque partie
7
entre les mains, ce seroit luy donner lieu de troubler le repos de la Paix,
8
quand sa verve luy prendra, au préjudice de touts les Princes de la

24
8 Chrestienté] In B1 ursprünglich Schluß der Sektion X; für die späteren Zusätze vgl.
25
S. [95, 26–33] , 37–38, 41–45.
Chrestienté.

9

26
9–13 Si lesLorraine] Marginalzusatz Ri in B1; zum Teil nach einem gestrichenen
27
Vorentwurf Ri in B1, der sich an einer wesentlich früheren Stelle befindet, vor den Einlegeblättern
28
( vgl. S. [89, 15–23] ) marginal neben dem hier aber erst S. [94, 21–24] wiedergegebenen ursprüng-
29
lichen
Text von B1. Der Vorentwurf lautet: Si les plenipotentiaires de Lempereur
30
representent que le Duc Charles na peu disposer de Jamais [ Jametz
31
vgl. S. [88, 38–43] ], dautant que cest une piece qui deppend de Lempire [ ab
32
dautant Korr. Ri statt Ri ursprünglich: Entan[t] quil appartient a Lempire].
33
Damit bricht der Vorentwurf ab.
Si les Plénipotentiaires de l’Empereur représentent que le
10
Duc Charles

34
10 ne peut] Ab B2, fortlaufender Text, statt Ri in B1 sowie auch Ri in ursprünglich B1
35
(vgl. S. [95, 26–30] ): na [n’a] peu; dies wohl die bessere Lesart (vgl. denselben Abschreibefehler
36
von B2 der Aufzeichnung über die Kronrechte S. [176, 29–30] ).
ne peut disposer de la place de Stenay, d’autant
11
que c’est une pièce qui relève de l’Empire, ainsy qu’il paroist
12
par le Traitté de Crespy

46
Im Frieden von Crépy vom 18. September 1544 zwischen Karl V. und Franz I. (nicht Hein-
47
rich II.) verzichteten beide auf alle ihre Eroberungen und Ansprüche.
qui oblige le Roy Henry 2 d à la
13
rendre au Duc de Lorraine,

37
13–18 il faut – les deux] Marginalzusatz Charp in B1, unter dem Marginalzusatz Ri
38
in B1 ( vgl. S. [95, 26] ) .
il faut respondre que, bien que par le
14
Traitté de Crespy cette place ait esté

39
14 rendue au] Folgt gestrichener Ansatz Charp in seinem Marginalzusatz in B1 (vgl. S. 95,
40
37–38): Card. al de.
rendue au Duc de Lorraine, ce n’est
15
pas chose décidée qu’elle relève de l’Empire et non du Roy, et que, quand
16
mesme elle relèveroit de l’Empire, il n’importe pas à l’Empereur qu’elle soit
17
plustost tenue par un Prince que par un autre, pourveu qu’il en soit esga-
18
lement servy par touts les deux.

19

41
19– [96,19] On s’exempteroit – l’Empire] Diese Abschnitte sind in B1 von Charp auf
42
einem kleinen Zettel geschrieben, der falsch verheftet wurde, d. h. zwei Blätter weiter, der aber durch
43
Verweiszeichen an der richtigen Stelle eingefügt ist. Am Heftrand ist der Text – durch späteres
44
Ausreißen des Zettels – recto und verso beschädigt und kann vielfach nur mit Hilfe von B2 rekon-
45
struiert werden.
On s’exempteroit volontiers de parler davantage des intérestz de Metz,
20
de Toul, et de Verdun, par ce qu’il n’y a pas d’apparence qu’on veuille

[p. 96] [scan. 130]


1
révoquer en doute l’antienne possession, en laquelle est le Roy d’estre
2
Protecteur de ces trois Eveschéz et d’en garder les principales villes.
3
Cependant, si cette affaire est mise sur le bureau, M rs les Plénipotentiaires
4
représenteront que, si l’Empereur veut

20
4 retirer] Korrektur Charp auf dem Zettel in B1 ( vgl. S. [95, 41–45] ) statt Charp hier zuerst:
21
réunir.
retirer tout ce qui deppend de
5
l’Empire, la demande seroit supportable, quoy que le Roy ait des raisons
6
particulières pour faire que ce dessein ne peust avoir lieu au préjudice du
7
droict, avec lequel il possède les places de Metz, Toul, et Verdun.

8
Mais que, laissant aux Espagnolz

22
8 beaucoup] Korrektur Charp auf dem Zettel in B1 ( vgl. S. [95, 41–45] ) statt Charp hier zu-
23
erst
: quantité.
beaucoup de pièces de l’Empire qu’ilz
9
possèdent avec un titre

24
9 moins] Charp auf dem Zettel in B1 ( vgl. S. [95, 41–45] ) zuerst: beaucoup moins; dann
25
wurde beaucoup gestrichen.
moins coloré,

26
9–11 et entre autres – en 1595] Marginalzusatz auf dem Zettel Charp in B1 (vgl. S. 95,
27
41–45), am Rand beschädigt. Der Zusatz ist sehr klein und eng geschrieben. Er stammt zu-
28
sammen mit zwei anderen Randzusätzen auf diesem Zettel (vgl. S. [96, 31–33] und S. [97, 9–23] )
29
von der Hand eines dritten, neben Charp und Ch noch an zwei anderen Stellen von B1 (vgl. S. 108,
30
26–34 und S. [113, 15–19] ) auftretenden Kanzlisten.
et entre autres Bezançon, Lindaw, et
10
Cambray, dont mesme les Roys d’Espagne se sont déclaréz propriétaires et
11
Seigneurs souverains en 1595

40
Vgl. S. [76, 38–43] , ferner L. Gross – J. K. Mayr II S. 385, 389ff., III S. 6ff.
, il n’y a pas lieu de prétendre de changement
12
en ce

31
12–14 qui doivent – point parlé] Textzusatz, bzw. ab mains du Roy ( S. [96, 13] ) Margi-
32
nalzusatz
des Kanzlisten ( vgl. S. [96, 26–30] ) auf dem Zettel Charp in B1 ( vgl. S. [95, 41–45] ) ,
33
am Rand beschädigt.
qui est de l’establissement de ces trois places, qui doivent aussy bien de-
13
meurer entre les mains du Roy en suite de ce Traitté, comme elles y sont de-
14
meurées en suite de ceux [!] de Cateau en Cambrésis

41
Friede von Cateau-Cambrésis vom 3. April 1559.
, où il n’en est point parlé.

15

34
15 Au suject desquelles] Korr. Charp auf dem Zettel in B1 ( vgl. S. [95, 41–45] ) statt
35
Charp hier zuerst: En quoy.
Au suject desquelles Sa Majesté demande qu’il soit stipulé par la Paix
16
que

36
16 la France] Korr. Ri auf dem Zettel in B1 ( vgl. S. [95, 41–45] ) statt Charp hier zuerst:
37
Sa Majesté.
la France ne sera jamais

38
16 troublée ] Textzusatz Ri auf dem Zettel in B1 (vgl. S. [95, 41–45] ), bei der Nieder-
39
schrift Charp wahrscheinlich vergessen.
troublée à l’avenir en la possession qu’elle
17
a d’avoir la protection des trois Eveschéz

8
[96,17] de Metz] de ab C1; fehlt in B1, Zettel Charp ( vgl. S. [95, 41–45] ) , B2 und B3.
de Metz, Toul, et Verdun, et
18
d’en garder les principales villes, ce que Sa Majesté entend faire sans
19
préjudice des droictz de

9
[96,19] l’Empire] Neben dem letzten Absatz in B1, Zettel Charp ( vgl. S. [95, 41–45] ) , eine
10
Randnotiz des Kanzlisten ( vgl. S. [96, 26–30] ) ; sie wurde nach B2 und B3 übernommen, nicht
11
nach C1: Les Evesqués de Mets, Toul, et Verdun doivent foy et homage à l’Empereur
12
et reprennent de l’Empire le temporel de leurs Eveschéz, c’est à dire, ils doivent [ B1 u. B2:
13
donnent] une déclaration de toutes les terres de leurs Eveschéz et reconoissent les tenir
14
à foy et homage de l’Empire. L’Empereur prétend que les apelations [!] de Mets ressor-
15
tissent à Spire, ceux de Mets soustiennent que cela n’est pas, et de faict le Maistre Eschevin
16
de Mets a tousjours jugé souverainement depuis la protection et soustient qu’auparavant
17
il avoit pouvoir de faire le mesme comme Vicaire de l’Empire.

18
L’Empereur prétend aussy que les appellations des juges officiers des Eveschéz de
19
Toul et de Verdun ressortissent à Spire, et de fait il a tousjours esté pratiqué ainsy,
20
fors en 1608 qu’à la requeste des habitans desdits Eveschéz qui représentèrent les in-
21
commoditéz et grands frais qu’ils avoient d’aller à Spire, le feu Roy Henry 4. e commit
22
le Président de Metz pour juger souverainement et en dernier ressort les appellations qui
23
alloient à Spire.

24
In C1 Marginaleinschub von dem zweiten in C1 korrigierenden Kanzlisten ( vgl. S. [34, 1–2] ,
25
33–35) , später wieder gestrichen. Er war dem Text durch Zeichen für hinter l’Empire ein-
26
gefügt
, gehört inhaltlich aber wohl an die S. [95, 18] entsprechende frühere Stelle. Der Wortlaut: En
27
toutte extrémité Sa Majesté pourroit consentir que le Traicté faict à Paris par le feu Roy
28
et le Duc Charles fust exécutté. Mais comme la légèreté de son esprit nous doibt tousjours
29
faire appréhender sa conduitte, on croidt qu’il seroit plus à propos de tascher à se relascher
30
au restablissement du Duc son frère, auquel il a faict une renontiation de bonne foy de
31
tous ses Estatz; et peut estre que la Maison d’Austriche et le Duc de Bavières qui n’ont
32
pas meilleure opinion que nous de la solidité du Duc Charles ne s’esloigneront pas de
33
cette proposition.

34
Et pour ce qui regarde le mariage du Duc Charles et de Madame sa femme, Messieurs
35
les Plénipotentiaires, adhérans aux intentions du Pappe, agiront pour l’exécution d’icelles
36
d’autant plus volontiers que Sa Majesté par d’autres raisons est obligée de maintenir
37
les droictz de Madame de Lorraine.

38
Tout ce à quoy on se relaschera envers la Maison de Lorraine en considération de la
39
Paix servira à Messieurs les Ambassadeurs à obliger les Ennemis à en faire de mesme
40
pour le Prince Palatin et autres spoliéz en Allemagne. Le Traicté faict à Paris servira
41
d’instruction sur cet article.
l’Empire

42
Vgl. S. [94, 41–48] . – Zu dem Einschub in C1 S. [97, 26–41] : Herzog Karl war mit seiner
43
Cousine Nicole, der ältesten Tochter seines Vorgängers, des Herzogs Heinrich II., verheiratet.
44
Im Jahre 1637 trennte er sich von ihr und heiratete Beatrix de Cantecroix. Richelieu betrieb
45
beim Papst seine Exkommunikation, die am 23. April 1642 ausgesprochen wurde. Mazarin
46
hielt aber später ein Einlenken für geboten; die hier erwogene Erneuerung des Pariser Vertrages
47
(s. S. [88, 38–46] ) ist jedenfalls im März 1644 Gegenstand von Verhandlungen mit dem Herzog
48
geworden. Vgl. J. O. B. d Haussonville II S. 139ff., 212.
.

[p. 97] [scan. 131]


1

42
1–2 Si les de Metz] Zusatz Ri in B1, unter dem Text Charp auf dem in B1 zugefügten
43
Zettel (vgl. S. [95, 41–45] ). Damit bricht die Sektion X in B1 mitten im Satz ab. Das gleiche
44
gilt auch noch für B2 und B3. Erst C1 bringt im fortlaufenden Text die Ausführung des B1-
45
Ansatzes von Ri (S. [97, 2–7] ). Dafür fällt eine inhaltlich verwandte Randnotiz aus B1–B3
46
fort; vgl. S. [97, 9–23] .
Si les Impériaux se pleignent en suitte de l’establissement
2
C1
du Parlement de Metz, | M rs les Plénipotentiaires diront que, comme le
3
Roy y avoit par cy devant estably un Président

47
Seit 1569 gab es in Metz einen französischen Justizpräsidenten; durch Edikt vom 15. Januar
48
1633 wurde das Metzer Parlament für die drei Bistümer errichtet.
lequel avec le M e Eschevin
4
et les treize jugeoient[!] souverainement et en dernier ressort, on ne doit
5
pas trouver à redire à l’establissement dudit Parlement, puis qu’il déclare
6
ne prétendre que ledit Parlement aye autre jurisdiction que de juger
7
souverainement comme les susdits faisoient

49
Vgl. G. Zeller II S. 251ff., 269ff.
. |

[p. 98] [scan. 132]


1
B1
Section unziesme

2
[Eroberungen Frankreichs betr. Artois, Luxemburg, Franche Comté.
3
Französische Rechte auf Navarra]

4
La demande

14
4 de la restitution] Zusatz Charp in B1, in dem von Ch geschriebenen ursprünglichen Text
15
von B1.
de la restitution de ce que le Roy a conquis en Artois et
5
autres lieux auxquelz il a de légitimes

16
5 prétentions] Ab C1; B1 – B3: droicts.
prétentions est si desraisonnable
6
qu’on a peine à croire qu’elle puisse estre proposée. Cependant, si les
7
Espagnolz la mettent

17
7 en font instance] B1 ursprünglich: font instance sur ce sujet; font wurde von Ri
18
korrigiert zu feront; dann wurden feront und sur ce sujet gestrichen, und Charp setzte
19
darüber: en font.
en avant et en font instance, M rs les Plénipotentiaires
8

20
8– [99,13] représenterontPlénipotentiaires] B1 fuhr anfangs nach Plénipotenti-
21
aires S. [98, 7] fort: demanderont la Navarre, le Roussillon, et tous les autres Estats qui ont
22
autreffois esté conjoincts à cette Couronne. Enfin, après toutes les raisons qui auront peu
23
estre alléguées de part et d’autre, ilz; Anschluß an S. [99, 13–14] : pourront consentir.
24
Dieser Passus wurde gestrichen. Ri fügte dafür den Zusatz representeront bis Qu’il
25
y en a ( S. [98, 8–12] ) ein, zuerst in den gestrichenen Text hinein, bis einschließlich la restitu-
26
tion
( S. [98, 9–10] ) , dann marginal.
27
An Qu’il y en a anschließend, fuhr Ch marginal mit einem längeren Stück fort. Dessen
28
erster Teil blieb erhalten: de deux natures bis la Maison d’Austriche ( S. [98, 12][99, 1] ) . Der
29
zweite, dann gestrichene Teil der Marginalie Ch lautete: Qu’à cela nous mettons en avant la
30
nulité desdits Traittéz, estant manifeste que ceux des [!] Madrid et de Cambray ne peu-
31
vent avoir esté faicts librement, à cause de la prison du Roy François ou de ses enfans,
32
lors qu’ilz ont esté partys.

33
Mais laissant à part les contestations et diverses raisons qui peuvent estre alléguées sur
34
ce sujet de part et d’autre, les droictz de la Navarre sont si clairs et si entiers que les
35
Espagnolz ne peuvent sans une injustice manifeste s’exempter d’en offrir la restitution de
36
la partie qu’ilz retiennent de ce Royaume.

37
Ri fügte für den gestrichenen Teil der Marginalie Ch als zweiten Zusatz quils peuuent
38
pretendre bis pour lauenir ( S. [99, 1–12] ) ein, zum größten Teil in den gestrichenen Text
39
Ch hinein, bis einschließlich ses affaires Et Non ( S. [99, 9] ) , dann marginal auf dem folgen-
40
den
Blatt.

41
Schließlich setzte Ri an den Kopf dieses folgenden Blattes mit dem unterbrochenen ursprünglichen
42
Text von B1 die Worte A toute Extremite M rs les plenipotentiaires ( S. [99, 13] ) .
représenteront qu’au lieu d’entrer en une pensée

43
8 si injuste] Folgt gestrichener Ansatz Ri in seinem Textzusatz in B1 ( vgl. S. [98, 20]
44
26) : Cest a Eux.
si injuste

9
ilz devroient faire pour le repos de la Chrestienté la resti-
10
tution

45
10 de ce] Im Marginalzusatz Ri in B1 ( vgl. S. [98, 20–26] ) sowie in B2 und B3: de tout
46
ce; C1 läßt tout aus.
de ce qu’ilz occupent des appartenances de la Cou-
11
ronne
de France.

12
Qu’il y en a de deux natures, les unes qu’ilz

47
12 tiennent] Korr. Ri im Marginalzusatz Ch in B1 ( vgl. S. [98, 27–28] ) statt darin ur-
48
sprünglich
: possèdent.
tiennent avec quelque
13
prétexte, d’autant que noz Roys en ont fait diverses renonciations aux

[p. 99] [scan. 133]


1
Traittéz passéz entre eux et la Maison d’Austriche

23
1–2 qu’ilz peuvent prétendre] Hiermit beginnt die Ri-Umarbeitung des Marginalzu-
24
satzes
Ch in B1 ( vgl. S. [98, 27–40] ) . Ri hatte zuerst begonnen: a quoy nous opposons,
25
dies gestrichen und ersetzt durch: desquelles ils peuuent pretendre, davon des-
26
quelles
gestrichen und ils zu quils ergänzt.
qu’ilz peuvent
2
prétendre la conservation de celles là avec titre coloré,
3
bien que nous leur opposions la nulité des Traittéz, en vertu
4

27
4 desquelz ilz] Folgt gestrichener Ansatz Ri in seiner Umarbeitung des Marginalzusatzes
28
Ch in B1 ( vgl. S. [98, 27–40] ) : pretendent les posseder Justement.
desquelz ilz soustiennent que leur possession est juste, mais
5
qu’ilz ne peuvent

29
5 retenir la Navarre] Folgt gestrichen in der Ri-Umarbeitung des Marginalzusatzes
30
Ch in B1 ( vgl. S. [98, 27–40] ) : en ce Sujet.
retenir la Navarre sans une manifeste

6
injustice, veu que les droictz

31
6 en sont] Folgt gestrichener Ansatz Ri in seiner Umarbeitung des Marginalzusatzes Ch
32
in B1 ( vgl. S. [98, 27–40] ) : Si Entiers Et Si Clairs ( ähnlich schon im Marginalzusatz
33
Ch, vgl. S. [98, 34] ) . Über den gestrichenen Ansatz setzte Ri die endgültigen Worte: non seule-
34
ment
( S. [99, 6] ) .
en sont non seulement réser-
7
véz
par le Traitté de Vervins,

35
7 mais] Folgt gestrichener Ansatz Ri in seiner Umarbeitung des Marginalzusatzes Ch in
36
B1 ( vgl. S. [98, 27–40] ) : Sont Entiers ( vgl. dazu auch S. [99, 31–33] ) .
mais si clairs que vouloir faire

8
la Paix sans cette restitution est faire voir que l’Espagne la
9
veut pour la nécessité présente de ses affaires et non pour
10
en faire jouir seurement à l’avenir la Chrestienté, c’est vouloir
11

37
11 la Trêfue] Ab C1; im Marginalzusatz Ri in B1 ( vgl. S. [98, 27–40] ) sowie in B2 und
38
B3: une Trêfue.
la Trêfue sous le nom de Paix et non couper les racines de
12
toute division pour establir un

39
12 repos] Folgt gestrichener Ansatz Ri in seinem Marginalzusatz in B1 ( vgl. S. [98, 27–40] ) :
40
perpetuel.
repos assuré pour l’avenir
.

13
A toute extrémité M rs les Plénipotentiaires pourront consen-
14
tir à restituer ce que le Roy tient au Luxembourg et au Comté de Bour-
15
gongne, et en outre les places de

41
15 Danvillé] Ab C1; B1 – B3: Casteau en Cambrésis ( Schreibweise B3; B1 und B2:
42
Casteau Cambrésis) und zusätzlich als Randnotiz: Danvillé.
Danvillé et de Landrécy,

43
15–17 pourveuintérestz] Textzusatz Ri in B1.
pourveu que
16
le Roy ait suject d’estre satisfaict en tout le reste de ses
17
intérestz.

18
Mais pour Hesdin,

44
18 Bapaume] Textzusatz Ri in B2.
Bapaume, Aras, et autres lieux adjacentz

45
Von den hier genannten Plätzen waren Cateau-Cambrésis, Damvillers und Landrecies schon seit
46
1637 in französischer Hand, Hesdin war im Juni 1639, Arras am 10. August 1640, Bapaume
47
am 18. September 1641 erobert worden.
, ilz feront
19
concevoir à tous ceux qui se trouveront au Traitté de la Paix que les Espag-
20
nolz qui retiennent beaucoup des deppendances de la France ne peuvent
21
avoir cette prétention qu’avec injustice, et que le Roy n’y pourroit condes-
22
cendre qu’avec bassesse et infamie, ce qu’il ne fera jamais.

[p. 100] [scan. 134]


1
Section douziesme

2
[Breisach und Elsaß]

3

33
3 Ce poinct estant vuidé] In B1 begann die Sektion: En Suitte de ce poinct vuidé
34
( die ersten beiden Worte von Ri) ; so auch B2 ursprünglich; hier von Ri korrigiert zu: Ce poinct
35
Estant vuidé. – In B1 ist die Sektion von Charp geschrieben; vgl. S. [29, 10–11] , 22–26.
Ce poinct estant vuidé, il faudra venir à décider ce qui devra estre fait
4
de Brizac et de l’Alsace, avant que d’entrer èz affaires de Catalongne et de
5
Portugal, par ce que selon que l’on aura contentement au poinct de l’Alsace
6
la France pourra plus ou moins se relascher aux deux autres.

7
L’Empereur et son Conseil sont trop raisonnables pour ne vouloir pas
8
consentir que la France qui a beaucoup perdu par le passé èz Traittéz qu’elle
9
a faicts, lors qu’elle avoit du desavantage, tire quelque proffict en celuy cy,
10
où ses affaires ne sont pas en mauvais estat.

11
Et les Princes d’Allemagne ont trop d’intérestz à ce que les choses soient
12
tellement establies que la Maison d’Austriche ne puisse plus les régir à
13
l’avenir in virga ferrea, pour ne consentir pas aux justes prétentions que le
14
Roy peut avoir au suject de l’Alsace.

15
Au reste, le Duc de Bavières estant si avancé en aage comme il est, et ses
16
enfants si peu, il faudroit qu’il fust aussy aveugle comme il est prudent et
17
clair voyant pour ne cognoistre pas, combien il luy est important que la
18
France qui ne prétend rien en Allemagne soit en estat d’appuyer sa Maison,
19
dont elle désire autant la grandeur que la Maison d’Austriche en

36
19 souhaite] Korr. Ri in B1 statt B1 ursprünglich: désire.
souhaite
20
l’abaissement.

21
En cette considération il y a lieu de croire que, quoy qu’il y ait de grandes
22
difficultéz à laisser au Roy Brisak, les villes forestières Colmar, Schlestadt,
23
Bedfort, Saverne, Haguenau, et autres lieux possédéz entre la Lorraine et le
24
Rhin, à la fin on y consentira. Cependant, pour y porter plus facilement, il
25
sera de l’adresse de M rs les Plénipotentiaires d’y intéresser M r de Bavières
26
en luy donnant

37
26 quelqu’une] B1 und B2 ursprünglich: quelque part; das korrigierte Ri in B2 zu: quel-
38
ques
unes; so auch B3; ab C1 quelqu’une.
quelqu’une des places que le Roy tient sur le Rhin

39
26–27 ou en Alsace] Textzusatz Ri in B1.
ou
27
en Alsace, comme Rhinfeldt

40
27 et Colmar] Textzusatz Ri in B1; vgl. dazu S. [100, 43–44] .
et Colmar.

28
Et affin que l’Empereur n’ayt pas ce mescontentement de voir qu’on ne
29
rend rien de tout ce que le Roy a conquis, on peut consentir de luy rendre
30
Haguenau.

31
Lesdits S rs Plénipotentiaires se souviendront sur tout qu’en retenant
32

43
32– [101,1] Saverne] In B1 folgte auf Saverne noch Colmar, offenbar von Ri gleichzeitig mit
44
seinem Zusatz Et Colmard[!] an anderer Stelle ( vgl. S. [100, 40] ) gestrichen.
Brisak il nous faut garder

41
32 un chemin net pour y aller] Korr. bzw. Textzusatz Ri in B2 statt B1 und B2 ur-
42
sprünglich
nur: le chemin net.
un chemin net pour y aller, ce à quoy Sa-

[p. 101] [scan. 135]


1
verne

24
1–2 et Benfeldtargent] Textzusatz Ri in B1.
et Schlestadt nous sont nécessaires, et Benfeldt, si l’on peut
2
s’en accommoder

25
2 avec] Korr. Charp in B1, im Textzusatz Ri ( vgl. S. [101, 24] ) , statt Ri: pour.
avec les Suédois pour quelque argent

42
Benfeld war als einziger Platz des Elsaß noch in schwedischer Hand.
. |

3
C1
La prudence des Princes de la Germanie, ce qu’ilz ont esprouvé de la
4
domination de ceux d’Austriche et par leurs actions continuées, recogneu
5
qu’ilz n’ont autre but que d’assujectir l’Allemagne, au contraire, par les
6
actions des François qu’on leur procure leur liberté, les doit tous unir avec
7
la France pour travailler à luy faire conserver cette place de Brisak qui ne
8
peut jamais leur causer aucun préjudice, estant en noz mains, et en divers
9
rencontres en tirer grandz avantages, imiter en cela la conduicte des Princes
10
italiens qui, touts unis, portéz de leur seul intérest, se joignent à nous pour
11
nous faire conserver Pignerol.

12

26
12 Section treiziesme] Die hier folgende Sektion XIII (Katalonien) läuft in B1 als Sektion
27
XIV; als Sektion XIII befindet sich in B1 ein längeres Stück, das auch nach B2 als Sektion XIII
28
noch übernommen wurde. Dann wurde es in B2 aber herausgeschnitten und fehlt hier bis auf zwei
29
Schlußsätze (vgl. bei Nr. 6 S. [127, 22–25] bzw. –44). Gleichzeitig wurden in B2 die Ziffern
30
aller Sektionen geändert, d. h. Sektion XIV rückte zur Sektion XIII auf usf. Die ausgeschiedene
31
alte Sektion XIII ist in ihrer nur in B1 erhaltenen Fassung im Anhang zur Hauptinstruktion als
32
Nr. 6 S. 123/124ff. gedruckt.
Section treiziesme

13
[Katalonien, Roussillon]

14

33
14 Il ne peut] Der erste Teil dieser Sektion (bis S. [103, 2] einschließlich) hatte in B1 – B3
34
eine andere Fassung, von Ri in B1 und B2 vielfach korrigiert. Wir bringen diese ursprüngliche
35
Fassung des ersten Teiles im Anhang zur Hauptinstruktion als Nr. 7 S. 127/128ff.

36
In C1 ist die ganze Sektion XIII vom Kopisten der Ausfertigung C2 geschrieben. Wahr-
37
scheinlich hat Sektion XIII auch in C1 zunächst noch in der auf der B-Stufe hergestellten Fassung
38
gestanden. Dann erst mag die Neufassung des ersten Teils, der in C1 sofort in endgültiger Redak-
39
tion erscheint, ausgeführt und die ganze Sektion ausgewechselt worden sein. Diese Annahme wird
40
dadurch, daß die in C1 nachträglich eingeschobene neue Sektion XXII ebenfalls vom Kopisten der
41
Ausfertigung C2 geschrieben ist (vgl. S. [116, 33–42] ), gestützt.
Il ne peut rien estre avancé des affaires de Catalongne, il semble qu’elles
15
ne puissent changer de face. Car, outre que les Peuples qui l’habitent se sont
16
soustraictz avec raison de l’obéissance du Roy Catholique pour se soub-
17
mettre à celle de Sa Majesté, ilz ont tant de justice de leur part qu’un chacun
18
est forcé de la recognoistre.

19
L’on sçait que d’ancienneté ilz se gouvernoient par des fors et coustumes,
20
qu’eux mesmes se sont donnéz des Princes, mais soubz des conditions,
21
privilèges, et libertéz, et comme eux se soubzmettoient les Princes aussy
22
à l’observation de leurs franchises, de sorte que l’on peut dire qu’ilz sont
23
à la vérité sujectz, mais soubz de certaines règles et modiffications, lesquelles

[p. 102] [scan. 136]


1
estants le seul fondement de leur subjection, ilz en sont affranchis, puis
2
qu’elles ont esté violées contre leur gré et consentement.

3
L’obligation est si réciproque que celuy qui manque à l’observation des
4
choses qu’il promet donne liberté de droict à l’autre partie de résilier de celle
5
où il est entré, et c’est la force des contractz, de manière que le Roy Catholique,
6
violant leur liberté, les a affranchis de leur servitude, et, devenus Peuples et
7
Estatz libres, ont peu disposer d’eux mesme, et s’establir un nouveau Maistre,
8
et se faire membre d’une autre monarchie.

9
Ces vérités sont prouvées non seulement par divers actes et titres que
10
leur Député qui sera à la suitte desdits S rs Plénipotentiaires leur fournira

35
Vertreter der aufständischen Katalanen und Portugiesen, die natürlich von den habsburgischen
36
Mächten und deren Anhängern nicht anerkannt wurden, gingen im Gefolge und unter dem Schutz
37
der französischen Gesandtschaft nach Münster. Es gelang der französischen Politik jedoch nicht,
38
ihre offizielle Zulassung zum Kongreß und damit die völkerrechtliche Anerkennung der beiden
39
aufständischen Länder durchzusetzen.
,
11
mais mesme par la conduicte ordinaire de leur Estat, lequel contre les
12
règles et formes réservées, contre l’auctorité du Prince, subsistoit tousjours
13
en corpz d’Estat, formé soubz le nom de la Députation, de laquelle deppen-
14
doit l’establissement des loix et la police du pais

40
Die »Deputation General«, ein Ausschuß der Cortes von Katalonien, war in der Tat eine Art
41
ständischer Zentralbehörde. Zum Widerstandsrecht der Katalanen vgl. auch bei Nr. 12, Auf-
42
zeichnung über die alten Rechte der Krone Frankreich, S. [167, 34–41] .
. Peut encores estre
15
ajousté la forme en laquelle leur Prince est receu en la ville capitale de leur
16
pais, dont les portes luy sont fermées qu’il n’ayt juré l’observation de leurs
17
fors et coustumes, en se soubmettant à ceux du pais, jusques à ce qu’il se
18
soit assujecty de leur garder la foy et la parole qu’il leur donne, de ne préten-
19
dre sur eux aucun plus grand pouvoir que celuy qui de toute ancienneté
20
a appartenu aux Comtes de Catalongne. Pour ces raisons et plusieurs autres
21
dont lesdits S rs Plénipotentiaires ont bonne cognoissance, ilz deffendront
22
les Catalans, feront voir la justice de leur procéder[!] et celle de la France à
23
ne se point départir du droict qu’elle a sur eux, qu’il seroit aisé d’augmenter
24
par divers autres qui luy donnent outre la souveraineté la propriété de ce
25
pais, et essayeront de persuader et rendre capables de noz raisons les
26
Médiateurs et touts les Princes qui seront en personne ou par Députéz
27
en l’assemblée.

28
Les droictz que le Roy a sur le Comté de Roussillon sont si clairs qu’il
29
n’y a pas lieu aux Espagnolz de les disputer ny d’en demander la restitution

43
Zur Begründung der französischen Ansprüche auf Roussillon vgl. in der als Nr. 12 S. 161ff.
44
abgedruckten Aufzeichnung den Abschnitt Roussillon S. 167ff.
,
30
Sa Majesté voulant le conserver en toute son estendue, places, forteresses,
31
chasteaux, villes, domaines, cens, rentes, et généralement tout ce qui le
32
compose, et le posséder en toute souveraineté.

33
Pour ce qui est de la Catalongne, Sa Majesté ne peut l’abandonner,
34
estant engagée à la conserver tant par le droict qui luy appartient que pour

[p. 103] [scan. 137]


1
celuy que les Catalans luy en ont donné en se soubsmettant librement et
2
volontairement soubz sa

5
2 domination] Vorausging in B1–B3 die im Anhang zur Instruktion, Nr. 7 S. 127/128ff.
6
gedruckte ursprüngliche Fassung des ersten Teils dieser Sektion (vgl. betr. C1 S. [101, 36–41] ).
domination

50
Vgl. S. [73, 40–43] und in der »Aufzeichnung« ( Nr. 12 S. 161ff.): Catalogne S. 165ff.
. |

3
M rs les Plénipotentiaires

21
[103,3–4] se souviendront – cydevant] Ab C1, fortlaufender Text, statt B1, Marginal-
22
korrektur
Ri ( vgl. S. [104, 12–13] bzw. S. [103, 40][104, 14] ) , sowie B2 und B3: remarque-
23
ront
.
se souviendront, comme il a esté dit
4
cydevant au suject de cette affaire, qu’elle

24
[103,4][104,1] ne doitqu’après que] Korr. Ri in der ursprünglichen Fassung in B1,
25
und zwar Teil eines von Ri konzipierten anderslautenden Anfangs des Passus; vgl. S. [103, 20–21] :
26
ursprünglicher, S. [103, 28–30] : von Ri korrigierter Wortlaut; vgl. für das erst in der Abschrift in
27
B1 hinzukommende point S. [103, 45] . – Die nach quapres que folgenden Worte tous les
28
( S. [103, 30] , [104, 1] ) hatte Ri in ursprünglich B1 mitgestrichen und am Schluß seiner Korr. erneuert.
ne doit
point estre

[p. 104] [scan. 138]


1
traittée qu’après que tous les autres poinctz de la Paix, soit pour la
2
France, soit pour ses alliéz,

29
2 seront] Korr. Ri in der ursprünglichen Fassung in B1 statt doivent estre ( vgl. S. 103,
30
22 und 30) , bedingt durch quapres que in der Ri-Korr. des einleitenden Satzes ( S. [103, 29–30] ) .
seront

31
2 ajustéz] Korr. Charp in der Abschrift in B1 ( vgl. S. [103, 40–43] , [104, 15–16] ) statt vui-
32
déz ( so auch ursprünglich B1, vgl. S. [103, 31] ) .
ajustéz, par ce qu’on ne peut faire
3

7
3– [104,11] M rs les Plénipotentiaires – compromis] B1 hat von diesem Passus eine
8
erste, später gestrichene Fassung von Charp bewahrt, die im Zusammenhang der nur in B1 erhalte-
9
nen
alten Sektion XIII ( gedruckt als Anhang Nr. 6 S. 124ff.) , aber wohl vor der Sektionenein-
10
teilung
der Instruktion entstanden ist ( vgl. für die Stelle des Passus und die nähere Textgeschichte
11
S. [125, 18] , 41– [126, 32] ) . Damit begann an dieser Stelle in B1 die Erörterung der Frage Katalo-
12
nien
bzw. Portugal. Auf den betr. Charp-Passus folgte vermutlich unmittelbar ein an viel späterer
13
Stelle von B1 gestrichen überlieferter, aber älterer Ch-Passus betr. Katalonien und Portugal ( vgl.
14
S. [128, 26][129, 24] ) . Beide Stücke wurden dann bei der Sektioneneinteilung in einer Abschrift in
15
B1 in umgekehrter Reihenfolge zu einer sachlich entsprechenden Sektion – der Sektion XIV, Kata-
16
lonien
( definitiv Sektion XIII) , – vereinigt ( vgl. S. [129, 44][130, 21] ) . Deren erster Teil –
17
der ursprüngliche Ch-Passus – ist in C1 ausgewechselt worden ( vgl. S. [101, 33–41] ; gedruckt als
18
Anhang Nr. 7 S. 128ff.) . Dagegen hat sich der zweite, hier behandelte Teil – ursprünglich der
19
erste, der Charp-Passus, – mehrfach überarbeitet, bis in die Ausfertigungen erhalten.

20
I. a) Der später gestrichene Charp-Passus: On ne parle point icy de la Catalogne et
21
du Portugal, parce que tous les autres poincts de la Paix, soit pour la France, soit pour
22
ses alliéz, doivent estre vuidéz avant ceux cy, dont on ne peut faire aucune ouverture sur les
23
partys qui s’y peuvent prendre, sans donner lieu aux Espagnols d’en prendre avantage
24
envers ces Estats, comme si on vouloit se relascher en ce qui les touche. Outre que cette
25
raison est considérable, il est encore à considérer qu’il est très à propos que ces 2 [!]
26
poincts demeurent les derniers pour obliger les Espagnols à la raison; und genauso weiter
27
wie S. [104, 9–11] .

28
b) Das veränderte Ri in den Text Charp hinein wiefolgt: Cependant M rs les plenipoten-
29
tiaires
ont a remarquer que ce poinct ne doibt Estre traicte quapres
30
que tous les autres poincts de la Paix, soit pour la France, soit pour ses alliéz, seront
31
vuidéz, parce quon ne peut faire aucune ouverture sur les partys qui s’y peuvent
32
prendre, sans donner lieu aux Espagnols d’en prendre avantage envers ces Estats,
33
comme si on vouloit se relascher en ce qui les touche. Outre que cette raison est de
34
grand poids, il est encore à considérer qu’il est très à propos que cette affaire de
35
Catalogne Et Celle de Portugal demeurent les dernières pour obliger les Espag-
36
nols à la raison; und weiter wie S. [104, 9–11] .

37
Die Korr. des einleitenden Satzes, insbesondere Cependant, war durch einen Marginalzusatz
38
bedingt, den Ri in B1 am Schluß der unmittelbar vorangehenden alten Sektion XIII hinzufügte
39
( vgl. S. [126, 33–34] , 21–28 ) .

40
II. a) Die von Ri korrigierte, dann gestrichene Fassung des Passus bis en compromis ( vgl.
41
S. [104, 11] ) wurde in B1 an die endgültige Stelle übertragen, d. b. im Anschluß an den jetzt im
42
Anhang zur Instruktion, Nr. 7 S. 128ff., befindlichen ursprünglichen ersten Teil der Sektion, an die
43
Stelle S. [132, 6] anschließend, abgeschrieben. Dabei veränderte sich der Anfang:

44
Cependant M rs les Plénipotentiaires ont à remarquer que cette affaire ne
45
doit point estre traittée qu’aprèz que.

46
b) Diesen neuen Anfang hat Ri noch mehrfach überarbeitet. Zuerst setzte er für die Worte
47
ont à in den Text doibuent. Dann strich er diese Korrektur und den Anfang bis einschließ-
48
lich
cette affaire ( aber außer Plénipotentiaires , das er in den folgenden Ansatz einbezog) und
49
begann darüber: Il Est pourtant de la prudence de M rs les Plénipotentiaires de .
12
Schließlich strich er auch das und setzte marginal ein: M rs les plenipotentiaires remar-
13
queront
au Sujet de Cette affaire quelle; vgl. S. [132, 7–8] ( 30–37) bzw. hier
14
S. [103, 3–4] ( zur Veränderung des Wortes remarqueront ab C1 vgl. S. [104, 21–23] ) .

15
c) Außer der Umgestaltung des Anfangs nahm Ri in der Abschrift des Passus in B1 noch die
16
S. [104, 37–42] angeführten Korrekturen vor, Charp eine Korrektur: S. [104, 31–32] . Damit und
17
mit zwei Änderungen ab C1: S. [104, 21–23] , 45, ist der Text S. [103, 3][104, 11] gefunden.
aucune ouverture sur les partys qui s’y peuvent prendre, sans donner lieu
4
aux Espagnolz d’en

37
4 tirer] Korr. Ri in der Abschrift in B1 ( vgl. S. [103, 40–43] , [104, 15–16] ) statt prendre
38
( so auch ursprünglich B1, vgl. S. [103, 32] ) .
tirer avantage envers

39
4 les Catalans] Korr. Ri in der Abschrift in B1 ( vgl. S. [103, 40–43] , [104, 15–16] ) statt
40
ces Estats ( so auch ursprünglich B1, vgl. S. [103, 32] ) ; aus ces korrigiert Ri les.
les Catalans, comme si l’on
5
vouloit se relascher en ce qui les touche.

6
Outre que cette raison est

43
6 de grand poidz] Korr. Ri in der ursprünglichen Fassung in B1 statt considérable
44
( vgl. S. [103, 25] und 33–34 ) .
de grand poidz, il est encores à considérer
7
qu’il

45
7 est] B1–B3: est très; C1 läßt très aus.
est à propos que

46
7–8 cette affairePortugal] Korr. Ri in der ursprünglichen Fassung in B1 statt
47
ces 2 [!] poincts ( vgl. S. [103, 25–26] und 34–35 ) .
cette affaire de Catalongne et celle de
8
Portugal demeurent les dernières pour obliger les Espagnolz à la raison
9
ou faire voir à touts les Princes d’Allemagne et à toute la Chrestienté que
10
leurs seulz intérestz ou, pour mieux dire, leur seule opiniastreté met le
11
repos de l’Europe en compromis.

48
11 compromis] Hier folgt in C1 ( teils mit Tinte, teils mit Bleistift wieder gestrichen) und in C3
49
ein Passus, der in C2 fehlt: Mais qu’en[!] la conclusion de la Paix deppendra de ce seul
50
poinct, si les autres ont esté ajustéz en sorte que la France en puisse demeurer satisfaicte,
10
on pourra consentir à des tempéramens, dans lesquelz ne manquant point de nostre costé
11
à ce que nous avons promis aux Catalans, les Espagnolz auront suject d’en estre satisfaictz.
12
Das einleitende Mais qu’en ( C1 und C3) ist wohl Hörfehler für Mais quand.

[p. 105] [scan. 139]


1

13
1 Si les Espagnolz] Von hier aus bis zum Ende der Sektion, S. [106, 6] , einschließlich der Text-
14
stellen S. [106, 7–8] und 40–48, reicht ein dem ursprünglichen Text von B1 später zugefügtes
15
Blatt. Es ist von Charp sehr hastig geschrieben, also wohl nach Diktat (vgl. zu anderen »Diktat-
16
blättern« Charp S. [85, 40–45] und S. [92, 42–44] ).
Si les Espagnolz estoient si desraisonnables que de ne vouloir point que
2
l’affaire de Catalongne

17
2 fust mise] Korr. Charp auf dem Diktatblatt Charp in B1 ( vgl. S. [105, 13–16] ) statt
18
demeure.
fust mise en négociation, M rs les Plénipotentiaires
3
refuseront d’entrer

19
3 en la discution d’aucune autre] Ab B2; auf dem Diktatblatt Charp in B1 ( vgl.
20
S. [105, 13–16] ) ursprünglich: en aucune ouverture de la Paix. Das korrigierte Charp zu: en
21
la discution d’aucun autre poinct. In B2 wird poinct von 〈Ri〉 gestrichen und an aucun das e
22
angefügt.
en la discution d’aucune autre, représentants que, si
4

23
4 veut faire la Paix] Korr. Charp auf dem Diktatblatt Charp in B1 ( vgl. S. [105, 13–16] )
24
statt zuerst: la veut faire, abhängig von la Paix in der S. [105, 19–20] ausgewiesenen ursprüngli-
25
chen
Textstelle vom Diktatblatt in B1.
veut faire la Paix de bonne foy, il ne faut

26
4 obmettre] Korr. Ri in B2 statt B1, Diktatblatt Charp ( vgl. S. [105, 13–16] ) , und
27
B2 ursprünglich: oublier.
obmettre aucun poinct qui
5

33
5 puisse empescher] Auf dem Diktatblatt Charp in B1 ( vgl. S. [105, 13–16] ) lautete der
34
zweite Ansatz Charp hinter aucun poinct qui ( d. i. S. [105, 4] ; vgl. für den ersten Ansatz S. 105,
35
28–29) :

  • 36
    1. empesche l’effect de la Paix qui doit estre traitée en l’assemblée ( in zwei Zeilen: doit |
    37
    estre; die Worte je einer Zeile sind nach Art der Schnellschrift Charp untereinander verbunden,
    38
    also gleichzeitig geschrieben) ;

  • 39
    2. l’effect de la Paix korrigierte Charp zu ce; also jetzt: [ vgl. unten 4: puisse] empesche[r]
    40
    ce qui doit estre traitée [traitée noch auf Paix, Ziff. 1 bezogen] en l’assemblée;

  • 41
    3. ce qui – assemblée wurde gestrichen und von Charp darunter im Text, an [puisse] empe-
    42
    sche[r] anschließend, ersetzt: de parvenir à la fin qu’on se propose ( S. [105, 5] ) ;

  • 43
    4. das ursprüngliche empesche ergänzte Charp zu empescher und setzte an der S. [105, 28–32]
    44
    näher bezeichneten Stelle puisse davor. Diese Korr. des Verbs ist, da sie zu allen drei
    45
    Fassungen der Stelle paßt, zu einem nicht mehr erkennbaren Zeitpunkt der Korrekturen vorge-
    46
    nommen
    worden.
puisse empescher de parvenir à la fin qu’on se propose.

6

47
6 S’ilz disent] Hierzu (inmitten der verschiedenen, also wohl später geschriebenen Ansätze
48
Charp für den Schluß des vorangehenden Passus; vgl. S. [105, 28–29] und 33–42) gestrichener
49
Ansatz Charp auf dem Diktatblatt Charp in B1 (vgl. S. [105, 13–16] ): Si l’on demande.
S’ilz disent que le Roy ne doit prendre aucune cognoissance de ce qui
7
regarde la Catalongne, entant qu’ilz sont sujectz du Roy d’Espagne et
8
que ce n’est point à un Prince estranger à se mesler de la révolte des sujectz
9
d’autruy,

13
[105,9] ilz respondront] Hierzu marginaler Neuentwurf Ri in B2. Er wurde dem laufenden
14
Text durch Zeichen hinter obéissance ( in dem in B1–B3 zusätzlichen Passus S. [106, 7–8] )
15
eingefügt, dann aber wieder gestrichen:

16
Ils respondront qu’outre que le droict de la guerre a donne au Roy
17
Juste Sujet dassister les Catalans En la resolution quils ont prise de
18
saffranchir de la deppendance despagne.
ilz respondront qu’il y a bien de la différence

19
[105,9][106,1] aux sujectz particuliers] Ab C1; B1, Diktatblatt Charp ( vgl. S. [105, 13]
20
16) , sowie B2 und B3: entre l’exemple proposé.
aux sujectz parti-

50
9 d’autruy] In B1, Diktatblatt Charp ( vgl. S. [101, 13–16] ) , sowie in B2 und B3
7
folgt hier noch: moins encore à la France qu’à aucun autre, puis qu’elle ne veut pas qu’il
8
soit parlé en ce Traicté des particuliers qui sont sortis de son obéissance. ( In B1 und B2:
9
qu’à aucune autre; in B1 ist en ce Traicté von Charp nachträglich zugesetzt.)

10
C1 läßt dieses Stück fort, ebenso wie ein verwandtes Stück am Ende dieser Sektion ( vgl. S. 106,
11
38–48) und eine kurze Sektion, die sich mit der gleichen Frage der Mécontents beschäftigt hatte
12
( jetzt im Anhang Nr. 8 S. 132ff. zur Instruktion: S. [135, 8–13] ) .

