Acta Pacis Westphalicae II A 1 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 1: 1643 - 1644 / Elfriede Merla

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Der königlich Dänische gesandter Langerman hatt mich, Crane, freytags,
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den 15. dießes, in meiner, deß graffen von Awersperg, abwesenheit heimb-
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gesucht unnd angezeigt, daß der königlichen würden in Dennemarck ercleh-
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rung wegen von der cron Franckreich anerpottenen interposition

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Vgl. nr. 192.
zwischen
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Dennemarck unnd Schweden zurückkommen und dhahin gerichtet seie,
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daß der königlichen würden auß viellen ursachen bedencklich falle, noch
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zur zeit solcher interposition zu deferiren; dan erstlich seie offenkundig,
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daß sich der Törstensohn nit allein der cron Schweden, sondern sämbtlicher
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confoederirten (warunter auch Franckreich begriffen) general schreibe, 2.
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der Frantzösischer resident baron d’Avancourt

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Charles du Bois, baron d’Avaugour (1600–1657).
mit dem Törstensohn im
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zug unnd darbey gewest, wie die armada in Holstein und Judtlandt einge-
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fallen, ihme auch iedeßmahls sein ördentliches quartier assigniren laßen unnd
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sich noch auf iegenwertige stunde darbey befinde, 3. selbiger resident dem
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Schwedischen reichßcantzler Oxenstirn wegen deß Törstensohns progress
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oder victori (wie er sie in seinem schreiben nenne) congratulirt unnd den
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Torstensohn selbst „nostre brave mareschal“ intitulirt etc. (von dern schrei-
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ben eins unns beykommende abschrifft sub nr. 1 mitgetheilt worden), zum 4.
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wehren die königlichen würden zum höchsten laedirt und spoliirt, eß aber
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auch einem jeden privato rechtens, quod spoliatus ante omnia sit restituen-
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dus; könte eß derhalben die cron Franckreich bey der cron Schweden dhahin
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richten, daß dieselbe zuforderist ihre wapfen wieder abführen unnd die
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königliche würden völlich im vohrigen standt restituiren mögte, wölten
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sich alßdan, wan sölchs vorgangen, die königliche würden der cron Franck-
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reich interposition nit laßen zuwieder sein. Und berichtete der von Langer-
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man ferners, daß selbige königliche erclehrung under dato den 4. Martii
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styli veteris, aber den letzten eiusdem oder 10. dießes styli novi, unnd zwar
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gleich in gegenwart deß Frantzösischen residenten baron de Rortee, wie
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derselb ihme selbigesmahl die visita gegeben hette, einglangt seie; deme er

[p. 345] [scan. 375]


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gleich bey sölcher gelegenheit darvon parte geben, selbiger aber alßpaldt
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bey aigenen botten dhavon nacher Münster ahn die aldha anwesende Frant-
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zösische gesandten überschrieben, auch die nachricht wieder zurückerlangt
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hette, daß itzo zu Münster über dieße erclehrung zwischen denen Frantzö-
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sischen ministris consultirt würde, darbey sich auch der monsieur de Thuillieri
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befinde, welcher von dortauß nacher Dennemarck reisen und dieß werck
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ferners beforderen würde, von welchen ümbständen wir gleichergestalt
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bey aigenen botten ahn dero Kayserliche gesandten nacher Münster gestern
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überschrieben

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Kopie: RK , FrA Fasz. 92 II nr. 229 fol. 211–211’. Beilage 1 = [nr. 226,3] . Kopie: ebenda
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Fasz. 92 II fol. 219–220; Beilage 2 = nr. 226, 4. Kopie: ebenda Fasz. 92 II fol. 217–217’;
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Beilage 3 = Johann Behr an Krane, Bremen 1644 April 14. Kopie: ebenda Fasz. 92 II fol.
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214–215’; Beilage 4 = Hg. Friedrich von Holstein an Auersperg, 1644 März 31 / April 10.
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Kopie: ebenda Fasz. 92 II fol. 212.
; haben unns aber billich darbey zu beclagen, daß dem
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Frantzösischen residenten von sölcher königlichen erclehrung gleichsamb
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selbigem augenblick, wie dieselbe einkommen, unns aber allererst am fünff-
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ten thage darnach communication beschehen; unnd laßet sich fast ansehen,
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als dörffte der Langerman von der gegenseidten zu sehr eingenohmen sein.

