Acta Pacis Westphalicae II A 1 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 1: 1643 - 1644 / Elfriede Merla
Ewer Kayßerlichen Mayestätt allergnädigste communicationschreiben von
15., 18. und 22. erstabgewichenen monatstag Julii
Weisung vom 15. Juli = nr. 10. In einem weiteren Schreiben vom 15. Juli teilte Ferdinand III.
Auersperg mit, daß die Kgin. Anna besondere Paßbriefe für die kaiserlichen, spanischen, kur-
kölnischen und bayerischen Gesandten ausgefertigt habe. Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 46i,
Konv. b fol. 19–19’, praes. 1643 August 12 – Kopie: Giessen 203 fol. 285–286 – Druck:
Gärtner I nr. 192 S. 412–413. Beilagen zu diesem Schreiben waren: A Kgin. Anna an
Kaiserin Maria Anna, Paris 1643 Juni 30. Kopie: RK , FrA Fasz. 46i, Konv. b fol. 20–20’;
Giessen 203 fol. 288–288’ (hier als Beilage C). B Kaiserin Maria Anna an Kgin. Anna,
undatierte Kopie: RK , FrA Fasz. 46i, Konv. b fol. 22–22’; Giessen 203 fol. 287’–288.
C Ferdinand III. an Kgin. Anna, Wien 1643 Juni 1 (fehlt bei der Ausfertigung). Kopie:
Giessen 203 fol. 286–287 (hier als Beilage A) – Druck: Gärtner I nr. 119 S. 273–274.
Zum Schreiben vom 18. Juli siehe S. 28 Anm. 3, vom 22. Juli S. 27 Anm. 1.
zu den bevorstehenden allgemeinen friedenstractaten auff mich undt Isacen
Voltmayern gestelte vollmacht, instruction undt creditivschreiben an die
königliche würden zu Dennemarkh Nordtwegen) gestern zu recht aller-
gehorsambst empfangen undt darauf heut zu erlangung gewißer nachricht
von der noch übrig Dänischen undt Schwedischen gesandten ankunfft den
Dänischen gesandten alhie, den von der Lipp, die besuchung erstattet;
dabey zue anfang undt einfürung gueter correspondenz, waß zu reassump-
tion der Pfälzischen accommodationsach bey Ewer Kayßerlichen Mayestätt
hoff vor ein terminus angesezt
Vgl. [S. 28 Anm. 3] .
raht undt gesandten, graffen von Naßaw, wegen zuschreiben an die fraw
landtgräffin zu Kaßel undt graffen Eberstein allergnädigst befohlen
Siehe [S. 27 Anm. 1] .
die an ihre mayestätt, die Römische Kayßerin, der königin in Frankreich
andtwortt vermag des mehrern communicirt, diesen aber allen angehefft,
eß wehren Ewer Kayßerliche Mayestätt nuhmer in den gänzlichen gedanken
begriffen, daß bereits allerseits, sonderlichen die königlich Dänische inter-
positions- undt der königin undt cron Schweden zu den algemeinen friedens-
handlungen deputirte räht undt gesandte sich würden in dieser mahlstadt
eingefunden undt mit hülf Gottes diesen heylsamben werkh der bevor-
stehenden tractaten mit mir ein anfang gemacht haben; weiln aber solches
nit erfolgt, alß begehrte ich von ihme, gesandten, zu wißen, waß zuverläßiges
Ewer Kayßerlichen Mayestätt ich von dern gewißen ankunfft allergehorsambst
berichten könte, wie auch, da die herbeykunfft der Schwedischen gesandten
sich wieder verhoffen noch verweilen wolte, ich vor ein unümbgängliche
nohtturfft zu sein erachte, daß die königlich Dänischen herrn gesandten,
ihren diesorths habenden interpositionsambt gemeeß, an die Schwedischen
gesandten beweglich schreiben undt ihre erscheinung damit befürdern
würden.
Hierauff hatt obbesagter von der Lipp nechst verrichten curialien mir die
nachricht geben, daß er gänzlichen verhoffe, sein collegen würden sich
innerhalb drey tag gewiß einfinden; von den Schwedischen aber hette er
kein ander nachricht, alß daß er von einen bohten, von Münden kommendt,
berichtet seye, daß alß heut der Oxenstirn daselbst erwartt werde ; hielte
auch mit mir dergleichen auf den fall von Schweden erfolgte verzögerung
von mir vorgeschlagenes schreiben vor nohtwendig wie auch, daß von
stundt an seiner collegen ankunfft dieselbe sich bey mir einfinden, ihr
creditiv abgeben undt sodann weiters eröffnen, waß sie von ihren gnädigsten
könig in befelch hetten, damit dadurch die zeit gewonnen undt ein anfang
zur sach gemacht werde; dabey ichs auch billich undt gern habe bewenden
laßen.
Nechst dehme discurirte er von der von Königsmarkh
Hans Christoph Gf. von Königsmark (1600–1663), schwedischer Generalleutnant. Über ihn
vgl. ADB 16 S. 528–531 .
nung der veste Dömiz, daß solche auß den vorschmack vor die handt
genommen wehren, daß sein gnädigster könig, solche mit Ewer Kayßer-
lichen Mayestätt beliebnüß wegen der bey den hauß Mecklenburg habenden
schuldtforderung in posses zu bringen, gesucht haben
Die Belagerung von Dömitz an der Elbe durch schwedische Truppen unter der Leitung des
damaligen Gouverneurs von Wismar, Obrist Erich Hansson Ulfsparr, im Juli 1643 führte am
11. August zur Übergabe der Stadt und am 11. Oktober der Festung, siehe B. Ph. von Chem-
nitz IV 3 Kap. 48 und 58. Über die dänischen Ansprüche auf mecklenburgische Ämter und die
Bemühungen, diese in Besitz zu bekommen, siehe J. A. Fridericia II S. 325ff.
mit gelegenheit gethane contestation, wie Ewer Kayßerliche Mayestätt auf
dero interposition guete hofnung stelten unnd dero gesanten alle vertrew-
liche communication mit den ihrigen zu pflegen allergnädigst befohlen
hetten, wiese er mir vor (iedoch in höchsten vertrawen), was Bidenbach
ihme bey diser post geschrieben, Ewer Kayserliche Mayestät wolten dem
könig in Pohlen in dero nahmen mit Dennemarckh zu tractieren khein
vollmacht geben, auch man am Kayserlichen hoff den Schweden lieber
Pommeren alß ihrem könig vergunen. Warauf ich aber blöslich geantwort,
es sey mir dergleichen nit bekhant; da es aber also zugangen, müeste villeicht
vor dißmahl in consideration sein gezogen worden, daß man Schweden
ainige ursach damit nit geben wolte, sein königliche würden interposition
bey diesen generaltractaten zu recusieren oder verdächtig zu machen.
Der Portugesische nach Hamburg unnd Schweden reisende abgeschickhte
ist bereit durch Oldenburg passiert, zweyfel darumben nit, das diß allein
deß Salvii verzug in Hamburg verursache, damit er ihm ohn zweifel auf
empfangene grose verehrung unnd recommendation von Franckhreich guete
officia leiste unnd dirigieren möge. Ich aber unterlasse nit, den juden Rosales
zu schreiben, damit er alles erforsche und an mich, zuforderist aber an den
königlich Spannischen bey Ewer Kayßerlichen Mayestätt residierenden ge-
santen alsobald referiere:|.