[p. 106] [scan. 140]


1
culiers et les Catalans dont il est question, que l’intérest de touts les Princes
2
les oblige à ne prendre pas la protection des sujectz qui se révoltent

21
2–3 sans un droict légitime] Ab C1; B1, Diktatblatt Charp ( vgl. S. [105, 13–16] ) , sowie
22
B2 und B3: sans aucune apparence de droict.
sans
3
un droict légitime, mais qu’il n’en est pas de mesme des Catalans

23
3–4 qui se sont affranchis] Ab C1; B1, Diktatblatt Charp ( vgl. S. [105, 13–16] ) , sowie
24
B2 und B3: qui prétendent s’estre affranchis.
qui se
4
sont affranchis de l’obéissance du Roy d’Espagne avec droict et justice,
5
entant

25
5 qu’ilz ne s’y sont jamais sousmis] Ab C1; B1, Diktatblatt Charp ( vgl. S. [105, 13–16] ) ,
26
sowie B2 und B3: qu’ils soustiennent ne s’y estre jamais sousmis. Darin ist soustien-
27
nent in B1 Korr. Charp für einen ursprünglichen Ansatz: n’entendent.
qu’ilz ne s’y sont jamais sousmis qu’à condition de l’observation
6
de leurs privilèges qu’ilz

28
6 vériffient] Korr. Charp auf dem Diktatblatt Charp in B1 ( vgl. S. [105, 13–16] ) ; hier
29
zuerst soustiennent ( dies stand in B1 wenige Worte vorher, vgl. S. [106, 25–27] , also Stilkorr. ) ,
30
von Charp korrigiert zu disent, dann zu vérifient.
vériffient avoir esté

31
6 violéz] Hierzu Randnotiz Charp in B2, nach B3 übernommen, nicht mehr nach C1: Les
32
Holandois prétendent s’estre affranchis justement de la domination d’Espagne pour la
33
mesme raison, en quoy il est à notter qu’ils ne sont pas seulement fondéz en la prétention
34
générale qu’ont tous les Peuples de ne s’estre assujétis qu’à condition d’estre bien traictéz,
35
mais en une stipulation si particulière du mesme effect qu’ils se sont tousjours opposéz,
36
quand leurs Princes ont tant, soit peu voulu violer [ So B2 und B3; vielleicht zu lesen: ont
37
tant, soit peu voulu, violé] les conditions auxquelles ils se sont donnéz à eux.

38
In B1, Diktatblatt Charp ( vgl. S. [105, 13–16] ) , sowie in B2 und B3 folgt hinter violéz noch
39
ein Textabschnitt:

40
Ils ajouteront encore [ in B1 folgt gestrichener Ansatz Charp: une autre différence qu’il
41
est] qu’il [ in B1 folgt gestrichener Ansatz Charp: n’est pas nécessaire de se mesler] n’y
42
a pas lieu de mettre sur le tapis [ in B1 folgt gestrichener Ansatz Charp: le petit nombre]
43
les intérests des particuliers qui sont hors de France, tant par ce qu’outre qu’ils y sont,
44
ou chasséz pour chastiment de leurs crimes, ou retiréz par la [ Textkorrektur Ri in B2 statt
45
B1 und B2 ursprünglich: pour] crainte quils Ont Eue [ Textzusatz Ri in B2] d’estre
46
punis, nous ne désirons point qu’ils reviennent en France, ainsy que les Espagnols
47
désirent que les Catalans retournent en leur obéissance, ce qui fait qu’il faut examiner,
48
à quelles conditions ils y peuvent retourner.

49
Mit diesem Abschnitt endet das Diktatblatt Charp in B1. C1 läßt den Abschnitt fort ( vgl.
50
für andere Auslassungen von C1 zum gleichen Thema S. [105, 50][106, 12] ) .
violéz. |

[p. 107] [scan. 141]


1

20
1 Section quatorziesme] Die Sektionen XIV bis XX (B1: XV bis XXI) sind dem
21
ursprünglichen Text von B1 auf später eingelegten Blättern von der Hand Charp zugefügt worden.
22
Sektion XIV bis XVII sind ruhig geschrieben; mit ihnen endet die erste Unterteilung der Instruk-
23
tion nach Buchstaben (vgl. S. [29, 17–19] , 44– [30, 16] ). Sektion XVIII bis XX sind auf be-
24
sonderem Blatt hastig, wohl nach Diktat geschrieben und noch später hinzugekommen (vgl. zu an-
25
deren »Diktatblättern« Charp S. [85, 40–45] , S. [92, 42–44] und S. [105, 13–16] ). Vor dem
26
Einschub der Sektionen XIV bis XX folgte in B1 auf Sektion XIII, Katalonien, sofort der
27
Abschnitt über Portugal, jetzt Sektion XXI S. 112ff.; vgl. für den ursprünglichen Zusammen-
28
hang der Abschnitte Katalonien und Portugal den Text S. [104, 7–8] (bzw. aus ursprünglich B1
29
S. [103, 20–26] ; dazu S. [103, 7–19] ) und S. [129, 8–15] (dazu S. [128, 26–40] ).
Section quatorziesme

2
[Niederlande]

3
A1

30
3–7 Les intérestz – en cette affaire] Für A vgl. S. [46, 21–25] .
Les intérestz de la Hollande se

31
3 trouvent] Ab C1; A ( vgl. S. [46, 21] ) sowie B1–B3: trouveront.
trouvent grandement difficiles

39
Das französisch-niederländische Verhältnis beruhte auf den Verträgen vom 15. April 1634 und
40
8. Februar 1635 (bei J. Du Mont VI 1 S. 69 und 80). Richelieu spielt im folgenden auf den
41
spanisch-niederländischen Waffenstillstand von 1609 und auf geheime Verhandlungen zwischen
42
den Generalstaaten und den spanischen Niederlanden im Jahre 1636 an, die aber zu keinem
43
Ergebnis führten.
. Cepen-
4
dant, le chemin en estant aucunement frayé par les conditions auxquelles la
5
Trêfue a esté faicte par le passé et par les dernières propositions

32
5 qui ont] A ( vgl. S. [46, 23] ) und B1: qui en ont; B2 läßt en aus.
qui ont
6
esté mises plusieurs fois sur le tapis

33
6 à nostre insceu en l’an 1636] Erweiterung in B1, fortlaufender Text.
à nostre insceu en l’an 1636, il semble
7
qu’on pourra se tirer des difficultéz qui se rencontreront en cette affaire, |
8
B1
soit en laissant les choses en l’estat auquel elles sont par une Trêfue de
9
vingt ans, soit par quelque nouveau expédient qui sera trouvé sur les lieux
10
par les ouvertures qui seront faictes par les Plénipotentiaires de M rs les Estatz.

11

34
11–19 Cependant – Paix] Marginaleinschub Ch in B1.
Cependant, si les Espagnolz proposent la rupture de l’alliance qui est
12
entre le Roy et lesdits S rs les Estatz, il se faut mocquer de leurs prétentions,
13
représentant qu’ilz ne se peuvent pleindre de ladite alliance, puis que ce
14
n’est qu’une continuation de ce que le Roy Henry IV. e fut contrainct de
15
faire en suitte de la guerre que les Espagnolz mirent et entretinrent en
16
France soubz le prétexte de la ligue,

35
16 et comme] B1–B3: et que comme; C1 läßt que, abhängig von représentant
36
( S. [107, 13] ) , aus.
et comme le Roy déclare ne vouloir
17
point s’abstenir d’assister lesdits S rs les Estatz ny se séparer d’eux, il promet
18
aussy s’employer de bonne foy en ce qu’il pourra pour les faire consentir
19
à accepter des conditions raisonnables

37
19 d’une bonne] Im Marginaleinschub Ch in B1 ( vgl. S. [107, 34] ) folgte ursprünglich noch,
38
dann gestrichen: Trêve ou.
d’une bonne Paix. |

[p. 108] [scan. 142]


1
Section quinziesme

2
[Unterstützung der deutschen Verbündeten. Schwedische Satisfaktion. Aufrechter-
3
haltung der französischen Allianzen. Bündnisrecht der Reichsstände]

4
A1

17
4–8 Quant – instruction] Für A vgl. S. [47, 2–6] .
Quant aux intérestz de l’Allemagne, il sera difficile d’en donner de
5
bonnes instructions, à cause de la multitude et

18
5 diversité] A ( vgl. S. [47, 3] ) sowie B1–B3: grande diversité; C1 läßt grande aus.
diversité d’iceux, et en effect
6
M rs les Ambassadeurs les apprendront mieux sur les lieux de ceux qui
7
seront envoyéz de tous les Princes qu’on ne pourroit les leur faire sçavoir
8
par la présente

19
8 instruction] A fährt mit einem Passus über die Ligen fort, dem ab B1 ein völlig neuge-
20
stalteter Abschnitt an früherer Stelle entspricht; vgl. S. [47, 8–18] bzw. S. [71, 8–15] .
instruction. |

9
B1

21
9–10 Ilz aurontBrunzwik] Zusatz Ri in B1, auf dem unteren Rand der ursprüng-
22
lich
mit instruction ( S. [108, 8] ) schließenden Seite.
Ilz auront un

23
9 soing particulier] Im Zusatz Ri in B1 ( vgl. S. [108, 21–22] ) folgt hier gestrichen:
24
de Ceux; entweder auf intérestz S. [108, 4] bezogen, oder Ansatz zu einem nicht ausgeführten
25
Nebensatz.
soing particulier de Madame la Langrave

10
et des Ducz de Lunebourg et de Brunzwik

38
Die Herzöge Friedrich von Lüneburg und August von Braunschweig-Wolfenbüttel, Verbündete
39
Schwedens, mußten am 16. Januar und 19. April 1642 Neutralitätsverträge mit dem Kaiser
40
eingehen, wurden aber nach wie vor als Verbündete Frankreichs und Schwedens betrachtet.
; cependant, comme le
11
principal est celuy de la Couronne de

26
11 Suède] Dazu hat A einen anderen Passus; vgl. S. [47, 20–32] . Ein Teil ( S. [47, 26–29] )
27
wird in B1 zur Randnotiz, und zwar wird sie nachträglich auf dem Kopfrand der betr. Seite von
28
dem Kanzlisten zugefügt, der die Marginalien auf einem zu B1 gehörenden kleinen Zettel an früherer
29
Stelle ausgeführt hat ( vgl. S. [96, 26–30] und für eine weitere Stelle S. [113, 15–19] ) . Die Notiz
30
ist von Ri mit Marge überschrieben; sie wird ohne diesen Zusatz nach B2 und B3 übernommen,
31
nicht mehr nach C1:

32
L’intérest de toute la Chrestienté est qu’ils conservent une seure entrée en Allemagne
33
et de bonnes et certaines descentes au bord de la Mer Baltique dans la Poméranie pour
34
tenir la Maison d’Austriche en quelque bride et considération.

35
In B3 steht diese Randnotiz irrtümlicherweise neben dem letzten Abschnitt von Sektion XIV;
36
vgl. S. [107, 11–19] .
Suède, c’est celuy auquel ilz doivent
12
s’attacher davantage, et qui semble le plus aisé à vuider par les dernières
13
offres que l’Empereur

37
13 a envoyé faire] B1 –B3: a envoié faire faire; C1 läßt das zweite faire aus.
a envoyé faire jusques à Hambourg à M r Salvius,
14
en vertu desquelles la Pommérannie devoit demeurer à la Couronne de
15
Suède avec des conditions si avantageuses que pour peu que l’on y ajouste
16
il sera aisé de terminer cette affaire

41
Gemeint sind kaiserliche Zugeständnisse hinsichtlich Pommerns in den Verhandlungen Lützows
42
mit Salvius 1640, denen 1638/39 Verhandlungen des Grafen Kurz mit Salvius vorausgegangen
43
waren. Vgl. S. [197, 5][198, 11] und H. Brockhaus S. 35ff., 128ff., F. Dickmann S. 92–
44
97, 532.
.

[p. 109] [scan. 143]


1

28
1–14 Si les Impériaux – alliéz] Marginalzusatz in B1, neben dem ursprünglichen
29
Schlußabschnitt der Sektion XV ( vgl. S. [108, 9–16] ) , anfangs Ch, dann Ri ( vgl. S. 109,
30
10–14) fortfahrend; von Ri mit Corps überschrieben und dem Text durch Zeichen eingefügt.
Si les Impériaux font instance que l’alliance contractée entre le Roy et
2

31
2 la Couronne de Suède] Textzusatz Ri in B1, im Marginalzusatz Ch ( vgl. S. 109,
32
28–30) ; das vorangehende et erst ab B2.
la Couronne de Suède et divers Princes d’Allemagne soit rompue
3
pour l’avenir, et que Sa Majesté s’oblige à ne les secourir plus ny de forces
4
ny d’argent en quelque occasion qui puisse arriver, M rs les Plénipotentiaires
5
représenteront que la Maison d’Austriche ne se peut pleindre avec raison
6
de ce qui s’est passé en ce suject, puis que Sa Majesté ne s’est résolue à
7
faire ce qu’elle a fait que pour deffendre ses alliéz qui estoient attaquéz à
8
force ouverte et en Allemagne et en Italie, lors qu’elle entra en Traitté
9
avec le Roy de Suède et aveć

33
9 les] Korr. Ri in B1, im Marginalzusatz Ch ( vgl. S. [109, 28–30] ) , statt Ch d’autres.
les Princes d’Allemagne, qui touts avoient
10
desjà les armes à la main contre la Maison d’Austriche, et que

34
10 pour] Ab C1; pour –für die Satzkonstruktion überflüssig – fehlt in B1, im Marginal-
35
zusatz Ri (vgl. S. [109, 28–30] ), sowie in B2 und B3.
pour
11
proposer la séparation des alliéz est rejecter le seul moyen
12
qui peut assurer la Paix, sans la seureté de laquelle la conti-
13
nuation
de la guerre seroit plus avantageuse au Roy et à ses
14
alliéz. |

15
C1
Outre que ce seroit trop imposer à Leurs Majestéz, et que les constitutions
16
de l’Empire permettent à touts les Princes, quoy que feudataires de l’Empe-
17
reur, de contracter avec les Roys et Potentatz voisins alliances, associations,
18
et confœdérations

40
Ein verfassungsmäßiges Bündnisrecht der deutschen Fürsten gab es nicht. Die Frage war um-
41
stritten. Die Reichsstände nahmen ein solches Recht für sich in Anspruch; der Kaiser war der
42
Meinung, daß Bündnisse der Stände unter sich und mit auswärtigen Mächten nur mit seiner
43
Genehmigung zulässig seien. Vgl. F. Dickmann S. 142–147.
, Leurs Majestéz, s’estants déclarées d’entrer en des
19
ligues qu’ilz proposent pour assurer la Paix, et par elles

36
19 contractent] So C1, C2 und C3 statt wohl richtig: contractant.
contractent [!] de
20
nouvelles alliances, font assez cognoistre ne se pouvoir départir des an-
21
ciennes, et il seroit plus seur au Royaume d’en user de la sorte, et la perte
22
infaillible des alliéz s’y rencontreroit. |

23
Section seiziesme

24
[Pfalz und Bayern]

25
B1

37
25 Il estce qu’il] Die einleitenden Worte der Sektion XVI auf den Zusatzblättern
38
Charp in B1 ( vgl. S. [107, 20–29] ) stammen von Ri; Charp fährt fort.
Il est impossible de prescrire ce qu’il faut faire sur le suject du
26

39
26 Palatinat] A zur bayrischen und pfälzischen Frage ganz anders; vgl. S. [48, 2–13] .
Palatinat, par ce que cela doit deppendre de la disposition en laquelle on
27
trouvera M r de Bavière et ses amis dans l’Empire. On ne doute point qu’il

[p. 110] [scan. 144]


1
ne faille faire quelque restitution au Prince Palatin, mais savoir, si elle sera
2
entière ou seulement d’une partie de ses Estatz, cela deppend de la con-
3
juncture en laquelle on trouvera les affaires.

4
Si M r de Bavière favorise raisonnablement la France au Traitté, et qu’il
5
désire estre aydé en l’affaire du Palatinat, soit pour la dignité électorale,
6
soit pour une partie de ce qu’il en tient présentement au Supérieur

34
Herzog Maximilian von Bayern war 1623 in die durch die Ächtung des Kurfürsten Friedrich von
35
der Pfalz erledigte Kurwürde eingewiesen worden. Außerdem hatte er als Pfand für die Er-
36
stattung seiner Kriegskosten vom Kaiser die Oberpfalz zugewiesen erhalten.
, il
7
sera de la prudence des Plénipotentiaires de Sa Majesté de le servir si
8
adroictement qu’en luy donnant des effectz en revanche de ceux qu’ilz en
9
recevront, il trouve son compte, sans qu’ilz ayent la réputation de l’avoir
10
procuré.

11
Si d’autre part M r de Bavières consent à la restitution de tout le Haut
12
Palatinat, ilz pourront la favoriser ouvertement, en faisant voir la différence
13
qu’il y a entre cette affaire et celle de la Lorraine, où le Roy est très bien
14
fundé pour diverses raisons qui n’ont pas lieu au fait du Palatinat.

15
Section dixseptiesme

16
[Württemberg]

17
On agira pareillement au fait de la restitution

22
17 du Wirtemberg] Ab B3; B1 und B2: de Wirtemberg. – A zur württembergischen
23
Frage ganz anders; vgl. S. [48, 4–5] , 15–17.
du Wirtemberg

37
Der Herzog von Württemberg war im Lauf des Krieges aus seinem Lande vertrieben und dann
38
nur in einen Teil seiner Besitzungen wieder eingesetzt worden. Die ihm abgenommenen Gebiete
39
waren u. a. an Österreich, teilweise auch als Donationen an kaiserliche Generale und Minister
40
gegeben worden.
, autant
18
que le requièrent la justice et la raison, et selon que M rs les Ambassadeurs
19
jugeront sur les lieux le devoir faire par prudence, se rendantz

24
19 d’autant] Textzusatz Ri in B2.
d’ autant
20
plus faciles au dessein de la Maison d’Austriche en ce suject que moins
21
se rendra[-t-] elle difficile èz justes prétentions

25
21 du Roy] Hier folgen in B1 zwei wieder gestrichene Notizen von Ri; sie wurden schon
26
S. [30, 11–13] erwähnt und zeigen die mehrfach von Ri geübte Arbeitsweise, die einleitenden Worte
27
einer Sektion selbst zu schreiben, dann Ch oder Charp fortfahren zu lassen ( vgl. etwa S. 100,
28
[3, 33–35] , [109, 25] , 37–38, [124, 29–30] , [129, 8] ) .

29
T und darunter: Il faut parler de Sabionnette. Darauf großer Abstand zu:

30
V und darunter: Pour ce qui Est de la Valteline. Dazu marginal von Ri noch
31
einmal Valteline.

32
Mit diesen Notizen enden die Zusatzblätter in B1, auf denen Charp die Sektionen XIV–XVII
33
geschrieben hat ( vgl. S. [107, 20–23] ) .
du Roy.

[p. 111] [scan. 145]


1
Section dixhuictiesme

2
[Sonstige deutsche Fragen]

3

21
3 Il se trouve] Beginn des Diktatblattes Charp in B1 mit den Sektionen XVIII bis XX
22
( vgl. S. [107, 20–25] ) .
Il se

23
3 trouve] Ab C1; in B1, Diktatblatt Charp ( vgl. S. [107, 20–25] ) , sowie B2 und B3:
24
trouvera.
trouve encore plusieurs autres intérestz à vuider de divers Princes
4
d’Allemagne dont M rs les Plénipotentiaires prendront cognoissance sur
5
les lieux, èsquelz ilz agiront par leur prudence, selon que le service du Roy
6
et le repos de la Chrestienté le

25
6 requiereront] Schreibweise C1 und C2; B1–B3: requerront.
requiereront.

7
Section dixneufiesme

8
[Graubünden, Veltlin]

9

26
9 Bien] Vorweg gestrichener Ansatz Charp auf dem Diktatblatt Charp in B1 ( vgl. S. 107,
27
20–25) : M rs les Plénipotentiaires.
Bien qu’il semble que le différend d’entre les Grisons et les

28
9 Valtelins] Über Veltlin und Graubünden hat A einen anderen Passus (vgl. S. [44, 15]45,
29
13). Aus seinem Inhalt folgert die zeitliche Priorität aller A- vor den B-Handschriften (vgl.
30
Einleitung S. [6, 33–7] , 9). Der Teil dieses Passus über die graubündischen Befestigungen (vgl. S.
31
[45, 8–13] ) wurde ab B1 gar nicht mehr verwendet; ebensowenig das darauf folgende Stück über
32
italienische Befestigungen und Eroberungen (vgl. S. [45, 15–18] ); vgl. zu solchen Auslassungen
33
S. [26, 3–4] , 42–44. – Zu einer Notiz Ri in B1 über das Veltlin vgl. S. [110, 25–31] .
Valtelins
10
soit terminé, M rs les Plénipotentiaires n’oublieront pas de remettre cette
11
affaire sur le bureau.

12
Il n’y a plus lieu de demander l’exécution du Traitté de Monçon

36
Im Vertrage von Monzon (1626 Mai 2) hatte Frankreich die von Spanien im Jahre 1620 besei-
37
tigte Souveränität Graubündens über das Veltlin wiederhergestellt und sich gleichzeitig sein alleini-
38
ges Recht auf Durchmarsch durch das Veltlin bestätigen lassen. Der Vertrag wurde hinfällig, als
39
Graubünden 1637 von Frankreich abfiel und sich 1639 bzw. 1641 mit Spanien und Österreich über
40
seine Rechte auf das Veltlin einigte. Damit war Frankreich die Möglichkeit genommen, als
41
Schutzmacht Graubündens aufzutreten und sich dafür auf den Vertrag von Monzon zu berufen.
auquel
13
les Grisons prétendoient estre blesséz, par ce que la Maison d’Austriche
14
a fait un nouvel accord entre eux et les Valtelins qui leur est plus favorable.

15
Il n’est pas aussy raisonnable de consentir ledit accord, par ce qu’il pré-
16
judicie aux droictz que la France a en vertu de son ancienne alliance avec les
17
Grisons, mais il faut décider de nouveau par le Traitté de la Paix l’estat
18
auquel les Valtelins demeureront avec les Grisons, et de plus déclarer que
19

34
19 les alliances desdits Grisons] Auf dem Diktatblatt Charp in B1 ( vgl. S. [107, 20–25] )
35
ursprünglich: lesdits Grisons, von Charp durch Zusatz bzw. Korr. geändert.
les alliances desdits Grisons demeureront en l’estat qu’elles estoient en
20
l’an 1617, sans qu’il puisse y estre préjudicié.

[p. 112] [scan. 146]


1
Section vingtiesme

2
[Sabbioneta, Correggio]

3
M rs les Plénipotentiaires n’oublieront pas de demander la restitution de
4

24
4 Sabionnette] Über Sabbioneta spricht A1 an zwei Stellen: vgl. S. [41, 18–21] , 1–4
25
und S. [44, 26–37] . A2 hat über Sabbioneta nur eine Stelle: S. [40, 20][41, 4] . Aus der inhalt-
26
lichen Differenz zwischen den Stellen in A1 und der Stelle in A2 folgert die zeitliche Priorität von
27
A1 (vgl. die Einleitung S. [7, 10–25] und S. [27, 4–8] , 33–35). – Zu einer Notiz Ri in B1
28
über Sabbioneta vgl. S. [110, 25–29] .
Sabionnette

29
4 et de la – èzquelles] Marginalzusatz bzw. Korr. Charp auf dem Diktatblatt Charp in
30
B1 ( vgl. S. [107, 20–25] ) statt darauf ursprünglich, auf Sabbioneta bezogen, en laquelle; dies zu
31
èsquelles korrigiert.
et de la Principauté de Corrego, places èzquelles les Espagnolz
5
se sont introduictz contre toute sorte de justice et de raison, non pour
6
espérer qu’on la puisse obtenir, mais par ce qu’au moins cette demande
7
favorisera l’eschange de Pignerol et le Traitté fait avec le Duc Charles de
8

32
8 Lorraine] Schluß des Diktatblattes Charp in B1 mit den Sektionen XVIII bis XX
33
(vgl. S. [107, 20–25] und S. [111, 21–22] ). Sektion XX ist in C1 um den Abschnitt S. [112, 9]
34
16 im laufenden Text erweitert.
Lorraine. |

9
C1
Il y a d’autant plus de suject que lesdits S rs Ambassadeurs persistent à
10
demander la restitution de Sabionnette que le Marquis de Pomar

41
Einen ihm offenbar schon länger bekannten Marquis de Poma erwähnt Mazarin am 14. Februar
42
1643 ( Chéruel I S. 80. – Vgl. für den Sabbioneta betreffenden geschichtlichen Zusammenhang
43
S. [40, 38–45] und S. [41, 36–42] ).
, frère du
11
Duc de Bozzolo, qui a plusieurs prétentions sur cette place, est attaché au
12
service de cette Couronne, la sert en qualité de Mareschal de Camp, fait de
13
continuelles instances qu’ayant esgard à ses services, on doit protéger sa
14
Maison en une affaire qu’il prétend entièrement juste. Quelqu’un de sa
15
part instruira lesdits S rs Ambassadeurs de ses prétentions et droictz
16
auxquelz Sa Majesté désire qu’ilz ayent esgard. |

17
Section vingtuniesme

18
[Portugal]

19
B1

35
19 Pour ce] Fortsetzung des ursprünglichen, von Ch geschriebenen Textes von B1, nach
36
Unterbrechung durch die eingeschobenen Sektionen XIV bis XX (vgl. S. [107, 20–29] ).
Pour ce qui est du Portugal, bien qu’il semble qu’il n’y ait autre party à
20
prendre que l’une des deux extrémités,

37
20 une couronne] In B3 wurde von unbekannter Hand ou davorgesetzt; das fehlt aber
38
wieder ab C1.
une couronne ou la mort, la raison
21
ne voulant pas

39
21 qu’un] Korr. Ri in B2 statt B1 und B2 ursprünglich: que leur.
qu’un intérest particulier empesche la Chrestienté de voir
22
la fin de

40
22 ses] Grammatische Korr. Ri in B2 statt B1 und B2 ursprünglich: leurs.
ses troubles, touts les Princes sont obligéz de faire un effort
23
extraordinaire pour trouver quelque expédient en ce suject.

[p. 113] [scan. 147]


1
Si le changement

12
1 qui s’est fait dans le Portugal] Korr. Ri in B2 statt B1 und B2 ursprünglich:
13
qu’ils ont apporté dans leur Estat. Ein erster, wieder gestrichener Korrekturansatz Ri in B2:
14
que [ Korr. aus qu’ils] le Roy de Port [!] a.
qui s’est fait dans le Portugal n’estoit accom-
2
pagné

15
2 d’un droict – coloré] B1, ursprüngliche Fassung Ch: d’un droit coloré, comme est
16
le leur au moins; das wurde in B1 von Ri korrigiert zu: d’un droit coloré, tel quest au
17
moins le leur ( die letzten beiden Worte noch Ch) ; diese Fassung veränderte dann der Kanzlist,
18
der noch an anderen Stellen von B1 auftritt ( vgl. S. [96, 26–30] und S. [108, 26–34] ) , zu der
19
endgültigen, indem er qui au moins est vor coloré zufügte und das Folgende strich.
d’un droict qui au moins est coloré, touts les Souverains seroient
3
obligéz de s’unir ensemble pour

20
3–4 remettreestat] Korr. Ri in B2 statt B1 und B2 ursprünglich: leur courre sus.
remettre les choses en leur premier
4
estat.

5
Mais

21
5 les Portuguais aiant eu, ou] Korr. Ri in B2 statt B1 und B2 ursprünglich:
22
aians sinon. Für sinon zunächst Vorentwurf Ri: eu, ou un, den er wieder strich.
les Portuguais aiant eu, ou suject légitime de

23
5 faire] In B3 vom Schreiber ausgelassen, aber von Charp bei seiner Kollation (vgl. S. [32, 5–9] ,
24
35–36) wieder hinzugefügt.
faire ce qu’ilz
6
ont fait,

25
6 ou] Textzusatz Ri in B2, in Verbindung mit der Korr. Ri S. [113, 21–22] ; in B1 stand an
26
gleicher Stelle mais; es wurde hier gestrichen und nicht ersetzt.
ou au moins un si spécieux qu’il peut estre raisonnablement
7
soustenu, il est de la dignité de l’assemblée de la Paix de terminer ce diffé-
8
rend, s’il se peut, comme les

27
8 autres] In B1 sind die folgenden Abschnitte, die unserem Text S. [113, 9][114, 6] , dann
28
S. [114, 28–30] , weiter S. [114, 7] ( au Roy)[115, 3] sowie S. [115, 20–22] bzw. 28–29 und
29
schließlich S. [115, 10][116, 2] entsprechen, in ihrer ursprünglichen Fassung (geschrieben von Ch und
30
von Ri erheblich erweitert) gestrichen worden. Ein Kanzlist, der auch im Instruktionsentwurf B2 mit
31
einem längeren Stück auftritt (vgl. S. [119, 32–41] ) und mehrfach in B1 und B2 der als Nr. 12
32
gedruckten Aufzeichnung über die alten Rechte der Krone Frankreich (vgl. S. [171, 19–22] , S. 178,
33
16–22 und S. [182, 33–36] ), hat davon auf besonderem Blatt eine Abschrift genommen; einmal
34
wohl, weil verschiedene Streichungen, für die noch kein Ersatz vorhanden war, rückgängig gemacht
35
werden sollten (S. [113, 10][114, 1] : ou qu’en laissant – on décidast; S. [114, 2] : ce qu’il
36
avoit – qu’il a fait); Ri strichelte das betr. Stück auf dem Rande an und setzte hinzu: bien ;
37
ferner wohl wegen der Unübersichtlichkeit verschiedener, sei es stark korrigierter oder nicht ein-
38
deutig zueinandergeordneter Zusätze Ri (vgl. S. [114, 33–42] , dazu 27–32, und S. [115, 17–31] ).
39
Die Abschrift weist einige geringfügige Abweichungen vom ursprünglichen B1-Text auf (vgl. S.
40
[113, 43–45] , S. [115, 11–15] , 29–30).
autres.

9

41
9 Quelques uns ont estimé] Korr. Ri in B1, ursprüngliche Fassung ( vgl. S. 113,
42
27–33) , statt Il semble.
Quelques uns ont estimé qu’on pourroit prendre

43
9–10 un des expédients suivants] B1, ursprüngliche Fassung: l’un de ces deux
44
expédiens; B1, Abschrift ( vgl. S. [113, 27–40] ) , und B2 ursprünglich: un de ces deux expé-
45
diens; in B2 Korr. Ri, wie aus dem Text durch Sperrung ersichtlich ist.
un des expé-
10
dients suivants, ou qu’en laissant l’affaire indécise, touts les Princes
11
intéresséz

46
11 en demeurassent juges] B1, ursprüngliche Fassung und Abschrift ( vgl. S. [113, 27–33] ) ,
47
sowie B2 ursprünglich: demeurassent juges de cette affaire; in B2 Korr. Ri, wie aus dem Text
48
ersichtlich ist.
en la Paix en demeurassent juges, arrestant dèz cette heure que,

[p. 114] [scan. 148]


1
quoy

10
1 que l’on] So ab C1; B1–B3: qu’on.
que l’on décidast, on ne sçauroit

11
1 ajuger] Korr. Ri in B1, ursprüngliche Fassung ( vgl. S. [113, 27–33] ) , statt laisser.
ajuger moins au Duc de Bragance
2

12
2 que] In der ursprünglichen Fassung von B1 (vgl. S. [113, 27–33] ) folgt hier ein Text-
13
zusatz von Charp (fast eine Zeile), der durch doppelte Streichung völlig verdorben ist; zu entziffern
14
nur die letzten Worte: … plus que.
que ce qu’il avoit auparavant le changement qu’il a fait soubz la caution de
3
tous les Princes intéresséz dans la

15
3 Paix] Zum letzten Absatz Randnotiz in B2, die einleitenden Worte von Ri, dann Ch;
16
sie wurde nach B3 übernommen, nicht mehr nach C1: Aynsy que la paix de Veruins fut
17
conclue en laissant à composer le différent qui estoit entre le Roy et le Duc de Savoie tou-
18
chant le Marquisat de Saluces [ Saluzzo] au Pape Clément 8. e, aussy semble-t-il qu’on
19
pourroit ou [!] remettre au S t Siège l’ajustement du différend du Portugal. Mais le Roy de
20
Castille y auroit trop d’avantage, et le Roy de Portugal n’y trouveroit pas son compte.
Paix

46
Zu dem Präzedenzfall Saluzzo, den Richelieu in einer Randnotiz (S. [114, 16–20] ) anführt,
47
vgl. L. Ranke, Päpste II S. 202f.
.

4
Ou dèz cette heure

21
4 ordonner] Die ursprüngliche Fassung von B1 (vgl. S. [113, 27–33] ) fuhr hier fort: ce
22
que dessus, womit die Sektion anfangs schloß. Für die späteren Zusätze in dieser ursprünglichen
23
Fassung von B1 vgl. S. [114, 24–26] , 33–42 (dazu 27–32), S. [115, 17–31] , S. [116, 21–22] .
ordonner

24
4–6 que le Royl’Espagne] Zusatz Ri in B1, ursprüngliche Fassung ( vgl. S. 113,
25
27–33) , unter den anfänglichen Schlußworten der Sektion ce que dessus ( vgl. S. [114, 21–22] ) , die
26
wohl Ri strich.
que le Roy Jean soit recogneu Roy
5
sa vie durant, après laquelle la Couronne de Portugal re-
6
tourneroit
à l’Espagne. |

7
B2/B1

27
7 Ou qu’on ajugeast] Korr. Ri in B2 statt Zusatz Ri in B1 ( vgl. S. [114, 33–34] ) ,
28
ursprüngliche Fassung ( vgl. S. [113, 27–33] ) , sowie B2 ursprünglich: Mais Ces Expedients
29
ne paroissant pas pratiquables, Il Semble quon pourroit Sortir de Ceste
30
affaire En ajugeant [ in B1 folgt gestrichener Ansatz: une So(mme)]. Ri ersetzte in B2
31
diesen Anfang seines Marginalzusatzes aus B1, weil er an etwas späterer Stelle von B2 einen
32
ähnlich beginnenden Marginalzusatz einfügte ( vgl. S. [115, 4–7] bzw. 33–39 ) .
Ou qu’on ajugeast |

33
7– [115,3] au Royfavorable] Marginalzusatz Ri in B1, ursprüngliche Fassung ( vgl.
34
S. [113, 27–33] ) ; vgl. für dessen in B2 ersetzten Anfang S. [114, 27–32] .
35
Nach diesem Anfang hatte der Marginalzusatz Ri in B1 ursprünglich folgende Fassung: au Roy
36
Jean [ Jean korr. zu de Portugal] la recompense en argent dun tiers plus
37
[ dun tiers plus ist nachträglich zugesetzt] de tout le bien quil possede en Por-
38
tugal
, Et le moyen de lemployer En quelque Terre Souuraine, Voisine
39
[ korrigiert zu Voisin] de quelque prince Souurain quil Estime luy Estre
40
fauorable. Le tout [ gestrichener Ansatz].

41
In diese gestrichene Fassung schrieb Ri die endgültige Fassung hinein, unter Einbeziehung von:
42
au Roy de Portugal, en Portugal und fauorable ( S. [114, 35–36] , 37–38, 40 ) .
au Roy de Portugal une somme d’argent,
8
valant un tiers plus que le bien qu’il

43
8 possède en Portugal] Folgt gestrichener Ansatz Ri in der Umarbeitung seines
44
Marginalzusatzes in B1 ( vgl. S. [114, 41–42] bzw. 33–42 ) : le RoyJean 4 me〉 ( durch
45
Streichung undeutlich; es ist der Satzkonstruktion – vgl. S. [114, 8] : quil – nicht eingefügt) .
possède en Portugal

9
comme Duc de Bragance, à condition que le mesme Roy

[p. 115] [scan. 149]


1
d’Espagne luy donnera moyen

11
1 d’employer cette somme] So B1, fortlaufender Text der Abschrift ( vgl. S. 113,
12
27–40) ; B1, ursprüngliche Fassung, d. b. im Marginalzusatz Ri ( in dessen erster und endgül-
13
tiger
Form; vgl. S. [114, 38] , 41–42 bzw. 33–42 ) : de lemployer.
d’employer cette somme en quel-
2
que
Estat souverain,

14
2 assis] So die Abschrift in B1 (vgl. S. [113, 27–40] ). Im Marginalzusatz Ri in der ur-
15
sprünglichen Fassung von B1 (in dessen endgültiger Form; vgl. S. [114, 41–42] bzw. 33–42): Sis.
assis dans le voisinage d’un Prince qui

3
luy soit favorable. |

4
B2
Mais ces expédients n’estants pas pratticables pour beau-
5
coup
de raisons trop longues à desduire, et qui tumbent sous
6
les sens de tout le monde, je ne crains point de dire qu’on
7
C1
ne peut autre chose en cette affaire | que proffiter de la nécessité
8
où sont celles du Roy d’Espagne, par laquelle il pourroit estre contrainct
9
B2
de consentir à quelque party avantageux au Roy de Portugal, et | en cette
10
B1
affaire |

21
[115,10][116,2] on ne peut – moyen] Zusatz Charp in der ursprünglichen Fassung von B1
22
( vgl. S. [113, 27–33] ) , unter dem Textzusatz Ri, der S. [115, 17–22] ausgewiesen ist; vgl.
23
S. [115, 23] den ursprünglichen Anfang des Zusatzes Charp: on ne peut présentement [!]
24
prescrire à M rs. Diese Worte hat Ri in B2 mit einem vorangehenden Stück gestrichen und am
25
Schluß eines Einschubs ohne présentement wiederholt ( vgl. S. [115, 47] bzw. 33–47 ) .
26
Mit dem Zusatz Charp endet der Teil, von dem in B1 die ursprüngliche Fassung und eine Ab-
27
schrift
vorliegen ( vgl. S. [113, 27–40] ) .
on ne peut prescrire à M rs les Ambassadeurs autre chose,

[p. 116] [scan. 150]


1
sinon que

28
1 de faire] de erst ab C1, fortlaufender Text.
de faire la guerre à l’œil et se gouverner par leur prudence, selon
2
que les occasions leur en donneront le moyen. |

3
C1
En tout événement, si de tant de partis nul ne peut estre accepté, au
4

16
4–10 Mais–Ambassadeurs] Umarbeitungen in B1, B2 und C1:

17
I. a) Bevor Ri in der ursprünglichen Fassung von B1 ( vgl. S. [113, 27–33] ) den S. [114, 33–42]
18
( bzw. 27–32) ausgewiesenen Marginalzusatz von S. [114, 7][115, 3] einfügte, war er unter seinem
19
Textzusatz S. [114, 4–6] ( dazu S. [114, 24–26] ) fortgefahren:

20
Mais a dire le Vray, Ces Expedients Sont Imprattiquables, Si les Es-
21
pagnols
nestoyent En Si mauuais Estat que la Necessite de leurs affaires
22
les Contraignit a receuoir La Loy, telle quon voudra la leur donner,
23
[ ab hier Charp, vgl. S. [116, 21–22] ] on ne peut présentement prescrire à M rs les Ambas-
24
sadeurs ; Anschluß an S. [115, 10] .

25
b) Die einleitenden Worte bis les Espagnols nestoyent einschließlich ersetzte Ri, als
26
der ähnlich beginnende Marginalzusatz hinzukam ( vgl. S. [114, 27–30] ) , darunter ( das ist hier S.
27
[115, 3] ) marginal wie folgt:

28
Cependant, lhumeur des Espagnols ne donnant pas lieu desperer
29
Grands Succes de toutes ces ouuertures, sil narriue quils soyent reduits
30
[ reduits fehlt in B1, Abschrift ( vgl. S. [113, 27–40] ) , und in B2] en si; damit Anschluß an
31
den Text S. [115, 21–24] : mauuais Estat – M rs les Ambassadeurs.

32
So blieb der Passus in der Abschrift in B1 und in B2 ursprünglich.

33
II. In B2 strich Ri die Fassung Ib von Cependant, lhumeur bis einschließlich présen-
34
tement prescrire à M rs und arbeitete sie wie folgt um ( zunächst marginal) :

35
Mais Ces Expediens nestant pas pratiquables pour beaucoup de rai-
36
sons
trop longues a desduire, Et qui tombent Soubs les Sens [ les Sens
37
ist Korr. Ri statt: la Coignoissance] de tout le monde, Je ne Crains point de
38
dire quon ne peut autre chose En Cette affaire [ bis hierhin gleichlautend mit
39
S. [115, 4–7] ] quattendre les Remedes du Temps qui mettra peut Estre
40
les affaires des Espagnols en [ von hier an in den B2-Text hineingeschrieben, unter Weiter-
41
verwendung
von si mauvais estat] si mauvais estat quils Seront Contrain[s]
42
de [ folgt gestrichener Ansatz Ri: destacher auec Raison] Consentir que Ce Roy-
43
aume
Soit auec raison [ auec raison nachträglich zugesetzt] destache de leur
44
Monarchie, a laquelle ils lauoyent Uny, Sans quil fut decide quils [!] leur
45
apparti[e]nt. [ Im weiteren, bis zum Schluß, wieder marginal:] Et Aynsy, Si le Congres
46
de la paix Commence au parauant que les Volontes de Dieu paroissent
47
plus clairement En cette affaire, On Ne peut praescrire a M rs ; Anschluß an
48
S. [115, 10] : les Ambassadeurs.

15
III. Von der Fassung S. [115, 35–47] blieb das erste Stück bis einschließlich autre chose En
16
Cette affaire ( S. [115, 38] ) in allen späteren Handschriften erhalten, wie aus S. [115, 4–7]
17
ersichtlich ist. Für die 1. Person Singularis darin: Je ne Crains, vgl. S. [83, 36–39] .

18
Das Übrige, von quattendre les Remedes bis clairement, erscheint noch in B3 ( Ab-
19
weichungen
S. [117, 42–43] , 44: que le Royaume und décidé qu’il leur) , aber nicht mehr
20
in C1. Hier ist es durch den Passus ersetzt, der unserem Text S. [115, 7–9] entspricht.
moins ne peut on refuser à Sa Majesté la liberté d’assister ledit Roy de
5
trouppes et d’argent, sans qu’on puisse luy attribuer d’avoir rompu la
6
Paix; pourtant il est remis à la prudence desdits S rs Plénipotentiaires de
7
disposer et concerter avec les Ministres des alliéz de la façon dont l’on
8
aura à agir dans l’intérest du Roy de Portugal.

9

29
9 Section vingtdeuxiesme] Hier folgten auf der ganzen B-Stufe (fast wörtlich nach A)
30
die auf der C-Stufe durch den Tod Maria Medicis überholten zwei Sektionen über die Königinmutter
31
und die Mécontents. Gedruckt als Nr. 8 S. 132/133ff. Vgl. auch den Überblick über die Sektionen-
32
einteilung auf der B- und C-Stufe S. [30, 26–49] .

33
Die jetzige Sektion XXII erscheint erstmals in C1, und zwar – von geringfügigen Korrekturen
34
abgesehen – sofort in der endgültigen Fassung. Aber sie ist in der Handschrift C1 ursprünglich
35
nicht vorhanden gewesen. Es folgte hier auf Sektion XXI, Portugal, als Sektion XXII ursprüng-
36
lich sofort der Abschnitt Commerce (jetzt Sektion XXIII, vgl. S. 118f.). C1 hatte also die
37
auf der B-Stufe durch die Ereignisse überholten Sektionen zunächst nur ausgeklammert und nicht
38
ersetzt. Dann wurde die jetzige Sektion XXII eingeschoben, und zwar ist sie vom Kopisten der
39
Ausfertigung C2 geschrieben, ebenso wie Sektion XIII in C1 (vgl. S. [101, 33–41] ), überdies auf
40
andersartigem und andersformatigem Papier. Sie liegt demnach wohl auch zeitlich näher an der Aus-
41
fertigung als das übrige C1. Nach dem Einschub von Sektion XXII wurde dann in C1 die Bezeich-
42
nung der Sektion Commerce von Section vingt deux me zu Section vingt troisie me verändert.
Section vingtdeuxiesme

10
[Die Prinzessin von Carignano; Allgemeines zur Instruktion: Umfang der
11
Vollmacht, Korrespondenz Paris – Münster]

12
Lesdits S rs Plénipotentiaires estants bien

43
12 informéz] In C1 folgte ursprünglich noch, dann gestrichen: comme toute la terre.
informéz qu’avec trop de rigueur
13
les Espagnolz ont retenu la Princesse de Carignan

44
Die Gattin des Prinzen Thomas (vgl. S. [76, 44–47] und S. [84, 41–43] . Sie wurde mit ihren
45
Kindern in Spanien festgehalten, weil ihr Gatte seit dem Vertrag von Turin vom 2. Dezember
46
1640 ( J. Du Mont VI 1 S. 195) zur französischen Partei gehörte.
et ses enfantz, et que
14
c’est en continuer les effectz au delà de ce que leur mescontentement leur

[p. 117] [scan. 151]


1
pourroit avoir inspiré, qui n’a de fondement que sur ce que le Prince
2
Thomas, son mary, s’est réuny et accommodé avec la Duchesse de Savoye,
3
sa belle seur, ladite Princesse estant aussy de la Maison de Bourbon, et
4
que ledit S r Prince, son mary, sert la France avec beaucoup de valeur et de
5
fidélité, ne peut Sa Majesté en ce rencontre de Paix moingz demander,
6
sinon que la liberté luy soit rendue, à elle et à ses enfantz, et qu’il leur soit
7
permis de revenir en Italie, honorez et servis en leur voyage, comme il
8
convient à Princesses et Princes de leur extraction.

9
Insisteront lesdits S rs Plénipotentiaires sur cette demande qui est trop
10
juste pour craindre qu’ilz en soient esconduitz, et semble mesme qu’elle
11
peut et doibt estre accordée avant l’ouverture du Traitté, car, puis que l’on
12
la résolve pour establir la Paix et la concorde entre les Princes chrestiens
13

35
13 faire] Davor wohl zu ergänzen pour; fehlt in C1, C2 und C3.
faire justice à un chacun, celle cy ne doit pas estre desniée qui se trouve
14
appuyée non seulement d’une justice morale, mais d’un commandement de
15
Dieu qui, ayant joinct deux personnes, les nécessite et oblige de demeurer
16
ensemble,

36
16 prononce] In C1 anscheinend von Brienne in eine vom Schreiber offen gelassene Lücke gesetzt.
prononce malédiction sur ceux qui les veulent séparer.

17
La longue expérience et capacité desdits S rs Plénipotentiaires, la confiance
18
que Leurs Majestéz ont en eux, leur fait espérer qu’ilz se garderont bien de
19
promettre aucune chose dont la France ou ses alliéz peussent souffrir in-
20
commodité ou dommage, et

37
20 pourroit] Korr. in C1, vermutlich von Brienne ( vgl. S. [117, 36] ) , aus C1 ursprünglich:
38
pourront.
pourroit aussy leur laisser concevoir que l’on
21
recevroit en bonne part ce qu’ilz auroient accordé ou consenty, quand bien
22
ilz se seroient esloignéz des conditions, soubz lesquelles seulement Leurs
23
Majestéz peuvent vouloir la Paix, surquoy, affin de les esclaircir pleinement
24
des intentions de Leurs Majestéz, il a esté trouvé à propos d’ ajouster à la
25
présente instruction ce dernier ordre qui leur servira de règle formelle
26
pendant le cours de leur négotiation de se bien garder de consentir ou se
27
relascher des choses qui leur sont deffendues, et de travailler à disposer les
28
Ennemis à entrer dans les différents partys qu’ilz auront à leur proposer;
29
escriront souvent ce qu’ilz auront avancé, et recevront les résolutions de
30

39
30 leur [!]] So C1, C2 und C3 statt richtig: leurs.
Leurs Majestéz dans les lettres faisant responses aux leur[!], seront pour
31
leur esgard de mesme auctorité que les articles couchéz et escritz en la pré-
32
sente instruction, dont Leurs Majestéz ont voulu en estre donné un double
33
à chacun desdits Plénipotentiaires, et un chiffre pour se servir selon qu’ilz
34
jugeront en devoir user.

[p. 118] [scan. 152]


1

34
1–2 Section vingttroisiesme, Commerce] Die Sektion Commerce erscheint erstmals in
35
B3, und zwar als Sektion XXIV, im Anschluß an die beiden im Anhang zur Instruktion, Nr. 8
36
S. 133ff. gedruckten Sektionen (vgl. auch S. [116, 29–42] und S. [30, 26–49] ). Sie liegt in B3
37
sofort in der endgültigen Fassung vor; das führt zur Annahme eines unbekannten Zwischengliedes
38
auch zwischen B2 und B3 (vgl. die Vorbemerkung zu B3, S. [31, 25][32, 9] ).
Section vingttroisiesme |

2
B3
Commerce

3
Les sujectz du Roy qui ont traffiqué pendant la Paix en Espagne ont
4
receu de grandes et insuportables pertes en leurs biens et d’estranges vexa-
5
tions en leurs personnes par la rigueur des officiers du Roy d’Espagne,
6
d’autant que, lors qu’il s’est trouvé de l’or

39
6 et] Ab C1; B3: ou.
et de l’argent dans leurs vaisseaux,
7
ilz ne se sont pas contentéz de le confisquer avec le vaisseau et toutes les
8
marchandises, mais ilz ont en outre emprisonné les Cappitaines, marchans, et
9
mariniers, et leur ont fait donner la gehenne ordinaire et extraordinaire
10
jusques à les estropier.