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So ist auch gestern der dechandt zu St. Johan

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Raban Heistermann.
alhie bey unns gewest und
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erzehlt, daß er für zweyen thagen den Salvium heimgesucht unnd in discursu
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vermerckt hette, daß sich derselbe einer sonderbahren friedenßbegierde
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annehme unnd under andern ihme, dechandt, erzehltt hette, mit waß für
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großer sorgfalt er, Salvius, sopaldt ihme von der ruptur mit Dennemarck
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vorkommen, in Schweden ümb erlangung fernerer instruction unnd befehll
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geschrieben, ob ahnstatt der königlichen würden in Dennemarck die inter-
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position der rei publicae Venetae, alß welche sich hiebevorn selbst darzu
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anerbotten hette, einzuraumen

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Salvius an Axel Oxenstierna, Osnabrück 1644 Februar 18/28. Druck: APW [II C 1 nr. 124] .
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Die Antwort der Königin an Joh. Oxenstierna und Salvius vom 15./25. April (APW [II C 1 nr. 156] ) verwies auf eine voraufgegangene Weisung vom 27. Januar / 6. Februar (APW [II C 1 nr. 111] ), die erneut die Zustimmung zur venetianischen Vermittlung gegeben hatte (E.M. Wermter
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muß hier ein Irrtum unterlaufen sein: da APW [II C 1 nr. 124] das praesentatum vom April 25/
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Mai 5 trägt, kann APW [II C 1 nr. 156] entweder nicht die Antwort sein, oder aber das
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Präsentationsdatum stimmt nicht); vgl. auch APW [II C 1 nr. 160] .
. Eß scheine aber, ob wölte dem Salvio daß
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zuwartten auff die anthwort auß Schweden waß zu lang fallen, dhahero
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derselb in discurs fürgeschlagen, daß auch woll friedt könte gemacht werden,
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obschon kein interpositor darzugezogen würde, unnd die handlung enth-
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weder in loco tertio oder auch vermittels der visiten hinc inde für handt
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genohmen werden könte, mitt an den dechandt hinzugesetzter frag, ob er
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nicht lengst bey unns seie gewest unnd ethwo vernohmen hette, wohin
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wir daß werck gerichtet zu werden vermeinten. Wie aber er, dechandt, mitt
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nein geanthworttet, daß er bey unns in geraumer zeitt nit gewest seie,
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jedoch sich willich erbotten, von sölchen discursen, woferne eß der Salvius
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leiden könte, an unns zu überbringen, hette ihme der Salvius deutlich

[p. 346] [scan. 376]


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geanthworttet, ja, er könte sölchs wol leiden, doch sölte daß werck anderer-
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gestalt nitt überbringen, alß daß eß also in discursu seie fürkommen.

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Nun müßen wir dieße andeutung für eine eröffnung zur immediattractation
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halten, zumahl auch hiebevorn fast dergleichen dürch den thumbprobst
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alhie vom Salvio an mich, Crane, gebracht worden

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Vgl. [nr. 197] .
, maßen wir dhamahls
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gehorsambst referirt, dhahero wir unns allergnädigst zu bescheiden bitten,
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wie wir unns hiebey zu verhalten. Weiln auch mir, dem graffen von Awerß-
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perg, beykommendes intercipirtes schreiben sub nr. 2 von deß hern ein-
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habern deß ertzstiffts Bremen fürstliche gnaden

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Mit [S. 345 Anm. 1] erwähnter Beilage 4.
wie auch mir, Crane, ein
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schreiben von dem Dännischen gesandten Christoph von der Lippe dieße
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wochen zukommen, haben wir selbige mit seinen beylagen sub nr. 3 und 4
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hinzulegen söllen.

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