11
Telles rigueurs ne se sont pratticquées qu’à l’endroict des sujectz de Sa
12
Majesté. Car les sujectz du Roy de la Grande Bretagne en ont esté exemptz
13
au moyen du Traitté de Paix fait en l’an 1604 entre le Roy Jacques d’Angle-
14
terre et le Connestable de Castille

42
Friede von London vom 18./28. August 1604 (J. Du Mont V 2 S. 625).
, faisant pour le Roy d’Espagne Phelippe
15
III. e, par lequel Traitté fut convenu que, lors qu’il seroit trouvé des biens
16
ou marchandises

40
16 [deffendues]] Hier eingefügt nach B3, da zum Verständnis unerläßlich; deffendues
41
fehlt in C1, C2 und C3 ( vgl. Vorbemerkung zu C1, S. [33, 12–19] , 42–45 ) .
[deffendues] dans les vaisseaux anglois, qu’elles seroient
17
seulement confisquées, sans que les Cappitaines, marchandz, et mariniers
18
peussent à cause de ce estre aucunement recherchéz en leurs personnes, ny
19
autres biens et marchandises ny pareillement leurs navires confisquéz, ce
20
qui est religieusement observé à l’endroict non seulement des Anglois, mais
21
aussy avec les Holandois pendant leur Trêve de douze années

43
Spanisch-niederländischer Waffenstillstand vom 9. April 1609 (J. Du Mont V 2 S. 99).
, ayant
22
obtenu qu’ilz auroient la mesme seureté et liberté en Espagne qu’elle avoit
23
esté accordée aux sujectz du Roy de la Grande Bretagne par le Traitté de
24
Paix et articles secretz faitz avec ledit Connestable de Castille; et ainsy, par
25
la prévoyance que ces deux nations ont apportée dans leurs Traittéz, ilz
26
n’ont receu aucune incommodité en comparaison des sujectz du Roy.

27
En cette considération M rs les Plénipotentiaires feront insérer l’article
28
suivant au Traitté de la Paix:

29
Qu’à l’avenir les sujectz de Sadite Majesté jouiront du mesme privilège et
30
liberté en Espagne que jouissent les sujectz du Roy de la Grande Bretagne
31
par le susdit Traitté de Paix fait en l’an 1604 entre les Roys[!] d’Espagne
32
Phelippe III. e et le Roy Jacques d’Angleterre, ledit article portant en termes
33
exprèz que, si les sujectz de Sa Majesté sont trouvéz au Royaume d’Espagne

[p. 119] [scan. 153]


1
avoir embarqué ou fait embarquer de l’or, de l’argent, ou autres marchan-
2
dises prohibées dans leurs vaisseaux pour les transporter hors ledit Royaume,
3
la peine ne se pourra estendre qu’à la confiscation de ce qui sera appréhendé,
4
sans qu’on en puisse faire

30
4 aucune] In B3 folgt noch autre; fehlt ab C1.
aucune recherche, ny emprisonner leurs personnes
5
ny confisquer leurs vaisseaux ou autres biens.

6
Il faut aussy spéciffier que touts les procès qui se sont intentéz par le passé
7
pour chose de cette nature demeureront esteinctz et amortis.

8
Et que tous les sujectz du Roy pourront transporter librement, sans aucun
9
empeschement, l’or et l’argent qui proviendront de la vente des bledz qu’ilz
10

31
10 font] In B3 feront; ab C1 font.
font en Espagne.

11
Il faut aussy faire insérer audit Traitté de Paix que le Roy d’Espagne ny
12
ses officiers ne pourront prendre ny les vaisseaux ny les mariniers, sujectz
13
de Sa Majesté, pour son service, si ce n’est du consentement du Cappitaine
14
et Maistre d’iceux, en leur payant le fret des vaisseaux et le loyer desdits
15
mariniers conformément au contract qui en aura esté volontairement passé
16
par eux.

17
Que lors aussy que le Roy d’Espagne ou ses officiers prendront pour son
18
service quelques toiles, bledz, poissons, cordages, ou autres marchandises
19
des sujectz de Sa Majesté, ilz seront obligéz d’en convenir de prix et leur
20
payer le tout comptant.

21
Que touts les sujectz de Sa Majesté pourront dans tous les Estatz du Roy
22
d’Espagne escrire leurs lettres et tenir les livres de l’estat de leur traffic et
23
correspondance en la langue que bon leur semblera, soit françoise ou espag-
24
nole, sans que pour cela ilz en puissent estre recherchéz. |

25
B2
Instruction particulière pour terminer les différendz d’entre
26
la France et la Maison de Savoye

27
M rs les Plénipotentiaires doivent savoir qu’outre le Traitté général qui se
28
fera pour la Paix, il est nécessaire d’en faire un particulier avec la Maison de
29
Savoye qui empesche qu’on ne puisse prétendre que le Roy descheoie des

32
25–26 InstructionSavoye] Diese Sonderinstruktion ( erwähnt M. Avenel VII
33
S. 803) wurde in B2 dem ursprünglichen Schluß der Hauptinstruktion ( vgl. bei Nr. 8 S. 135,
34
33–39) angefügt. Auf einem Zwischenblatt hat Ri die Überschrift niedergeschrieben ( S. 119,
35
25–26) , Charp die einleitenden Abschnitte ( S. [119, 27][121, 3] , bis Traitté particulier;
36
vgl. dazu S. [121, 34–37] ) . Auf das Zwischenblatt Ri-Charp folgt in B2 – von der Hand des
37
Kanzlisten, der in B1 die Reinschrift eines längeren Passus ausgeführt hat ( vgl. S. [113, 27–40] ) ,
38
– ein Mémoire, das ein Gutachten von Godefroy ( Druck: Négociations secrètes I S. 39ff.) ,
39
woraus es Teile entlehnt, verwertet. Dieses Memoire wird also als der wesentliche Teil der Sonder-
40
instruktion
in die Hauptinstruktion aufgenommen: S. [121, 3][123, 4] , und zwar, abgesehen vom
41
ersten Satz, ohne jede Korrektur.

42
Der Kanzlist des Stückes ist aber nicht nur aus B1 der Instruktion bekannt, sondern auch, wie
43
S. [113, 30–33] schon erwähnt, aus B1 und B2 der Aufzeichnung über die alten Rechte der Krone
44
Frankreich ( Nr. 12 S. 159ff.) . Dort hat er, was hier interessiert, in B1 das ganze nachträglich
9
eingefügte Kapitel über die Freigrafschaft Burgund geschrieben ( vgl. S. [178, 16–22] ) , und zwar
10
beginnt er unter einem Lemma von Ri. In derselben Weise schloß sich das Memoire, das der Sonder-
11
instruktion
für Savoyen zugrunde liegt, ursprünglich, d. h. bevor das Zwischenblatt mit dem neuen
12
Lemma hinzukam und der Einleitungssatz entsprechend verändert wurde, einem später gestrichenen
13
Lemma von der Hand Ri an und ist dadurch in B2 der Instruktion noch als ein ehemals nicht
14
hierhingehörendes, in sich geschlossenes Stück zu erkennen. – Das gestrichene Lemma von Ri:
15
Droicts Sur les Estats du Duc de Sauoye zeigt deutliche Ähnlichkeit mit dem
16
erwähnten Lemma aus B1 der Aufzeichnung: Droicts Sur le Comte de Bourgogne
17
( vgl. S. [178, 1] ) , nicht nur im Wortlaut, sondern auch im Duktus.

18
Zur äußeren Verwandtschaft der Stücke kommt eine inhaltlich-formale: die Sonderinstruktion
19
für Savoyen enthält eine historische Deduktion der Rechtsansprüche Frankreichs, in gleicher Form
20
wie die Kapitel der genannten Aufzeichnung. Dem völlig andersartigen, praktisch-diplomatischen
21
Stil der Instruktion ist sie nur durch das Zwischenblatt flüchtig angeglichen worden. – Es ist nach
22
allem anzunehmen, daß dieser Teil der Instruktion zumindest im Zusammenhang der Aufzeichnung
23
über die alten Rechte der Krone Frankreich entstanden ist. Vielleicht war er dort sogar in B1
24
eingefügt worden, u. U. im Anschluß an das Kapitel zur Comté de Bourgogne, ehe er nach B2
25
der Instruktion übertragen wurde.

26
Unter dem gestrichenen Lemma von Ri begann das Memoire ursprünglich:

27
Pour mesprendre pas les droits que le Roy a sur les Estats du Duc de Savoye, en les-
28
quelles ils sont clairs et évidens, il suffit de considérer que, bien que; Anschluß an S. [121, 5]
29
6: la conduitte de nos Roys.

30
Das änderten Ri und der Kanzlist des Stückes wie folgt um:

31
Pour ne se mesprendre pas aux droits [ Korr. des Kanzlisten] que le Roy a sur les Estats
32
du Duc de Savoye [ im weiteren, bis doiuent, Korr. Ri] au traicte particulier quil En
33
faudra faire, M rs les plenipotentiaires doiuent considérer que, bien que; An-
34
schluß
an S. [121, 5] .

35
Erst B3 bringt die endgültige Fassung dieses Stücks; sie ist vielleicht in dem uns unbekannten
36
Zwischenglied zwischen B2 und B3 ( vgl. Vorbemerkung zu B3, S. [32, 1–9] ) entstanden. Sie ent-
37
spricht
unserem Text S. [121, 3–5] und zeigt folgende Änderungen:

  • 38
    1. die Satzteile aux droits – Savoye und au traictefaire sind vertauscht;

  • 39
    2. dadurch fallen die letzten, überleitenden Worte vom Zwischenblatt Charp ( nach Pour ne se
    40
    mesprendre pas) au Traicté particulier mit au traicte particulier aus der Korr. Ri
    41
    zusammen;

  • 42
    3. dabei ist aus aux droits und dem darauf bezogenen en vor faudra faire das jetzt hinter
    43
    faudra faire folgende pour les droicts geworden.

[p. 120] [scan. 154]


1
droictz qu’il a sur la Maison de Savoye, par ce qu’il n’en

44
1 seroit] Korr. Charp auf dem Zwischenblatt Charp in B2 (vgl. S. [119, 32–36] ) statt est.
seroit point

45
1–2 fait de mention] de erst ab B3, fortlaufender Text.
fait de
2
mention par le Traitté général, et qui mette ladite Maison en estat de donner
3
satisfaction au Roy sur

46
3 les droictz] B2, Zwischenblatt Charp ( vgl. S. [119, 32–36] ) , und B3: lesdits droicts;
47
-dits fehlt ab C1.
les droictz dont il ne doit pas perdre l’occasion de
4
tirer raison.

5
Et affin qu’on ne puisse prétendre que ce Traitté particulier

48
5 soit] Korr. Charp auf dem Zwischenblatt Charp in B2 (vgl. S. [119, 32–36] ) statt seroit.
soit un
6
commencement de rupture du Traitté général, il sera de

49
6 l’adresse] Korr. Charp auf dem Zwischenblatt Charp in B2 ( vgl. S. [119, 32–36] ) statt
50
la destente.
l’adresse desdits
7
S rs Plénipotentiaires de faire couler dans le Traitté général qu’il n’y est point
8
parlé des différendz meuz ou à mouvoir entre la Couronne de France et la

[p. 121] [scan. 155]


1

32
1–2 accommoderoient] Ab B3; B2, auf dem Zwischenblatt Charp ( vgl. S. [119, 32–36] ) :
33
accorderoient.
Maison de Savoye, par ce que les parties ont déclaré qu’elles s’en accommo-
2
deroient bien ensemble.

3
Pour ne se mesprendre pas

34
3 au Traitté particulier] Bis hierhin reicht in B2 das Zwischenblatt Charp (vgl.
35
S. [119, 32–36] ). Gleichzeitig sind diese Worte Teil einer Korr. Ri in B2 (vgl. S. [120, 32] bzw.
36
26–43), aus der sie Charp wohl als Überleitung vom Zwischenblatt zum Memoire übernommen hat.
37
Das hieße aber, die Korr. Ri ist älter als das Zwischenblatt.
au Traitté particulier

38
3 qu’il faudra faire] Teil einer Korr. Ri in B2; vgl. S. [120, 32–33] bzw. 26–43.
qu’il faudra faire

4
pour les droictz que le Roy a sur les Estatz du Duc de Savoye, M rs les
5
Plénipotentiaires doivent considérer que, bien que la conduicte de
6
noz Roys ne soit pas excusable en la facilité qu’ilz ont eue de se déposséder
7
des places qu’ilz tenoient delà les montz, ilz ont esté très soigneux de ne
8
blesser pas les droictz qu’ilz y ont euz, ains de les conserver pleins et entiers.

9
Par le Traitté de Cateau Cambrésis fait en l’année 1559, Traitté auquel la
10
liberté de M r le Connestable cousta un nombre infiny de places que nous
11
tenions delà les montz, Henry 2. d, nonobstant qu’il mariast Marguerite, sa
12
seur, au Duc de Savoye, il ne laissa pas de se réserver celles de Thurin, de
13
Quiers, de Villeneufue, d’Ast, de Chivas, et du chasteau de Saluces, qui
14
devoient estre détenues jusques à ce que les droictz de Henry 2. d sur la suc-
15
cession de son ayeule fussent terminéz par les arbitres nomméz de part et
16
d’autre

43
Vgl. Vertrag von Cateau-Cambrésis vom 3. April 1559 (J. Du Mont V 1 S. 34), Artikel 22.
.

17
Henry 2. d estant mort, sans que lesdits différendz fussent décidéz, on députa
18
sous le Roy Charles 9. e des Commissaires de la part du Roy et du Duc de
19
Savoye pour, en exécution du Traitté de Cambrésis, examiner et décider les
20
prétentions de la Couronne de France

44
Hierzu und zum Folgenden: G. Zeller, Saluces S. 97–100 und oben S. [23, 31–41] .
.

21
Le résultat de

41
21 l’assemblée] Ab C1; B2 und B3: cette assemblée.
l’assemblée ne fut autre, sinon que les Commissaires rendi-
22
rent en particulier leur jugement, chacun en faveur de leur Maistre.

23
En suite de cette assemblée, le Duc de Savoye représentant à Charles 9. e
24
que les trois ans portéz par le Traitté de Cambrésis estoient expiréz, sans que
25
leurs différendz fussent terminéz, et le suppliant ensuite de

42
25–26 luy rendre ces places] Ab C1; B2 und B3: luy faire rendre ses [!] places.
luy rendre ces
26
places, le Roy, mal conseillé, les luy remit à la réserve de Pignerol, de la
27
Pérouse, et de Savillan, que le Duc de Savoye luy remit de nouveau entre les
28
mains pour y demeurer jusques à ce que les droictz de la France fussent
29
esclaircis et décidéz.

30
Henry 3. e estant venu à la Couronne, le Duc de Savoye luy fit tant d’instan-
31
ces pour la restitution de Pignerol, de la Pérouse, et de Savillan, en suite de la

[p. 122] [scan. 156]


1
bonne réception qu’il luy fit en ses Estatz au retour de Poulongne, qu’il fit
2
rendre lesdites places, nonobstant les oppositions de M r de Nevers, Gouver-
3
neur et Lieutenant général pour le Roy delà les montz.

4
Bien que la facilité de Henry 3. e

34
4 fust] Korr. in B2, vom Kanzlisten des Stückes ( vgl. S. [119, 36–44] ) , statt soit.
fust aussy blasmable que celle de Charles
5
9. e, son prédécesseur,

35
5 ce Roy] ce nach B2; ab B3 in allen Handschriften – wohl irrtümlich – le Roy.
ce Roy ne fut pas moins soigneux de la conservation
6
des droictz de cette Couronne qu’il réserva, faisant cette restitution, contre
7
le Duc de Savoye, pour iceux estre décidéz par les Députéz et arbitres qui
8
seroient choisis de part et d’autre.

9
Au lieu de travailler à cette décision, le Duc de Savoye, pour recognois-
10
sance des graces qu’il avoit receues de la France, voyant le Roy Henry 3. e occu-
11
pé aux Estatz de Blois, il s’empara du Marquizat de Saluces

39
Im Jahre 1588. Saluzzo wurde damals mit spanischer Hilfe den Franzosen abgenommen. Im
40
Vertrag von Lyon (17. Januar 1601) verstand sich Heinrich IV. zu einem Verzicht und erhielt
41
dafür die Rhônelandschaften Bresse, Bugey, Valromey und Gex.
, ce qui obligea
12
le Roy

36
12 Henry 4. e ] In B3 vom Schreiber ausgelassen, aber von Charp bei seiner Kollation (vgl.
37
S. [32, 5–9] , 35–36) wieder hinzugefügt.
Henry 4. e à luy faire la guerre, pour pacification de laquelle le Roy
13
receut la Bresse en contreschange du Marquizat de Saluces.

14
Par ce Traitté, fait par le Cardinal Aldobrandin, le Roy se réserva touts
15
les droictz par luy prétendus contre le Duc de Savoye, suivant ce qui est
16
porté par les Traittéz de Cateau en Cambrésis en 1559 et de Thurin en 1574.

17
Ces droictz réservéz sont les prétentions de Louise de Savoye, mère de
18
François premier, et les droictz de la succession des Roys de Naples qui
19
estoient aussy Comtes de Provence, de Piémont, et de Nice, par laquelle le
20
Comté de Nice appartient si clairement à la Couronne que les droictz du
21
Duc de Savoye n’y sont fondéz que sur une cession qu’ilz prétendent leur
22
avoir esté faicte en 1418 par Jolante, mère et tutrice de Louis 3. e, Comte de
23
Provence et Roy de Naples, qui laissa la ville de Nices pour composer une
24
prétention de cent soixante mil livres

38
24 qu’Anne] Ab C1; B2 und B3: qu’ Amé ( Herzog Amadeus VIII.) .
qu’Anne, Duc de Savoye, disoit luy
25
estre deue; mais comme c’est chose claire qu’une tutrice n’a aucun pouvoir
26
de disposer du bien de son mineur, moins encore en matière d’Estatz qu’en
27
autre chose, cette cession ne peut donner droict à M r de Savoye sur le Comté
28
de Nice

42
Nizza kam bereits 1388 an Savoyen. Drei Jahre später leistete die Stadt dem Herzog den
43
Huldigungseid, 1419 erkannte der Kaiser die savoyische Oberhoheit über Nizza an. Savoyen hatte
44
also auch noch andere Rechtstitel als den Vertrag mit Jolante.
.

29
On ajouste que, ladite cession n’estant qu’un engagement, quand mesme
30
elle seroit bonne, on en seroit quite en payant cent soixante mil livres. Et
31
en effect l’usurpation desdits Ducz de Savoye est d’autant plus évidente
32
qu’il possède plusieurs autres villes non comprises dans l’engagement,
33
comme Villefranche, le Pontjoye, S te Agnette, et toute la coste de la mer.

[p. 123] [scan. 157]


1
Ainsy c’est chose claire que touts les droictz du Roy contre la Savoye
2
sont encores en leur entier, et qu’il les peut demander avec justice et retenir
3
quelques unes des places qu’il possède dans le Piémont, jusques à ce qu’on
4
luy ait fait droict sur des prétentions qui sont fundées en tant de raisons. |

5
C1

26
5 Fait à Paris – 1643] In C1 ist das Schlußdatum von dem zweiten in C1 korrigie-
27
renden
Kanzlisten ( vgl. S. [34, 1–2] , 33–35 ) nachträglich zugesetzt.
Fait à Paris le dernier jour de septembre 1643 |

6
C2
Louis

7
de Loménie.


8
6–9 Anhänge zur Hauptinstruktion für Münster: Stücke, die auf der
9
B- und C-Stufe ausgegliedert wurden


10
6

Die in B2 ausgegliederte Sektion über den Friedensschluß mit Spanien


11
Wie S. [101, 26–32] ausgeführt, folgt in B1 der Hauptinstruktion auf Sektion XII ein
12
längeres Stück

28
An der Stelle, die unserem Druck von Nr. 5 (S. 58ff.) S. [101, 2] entspricht.
als Sektion XIII, das zunächst auch nach B2 übernommen wurde.
13
Dann wurde es in B2 aber herausgeschnitten und fehlt dort bis auf die letzten Zeilen

29
Vgl. S. [127, 22–25] bzw. –44.
.
14
Sie blieben erhalten, weil auf der Rückseite die nächste Sektion begann, d. h. der als
15
Nr. 7 S. 128ff. gedruckte ursprüngliche erste Teil der jetzigen Sektion XIII.
16
Denn mit der Ausgliederung der alten Sektion XIII wurden in B2 die Ziffern aller
17
folgenden Sektionen geändert; Sektion XIV rückte zur Sektion XIII auf usf.

30
Vgl. den Überblick über die Sektioneneinteilung auf der B- und C-Stufe S. [30, 26–40] .
.

18
Der Grund für die Ausgliederung

31
Darüber ausführlich Einleitung S. [12, 12][13, 20] .
liegt wohl darin, daß inzwischen, und zwar auf
19
der B1 und B2 entsprechenden Stufe, eine Zusatzinstruktion für die französischen
20
Gesandten entstanden war

32
Hier Nr. 11 S. 150/152ff.
. Darin wurden verschiedene Möglichkeiten eines Ge-
21
samtfriedens aufgestellt, einschließlich einer Lösung, die der in der alten Sektion XIII
22
in den Grundzügen gleichkam

33
In der vierten party; vgl. in Nr. 11 S. [155, 12–27] . Über den Zusammenhang S. [150, 27–38] .
. Außerdem mag bei der Ausgliederung die inhaltliche
23
Ähnlichkeit mit der schon in B1 vorhandenen Sektion XI mitgespielt haben

34
Vgl. in Nr. 5 (S. 58ff.) Sektion XI S. [98, 1][99, 22] .
.

24
Wir drucken die ausgegliederte Sektion XIII in ihrer nur in B1 erhaltenen
25
Fassung, und zwar entsprechend den Editionsgrundsätzen S. 36f. die Endfassung,

[p. 124] [scan. 158]


1
unter Berücksichtigung des ursprünglichen Wortlauts im Apparat. Soweit sie von
2
Richelieu selbst hergestellt ist, wird sie, da keine spätere Handschrift vorliegt,
3
gemäß den orthographischen Grundsätzen S. 15f. buchstabengetreu wiedergegeben.

4
B1

20
4 Section 13] Diese Sektion ist in B1 erst im Verlauf ihrer Entstehung bezeichnet worden,
21
d. h. nicht über dem ursprünglichen Anfang, sondern über dem nachträglich dafür von Ri entworfenen
22
Marginaleinschub (vgl. S. [124, 26–29] bzw. 7). Hier wurde sie bei der Unterteilung der Instruk-
23
tion nach Buchstaben mit M 〈Ri〉 überschrieben (vgl. S. [29, 17–19] , 34–35), später, nach
24
Streichung dessen, von Ri mit Section 13 (vgl. S. [30, 1–3] , 24–26). Die Sektion ist in ihrer
25
ursprünglichen Fassung von Charp geschrieben (vgl. S. [29, 10–11] , 22–25).
Section 13

5
[Friedensschluß mit Spanien betr. Artois, Hesdin, Franche Comté, Elsaß und
6
Lothringen; Frankreichs Rechte auf Navarra und Anspruch auf Roussillon]

7

26
7–19 Il EstEstats] Teils Marginal-, teils Textzusatz Ri in B1: marginal bis ein-
27
schließlich
S. [124, 14] reconquis dans; bis einschließlich S. [124, 17] donner le Comte in den
28
ursprünglichen Text hinein, bzw. ihn einbeziehend; der Rest, S. [124, 17–19] , wieder marginal.

29
B1 lautete ursprünglich: Il Est impossible [ schon in der ursprünglichen Fassung von Ri;
30
vgl. S. [124, 7] ] de prévoir précisement à quelles conditions se peut conclure le Traicté de
31
Paix [ bis hierhin ist der Text im Marginalzusatz Ri nur wenig verändert; vgl. S. [124, 7–8] ].
32
Si cette campagne finit avantageusement, comme il est à désirer, apparemment les
33
Espagnols se rendront à la raison. S’ils avoient aussy quelque avantage qu’on ne peut
34
prévoir, ils se rendroient aussy plus difficiles.

35
On sçait que l’Artois leur est si cher qu’ils tenteront tout autre party pour pouvoir
36
conserver cette province; le Comté de Bourgoigne ne leur estant pas si précieux, Entant
37
quil Est destache du Corps de la Flandre [ Zeileneinschub Ri], il s’est espandu
38
quelque bruict qu’ils pourroient plus aisément condescendre à s’en relascher pour
39
conserver l’autre.
Il Est impossible de preuoir Et praescrire praecisement
8
aquelles Conditions se peut Conclurre le Traitte de la paix,
9
parceque Cela deppend des moindres ou plus grands auan-
10
tages
quon pourra prendre par les armes sur les Espagnols
11
qui ne se reduiront Jamais a la raison que par

40
11–12 le mauuais Estat] Korr. Ri in seinem Marginalzusatz in B1 ( vgl. S. [124, 26]
41
27) statt Ri hier ursprünglich: la Necessite.
le mauuais

12
Estat de leurs affaires Et limpuissance dy remedier.

13
Il seroit a desirer quils voulussent laisser au Roy Ce quil
14
a reconquis dans le pays d’Artois. Mais Comme Cette prou-
15
ince
leur Est chere, apparemment Ils

42
15 feront grande difficulté de] Korr. Charp im Textzusatz Ri in B1 ( vgl. S. [124, 26–28] )
43
statt Ri darin: ne voudront pas.
feront grande difficulté de
16
sen relascher.

44
16 Il] Korr. Ri aus il in der ursprünglichen Fassung von B1 ( dort abhängig vom vorangehenden
45
Satz der ursprünglichen Fassung: le Comté – si précieux; vgl. Text S. [124, 36–37] ) .
Il s’est espandu quelque bruict qu’ils pourroient plus
17
aisément condescendre à donner le Comte de Bourgongne pour
18
sauuer Lartois, a Cause que ledict Comte est destache du
19
Corps de la Flandre Et du reste de leurs Estats.

[p. 125] [scan. 159]


1

19
1 Bien] Korr. Ri in B1 aus ursprünglich et bien.
Bien que

20
1 Ce] Korr. Ri in B1 aus ursprünglich le.
Ce Comté ne soit pas considérable par soy mesme, Entant
2
quil Est Joinct avec la Loraine et ce qui doit estre laissé au Roy en
3
Alsace comme passage necessaire a Brissac, Le Roy permet
4
Toutes fois a M rs Les plenipotentiaires descouter les propo-
5
sitions
qui pourroyent leur Estre faictes sur ce Sujet, pour
6
tesmoigner le desir quil a de faciliter la paix.

7
En ce cas on pourroit rendre Arras et tout ce que nous aurons au delà,
8
pourveu que la Loraine, la Bourgoigne, Brissac, et ce

35
8–9 qui est spécifié – nécessaire] Korr. Charp in B1 statt B1 ursprünglich: que nous
36
tenons.
qui est spécifié cy
9
dessus nous estre nécessaire en Alsace, nous demeurent.

10
Il est à remarquer qu’en ce party ou tout autre qu’on puisse faire, il faut
11
par nécessité qu’Hédin demeure au Roy, ce dont les Espagnols ne peuvent
12
pas faire difficulté, parce que bien qu’elle soit importante pour couvrir d’un
13
costé la frontière de Picardie, elle

37
13 ne leur Est] Korr. Ri in B1 statt B1 ursprünglich: n’est ( geschrieben nest, wovon ne
38
erhalten blieb) .
ne leur Est pas de conséquence pour la
14
Flandre.

15
Si on

39
15 entre] Korr. ‹Ri› in B1 statt B1 ursprünglich: entroit (oit korrigiert zu e).
entre en ce dernier party, il faut

40
15 obtenir] B1 ursprünglich: tascher d’obtenir; tascher d’ wurde von ‹Ri› gestrichen.
obtenir le razement de Bapaume,
16
place de nulle considération pour les Ennemis, et dont la démolition leur est
17
plus avantageuse que préjudiciable, entant qu’elle peut beaucoup aider à
18
entretenir la Paix.

41
18 la Paix] Hier in B1 ursprünglich Schluß der von Charp (vgl. S. [29, 10–11] , 22–25)
42
geschriebenen Sektion. Charp fügte, wie das engere Schriftbild zeigt, später auf dem freigebliebenen
43
Stück der Seite den Passus an, der S. [103, 20–26] mit Fortsetzung S. [104, 9–11] gedruckt ist
44
und dem Text S. [103, 3][104, 11] entspricht. Dieser Passus betr. Katalonien und Portugal ist also
45
in B1 im Zusammenhang der hier gedruckten Sektion entstanden. Es ginge wahrscheinlich zu weit,
46
wollte man sagen: »als ein Teil dieser Sektion entstanden«, obwohl der Wortlaut am Anfang das
47
nahelegt: On ne parle point icy [icy, d. i. Section 13]. Denn wie Überlegungen an anderen
48
Stellen zeigen, ist die Unterteilung der Instruktion – zunächst nach römischen Buchstaben (vgl.
7
S. [29, 17–19] ), dann in bezifferte Sektionen (vgl. S. [30, 1–3] ) – etwa im Zeitraum der Nieder-
8
schrift der hier gedruckten alten Sektion XIII (vgl. S. [124, 20–24] ) und der Sektion XIV, Kata-
9
lonien (vgl. S. [128, 40][129,7] , [42–49] bzw. ab S. [128, 26] ), erfolgt. (Das S. [62, 26–31] Gesagte:
10
Ri habe die Sektioneneinteilung mit der nachträglich in B1 vorangestellten Sektion I begonnen, gilt
11
dazu zeitlich parallel.) Es liegt daher nahe anzunehmen, daß der Charp-Passus betr. Katalonien
12
und Portugal, der zu einem ganz neuen Thema überleitet, sich vor der Sektioneneinteilung an den
13
Abschnitt, den Ri dann als Section 13 bezeichnete, nur unmittelbar anschloß, ohne eigentlich
14
dazuzugehören, daß er ferner etwa bei der Sektioneneinteilung gestrichen wurde. Denn auf dieser
15
Stufe ist er (dazu S. [129, 44][130, 19] , S. [103, 40–45] ) in einer Abschrift in B1 mit einem an
16
viel späterer Stelle der Handschrift gestrichen überlieferten, im übrigen aber nachweisbar älteren Ch-
17
Passus betr. Katalonien und Portugal zu der sachlich entsprechenden Sektion XIV, Katalonien
18
(definitiv Sektion XIII), zusammengearbeitet worden, und zwar in umgekehrter Reihenfolge. Den
19
Charp-Passus hat man also im Hinblick auf diese gesonderte Sektion aus dem Zusammenhang des
20
hier gedruckten Textes gelöst (vgl. für seine spätere Stelle auch S. [132, 7–8] , 30–37).

21
Noch bevor er aber gestrichen wurde, schob Ri davor(!) durch Zeichen den Marginalzusatz
22
S. [126, 1][127, 10] ein (vgl. S. [126, 33–34] ). Entsprechend hat Ri den Anfang des Charp-Passus
23
verändert, so daß er sich organisch an den Marginalzusatz anschloß. Vgl. S. [127, 8–10] : on
24
pourroit aysement accommoder les affaires de Catalogne a la Satisfaction
25
du Roy despagne, sans que les Catalans demeurassent mal Contents.
26
Vgl. darauf S. [103, 28–30] : Cependant M rs les plenipotentiaires ont a remar-
27
quer
que ce poinct [Katalonien] ne doibt Estre traicte quapres que tous
28
les autres poincts usf.

29
Außer der Änderung des Anfangs hatte Ri bereits andere Korrekturen an der ursprünglichen
30
Fassung des Charp-Passus vorgenommen (vgl. S. [103, 20–26] mit S. [103, 28–36] ), als er in den neuen
31
Zusammenhang in B1 übertragen wurde (vgl. S. [103, 40–45] ), d. h. in die jetzige Sektion XIII,
32
an die S. [103, 3][104, 11] (bzw. S. [132, 6] ff.) entsprechende Stelle.

[p. 126] [scan. 160]


1

33
1– [127,10] Il fautContents] Marginalzusatz Ri in B1, am ursprünglichen Schluß
34
des Stückes und vor dem Charp-Passus ( vgl. S. [125, 41][126, 14] , 21–28 ) eingefügt.

35
1–2 Il faut Examinerperpetuelle] Hierzu Vorentwurf Ri in seinem Marginal-
36
zusatz
in B1 ( vgl. S. [126, 33–34] ) , später gestrichen: Il sera mesme a Considerer, Si En
37
[ folgt durch Streichung undeutlicher Wortansatz] Consideration dun tel party On
38
pourroit Cimenter la paix En Sorte quelle [ En Sorte quelle wird in die
39
endgültige Fassung einbezogen; vgl. S. [126, 2] ] ne laissast auquune guerre
Il faut Examiner Memement, si pour Rendre la paix plus
2
asseuree Et

40
2–3 la France] Ri hatte in seinem Marginalzusatz in B1 ( vgl. S. [126, 33–34] ) zuerst an-
41
gesetzt
: On, dies dann gestrichen und neu begonnen.
la Cimenter En Sorte quelle soit perpetuelle la

3
France pourroit renoncer aux droicts de la Nauarre.

4
Je scay bien que dabord cette renonciation semblera des-
5
auantageuse
a beaucoup. Mais pouruueu quelle fut faicte

42
5– [127,4] En considerationqu’un] Korr. bzw. Zusätze Ri in seinem Marginalzusatz
43
in B1 ( vgl. S. [126, 33–34] ) statt Ri hier ursprünglich: En eschange dautres auantages
44
Notables, On peut Soustenir quelle Seroit plus auantageuse pour oster
45
tout Sujet de Nouueaux troubles que prejudicables[!]. Un; Anschluß an
46
S. [127, 4] : des auantages.

47
Statt eschange setzte Ri consideration; die Worte bis Notables blieben stehen; hier
48
schob Ri ein: Et de pareil poids; die Worte On peutauantageuse sind gestrichen
49
und wie S. [127, 1–2] : Ils pourroyentUtile ersetzt; die Worte pourtroubles
50
blieben stehen; que prejudiciables. Un ist gestrichen; darüber beginnt der reine Zusatz
51
Cette difficultedire qu’un ( vgl. S. [127, 3–4] ) .
En

6
consideration dautres auantages Notables Et de pareil poids,

[p. 127] [scan. 161]


1
Ils pourroyent estre tels quau lieu destre praejudiciable Elle
2
Seroit Utile pour oster tout Sujet de Nouueaux troubles.

3
Cette difficulte merittant un plus grand Examen qui sera
4
faict ailleurs, Je me contanteray de dire qu’un des auantages
5
quil faudroit auoir En ce party Seroit la restitution du Rous-
6
sillon
, affin que la France Et Lespagne fussent separees par
7
les

15
7 alpes] Korr. Ri in seinem Marginalzusatz in B1 ( vgl. S. [126, 33–34] ) statt Ri hier
16
ursprünglich: montagnes des Alpes.
alpes, Et par ce que, le Roussillon Estant Entre les mains

8
du Roy, on pourroit aysement accommoder les affaires de
9
Catalogne

17
9–10 a la Satisfactionmal Contents] Korr. Ri in seinem Marginalzusatz in
18
B1 ( vgl. S. [126, 33–34] ) statt Ri hier ursprünglich: au Contentement du Roy des-
19
pagne
Et En Sorte que les Catalans En soyent Satisfaicts.

20
Statt au Contentement setzte Ri a la Satisfaction; statt Et En sorte setzte er
21
sans; statt En soyent Satisfaicts die Worte demeurassent mal Contents.
a la Satisfaction du Roy despagne,

22
9–10 sans quemal Contents] Diese letzten Worte sind in B2 von der anfangs hier
23
noch vorhandenen, später herausgeschnittenen alten Sektion XIII erhalten ( vgl. S. [123, 11–15] ) .

24
Darunter schließt sich in B2 noch ein weiterer Satz an: En ce cas l’affaire de la Catalogne se
25
pourroit terminer ainsy qu’il s’ensuit. Das ist wie folgt zu erklären:

26
Auch in B1 steht unter den Schlußworten des Marginalzusatzes Ri ( vgl. S. [126, 33–34] )
27
sans que les Catalans demeurassent mal Contents ( vgl. S. [127, 9–10] ) von der
28
Hand Ri noch der Satz: En Ce Cas laffaire de la Catalogne se pourroit
29
terminer aynsy quil sensuit ( ganzzeilig auf dem unteren Rand der Seite, im Unter-
30
schied
zu dem halbzeilig geschriebenen vorangehenden Marginal zusatz Ri) . Zwischen beidem befindet
31
sich aber – nicht gestrichen – der Buchstabe N aus der früheren Buchstabenunterteilung ( vgl. S.
32
[29, 17–19] , 35–37 ) und das gestrichene Wort Section ( Charp, ohne Ziffer) . Demnach sollte
33
ursprünglich mit dem Satz En Ce Cas usf. die folgende Sektion ( Katalonien) beginnen. In
34
der Tat verwies ihn Ri in B1 durch Zeichen vor den von ihm korrigierten ersten Satz der Sektion
35
Katalonien: Cette prouince retourneroit sous la domination du Roy d’Espagne
36
usf. ( so beginnt die Ri-Überarbeitung der ursprünglichen Fassung des Abschnitts Katalonien, vgl.
37
S. [129, 25–29] bzw. –43; vgl. für die ursprüngliche Fassung S. [128, 26][129, 24] ) . Dann
38
wurden die Verweiszeichen hinter dem Satz En Ce Cas ( nicht vor dem Satz Cette prouince)
39
gestrichen; der Anfang der Sektion Katalonien fand in einer Abschrift in B1 seine weitere Umge-
40
staltung
ohne den Einleitungssatz Ri En Ce Cas usf. ( vgl. S. [129, 44][130, 11] , S. 130,
41
22–30) . Ungestrichen blieb er in B1 aber stehen, so daß man ihn in B2 noch zur vorangehenden
42
Sektion hinzunahm, d. h. zu der hier gedruckten, in B2 später herausgeschnittenen Sektion: viel-
43
leicht
irrtümlich, vielleicht aber auch, zumal in B1 das zwischenstehende Wort Section gestrichen
44
war, in der Absicht, den Satz als Überleitung zur nächsten Sektion zu verwenden.
sans que les

10
Catalans demeurassent mal Contents.


11
7

Der in C1 ersetzte erste Teil der Sektion XIII, Katalonien


12
Wie S. [101, 33–41] ausgeführt, hatte der erste Teil der jetzigen Sektion XIII,
13
Katalonien

45
In B1 Sektion XIV; vgl. Nr. 6 S. 123/124ff.: die alte Sektion XIII; dazu den Über-
46
blick über die Sektioneneinteilung auf der B- und C-Stufe S. [30, 26–40] .
, in B1 bis B3 eine andere Fassung; ursprünglich vielleicht auch noch in
14
C1. Jedenfalls ist die ganze Sektion in C1 von einer anderen Hand, dem Kanzlisten

[p. 128] [scan. 162]


1
der Ausfertigung C2, geschrieben, so daß es naheliegt anzunehmen, sie sei nachträg-
2
lich ausgewechselt worden. Der hier gedruckte ältere Teil der Sektion ist dort durch
3
den langen Passus ersetzt, der unserem Druck S. [101, 14] bis S. [103, 2] entspricht.
4
Wegen der komplizierten Textgeschichte des älteren Stücks mit vielfachen Korrek-
5
turen und Zusätzen Richelieus in B1 und B2 ließ es sich nicht im Apparat zur
6
Hauptinstruktion wiedergeben und erläutern.

7
Wir drucken entsprechend den Editionsgrundsätzen S. 36f. die späteste Fassung,
8
den Text von B3. Durch die Randzeichen B1 und B2 sowie durch senkrechte Striche
9
im Text wird verdeutlicht, in welcher Handschrift der jeweilige Passus zum ersten-
10
mal auftritt

45
Das Randzeichen B3 kommt nicht vor, da B3 nur geringfügige, als Lesarten erläuterte Än-
46
derungen bringt.
. Korrekturen und Zusätze in den drei Entwürfen werden im Apparat
11
vollständig erläutert.

12
B2

17
12 Section treiziesme] In B1 Sektion XIV; vgl. S. [127, 45–46] .
Section treiziesme

13
[Katalonien, Roussillon]

14

18
14–16 On ne voidEn ce cas] Marginalzusatz Ri in B2, vor dem Anfang des Stücks
19
in B1 ( vgl. S. [130, 22–30] und S. [129, 44][130, 13] ) und in B2 ursprünglich. Zu den Worten
20
En ce Cas vgl. S. [127, 22–44] : ein möglicher stilistischer Zusammenhang mit dem Ri-Satz
21
in B1: En Ce Cas laffaire.
On ne void point de moyen d’accommoder les affaires de
15
Catalogne qu’au cas que le Roussillon demeure au Roy.
16
B1
En ce cas |

22
[128,16][130,3] il faudroit – par le passé] In der Abschrift des Passus in B1 anders
23
( vgl. S. [130, 8–9] bzw. S. [129, 44][130, 14] ) , von Charp marginal erneuert; zunächst wie folgt:

24
Il faudroit que par le Traicté de Paix on accordast à la Catalogne de plus grands
25
privilèges et franchises qu’elle n’en a eu par le passé; Anschluß an S. [130, 3] : et ce
26
avec. Das ersetzte er darüber durch die endgültige B1-Fassung:

27
Il faudroit que la Catalogne retournast sous l’obéissance du Roy d’Espagne, et qu’en
28
ce faisant on luy accordast [ das Folgende wird aus der ersten Fassung Charp einbezogen]
29
par le Traicté de Paix de plus grands privilèges et franchises qu’elle n’en a eu par le
30
passé; Anschluß an S. [130, 3] : et ce avec.

31
In B2 wurden daran noch die S. [130, 33–36] , 39–42 ausgewiesenen Korrekturen vorgenommen.
32
Im übrigen stimmt diese Fassung mit unserem Text S. [128, 16][130, 3] überein.
il faudroit que

33
[128,16] la puissance] Korr. Charp in B2 statt B1, Marginalkorrektur Charp in der Abschrift
34
des Passus ( vgl. S. [130, 27] bzw. 22–32 ) : l’obéissance und statt B2 ursprünglich: la domi-
35
nation ( so auch schon die ursprüngliche Fassung und die Abschrift in B1; vgl. S. [129, 15] und
36
[130, 8] bzw. S. [128, 26][130, 14] ) .
la Catalogne retournast sous la puissance du

22
16– [132,6] il faudroit – de la Paix] Mit diesem Passus ( von den Änderungen in B2 hier
23
abgesehen; vgl. S. [130, 33–36] , 39–42, 48–52, [131, 13–14] , 17–19, 38–40, 48–49 )
24
begann die Sektion in B1 in ihrer endgültigen Redaktion. Dieser Anfang war in mehreren Über-
25
arbeitungen
entstanden:

26
I. a) In B1 ist eine erste Fassung des ganzen hier gedruckten ersten Teils der Sektion XIII erhalten,
27
weil auf der Rückseite des Blattes der aus der ursprünglichen Fassung von B1 gültig gebliebene Ab-
28
schnitt
über Portugal begann, jetzt Sektion XXI, S. 112ff. ( Die Abschnitte Katalonien und
29
Portugal folgten einander ursprünglich unmittelbar; vgl. auch S. [107, 20–29] . ) Offenbar schloß
30
sich dieses gestrichene, von Ch geschriebene Stück an jenen Charp-Passus betr. Katalonien und
31
Portugal an, der in B1 an weit früherer Stelle, bei der alten Sektion XIII entstanden und dort
32
– von Ri überarbeitet –gestrichen überliefert ist ( vgl. S. [125, 41][126, 32] und S. [103, 7–39] ) .
33
Verweiszeichen zwischen den Stücken gibt es nicht; aber inhaltlich passen sie zwanglos zueinander:
34
der Charp-Passus behandelt die Fragen Katalonien und Portugal als einen Komplex, was sich im
35
ersten Absatz des S. [129, 8–24] gedruckten Ch-Passus fortsetzt.

36
Dennoch ist der Ch-Passus, als ein Teil der Erstschrift von B1, der ältere, da Charp jenen an-
37
deren
nachträglich zugesetzt hat. Das ist ein Grund, um sagen zu können: der im folgenden ge-
38
druckte
Passus muß in der ersten Fassung von B1 der Gesamtabschnitt über Katalonien gewesen sein,
39
und er leitete am Anfang zugleich den auf demselben Blatt noch beginnenden Abschnitt über Portu-
40
gal
mit ein. Dagegen spricht nicht, daß er weder mit römischem Buchstaben ( vgl. S. [29, 17–19] )
41
noch als bezifferte Sektion ( vgl. S. [30, 1–3] ) bezeichnet ist. Denn er wurde auf weiteren Stufen in
42
B1 bearbeitet ( vgl. S. [129, 25–43] , 44– [130, 17] ) , und die zweite Stufe hat ihren geordneten Platz
43
in der originalen Buchstabeneinteilung: N, 〈Ri〉, die dritte Stufe ihren Platz in der späteren Sek-
44
tioneneinteilung
: Section 14. e, Charp ( d. i. definitiv Sektion XIII, Katalonien) .

[p. 129] [scan. 163]


1
Im übrigen zeigt auch anderes, daß der Ch-Passus vor der Unterteilung der Instruktion entstan-
2
den
ist: Die davor, aber nachträglich zugefügten Sektionen XV–XVIII ( definitiv XIV–XVII)
3
sind in beide Unterteilungen, die noch später hinzugekommenen Sektionen XIX–XXI ( definitiv
4
XVIII–XX) in die Sektioneneinteilung einbezogen ( vgl. S. [107, 20–25] ) . Ferner trägt Sek-
5
tion
Portugal, obwohl sie doch mit dem Ch-Passus – der späteren Sektion XIV ( XIII) – auf
6
dem gleichen Blatt zusammenhängt, unkorrigiert nur die Charp-Bezeichnung Section 22. e ( nicht
7
mehr in der Buchstabeneinteilung, vgl. S. [30, 14–18] ; definitiv Sektion XXI ) .

8
Outre [ eingeleitet von Ri wie Sektion XVI S. [109, 25] ; vgl. auch S. [110, 25–31] ] que l’affaire
9
des Catelans et des Portugais est extrêmement difficile de sa nature, en tant qu’il est
10
presque impossible de faire un accord entre un Souverain et des sujects qui veulent
11
demeurer libres et affranchis de sa domination, le changement qui peut arriver entre cy
12
et la Paix en l’estat auquel est présentement la Catalogne et le Portugal oste tout moyen
13
de prévoir, par quelz expédiens on pourra terminer ces deux affaires.

14
Cependant, si tous les autres points de la Paix sont adjustéz à l’exception des deux
15
susdicts, on peut consentir que la Catalogne retourne sous la domination du Roy d’Espagne
16
avec plus de franchise que par le passe [ Korr. Ri statt ursprünglich qu’elle n’avoit accous-
17
tumé d’y estre; von qu’elle, geschrieben quelle, blieb que], et avec tant de seureté de ce qui
18
luy sera promis qu’elle ayt juste sujet de ne rien craindre.

19
Les seuretés qu’on luy peut donner sont la foy du Traitté général, et outre la protection
20
particulière de la France, à laquelle il luy sera libre de recourir pour sa deffense, en consi-
21
dération de quoy elle ne pourra jamais estre obligée d’agir contre ce Royaume ny de
22
donner passage d’agir contre luy, ce qui sera particulièrement stipulé par le Traitté, qui
23
donnera permission et authorité ausditz Catelans d’asseurer la France par serment
24
solemnel, fait sur les Evangiles, qu’ilz en useront ainsy.

25
b) Bevor der Ch-Passus ganz gestrichen und erneuert wurde, ist der erste Teil bis zu den Worten
26
( vgl. S. [129, 15] ) on peut consentir que la Catalogne retourne einschließlich schon auf
27
besondere Art, wahrscheinlich von Ri gestrichen gewesen. Den dadurch abgeschnittenen Satz ver-
28
vollständigte
Ri marginal: [ Les Catalans; gestrichener Ansatz] Cette prouince re-
29
tourneroit
; und weiter wie S. [129, 15] : sous la domination du Roy d’Espagne.
30
Davor setzte Ri durch Verweiszeichen den an einer früheren Stelle von B1, vielleicht zu gleicher
31
Zeit von ihm geschriebenen Einleitungssatz für die Sektion Katalonien ( vgl. S. [127, 26–44] ) :
32
En Ce Cas laffaire de la Catalogne se pourroit terminer aynsy quil
33
sensuit. Und weiter, wie dargelegt: Cette prouince retourneroit sous la domina-
34
tion …; im folgenden unverändert wie S. [129, 15–24] .

35
Der Ri-Satz En Ce Casschließt sinngemäß an einen Marginalzusatz Ri an, mit dem
36
in B1 die alte Sektion XIII in endgültiger Form endet ( vgl. S. [126, 33–34] , [127, 22–30] ) .
37
Ursprünglich folgte diesem Marginalzusatz aber der Charp-Passus betr. Katalonien und Portugal,
38
wie die auf den vorgestellten Zusatz berechneten Veränderungen Ri daran zeigen ( vgl. S. 126,
39
21–28 bzw. ab S. [125, 41] ) . Da nun der Satz En Ce Cas weder vor diesem Passus noch danach
40
sinnvoll wäre ( vgl. Text S. [103, 28–36] , [104, 9–11] ) , muß der Charp-Passus auf dieser Stufe
41
gestrichen gewesen sein ( über seine spätere Wiederverwendung unten S. [129, 44][130, 21] ) .

42
Diese Stufe ist für den Ch-Passus im übrigen die der Buchstabeneinteilung; N über En Ce Cas
43
( vgl. S. [127, 26–33] bzw. S. [29, 17–19] , 35–37 ) .

44
II. Der S. [129, 8–24] gedruckte Ch-Passus wurde noch einmal, bzw. zusammen mit der Ri-
45
Umarbeitung Ib endgültig gestrichen, als man erstens eine völlige Neugestaltung des Abschnitts,
46
oder jetzt der Sektion Katalonien plante und zweitens zwischen die Sektionen Katalonien und Por-
47
tugal
mehrere andere Sektionen einschalten wollte ( vgl. S. [107, 20–29] ) .

48
Die Neufassung des Abschnitts Katalonien ist von Ch geschrieben, von Charp erst nachträglich
49
als Section 14. e bezeichnet und enthält – der Entstehung nach – drei Abschnitte:
50
1. Sie beginnt mit der Abschrift der S. [129, 25–34] erklärten, von Ri hergestellten Redaktion des
51
Ch-Passus. Dabei läßt sie allerdings den Ri-Einleitungssatz En Ce Casaus ( die Verweis-
52
zeichen
hinter dem Satz waren gestrichen worden, der Satz selbst jedoch nicht; vgl. S. [127, 33–44] ) .
7
Also:

8
Cette province retourneroit sous la domination du Roy d’Espagne avec plus de
9
[ priuileges Et de späterer Textzusatz Ri] franchise que par le passé, et ce [ce ist
10
Zusatz 〈Ch〉] avec tant de seureté…; und weiter wie S. [129, 17–24] : de ce qui luy sera
11
promis bis useront ainsy.

12
An dieser wörtlichen Abschrift brachten Ri und Charp später Veränderungen an ( vgl. S. 130,
13
22–30, 37–38, [131, 15–16] , 24–35 ) . Zusammen mit den Änderungen ab B2 ( genannt
14
S. [128, 22–23] ) ergeben sie den Text S. [128, 16][131, 12] .

15
2. Der erste Absatz des Ch-Passus S. [129, 8–13] , den Ri bei dessen Überarbeitung eliminiert hatte,
16
wird in der Neufassung stark verändert nachgeholt und entspricht nach zwei neuen Änderungen Ri
17
daran ( vgl. S. [132, 25–29] ) dem Text S. [132, 1–6] .

18
3. Daran anschließend wird der bei der alten Sektion XIII entstandene Charp-Passus betr. Kata-
19
lonien
und Portugal bis auf eine Veränderung am Anfang wörtlich abgeschrieben. Nach letzten
20
Änderungen in B1 bzw. C1 bleibt er in den Ausfertigungen ( vgl. S. [103, 40][104, 17] bzw. ab
21
S. [103, 7] ; dazu auch S. [125, 41][126, 32] ) und entspricht S. [103, 3][104, 11] .

[p. 130] [scan. 164]


1
Roy d’Espagne, et qu’en ce faisant on luy accordast par le Traicté de Paix
2
de plus grands privilèges et des franchises plus avantageuses qu’elle
3
n’en a eu par le passé, et ce avec tant de seureté de ce qui luy

48
3 seroit] Korr. Ri in B2 statt B1, ursprüngliche Fassung und Abschrift ( vgl. S. [129, 18] und
49
[130, 10] bzw. S. [128, 26][130, 14] ) , sowie B2 ursprünglich: sera (a korrigiert zu oit).
seroit
4
B2
promis |

50
4–5 que cette – suject] Texteinschub Ri in B2 statt B1, ursprüngliche Fassung
51
und Abschrift ( vgl. S. [129, 18] und [130, 10–11] bzw. S. [128, 26][130, 14] ) , sowie B2 ursprüng-
52
lich
: qu’elle ait juste suject ( Schreibweise B2) .
que cette province (dont la France veut considérer
5
B1
les intérests plus que les siens propres) eust juste suject | de
6
ne rien craindre.

[p. 131] [scan. 165]


1
Les seuretéz qu’on luy

13
1 pourroit ] Korr. Ri in B2 statt B1, ursprüngliche Fassung und Abschrift (vgl. S. [129, 19]
14
und [130, 10–11] bzw. S. [128, 26][130, 14] ), sowie B2 ursprünglich: peut.
pourroit donner sont la foy du Traicté général,
2

15
2 et la caution de la ligue] Textzusatz Ri in der Abschrift in B1 ( vgl. S. [130, 12–14]
16
bzw. S. [129, 44][130, 14] ) .
et la caution de la ligue, et outre la protection particulière de la France,
3
à laquel

17
3 le Traitté luy laisseroit toute und liberté] Korr. Ri in B2 statt B1, ursprüng-
18
liche
Fassung und Abschrift ( vgl. S. [129, 20] und [130, 10–11] bzw. S. [128, 26][130, 14] ) , sowie
19
B2 ursprünglich: il luy sera libre.
le le Traitté luy laisseroit toute

20
3 sorte de] Zusatz von B3, fortlaufender Text.
sorte de liberté de recourir
4
pour sa deffense, en considération de quoy elle ne pourroit jamais estre
5
obligée d’agir contre

21
5 la France – contre elle] So B3; B1, ursprüngliche Fassung und Abschrift ( vgl. S.
22
[129, 21–22] und [130, 10–11] bzw. S. [128, 26][130, 14] ) , sowie B2: ce Royaume ny de donner
23
passage pour [ Korr. Ri in B1, Abschrift, vgl. S. [131, 24–25] ] agir contre luy.
la France ny de donner passage

24
5 pour ] Korr. Ri in der Abschrift in B1 statt hier und in der ursprünglichen Fassung in B1:
25
d’ (vgl. S. [129, 22] und [130, 10–11] bzw. S. [128, 26][130, 14] ).
pour agir contre elle.

6

26
6–12 Et afinEvangiles] Dieses Stück lautete in der ursprünglichen Fassung und
27
in der Abschrift in B1 ( vgl. S. [129, 22–24] und [130, 10–11] bzw. S. [128, 26][130, 14] ) : ce qui
28
sera particulièrement stipulé par le Traitté, qui donnera permission et authorité ausditz
29
Catelans d’asseurer la France par serment solemnel, fait sur les Evangiles, qu’ilz en
30
useront ainsy.

31
Das ersetzte Ri in der Abschrift in B1 marginal durch: Et affin que les Espagnols ne
32
peuissent pretendre aucun Sujet de plaincte, Le Roy Consentira que les
33
Catalans Sobligent aussy a ne donner aucun passage par leurs pays
34
Contre lespagne, Ce dont les Catalans Jureront lobseruation sur les
35
S cts Euangiles .

36
Dahinein arbeitete Ri in B2 noch eine Erweiterung ( vgl. S. [131, 38–40] bzw. 7–10 ) und
37
eine Korrektur ( vgl. S. [131, 48–49] ) .
Et afin que les Espagnols ne peussent prétendre aucun
7
B2
suject de plainte, le Roy |

38
7–10 devroits’obligeassent] Texteinschub Ri in B2 statt B1, Marginalkorr.
39
Ri in der Abschrift ( vgl. S. [131, 26–35] bzw. 32–33 ) , u. B2 ursprünglich: Consentira que
40
les Catalans Sobligent aussy. – Die vorangehenden Worte Le Roy hat Ri in B2
41
mitgestrichen, dann, seinen Texteinschub einleitend, erneuert. Die Worte deuroit aussy Con-
42
sentir
im Texteinschub in B2 sind eine Korr. statt Ri ursprünglich darin: Consentiroit
43
( vgl. Marginalkorrektur Ri in B1 S. [131, 32] : Consentira).
devroit aussy consentir que,

8
pourveu que l’Espagne observast

44
8 religieusement] Hiernach fuhr der Texteinschub Ri in B2 ( vgl. S. [131, 38–40] )
45
ursprünglich fort: [ enuers, gestrichener Ansatz] ce a quoy [ korrigiert zu: ce qui seroit
46
porte par] le Traicte de paix lobligeroit enuers les [ ab lobligeroit korrigiert
47
zu: En Faueur des] Catalans, Ils sobligeassent aussy [ aussy ist gestrichen].
religieusement ce qui

9
seroit porté par le Traitté de Paix en faveur des Catalans,
10
B1
ils s’obligeassent | à ne donner aucun passage par leurs pais
11
contre l’Espagne, ce dont

48
11 ils jureroient] Korr. Ri in B2 statt Marginalkorrektur Ri in der Abschrift in B1
49
( vgl. S. [131, 26–35] bzw. 34 ) sowie B2 ursprünglich: les Catalans Jureront.
ils jureroient l’observation sur

12
les S ts Evangiles .

[p. 132] [scan. 166]


1

22
1–6 Cependant – la Paix] Hier entspricht die Abschrift in B1 z. T. wörtlich, aber nur
23
noch auf Katalonien bezogen, dem ersten Absatz der ursprünglichen B1-Fassung, den Ri bei deren
24
Redaktion gestrichen hatte (vgl. S. [129, 8–13] und [130, 15–17] bzw. S. [128, 26][130, 17] ).
Cependant, comme il est presque impossible de faire un accord entre un
2
Souverain

25
2 qui veut estre reconeu tel] Textzusatz Ri in der Abschrift in B1 ( vgl. S. 130,
26
15–17 bzw. ab S. [129, 44] ) . Hinter veut folgte ursprünglich noch, dann gestrichen: auec raison.
qui veut estre reconeu tel, et des sujects qui veulent
3

27
3–4 prescrire à Mess rs les Plénipotentiaires ] Korr. Ri in der Abschrift in B1
28
( vgl. S. [130, 15–17] bzw. ab S. [129, 44] ) statt zuerst darin: prévoir ( so auch schon ursprünglich
29
B1, aber in anderer Konstruktion und Fassung; vgl. S. [129, 13] bzw. S. [128, 26][129, 24] ) .
demeurer libres et affranchis de sa domination, il est très difficile de pres-
4
crire
à Mess rs les Plénipotentiaires à quelles conditions on peut
5
terminer ce différend, dont la décision dépend de l’estat que prendront les
6
affaires entre cy et le commancement de la négociation de la Paix.

7
Mess rs les Plénipotentiaires remarqueront au suject de
8
cette affaire qu’elle


9
8


10

Die ab C1 fehlenden Sektionen über die Königinmutter Maria Medici und die Mécontents


11
Wie S. [116, 29–42] gesagt, erscheint die jetzige Sektion XXII der Hauptinstruk-
12
tion

38
D. i. in Nr. 5 (S. 58ff.) S. [116, 9][117, 34] .
erstmals in C1, und zwar als nachträglicher Einschub in die Handschrift. Sie
13
tritt damit an den Platz zweier Sektionen, die in B1 als Sektion XXIII und
14
Sektion XXIV zählten, in B2 und B3 als Sektion XXII und Sektion XXIII

39
Die Zählung ist bestimmt durch die in B1 und ursprünglich auch in B2 noch vorhandene, in B2
40
aber ausgegliederte alte Sektion XIII, gedruckt als Nr. 6 S. 124ff.; vgl. auch den Überblick über
41
die Sektioneneinteilung auf der B- und C-Stufe S. [30, 26–49] .
,
15
und die in C1 fehlten.

16
Schon auf der A-Stufe, in A1 und A2, wo es noch keine Einteilung der In-
17
struktion in Sektionen gab, war in nahezu endgültiger Formulierung ein großer
18
Teil der die Königinmutter betreffenden Sektion und der kurze Abschnitt über die
19
Mécontents vorhanden

42
Vgl. in Nr. 3 (S. 38ff.) S. [51, 2][52, 4] .
.

20
Diese beiden Sektionen sind in C1 ausgeschieden

43
C1 läßt gleichzeitig zwei kurze Stücke von Sektion XIII aus, die sich auch mit der Frage der fran-
44
zösischen Emigranten beschäftigt hatten; vgl. S. [105, 50][106, 11] , 38–48.
, weil sie durch den Tod der
21
Königinmutter am 3. Juli 1642 in Köln erledigt waren. Richelieu erfuhr von dem

[p. 133] [scan. 167]


1
Tod Maria Medicis vor dem 22. Juli 1642

39
Nach M. Avenel VII S. 910. Über Maria Medicis letzte Lebenszeit und Richelieus Stellung
40
zu ihr gibt Avenel einen ausführlichen Exkurs; vgl. auch S. [18, 42–45] .
. Damit haben wir einen terminus ante
2
quem für B3, wo die beiden Sektionen zum letztenmal erscheinen.

3
Sie werden nach Maßgabe der Editionsgrundsätze S. 36f. in dieser letzten Fassung
4
von B3 gedruckt. Durch die Randzeichen A1, B1 und B2 sowie durch senkrechte
5
Striche im Text wird verdeutlicht, auf welcher Stufe der jeweilige Text zum ersten-
6
mal auftritt

41
Das Randzeichen A2 ist nicht notwendig, da beide A-Handschriften, soweit Stücke daraus
42
hier vorkommen, übereinstimmen. Das Randzeichen B3 kommt nicht vor, da B3 nur gering-
43
fügige, im Apparat erläuterte Änderungen bringt.
. Die Lesarten von A sowie Korrekturen und Zusätze in den B-Ent-
7
würfen werden im Apparat vollständig berücksichtigt.

8
B2

26
8 Section vingt deux] In B1 Sektion XXIII; vgl. S. [132, 11–15] , 39–41.
Section vingt deux |

9
[Maria Medici]

10

28
10 prévoianc[!]] So fälschlich B1–B3, statt A ( vgl. S. [51, 2] ) : ptévoyent, wie die Konstruk-
29
tion
es verlangt.
A1

27
10– [134,5] Si M rs – désirer] Für A vgl. S. [51, 2–24] .
Si M rs les Ambassadeurs prévoians[!] que les Espagnols qui cherchent
11
quelques fois plus le vent que la réalité des choses veullent parler de la
12
Reyne Mère pour procurer son restablissement comme un article du Traicté,
13
ils préviendront

30
13 les Entremetteurs et leur] B1 – B3, statt A: M r le Légat et luy ( vgl. S. [51, 5] ) .
les Entremetteurs et leur feront sçavoir que ce n’est point
14
une affaire à estre mise sur le tapis en ce lieu, moins par les Espagnolz que
15
par aucuns autres.

16
Qu’ils se doivent contenter d’avoir fait le mal, ou au moins, y avoir
17
beaucoup aidé, procurant la sortie de la Reyne Mère et voulans se prévaloir
18
de son dérèglement.

19
Que pour montrer que le Roy ne leur a pas commandé d’en user ainsy
20
pour éviter de satisfaire à ce qu’on peut désirer raisonnablement de luy en
21
B1
cet article, il |

31
21–22 leur a commandé – pension] B1 – B3, statt A: offrira volontiers à la Royne
32
Mère, par l’entremise de M r le Légat, de luy donner telle pension ( vgl. S. [51, 13–14] ) .
leur a commandé de leur faire sçavoir qu’il veut bien donner
22
à la Reyne, sa mère,

33
22 une ] Korr. Ri in B2 statt A (vgl. S. [133, 31–32] ), B1 und B2 ursprünglich: telle.
34
Diese Korr. ist durch den folgenden Textzusatz Ri in B2 (vgl. S. [133, 35] ) bedingt.
une pension

35
22 convenable à sa dignité, telle] Textzusatz Ri in B2.
convenable à sa dignité, telle |
23
A1
que Sa Saincteté estimera à propos,

36
23 si elle veut se retirer] B1 – B3, statt A: si, se retirant des mains des Espagnolz
37
qui luy ont donné diverses fois assez de sujet de mescontentement, elle veut demeurer
38
( vgl. S. [51, 14–16] ) .
si elle veut se retirer dans son pais
24
natal qui est le lieu le plus honorable où elle puisse passer le reste de ses
25
jours.

[p. 134] [scan. 168]


1
Que

26
1 pour faire voir aussy que] A ( vgl. S. [51, 18] ) und B1: pour tesmoigner que; B2
27
ursprünglich: pour montrer que; in B2 Korr. Ri zu: pour faire voir aussy que.
pour faire voir aussy que ce n’est point l’occasion de la Paix qui
2
fait entrer le Roy en une telle offre,

28
2 on] B1 – B3, statt A: Mond. S r le Légat ( vgl. S. [51, 19] ) .
on peut sçavoir du S r de Gondy, |
3
B1

29
3–4 maintenant – expressément] B1 – B3, statt A: Résident du Grand Duc, si Sa
30
Majesté ne luy a pas donné charge, il y a plus de trois ans, de faire en sorte que la Royne
31
acceptast cet offre, et si pour cet effect il n’a pas esté ( vgl. S. [51, 20–22] ) .
maintenant Secrétaire d’Estat du Grand Duc, s’il n’a pas fait un voiage
4
A1
expressément | en Flandres pour adroitement insinuer en l’esprit de la
5
Reyne Mère que c’estoit la plus honorable condition qu’elle peust désirer. |

6
B1

32
6–7 Il faudra – un an] Korr. Charp in B1 statt B1 ursprünglich: Il est encores à remar-
33
quer, depuis un an ladite Reyne Mère ayant envoié. ( Davon bezieht Charp in seine Korrek-
34
tur
ein: Il, encores, ladite Reyne, ayant envoié.)
Il faudra encore faire sçavoir que, ladite

35
6 Dame] Erst in B3, fortlaufender Text.
Dame Reyne aiant envoié depuis
7
un an vers Sa Majesté un de ses Aumosniers nommé Bonnefons

42
Vgl. M. Avenel VI S. 760ff. Diese Verhandlungen fanden im Februar/März 1641 statt.
43
Frühere Äußerungen Richelieus zu dieser Sache: a. a. O. VI S. 187f., 272ff.
pour luy
8
faire sçavoir qu’elle estoit résolue à faire ledit voiage, le Roy ne se contenta
9
pas de l’asseurer en cette occasion qu’il luy donneroit de quoy s’entretenir
10
selon sa dignité en Italie, mais il luy envoia actuellement cent mil francs
11
et luy promit autres cent mil francs pour faire son voiage en Italie et cent
12
mil escus par an, quand elle seroit sur les lieux. Mais Sa Majesté n’eust pas
13
plustost satisfaict en ce poinct à ce que la Reyne désiroit qu’elle fut des-
14
tournée par ses gens de la

36
14 résolution] So B3; B1 und B2: première résolution.
résolution qu’elle avoit prise.

15

37
15 On – que] Texteinschub Charp in B1 statt B1 ursprünglich: Depuis encores.
On n’oubliera pas encore de faire conoistre que, le Roy aiant apris qu’elle
16
auroit de la peine à faire un si long voiage, il fit dire au Père Suffren

44
Beichtvater Ludwigs XIII., damals bei der Königinmutter. Richelieu verhandelte mehrfach mit
45
ihm; vgl. M. Avenel VI S. 762–74, 778–80.
par le
17
S r de la Ferté, son Ambassadeur en Angleterre,

38
17–18 aussy tost – arrivé] Textzusatz Charp in B1.
aussy tost que ledit Ambassa-
18
deur y fut arrivé que, si elle vouloit demeurer en Angleterre, il luy donne-
19
roit cent mile escus par an, Sa Majesté ne désirant autre chose, sinon que la
20
Reyne se mette en estat de recevoir des effects de son bon naturel en se
21
tirant des Estats de ses Ennemis et se privant de ceux qui luy donnent de
22
mauvais conseils.

23
Lesdits S rs Ambassadeurs feront conoistre encore que la bonté du Roy
24
A1
est telle envers la Reyne, sa mère, |

39
24– [135,2] que, si – sa condition] Für A vgl. S. [51, 25–27] .
que, si quelque aversion

40
24 particulière] B1 – B3, statt A: naturelle ( vgl. S. [51, 25] ) .
particulière
25
l’empesche de vouloir demeurer

41
25 dans son pais natal] B1 – B3, statt A: en ce lieu ( vgl. S. [51, 25–26] ) .
dans son pais natal, si Sa Saincteté trouve

[p. 135] [scan. 169]


1
bon de la retenir à Ferare, Boulogne, ou autre lieu de son obéissance, le Roy
2

14
2 l’y deffraiera volontiers] B1 – B3, statt A: luy offre de la défrayer ( vgl. S. [51, 27] ) .
l’y deffraiera volontiers selon sa condition. |

3
B2

15
3–7 Affin quesusceptible] Zusatz Ri in B2, unter dem ursprünglichen Schluß
16
der Sektion.
Affin que la bonté du Roy et la justice de son procédé
4
à l’esgard de la Reyne, sa mère, ne puisse estre révoquée en
5
doute, Mess rs les Plénipotentiaires donneront autant de conois-
6
sance
qu’ils estimeront à propos des mauvais conseils dont
7

17
7 on] Erst in B3, fortlaufender Text; fehlt wohl irrtümlich im Zusatz Ri in B2 (vgl.
18
S. [135, 15–16] ).
on l’a rendue susceptible.

8

19
8 Section vingt trois] In B1 Sektion XXIV; vgl. S. [132, 11–15] , 39–41.
Section vingt trois |

9
[Die Mécontents]

10
A1

20
10–13 Si les – response] Für A vgl. S. [52, 1–4] .
Si les Espagnolz veulent ensuite se mesler des affaires de

21
10 quelques uns des] B1 – B3, statt A: ceux qui seroient ( vgl. S. [52, 1] ) .
quelques uns des
11

22
11 mescontents] Randnotiz Ri in B1, nach B2 und B3 übernommen: Elboeuf, La
23
Valette, Vendosme, Soubise, La Vieuille, Le Coigneux, Saucour, Baron
24
de Bec, S ct Aulnais, Monsigot . B3 setzt hinzu: M r de Guise. Vgl. für zwei Stücke aus
25
B1 – B3, die sich mit der gleichen Frage wie diese Sektion beschäftigt hatten, S. [105, 50]106,
26
11, 38–48.
mescontents de France, il faut faire conoistre

27
11 aux Entremetteurs] B1 – B3, statt A: à M r le Légat ( vgl. S. [52, 2] ; vgl. für ähnliche
28
Änderungen S. [133, 30–32] und S. [134, 28] ) .
aux Entremetteurs que leur
12
prétention est tellement contre le droict des gens qu’elle mérite plustost
13
une risée qu’une

29
13 response] Für die Fortsetzung von A vgl. S. [52, 6][53, 7] : Dieses Stück wurde in B1 an
30
den Anfang der Instruktion gerückt (vgl. S. [62, 21–28] ) und entspricht ab B1 der ersten Sektion
31
S. [62, 4][63, 14] , [64, 1–7] . Darauf schließt A (vgl. S. [53, 9][55, 15] ) mit einem Katalog der für
32
die Verhandlungen in Münster notwendigen Aktenstücke.

33
In B1 schloß die eigentliche Instruktion mit den hier gedruckten Sektionen. Doch war ihr unter
34
eigener Überschrift der Katalog der für die Verhandlungen in Münster notwendigen Aktenstücke
35
angehängt (vgl. den Überblick über die Sektioneneinteilung auf der B- und C-Stufe S. [30, 26–37] ).
36
Er ist unter Berücksichtigung von A als Nr. 9 S. 136ff. gedruckt.

37
In B2, wo dieser Katalog fehlt, schloß die Instruktion ursprünglich mit den hier gedruckten
38
beiden Sektionen. Doch wurde ihr dann die Sonderinstruktion für Savoyen angefügt (vgl. S. 30,
39
38–43 und S. [119, 32][120, 25] ).

40
In B3 folgt den hier gedruckten Sektionen die Sektion Commerce (vgl. S. [30, 44–45] und S. 118,
41
34–38) und erst darauf die Sonderinstruktion für Savoyen.

42
In C1 tritt die jetzige Sektion XXII an die Stelle der beiden hier gedruckten Sektionen (vgl.
43
S. [30, 46–49] und S. [116, 29–42] ).
response.

[p. 136] [scan. 170]


1
9


2

Der von B2 an fehlende Katalog der für die Verhandlungen in Münsternotwendigen Aktenstücke


3
Wie S. [135, 31–35] erwähnt, schließt die Hauptinstruktion in A (fast gleichlau-
4
tend in A1 und A2) mit einer Aufzählung von Aktenstücken, welche die französi-
5
schen Gesandten als Beweisunterlagen für die Berechtigung der Forderungen ihres Kö-
6
nigs nach Münster mitnehmen sollten. Während der Katalog in A Teil der Instruk-
7
tion selbst ist

41
Vgl. S. [52, 7–9] : deux choses … importantes. La première que ( Verhandlungstaktik)
42
und S. [53, 9] : La seconde est de se pourvoir … de toutes les pièces …
, trägt er in B1 ein besonderes Lemma, so daß der Eindruck entsteht,
8
als sei er hier ein Anhang geworden. Geschrieben ist er – wie nahezu die ganze Hand-
9
schrift B1 in ursprünglicher Fassung

43
Vgl. Vorbemerkung zu B1 S. [29, 10–11] .
– von Cherré. Zuerst bot B1 nur eine gering
10
veränderte Abschrift von A. Dann hat Richelieu sie stark umgearbeitet. Doch fehlt
11
der Katalog schon von B2 an, also bereits in der Reinschrift von B1.

12
Wir drucken unter Anwendung der Editionsgrundsätze S. 36f. die von Richelieu
13
und Charpentier hergestellte Endfassung von B1. Soweit sie von Richelieu selbst ge-
14
schrieben ist, geben wir sie, da keine spätere Handschrift vorliegt, gemäß den ortho-
15
graphischen Grundsätzen S. 15f. buchstabengetreu wieder. Die Randzeichen A1, A2
16
und B1 zeigen die Entstehungsstufe des Textes an. Im Apparat werden die Korrek-
17
turen erläutert, insbesondere die abweichenden Stellen aus A und ursprünglich B1
18
wiedergegeben.

19
B1

27
19–20 Roole – avec eux] Dieses Lemma zuerst in B1 ( vgl. S. [136, 6–8] ). Statt dessen
28
hat A einen einleitenden Passus ( vgl. S. [53, 9–11] ).
Roole des pièces que Mess rs les Ambassadeurs
20
doivent nécessairement avoir avec eux

21

29
21 B.] Auf dem Rand von B1 befinden sich vor verschiedenen Absätzen römische Buchstaben.
30
Sie stammen anscheinend von Ri und sollten vielleicht einen neuen Aufbau des Stücks vorbereiten.
31
(Vgl. für A S. [137, 10] ; C fehlt; für D S. 137, 13; für E S. [138, 1] ; für F S. [138, 5] ; für G S.
32
[138, 7] und für H S. [138, 9] .)
B.

33
21–23 Toutes les – l’Empire] Im wesentlichen wörtlich nach A, dort aber Zusätzliches; vgl.
34
S. [53, 12–15] . – In B1 begann der Absatz ursprünglich: Celles; das korrigierte Charp zu Tou-
35
tes les pièces.
Toutes les pièces qui peuvent servir à vériffier que M r de Savoie a peu
22
vendre Pignerol et la France l’achepter et le posséder sans préjudice de
23
l’Empire,

36
23–24 Comme aussy – Sauoye] Textzusatz Ri in B1 statt B1 ursprünglich: leur
37
sont du tout nécessaires. Vorentwurf Cbarp für den Zusatz Ri: vgl. S. [139, 34] bzw. 26–34.
Comme aussy leschange dudict pignerol faict Entre
24
Sa Majeste Et M r de Sauoye.

25

38
25– [137,3] Le Traicte – Lorreyne] Marginalzusatz Ri in B1; darin sind die Worte
39
possedes par les ( S. 137, 3 ) Korr. Ri statt ursprünglich des. Vorentwurf Charp für den
40
ersten Satz: vgl. S. [139, 32–33] bzw. 26–34.
Le Traicte de Querasque Et la rattiffication diceluy par
26
Lempereur.

[p. 137] [scan. 171]


1
Le proces Verbal de M r le Bret

45
Cardin Le Bret, Verfasser des bekannten Buches »De la souveraineté du Roy«.
pour Justiffier les antiens
2
Et legitimes droict [!] de la Couronne de France Sur les Es-
3
tats
possedes par les Ducs de Lorreyne.

4

23
4–9 Une relation – prétexte] In A inhaltlich ganz anders; vgl. S. [54, 1–5] .
Une relation de toute la conduite du Duc

24
4 Charles] Textzusatz Ri in B1.
Charles de Lorraine pour
5
justiffier par icelle et sa félonie envers le Roy qui est son Souverain, et le
6
juste sujet qu’il a donné à Sa Majesté de luy faire la guerre.

7
De plus toutes les pièces qui vériffient et la liberté avec laquelle il a
8
passé le Traité fait à Paris

46
Am 2. April 1641; vgl. Näheres zu dem Vertrag S. [88, 38–46] .
, et comme la perfidie qu’il a commise en suite a
9
esté sans sujet et sans prétexte.

10
A.

25
10–12 Une fidelle – France] Dieser Absatz wiederholt sich sinngemäß am Schluß von B1;
26
vgl. S. [139, 4–5] , 35–39. – In A anders; vgl. S. [54, 6–9] .
Une fidelle énumeration des diverses usurpations que l’Espagne et
11
l’Empire ont faites sur leurs voisins

27
11–12 Et particulierement sur la France] Textzusatz Ri in B1. Hinter particu-
28
lierement
hatte der Textzusatz ursprünglich noch, dann gestrichen: Une blanc [!] Veriffi-
29
cation
de ce quil a Usurpe.
et autres Princes, Et particuliere-
12
ment
sur la France.

13
D.

30
13–16 Les pièces – injuste] In A etwas anders; vgl. S. [54, 10–13] .
Les pièces qui vériffieront que les Duchéz de Mantoue et du Mont-
14
ferrat appartiennent à M r de Mantoue

31
14 d’à présent] Hierzu Randnotiz Ri in B1: Pnandy en donnera un liure faict
32
Expres.
d’à présent, dont il s’ensuit que le
15
dessein

33
15 quont tousiour [!] eu] Korr. Ri in B1 statt A ( vgl. S. [54, 12] ) und B1 ursprünglich:
34
qu’avoient.
quont tousiour[!] eu les Espagnolz de l’en despouiller

35
15 est tres] Korr. Ri in B1 statt A ( vgl. S. [54, 13] ): estoit très und B1 ursprünglich: estoit;
36
Ri strich davon oit und fügte tres wieder hinzu.
est tres
16
injuste.

17

37
17–22 Le Traicte tutrice] Marginalzusatz Ri in B1. Vorentwurf von Ri für den
38
ersten Teil des Zusatzes: vgl. S. [139, 29–31] bzw. 26–34. Der Marginalzusatz war ursprünglich
39
durch Zeichen vor den gestrichenen Passus S. [137, 41–44] gesetzt worden.
Le Traicte faict Entre la Duchesse Douairiere de Mantoue
18
Et le Marquis de Leganes Monterey Et Sayauerdra, par lequel
19
il paroist, Comme mescognoissante de ce quelle doibt a la
20
France Elle vouloit faire chasser Inhuimainement les François
21
de Casal pour disposer du Montferrat En faueur des Es-
22
pagnols
, quoy quelle ne le peust faire Estant

40
22 tutrice] In B1 folgte hier ein später gestrichener Passus, der bis auf geringe Veränderungen
41
schon in A stand ( vgl. S. [54, 14–16] ): Celles qui peuvent faire voir qu’il a esté libre à M r de
42
Parme de prendre les armes avec tel party que bon luy a semblé, et que pour les avoir
43
prises pour la France, l’Empereur ny le Pape n’ont peu prétendre le despouiller de ses
44
Estatz.
tutrice

47
Vgl. für die Vorgänge S. [80, 36–44] .
. |

[p. 138] [scan. 172]


1
A1
E.

16
1–6 Celles qui – retenir] Für A vgl. S. [54, 17][55, 2] .

17
1 Celles] So B1; A: De plus celles ( vgl. S. [54, 17] ).
Celles qui peuvent justiffier la franchise et la liberté de M rs les Electeurs,
2
et en particulier, comme M r l’Electeur de Tresve

45
Philipp Christoph von Sötern; seit 1635 in kaiserlicher Gefangenschaft; vgl. S. [48, 41–44] .
a peu et deub s’apuyer
3
de la France pour se garentir du Roy de Suède, en un temps où l’Empereur
4
ne s’en pouvoit garentir luy mesme.

5
F. De plus celles qui peuvent faire voir que l’Empereur ny le Roy d’
6
B1
Espagne ne peuvent avec apparence retenir |

19
6 le Palatinat et le Wirtemberg] Kürzung bzw. Korr. des Textes durch Ri in B1; A
20
( vgl. S. [55, 2–5] ) und ursprünglich B1: aucune chose du Palatinat et du Wirtemberg
21
et demander la restitution de la Lorraine, et que, quand mesme ilz voudroient restituer
22
ces deux pièces, il ne s’ensuit pas que le Roy deust faire le mesme de la Lorraine, veu qu’il
23
y a tout un autre droit.
le Palatinat et le Wirtemberg.
7
A1
G.

24
7 Le traicte de Monçon] Korr. Ri in B1 ( es folgte noch, dann gestrichen, Et) statt A
25
( vgl. S. [55, 6] ) und B1 ursprünglich: De plus non seulement; gleichzeitig die Korrektur Ri
26
S. [138, 28–29] .
Le traicte de Monçon

46
Vertrag von Monzon (1626); vgl. Genaueres S. [111, 36–41] .
, |

27
7–11 toutes les – faicts] Für A vgl. S. [55, 6–8] und [55, 11–13] ( für S. [55, 9–10] vgl.
28
hier S. [138, 13–14] , 40–41 ).
toutes les explications qui ont esté faites
8

29
8 iceluy, Et] Korr. Ri in B1 statt A ( vgl. S. [55, 6–7] ) und B1 ursprünglich: le Traicté
30
de Monzon, mais (Monzon ist Schreibweise B1; A stets Mouçon) ; gleichzeitig mit der Kor-
31
rektur
Ri S. [138, 23–24] .
suriceluy, Et celles qui ont esté prétendues par la France

32
8 et par] par erst in B1, fortlaufender Text.
et par les Grisons.
9
H.

35
9 Les pieces qui peuuent] Korr. Ri in B1 statt A ( vgl. S. [55, 11] ) und B1 ursprünglich:
36
Il faut en outre porter tout ce qui peut.
Les pieces qui peuuent justiffier la séance et le rang qu’ont

37
9–10 tenu tous] tous erst in B 1, fortlaufender Text.
tenu
10
tous les Ambassadeurs de tous les Princes chrestiens aux divers Traitéz de
11
B1
Paix qui se sont faicts, |

38
11–12 et faire – tenu] Dieser Absatz wiederholt sich sinngemäß am Schluß von B1; vgl.
39
S. [139, 6–7] , 35–39. – In A anders; vgl. S. [55, 14–15] . Damit schloß in A2 die Instruk-
40
tion (für den Schluß in A1 vgl. S. [55, 6–8] , 19–22.
et faire voir qu’il s’est trouvé des Cardinaux de la
12
part des Roys en telles assemblées et quel rang ilz y ont tenu. |
A2
13

14
Les nulitéz de l’eslection du Roy des Romains

47
Ferdinand III., gewählt am 22. Dezember 1636; vgl. S. [49, 42–44] .
, dont le S r Stela donnera
15
des mémoires particuliers. |

41
13–14 Les nulitéz – particuliers] In A2 an früherer Stelle ( vgl. hier S. [138, 32–33] ,
42
bzw. S. [55, 8–10] ). Fehlt noch in A1 ( vgl. S. [55, 25–27] ).

43
13 Les] Korr. Ri in B1 statt B1 ursprünglich: Il faut de plus estre pourveu des; A2:
44
De plus les ( vgl. S. [55, 9] ).

[p. 139] [scan. 173]


1
B1

24
1 Un abrégé] Korr. Ri in B1 statt B1 ursprünglich: Il faut en suite porter l’abrégé;
25
das l’ vor abrégé blieb auch nach der Korr. irrtümlich stehen.
Un abrégé de tout ce qui s’est passé avec la Reyne Mère

40
Vgl. S. [18, 42–45] und Nr. 8 S. 132–135.
depuis la
2
mauvaise résolution qu’elle prit de se séparer des intérestz du Roy et, en
3
suite, de se retirer hors du

26
3 Royaume] Hier ursprünglich Schluß der Handschrift B1 ( vgl. aber S. [139, 35–39] ).

27
Darunter folgen noch von Ri bzw. Charp die später gestrichenen Vorentwürfe der Textstellen
28
S. [137, 17–18] , S. [136, 25–26] und S. [136, 23–24] :

29
Le traicte faict Entre la Ducchesse de Mantoue Et le Marquis de Le-
30
ganes
Monte Rey Et Saya Vedra [Et Saya Vedra ist Korr. Ri statt Ri ursprüng-
31
lich
: Et Cu[v]ell[o]; durch Streichung verdorben].

32
BB. [ vgl. S. [136, 29–32] ] Le Traitté de Querasque et la ratification d’iceluy par
33
l’Empereur.

34
L’eschange de Pignerol avec M r de Savoie.
Royaume.

4

35
4–7 Un estat – leur rang] Diese beiden Absätze folgen in B 1 auf einem besonderen
36
Blatt (vgl. für den ursprünglichen Schluß S. [139, 3] , 26) und sind von Charp geschrieben, während
37
der Entwurf in seiner ersten Fassung von Cherré stammt (vgl. S. [136, 8–9] , 43. Die beiden
38
Stücke bieten eine sinngemäße Wiederholung – vielleicht eine Neufassung – der Textstellen
39
S. [137, 10–12] und S. [138, 11–12] .
Un estat de toutes les usurpations faites par la Maison d’Autriche sur les
5
Estats d’autres Souverains.

6
Estat des Cardinaux qui se sont trouvéz de la part des Roys aux Traictéz
7
de Paix et de confédération, et de leur rang.


8
10


9

Sonderinstruktion für die Verhandlungen der französischen Gesandten d’Avauxund Servien mit den Generalstaaten


10
Paris 1643 September 30

11
Zusammen mit der Hauptinstruktion wurde am 30. September 1643 in Paris
12
eine Sonderinstruktion für d’Avaux und Servien als Grundlage ihrer Verhand-
13
lungen in Den Haag ausgefertigt. Dort trafen die beiden Gesandten am 23. No-
14
vember 1643 ein. Es war ihre Aufgabe, vor dem Verhandlungsbeginn in Münster,
15
wohin sie erst Anfang bzw. Ende März 1644 weiterreisten, die französische
16
Friedenspolitik mit der der verbündeten Generalstaaten zu koordinieren.

17
Die Sonderinstruktion für Den Haag ist nur in Handschriften bekanntgeworden,
18
die sich der Stufe C der Hauptinstruktion zuordnen lassen. Es fehlen die früheren
19
Entwürfe.

20
C0: AE , Corresp. pol. Hollande 24 fol. 339–348’.

21
Lemma: Mémoire aux S rs Comtes d’Avaux et de Chavigny, Ambassa-
22
deurs extraordinaires et plénipotentiaires du Roy. Diese Handschrift
23
eines unbekannten Kanzlisten trägt marginal am Kopf den späteren Zusatz:

[p. 140] [scan. 174]


1
1642. C’est la première instruction qui avoit esté dressée. On peut la
2
mettre au commencement du Traitté de Munster. In Bleistift ein zwei-
3
ter
späterer Zusatz von anderer Hand: 1643, Hollande, projet.

4
Wir wählen die Bezeichnung C0, weil die Handschrift unkorrigiert neben
5
d’Avaux noch Chavigny als Bevollmächtigten nennt, wie das Lemma zeigt.
6
Erst auf der Stufe C1 wird nachträglich sowohl in der Hauptinstruktion als
7
auch in der Sonderinstruktion für Den Haag der Name Chavigny gestrichen
8
und der von Servien eingesetzt

36
Vgl. für die Hauptinstruktion S. [60, 25–33] bzw. 17, S. [61, 33–35] und S. [67, 39–40] ; für
37
die Sonderinstruktion Abschnitt C1 S. [140, 21–23] ; vgl. auch S. [14, 36–41] .
.

9
Was die Datierung angeht, so wird man die Handschrift nicht weit von
10
C1 (also Spätsommer 1643) entfernen können. Sie liegt jedenfalls nach dem
11
Amtsantritt Mazarins am 5. Dezember 1642; denn erst jetzt wird Chavigny
12
als Gesandter nominiert, an Stelle Mazarins selbst, der unter Richelieu, also
13
auf der von uns mit B bezeichneten Stufe der Handschriften, an erster Stelle
14
vorgesehen war

38
Genannt im Lemma der B-Handschriften der Hauptinstruktion S. [64, 27] bzw. S. [31, 17] .
.

15
Der Zusatz projet ist insofern irreführend, als die Handschrift bis auf
16
eine Stelle

39
Vgl. S. [144, 37] .
keine Korrekturen aufweist und der Text bis auf geringfügige
17
Abweichungen bereits in endgültiger Fassung vorliegt. Es handelt sich somit
18

19
wohl um die Reinschrift eines unbekannt gebliebenen früheren Ent-wurfs.

20
C1: AE , Corresp. pol. Allem. 17 fol. 259–265’.

21
Lemma zunächst wie unter C0; dann wurde der Name Chavigny gestri-
22
chen
und von anderer Hand durch Servient ersetzt ( frühestens Mitte Septem-
23
ber
1643, als Servien nominiert war).

24
Die Handschrift ist ein zweites Reinkonzept, das sich im betreffenden
25
Aktenband unmittelbar an die Handschrift C1 der Hauptinstruktion
26
anschließt

40
Vgl. Vorbemerkung zu Nr. 5, Abschnitt C1 S. [33, 2][34, 9] und die Beschreibung des Akten-
41
bandes S. [33, 26–37] .
. Mit ihr stimmt es äußerlich, in Schrift, Papier und Tinte, über-
27
ein. Beide Stücke sind also wohl in einem Zuge im Spätsommer 1643 entstan-
28
den

42
Vgl. zur Datierung von C1 der Hauptinstruktion S. [14, 33–44] .
. – Textlich gibt es nur unwesentliche Abweichungen von der Ausferti-
29
gung C2.

30
C2: AE , Corresp. pol. Allem. 17 fol. 186–193.

31
Lemma am Kopf des Abdrucks S. [143, 15–21] . Hier liegt eine Ausfertigung
32
von der Art wie die Ausfertigung C2 der Hauptinstruktion vor; Handschrift,
33
Papier und Tinte sind gleich. Insbesondere ist die Unterzeichnung dieselbe: die
34
Unterschrift des Königs ist mit größter Wahrscheinlichkeit vom Kopisten
35
gezeichnet, die Unterschrift de Loménies dagegen eigenhändig. – Es fehlen Siegel,

[p. 141] [scan. 175]


1
so daß ebensowenig wie bei C2 der Hauptinstruktion nachzuweisen ist, daß
2
hier eine Ausfertigung vorliegt, die den Gesandten nach Den Haag mitgegeben
3
wurde

26
Vgl. Vorbemerkung zu Nr. 5, Abschnitt C2 S. [34, 10–21] und dazu S. [34, 37–45] .
.

4
C3: BN, Mss., F. fr. 4144 fol. 39–44.

5
Lemma wie unter C0, allerdings mit dem Namen Servien statt Chavigny.
6
Es handelt sich um eine zweite Ausfertigung, und zwar in dem pergamentge-
7
bundenen Heft, das außerdem nur noch die Ausfertigung C3 der Hauptin-
8
struktion enthält sowie die Kopie eines königlichen Erlasses vom 24. Januar
9
1644, der die Sonderinstruktion für Den Haag ergänzt und mit der Paraphe
10
de Loménies versehen ist

27
Vgl. Vorbemerkung zu Nr. 5, Abschnitt C3 S. [34, 22][35, 10] und dazu S. [35, 23–28] .
.

11
Wie bei allen Ausfertigungen der Haupt- und Sonderinstruktion ist die
12
Unterschrift de Loménie (Brienne) echt, die Unterschrift des Königs aber vom
13
Schreiber gezeichnet, und es fehlen wiederum Siegel. Somit kann auch hier
14
nicht nachgewiesen werden, daß ein Handexemplar für die Gesandten vorliegt.

15
Äußerlich, was Handschrift, Papier und Tinte angeht, besteht Überein-
16
stimmung mit der vorangebundenen Hauptinstruktion C3, so daß beide Stücke
17
sicherlich in einem Zuge entstanden sind und von Anfang an zusammengehörten.
18
Der Erlaß von Anfang 1644 ist später von gleicher Hand auf besser er-
19
haltenem Papier hinzugefügt worden.

20
C4: AE , Corresp. pol. Hollande 24 fol. 197–199’.

21
Lemma wie bei C2. – Diese Kopie ist vom gleichen Schreiber angefertigt
22
wie C4 der Hauptinstruktion, und sie teilt mit ihr die schweren textlichen
23
Mängel

28
Vgl. Vorbemerkung zu Nr. 5, Abschnitt C4 S. [35, 11][36, 3] und dazu S. [35, 29–41] .
: Es fehlt ein ganzer Abschnitt

29
Der unserem Text S. [147, 21–26] entsprechende.
, mehrmals sind Zeilen übersprun-
24
gen

30
Die Handschrift springt z. B. an der in unserem Text S. [145, 9] entsprechenden Stelle sinnent-
31
stellend
zu S. [145, 9–10] : donneroit tousjours des mouvements dans la Chrestienté; an
32
der S. [147, 11] entsprechenden Stelle sinnentstellend zu S. 147, 13: recommencer la guerre
33
avec les Espagnols, et leur départira toutes autres assistances.
, es finden sich sinnentstellende Fehler

34
Vgl. die S. [141, 30–33] genannten Beispiele; ferner heißt es z. B. an der unserem Text S. [146, 17]
35
entsprechenden Stelle: ou autre Prince de la Maison ou en dépendant [en statt d’icelle];
36
an der S. [146, 26] entsprechenden Stelle: soit qu’il n’intervienne qu’après; an der S. [146, 29]
37
entsprechenden Stelle fehlt das unentbehrliche y vor entendre; an der S. [148, 1] entsprechenden
38
Stelle nach Si après das unentbehrliche que; an der S. [148, 17] entsprechenden Stelle heißt es:
39
les assemblées, de concert entre lesdits Plénipotentiaires [et Députéz fehlt]; und an
40
der S. 149, 17 entsprechenden Stelle: qu’il a pour ce Duc, et à la proximité.
, und ungezählte Male ist der
25
Wortlaut der Ausfertigungen willkürlich verändert

41
Wir nennen noch einige Stellen in unserem Text und fügen nur den Wortlaut von C4 hinzu:
42
S. [144, 6–7] : chers que ceux de leur République, et qu’elles les considèrent également.
43
S. [144, 8–9] : eu ordre de leurs M. M. en allant à Munster; S. [144, 11–12] : avec autant
44
de vigueur que les leurs propres. S. [145, 8] : n’estant plus retenue; S. [145, 17] : que ce
22
Prince l’a déjà témoigné au S r; S. [145, 30] : de se relâcher; S. [146, 6–7] : l’on obser-
23
vera ponctuellement; S. [147, 2–3] : à violer aucune des; S. [147, 6] : s’il vient jamais à
24
estre; S. [147, 19] : sans que l’on puisse faire Paix ni Trêve que; S. [148, 1–2] : les Espag-
25
nols expirée, ceux-ci donnent suject; S. [148, 9] : Tous les Traittés cy-devant faits; S.
26
[148, 26] : de leur bien persuader [auxdits S rs Estatz fehlt entsprechend] que; S. 148,
27
35–36: inviolablement pour le service du Roi, son fils; S. [149, 7–8] : très véritable
28
toutes les fois qu’il voudra l’éprouver. S. [149, 10] : Duc de Bouillon au sujet de Sedan;
29
S. [149, 13–14] : et [ statt cette affaire] aiant été faitte avec une entière justice du con-
30
sentement de ce Duc; S. [149, 24–25] : sera à propos de faire des offres civiles; S. 149,
31
29: Ambassadeurs doivent bien prendre garde.
.

[p. 142] [scan. 176]


1
A. Waddington, der die Ausfertigungen C2 und C3 offenbar nicht
2
kannte, veröffentlichte diese wertlose Kopie im Dokumententeil seines Werkes
3
(II S. 377–383. Bis auf sehr geringfügige Abweichungen

32
An der unserem Text S. [145, 2] entsprechenden Stelle fehlt y vor ait quelque, was C4 hat;
33
an der S. [145, 34] entsprechenden Stelle wird pas vor satisfait eingefügt, was auch in C4 fehlt;
34
an der S. [146, 4] entsprechenden Stelle fehlen – auch gegenüber C4 – die Worte: soit que
35
les uns et les autres concluent [ C4: fassent] la Paix ou la Trêve; an der S. [148, 36]
36
entsprechenden Stelle heißt es: et des alliés et amis statt C4: et de ses alliéz et amis.
ist der Abdruck
4
– mit allen Fehlern der Vorlage – völlig getreu, also für die wissenschaft-
5
liche Benutzung unzureichend.

6
C5: AE , Corresp. pol. Allem. 56 fol. 284–289’.

7
Lemma wie bei C0, allerdings mit dem Namen Servien statt Chavigny. –
8
Diese Kopie ist von dem zweiten der beiden Kanzlisten angefertigt, die C5 der
9
Hauptinstruktion geschrieben haben

37
Vgl. Vorbemerkung zu Nr. 5, Abschnitt C5 S. [36, 4–18] .
. Sie ist irrtümlicherweise in einem Akten-
10
band verheftet, der Korrespondenz zwischen Paris und Münster aus den Frie-
11
densverhandlungen vom September bis Dezember 1645 enthält. Da sie höchst-
12
wahrscheinlich gleichzeitig entstanden ist mit einer in diesem Band unmittelbar
13
folgenden, von gleicher Hand auf gleichem Papier geschriebenen Kopie der die
14
Hauptinstruktion ergänzenden Weisung vom 22. November 1645

38
Es handelt sich um die Addition à l’instruction de Messieurs les Plénipotentiaires,
39
contenant les intentions du Roy sur la négociation de Munster dans l’estat présent des
40
affaires, Paris le 22 novembre 1645.

41
Diese inhaltlich sehr bedeutungsvolle Ergänzung zur Hauptinstruktion, die erst aus dem Stand
42
der Verhandlungen von 1645 zu verstehen ist, wird in APW II veröffentlicht werden. Bisher
43
sind folgende Handschriften bekannt: AE , Corresp. pol. Allem. 49 fol. 122–134; ebd.
44
fol. 135–145’; AE , Corresp. pol. Allem. 56 fol. 290–309.
, bietet
15
sich dieses Datum als terminus post quem an, sowohl für C5 der Sonderin-
16
struktion für Den Haag als auch der Hauptinstruktion. – Textlich ist
17
der Schreiber von C5 zuverlässig.

18
C6: BN, Mss., F. fr. 15870 fol. 496–504.

19
Lemma: Mémoire aux S rs Comtes d’Avaux et Servien, Plénipoten-
20
tiaires du Roy, du 24 juillet 1643. Das falsche Datum trägt diese von un-
21
bekannter
Hand geschriebene Kopie auch am Textschluß.

[p. 143] [scan. 177]


1
Die Handschrift befindet sich in einer Sammlung von Instruktionen der
2
französischen Krone seit Ende des 15. Jahrhunderts, darunter auch Originale.
3
Diese Sammlung stammt aus den Papieren Harlays

32
Notiz auf dem Vorblatt des Bandes: Harlay No 189 und J. [S ?] G. 189 Harlay, vol. 666.
, enthält aber keine
4
Handschrift der Hauptinstruktion für Münster. Die Kopie der Sonderin-
5
struktion für Den Haag steht am Schluß eines Dossiers mit Stücken von
6
1642/43, so daß über ihre Entstehungszeit nichts zu ermitteln ist.

7
Wir legen dem Druck wie bei der Hauptinstruktion die Ausfertigung C2 zu-
8
grunde. Ihre Orthographie wird gemäß den orthographischen Grundsätzen beibehal-
9
ten

33
Vgl. Editionsgrundsätze S. 36f., zur Regelung der Orthographie Einleitung S. 15f.
. Als Randzeichen erscheint beim Text nur C0, womit angezeigt ist, daß die
10
Instruktion bereits auf dieser Stufe ihre endgültige Fassung gefunden hatte. Wir be-
11
rücksichtigen im Apparat die geringfügigen Abweichungen von C0 und C1, weil sie
12
vor den Ausfertigungen liegen. Dagegen werden Lesarten der späteren Handschriften
13
C4 bis C6 nicht aufgenommen, insbesondere auch nicht die Fehler der Kopie C4
14
bzw. der Edition von Waddington, weil sie den Apparat nur belasten würden.

15
C2
Mémoire servant d’instruction que le Roy a commandé estre baillé au
16
Sieur Claude de Mesmes, Comte d’Avaux, Commandeur des ordres du Roy,
17
Surintendant des finances de France, et l’un des Ministres d’Estat, et au
18
Sieur Abbel de Servien, Comte de la Roche des Aubiéz, Conseiller de Sa
19
Majesté en touts ses Conseilz, estants deux des trois Plénipotentiaires nom-
20
méz par Sadite Majesté pour traitter de la Paix générale conjoinctement avec
21
ses alliéz, et envoyéz ses Ambassadeurs extraordinaires en Hollande. |

22
C0
Lesdits S rs Ambassadeurs s’en allantz à Munster pour y traitter de la Paix
23
générale de la Chrestienté conjoinctement avec les alliéz de cette Couronne
24
passeront par la Hollande pour concerter avec M rs les Estatz Généraux des
25
Provinces Unies touchant les intérestz de la France et les leurs qui seront à
26
ajuster pour parvenir à la conclusion de ladite Paix

34
Über den Zweck dieser Gesandtschaft und ihre Verhandlungen im Haag vgl. A. Waddington
35
II S. 15–37, 46–61. Die Grundgedanken dieser Instruktion sind schon in Sektion III der
36
Hauptinstruktion, Nr. 5 S. 67ff., angedeutet, die laufend zu vergleichen ist.
.

27
Surquoy ilz leur représenteront que, l’alliance qu’ilz ont avec la France
28
estant affermie de longue main par les Traittéz

37
Die Allianz wurde durch das Bündnis vom 31. Oktober 1596 ( J. Du Mont V 1 S. 531ff.)
38
begründet und durch die Verträge vom 15. April 1634 und 8. Februar 1635 ( J. Du Mont
39
VI 1 S. 68ff., 80ff.) erneuert.
et par les continuelz effectz
29
de bonne volonté qu’ilz ont receus des deffunctz Roys Henry le Grand et
30
Louis le Juste

40
Heinrich IV. und Ludwig XIII. von Frankreich.
, l’intention du Roy à présent régnant et de la Reyne Régente,
31
sa mère

41
Ludwig XIV. und Anna von Österreich, die seit dem 14. Mai 1643 die Regentschaft führte.
, est de la maintenir à leur exemple. Et comme Leurs Majestéz

[p. 144] [scan. 178]


1
veulent les assister, ainsy que l’on a fait jusques à présent, pour leur donner
2
moyen de faire tousjours puissamment la guerre aux Ennemis communs
3
jusques à la conclusion de la Paix, aussy désirent-elles dans la conjoncture
4
de la négociation qui s’en doit commencer à Munster faire cognoistre
5
auxdits S rs Estatz que les intérestz de cette Couronne ne leur sont pas plus
6
chers que ceux de leur République, et qu’elles considèrent esgalement les
7
uns et les autres.

8
Que pour tesmoignage de cette vérité ilz ont eu ordre de Leurs Majestéz
9
en s’acheminant audit lieu de Munster de passer par la Hollande pour
10
avoir une particulière communication avec eux et estre informéz de leurs
11
intérestz, affin de les porter dans le Traitté général avec autant d’affection
12
et de vigueur que les propres affaires de la France.

13
Outre cela Leurs Majestéz ont estimé qu’il estoit de la prudence de tous
14
ceux qui sont intéresséz en la Paix de chercher les moyens de la rendre
15
assurée, et d’en convenir les uns avec les autres, affin d’oster aux Ennemis
16
qui ne la feront que par nécessité l’espérance de rentrer en guerre avec
17
succèz contre la France, lesdits S rs Estatz, et autres, avec lesquelz ilz con-
18
clueront ladite Paix

38
Hinweis auf das in Sektion IV der Hauptinstruktion, Nr. 5 S. 70ff., näher skizzierte Sicher-
39
heitssystem, an dem sich die Generalstaaten beteiligen sollten.
.

19
Comme lesdits S rs Ambassadeurs demanderont auxdits S rs Estatz infor-
20
mation de leurs intérestz, ilz leur diront avoir charge de leur donner part
21
aussy de ceux de cette Couronne, pour preuve de l’entière confiance que
22
Leurs Majestéz ont en eux, s’assurant qu’ilz tiendront dans la négociation
23
de Paix la conduicte qui sera nécessaire pour les soustenir comme il est à
24
propos pour le bien public.

25
Que Leurs Majestéz ont plus d’esgard, en ce qu’elles prétendent conserver
26
des conquestes du deffunct Roy, au moyen qu’elles auront d’assurer d’autant
27
plus de cette sorte le repos de la Chrestienté qu’à l’utilité particulière de la
28
France. Et comme tout le monde doit désirer de le voir solidement estably,
29
elles estiment que les alliéz de cette Couronne seront très aises de faire tout
30
ce qui dépendra d’eux à ce qu’elle puisse retenir la plus grande partie
31
desdites conquestes.

32
Que plus la France demeurera puissante par le Traitté de Paix, moins les
33
Espagnolz seront en estat de la rompre, et s’ilz le font, Sa Majesté sera plus
34
en estat d’assister ses alliéz

37
34 et empescher leurs desseins] In C0 später, aber von gleicher Hand zugefügt.
et empescher leurs desseins

40
Ähnlich die Begründung für die französischen Ansprüche in Sektion III der Hauptinstruktion;
41
S. [69, 1–20] .
.

35
Que les despenses que la France a faictes pour soustenir la guerre

42
Frankreich hatte auf Grund des Vertrages von 1634 (vgl. S. [143, 37–39] ) den Niederlanden
43
Subsidien in bedeutender Höhe gezahlt.
avec
36
tant de succèz contre les Ennemis communs et pour faciliter à ses alliéz les

[p. 145] [scan. 179]


1
moyens d’agir contre eux sont immenses et méritent bien qu’elle en
2
recueille un fruict qui y ait quelque proportion.

3
Qu’il ne peut tomber dans l’esprit de personne sensée de conseiller à
4
Leurs Majestéz la restitution de tout ce que l’on a pris sur la Maison d’
5
Austriche pendant cette guerre, après qu’elle

39
D. h. das Haus Österreich; vgl. Hauptinstruktion Sektion I und III, S. [63, 7–27] , [69, 12–20] .
s’est accreue dans les précé-
6
dentes

38
6 des despouilles] des nach C1 und C3; fehlt irrtümlich in C2.
des despouilles des Princes qui ne luy ont pu résister, par ce qu’elle ne
7
craindroit plus d’esmouvoir la guerre pour usurper le bien d’autruy,
8
n’estant point retenue par l’apréhension de perdre le sien propre. L’im-
9
punité luy donneroit tousjours la hardiesse d’exciter des mouvements dans
10
la Chrestienté, si, comme dans les heureux succèz de ses armes sa fermeté
11
luy fait conserver ce qu’elle a conquis, elle trouvoit dans l’adversité le
12
moyen de recouvrer par une Paix ce qui auroit esté conquis sur elle par
13
une juste guerre.

14
Comme lesdits S rs Ambassadeurs trouveront M r le Prince d’Orange et
15
M rs les Estatz dans la résolution de ne rien restituer de leur costé, ilz
16
n’auront pas grande peine à les persuader que la France en doit user de
17
mesme, ainsy que ledit S r Prince a cydevant tesmoigné au S r d’Estrade qu’il
18
estoit à propos de faire.

19
Ce que dessus estant généralement représenté à M rs les Estatz, lesdits S rs
20
Ambassadeurs demanderont à conférer particulièrement avec des Commis-
21
saires qui devront estre instruictz de leurs intentions et de leurs intérestz
22
pour ce qui est du Traitté de Paix.

23
Il faudra sçavoir d’eux, si M rs les Estatz veulent faire une Paix ou une
24
Trêfue avec les Espagnolz, surquoy il y a plus d’apparence qu’il se fera une
25
Trêve entre eux, aux mesmes conditions que celle qui a esté faicte autrefois

40
Spanisch-niederländischer Waffenstillstand vom 9. April 1609 ( J. Du Mont V 2 S. 99ff.).
41
Man glaubte allgemein, daß Spanien auch diesmal wieder nur einen Waffenstillstand schließen
42
werde, um eine formelle Anerkennung der Souveränität der Niederlande zu vermeiden. In Mün-
43
ster fand es sich jedoch zu einem Friedensschluß bereit.
,
26
que non pas une Paix, pour les raisons qui sont faciles à juger.

27
Si lesdits S rs Ambassadeurs trouvent M rs les Estatz dans le dessein de ne rien
28
restituer, ilz ne désapprouveront pas cette résolution et leur feront entendre
29
que le sentiment de Leurs Majestéz est aussy de retenir toutes les conquestes,
30
s’il se peut, ou la plus grande partie, et si l’on est obligé à se relascher que
31
ce soit de concert et par consentement commun.

32
Que l’un soustiendra les intérestz de l’autre jusques à ne pas conclurre,
33
ny mesme, s’il en est requis avancer la négotiation de Paix ou de Trêve, si son
34
compagnon n’est satisfait ou s’il ne se relasche sur le point qui sera contro-
35
versé de la conservation ou restitution d’une conqueste.

36
Que Sa Majesté voulant soustenir dans le Traitté général les intérestz
37
desdits S rs Estatz sans spécification ny limitation, aussy seront ilz obligéz

[p. 146] [scan. 180]


1
à soustenir ceux de la France, quoy que plus grandz que lors du Traitté de
2
1634, où ilz sont spécifiéz

33
Artikel VII des Vertrages von 1634 (vgl. S. [143, 37–39] ) verpflichtete die Generalstaaten
34
nur zur Garantie des damaligen französischen Besitzstandes, was z. B. das 1631 erworbene
35
Pinerolo einschloß. Mazarin will darüber hinaus die beiderseitigen Eroberungen seit 1635
36
garantiert haben.
.

3
Que Sa Majesté et M rs les Estatz venants à conclure une Paix ou une
4
Trêve, soit que les uns et les autres concluent la Paix ou la Trêve, ou que
5
l’une des parties face la Paix et l’autre la Trêve, si les Ennemis contreviennent
6
par après aux conditions de la Paix ou de la Trêve, on observera et exécutera
7
punctuellement de part et d’autre les articles sixiesme et neufiesme du
8
Traitté de l’année 1635 dont la teneur s’ensuit.

9
» Extraict du Traitté de 1635

37
Der hier wiedergegebene Text der Vertragsartikel weicht in Einzelheiten von dem bei
38
J. Du Mont ( vgl. S. [143, 38–39] ) gedruckten ab. Sinnverändernd sind jedoch nur zwei Ab-
39
weichungen
im Artikel VI: S. [146, 12] elle y demeurera statt elle durera ( auch fehlt hinter
40
puissent traitter, S. [146, 14] , das Wort Paix) und an der Stelle von S. [146, 17] : autre prince de
41
sa maison ou deppendant d’icelle.

10
VI

11
L’armée du Roy estant entrée dans ledit pays et la rupture faicte entre les
12
deux Couronnes, comme il est dit cy dessus, elle durera jusques à l’entière
13
expulsion des Espagnolz des Pais Bas, sans que cependant Sa Majesté ny
14
lesdits S rs Estatz puissent traitter Paix, Trêve, ou suspension d’armes que
15
conjoinctement et d’un commun consentement. Et si ladite Paix venoit à
16
estre faicte en la façon susdite et que puis après le Roy d’Espagne, l’Empe-
17
reur, ou autre Prince de sa Maison, deppendant d’icelle directement ou
18
indirectement,

31
18 attaquant] So C1, C2 und C3; C0: attaquent ( wohl die bessere Lesart).
attaquant [!] le Roy ou lesdits S rs Estatz en ce qu’ilz possèdent
19
dèz cette heure ou posséderont lors par les conquestes qu’ilz auront faictes,
20
Sa Majesté et lesdits S rs Estatz rompront conjoinctement avec ceux qui
21
attaqueront l’un d’eux, sans pouvoir diviser leurs intérestz ny faire en suite
22
aucun Traitté de Paix, Trêve, ou suspension d’armes que conjoinctement et
23
d’un commun consentement, ce qu’ilz feront pareillement en quelque tempz
24
que les Espagnolz attaquent cy après directement ou indirectement les
25
Estatz et possessions de Sa Majesté

32
25 ou] C1 und C3 statt dessen et.
ou desdits S rs Estatz, soit qu’il inter-
26
vienne un Traitté de Paix auparavant, soit qu’il n’intervienne pas.

27
IX

28
Au cas qu’après ce Traitté de rupture signé et ratiffié on vienne à faire la
29
Paix, Trêve, ou suspension d’armes, elle ne se pourra conclurre ny y entendre
30
que conjoinctement et d’un commun consentement du Roy et desdits S rs

[p. 147] [scan. 181]


1
Estatz, avec obligation de rompre aussy conjoinctement et entrer en guerre
2
avec les Espagnolz et leurs adhérans toutes les fois qu’ilz viendront à
3
violer ou enfraindre aucune des conditions accordées par le Traitté de Paix
4
ou Trêve qui en sera fait, sans que par après on puisse aussy jamais faire
5
aucun nouveau Traitté de Paix ou Trêve que conjoinctement et d’un
6
commun consentement, à condition que, s’il vient

27
6 encore] Fehlt in C1 und C3.
encore à estre violé, Sa
7
Majesté et lesdits S rs Estatz entreront conjoinctement en guerre ouverte
8
avec ceux qui en seront infracteurs.«

9
Si M rs les Estatz ne font qu’une Trêve

28
Im folgenden wird der in den Bündnisverträgen nicht vorgesehene Fall erörtert, daß die General-
29
staaten mit Spanien nur einen Waffenstillstand schließen, Frankreich aber zum Frieden kommt,
30
der ihm die Wiederaufnahme der Feindseligkeiten nach Ablauf des spanisch-niederländischen
31
Stillstandes verwehren, also die Erfüllung seiner Bündnisverpflichtungen gegenüber den Nieder-
32
landen unmöglich machen würde. Für diesen Fall bedürfte der Vertrag von 1635 einer Änderung,
33
von der im folgenden die Rede ist. Vgl. dazu Chéruel I S. LVIII ff.
avec les Espagnolz, le Roy se
10
trouvera lors qu’elle expirera obligé par la Paix qui aura esté conclue à
11
Munster à ne pas recommencer la guerre comme lesdits S rs Estatz, mais en
12
ce cas Sa Majesté les assistera de douze cens mil livres par chacun an, tant
13
qu’ilz seront en guerre avec les Espagnolz, et leur départira toutes autres
14
assistances qu’il luy sera possible sans contrevenir au Traitté de Paix

34
Die indirekte Unterstützung einer krieg führenden Macht, nach dem heutigen Völkerrecht mit
35
den Pflichten der Neutralität unvereinbar, galt damals nicht unbedingt als neutralitätswidrig.
36
So verknüpft H. Grotius S. 807 ( l. III c. 17 § 3) diese Frage mit der des gerechten Krieges:
37
Vicissim eorum qui a bello abstinent officium est nihil facere quo validior fiat is
38
qui improbam fovet causam, aut quo justum bellum gerentis motus impediantur. In
39
re vero dubia aequos se praebere utrisque …, d. h. nur im zweiten Falle gibt es eine
40
unbedingte Neutralität.
.

15
Moyennant cela

41
D. h. vermittelst der Neutralität Frankreichs, die es ihm ermöglichen würde, zwischen Spanien
42
und den Niederlanden zu vermitteln. Die nächsten beiden Sätze beziehen sich also nicht auf den
43
jetzt zu schließenden Frieden oder Waffenstillstand (denn für diesmal ist Frankreich ja noch
44
kriegführende Partei), sondern auf einen solchen, der etwa künftig nach Wiederausbruch der
45
Feindseligkeiten zwischen Spanien und den Niederlanden unter französischer Vermittlung zu
46
schließen und von Frankreich zu garantieren wäre.
ilz ne feront ny Paix ny Trêve avec lesdits Espagnolz
16
sans l’intervention du Roy qui se rendra garend du Traitté de ladite Paix ou
17
Trêve, en sorte que, si lesdits Estatz sont attaquéz par les Espagnolz au
18
préjudice d’iceluy, Sa Majesté rentrera en guerre contre eux avec lesdits S rs
19
Estatz, sans que l’on puisse en suite faire Paix ou Trêfue que conjoinctement
20
et d’un commun consentement.

21
Comme en cas pareil, si cette Paix ou Trêve estant faicte avec l’interven-
22
tion de Sa Majesté la France est attaquée par les Espagnolz, soit en ses
23
anciennes possessions, soit dans ses conquestes, M rs les Estatz seront tenus
24
de rentrer en guerre contre eux avec Sadite Majesté, sans aussy que l’on
25
puisse en suite faire Paix ou Trêfue que conjoinctement et d’un commun
26
consentement.

[p. 148] [scan. 182]


1
Si après que la Trêve qui se doit faire à Munster entre M rs les Estatz et les
2
Espagnolz sera expirée les Espagnolz donnent suject à Sa Majesté de
3
rentrer en guerre contre eux, elle ne sera plus obligée à l’assistance de
4
douze cens mil livres par an, et M rs les Estatz seront tenus de continuer la
5
guerre de leur part contre lesdits Espagnolz, en sorte que l’on ne fera en
6
suite ny Paix ny Trêve avec eux que conjoinctement et d’un commun con-
7
sentement, surquoy le susdit article neufiesme dudit Traitté de 1635 sera
8
punctuellement observé.

9
Touts les Traittéz qui ont esté faicts cydevant entre cette Couronne et
10
lesdits S rs Estatz demeureront en leur force et vigueur et seront observéz
11
et exécutéz selon leur forme et teneur, sinon en ce qui aura esté desrogé
12
aux précédents par les postérieurs.

13

39
13 Outre] In C0 neben diesem Abschnitt Marginalnotiz von unbekannter Hand: Le [!]
40
Lighes.
Outre ce que dessus arresté et conclu entre le Roy et lesdits S rs Estatz pour
14
la seureté de la Paix et de la Trêve, s’il est jugé expédient par les Plénipoten-
15
tiaires et Députéz de Sadite Majesté, de la Couronne de Suède, desdits
16
S rs Estatz, et autres, de conférer ensemble, soit au lieu tiers qui sera nommé
17
pour les assemblées et le concert desdits Plénipotentiaires et Députéz, soit à
18
Munster mesme, les Plénipotentiaires desdits S rs Estatz s’y trouveront avec
19
suffisant pouvoir pour convenir avec les autres de tout ce qui sera estimé
20
nécessaire pour assurer le repos public, et de signer sur touts Traittéz et
21
articles

42
Die Niederlande sollen also in jedem Fall, auch wenn sie nicht Unterzeichner des allgemeinen
43
europäischen Friedensschlusses werden, an dem allgemeinen Sicherheitssystem teilhaben.
.

22
C’est à peu prèz ce que lesdits S rs Ambassadeurs auront à conclurre et
23
signer au nom du Roy en vertu du plein pouvoir que Sa Majesté leur donne
24
avec les Commissaires desdits S rs Estatz qui devront estre pareillement
25
fondéz de plein pouvoir de leur part.

26
Il importe extrêmement de bien persuader auxdits S rs Estatz que la France
27
ne sera jamais capable de faire des négociations secrètes avec le Roy d’Espag-
28
ne, affin qu’ilz ne se laissent point surprendre aux artifices dont l’on usera
29
pour leur faire croire le contraire, surquoy lesdits S rs Ambassadeurs leur
30
remettront en mémoire ce que l’on a fait jusques icy en toutes les occasions
31
que les Ennemis ont essayé

41
31 de l’engager en telles] C0: d’engaigner telles ( wohl Abschreibefehler).
de l’engager en telles négociations, dont ilz
32
assureront lesdits S rs Estatz que la Reyne est très esloignée, et que pendant
33
sa Régence ilz cognoistront en elle autant de sincérité en l’observation des
34
alliances et des choses promises que du tempz du deffunct Roy, Sa Majesté
35
estant résolue de les maintenir inviolablement pour le bien commun du
36
Roy, son filz, et de ses amis et alliéz.

37
Lesdits S rs Ambassadeurs auront particulièrement à tesmoigner à M r le
38
Prince d’Orange une entière confiance de la part de Leurs Majestéz, con-

[p. 149] [scan. 183]


1
férant avec luy de tout ce que dessus en la manière qu’ilz jugeront plus à
2
propos, avant que d’en traitter avec M rs les Estatz et leurs Commissaires

36
Der Prinz von Oranien war das Haupt der Frankreich ergebenen Partei in den Niederlanden. In
37
den Generalstaaten überwog der Einfluß Hollands, das zum Friedensschluß mit Spanien neigte.
.

3
Ilz luy parleront en termes si précis des sentimens d’estime et d’affection
4
que la Reyne a pour luy qu’il ait tout suject de croire qu’il sera tousjours
5
icy en mesme et plus grande considération que du vivant du Roy deffunct,
6
luy tesmoignant qu’il n’y a rien que Sa Majesté ne voulut contribuer pour le
7
bien et avantage de sa personne et de sa Maison, ce qu’il cognoistra très
8
véritable toutes fois et quantes qu’il le voudra esprouver.

9
Il est trop judicieux pour ne pas cognoistre qu’il est impossible à Sa
10
Majesté de contenter M r le Duc de Bouillon pour ce qui est de Sédan

38
Herzog Friedrich Moritz von Bouillon, Fürst zu Sedan, hatte sich 1642 an dem Aufstand des
39
Grafen von Soissons gegen König Ludwig XIII. beteiligt und daraufhin Sedan verloren, das einem
40
königlichen Gouverneur unterstellt wurde. Die Oranier waren mit ihm verwandt und setzten
41
sich daher für seine Restitution ein. Das muß nach einer Äußerung Mazarins (bei Chéruel
42
I S. 251) im Juli 1643 gewesen sein.
,
11
cette affaire n’estant pas du tempz de sa Régence, mais du Règne du Roy
12
deffunct, à laquelle elle ne sçauroit toucher en qualité de Régente et Tutrice
13
du Roy, sans encourir un blasme général; cette affaire ayant esté faicte avec
14
entière justice et avec le consentement de M r le Duc de Bouillon qui par
15
conséquent ne peut désirer luy mesme avec raison que la Reyne y change
16
rien, de sorte qu’elle attribue plustost l’instance que ledit S r Prince luy a
17
faicte sur ce suject à l’affection qu’il a pour ledit S r Duc selon la proximité
18
qui est entre eux, qu’à aucune espérance qu’il ait eue que Sa Majesté

34
18 peut] C0 und C1: peust.
peut
19
le contenter en cette occasion, où il s’agit de chose si importante au Roy, son
20
filz, et à cette Couronne.

21
Le S r de la Thuilerie, Ambassadeur du Roy en Holande, devra avoir
22
communication du présent mémoire et agir conjoinctement avec lesdits S rs
23
Ambassadeurs extraordinaires sur tout ce que dessus.

24
Ilz conféreront avec luy et avec le S r d’Estrades

43
Godefroy d’Estrades (1607–1686), damals französischer Vertreter beim Prinzen Friedrich-
44
Heinrich von Oranien.
pour voir, s’il sera à
25
propos qu’ilz facent des offres civiles à M r le Prince d’Orange de la part de
26
la Reyne sur ce qui se passe par delà touchant son auctorité, l’assurant
27
que, s’il estimoit que l’on peut contribuer quelque chose de deçà pour la
28
maintenir, Sa Majesté le feroit avec beaucoup d’affection. Cette matière
29
estant délicate, lesdits S rs Ambassadeurs auront bien à prendre garde,
30
s’ilz devront y entrer et de quelle sorte. |

31

35
31 Faict à – 1643] Datum fehlt noch in C0; in C1 von unbekannter Hand später angefügt.
C1
Fait à Paris le dernier jour de septembre 1643 |

32
C2
Louis

33
de Loménie

[p. 150] [scan. 184]


1
11

Zusatzinstruktion für die französischen Gesandten in Münster mit Konzeptionen eines Gesamtfriedens

[1642]

3
In der Einleitung S. 12f. ist dargelegt, daß Richelieu wahrscheinlich gleichzeitig
4
mit der Arbeit am Entwurf B1 der Hauptinstruktion, also im August/September
5
1641, die Konzeption einer Zusatzinstruktion einleitete. Auf der Stufe B2 ist aus
6
der Hauptinstruktion eine Sektion herausgelöst worden

24
Die ausgeschiedene alte Sektion XIII, vgl. Nr. 6 S. 123ff. Sie gleicht im Verhältnis zur
25
Zusatzinstruktion bereits einem der sechs Versuche oder partys, in denen hier alle zu einem
26
Komplex gehörenden Fragen bestimmten Gesamtlösungen zugeführt werden.
, höchstwahrscheinlich mit
7
Rücksicht auf einen ähnlichen Abschnitt, eine party, der Zusatzinstruktion

27
In den Grundlinien stimmen die ausgeschiedene Sektion XIII (Nr. 6 S. 123 ff.) und das vierte
28
Projekt der Zusatzinstruktion (vgl. in Nr. 11 S. [155, 12–27] ) überein:

29
1. Frankreich erhält die Grafschaft Burgund und gibt Arras auf; es behält Hesdin und verlangt
30
die Schleifung von Bapaume.

31
2. Frankreich erhält die Grafschaft Roussillon; es macht seine Rechte auf Navarra geltend. –
32
Gerade in dem letzten Punkt zeigt die Zusatzinstruktion aber eine Wende an. Während Richelieu
33
in der alten Sektion XIII einen Verzicht auf die Rechte über Navarra nicht ausschloß, sogar als
34
nützlich bezeichnete, sofern er gegen andere Vorteile von gleichem Gewicht ausgesprochen würde,
35
besagt ein späterer Einschub in die Zusatzinstruktion umgekehrt, der Verzicht sei ausgeschlossen;
36
zwar könne er für den Augenblick von großem Nutzen sein, sei dem Staat im Hinblick auf die
37
Zukunft aber abträglich. Ähnlich übrigens die Aufzeichnung über die alten Rechte der Krone
38
Frankreich; vgl. in Nr. 12 (S. 161 ff.) S. [187, 24–26] , [188, 3–13] .
. Dabei
8
hat Cherré den einleitenden Satz der Sektion marginal an den Anfang der Zusatz-
9
instruktion übertragen

39
Vgl. die Texte S. [124, 7–12] und S. [152, 6–11] .
.

10
In dieser sogenannten Zusatzinstruktion werden fünf Konzeptionen eines Friedens-
11
schlusses sowie die Bedingungen eines Waffenstillstandes aufgestellt. Es entsprach
12
offenbar, wie ein ganz ähnliches Aktenstück von 1629 zeigt

40
Vgl. M. Avenel III S. 438ff., 8. oder 9. Oktober 1629: Divers partis auxquels le roy
41
donne pouvoir à M. le mareschal de Créquy et au S r Marini, son ambassadeur en
42
Piémont, de conclure la paix d’Italie avec le marquis de Spinola ou autre de la part
43
de l’Empereur, s’ils y condescendent. – Das Aktenstück umfaßt vier Projekte.
, der Arbeitsweise
13
Richelieus, den möglichen Wegen einer bevorstehenden Verhandlung im voraus
14
nachzuspüren.

15
Die Überlieferung ähnelt der des Aktenstücks Nr. 12 (einer Aufzeichnung über
16
die alten Rechte der Krone Frankreich); denn zur Zusatzinstruktion sind uns
17
nur Handschriften der B-Stufe, ein Entwurf und zwei Kopien dieses Entwurfs,
18
bekanntgeworden, alle drei unmittelbar bei dem entsprechenden Text der Haupt-
19
instruktion. Es fehlt eine Ausfertigung. Aber am Anfang der Zusatzinstruktion
20
steht eine ausdrückliche Zweckbestimmung für die Arbeit der französischen Ge-
21
sandten

44
Vgl. S. [152, 12–15] .
; und die Ausfertigungen der Hauptinstruktion erwähnen in der ab C1
22
erst erscheinenden Sektion XXII différents partys, die die Gesandten vorschlagen
23
könnten

45
Vgl. in Nr. 5 (S. 58 ff.) S. [117, 27–28] .
, was sich nur auf die Zusatzinstruktion beziehen kann. Nach diesen beiden

[p. 151] [scan. 185]


1
Stellen zu urteilen, hat die Zusatzinstruktion auch auf der C-Stufe Geltung besessen
2
und ist den Gesandten mitgegeben worden.

3
B1: AE , Corresp. pol. Allem. 15 fol. 411–418’.

4
Am Kopf der Handschrift von dem Kanzlisten, der die Entwürfe B1 und
5
wohl auch B2 der Hauptinstruktion später mit marginalen Kopfvermerken
6
versehen hat

25
Vgl. zu Nr. 5: Abschnitt B1 S. [29, 7–8] und B2 S. [31, 3–5] . – Zur Bezeichnung dieses
26
Entwurfs als B1 ist zu sagen: Handschriftlich hat er Verwandtschaft mit B1 der Haupt-
27
instruktion (Richelieu, Charpentier, Cherré. Ferner sind beide Stücke gleich zu datieren, d. h.
28
wohl nebeneinander im August/September 1641 begonnen worden (vgl. S. [13, 21–23] bzw. ab
29
S. [12, 12] ). – Aber B1 der Zusatzinstruktion ist im Unterschied zu B1 der Hauptinstruktion
30
– es wurde bis zur Unübersichtlichkeit korrigiert – so übersichtlich geschrieben, daß ein Rein-
31
konzept B2 nicht unbedingt erforderlich war. Deshalb hat es wohl auch auf der Stufe B2
32
Gültigkeit behalten, und man würde genauer von B1/2 sprechen.

33
Diese Doppelrolle wird insbesondere durch die Übertragung der einleitenden Sätze der allen
34
Sektion XIII (Nr. 6 S. [124, 7–12] ) in die Zusatzinstruktion (vgl. S. [152, 6–11] ) bewiesen.
35
Denn das kann, da Sektion XIII in B2 der Hauptinstruktion zunächst noch gestanden hat und
36
dort erst nachträglich ausgegliedert wurde, nur auf der Stufe B2 geschehen sein.
, die hier wie dort unrichtige Jahreszahl 1639.

7
Diesen Entwurf erwähnt bereits Avenel

37
M. Avenel VII S. 802.
. Er ist von Charpentier
8
geschrieben. Die marginal zugesetzte Einleitung, einzelne Zusätze sowie
9
das letzte, das sechste Projekt stammen von der Hand Cherrés. Richelieu hat
10
den Entwurf gelegentlich korrigiert.

11
Benutzt von F. Dickmann S. 551.

12
B3: BN, Mss., F. fr. 5202 fol. 95–108’.

13
Eine Kopie von der Hand Cherrés, enthalten in dem Dossier, das neben
14
der als B3 bezeichneten Handschrift der Hauptinstruktion die auch von uns
15
zusammen mit ihr veröffentlichten vier Dokumente enthält, darunter noch zwei
16
andere von der Hand Cherrés

38
Vgl. die Übersicht über das Dossier S. [31, 20–23] , 36–45; für die von Ch geschriebenen Stücke
39
S. [31, 23–24] , 46. – Vgl. zur Datierung des Dossiers B3: vor Juli 1642, S. [10, 10–15] .
. Die Kopie weist kleine textliche Ab-
17
weichungen von der Handschrift B1 auf und geht wahrscheinlich auf ein
18
nicht bekanntes Zwischenglied zurück

40
Wohl nicht auf eine Handschrift B2 der Zusatzinstruktion (vgl. S. [151, 29–36] ), sondern auf
41
das auch bei der Hauptinstruktion vermißte Zwischenglied vor B3 (vgl. Vorbemerkung zu Nr.
42
5, Abschnitt B3 S. [31, 25][32, 9] .
.

19
Benutzt von F. Dickmann S. 551.

20
B4: AE , Corresp. pol. Allem. 23 fol. 334’–338’.

21
Diese Kopie in einer Gesamtkopie des unter B3 beschriebenen Dossiers
22
stimmt mit B3 der Zusatzinstruktion überein.

23
Wir legen dem Druck entsprechend den Editionsgrundsätzen S. 36f. die späteste
24
Fassung, B3, zugrunde. Als Randzeichen für die Entstehung des Textes gilt durch-

[p. 152] [scan. 186]


1
weg B1. Über Korrekturen und Zusätze in B1 sowie die geringfügigen Abweichungen
2
von B3 gibt der Apparat Aufschluß. B4 bleibt wie die anderen Stücke des Dossiers
3
B4 unberücksichtigt.

4
B1
Divers

23
4 partis] So B3; B1: projects.
partis, selon lesquelz on peut accommoder les différens qui sont
5
entre la France et la Maison d’Autriche

6

24
6–15 Il est – de la Cour] Die ganze Einleitung hat Ch in B1 dem ursprünglich mit dem
25
Lemma und der ersten party (S. [152, 4–5] , 16) beginnenden, von Charp geschriebenen Text (vgl.
26
Vorbemerkung zu B1 S. [151, 7–9] ) auf dem Rande zugesetzt. Vgl. zur Textgeschichte des ersten
27
Abschnittes dieser Einleitung S. [152, 28–31] .

28
6–11 Il est remédier] Dieser Passus stammt fast wörtlich aus der von Ri konzipier-
29
ten Einleitung der als Nr. 6 S. 124 ff. gedruckten ausgeschiedenen Sektion XIII der Hauptinstruk-
30
tion (vgl. S. [124, 7–12] , 26–28. Für den Zusammenhang beider Stücke vgl. Einleitung S. 12,
31
12– [13, 20] , die Vorbemerkung zu Nr. 6 S. [123, 18–22] und zu Nr. 11 S. [150, 5–9] , 24–37.
Il est impossible de prévoir et de prescrire à quellescon-
7
ditions se peut conclure le Traité de la Paix, par ce que cela
8
deppend

32
8 des avantages] Im Marginaleinschub Ch in B1 ( vgl. S. [152, 24–26] ) hieß es ursprüng-
33
lich
genauso wie in der von Ri konzipierten Einleitung der ausgeschiedenen Sektion XIII ( vgl.
34
S. [152, 28–31] und S. [124, 9–10] ): des moindres ou plus grands avantages. 〈Ch〉
35
strich die im Text fehlenden Worte.
des avantages qu’on pourra prendre par les armes
9
sur les Espagnolz qui ne se réduiront jamais à la raison que
10
par le mauvais estat de leurs affaires et l’impuissance d’y
11
remédier.

12
Cependant, pour

36
12 n’envoier pas] Korr. Ch in seinem Marginaleinschub in B1 (vgl. S. [152, 24–27] ) statt eines
37
gestrichenen Ansatzes, von dem das Verb durch Streichung unleserlich geworden ist; zu entziffern
38
nur das darauf folgende l’esprit à.
n’envoier pas les Plénipotentiaires sans quelque

39
12 idée] Folgt gestrichener Ansatz Ch in seinem Marginaleinschub in B1 ( vgl. S. [152, 24–27] ):
40
de ce qui peut ( vgl. den endgültigen Wortlaut S. [152, 13] : de ce qui pourroit).
idée
13
générale de ce qui pourroit estre fait en ce sujet,

41
13 on] Hier folgen zwei gestrichene Ansätze Ch in seinem Marginaleinschub in B1 ( vgl. S. 152,
42
24–27): forme und a bien voulu.
on leur donne les projects
14
suivans, sans pouvoir de rien conclure que par les ordres particuliers qu’ilz
15
en recevront de la Cour.

16
Premier party

17
La Maison d’Autriche aiant souvent fait la Paix en retenant ce qu’elle
18
avoit conquis, lors que les Traitéz de Paix ont esté faicts pendant qu’elle
19
avoit des avantages dans la guerre, les Espagnolz ne sçauroient trouver à
20
redire à la proposition qui peut estre faite de faire la Paix à condition que
21
la France, après avoir tant perdu par les Traitéz passéz avec la Maison
22
d’Autriche, demeure en possession de ce qu’elle a conquis sur elle.

[p. 153] [scan. 187]


1
Par ce party le Roy retiendra la Lorraine, et la Maison d Autriche sera
2
obligée non seulement à ne rien faire en faveur de ceux qui y voudroient
3
troubler le Roy directement ou indirectement, mais en outre à assister Sa
4
Majesté, si on vouloit entreprendre quelque chose au préjudice de ce qui
5
sera arresté en cet article.

6
Pignerol demeurera entre les mains

37
6 du Roy] So B3; B1, Charp: de Sa Majesté.
du Roy avec l’eslargissement dont
7
il sera convenu avec Madame.

8
Les places du Piedmont occupées par les deux Couronnes dans les Estats
9
du Duc de Savoie seront rendues à Madame et mises en seureté.

10
Le Roy tiendra garnison dans la ville et citadelle de Casal, ainsy que les
11
Espagnolz font à Sabionnette, Piombino,

38
11 Corregio] Korr. Ri in B1 statt B1 ursprünglich: Monaco.
Corregio, et autres lieux

39
11–17 qui ne leurimportance] Textzusatz, bzw. ab S. [153, 12] : Et dont on
40
Marginalzusatz Ri in B1.
qui ne
12
leur appartiennent pas et dont on pourroit plus justement de-
13
mander
la restitution aux Princes ausquelz ces places appar-
14
tiennent
que celle de Casal, veu que Casal a esté volontai-
15
rement
mis entre les mains du Roy par feu M r de Mantoue,
16
et que son petit filz n’est pas en aage de conserver une place

17
de cette importance, et le Duc de Mantoue jouira librement de tous
18
ses revenus et de ses droicts, sans qu’il en soit rien diminué pour la garnison.

19
Enfin Sa Majesté demeurera en possession de toutes les places conquises
20
sur la Maison d’Autriche, tant ès Pays Bas que Luxembourg, Bourgoigne,
21
Roussillon, Alsace, et Alemagne.

22
Il semble qu’arrester le progrèz des armes de la France n’est pas peu faire
23
pour les Espagnolz dans le mauvais estat auquel sont leurs affaires, pourveu
24
qu’on trouve des tempérammens raisonnables pour ce qui est de la Cata-
25
logne et du Portugal.

26

41
26–29 Et il – pays] Zusatz Ch in B1, unter dem ursprünglichen Schluß der party.
Et il est à notter que, par ce que Sa Majesté nous a donné de Ses intentions,
27
signé de Sa main

42
Die als Nr. 2 S. 22f. abgedruckten Bemerkungen des Königs vom 2. Januar 1642 zu den Fragen
43
Richelieus hinsichtlich der Friedensbedingungen.
, Elle ne veut pas remettre les Catalans sous la subjection
28
du Roy d’Espagne au préjudice de la donation qu’ilz ont faite à Sa Majesté
29
de leur pays.

30
Second party

31
Le Roy retiendra la Lorraine ainsy qu’au premier party, si ce n’est qu’il
32
consente pour le bien de la Paix à donner quelque entretènement honorable
33
au Duc Charles ou, à cause de son humeur extravagante, à son frère.

34
Ce qui concerne l’Italie sera tout ainsy qu’il est porté dans le susdit party,
35
si ce n’est que la garnison de Pignerol sera limitée à 2 mile hommes dans la
36
ville, outre les 500 ordinaires de la citadelle.

[p. 154] [scan. 188]


1
Et qu’à l’esgard de Cazal, au lieu que par le premier party il y devroit
2
avoir tousjours une garnison françoise, payée aux despens du Roy, par ce
3
second elle y demeurera seulement jusques à ce que le Duc de Mantoue
4
soit en aage de pouvoir garder son bien luy mesme.

5
On peut aussy par ce second party s’abstenir de faire instance pour la
6
restitution de Sabionnette et de Corregio, ce qui est favorable aux Espagnolz.

7
Par ce second party, au lieu de retenir tout ce qu’on a conquis sur la
8
Maison d’Autriche, on

31
8 pourroit retenir] Korr. Ri in B1 statt B1 ursprünglich: retiendra.
pourroit retenir seulement Hesdin, Arras,
9

32
9 Len s] Textzusatz Ri in B1; zur Streichung an späterer Stelle vgl. S. [154, 33–34] .
Lens, Landrechy, et Bapaumes, et tout le pays d’entre d’eux, et une banlieue
10
ample au delà d’Arras.

11
Et en ce cas on restituera à l’Espagne

33
11 la Bassée] In B1 folgte ursprünglich noch Lens, von 〈Ri〉 beim Zusatz an anderer Stelle
34
gestrichen ( vgl. S. [154, 32] ).
la Bassée

42
La Bassée und Lens waren im August 1641 erobert worden (M. Avenel VI S. 859).
, à condition qu’il sera
12
réduit en vilage, Casteau Cambrésis, Danviliers, et les chasteaux qu’on tient
13
dans la Franche Comté.

14
A l’esgard de l’Empereur le Roy retiendra Saverne, Schlestat, Benfeld,
15
si on le peut avoir

43
Diese Einschränkung bezieht sich auf das von den Schweden besetzte Benfeld.
, Brissac, et un autre passage proche sur le Rhin, et les
16
lieux entre d’eux nécessaires au passage et à la subsistance des susdites
17
places.

18
Si lesdits lieux deppendent de l’Empire, le Roy en rendra la mesme
19
recognoissance que faisoient ceux qui en estoient Seigneurs auparavant.
20
Sa Majesté

35
20 pourroitrendre] Korr. Ri in B1 statt B1 ursprünglich nur: rendra.
pourroit par ce second party rendre Hagnau à l’Empereur,
21
comme aussy Colmar et Rhinfeld, en les faisant tomber entre les mains
22
du Duc de Bavières pour gage de la mutuelle union qui doit estre entre la
23
France et luy.

24
Quand au Roussillon,

36
24–30 s’il est – à propos] Zusatz Ch in B1, unter dem ursprünglichen Schluß der party;
37
statt dessen hatte B1 vorher nur: et à la Catalogne, on y prendra un tempéramment requis.
s’il est conquis lors qu’on traitera la Paix, la
25
justice et les intentions du Roy requièrent qu’on le retienne.

26
Pour ce qui est de la Catalogne, on y pourroit chercher quelque expé-
27
dient qui ne met point la liberté des Catalans en compromis.

28
Pour ce qui est du Portugal, le Roy n’estant aucunement obligé au Roy de
29
Portugal de faire la guerre pour sa deffense, Sa Majesté

38
29 demeurera] Im Zusatz Ch in B1 ( vgl. S. [154, 36–37] ) folgte ursprünglich ein wieder
39
gestrichener Ansatz: en l’estat auquel elle est sans obligation de faire ny pour …
demeurera en pleine
30
liberté

40
30 de faire] Korr. Ri in B1, im Zusatz Ch ( vgl. S. [154, 36–37] ), statt darin ursprünglich
41
nur: de.
de faire ce qu’Elle estimera plus à propos.

[p. 155] [scan. 189]


1
Troisiesme party

2
Pour la Lorraine, l’Italie, et l’Alsace, il n’y a rien à changer du second
3

31
3 party] Textzusatz Ri in B1.
party. Seulement ce troisiesme party aura-t-il cette différence qu’au lieu de
4
retenir Arras, Bapaumes, et Landrechy, on raseroit Bapaume et rendroit-on
5
Arras et Landrechy.

6
Moyennant la cession du Comté de Bourgoigne pour conjoindre ce qui
7
demeureroit

32
7 de l’Alsace] Von Ri hinter du Roy ( S. [155, 7] ) gestrichen und an dieser Stelle eingesetzt.
de l’Alsace entre les mains du Roy avec la Lorraine et la France.

8
Dans ce party le Roy pourroit encores céder les droicts qu’il a sur l’Isle
9
[Lille], Dunquerque, Graveline, et Bourbourg

44
Unweit Gravelines.
.

10

33
10–11 Pour ce qui – partis] Zusatz Ch in B1, unter dem ursprünglichen Schluß der party.
Pour ce qui est du Roussillon, de la Catalogne, et du Portugal,

34
10 comme] In B1, Zusatz Ch ( vgl. S. [155, 33] ): idem comme; B3 läßt idem aus.
comme
11
aux précédents partis.

12
Quatriesme party

13
Le quatriesme est que, la Lorraine,

35
13 Pignerol] In B1 folgt hier noch: l’Italie; B3 läßt das aus.
Pignerol, et l’Alsace demeurans selon
14
le second party,

15
on donnast à la France le Comté de Bourgoigne et le Charolois, les
16
Comtéz de Roussillon et de Cerdagne,

17
que le Roy, en retenant Hesdin et démolissant Bapaumes, remit Arras,
18
Lens, la Bassée, Cateau Cambrésis, Landrechy, et Danviliers,

19
qu’il cédast les droicts qu’il a sur ce que les Espagnolz ont usurpé de la
20

36
20 Navarre] Randnotiz Charp in B1, später wieder gestrichen: Ce party pour la cession de
37
la Navarre n’est pas faisable. Der Gedanke wird im Zusatz Ch unter der party ausgeführt;
38
vgl. S. [155, 23–27] ( bzw. 39–40).
Navarre, sur la chastelenie de l’Isle et les Seigneuries de Dunquerque, Gra-
21
velines, et Bourbourg,

22
et qu’on prit un tempéramment raisonnable pour la Catalogne et le
23
Portugal.

39
23–27 Mais ce party – consenty] Zusatz Ch in B1, unter dem ursprünglichen Schluß der
40
party, das einleitende Mais von Ri.
Mais ce party doit estre tenu pour nul, à cause de la cession des
24
droicts sur la Navarre

41
24 qui] Hier gestrichener Ansatz Ch im Zusatz Ch in B1 ( vgl. S. [155, 39–40] ): qu’il
42
[ geschrieben quil; davon bleibt qui] ne faict jamais.
qui ne doit pas estre faite, tant par ce

43
24 que] So B3; in B1, Zusatz Ch ( vgl. S. [155, 39–40] ), fehlt que.
que, quand
25
mesme on en pourroit présentement tirer une notable utilité, elle seroit
26
à l’avenir estimée préjudiciable à l’Estat et perdroit de réputation ceux qui
27
l’auroient consenty.

28
Cinquiesme party

29
Le 5. e est que la Lorraine, Pignerol, et l’Italie demeurassent comme il est
30
dit au second party,

[p. 156] [scan. 190]


1
qu’on donnast à la France le Comté de Bourgoigne et le Charolois, le
2
Comté de Roussillon et de Cerdagne,

3
que le Roy retinst Hesdin, Arras,

22
3 Lens ] Textzusatz Ri in B1; zur Streichung an späterer Stelle vgl. S. [156, 23–24] .
Lens, et Bapaumes, avec tous les
4
pays d’entre d’eux et une banlieue ample au delà d’Arras,

5
et que Sa Majesté

23
5 remette] In B1 folgte ursprünglich noch Lens et, von 〈Ri〉 beim Zusatz an anderer Stelle
24
gestrichen ( vgl. S. [156, 22] ). Vgl. für denselben Vorgang S. [154, 32–34] .
remette la Bassée, Cateau Cambrésis, Landrechy, et
6
Danviliers, Brizac et toute l’Alsace, soit à l’Archiduc

41
Hier denkt Richelieu wohl an die Tiroler Nebenlinie des Hauses Habsburg, der auch die vorder-
42
österreichischen Gebiete mit dem Elsaß gehörten.
avec une liaison avec
7
la France, laquelle aparemment ne peut estre qu’imaginaire, soit à M r de
8
Bavières, à condition de ne donner jamais passage par ledit Brizac et autres
9
places restituées contre la France

43
An eine Entschädigung Bayerns mit dem Elsaß dachte Richelieu schon 1639: vgl. M. Avenel
44
VI S. 627.
.

10
Outre ce que dessus la France sera obligée de prendre un tempéramment
11
raisonnable pour la Catalogne, d’autant plus aisé que le Roussillon qui est
12
contigu à la Catalogne demeureroit

25
12 au Roy] In B1 folgt noch ein gestrichener Absatz: En ce party la France ne céderoit
26
aucun de ses anciens droicts.
au Roy.

13

27
13 Pour ce – partis] So B3; statt dessen hatte B1, als Zusatz Ch unter dem ursprüng-
28
lichen
Schluß der party: Idem pour le Portugal que dessus.
Pour ce qui est du Portugal – idem comme aux autres partis.

14

29
14 Sixiesme] In B1 wird Charp hier von Ch abgelöst (vgl. Vorbemerkung zu B1 S. [151, 7–9] .
30
Vgl. aber noch einen späteren Einschub Charp: S. [158, 1–14] (dazu S. [158, 21–23] .
Sixiesme party de Trêfue
15
qui se peut convertir en Paix

16

31
16 Par ce party] Randnotiz Ch in B1, nach B3 übernommen: Ce party est proposé pour n’
32
obmettre aucune chose qui semble pouvoir establir le repos dans la Chrestienté, afin que,
33
s’il estoit [ B1: du tout] impossible de faire présentement une Paix, on voye, si on pourra
34
plus aisément parvenir à faire une Trêve non manifestement captieuse, comme sont toutes
35
celles de peu de durée que les Espagnolz ont proposées jusques à présent, non pour faire
36
cesser les troubles de la Chrestienté, mais pour se mettre en estat de les recommancer
37
plus que jamais et en sorte qu’au lieu qu’ilz y ont maintenant du desavantage ilz y
38
gaignassent à l’avenir.
Par ce party les choses doivent demeurer en l’estat auquel elles sont.

17
Cependant, par ce que

39
17 les Espagnolz ny nous] So B3; B1: ny les Espagnolz ny nous, die bessere Lesart.
les Espagnolz ny nous ne prétendons pas avoir
18
droit de retenir les places

40
18 du Piedmont] Textzusatz Ri in B1.
du Piedmont qui sont entre les mains des uns
19
et des autres depuis la mort du Duc Victor Amadée

45
Am 8. Oktober 1637; vgl. zur Sache S. [76, 44–47] .
, il faudroit les remettre
20
entre les mains de Madame avec les conditions requises à la seureté
21
desdites places.

[p. 157] [scan. 191]


1
Si ce pendant les Espagnolz veulent absolument retenir Verseil et Trin,
2
il y faudra consentir, la France retenant aussy Cannys avec les entrées des
3
vallées, et Carmagnolle

44
Vercelli, Trino, Cuneo, Carmagnola.
.

4
Quand à Cazal, il demeureroit entre les mains du Roy, Mons r de Mantoue
5
jouissant entièrement de ses revenus et de ses droictz.

6
Pour ce qui est de la Lorraine, le Roy demeurera en l’estat auquel il est
7
avec le Duc de Lorraine, tant en vertu des droictz de la guerre que de la
8
teneur des conventions faites avec luy, et ce pendant, outre la pension de
9
quarente mile escus que l’on donne à Madame de Lorraine, on donnera au
10
Duc

33
10 Charles] Textzusatz Ri in B1.
Charles deux cens mil livres.

11
Toutes les places que le Roy a conquises sur la Maison d’Autriche
12
demeureront entre ses mains pendant la Trêve qui sera de vingt ans.

13
Les seuretéz de la Trêve seront une ligue, tant des Princes d’Alemagne que
14
d’Italie, lesquelz s’obligeront de prendre tous les armes selon la façon, dont
15
il sera convenu, contre l’infracteur de ladite Trêve, ce qui devra estre
16
observé avec tant de religion que tous les intervenans en ladite Trêve se
17
sousmettront aux censures de l’Eglise au cas qu’ilz manquent à faire ce qui
18
sera porté par ledit Traité pour la conservation du repos de la Chrestienté,
19
auquel cas Sa Saincteté s’obligera avec le S t Siège pour luy et pour ses
20
successeurs, non seulement à décerner lesdites censures, mais à prendre les
21
armes contre l’infracteur dudit Traité.

22
Un article de ladite Trêve doit porter que, si auparavant qu’elle expire
23
on n’a peu convenir de la Paix, on s’assemblera de nouveau pour faire tous
24
effortz pour empescher qu’on n’en vienne aux armes, par quelque moyen que
25
ce puisse estre, et on ne pourra prendre lesdites armes qu’un an après qu’on
26
aura déclaré n’avoir peu trouver le moyen de venir à la Paix.

27
Quand à

34
27–29 la raison – à présent] Marginaleinschub Ch in B1, ursprünglich fortfahrend, dies dann
35
gestrichen: et sy les Espagnolz prétendent. Statt dessen hatte B1 ursprünglich: il faudroit par
36
ledit Traité qu’elle dcmeurast libre de la sujection d’Espagne, sans estre assujettie à la
37
France, en la protection de laquelle elle seroit seulement, comme aussy en celle de tous
38
les intervenans au Traité, sans que pendant ladite Trêve le Roy d’Espagne peust direc-
39
tement ny indirectement faire aucunes praticques pour en faire changer l’estat.
la Catalogne, la raison veut que, suivant la condition des Trêves
28
qui laissent les choses en l’estat auquel elles sont, elle demeure en l’estat
29
auquel elle est à présent.

30
Pour le Portugal il faudroit

40
30 aussy] So B3, laufender Text; aussy in B1 ursprünglich nicht notwendig (vgl. S. 157,
41
34–39, 30–32) und infolge des Einschubes Ch nicht zugesetzt.
aussy que les choses demeurassent en l’estat
31

42
31 auquel elles] So B3; B1: qu’elles.
auquel elles sont, convenant de certains juges pour examiner et décider le
32
droit

43
32 des parties] Hier ursprünglicher Schluß des Aktenstückes in B1 ( vgl. aber S. [158, 21–25] ).
des parties.

[p. 158] [scan. 192]


1

21
1 En suite] In B1 sind von der hier beginnenden, auf einem später zugelegten Blatt stehenden
22
Schlußbetrachtung die ersten Abschnitte von Charp geschrieben (in unserem Text S. [158, 1]
23
14. Darunter folgt der letzte Abschnitt (S. [158, 15–20] ) in sehr hastigen Schriftzügen von der
24
Hand Ch, wahrscheinlich zu einem späteren Zeitpunkt angefügt und gleichzeitig mit der an den
25
Charp-Abschnitten von Ch vorgenommenen Korr., die S. [158, 26–28] ausgewiesen ist.
En suite de tous ces projects, après les avoir bien considéréz, on peut dire
2
avec vérité

26
2 que maintenant] Korr. Ch auf dem zugelegten Blatt in B1 ( vgl. S. [158, 21–25] ) statt
27
Charp hier ursprünglich: que présentement; dafür setzte Ch zuerst: qu’en l’estat auquel on
28
est, dann que maintenant.
que maintenant on n’en sçauroit faire aucun qui ne soit chiméri-
3
que

38
L. Battifol S. 192, der diesen Satz nach dem Zitat von M. Avenel VII S. 803 anführt,
39
bezieht ihn einseitig auf den Gedanken einer Annexion des Elsaß, die Richelieu demnach als
40
»chimärisch« bezeichnet hätte. Er stützt damit seine These, daß Richelieu bis zu seinem Tode
41
nie an eine solche Annexion gedacht habe. Der Zusammenhang ergibt aber eindeutig, daß das
42
chimérique sich auf die Gesamtheit dieser projects bezieht, die nur wegen der augenblicklichen
43
Kriegslage, nicht aber für alle Zeit als chimärisch betrachtet werden. Man kann diese Ansicht
44
aber nicht einseitig nur auf eines der Projekte oder nur auf die Annexion des Elsaß beziehen.
, par ce que les affaires ne sont pas en estat qu’on puisse trouver un
4
tempéramment, par lequel elles puissent estre justement composées.

5
Elles sont présentement trop avantageuses pour la France et pour ses
6
alliéz à ce qu’ilz puissent sans infamie se relascher à ce que la Maison d’Au-
7
triche désireroit contre toute raison.

8
Et elles ne vont pas encores assez mal pour ladite Maison d’Autriche à
9
ce que l’Espagne puisse se résoudre aux restitutions qu’elle doit faire par
10
justice et sans lesquelles il ne peut y avoir de seureté en la Paix, qui ne sera
11
jamais stable et asseurée, si la Maison d’Autriche ne porte une juste peyne de
12
tant d’injustes entreprises qu’elle a fait jusques à présent par les armes, et si
13
l’Espagne n’est réduite au petit pied, c’est à dire en estat de ne pouvoir faire
14
le mal dont aparemment elle aura tousjours la volonté.

15
En quelque Traité qui se face, afin que Mess rs les Plénipotentiaires ne
16

29
16 rien – Sa Majesté] Korr. Ch im Ch-Abschnitt auf dem zugelegten Blatt in B1 ( vgl. S. 158,
30
21–25) statt: se tromper.
rien faire qui ne soit agréable à Sa Majesté, ilz auront

31
16 tout] Textzusatz Ch im Ch-Abschnitt auf dem zugelegten Blatt in B1 (vgl. S. [158, 21–25] .
tout l’esgard
17
qu’ilz doivent au mémoire cy après incéré, où Sa Majesté a mis de Son propre
18
mouvement ses intentions sur le sujet de la Paix, aussy judicieuses que celles
19
qu’il luy pleut déclarer à ses serviteurs sur le sujet de la guerre, lors qu’il fut
20
question de se résoudre à la faire,

34
20 lesquelles – incérées] So B3; in B1 schloß der von Ch geschriebene Abschnitt auf dem
35
zugelegten Blatt ( vgl. S. [158, 21–25] ), unrichtig bezogen: laquelle est aussy incérée cy après.
36
Darunter folgt noch eingestrichener Ansatz Ch: Toutes les deux, der wohl die im letzten Abschnitt
37
( S. [158, 17–18] , 18–20 ) erwähnten Dokumente betrifft ( vgl. dazu S. [158, 45–47] ).
lesquelles seront aussy cy après incérées

45
Die beiden als Nr. 1 und 2 S. 18 ff., 22f. gedruckten Dokumente, die der Haupt- bzw. Zu-
46
satzinstruktion abschriftlich als Anlagen zur Orientierung der Bevollmächtigten beigegeben
47
waren; vgl. die betr. Vorbemerkungen S. [17, 4–17] und [21, 4–24] .
.

[p. 159] [scan. 193]


1
12

Aufzeichnung über die alten Rechte der Krone Frankreich

[1642]

2
Auf dieses Memoire aus der Kanzlei Richelieus hat bereits Avenel hingewiesen

20
M. Avenel VII S. 804.
.
3
Es liegt in zwei Entwürfen der B-Stufe vor, die in unmittelbarem Zusammenhang
4
mit B-Entwürfen der Hauptinstruktion entstanden, aber nicht darüber hinaus zur
5
Ausfertigung gediehen sind; ferner in zwei Kopien dieser Entwürfe, ebenfalls der
6
B-Stufe, die mit entsprechenden Handschriften der Hauptinstruktion in einem
7
Dossier vereinigt sind. Es findet sich keine Spur davon, daß diese Aufzeichnung
8
den Gesandten mitgeteilt worden wäre. Dazu war sie offenbar auch nicht bestimmt,
9
sondern von Richelieu nur veranlaßt, um für sich selber über eine bestimmte Frage,
10
die ihm bei der Arbeit an der Instruktion gekommen war, Klarheit zu gewinnen

21
Vgl. Einleitung S. [5, 19–28] , [11, 21][12, 5] .
.
11
Dazu brauchte er eine Zusammenstellung und Begründung der alten Rechtsansprüche
12
Frankreichs an Spanien (nur um solche handelt es sich in der Aufzeichnung), und das
13
erklärt die sorgfältige Arbeit, die er an die beiden Entwürfe gewendet hat. Er gab
14
ihnen selbst in Korrekturen und Zusätzen die Fassung, die er wünschte. Avenel
15
sagt deshalb mit Recht von diesem Memoire: »C’est un curieux spécimen de son
16
travail personel«

22
a. a. O. VII S. 804. Die Angaben Avenels über Richelieus persönlichen Anteil an dieser
23
Aufzeichnung hat W. Mommsen S. 398 Anm. 63 vor allem aus inneren Gründen ange-
24
zweifelt. Diese Bedenken halten aber gegenüber dem Handschriftenbefund nicht stand. Zwar hat
25
Mommsen, der die Entwürfe nicht selbst gesehen hat, auch ihn angezweifelt. Er fragt, ob es
26
möglich sei, »in einem Gutachten von 13 Folioseiten, das so viel verschiedene Schriftzüge enthielt,
27
die Handschrift Richelieus mit Sicherheit nachzweisen, zumal einige seiner Sekretäre sie
28
täuschend nachmachen konnten«. Wahrscheinlich hätte aber auch Mommsen sich durch den
29
Augenschein überzeugen lassen. Die genaue Prüfung der Entwürfe gibt Avenel recht; es handelt
30
sich bei den in unserem Apparat als »von Ri« ausgewiesenen Korrekturen und Zusätzen ganz
31
zweifellos um solche von Richelieus Hand, die sich hier wie in den entsprechenden Entwürfen der
32
Hauptinstruktion (vgl. Vorbemerkung zu B1 und B2 von Nr. 5 S. 29ff.) sehr deutlich von der
33
Charpentiers, Cherrés und anderer Schreiber unterscheidet. Auch verraten die hastigen Schriftzüge
34
und erneuten Korrekturen die spontane Arbeit des Augenblickes, die für eine mühevolle Nach-
35
ahmung fremder Schriftzüge keine Zeit ließ. Überhaupt ist die Annahme eines Imitators oder
36
eines »secrétaire de la main« eine etwas gewagte, wenngleich in der französischen Forschung (und
37
nicht nur in der Richelieuforschung) zeitweise sehr beliebte Theorie; zu ihr hat schon Ch. Pfi-
38
ster
S. 307 das Nötige gesagt. Er spricht dort von einer »manière de raisonner a priori« und
39
weist mit Recht darauf hin, daß für eine solche Imitation doch wenigstens in jedem Einzelfall ein
40
plausibler Grund erkennbar sein müsse und in geheimen, nie für die Öffentlichkeit bestimmten
41
Aufzeichnungen (wie wir sie ja auch hier vor uns haben) jeder Anlaß zu einem solchen Verfahren
42
fehlte. Wie wenig bei kritischer Prüfung von der Theorie übrigbleibt, zeigt R. Lavollée,
43
Le secrétaire de la main S. 148.
.

17
B1: AE , Corresp. pol. Espagne 19 fol. 417–429.

18
Am Kopf auf dem Rand der spätere Vermerk: Mémoire sur les condi-
19
tions de la Paix, 1639, von derselben Hand, die auch die Entwürfe B1 und

[p. 160] [scan. 194]


1
B2 der Hauptinstruktion und B1 der Zusatzinstruktion mit Vermerken
2
versehen hat; überall die gleiche unrichtige Jahreszahl

31
Vgl. Vorbemerkungen zu Nr. 5, Abschnitt B1 S. [29, 7–8] , B2 S. [31, 3–5] , und zu Nr. 11,
32
Abschnitt B1 S. [151, 4–6] . – Vgl. unser Datierungsergebnis für B1 der vorliegenden Auf-
33
zeichnung: etwa September/Oktober 1641, Einleitung S. [11, 21][12, 5] , [13, 21–24] .
.

3
Von den uns bekannten Entwürfen ist dies der früheste. Er stammt in
4
seiner ursprünglichen Fassung von der Hand des Schreibers, auf den das
5
Reinkonzept B2 der Hauptinstruktion zurückgeht

34
Dieser Schriftbefund wie auch der archivische Standort (Entwurf B1 der Hauptinstruktion
35
liegt in AE , Corresp. pol. Allem. 15, dieses Aktenstück aber in AE , Corresp. pol.
36
Espagne 19), läßt uns etwas zögern, den Entwurf als B1 zu bezeichnen. Wahrscheinlich steht
37
er schon B2 näher. Da er im übrigen auf einen Vorentwurf zurückgehen muß, andererseits der
38
im folgenden beschriebene Entwurf des Memoires wohl mit Recht als B2 bezeichnet wird, könnte
39
es sich um ein Zwischenglied zwischen B1 und B2 handeln.
. Mit größter Wahr-
6
scheinlichkeit fußt er auf einem nicht zutage getretenen Vorentwurf.

7
Richelieu hat den Entwurf stark überarbeitet. Eine ursprüngliche, lange
8
Einleitung

40
Gedruckt S. [161, 31][162, 44] .
ist gestrichen und von der Hand Charpentiers durch eine kurze –
9
die den ersten Teil der ursprünglichen Einleitung über den Zweck des Memoires
10
verwendet – ersetzt worden. Darauf folgt die Untersuchung der Rechte
11
Frankreichs auf die einzelnen Länder

41
Vgl. S. [163, 3][182, 2] .
. Der zusammenfassende und betrach-
12
tende Schlußteil fehlt noch.

13
Die Handschrift ist benutzt von F. Dickmann S. 549.

14
B2: AE , Corresp. pol. Allem. 15 fol. 508–526’.

15
Dieser Entwurf (ohne Kopfvermerke) war zunächst ein nach B1 ange-
16
fertigtes Reinkonzept, vom gleichen Kanzlisten wie B1 geschrieben, also vom
17
Kanzlisten des Reinkonzepts B2 der Hauptinstruktion. Dann haben
18
Richelieu und Charpentier das ganze Stück erneut überarbeitet

42
Terminus ante quem der Handschrift und dieser Arbeiten: Juli 1642; vgl. S. [12, 5–11] , 38–41.
.

19
Die Handschrift enthält nur noch die kurze Einleitung, dafür aber am
20
Schluß, und zwar sofort als Reinkonzept von der Hand des Schreibers, eine
21
Klassifizierung der französischen Rechte und eine umfangreiche Schluß-
22
betrachtung

43
Vgl. S. [182, 3][189, 3] .
, in der auch der zweite Teil der ursprünglichen, langen Ein-
23
leitung in veränderter Form Verwendung fand. Dieser Schlußteil, in dem die
24
ganze Aufzeichnung gipfelt und in dem Richelieus Arbeit – sei es sein Diktat
25
oder seine Feder – durch den Gebrauch der ersten Person Singularis deutlich
26
hervortritt

44
Vgl. die Textstellen S. [182, 13] (41–42) und S. [185, 21–24] ; zur Sache S. [83, 36–39] .
, geht mit Sicherheit auf einen unbekannten Entwurf zurück.

27
Benutzt von F. Dickmann S. 549.

28
B3: BN, Mss., F. fr. 5202 fol. 71–93.

29
Eine Kopie in dem Dossier, dessen Kernstück die als B3 bezeichnete
30
Handschrift der Hauptinstruktion ist und das außerdem nur die Dokumente

[p. 161] [scan. 195]


1
vereinigt, die wir gleichfalls zusammen mit ihr veröffentlichen

39
Vgl. die Übersicht über das Dossier S. [31, 20–23] , 36–45; zu seiner Datierung: vor Juli 1642,
40
Einleitung S. [10, 10–15] .
. Die Kopie
2
stammt von derselben Hand wie die Entwürfe B2 und B3 der Hauptinstruk-
3
tion und wie die Entwürfe B1 und B2 des hier behandelten Memoires. Sie ist
4
wie B3 der Hauptinstruktion von Charpentier kollationiert, weicht aber noch
5
in einzelnen Worten ganz gering fügig von B2 ab

41
Kollation (vgl. S. [170, 20–21] , [175, 19–20] ) wohl nicht mit B2; vgl. Vorbemerkung zu Nr. 5,
42
Abschnitt B3 S. [31, 25][32, 9] : Annahme einer unbekannten Handschrift vor B3.
.

6
B4: AE , Corresp. pol. Allem. 23 fol. 325–334.

7
Eine Kopie in dem Dossier am Schluß des Aktenbandes, das neben der als
8
B4 bezeichneten Handschrift der Hauptinstruktion dieselben Dokumente
9
enthält wie das unter B3 beschriebene Dossier. Ebensowenig wie für die Haupt-
10
instruktion kommt dem Dossier für das hier gedruckte Memoire selbständiger
11
Wert zu.

12
Wir legen unserem Druck die Reinschrift des zweiten Entwurfs zugrunde:
13
B3. Da sie nichts wesentlich Neues mehr bringt, kommen als Randzeichen, die das
14
erstmalige Auftreten der jeweiligen Textstücke anzeigen, nur B1 und B2 vor.
15
Im Apparat erläutern wir Korrekturen und Zusätze in diesen beiden Handschriften
16
und bringen gestrichene Textstellen, insbesondere die in B1 noch vorhandene ur-
17
sprüngliche Einleitung. Gemäß den Editionsgrundsätzen S. 36f. werden Lesarten von
18
B3 berücksichtigt, nicht aber von B4.

19
B1

24
19–20 Sçavoir – non] Lemma in B1 von Charp, am Kopf der gestrichenen Einleitung
25
( vgl. S. [161, 26–31] ) .
Sçavoir, s’il faut faire la Paix en renonceant aux anciens droicts de la
20
France ou non

21
C’est chose hors de doute que, si l’on ne reçoit un notable avantage de la
22
renonciation des anciens droicts de la Couronne, réservéz jusques à présent
23
par les Traictéz, il faut bien se donner garde de la faire.

26
21– [163,2] C’est chose – en un autre] Diese Einleitung hat Charp in B1 auf einem be-
27
sonderen
Blatt niedergeschrieben. Sie wiederholt nahezu wörtlich, wenn auch in anderer Reihenfolge, die
28
ersten Sätze einer ursprünglichen, gestrichenen Einleitung, an der Ri und Charp bereits verschiedene
29
Korrekturen vorgenommen hatten. Wir geben diese Einleitung in ihrer nur in B1 erhaltenen Fassung
30
mit den Korrekturen wieder:

31
Pour ne se tromper pas au Jugement [ Korr. Ri statt en l’examen] qu’il faut faire
32
pour sçavoir, s’il vaut mieux faire la Paix à des conditions plus avantageuses [ Korr. Ri
33
statt à condition plus avantageuse], en renonceant aux anciens droicts qu’a la Couronne
34
sur beaucoup de pièces qui sont maintenant possédées par l’Espagne, qu’à moindres
35
conditions en les réservant, il est besoin d’ [ Korr. Ri statt faut] avoir une particulière
36
[ hier gestrichen: et très exacte] conoissance desdits droicts et bien considérer les avantages
37
qu’on pourroit obtenir en y renonceant, et [ von les avantages an Marginaleinschub Charp]
38
l’utilité [ folgt gestrichen: qui peut arriver à l’advenir] de leur réservation. [ Darauf zunächst
10
gestrichener Ansatz Ri im Text: pour pouuoir Juger lun Et; zu ergänzen wohl l’autre,
11
bezogen auf l’utilité. Dann zwei gestrichene marginale Ansätze Ri: Il faut und En cette
12
consideration]. Ce fondement qui Est Indubitable Estant praesuppose,
13
Il faut [ folgt gestrichen: Examiner] voir, En quoy Consistent les droicts dont
14
il est question, ce que Je desduiray [ folgt gestrichener Ansatz: clairement en
15
peu de mots pour; korrigiert zu: clairement, bien que en; auch dies gestrichen und
16
nochmaliger Ansatz: en peu de mots, der ebenfalls gestrichen wurde] succinctement
17
En ce lieu pour les auoir Esclaircis plus au long En un autre. [ Der ganze
18
letzte Satz ( ab S. [162, 12] ) ist Marginaleinschub Ri und wiederholt sich wörtlich in der neuen, kur-
19
zen
Einleitung auf dem Blatt Charp; vgl. S. [162, 8][163, 2] . ]

20
C’est chose hors de doute que, si l’on ne reçoit un notable avantage de la renonciation
21
des susdits droicts, il faut bien se donner garde de la faire. [ Hier endet der Teil der ursprüng-
22
lichen
Einleitung, aus dem die neue, kürzere auf dem Blatt Charp entstanden ist. Der folgende, im
23
übrigen auch anders gestrichene Teil findet Verwendung in der zuerst in B2 vorhandenen Schluß-
24
betrachtung
( vgl. S. [188, 6–17] ) , ist dort inhaltlich aber anders akzentuiert, d. h. eindeutig gegen
25
jede Aufgabe von Rechtsansprüchen.] Outre qu’en ce sens elle seroit préjudiciable, elle perde-
26
roit de réputation ceux qui en auroient esté autheurs, et mesme c’est chose si délicate que
27
de faire la Paix à cette condition que, quand mesme on en retireroit de grands avantages,
28
ceux qui s’en seroient mesléz ne lairroyent pas d’estre blasméz et condamnéz par la
29
postérité qui balancera sans doute si [ Zusatz Ri] peu équitablement les droicts cédéz
30
avec les avantages qu’on en retirera que la propension naturelle qu’ont tous les hommes
31
à n’approuver pas ce qu’ils n’ont pas fait les portera sans doute à estimer peu ce qu’on
32
aura receu, quoy que réel et présent, et beaucoup ce que nous aurons cédé, quoy que
33
cette cession ne soit quasi qu’une apparence à l’esgard de ceux qui usurpent avec tant de
34
puissance ce qui ne leur appartient pas qu’on ne peut tascher de le retirer de leurs mains,
35
sans hasarder [-er von 〈Ri oder Charp〉 nachträglich angefügt] de perdre ce qu’on a de plus
36
asseuré.

37
En cette considération il pourroit arriver qu’un Traitté portant cession des susdits
38
droicts seroit avantageux à la France, lequel toutes fois ne laisseroit pas de ruiner la répu-
39
tation de ceux qui l’auroient fait.

40
Mais comme en tel cas le préjudice seroit seulement particulier et l’utilité publique,
41
la raison qui oblige tout bon citoyen à postposer son intérest à celuy de l’Estat veut
42
qu’on passe par dessus les considérations qui pourroient arrester les négociateurs, s’ils se
43
considéroient eux mesmes.

44
Le tout est de ne se pas mesprendre en la solidité et en la valeur de nos droicts.
45
Le droict de Navarre… [ Mit diesem Ansatz zur ersten speziellen Untersuchung bricht das
46
Stück aus B1 ab. Genauso beginnt hinter der neuen, kurzen Einleitung, am Kopf des in B1 darauf
47
folgenden Blattes der Abschnitt Navarra; vgl. S. [163, 4] . ]

[p. 162] [scan. 196]


1
Mais la difficulté est sçavoir, s’il vaut mieux faire la Paix à des conditions
2
plus avantageuses, en renonceant aux susdits droicts, qu’à moindres condi-
3
tions, en les réservant.

4
Pour pouvoir décider cette question, il faut avoir une particulière et très
5
exacte conoissance des droicts de la Couronne et bien considérer les
6
avantages qu’on pourroit obtenir en y renonceant, et

48
6 l’utilité] Korr. 〈Ri oder Charp〉 in B2 statt B1, Einlegeblatt Charp ( vgl. S. [161, 26–29] ) ,
49
und B2 ursprünglich ( wohl irrtümlich) : leur utilité.
l’utilité de leur
7
réservation.

8

9
[162,8][163,2] Ce fondement un autre] Marginaleinschub Ri in der ursprünglichen,
10
gestrichenen Einleitung (vgl. S. [162, 12–19] , dazu S. [161, 26–30] ), von Charp auf seinem Ein-
11
legeblatt, in die neue, kurze Einleitung wörtlich übernommen.
Ce fondement qui est indubitable estant présupposé, il faut voir en quoy consiste[!] les droicts dont il est question,

[p. 163] [scan. 197]


1
ce que je desduiray succinctement en ce lieu, pour les avoir
2
éclaircis plus au long en un autre

27
Die Unterlagen, deren sich Richelieu für die folgende Zusammenstellung bediente, sind die von den
28
Hofhistoriographen und amtlichen Gutachtern Pierre Dupuy und Théodore Godefroy in jahre-
29
langer Arbeit zusammengebrachten Materialien über die alten Rechte der Krone Frankreich auf
30
solche Gebiete, die sich in Händen fremder Herrscher befanden. Vgl. darüber wie überhaupt zur
31
Erörterung der französischen Kronrechte in der Publizistik W. Mommsen S. 387–406 und
32
R. von Albertini S. 146–159. Ein Teil der von Dupuy und Godefroy erarbeiteten Gut-
33
achten erschien später im Druck: P. Dupuy 1665, Mémoires et instructions 1689
34
(die Auflage von 1665 fälschlich dem Staatssekretär Hugues de Lionne zugeschrieben; in Wirk-
35
lichkeit enthält der Band, wie W. Mommsen S. 391 Anm. 21 nachweist, Gutachten von Th.
36
Godefroy. Die Mémoires et instructions sind wieder abgedruckt in Négociations
37
secrètes I (1725; über deren Herkunft aus den von Godefroy hinterlassenen Papieren vgl.
38
F. Dickmann S. 505f.). – In der Aufzeichnung Richelieus erscheinen die Gutachten Godefroys
39
meist stark verkürzt, doch sind ganze Abschnitte wörtlich übernommen, so daß an dem Zusammen-
40
hang kein Zweifel besteht. Bemerkenswert ist, daß auch eigenhändige Zusätze Richelieus wörtlich
41
den Text Godefroys wiedergeben; er hat sich also persönlich sehr eingehend mit dessen Gutachten
42
vertraut gemacht. – Wir verweisen bei den einzelnen Teilen der Aufzeichnung auf die ent-
43
sprechenden Abschnitte der Mémoires et instructions und der Négociations secrètes.
.

3

14
3 Navarre] Überschrift in B1 von Ri.
Navarre

44
Für diesen Abschnitt hat das Gutachten in Mémoires et instructions S. 151–55,
45
Négociations secrètes I S. 30 als Unterlage gedient. Einzelne Stellen sind wörtlich über-
46
nommen
.

4
Le droict de Navarre se trouvera au jugement de toute personne non
5
prévenue de passion sans difficulté quelconque, tant par ce que l’usurpation
6
est claire et récente, aiant esté faite en 1512

47
Vgl. S. [63, 37–39] und die ausführliche Darstellung bei P. Boissonnade S. 269–341.

15
6– [164,7] sansusurpation] Marginaleinschub Ri in B1 statt B1 ursprünglich nur:
16
que parce que Charles quint qui la fit; Anschluß an S. [164, 7–8] : et Philippe 2. ond.
sans autre prétexte que
7
celuy d’une excommunication

17
7 prononcée] Korr. Ri in B2. Im Marginaleinschub Ri in B1 ( vgl. S. [163, 15–16] )
18
zuerst: Injuste, dann sofort weiter: Et Emanee ( S. [163, 8] ) . Dazwischen setzte Ri folgendes
19
ein: zunächst ein Wort oder einen Wortansatz, der durchaus unleserlich, aber zu lang für ein ergänzen-
20
des
-ment zu Injuste ist; darauf: donnee sans sujet legitime ( vgl. S. [163, 7] ) . B2 ur-
21
sprünglich
läßt hinter injuste eine Lücke und fährt mit donnée fort. Charp setzt in die Lücke
22
-ment prononcée. Dann wird injustement prononcée, donnée gestrichen, und Ri setzt dar-
23
über
prononcee.
prononcée sans suject légitime

8
et émanée d’un

24
8 Pape] Randnotiz Charp in B2, nach B3 übernommen: Jules 2. ond.
Pape ennemy de la France

25
8 et de ses alliéz] Von Ri in seinem Marginaleinschub in B1 ( vgl. S. [163, 15–16] )
26
nachträglich zugesetzt.
et de ses alliéz
.

12
[162,9] consiste] So B1, Einlegeblatt Charp ( vgl. S. [161, 26–30] ) , sowie B2 und B3.
13
Im Marginaleinschub Ri dagegen richtig consistent ( vgl. S. [162, 13] bzw. 12–19 ) .

[p. 164] [scan. 198]


1
Que par ce que l’intérest des Roys ne leur

11
1 permet pas de] Folgt gestrichener Ansatz Ri in seinem Marginaleinschub in B1 ( vgl.
12
S. [163, 15–16] ) : recognoistre que le pape ayt pouuoir de. Darauf setzt Ri neu
13
mit recognoistre ( S. [164, 2] ) an.
permet pas de

2
reconoistre que

14
2 les Papes] Folgt gestrichener Ansatz Ri in seinem Marginaleinschub in B1 ( vgl. S. 163,
15
15–16) : puissent donner droict [ folgt gestrichener Ansatz a l’Usurp ( zunächst
16
l’Usurp gestrichen und hinzugefügt la Con)] a lacquisition des Royaumes. Über
17
diesem gestrichenen Ansatz fügt Ri die endgültigen Worte: ayent pouuoirleurs Estats
18
ein ( S. [164, 2–3] ) .
les Papes aient pouvoir de priver ceux qui

3
ont ce caractère de leurs Estats.

4

19
4 Que par ce que] Hier folgt gestrichener Ansatz Ri in seinem Marginaleinschub in B1
20
( vgl. S. [163, 15–16] ) : les Ambassadeurs de Charles quint Et philipes 2 ond
21
ne voulurent pas mettre En.
Que par ce que le Chancellier d’Espagne ne trouva pas bon
5
en l’assemblée de Montpellier de l’an 1519 qu’aucun des
6
Ministres de son Maistre se servist de ce moyen

25
Die Exkommunikation des Königspaares Johann und Katharina d’Albret durch Papst Julius II.,
26
der mit Ferdinand von Aragon in der sogenannten »Heiligen Liga« von 1511 verbündet, also
27
Partei war, erfolgte am 21. Juli 1512 und nochmals am 18. Februar 1513; vgl. P. Boissonnade
28
S. 344–358 und die ebd. S. 636ff., 645ff. abgedruckten Exkommunikationsbullen. Zum Streit
29
über die Rechtmäßigkeit dieser Akte vgl. a. a. O. S. 358–70. Danach muß es zweifelhaft
30
erscheinen, ob der Kanzler Gattinara wirklich in Montpellier 1519 bei den Verhandlungen über
31
Navarra die von Richelieu skizzierte Haltung eingenommen hat. Jedenfalls hat er sich zwei Jahre
32
darauf in Calais ausdrücklich auf die umstrittene Exkommunikation als Rechtsgrund berufen
33
und Zweifel für unerlaubt erklärt ( a. a. O. S. 360), während die französischen Unterhändler
34
und die französischen Publizisten bis ins 17. Jahrhundert stets die hier auch von Richelieu
35
akzeptierte Theorie vertreten haben, daß dem Papst kein Absetzungsrecht gegenüber weltlichen
36
Herrschern zustehe.
. Que par ce
7
enfin que Charles quint qui fit ladite usurpation, et Philippe
8
2. ond, son fils, tous deux peu

22
8 scrupuleux] Von Charp in B1 in eine vom Schreiber offengelassene Textlücke gesetzt.
scrupuleux en matière d’usurpation d’Estats, en
9
reconoissent par leur testament leur conscience chargée et

23
9 ordonnent à] B1 ursprünglich: chargent, hier von Ri korrigiert zu ordonnent; à
24
wird erst in B2 nachträglich zugesetzt.
ordonnent à
10
leurs successeurs de les descharger

37
Die Mémoires et instructions S. 154f., Négociations secrètes I S. 30 bezeichnen
38
die hier gemeinten Testamente genauer:

39
a) Un écrit en forme de Codicile Karls V. für Philipp II. vom Jahre 1548, worin er ihm
40
zur Entlastung seines Gewissens eine neue Untersuchung der Rechte Spaniens auf Navarra zur
41
Pflicht gemacht habe. Das kann sich nur auf das fünfte und letzte Testament des Kaisers vom
42
6. Juli 1544 beziehen ( bei K. Brandi Nr. 21, vgl. B. Beinert S. 36), das damals schon
43
durch den Druck bei P. Sandoval II S. 859–881 bekannt war ( erste Auflage schon 1604–
44
06). Hier wird S. 876 auf ein beigeschlossenes Blatt (hoja suelta) verwiesen ( vgl. K. Brandi
45
Nr. 23, B. Beinert S. 37), dessen Wortlaut Ch. Weiss IV S. 500f. mitteilt. Sein
46
Inhalt entspricht einigermaßen den Angaben in den Mémoires et instructions. Da
47
P. Sandoval nur das Testament, nicht aber das Kodizill kannte, muß dieses auf einem anderen
48
Wege ( möglicherweise durch Abschriften aus dem Granvelle-Archiv in Besançon) dem Spürsinn
49
Godefroys bekanntgeworden sein.

23
b) Eine instruction Karls V. für Philipp, Artikel 58, die den Rat enthalte, Philipp möge die
24
Prinzessin Jeanne d’Albret heiraten und dafür den Verzicht Frankreichs auf alle Ansprüche
25
hinsichtlich Navarras fordern. Hier ist das Testament vom 18. Januar 1548 ( K. Brandi
26
Nr. 17; B. Beinert S. 36) gemeint und zweifellos P. Sandoval die Quelle gewesen,
27
denn nur in dem Abdruck bei ihm (II S. 655; vgl. damit Ch. Weiss III S. 311–13) findet
28
sich die Einteilung in Abschnitte und unter Nr. 58 der erwähnte Ratschlag.

29
c) Ein Testament Philipps II. für seinen Sohn vom Jahre 1598 mit dem gleichen Auftrag wie
30
oben: Prüfung der spanischen Rechte auf Navarra und gegebenenfalls Rückgabe des Landes oder
31
Entschädigung der Berechtigten. Ein Testament Philipps aus dem Jahre 1598 gibt es nicht (vgl.
32
E. W. Mayer), nur apokryphe Testamente, die jedoch nicht gemeint sein können, weil keines
33
davon etwas über Navarra enthält. Die Quelle dieser Notiz ist daher nicht zu ermitteln.

34
Kopien der Testamente Karls V. von 1548, Philipps II. von 1597 und des angeblichen von 1598
35
verzeichnen die Kataloge der Collection Dupuy unter Nr. 375 und 605; vgl. L. Dorez I S.
36
343, II S. 138. Diese Kopien können gleichfalls herangezogen worden sein.
.

[p. 165] [scan. 199]


1
Que par ce enfin que les droicts de la France à cet esgard ont esté réservéz
2
en tous les

9
2 Traittéz] In B1 folgte noch, später gestrichen: qui ont esté.
Traittéz faits depuis ladite usurpation, et

10
2 nommément] Korr. Ri in B1 statt B1 ursprünglich: récemment.
nommément en
3
celuy de Vervins

37
Einen speziellen Rechtsvorbehalt hinsichtlich Navarras enthält nur der Friedensvertrag von
38
Vervins 1598 (bei J. Du Mont V 1 S. 561), Artikel 23/24. In den Verträgen von Cambrai
39
1529, Crépy 1544 und Cateau-Cambrésis 1559 ( a. a. O. IV 2 S. 7, 279, V 1 S. 34) wird
40
Navarra nicht erwähnt, wohl aber behalten sich die Vertragsparteien in allgemeiner Form ihre
41
Rechtsansprüche in den vertraglich nicht geregelten Fragen vor.
.

4

11
4 Catalogne] Überschrift in B1 von Ri.
Catalogne

42
Die kurzen historischen Bemerkungen dieses Abschnittes zeigen einige wörtliche Anlehnungen an
43
Mémoires et instructions S. 120, 124, 150, Négociations Secrètes I S. 25, 27.

5

12
5– [166,8] Il est certain – à estre disputé] Dies ist grammatisch ein Satz und wurde
13
so in B1, ursprünglich auch noch in B2 geschrieben, d. h. mit Kommata vor Bien que ( S. [166, 2] )
14
und vor Cet eschange ( S. [166, 5] ) . In B2 hat Ri aus den Kommata Punkte korrigiert und die
15
großen Buchstaben B und C gesetzt, was B3 übernimmt.

16
5 Il est certain que] Korr. Ri in B1 statt B1 ursprünglich: Le droict dessur [!] la
17
Catalogne a esté bon autresfois, estant certain que cette province a esté; und weiter wie S.
18
[165, 5] : du temps. Gleichzeitig der S. [165, 19–20] ausgewiesene Zusatz Ri.
Il est certain que du temps de Charlemagne et depuis son Règne
6
jusques au Roy S t Louis

19
6 la Catalogne a tousjours esté] Textzusatz Ri in B1, abhängig von der S. 165,
20
16–18 erläuterten Korr. Ri in B1.
la Catalogne a tousjours esté dépendante
7
de la souveraineté de France

44
Die Grafschaft Katalonien, aus der Spanischen Mark Karls des Großen entstanden, war bis
45
1258 (vgl. S. [165, 46–48] ) Lehen der Krone Frankreich, aber faktisch unabhängig.
, mais le Roy S t Louis en aiant fait en l’an 1258
8
un eschange

46
Im Vertrag von Corbeil 1258 verzichtete König Ludwig IX., der Heilige, von Frankreich auf
47
seine Lehenshoheit über Katalonien, König Jakob (Jayme) I. von Aragon auf die seinige im
48
Languedoc.
avec le Roy d’Arragon

25
[165,8] pour certains droicts] Textzusatz Charp in B1, ursprünglich noch fortfahrend: qui
26
pouvoient apartenir audit Roy d’Arragon. Das wurde wohl im Zusammenhang eines Text-
27
zusatzes
Ri gestrichen ( vgl. S. [166, 28–29] ) .
pour certains droicts sur plusieurs

[p. 166] [scan. 200]


1
Comtéz et Seigneuries du Languedoc, Guienne, et Provence,

28
1–2 prétendus par ledit Roy d’Arragon] Textzusatz Ri in B1; vgl. dazu den
29
gestrichenen Teil des Textzusatzes Charp in B1 S. [166, 25–26] .
prétendus
2
par ledit Roy d’Arragon. Bien que les choses eschangées soient
3
visiblement inégales,

30
3 particulièrement en ce, que ce] Korr. Ri in B2 statt Marginaleinschub Ri in
31
B1 ( vgl. S. [166, 32–33] ) und B2 ursprünglich: et que ce.
particulièrement en ce, que ce

32
3–5 qui estoitéclaircies] Marginaleinschub Ri in B1, hier und in B2 ursprüng-
33
lich
beginnend: et que ce ( vgl. S. [166, 30–31] ) .
qui estoit

4
cédé par les Roys d’Arragon ne fust que des prétentions non

5
éclaircies

34
5 dont ilsen possession] Texteinschub Ri in B2; dabei ein erster Einschub:
35
Et mal fondees, den Ri wieder strich.
dont ils ne furent jamais en possession
. Cet eschange
6
toutesfois qui n’altère pas nostre droict, selon les maximes

36
6 des Parlements] Korr. in B2 statt B1 ursprünglich: du Parlement, von 〈Ri〉 korrigiert
37
zu des Parlement [!]; B2 zuerst wieder du Parlement ( die korrigierende Hand nicht erkennbar).
des Parlements
7
du Royaume qui tiennent pour

38
7 indubitable] Korr. Ri in B1 statt B1 ursprünglich: maxime.
indubitable que les droicts de la Couronne
8

21
8 eschange] In B2 hierzu Randnotiz Ri, später Ch fortfahrend; sie wurde nach B3 ohne
22
den Zusatz Marge übernommen; Orthographie B2:

10
Marge. Le Roy S ct Louis Cedde Le Comte de Barcelonne, Urgel,
11
Bezaly, Roussillon, Les Empuries, Le Comte de Cerdaigne, [ B3 de]
12
Conflans, Gironde, Et Aussonne [ B3 Ossone] En Catalogne.
13
Et le Roy darragon Cedde Carcassonne, le Comte de Loragais, Besiers,
14
Et le Vicomte dagde [ B3 d’Agde], Alby Et l’Albigeois, Rodes, le Comte
15
de Fois, Et Cahours Et le Cahoursin, Narbonne Et le Duche de Narbonne,
16
Puylaurents, S cte Foy, Millaud, Vicomte de Credon, [ von hier an Ch] au pais
17
de Fezansaguet, à Nismes et au Némansois, à Toulouze et au Comté de Thoulouze, et à
18
S t Gilles, bref en tout ce qu’il prétendoit en toute la terre et jurisdiction de Remond,
19
Comte de Thoulouze.

20
Den Inhalt dieser Marge hat Ri ursprünglich wohl in den Haupttext bringen wollen, denn es
21
findet sich in B2 hinter eschange ( S. [165, 8] ) zwischen zwei Zeilen folgender gestrichener Ansatz von
22
Ri: ladicte Catalogne, Le Comte de Barcelone, Urgel, Besaly, Rous-
23
sillon
, les Empuries, La Cerdaigne, Conflans, Gironde, Et Aussonne
24
En Catalogne.
sont inaliénables

42
Der Rechtssatz von der Unveräußerlichkeit und Unverjährbarkeit der Kronrechte, insbesondere
43
des Rechtes an der Krondomäne, hatte sich im späten Mittelalter herausgebildet und war im 16.
44
und 17. Jahrhundert wohl in allen europäischen Monarchien anerkannt. In Frankreich wurde das
45
Prinzip schon 1539 gesetzlich fixiert und bereits 1566 im Edikt von Moulins eine Kodifikation
46
aller für die königliche Domäne gültigen Rechtsgewohnheiten vorgenommen. Die Rechtsprechung
47
in Sachen der Domäne wurde 1579 dem Parlament von Paris übertragen. Vgl. F. A. Isambert
48
XIV 1 S. 185ff., 378 und P. N. Riesenberg, passim.
,

39
8 semble] So nach B1 und B2; B3 irrtümlich: semblent.
semble l’obscurcir et le rendre suject à estre disputé.
9

40
9– [167,5] Aussyprivilèges] Zusatz Ri in B1, unter dem ursprünglichen Schluß des
41
Abschnitts Katalonien in B1.
Aussy ne prétendons nous pas maintenant

21
[166,9][167,1] aucune Catalogne] Von Ri in seinem Textzusatz in B1 (vgl. S. 166,
22
40–41) nachträglich zugesetzt, aber – dem Sinn nach zu urteilen – wohl während der Konzeption
23
des ersten Satzteils.
aucune chose sur la

[p. 167] [scan. 201]


1
Catalogne en vertu de ces anciens droicts, mais bien en vertu
2
de la nouvelle donation que les Catalans font au Roy de leur
3
Estat, justement affranchy de la domination du Roy d’Espag-
4
ne

33
Vgl. S. [73, 40–43] .
, entant qu’il a souffert et authorisé le violement de leurs
5
B2
privilèges, |

24
5–7 à l’observationprovince] Zusatz Ri in B2, unter dem ursprünglichen Schluß
25
des Abschnitts Katalonien in B2 ( vgl. zum ursprünglichen Schluß in B1 S. [166, 40–41] ) . Die
26
letzten Worte des Zusatzes, ab Souurainete ( S. [167, 6] ) , sind Korr. Ri statt Ri zuerst:
27
domination desdicts Catalans.
à l’observation desquels il estoit particulière-
6
ment
obligé, sur peine de perdre la souveraineté de leur
7
province

34
Das war in der Tat der überlieferte Rechtszustand in Aragon. Die Untertanen gelobten dem
35
König Gehorsam nur con tal que nos guardéis nuestros fueros y libertades, y si no, no.
36
König Alfons III. gestand 1287 den Ständen für den Fall rechtswidrigen Verhaltens des Herr-
37
schers
die Befugnis zur Wahl eines Gegenkönigs zu. Vgl. F. Kern S. 210 Anm. 452 und
38
W. Näf S. 34 Anm. 8. Wieweit dieser Rechtszustand im 17. Jahrhundert noch als gültig be-
39
trachtet
werden konnte, bleibt natürlich die Frage. – Einige Notizen über die Rechte und Privi-
40
legien
der Katalanen in Mémoires et instructions S. 124–126, Négociations se-
41
crètes
I S. 25f.
. |

8
B1

28
8 Roussillon] Überschrift in B1 von Ri.
Roussillon

42
Der folgende Abschnitt nach Mémoires et instructions S. 118–120, Négociations
43
secrètes I S. 24.

9
Le droict des Comtéz de Roussillon et de Cerdagne est clair et indubitable,
10
par ce que Ferdinand et Isabelle, Roys de Castille et d’Arragon, à qui
11
Charles 8. e

29
11 les céda – en 1493] B1 ursprünglich: le céda en 1493, damit – wohl irrtümlich –
30
bezogen auf Le droict ( S. [167, 9] ) ; nachträglich wird an le das s angefügt. In B2 streicht Ri les
31
céda en 1493, erneuert es aber mit seinem Zusatz de Nouueau.
les céda de nouveau en 1493 pour ne les avoir pas contraires au
12
recouvrement de son Royaume de Naples

44
Vertrag von Barcelona, 1493 I 19; bei J. Du Mont III 2 S. 297. Durch diesen Vertrag wollte
45
König Karl VIII. von Frankreich freie Hand gewinnen für seinen Einfall nach Italien.
, n’observèrent pas les condi-
13
tions portées par la cession qu’il leur en fit.

14
Ils estoient obligéz d’estre ennemis des ennemis du Roy Charles et de ne
15
marier point leurs enfans avec ceux du Roy des Romains et du Roy d’Angle-
16
terre.

17
Et ce pendant, ils ne furent pas plustost en possession desdits Comtéz que
18
Ferdinand contrevint à sa promesse en donnant secours aux Arragonois
19
qui tenoient le Royaume de Naples, et formant une grande ligue avec le
20
Pape

32
20 et le Roy] et erst in B3, fortlaufender Text.
et le Roy des Romains, la Seigneurie de Venise et le Duc de Milan,

[p. 168] [scan. 202]


1
par les armes de laquelle fut donnée la bataille de Fornoue pour chasser les
2
François d’Italie

41
Liga von Venedig, 1495 III 31 (Text: J. Chr. Lünig I S. 111ff.), durch deren Streitkräfte
42
Karl VIII. am 6. Juli 1495 in der Schlacht von Fornovo (bei Parma) geschlagen wurde.
.

3
Il maria en suite ses deux filles aux fils du Roy des Romains et d’Angle-
4
terre, quoyqu’il eust promis le contraire et qu’il fust expressément spécifié
5
en la cession que Charles 8. e faisoit desdits Comtéz

43
Vertrag von Barcelona, vgl. S. [167, 44–45] . Die beiden hier gemeinten Töchter Ferdinands sind
44
Johanna (die Wahnsinnige), Gemahlin Philipps des Schönen, und Katharina von Aragon, erste
45
Gemahlin König Heinrichs VIII. von England.
que lesdits Ferdinand
6
et Isabelle renoncent à tous droicts sur lesdits Comtéz de Roussillon et de
7
Cerdagne, s’ils viennent à manquer formellement, comme ils firent, aux
8
conditions portées par ledit

20
8 Traicté] Neben dem letzten Absatz Randnotiz des Schreibers von B1 – B3:

21
Philipe de Comines parlant de cette affaire dit, grand tort eurent lesdits Roy et Reyne
22
d’Espagne de s’estre ainsy parjuréz envers le Roy après cette grande bonté qu’il leur
23
avoit faite de leur rendre les pais de Roussillon.
Traicté.

9

24
9–13 Il estComtéz] Texteinschub, bzw. ab quitte pas ( S. [168, 10] ) Marginalein-
25
schub
Ri in B1. Dafür Vorentwurf Ri an späterer Stelle von B1; vgl. S. [170, 29–38] .
Il est encore à remarquer que le Roy Charles 8. e, se des-
10
saisissant
desdits Comtéz, n’en quitte pas le droict, puisque
11
le mesme Traitté par lequel il se

26
11 démet] Im Marginaleinschub Ri in B1 ( vgl. S. [168, 24–25] ) folgte ursprünglich noch,
27
dann gestrichen: de la possession.
démet porte que luy

12
et ses successeurs pourront faire examiner les droicts de la
13
France sur lesdits Comtéz

46
Vertrag von Barcelona, vgl. S. [167, 44–45] ; diese Stelle bei J. Du Mont III 2 S. 298f.
.

14
Ce qui

28
14 semble embarass er] Korr. Ri in B2 statt B1 und B2 ursprünglich: embarasse.
semble embarass er

29
14 cette] So nach B1 und B2; B3 irrtümlich: cet.
cette affaire est que le Roy Louis 12. a
15
depuis ceddé lesdits Comtéz à Ferdinand et Isabelle

30
15 en l’an 1500] Textzusatz Ri in B1, über einem gestrichenen Ansatz im laufenden Text:
31
d’autres cessions faites: wohl Abschreibefehler, da an der betr. Stelle ohne Sinn; vgl. aber das un-
32
mittelbar
folgende en contre eschange d’autre cession faite ( S. [168, 15–16] ) .
en l’an 1500 en
16
contre eschange d’autre cession

33
16 faite] So nach B1 und B2; B3 irrtümlich: fait.
faite par eux des droicts qu’ils prétendoient
17
leur appartenir en la Comté de Montpellier et autres terres et Seigneuries du
18
Royaume

47
Vertrag von Granada, 1500 XI 11; bei J. Du Mont III 1 S. 446.
. |

19
B2
Mais deux choses sont à considérer en ce suject.

34
19– [169,10] Mais deuxl’eschange; et] Marginalzusatz Ri in B2 für den ersten Teil
35
eines Marginalzusatzes Ri in B1, der ursprünglich nach B2 übernommen worden war ( vgl. den
36
zweiten Teil S. [169, 10][170, 8] , dazu S. [169, 21–30] ) :

37
Linegalite de cet Eschange, Insere dans ce traicte plustost pour colorer
38
la retention des dicts Comtez que pour en acquerir le droict, [ folgt gestriche-
39
ner
Ansatz: monstre clairement] Est un Indice Manifeste de Sa Nulite qui
40
Sera recognue Indubitable. Par [ce que fehlt bei Ri in B1; in B2 ce im laufenden
12
Text vorhanden; ein Kanzlist ( vgl. S. [171, 19–22] ) fügt dahinter noch que ein. Ri korrigiert dann
13
hier in B2 par ce que zu Et ( vgl. S. [169, 10] ) .] Anschluß an S. [169, 10] : quiconque
14
sçaura.

[p. 169] [scan. 203]


1
La

15
1 première est] Bis hierhin ist der Marginalzusatz Ri in B2 ( vgl. S. [168, 34–36] ) Korr.
16
über einem gestrichenen marginalen Ansatz Ri in B2: Mais il Est a Considerer.
première est que, long temps auparavant que Ferdinand

2
et Isabelle cédassent

17
2–3 les Roys] So dem Marginalzusatz Ri in B2 entnommen ( vgl. S. [168, 34–36] ) ; B3
18
irrtümlich: le Roy, wozu das folgende leurs successeurs ( S. [169, 3] ) nicht paßt.
lesdits droicts au Roy Louis 12., les

3
Roys d’Arragon et leurs successeurs avoient vendu les mesmes
4

19
4 droicts] Im Marginalzusatz Ri in B2 ( vgl. S. [168, 34–36] ) folgt hier noch: a nos
20
Roys; B3 läßt das aus.
droicts et en avoient receu les sommes promises

31
Johann II. von Aragon verpfändete 1462 Roussillon und Cerdagne an König Ludwig XI. von
32
Frankreich als Preis für dessen Hilfe gegen die aufständischen Katalanen.
, ce qui
5
montre bien que cet eschange n’est inséré au Traitté fait
6
avec Louis 12. que pour colorer la rétention des Comtéz de
7
Cerdagne et de Roussillon.

8
La seconde est que, quand mesme l’eschange seroit véri-table , l’inégalité des choses eschangées est une preuve
9
B1
manifeste de la nulité de l’eschange

33
Dieses Argument (krasse Ungleichheit der Bedingungen erweist die Nichtigkeit eines Vertrages)
34
findet sich nicht in den Mémoires et instructions, bei Richelieu aber gleich zweimal: Hier
35
gegen den Vertrag von Granada, im Abschnitt Flandern (vgl. S. [172, 12][174, 15] ) gegen die
36
Verträge von Madrid, Cambrai und Crépy. Diese Einrede wird nicht näher begründet, soll wohl
37
auch nicht den ganzen Vertragsinhalt, sondern nur die angegriffenen Bestimmungen treffen und richtet
38
sich, wie es scheint, einerseits gegen die Könige, die diese Verträge geschlossen haben (Ludwig XII.
39
bzw. Franz I.), andererseits gegen ihre Vertragspartner (Ferdinand und Isabella bzw. Kaiser
40
Karl V.). Jenen soll offenbar das Recht abgesprochen werden, solche Verlustgeschäfte auf Kosten
41
der Krondomäne einzugehen (zur Begründung vgl. S. [166, 42–48] , [177, 34–38] , [187, 39–43] );
42
diesen gegenüber dient die Ungleichheit der Tauschobjekte als Beweis, daß die betreffenden Zes-
43
sionen überhaupt nur sub conditione anderer, von ihnen nicht erfüllter Zusagen geschehen seien (bei
44
Ferdinand und Isabella gegen Überlassung der Hälfte von Neapel und gegen ein politisches
45
Bündnis, bei Karl V. gegen gewisse, auf S. [173, 8][174, 4] genannte Zessionen. Im zweiten Falle
46
dienen die ungleichen Bedingungen außerdem zum Beweis, daß der Charakter eines Vertrages
47
nicht mehr gewahrt gewesen sei.
; et | quiconque sçaura
10

21
10– [170,8] quiconqueportèrent] Marginalzusatz Ri in B1; der erste Teil dieses
22
Zusatzes, der in B2 von Ri durch einen anderen Marginalzusatz ( S. [168, 19][169, 10] ) ersetzt
23
wurde, ist S. [168, 37–40] wiedergegeben. Daran schloß sich der hier ausgewiesene zweite Teil mit
24
Par [ce que fehlt; vgl. S. [168, 40] ] quiquonque Scaura auf dem unteren Blattrand an.
25
Statt dieser Zusätze in B1 hatte B1 ursprünglich nur: L’inégalité de cet eschange porta;
26
Anschluß an S. [170, 9] : le Roy François. Das letzte Wort seines Zusatzes: porterent,
27
schrieb Ri über das gestrichene porta in den Text und gab damit den Anschluß.
28
Im übrigen ist aber der hier ausgewiesene zweite Teil des Zusatzes Ri grammatikalisch in B1
29
nicht ganz durchgeführt worden. Deshalb fügte Ri in B2 einen ergänzenden Satzteil ein sowie
30
dementsprechend hinter porterent noch elles hinzu; vgl. S. [170, 7–9] , dazu S. [170, 22–26] .
que Louis 12. fist cette cession à condition que la moitié du

[p. 170] [scan. 204]


1
Royaume de Naples luy demeureroit,

15
1–3 que Ferdinandamitié] Korr. Ri in seinem Marginalzusatz in B1 ( vgl.
16
S. [169, 21–27] ) statt des ursprünglichen Ansatzes: Et quils Viuroyent A lauenir En
17
une Sincere Et Veritable amitie . Ri bezieht A lauenir En ( darin sind A und En
18
Korrekturen, A aus ursprünglich de, En offenbar nur nachgezogen über en) in den endgültigen
19
Text ein, ebenso amitie, das ihn weiterführt.
que Ferdinand et luy

2
seroient amis d’amis et ennemis d’ennemis et vivroient

20
2–3 à l’avenir ] In B3 vom Schreiber ausgelassen, aber von Charp bei seiner Kollation (vgl.
21
S. [161, 3–5] , 41–42) wieder hinzugefügt.
à

3
l’avenir en amitié et vraie intelligence, conditions aux-
4
quelles
toutes Ferdinand manqua si notoirement qu’il chassa
5
les François de la moitié du Royaume de Naples, usurpa le
6
Royaume de Navarre sur les alliéz du Roy

39
Vgl. S. [63, 37–43] .
, et se ligua avec
7
B2
le Roy d’Angleterre contre la France

40
Durch den Beitritt zur Heiligen Liga von 1511, welcher der mit der Eidgenossenschaft ver-
41
bündete Papst und Venedig angehörten und England und der Kaiser beitraten.
, |

22
7–8 verraAinsy] Textzusatz Ri in B2. Er vervollständigt den von quiconque
23
sçaura ( S. [169, 10] ) abhängigen, schon in B1 zugefügten Satz Ri grammatikalisch und sachlich
24
( vgl. S. [169, 21] , 28–30 ) . Ri in B1 nur ( vgl. S. [170, 7] /8 ) : France Ces; B2: France. Ces.
verra clairement

8
B1
qu’il ne peut estre soustenu. Ainsy | ces conditions portèrent-
9

25
9 elles ] Textzusatz Ri in B2, abhängig von Ainsy in seinem vorangehenden Zusatz in B2
26
(vgl. S. [170, 8] und 22–24).
elles le Roy François en personne à mettre le siège devant Perpignan avec
10
40 mil hommes, et le Roy Henry 4. e à y envoier depuis le Mareschal d’Ornane
11
avec une autre armée

42
Die Mémoires et instructions S. 120 führen noch mehrere andere Belagerungen Perpignans
43
an: durch Ludwig XI., Karl VIII., Franz I., Heinrich IV., dessen Truppen von dem Mar-
44
schall d’Ornano befehligt wurden.
, ce qui fait bien voir que ces Roys, et ce qui est à
12
remarquer François 1. r, successeur de Louis 12., n’ont jamais prétendu
13
B2
avoir perdu leur droict

45
Die eben genannten Unternehmungen gelten also als konkludente Handlungen, durch die die
46
genannten Könige die Fortdauer ihrer Rechtsansprüche auf Roussillon bekundet haben.
, |

27
13–14 et qu’ondescheus] Zusatz Ri in B2, unter dem ursprünglichen Schluß des
28
Abschnitts Roussillon in B2.

29
In B1 hatte Ri unter dem Schluß des Abschnitts ( vgl. S. [170, 13] : perdu leur droict.) einen
30
Zusatz angefügt, der mitten im Satz abbrach und wieder gestrichen wurde, als Ri an früherer
31
Stelle von B1 einen inhaltlich gleichen Zusatz einfügte; vgl. S. [168, 9–13] , 24–25.

32
Aussy Est ce chose bien [ bien nachträglich eingefügt] Euidente que Charles
33
8 me [ Korr. Ri statt zuerst: Louis 12 me] ny renonce pas en quittant le deppost
34
quil auoit Entre les mains, puis que le Mesme traicte par lequel il met
35
les Comtez de Roussillon Et de Cerdaigne Entre les Mains de Ferdinand
36
porte que le Roy Charles Et ses Successeurs Roys de France pourront
37
faire Examiner leur droict sur ces Comtes a Cause d’Engagement, ou
38
autrement …
et qu’on ne peut prétendre avec appa-
14
rence
qu’ils en soient descheus. |

[p. 171] [scan. 205]


1
B1

17
1 Flandres] Überschrift in B1 von Ri.
Flandres

33
Diesem Abschnitt über Flandern entspricht kein ähnlicher in den Mémoires et instructions,
34
doch scheinen hier und da, vor allem wieder in den eigenhändigen Zusätzen Richelieus, einzelne
35
Stellen aus den dort gedruckten Gutachten verwendet worden zu sein, die im folgenden einzeln
36
nachgewiesen werden.

2
La France a esté sans contestation en possession de la souveraineté du
3
Comté de Flandres, sous lequel est compris le Brabant et l’Artois jusques au
4
Traitté de Madrid, par lequel le Roy François premier y renonce, y estant
5
forcé par sa prison

37
Vertrag von Madrid, 1526 Januar 14 ( J. Du Mont IV 1 S. 399ff.), bekanntlich dem in Kriegs-
38
gefangenschaft befindlichen König Franz I. von Kaiser Karl V. abgezwungen. Der Verzicht auf
39
Flandern und Artois im Artikel 10 des Vertrages.
.

6
En outre la propriété des villes de l’Isle [Lille], de Douay, et d’Orchyes
7
appartient

18
7 clairement] So B1; B2 ursprünglich: proprement; Korr. Charp wieder zu clairement.
clairement à la France par deux transactions passées.

8
La première en 1369 à Gand; et la seconde en 1386 à Paris

40
H. Pirenne II S. 221f., 251ff. – Ob das Gutachten über Lille, Douai und Orchies aus
41
Mémoires et instructions S. 263–270, Négociations secrètes I S. 49f. hier benutzt
42
ist, läßt sich nicht sagen. Der Satz über die Verträge von Gent und Paris offenbar nach Mémoires
43
et instructions S. 243, Négociations secrètes I S. 45.
.

9

19
9–14 De plus – jouy] Dieser Passus ist in B1 von einem aus B1 und B2 der Instruktion
20
bekannten Kanzlisten ( vgl. S. [113, 27–40] und S. [119, 32–41] ) , der auch hier im weiteren wieder
21
auftritt ( vgl. S. [178, 16–22] und S. [182, 33–36] ) , hastig, also wohl nach Diktat auf einem kleinen
22
Zettel niedergeschrieben und dem laufenden Text durch Zeichen eingefügt worden. Ursprünglich hatte
23
Ri neben dem laufenden Text einen Marginalzusatz begonnen, dann wieder gestrichen:

24
Encores auparauant la presente Guerre le Roy Enuoyoyt [ bis hierhin aus
25
einem ersten Ansatz entstanden: Encores presentement le Roy Enuoye, was Ri
26
durch Zusätze bzw. Korrektur an presentement und Enuoye veränderte] de temps En
27
Temps faire les officiers a l’Isle [ Lille], Bourbourg, Dunquerque, Et
28
Grauelines.
De plus la

29
9 mesme] Textzusatz Charp in B2.
mesme chastellenie de l’Isle et quelques deppendances d’icelle
10
au Pais Bas, et les Seigneuries de Dunkerque, Graveline, et Bourbourg,
11
relevans du Comté de Flandres, appartiennent encore présentement si
12
notoirement au Roy, comme partie du domaine qui appartenoit au feu Roy
13
Henry 4. e à cause de ses père et mère

44
Wie die Mémoires et Instructions S. 270f., Négociations secrètes I S. 50 näher
45
ausführen, durch die Heirat des Grafen von Vendôme, Franz von Bourbon, des Urgroßvaters
46
König Heinrichs IV., mit Marie von Luxemburg im Jahre 1488.
, que le Roy à présent régnant en a
14
tousjours jouy.

15
Outre

30
15 ces moyens] Korr. Ri in B1 statt B1 ursprünglich: ce droit général ( Ri fügt s an ce).
ces moyens les droicts d’Artois

31
15 semblent d’ailleurs] Korr. Ri in B1 statt B1 ursprünglich, falsch bezogen: semble
32
(nt von 〈Ri〉 angefügt, dann semblent gestrichen und von Ri erneuert) .
semblent d’ailleurs clairs et
16
sans difficulté en ce que par le Traicté fait à Senlis en 1493 entre l’Empereur

[p. 172] [scan. 206]


1
Maximilian et le Roy

15
1 Charles 8. e] In B1 folgt gestrichen: la ville et Comté d’Arras, an dieser Stelle ohne Sinn;
16
vgl. aber dasselbe S. [172, 2–3] , und zwar hinter einem zweiten Charles 8. Demnach muß ein Zeilen-
17
sprung
bei der Abschrift vorliegen, den der Schreiber sofort bemerkte und tilgte.
Charles 8. e Maximilian promet que son fils Philipe,
2
estant aagé de 20 ans, remetra entre les mains de Charles 8. la ville et Comté
3
d’Arras

37
Vertrag von Senlis ( 1493 Mai 23) bei J. Du Mont III 1 S. 303, Artikel 9.
, ce qui justifie le droict de la France.

4

18
4–11 Et ne sertde la France] Einschub unter dem Text der betr. Seite, bzw. ab
19
parlement de paris ( S. [172, 7] ) Marginaleinschub Ri in B1. Der Zusatz erfuhr in B2 von
20
Charp die S. [172, 21–25] erklärte Veränderung.
Et ne sert de dire que du temps des Roys Philipe le Bel et
5
Philipe le Long Robert 3. e , Comte d’Artois, par la succession
6

21
6 duquel – à la France] Der Texteinschub Ri in B1 ( vgl. S. [172, 18–19] ) lautete
22
hier schwer verständlich: duquel le dict Comte appartient a la France, les droicts
23
luy [ luy auf France bezogen] En Sont deuolus; das wurde nach B2 übernommen. Hier
24
strich Charp die Worte: ledit Comté appartient à la France, setzte für luy en in den
25
Text dudit Comté und hinter dévolus die Worte à la France.
duquel les droicts dudit Comté sont dévolus à la France, fut
7
débouté dudit Comté par arrest du Parlement de Paris

38
Die Grafschaft Artois, seit 1226 im Besitz einer jüngeren Linie des königlichen Hauses, wurde
39
unter Philipp dem Schönen durch das Parlament von Paris dem Grafen Robert III. abgesprochen
40
und seiner Schwester zuerkannt, die mit Philipp (le Long), dem Sohn des Königs, verheiratet war.
41
Deren Tochter heiratete Philipp den Kühnen, den 1363 mit Burgund belehnten jüngeren Sohn
42
König Johanns II., des Guten. Darauf gründeten sich die Erbansprüche der Habsburger als
43
Nachkommen der Maria von Burgund (vgl. S. [176, 42–44] . – Richelieu benutzt hier
44
Mémoires et instructions S. 245–251, Négociations secrètes I S. 46f., wo die
45
verwickelten Vorgänge genauer dargelegt sind.
,
8
puisque, quand mesme lesdits arrests,

26
8–9 contreévidentes] Im Marginaleinschub Ri in B1 ( vgl. S. [172, 18–19] ) ist dies
27
in Klammern eingeschlossen, die B2 nicht übernimmt.
contre lesquels on

28
8 met] Korr. Ri in seinem Marginaleinschub in B1 ( vgl. S. [172, 18–19] ) statt Ansatz
29
Riapporte〉 ( durch Streichung undeutlich) .
met

9
en avant des nulitéz

30
9 évidentes] Vorweg gestrichener Ansatz Ri in seinem Marginaleinschub in B1 ( vgl.
31
S. [172, 18–19] ): manif[estes zu ergänzen].
évidentes, auroient esté bons, les Trait-
10
téz
faits

32
10 longtemps depuis] Nachträglicher Zusatz Ri in seinem Marginaleinschub in B1
33
( vgl. S. [172, 18–19] ) .
longtemps depuis entre Maximilian et Louis 11.

11
restablissent les droicts de la France.

12

34
12 Aussyen avant] Korr. Ri in B1 statt B1 ursprünglich: Et ne sert de rien de
35
dire. – Von der Hand des Schreibers steht neben diesem Anfang des Passus in B1 die Randnotiz:
36
Bapaume dépend de l’Artois. Sie wurde nach B2 nicht mehr übernommen.
Aussy peu sert-il de mettre en avant que le Roy François 1. r y
13
ait renoncé par le Traicté de Madrid, d’autant qu’aiant fait ce Traicté estant
14
prisonnier, il ne peut estre estimé valable, et qu’en effect le Parlement et les

[p. 173] [scan. 207]


1
Estats

12
1 tenus à Angoulesme] Textzusatz Ri in B1. In B2 ist à Angoulesme unter-
13
strichen
; auf dem Rand dazu eine mit Strichen umzogene Notiz, anfangs Ch, dann Ri: Faut voir,
14
sy cet acte fut fait à Angoulesme et en quel temps, Sil fut faict immediatement
15
apres le traicte de Madrid Ou seulement apres Celuy de Cambray, lors
16
que les Enfants de France ne furent plus Es mains des Espagnols. Die
17
Notiz wurde nicht nach B3 übernommen.
tenus à Angoulesme déclarèrent nul ce qui avoit esté fait, et ne
2
voulurent jamais consentir à la délivrance de la Duché de Bourgoigne et du
3
Comté d’Ossone,

18
3 et] Textzusatz 〈Charp〉 in B2.
et à la cession de la souveraineté du Duché de

19
3 Charolois] In B1 von Charp im Anschluß an ein vom Schreiber gesetztes Ch geschrieben.
Charolois

45
Vgl. die Ausführungen zum gleichen Thema in Sektion X der Hauptinstruktion, S. [89, 1][91, 2] .
46
Die Mémoires et instructions S. 176–180, Négociations secrètes I S. 34 enthalten
47
ein längeres Gutachten, Moyens de nullité contre les traitéz de Madrid, Cambray, et
48
Crespy, mit ausführlicher Zusammenstellung aller Anfechtungsgründe, das aber hier nicht
49
benutzt zu sein scheint.
. |
4

20
4 Il ne sert] Hier beginnt in B2 ein von Charp hastig, wohl nach Diktat geschriebenes Blatt,
21
das bis zum Schluß des Abschnitts Flandern S. [174, 15] reicht. Es ist dem Text von B2 für
22
einen gestrichenen Passus, den auch B1 schon hatte, eingefügt worden. Dieser lautete:

23
Il est vray que la confirmation du Traitté de Madrid, faite par le Traitté de Cambray,
24
de Crespy, de Casteau en Cambrésis, et de Vervins rend nostre droict plus disputable.

25
Neben diesem gestrichenen Passus in B2 ein gestrichener Ansatz Ri zu einer Randnotiz: Faut
26
Voir Ce quon peut respondre ( vgl. eine ähnlich beginnende Randnotiz aus B2 S.
27
[173, 13–16] ) .
Il ne sert pas aussy

28
4–5 de Madrid, Cambray, et Crespy] Textzusatz Ri in B2, auf dem Diktatblatt
29
Charp ( vgl. S. [173, 20–24] ) .
de mettre en avant que lesdits Traittéz de Madrid,
5
Cambray, et Crespy, portent

30
5 non] Eingefügt nach B2, Diktatblatt Charp (vgl. S. [173, 20–24] ); non fehlt irrtüm-
31
licherweise in B3.
non une simple cession des susdits droicts,
6

32
6 faits] So B2, Diktatblatt Charp ( vgl. S. [173, 20–24] ) , und B3 statt richtig: faite.
faits [1] par nos Roys à l’Empereur Charles quint et ses successeurs, mais une
7
cession faite en considération d’autres droicts cédéz

33
7 à la France] Von Charp auf seinem Diktatblatt in B2 ( vgl. S. [173, 20–24] ) nachträglich
34
zugesetzt.
à la France par ledit
8
Empereur et ses successeurs.

35
8– [174,5] Sçavoir est: dedes prétentions] Einschub Ri in B2, im Text des Dik-
36
tatblatts
Charp ( vgl. S. [173, 20–24] ) , statt Charp: parce que les droicts qu’ilz avoient sur
37
diverses villes et forteresses qu’ilz avoient sur la rivière de Somme, comme sur Peronne,
38
Montdidier, et Roye, et autres lieus adjacents. Tant parce que lesdits droicts estoient
39
prétensions; Anschluß an S. [174, 5] /6: non éclaircies. – Hinter adjacents bricht die Satzkon-
40
struktion
ab. Dennoch scheint das Diktat – dem Schriftbilde nach – mit Tant sofort weiterge-
41
gangen
zu sein. In seinem Texteinschub arbeitet Ri dann das Bruchstück bis adjacents aus. Bis hier-
42
hin
reicht zunächst auch nur die Streichung, wie eine Unterbrechung zeigt. Dann werden auch die
43
Worte Tant – prétensions gestrichen und von Ri am Schluß seines Einschubs gering verändert
44
ersetzt ( vgl. S. [174, 5] ) .
Sçavoir est: de tout ce qu’il prétendoit
9
aux villes assises sur la rivière de Somme et au Comté de
10
Ponthieu, en quelque sorte et manière que ses prétentions
11
fussent fondées, soit sur les Traittéz d’Arras, Conflans,

[p. 174] [scan. 208]


1
Perone, et autres; sçavoir est encore: des droicts prétendus par
2
Charles quint et ses successeurs sur les chastellenies de
3
Peronne, Mondidier, et Roye, comme aussy les droicts par
4
eux prétendus sur les Comtéz de Boulogne et de Guines

32
Im Frieden von Arras 1435 erwarb Philipp der Gute von Burgund pfandweise die Sommestädte
33
von Karl VII. von Frankreich; im Vertrag von Conflans 1465 trat Ludwig XI. von Frankreich
34
die Grafschaft Ponthieu an Burgund ab; im Vertrag von Péronne 1468 zwang Karl der Kühne
35
von Burgund König Ludwig XI. zur Teilnahme an der Unterwerfung Lüttichs. – Über die
36
habsburgischen Ansprüche auf die im Text genannten Gebiete ausführlich Mémoires et
37
instructions S. 97–108, auf denen der Text z. T. wörtlich beruht. Vgl. auch Mémoires
38
et instructions S. 244, Négociations secrètes I S. 46.
,
5
tant par ce que lesdits droicts estoient des prétentions non
6
éclaircies

19
6 et mal fondées] Textzusatz Ri in B2, im Diktatblatt Charp ( vgl. S. [173, 20–24] ) .
et mal fondées, dont ils n’estoient pas en possession, que par ce
7
que, quand mesme ils en eussent esté paisibles possesseurs, il n’y avoit point
8
de proportion entre ce qu’il leur estoit cédé et ce qu’ils cédoient

39
Vgl. S. [169, 33–47] .
.

9

20
9 Ce que] Vorweg gestrichener Ansatz auf dem Diktatblatt Charp in B2 ( vgl. S. [173, 20]
21
24) : Il est vray.
Ce que les Espagnols peuvent dire de plus plausible en cette affaire est
10
que les cessions faites par le Traitté de Madrid ont esté

22
10 non seulement] Von Charp auf seinem Diktatblatt in B2 ( vgl. S. [173, 20–24] ) nach-
23
träglich
zugesetzt, aber wohl vor Ausführung des Satzes: mais confirmées… ( S. [174, 12] ) .
non seulement
11

24
11 confirmées] Von hier an schreibt Charp auf dem Innenrand seines Diktatblatts (vgl. S. 173,
25
20–24), und zwar nimmt er das Blatt quer.
confirmées par les Traittéz de Cambray, de Crespy, de Chasteau en Cambré-
12
sis, et de Vervins

40
In den genannten Verträgen (vgl. S. [171, 37–38] , [165, 38–39] ) waren jeweils die früheren mit
41
gewissen Ausnahmen und Rechtsvorbehalten von beiden Seiten bestätigt worden. – Der Sinn
42
dieses Absatzes ist wohl: Die Spanier können immerhin beanspruchen, daß die Zessionen des
43
Friedens von Madrid, soweit sie nicht in den späteren Verträgen von der Bestätigung ausdrücklich
44
ausgenommen sind, weitergelten. Da Frankreich nur die Abtretung des Herzogtums Burgund
45
widerrufen hat (Cambrai, Artikel 2), muß es die übrigen Abtretungen anerkennen.
, mais confirmées avec exception de ce que nos Roys et les
13
Estats du Royaume ont trouvé de trop rude de ce qui estoit audit Traicté,
14
comme estoit le délaissement du Duché de Bourgoigne, ce qui fait qu’il n’y a pas
15
lieu de douter de la validité desdites cessions approuvées par lesdits

26
15 Traittéz] Schluß des Diktatblatts Charp in B2 ( vgl. S. [173, 20–24] ) .
Traittéz. |

16
B1

27
16 Hesdin] Überschrift in B1 von Ri.
Hesdin

46
Hier ist deutlich Mémoires et instructions S. 251–253, Négociations secrètes I
47
S. 47 als Vorlage zu erkennen.

17
B2

28
17 Hesdin est] Randnotiz in B1 und B2 ursprünglich: Le Hesdin d’à présent est une
29
nouvelle place, bastie près du lieu où estoit l’autre. Die Notiz wurde in B2 gestrichen, weil
30
Ri hier an etwas späterer Stelle einen inhaltlich gleichen Zusatz in den Haupttext brachte; vgl.
31
S. [175, 10–12] und 39.
Hesdin est un Comté que nous prétendons séparé de l’Artois |

15
[174,17][175,3] et deppendantCharles 5.] Textzusatz Ri in B2.
et deppen-
18
dant
du Comté de

16
[174,18] S t Pol] Schreibweise B3; im Textzusatz Ri in B2 ( vgl. S. [175, 15] ) : S ct Paul.
S t Pol qui relève de Boulogne,

17
[174,18] ce] So dem Textzusatz Ri in B2 (vgl. S. [175, 15] ) entnommen, statt der schlechteren
18
Lesart B3: et.
ce qui paroist

[p. 175] [scan. 209]


1
tel par la déclaration et recognoissance qu’en

19
1 font] In B3 vom Schreiber ausgelassen, aber von Charp bei seiner Kollation (vgl. S. 161,
20
3–5, 41–42) wieder hinzugefügt.
font Robert,

2
frère de S t Louis, et Philipe de Bourgoigne

45
Dem Nachweis, daß Hesdin von der Grafschaft St. Pol und diese von Boulogne lehensabhängig
46
sei, dient ein Gutachten in den Mémoires et instructions S. 253–257, Négociations
47
secrètes I S. 47f., das hier benutzt ist.
, frère de Charles
3
B1
5., | quoy que les Espagnols soutiennent que c’en est une deppendance, |
4
B2

21
4–8 afin dedudit Hesdin] Textzusatz, bzw. ab S. [175, 6] : pourroyent
22
estre Marginalzusatz Ri in B2 statt B1 und B2 ursprünglich: Ainsy les Roys d’Espagne ne
23
[ Korr. Ri in B2 statt B1 und B2: n’y] peuvent prétendre y avoir droict que par la renon-
24
ciation qui en fut faite par Henry 2.; Anschluß an S. [175, 8] : par le Traitté.

25
Davon hatte Ri in B2 zunächst nur den letzten Teil gestrichen: que par la – Henry 2., und
26
ihn wie folgt im Text ersetzt: par les Traictes de Madrid Et de Cambrai, quen-
27
tant
que par iceux [ folgt durch Streichung unleserlicher Wortansatz] les droicts des
28
Comtes de Flandres Et dartois leur auoyent Este Cedes. Daran schloß sich
29
bereits der zweite Teil seines endgültigen Zusatzes S. [175, 5–8] an: Pour Esuiter
30
dudit Hesdin.

31
Dann strich Ri auch den ersten Teil des ursprünglichen Textes: Ainsy – droict, sowie seinen
32
Korrekturzusatz par les TraictesEste Cedes und ersetzte sie darüber im Text,
33
wie S. [175, 4–5] ersichtlich ist: affin de pretendreSur Hesdin.Vgl. dazu
34
für eine inhaltlich fast gleiche Marginalie in B1 und ursprünglich B2 S. [175, 41–44] .
afin de prétendre que le Traicté de Madrid qui leur cedde
5
l’Artois

35
5 leur donne] So nach B2, Textzusatz Ri ( vgl. S. [175, 21–24] ) , statt der schlechte-
36
ren
Lesart B3: sur donne.
leur donne droict sur Hesdin. Pour éviter aux con-
6
testations
qui pourroient estre faites sur ce suject, Philipe
7
2. ond obtint du Roy Henry 2. ond une renonciation particulière
8
B1
dudit Hesdin | par le Traitté fait à Cateau en Cambrésis en 1559

48
Die Verträge von Cambrai (Artikel 5) und Cateau-Cambrésis (vgl. S. [165, 38–39] )
49
enthalten besondere Bestimmungen über Hesdin.
, en
9
suite de ce qu’ils l’avoient pris et repris ès années 1552 et 1553 et

37
9 tellemen t] Textzusatz Ri in B2, einen in B2 folgenden Textzusatz Ri einleitend (vgl.
38
S. [175, 39–40] ).
tellement
10
B2
ruiné après la dernière prise |

39
10–12 que le Hesdinl’ancienne] Textzusatz Ri in B2. Vgl. für eine inhaltlich
40
gleiche Marginalie in B1 und ursprünglich B2 S. [174, 28–31] .
que le Hesdin qui est à présent
11
est une nouvelle place qui fut bastie par eux en une
12
situation qu’ils choisirent proche de l’ancienne. |

13
B1

41
13 Lors que] Hierneben Randnotiz in B1 und B2 ursprünglich: Par le Traitté de Madrid le
42
Roy François renonce à Hesdin comme dépendant de l’Artois. Die Notiz wurde in B2
43
gestrichen, weil Ri hier an etwas früherer Stelle einen inhaltlich fast gleichen Zusatz in den Haupttext
44
brachte; vgl. S. [175, 4–5] , 31–33 bzw. 21–33.
Lors que les Espagnolz prirent Hesdin en 1552 et 1553, la France en estoit
14
en possession légitime, en suite de quoy Henry 2. ond n’a pas laissé de le céder

[p. 176] [scan. 210]


1
pour le bien de la Paix.

18
1 Ainsy] Textzusatz Ri in B2.
Ainsy, quand mesme nous n’aurions point le droict
2
maintenant audit Hesdin, les Espagnolz peuvent bien par un nouveau
3
Traitté de Paix le céder pour le repos de la Chrestienté, ne leur estant pas
4
honteux de faire, ce dont nous leur avons montré l’exemple.

5

19
5 Duché de Bourgogne] Den ganzen Abschnitt Duché de Bourgogne, einschließlich der
20
Überschrift, hat Ch in B1 auf einem besonderen Blatt niedergeschrieben. Dies Blatt ist zusammen
21
mit den folgenden Blättern zur Comté de Bourgogne später zu der Handschrift B1 hinzugekom-
22
men
. Hier folgte ursprünglich auf dem Blatt, auf dem recto der Abschnitt Hesdin stand, verso
23
sofort der Abschnitt Milan ( auf S. [176, 4] also S. [179, 21] ) . Die beiden neuen Abschnitte wurden
24
durch Zeichen hinter dem über Hesdin eingefügt und davor verheftet.
Duché de Bourgogne

36
Dieser Abschnitt zeigt nur geringfügige Anlehnung an Mémoires et instructions S. 272–
37
285, Négociations secrètes I S. 50–54; die Argumentation ist bei Richelieu so knapp
38
gefaßt, daß ein Zusammenhang, wenn er besteht, kaum nachweisbar ist.

6
La [!] Duché de Bourgoigne a tousjours esté un fief de la France; elle
7
vient par succession à Jean, Roy de France, qui la donna en appanage à
8
Philipe le Hardy,

25
8 l’un de ses cadets] Korr. Charp in B2; B1, Einlegeblatt Ch ( vgl. S. [176, 19–24] ) : son
26
filz, was Ri zu son Second filz ergänzte; so auch B2 ursprünglich.
l’un de ses cadets, après le service qu’il luy rendit à la
9
bataille de Poictiers

39
König Johann II., der Gute, belehnte 1363 seinen jüngeren Sohn Philipp den Kühnen nach dem
40
Aussterben der kapetingischen Seitenlinie mit dem Herzogtum Burgund, das bis 1477 im Besitz
41
der jüngeren Linie Valois blieb.
.

10
Les Espagnolz fondent leur droict sur un moyen principal que par
11
l’appanage la Duché est donnée à Philippe et ses enfans qui naistront de luy
12
en loial mariage, et que ce nom d’enfans par le droict comprend les femelles
13
comme les masles.

27
13 Et partant] B1 setzt, wie es dem Sinn entspricht, ein Komma vor – allerdings großgeschrie-
28
benem – Et; in B2 und B3 ein Punkt.
Et partant que l’on

29
13 ne peut] So B2; B1, Einlegeblatt Ch ( vgl. S. [176, 19–24] ) : ne pourroit; das korri-
30
gierte
Ri in B1 zu: na [n’a] peu, woraus in B2 ne peut geworden ist ( vgl. denselben Abschreibe-
31
fehler
von B2 der Hauptinstruktion S. [95, 34–35] ) .
ne peut prétendre le retour à la
14
Couronne de France du Duché de Bourgoigne, puis qu’il y avoit une fille
15

32
15 qui futCharles quint] Textzusatz Ri in B1, auf dem Einlegeblatt Ch
33
( vgl. S. [176, 19–24] ) .
qui fut mariée à Maximilian dont est venu Charles quint

42
Maria von Burgund, einzige Tochter des Herzogs Karl des Kühnen von Burgund († 1477)
43
heiratete den Erzherzog und späteren Kaiser Maximilian. Ihr Sohn Philipp der Schöne ist der
44
Vater Kaiser Karls V.
.

16
L’on réplique que par la loy de France les appanages sont pour les masles
17
seulement,

34
17 et que, lors qu’ils viennent] Korr. Ri in B1, Einlegeblatt Ch ( vgl. S. [176, 19–24] ) ,
35
statt hier: lesquelz venan[s unleserlich, da Ri das Wort zu vienent umkorrigiert hat].
et que, lors qu’ils viennent à manquer, les terres données

[p. 177] [scan. 211]


1
sont réunies à la Couronne

34
Eine Veräußerung von Kronrechten und Teilen der königlichen Domäne war nur ganz ausnahms-
35
weise und aus zwingenden Gründen erlaubt. Das Edikt von Moulins (vgl. S. [166, 42–48] )
36
ließ nur zwei Fälle gelten: Ausstattung jüngerer Prinzen des königlichen Hauses und Bestreitung
37
dringender Kriegskosten; in beiden Fällen mußte Rückfall an die Krone bzw. Rückkauf vorbe-
38
halten, im zweiten Falle auch die Zustimmung des Parlamentes eingeholt werden.
, et que ce mot d’enfans qui est

14
1 exprimé] Korr. Ri in B1, Einlegeblatt Ch ( vgl. S. [176, 19–24] ) , statt hier: en condi-
15
tion.
exprimé
2
dans l’appanage de Bourgoigne doit estre interprété par la loy du Roy-
3
aume

16
3 qui ne donnemasles] Textzusatz Ri in B1, Einlegeblatt Ch ( vgl. S. [176, 19–24] ) .
17
Ein hier ursprünglich nach Royaume ( S. [177, 2–3] ) folgender Satz von der Hand Ch ist ge-
18
strichen
: C’est le point sur lequel tourne toute la contestation.
qui ne donne les appanages qu’aux masles

39
Das Edikt von Moulins spricht ausdrücklich von puisnéz mâles, für die allein Teile der
40
Domäne als Apanage bestimmt werden dürfen.
.

4

19
4–5 L’évidenceDuché] Textzusatz Ri in B1, Einlegeblatt Ch ( vgl. S. 176,
20
19–24) , statt hier: Cependant la Duché nous demeura. Im gleichen Zusammenhang die Korr.
21
Ri S. [177, 22–25] .
L’évidence de nostre bon droict obligea Maximilian d’
5
Austriche à nous laisser le Duché par le Traitté qui fut fait

22
5–6 entre – Louis 11. e] B1, Einlegeblatt Ch ( vgl. S. [176, 19–24] ) , lautete ursprünglich:
23
entre le Roy Louis 11. e et Maximilian d’Autriche. Ri strich die Worte et Maximilian
24
d’Autriche, die sich durch seinen in B1 vorangehenden Zusatz ( vgl. S. [177, 19–20] ) erübrigten,
25
und fügte hinter entre hinzu: Luy Et.
entre
6
luy et le Roy Louis 11. e le 23. e de

26
6 décembre] Orthographische Korr. Ri in B1, Einlegeblatt Ch ( vgl. S. [176, 19–24] ) ,
27
statt: X. bre.
décembre 1482

41
Friede von Arras, bei J. Du Mont III 1 S. 100.
.

7
Nonobstant ce délaissement la violence de Charles quint
8
contraignit le Roy François premier, prisonnier à Madrid, à luy
9
promettre ledit Duché, chose si injuste que ledit Roy ne vou-
10
lust jamais ratifier le Traitté de Madrid pour ce chef

42
Karls V. Forderung auf Burgund war in der Tat der schwierigste Punkt bei den Verhandlungen,
43
die dem Frieden von Madrid 1526 vorausgingen, weil die Franzosen jede andere territoriale
44
Forderung außer dieser einen bewilligen wollten ( K. Brandi, Karl V, I S. 203). Der Kaiser
45
erzwang von dem gefangenen König die Abtretung des Herzogtums. Sie gab den Hauptgrund
46
für die spätere Annullierung des Vertrages durch Frankreich ab.
.

11
En suite de quoy Charles quint, convaincu de la justice de
12
la France, renoncea par le Traicté de Cambray à la cession
13
dudit Duché

47
J. Du Mont IV 2 S. 7, Artikel 2. Doch verzichtete Karl V. nur auf die Herausgabe, nicht
48
auf seinen Rechtsanspruch.
que François premier luy avoit faite.

[p. 178] [scan. 212]


1

16
1 Droicts sur le Comté de Bourgogne] Überschrift in B1 von Ri. – Darauf
17
ist der ganze Abschnitt Comté de Bourgogne von dem Kanzlisten geschrieben, von dem in B1
18
der Hauptinstruktion die Reinschrift eines längeren Passus (vgl. S. [113, 27–40] ), in B2 der Haupt-
19
instruktion das für Savoyen angehängte Memoire (vgl. S. [119, 32][120, 25] ) und zu dem
20
hier gedruckten Stück ein Einlegezettel in B1 (vgl. S. [171, 19–22] ) und in B2 mehrere Korrekturen
21
(vgl. S. [182, 33–36] ) stammen. – Zur nachträglichen Einfügung des Abschnitts in B1 vgl. S.
22
[176, 19–24] .
Droicts sur le Comté de Bourgogne

41
Dieser Abschnitt unter Benutzung des sehr viel ausführlicheren Gutachtens in Mémoires et
42
instructions S. 289–296, Négociations secrètes I S. 53f. Der letzte Absatz fast
43
wörtlich aus Mémoires et instructions S. 297f.

2
Il est certain que le Comté de Bourgoigne qui a esté en divers temps
3
possédé par divers Seigneurs, l’a quelques fois esté par des Roys de

23
3 France] Randnotiz des Schreibers in B1 – B3: Philipe le Bel et le Roy Jean [ et fehlt in
24
B1 und B2].
France.
4

25
4–5 l’an***] Lücke in B1 – B3.
Mais il est certain aussy que depuis que Maximilian eust espousé en l’an
5
*** Marie de Bourgoigne, fille de Charles, dernier Duc de Bourgoigne

44
Vgl. S. [176, 42–44] .
,
6
le Comté a tousjours esté en la possession de ceux de la Maison d’Autriche.

7

28
7–13 Nonobstantavoit faite] Texteinschub Ri in B1, auf dem Einlegeblatt Ch
29
( vgl. S. [176, 19–24] ) , statt hier ursprünglich:

30
Par le Traité de Madrid le Roy François premier avoit ceddé le Duché de Bour-
31
goigne. Mais il ne le voulut jamais ratiffier pour ce chef, et de fait par le Traité de Cam-
32
bray l’Empereur Charles quint renoncea à la cession qui avoit esté faite du Duché de
33
Bourgoigne.

12
Damit schloß das Einlegeblatt Ch in B1 ( vgl. S. [176, 19–24] ) . – Die oben nicht als von Ri
13
ausgewiesenen Worte: S. [177, 8] le Roy François premier, S. [177, 9–10] voulust jamais
14
ratifier, S. [177, 12] à la cession, hat Ri aus dem hier wiedergegebenen ursprünglichen Text des
15
Abschnitts in seine Korrektur einbezogen.
Ce qui demeure en controverse est sçavoir, si ledit Comté relève du Duché
8
de Bourgoigne et par conséquent en arrière fief de la Couronne de France,
9
ou s’il relève de l’Empire, ou s’il est franc

26
9 et] Textkorr. in B2 statt B1 und B2 ursprünglich: ou.
et indépendant de tous les

27
9 deux] Hier folgte im Text von B1 ein Passus, den Ri durch Striche und das Wort Marge
28
auf den Rand verwies. Der Passus erscheint in B2 und B3 ohne den Zusatz Marge als Randnotiz.
29
Il se trouve dans le thrésor des chartres du Roy un acte d’investiture du Comté de
30
Bourgoigne en 1362, par lequel l’Empereur Charles 4. donne à Philipe le Hardy, fils du
31
Roy Jean, et à ses successeurs [ B1 und B2: hoirs successeurs] légitimes le Comté de
32
Bourgoigne pour le tenir à foy et homage de l’Empire, tant à cause que le Comté estoit
33
lors vaccant audit Empire à deffaut d’hoirs masles que pour autres causes.
34
L’acte porte que l’investiture fut donnée par l’Empereur à la prière du Roy Jean, père
35
de Philipe le Hardy.
36
Est à noter que les officiers de Marie de Bourgoigne ne se servirent point de cet acte, lors
37
qu’ils contestèrent du temps de Louis XI. que le Comté n’estoit pas mouvant de la France.
deux

45
Die Franche Comté galt, seit sie mit dem Königreich Burgund 1033/34 an Kaiser Konrad II.
46
gekommen war, als Reichslehen. Nach wechselvollen Schicksalen fiel sie 1384 durch Heirat an
47
Philipp den Kühnen von Burgund, wurde nach Karls des Kühnen Tod 1477 von König Ludwig XI.
48
von Frankreich annektiert, im Frieden von Arras (vgl. S. [177, 41] und [179, 38–40] ) behaup-
49
tet, aber im Vertrag von Senlis (vgl. S. [172, 37] ) von Maximilian zurückerworben.
.

10
Il y eut grand différent entre Louis 11. e et Marie de Bourgoigne

38
10– [179,2] pour cesouveraineté] Textzusatz, bzw. ab de bourgongne dont
39
( S. [178, 11][179, 1] ) Marginalzusatz Ri in B1.
pour ce
11
suject, Louis prétendant qu’il relevast

40
11 du] Ab B2; Ri in seinem Textzusatz in B1 ( vgl. S. [178, 38–39] ) : de.
du Duché de Bour-

[p. 179] [scan. 213]


1
goigne
dont il estoit Seigneur, et Marie soustenant qu’il
2
estoit franc et indépendant de toute souveraineté
. Mais enfin
3
par accord passé à Arras en 1492

38
Nicht 1492, sondern 1482 Dezember 23. Im Frieden von Arras (vgl. S. [177, 41] ) verlobte
39
Maximilian I. seine zweijährige Tochter Margarete dem Dauphin Karl und versprach, ihr als
40
Mitgift Artois und beide Burgund zu geben. Die Heirat kam nicht zustande.
entre Maximilian, Duc d’Autriche,
4
mary de Marie de Bourgoigne, et le Roy Louis 11. e le mariage du Dauphin,
5
fils de Louis, est stipulé avec la fille unique que ledit Duc d’Autriche avoit
6
eue de ladite Marie de Bourgoigne, à condition que, si ledit mariage s’accom-
7
plissoit, la propriété dudit Duché appartiendroit au Dauphin et à sa femme, et
8
s’il ne s’accomplissoit point, ladite propriété demeureroit aux autres enfans
9
que Maximilian avoit eu d’une autre femme, et la mouvance et la sou-
10
veraineté dudit Comté appartiendroit à Louis et à ses enfans, à cause du
11
Duché de Bourgogne dont ils estoient possesseurs.

12
Ce qui rend ce droict aucunement douteux est que, par un Traité qui fut
13
fait le 23. e may 1493 entre le Roy Charles 8. et Maximilian d’Autriche, Roy
14
des Romains

41
Vertrag von Senlis (vgl. S. [172, 37] ), Artikel 5.
, estant porté que les Comtéz de Bourgogne et d’Artois, de
15
Charolois, et Seigneurie de Noyers seront rendues par le Roy, et tous
16
autres, qu’il appartiendra au Roy des Romains comme père et tuteur de
17
Philipe, son fils, pour en jouir en tous droictz et proffits, ainsy que d’ancienne-
18
té en ont jouy les prédécesseurs dudit Seigneur Archiduc.

27
18 Il] In B1 folgte noch est, das ab B2 fehlt. Dadurch erklärt sich wohl, daß B2 und B3
28
einen grammatisch nicht hingehörigen Punkt vor Il setzen. Denn B1: Il est fait exception ( kein
29
Zeichen vor großgeschriebenem Il) ist eindeutig abhängig vom Satzbau S. [179, 12–18] : Ce qui
30
rend… aucunement douteux est que, par un Traité… estant porté que…, il est fait
31
exception… usf. Indem est wegfällt, wird diese Beziehung unklar und deshalb ab B2 ein zweiter
32
Hauptsatz geschrieben, der den ersten unvollständig läßt. – Inhaltlich ist der ganze Absatz Ce qui
33
rend – du Comté ( S. [179, 12–20] ) abhängig vom vorangehenden Satzteil et la mouvance
34
– possesseurs ( S. [179, 9–11] ) .
Il fait exception
19
du ressort et de la souveraineté des Comtéz d’Artois, Charolois, et Seigneu-
20
rie de Noyers,

35
20 et souveraineté] So B1 – B3 statt richtig: et de la souveraineté.
et non du ressort et souveraineté du Comté.

21

36
21 Milan] Überschrift in B1 von Ri.
Milan

42
Der Abschnitt über Mailand entspricht im Gedankengang dem ausführlicheren Gutachten in
43
Mémoires et instructions S. 163–167, Négociations secrètes I S. 32. Einige
44
Anklänge im Wortlaut lassen auf unmittelbare Benutzung schließen.

22
Les droicts de la France sur le Duché de Milan sont si clairs en leur
23
origine qu’ils ne peuvent estre disputez, veu que le contract de mariage de
24
Valentine, fille du Duc Galéasse, laquelle espousa le fils du Roy Charles 5. e,
25
porte en termes exprès qu’elle héritera dudit Duché, ses deux frères venans
26
à mourir

37
26 sans héritiers] In B2 vom Schreiber ausgelassen, von Charp wieder ergänzt.
sans héritiers, ainsy qu’il arriva

45
Gian Galeazzo Visconti, Herzog von Mailand (1385–1402), verheiratete seine einzige Tochter
46
Valentina mit Ludwig von Valois, Sohn König Karls V. von Frankreich.
.

[p. 180] [scan. 214]


1
L’investiture que Louis 12. receut dudit Duché par l’Empereur Maxi-
2
milian

30
Die Belehnung Ludwigs XII. mit Mailand durch Kaiser Maximilian I. im Jahre 1505 war nur
31
eine Episode in der Politik des Kaisers. Frankreich behauptete das Herzogtum mit einer kurzen
32
Unterbrechung bis zum Jahre 1521, verlor es dann an Kaiser Karl V. und mußte im Frieden von
33
Madrid 1526 und in späteren Verträgen (vgl. S. [171, 37–38] und S. [165, 38–39] ) ausdrücklich
34
darauf Verzicht leisten.
fait voir que ce droict estoit indubitable, et

20
2 c’est] So nach B1; B2 und B3 irrtümlich: s’est.
c’est se mocquer que
3
de mettre en jeu les prétentions de François Sforce en vertu d’une sœur
4
batarde de Valentine qui clairement n’y avoit aucun droict

35
Der Condottiere Francesco Sforza heiratete Bianca, eine uneheliche Tochter des letzten Visconti
36
Filippo Maria, erlangte nach dessen Tode 1450 das Herzogtum Mailand, das den Sforza bis zur
37
Absetzung und Gefangennahme des Lodovico il Moro durch die Franzosen im Jahre 1500 verblieb.
.

5
La prétention des Espagnols n’a autre fondement

21
5 apparent] Textzusatz Ri in B1.
apparent que la
6
renonciation que fit François 1. r au Traitté de Madrid

38
Friede von Madrid 1526 (vgl. S. [171, 37–38] ), Artikel 8.
dudit Duché de
7
Milan conjointement avec celles du Royaume de Naples, de la Souveraineté
8
de Flandres, et du Duché de Bourgogne.

22
8–13 Mais cevalables] Zusatz Ri in B1, auf dem unteren Rand des Blattes; die
23
Worte sur le dict Duche ( S. [180, 9–10] ) sind darin nachträglich zugesetzt.
Mais ce qui est porté au
9
Traicté de Crespy que les droicts de la France sur ledit
10
Duché demeurent au Roy François au cas que le mariage
11
stipulé

24
11 entre ***] Lücke im Zusatz Ri in B1 ( vgl. S. [180, 22] ) wie auch in B2 und B3.
entre *** ne se

25
11 face] Schreibweise ab B2; im Zusatz Ri in B1 ( vgl. S. [180, 22] ) : fasse.
face pas

39
Der Friede von Crépy 1544 (vgl. S. [165, 39] ) sah die Heirat des Herzogs Karl von Orléans, des
40
Sohnes Franz’ I., mit Maria, der Tochter Karls V., vor, wogegen Frankreich auf Mailand
41
verzichten sollte. Das Zustandekommen der Heirat war ausdrückliche Bedingung für den Verzicht.
, justifie bien que l’Empereur
12
Charles quint ne tenoit

26
12 pas ces] Im Zusatz Ri in B1 ( vgl. S. [180, 22] ) : pas ses; B2 läßt pas aus; Charp
27
fügt es wieder hinzu und verändert gleichzeitig ses zu ces.
pas ces premières renonciations

13
valables.

28
13 Aussy peut – raisonnable] Korr. Charp in B2 statt B1 und B2 ursprünglich: A
29
cela on respond.
Aussy peut on dire avec fondement raisonnable que lesdites
14
renonciations de Cambray et de Madrid ont esté forcées, et que celles des
15
autres Traittéz subséquents n’est [!] qu’une suite d’un acte vicieux.

16

23
[180,16] Naples] Überschrift in B1 von Ri.
Naples

42
Der folgende Abschnitt beruht wahrscheinlich, wie inhaltliche Berührungen und wörtliche Anklänge
43
zeigen, auf Mémoires et instructions S. 167–175, Négociations secrètes I S. 33f.

17
Les droicts de la France sur la Couronne de Naples

24
[180,17] viennent] Korr. 〈Charp〉 in B2 statt – von Les droicts ( S. [180, 17] ) abhängig –
25
irrtümlich in B1 und B2 ursprünglich: vient.
viennent de la Maison
18
d’Anjou

44
Karl von Anjou, Bruder König Ludwigs IX., des Heiligen, wurde 1265 vom Papst mit dem
45
staufischen Besitz in Unteritalien belehnt und begründete die Anjouherrschaft im Königreich
46
Neapel-Sizilien.
et

26
[180,18] sont si clairs] Korr. Charp in B2 statt B1 und B2 ursprünglich: est si clair; im
27
weiteren bleibt der falsche Singular, abhängig von Les droicts ( S. [180, 17] ) aber stehen; vgl. S. 180,
28
18 und [181, 1] : le.
sont si clairs que les Roys d’Espagne n’ont pas pensé le [!]
19
pouvoir asseurer que par la renonciation du Traitté de Madrid.

[p. 181] [scan. 215]


1
Pour le [!] justifier il faut sçavoir que dès l’an 1265 Clément 4. e donna
2
l’investiture de cet Estat au Duc d’Anjou, cadet de S t Louis, dont les suc-
3
cesseurs en ont jouy paisiblement plus de cent ans.

4
Depuis deux Reynes de Naples, toutes deux nominées Jeanne, ont tous-
5
jours adopté des Princes de la Maison d’Anjou

32
Die Herrschaft der älteren Anjou dauerte im Königreich Neapel bis 1382. Die letzte Königin
33
aus diesem Hause, Johanna I., adoptierte 1380 den Bruder Karls V. von Frankreich, Ludwig I.
34
von Anjou, Stammvater der jüngeren französischen Linie der Anjou, der aber von Karl von Du-
35
razzo (aus der ungarischen Linie der Anjou) verdrängt wurde. Karls Tochter Johanna II. setzte
36
erst Alfons V. von Aragon-Sizilien zu ihrem Nachfolger in Neapel ein, widerrief aber später
37
diesen Akt und bestimmte 1423 Ludwig III. aus der französischen Linie der Anjou zum Thron-
38
folger. Aus den beiden genannten Adoptionen folgerte Karl VIII. für sich ein doppeltes Erb-
39
recht kraft Devolution, das er durch seinen Feldzug nach Italien 1494/95 geltend machen wollte.
, par le moyen desquels
6
ladite Couronne fut dévolue à Louis 11. et après luy à Charles 8. qui, après
7
avoir conquis ce Royaume qui luy appartenoit, en fut chassé par Ferdinand,
8
Roy de Castille, lequel toutesfois trouva tant de justice aux droicts de
9
Charles 8. qu’il commença un Traitté avec luy qui ne fut terminé que sous
10
Louis 12., par lequel l’Estat de Naples fut partagé en deux

40
Vgl. S. [63, 40–43] .
.

11
En suite de cet accord ils chassèrent tous deux par armes communes
12
Frédéric, usurpateur qui les troubloit en leur partage, ce qui ne fut pas
13
plustost fait que Ferdinand viola sa foy et s’empara du Royaume de Naples
14
par Gonsalve, son Lieutenant général

41
Gonzalo ist der Feldherr Ferdinands, der 1503 die Franzosen aus Neapel vertrieb.
.

15
Ferdinand jugeant sa possession injuste propose un mariage à Louis 12. de
16
Germaine de Foix, sa niepce

42
Ferdinand von Aragon heiratete im August 1505 Germaine de Foix, eine Nichte König Lud-
43
wigs XI. von Frankreich.
; moiennant ce mariage le Roy Louis cedda les
17
droicts du Royaume de Naples à Ferdinand, à la charge de reversion en cas
18
de manquement d’enfans.

19
Ladite

29
19 Germaine] Textzusatz Charp in B1.
Germaine de Foix estant

30
19 décédée] Korr. 〈Charp〉 in B1 statt B1 ursprünglich: ceddée.
décédée sans enfans

44
Aus der Ehe Ferdinands mit Germaine ging 1509 ein Sohn hervor, der aber unmittelbar nach
45
der Geburt starb.
, Ferdinand man-
20
quant d’héritiers manqua de foy tout ensemble, ce qui

31
20 a] Erst ab B2, fortlaufender Text.
a fait voir clairement
21
que la possession en laquelle sont les Espagnolz du Royaume de Naples
22
est manifestement injuste, et que leur droict ne peut estre coloré que par la

[p. 182] [scan. 216]


1
renonciation de nos Roys

14
1 qui ne peut – valable] So B3; B1 und B2: qui ne peuvent estre estimées valab-
15
les; demnach wurde das vorangehende la renonciation in Verbindung mit de nos Roys pluralisch
16
verstanden.
qui ne peut estre estimé[e] valable, puis que l’
2
origine est

17
2 vicieuse] Hier endet die Handschrift B1; vgl. Vorbemerkung zu B1 S. [160, 7–12] .
vicieuse. |

3
B2

18
3 De tout] Hier beginnt der erstmals in B2 enthaltene zusammenfassende und betrachtende
19
Schlußteil, von dem der erste Entwurf fehlt; vgl. Vorbemerkung zu B2 S. [160, 19–26] .
20
Voraus geht in B2 eine leere Verso-Seite (recto der letzte Absatz über Neapel, S. [181, 19]
21
[182, 2] ). Am Kopf dieser Seite von der Hand Charp das Lemma Sicile, daneben auf dem Rand
22
von Ri: Faut laisser trois pages blanches. Dieser Anweisung hat man entsprochen,
23
denn hinter der Verso-Seite befindet sich der Rest eines später herausgeschnittenen Blattes

46
Für den geplanten, aber nicht ausgeführten Abschnitt über Sizilien lag als Material die
47
in Mémoires et instructions S. 180–196, Négociations secrètes I S. 34–37
48
gedruckte Ausarbeitung bereit.
.

24
Betrachtet man daraufhin B1, das mit dem Abschnitt Neapel schließt, so fallen am Schluß
25
der Handschrift die Reste von zwei herausgeschnittenen Blättern auf. Möglicherweise waren schon
26
hier Seiten für den nicht ausgeführten Abschnitt Sizilien, vielleicht auch mit der betr. Überschrift,
27
vorgesehen. Es ist dazu anzumerken, daß man in den Aktenbänden AE , Corresp. pol. Alle-
28
magne
irgendwann sehr viele Blätter herausgeschnitten hat, die nicht immer ganz leer waren,
29
sondern, wie Schriftreste zeigen, Kanzleivermerke und andere Notizen trugen.

30
B3 ( BN) hat den Sachverhalt getreu bewahrt: die Überschrift Sicile am Kopf einer neuen Seite
31
hinter dem Abschnitt Neapel und darauf drei leere Seiten. Die anweisenden Worte Richelieus fehlen.
32
Der Abschnitt Sizilien blieb aber auch hier unausgeführt.
De tout ce que dessus il paroist qu’on peut faire trois classes différentes
4
des droicts du Roy

43
Eine solche Klassifikation der königlichen Rechte findet sich in den Mémoires et instructions
44
nicht; hier beginnt, wie es scheint, Richelieus grundsätzliche Überlegung, mit der er die Schluß-
45
folgerungen aus den ihm vorliegenden Gutachten zieht.
.

5
La première de ceux desquels il n’y a point de renonciation, comme sont
6
ceux du Royaume de Navarre.

7
La seconde de ceux auxquels nos Roys ont renoncé, mais par des Traictéz
8
dont les conditions ont esté si manifestement violées qu’il faudroit estre
9
aveugle pour ne voir pas que les renonciations

33
9 qui y sont faites] Korr. eines Kanzlisten in B2 statt B2 ursprünglich: comprises èsdits
34
Traittéz. Die Korr. ist von demselben Kanzlisten ausgeführt, von dem in B1 der S. [171, 19–22]
35
beschriebene Einlegezettel und der Abschnitt Comté de Bourgogne ( vgl. S. [178, 16–22] ) stammen.
36
Im weiteren folgen mehrere Korrekturen von seiner Hand.
qui y sont faites demeurent
10
aussy nules de droict que lesdits Traittéz

37
10 ont esté deffect] So B3; B2 ursprünglich ( und zwar parallel zum vorangehenden aussy
38
nules de droict que lesdits Traittéz; S. [182, 10] ) : ont esté nuls d’effect. Von der Hand
39
des 〈Kanzlisten〉 ( vgl. S. [182, 33–36] ) wurde ( bezogen auf das vorangehende nules) ont zu l’ont
40
ergänzt und nuls gestrichen. B3 läßt l’ aus und schreibt deffect, womit sich der Sinn verändert.
ont esté deffect[s].

11
En cette classe pourroient estre mis divers droicts de la Couronne, mais
12
pour n’y rien mettre qui puisse estre contesté avec apparence de raison,
13
j’y réduiray seulement les droicts sur les Comtéz de Roussillon et de Cer-

[p. 183] [scan. 217]


1
dagne auxquels les Espagnolz ne peuvent prétendre aucun droict que par
2
les deux Traittéz faits entre Ferdinand et les Roys Charles 8. et Louis 12.,
3
lesquels deux Traictéz ont esté si notoirement violéz qu’on ne peut douter
4
de leur nulité

40
Die oben beim Abschnitt über Roussillon erwähnten Verträge von Barcelona und Granada (vgl.
41
S. [167, 44–45] und S. [168, 47] ).
.

5
La 3. e classe contiendra les droicts auxquels

25
5 nos] Korr. des Kanzlisten ( vgl. S. [182, 33–36] ) in B2 statt B2 ursprünglich: les.
nos Roys ont renoncé par
6
divers Traittéz qui sont non seulement nuls pour n’avoir pas esté fidèlement
7
exécutéz de la part des Espagnolz, mais en outre pour n’avoir pas esté faits
8
avec la liberté requise et nécessaire à la validité des

26
8 conventions] Korr. des Kanzlisten ( vgl. S. [182, 33–36] ) in B2 statt B2 ursprünglich:
27
Traittéz.
conventions de telle
9
nature, où il s’agit de l’aliénation des droicts des Couronnes qui sont
10
senséz par beaucoup de jurisconsultes inaliénables

42
Das bezieht sich insbesondere auf die Verträge von Madrid 1526 (vgl. S. [171, 37–38] ) und
43
Cambrai 1529 (vgl. S. [165, 38–39] ), die wegen der Gefangenschaft Franz’ I. bzw. seiner Söhne
44
als Zwangsverträge betrachtet werden. Zur Unveräußerlichkeit der Kronrechte vgl. S. 166,
45
42–48, [177, 34–38] und [187, 39–43] .
.

11
Tels droicts sont ceux qu’a la Couronne sur la Souveraineté de la Flandre,
12
de Brabant, et d’Artois, tels ceux que nous avons sur Hesdin, Naples,
13

41
13 réduiray] Korr. des Kanzlisten (vgl. S. [182, 33–36] ) in B2 statt B2 ursprünglich:
42
inséreray. Im übrigen weist der Gebrauch der ersten Person Singularis an dieser Stelle auf das
22
persönliche Diktat oder die eigene Niederschrift Richelieus hin, womit gleichzeitig deutlich ist, daß
23
die Reinschrift dieser Schlußbetrachtung in B2 auf ein nicht bekanntgewordenes Konzept zurück-
24
geht (vgl. Vorbemerkung zu B2 S. [160, 19–26] und S. [83, 36–39] ).
Milan, Sicile.

14

28
14 Cinq Traittéz] Randnotiz Ri in B2, nach B3 übernommen; Orthographie B2:

29
Traicte de Madrid fut faict En lan 1526.

30
Celuy de Cambray En lan 1529.

31
Celuy de Crespi En lan 1544.

32
Celuy de Casteau [ B3: en] Cambresis en lan *** [ Lücke in B2 und B3].

33
Celuy de Veruins En lan *** [ Lücke in B2 und B3].
Cinq Traittéz peuvent estre estiméz

34
14 nous priver desdits] Korr. des Kanzlisten ( vgl. S. [182, 33–36] ) in B2 statt B2 ursprüng-
35
lich
: ruiner lesdits.
nous priver desdits droicts, ceux de
15
Madrid, de Cambray, de Crespy, de Cateau en Cambrésis, et de Vervins ,
16
mais quiconque sera despouillé de passion verra clairement que les renon-
17
ciations faites

36
17 en iceux] Korr. des Kanzlisten ( vgl. S. [182, 33–36] ) in B2 statt B2 ursprünglich: aux-
37
dits Traittéz.
en iceux ne peuvent préjudicier aux droicts de la Couronne,
18
bien qu’elles

38
18–19 semblent – auparavant] Korr. des Kanzlisten ( vgl. S. [182, 33–36] ) in B2 statt
39
B2 ursprünglich: soient capables de les couvrir de quelques ombres.
semblent les affoiblir et les rendre moins clairs qu’ils n’estoient
19
auparavant.

20
La prison du Roy François 1. r justifie clairement que le Traicté qu’il a
21
fait à Madrid, estant en cet estat, ne peut estre censé valable .

[p. 184] [scan. 218]


1
La détention de Mess rs ses enfans qui estoient en ostage en Espagne

44
Im Frieden von Madrid 1526 mußte Franz I. seine beiden Söhne als Geiseln stellen, um selbst
45
frei zu kommen. Sie wurden erst durch den Frieden von Cambrai 1529 wieder frei.

2
avec les principaux Seigneurs du Royaume

11
2 pendant – Cambray] Texteinschub des Kanzlisten ( vgl. S. [182, 33–36] ) in B2.
pendant le Traicté de Cambray
3
montre évidemment que ce 2. ond Traitté ne peut estre censé avoir plus de
4
force que le premier.

5

12
5–10 Charles – gehenne] Marginaleinschub des Kanzlisten ( vgl. S. [182, 33–36] ) in B2.
13
Dafür hatte B2 ursprünglich:

14
Lors que le Traitté de Crespy fut fait, l’estat auquel estoit la France, ataquée d’un costé
15
par Charles quint qui estoit à chasteau Thierry avec 60 mil hommes, et de l’autre par
16
Henry 8. e, Roy d’Angleterre, qui estoit à Boulogne avec 30 mil, lesquels Princes
17
avoient tant de confiance en leurs forces qu’ils avoient fait entre eux un partage de la
18
France, fait paroistre que le Roy François ne parle audit Traitté que comme un homme qui
19
est à la gehenne.
Charles quint estant à Chasteau Tierry avec

20
5–6 une armée de 60 mil hommes] Korr. des Kanzlisten bzw. Ri im Marginalein-
21
schub
des Kanzlisten in B2 ( vgl. S. [184, 12–19] ) statt darin zuerst, dann gestrichen: 60 mil
22
hommes ( so auch die ursprüngliche Fassung des Passus, vgl. S. [184, 15] ) . Das von dieser Korr.,
23
bzw. von une armée abhängige une de ( S. [184, 7] ) steht bereits im laufenden Text.
une armée de 60 mil hom-
6
mes
,

24
6 lors que le Traitté de Crespy fut fait] Im Marginaleinschub des Kanzlisten in B2 ( vgl.
25
S. [184, 12–19] ) ursprünglich an späterer Stelle im laufenden Text ( vgl. S. [184, 32–33] bzw.
26
31–41) , dort gestrichen und von dem Kanzlisten hier nachträglich zugesetzt.
lors que le Traitté de Crespy fut fait, et le Roy Henry 8. d’Angleterre
7
à Boulogne avec une de 30,

27
7 le dessein – ces deux Princes] Korr. bzw. Zusatz Ri im Marginaleinschub des Kanz-
28
listen
in B2 ( vgl. S. [184, 12–19] ) statt darin ursprünglich nur: avec dessein.
le dessein qu’avoient ces deux Princes de
8
partager la France selon

29
8 le project und desjà formé] Korrekturen Ri im Marginaleinschub des Kanzlisten in
30
B2 ( vgl. S. [184, 12–19] ) statt darin ursprünglich: la division und faicte.
le project qu’ils en avoient des jà formé entre
9
eux

46
In dem geheimen Bündnisvertrag zwischen Karl V. und König Heinrich VIII. von England vom
47
11. Februar 1543 erhoben beide ihre alten Ansprüche auf große Teile Frankreichs; doch bestand
48
wohl kaum die ernsthafte Absicht, Frankreich aufzuteilen; vgl. L. Ranke IV S. 249f. Eine
49
akute Gefahr bestand im Augenblick des Friedensschlusses überhaupt nicht; Heinrich leistete
50
dem Kaiser keinerlei militärische Hilfe, und Karl schloß den Frieden ohne Heinrichs Zustimmung.
,

31
9 justifie clairement] Korr. Ri im Marginaleinschub des Kanzlisten in B2 ( vgl. S. 184,
32
12–19) statt des ursprünglich darin enthaltenen, gestrichenen Ansatzes: lorsque le Traitté
33
de Crépy fut fait, il n’y a personne qui ne soit capable de reconoistre que le mauvais
34
estat du Royaume. Dieser Ansatz erinnert inhaltlich an den Anfang der ersten Fassung des
35
Passus in B2 ( vgl. den Text S. [184, 14] ) . Grammatisch ist er aus dem ursprünglichen Satzbau des
36
Marginaleinschubs verständlich ( rekonstruierbar nach S. [184, 5–9] und 20–30 ) : Charles quint
37
estant à… et le Roy Henry 8…. à…, avec dessein de partager la France selon la
38
division… faicte…, lorsque le Traitté de Crépy fut fait, il n’y a personne qui… usf.
39
Unter dem gestrichenen Ansatz, dessen erster Teil: lorsque – fait an eine frühere Stelle gebracht
40
wurde ( vgl. S. [184, 24–26] ) , setzte der Kanzlist, an die beiden Korrekturworte Ri anschließend,
41
neu an: que le Roy ( vgl. S. [184, 9] ) .
justifie clairement que le Roy François ne parle en ce Traitté que
10
comme un homme qui

42
10 estoit] So B3; B2 ursprünglich und Marginaleinschub des Kanzlisten in B2 (vgl. S. 184,
43
12–19): est.
estoit à la gehenne.

[p. 185] [scan. 219]


1
Le Conestable et le Mareschal de S t André qui firent le Traitté de
2
Cateau en Cambrésis estans intéresséz en iceluy par la liberté qu’il leur
3
acquerroit

42
Bei den Friedensverhandlungen in Cateau-Cambrésis 1559 wirkten als französische Unterhändler
43
der Konnetabel von Montmorency und der Marschall de St.-André mit, die spanische Kriegs-
44
gefangene und für die Dauer der Verhandlungen auf Ehrenwort beurlaubt waren.
,

25
3–4 il se trouvera – requise] Marginaleinschub des Kanzlisten ( vgl. S. [182, 33–36] )
26
in B2 mit einem ersten, dann gestrichenen marginalen Ansatz: nos Ennemis propres; statt dessen
27
hatte B2 ursprünglich: [ zu ergänzen wohl cela] oste tout lieu de penser que ce Traitté ait eu
28
celle [ auf liberté S. [185, 2] bezogen ] qui estoit requise.
il se trouvera peu de gens qui veuillent soustenir que ce Traitté
4
ait eu la liberté qui estoit requise pour valider l’aliénation d’une

29
4 notable] Textzusatz des Kanzlisten ( vgl. S. [182, 33–36] ) in B2.
notable
5
partie des Estats

30
5 qui sont attachéz] Textzusatz bzw. Korr. des Kanzlisten ( vgl. S. [182, 33–36] ) in B2
31
statt B2 ursprünglich: attachée ( auf partie bezogen statt jetzt auf Estats).
qui sont attachéz à une Couronne.

6
Si l’on dit que le Traitté de Vervins fait par Henry le Grand confirme la
7
renonciation des droicts de la troisième classe, je responds qu’en matière
8
d’Estats on ne peut estimer que de nouveaux Traittéz puissent en valider
9
un qui est vicieux de sa nature et qui blesse les loix fondamentales de l’
10
Estat. Et partant, quelque ratification qui ait esté faite à Vervins des cessions
11
accordées par le Traitté de Madrid

32
11 et autres] Korr. des Kanzlisten ( vgl. S. [182, 33–36] ) in B2 statt B2 ursprünglich,
33
dann gestrichen: et [et fehlte zunächst, von dem Kanzlisten nachträglich zugefügt] par les autres
34
Traittéz.
et autres subséquents, on ne peut la
12
tirer à conséquence au préjudice des droicts de l’Estat, parce que la violence
13
manifeste du premier laisse une raisonnable présomption de force aux autres,
14
qui

35
14 doivent estre] Korr. des Kanzlisten ( vgl. S. [182, 33–36] ) in B2 statt B2 ursprünglich:
36
sont.
doivent estre censéz non libres, à cause que le premier a mis les affaires
15
en si mauvais estat qu’on n’a pas la liberté de faire ce qu’il faut pour s’en tirer.

16
Je sçay bien que Mess rs du Parlement tiennent pour maxime inviolable
17
et maxime de pareille nature et de mesme force que la Loy Salique, que les
18
droicts de la Couronne sont inaliénables

45
Vgl. S. [166, 42–48] , [177, 34–38] und [187, 39–43] . – Die sog. Loi Salique, die die männ-
46
liche Thronfolge in Frankreich regelte, galt als das wichtigste Grundgesetz des Königreiches.
.

19
Mais voiant que, si leur supposition est véritable, le Royaume est privé
20
de tout moyen de faire aucun Traicté en quelque occasion que ce puisse
21
estre, ce dont il pourroit arriver beaucoup d’inconvéniens,

37
21–24 j’ay – je dis] Hier dringt die erste Person Singularis, also Richelieus Diktat
38
oder Feder, besonders hervor, was auf ein nicht bekanntgewordenes Konzept der Schlußbe-
39
trachtung schließen läßt (vgl. Vorbemerkung zu B2 S. [160, 19–26] und S. [83, 36–39] ).
j’ay de la peine
22
à me vouloir prévaloir de cette raison; reconoissant ce pendant que de tout
23
temps leur créance a esté receue en France, je penserois pécher contre les
24
intérests publics, si

40
24 je dis] Korr. des Kanzlisten ( vgl. S. [182, 33–36] ) in B2 statt B2 ursprünglich: j’estime.
je la révoquois en doute. Mais je dis qu’elle ne doit

41
24 pas] Textzusatz des Kanzlisten ( vgl. S. [182, 33–36] ) in B2.
pas

[p. 186] [scan. 220]


1
estre entendue à la rigueur, ains avec tempéramment, ce qui se fera, si l’on
2
reconoist qu’elle n’oste pas absolument la liberté d’aliéner des droicts de la
3
Couronne, mais empesche seulement qu’on ne le puisse faire que pour des
4
sujects

25
4 si importants] B2 ursprünglich: du tout nécessaires. Ri korrigierte du tout im Zu-
26
sammenhang
seines Texteinschubes, der S. [186, 30–31] ausgewiesen ist, zu si, ließ aber nécessaires
27
stehen, obwohl es sich in seinem Texteinschub wenige Worte darauf – allerdings auf einer neuen
28
Seite – wiederholte ( vgl. S. [186, 4–5] ) . Der Kanzlist ( vgl. S. [182, 33–36] ) ersetzte dann das
29
erste nécessaires durch importants.
si importants à l’Estat

30
4–16 qu’ils soient – du Palais] Texteinschub Ri in B2 bis Entiere Ruine ( S.
31
186, 5) ; dann Marginaleinschub in B2, von Ri mit En quoy eingeleitet ( S. [186, 6] ) und im
32
weiteren von der Hand des Kanzlisten ( vgl. S. [182, 33–36] ) .

33
Statt dieser Einschübe hatte B2 ursprünglich: lors qu’il est question de le garantir par ce
34
moyen de ruine, et par des formes convenables à un faict de telle importance qui requiert
35
l’assemblée et le consentement des Estats. Et [ Korr. des Kanzlisten für En tel cas] quoy
36
qu’on puisse aliéner ainsy [ainsy Zusatz des Kanzlisten] les droicts de la Couronne, ils ne
37
lairront pas d’estre censéz et devoir estre dits inaliénables; Anschluß an S. [186, 16] :
38
en ce que la Couronne.
qu’ils soient absolument nécessai-
5
res
pour

39
5 le] So B3; im Textzusatz Ri in B2 ( vgl. S. [186, 30–31] ) : les, damit offenbar auf su-
40
jects ( S. [186, 4] ) bezogen; B2 ursprünglich bezieht aber wie B3 mit le auf Estat ( vgl. S. 186,
41
30–38 bzw. den Text S. [186, 4] und 33 ) , was die Stelle eindeutiger macht.
le garentir d’une entière ruine

43
Vgl. S. [177, 34–38] .
.

6
En quoy il est à remarquer qu’il y a grande différence entre ce qui
7
touche l’intérest des Roys et ce qui concerne ceux de l’Estat. La personne
8
des Roys peut estre rédimée par argent provenant des revenus de l’Estat;
9
les sujects du Royaume doivent se saigner en telles occurrences. Mais
10
l’Estat ne peut estre démembré que pour luy mesme, encore faut-il en user
11
ainsy par les formes convenables; comme les chirurgiens ne couppent
12
jamais le bras

42
12 d’une personne] So B3; B2: d’un homme.
d’une personne pour luy sauver la vie sans une consultation
13
des plus expers de leur mestier, on ne peut valablement résoudre le démem-
14
brement de quelque pièce de l’Estat sans l’assemblée des Estats. En ce cas
15
ce qui sera ainsy valablement aliéné ne lairra pas d’estre censé inaliénable,
16
selon la vraie intelligence de la maxime du Palais

44
Bezeichnung für das Parlament von Paris, nach seinem Sitz, dem Palais de Justice.
en ce que la Couronne
17
ne perd jamais le droict de les racquerrir, si ceux à qui on les a transportés
18
n’observent pas les conditions auxquelles ils ont esté cédéz, ou donnent
19
quelque autre suject légitime de ce faire.

20
Comme les grandes donations sont rendues nulles par une manifeste et
21
notable ingratitude, les cessions faites de quelque dépendance du Royaume
22
pour acquérir le repos de tout le reste sont rendues nulles par l’injustice
23
d’une guerre intentée par ceux à qui on a fait les susdites cessions, leur
24
méconoissance du tout contraire aux Traictéz faits avec eux ouvre la porte

[p. 187] [scan. 221]


1
pour rentrer en la possession de ce dont on s’estoit despouillé pour acquérir
2
leur amitié et le repos

32
Widerruf von Schenkungen bei grobem Undank: Sciendum tarnen est, quod, etsi plenissimae
33
sint donationes, tarnen si ingrati existant homines, in quos beneficium collatum est,
34
donatoribus per nostram constitutionem licentiam praestavimus certis ex causis eas
35
revocare (P. Krueger I S. 15 = Institutionen 2, 7, 2). – Ein charakteristisches Beispiel für
36
die Anwendung zivilrechtlicher Grundsätze auf das Völkerrecht; vgl. die ganz ähnliche Argu-
37
mentation
bei der Begründung des französischen Anspruches auf Pinerolo in Richelieu, Mé-
38
moires
VIII S. 208.
.

3
Et c’est en cette considération que nous pouvons à juste tiltre rentrer en
4
ce que nous avons cédé à la Maison d’Austriche en diverses occasions, veu
5
qu’au lieu d’en recevoir de l’amitié, plus nous nous sommes affoiblis en
6
l’augmentant, plus nous a-t-elle fait la guerre pour nous opprimer.

7
En suite de tout ce que dessus, le grand nombre des droicts que la France
8
a sur divers Estats injustement possédéz par l’Espagne, l’importance d’
9
iceux et leur évidence font

29
9 qu’il est] So nach B2; B3 irrtümlich: qui est.
qu’il n’y a personne qui ne voie qu’il est impos-
10
sible que ceux qui nous en privent nous peussent donner des récompenses
11
égales à ce qui nous appartient légitimement, ce qui fait que,

30
11–12 quand mcsme on supposeroit] Korr. des Kanzlisten ( vgl. S. [182, 33–36] ) in B2
31
statt B2 ursprünglich: supposé mesme.
quand mesme
12
on supposeroit qu’un Roy puisse renoncer aux deppendances de sa Cou-
13
ronne, on ne le sçauroit faire au faict dont il s’agit, veu qu’il n’y a personne
14
qui estime que les Monarques puissent avoir cette liberté et cette puissance,
15
si ce n’est à l’avantage de l’Estat qui ne se trouveroit pas en ce cas

39
Daß der Monarch auf Kronrechte und Teile der Domäne nur zum Vorteil des Staates verzichten
40
dürfe, wird aus den Bestimmungen des Ediktes von Moulins (vgl. S. [166, 42–48] ) wie überhaupt
41
aus dem Grundsatz gefolgert, daß der König nicht Eigentümer, sondern nur Verwalter und Nutz-
42
nießer des Krongutes ist. Veräußerungen (außer in den S. [177, 34–38] genannten Fällen) durch
43
den König galten daher als rechtswidrig und für den Nachfolger nicht bindend.
.

16
J’ajoute que l’orgueil des Espagnols les fera plustost résoudre à une
17
guerre perpétuelle qu’à consentir à rien donner en eschange de ce qu’ils
18
pensent posséder avec le tiltre coloré des renonciations de nos Roys. Il est
19
hors d’apparence de penser à un tel genre de Traicté.

20
Et partant, supposé qu’on veuille faire la Paix, comme on le veut, sincè-
21
rement, le meilleur party qu’on puisse prendre est de ne confirmer ny dés-
22
approuver dans le Traitté qui se fera les renonciations faites aux Traictéz
23
précédens, mais laisser les choses en l’estat où elles sont.

24
Quant aux droicts de la Navarre, il faut par nécessité ou la ravoir par le
25
Traitté, ce qui n’est pas à espérer, ou en réserver le droict, ainsy qu’il a
26
esté fait par le Traitté de Vervins.

27
Pour les Comtéz de Roussillon et de Cerdagne, si nous en sommes en
28
possession

44
Hieraus äußerster terminus ante quem für das Memoire; vgl. Einleitung S. [12, 5–11] , 38–41.
quand le Traicté de Paix se concluera, le tiltre d’une nouvelle

[p. 188] [scan. 222]


1
conqueste validera nos anciens droicts, et la justice en laquelle ils sont
2
fondéz rendra ce nouvel acquest légitime

42
Da Frankreichs Rechte auf Roussillon und Cerdagne (wie Richelieu oben nachgewiesen zu haben
43
meint) nicht erloschen sind, ist der Feldzug zur Rückeroberung dieser Gebiete ein bellum justum
44
und die daraus sich ergebende Annexion rechtmäßig.
.

3
Pour conclusion j’estime qu’il vaut mieux faire la Paix à moindres condi-
4
tions, en réservant les droicts sur la Navarre sans renoncer de nouveau aux
5
autres, que de la faire à des conditions plus avantageuses, renonceant à
6
tous les susdits droicts;

23
6–17 et c’est chose certaine – chose possible] In diesem Passus findet der zweite Teil der
24
ursprünglichen Einleitung in B1, die von der Hand Charp durch eine kürzere ersetzt worden war,
25
Verwendung (vgl. S. [162, 21–44] bzw. ab S. [161, 26] ). Trotz wörtlicher Anklänge hat sich der
26
Akzent inhaltlich aber verändert, d. h. die Schlußbetrachtung richtet sich S. [188, 3–6] , 17–20 gegen
27
jede Aufgabe von Rechtsansprüchen, während die ursprüngliche Einleitung die Möglichkeit dazu
28
offengelassen hatte.
et c’est chose certaine que, quand mesme un Traitté
7
portant cession des susdits droicts seroit avantageux à la France, il ne
8
lairroit pas de ruiner de réputation ceux qui l’aurroient fait ou conseillé,
9
qui

29
9 en] So B3; en fehlt in B2.
en seroient indubitablement condamnéz par la postérité qui balance
10
d’ordinaire si peu équitablement ce qui a esté fait par le passé, ou pour n’en
11
pénétrer pas les motifs, ou à cause de la propension naturelle qu’ont tous les
12
hommes à improuver ce qu’ils n’ont pas fait, qu’il seroit impossible d’en
13
éviter la censure.

14
Comme en tel cas le préjudice seroit seulement particulier et l’utilité
15
publique, la raison qui oblige tout bon citoyen à postposer son intérest à
16
celuy de l’Estat ne m’empescheroit pas de conseiller de faire un Traicté
17
de pareille nature, si c’estoit chose possible. Mais sçachant bien que les
18
Espagnols n’ont garde de faire

30
18 ce que – en ce cas] Marginalkorr. des Kanzlisten ( vgl. S. [182, 33–36] ) in B2 statt
31
B2 ursprünglich: un tel effort.
ce que la raison requéreroit d’eux en ce cas
19
pour establir une Paix perpétuelle, la fin à laquelle on doit tendre est de
20
conserver ses

32
20 anciens] Textzusatz Ri in B2.
anciens droicts et ce qu’on a

33
20 conquis] Hier ursprünglicher Schluß des Stückes in B2. Das Folgende ist Zusatz Ri oder
34
des Kanzlisten.
conquis en la guerre pré-
21
sente
,

38
21– [189,1] et de rendre – ne puissent] Zusatz des Kanzlisten ( vgl. S. [182, 33–36] )
39
in B2, unter dem ursprünglichen Schluß des Stückes. Der Zusatz ging anfangs weiter, wie aus
40
S. [189, 6] zu ersehen ist.
et de rendre le Traitté

41
21 qui sera fait] Textzusatz Ri in B2, im Zusatz des Kanzlisten ( vgl. S. [188, 38–40] ) .
qui sera fait si asseuré par la caution des
22
ligues

45
Hinweis auf den Gedanken einer deutschen und einer italienischen Liga zur Sicherung des Friedens,
46
mit dem sich Sektion IV der Hauptinstruktion, Nr. 5 S. 70ff., beschäftigt.
qui doivent estre faites à cette fin, que les Espagnolz qui sont en

[p. 189] [scan. 223]


1
possession de rompre aisément les Traictéz qu’ils font ne puissent

4
1–3 violer celuysur les bras] Zusatz Ri in B2, im Zusatz des Kanzlisten ( vgl.
5
S. [188, 38–40] ) , statt darin ursprünglich, nach unleserlichem, schon vorher gestrichenem Wort-
6
ansatz
: faire le mesme de celuy qui sera fait.
violer
2
celuy qui interviendra, sans que toutes les forces de la Chres-
3
tienté
leur

7
3 tombent] So B3; im Zusatz Ri in B2 ( vgl. S. [189, 4–6] ) irrtümlich: Tombe.
tombent sur les bras
.

[p. 190] [scan. 224]

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