Acta Pacis Westphalicae II A 2 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 2: 1644 - 1645 / Wilhelm Engels mit einem Nachtrag von Karsten Ruppert
184. Ferdinand III. an Nassau und Volmar Wien 1645 Juli 5

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Ferdinand III. an Nassau und Volmar


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Wien 1645 Juli 5

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Ausfertigung: Den Haag A IV 1628 nr. 17 [ praes. 1645 Juli 19 ] = Druckvorlage –
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Konzept: RK , FrA Fasz. 47b fol. 98–98’, 105 PS fol. 103–104 – Kopie: ebenda Fasz.
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92 V nr. 738 fol. 313–314, PS fol. 315–315’; ebenda Fasz. 48b fol. 108–109 ( ohne PS )
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( = Beilage zu Ferdinand III. an Lamberg und Krane

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Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 48b fol. 107–107’, praes. 1645 Juli 20 – Konzept: ebenda
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Fasz. 48b fol. 106 – Kopie: Giessen 205 nr. 302 S. 1635–1636 – Druck: Gärtner
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V nr. 88 S. 396–397. Rezepisse auf die Relationen vom 15. ( = nr. 177 ) und 22. ( s. nr. 181
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Anm. 3 ) Juni.
, Wien 1645 Juli 5 ); Giessen 205 nr. 303
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S. 1636–1640 ( ohne PS ) – Druck: Gärtner V nr. 397–400 ( ohne PS ).

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Verhandlungsmodus. Admission Hessen Kassels. Titel für Longueville. Streitigkeiten unter
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den Reichsständen wegen des Titels Exzellenz. Geleitbriefe für siebenbürgische Bevollmächtigte.

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Empfangsbestätigung von nr. 181. – Waß nun fürs erste die wegen deß modi
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consultandi sich ereigende difficulteten betreffen, lassen wir es nochmalß
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bey unßern euch bereits hierüber ertheilten erklerungen gnedigst bewe-
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den und wollen, daß denselben allerdings biß auff fernern bescheidt nach-
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gegangen werde, dergestalt, daß ihr mit ewern consiliis und unterbawungen
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bey dem von den churfürsten und ständen nach Münster transferierten und
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ad tractatus pacis sowohl von unß alß ihnen vor sufficient legitimirt erkhen-
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ten collegio verbleibet, entzwischen mit den nondeputatis guete vertrew-
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liche correspondenz und communicationes, aber nit collegialiter haltet. Sol-
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ten auch die chur-, fürsten und stände etwo einen anderen alß denienigen
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modum consultandi vorschlagen, welcher vermittelst der translation deß
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deputationtags von Franckfort nach Münster für guet angesehen worden,
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so wollen wir gnedigst, daß ihr euch bemüehet, die sachen dahin zu richten,
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damit bey dergleichen consultation anderst nicht alß auff unßere gnedigste
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ratification geschlossen und unß per modum voti gehorsambst an die handt
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gegeben werden. Da man aber auff einen allgemeinen reichstag deüten und
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dahin inclinieren solte, hettet ihr eine solche intention nit allein nit zue hin-
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dern oder darwider zu reden, sondern vilmehr auch ewerstheils zue secun-
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dieren , massen wir ohne daß solches mittel fast für daß fürträglichste hal-
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ten , auch destwegen durch absonderliche schickungen mit unßerer lieben
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newe, oheimb auch vetter und schwagers der churfürsten zue Meintz,
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Beyrn unnd Sachßen liebden, destwegen handlen lassen, wie ihr auß bey-
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ligendem extract unnserer ahn dieselbe ertheilten instructionen mit meh-
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rerm werdet zue sehen haben, so ihr auch in gueter geheimb zue halten,
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damit die andere churfürstliche derentwegen keine empfindtlichkeit
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haben.

[p. 366] [scan. 394]


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Anreichendt fürs andere, waß wegen zulassung zue denen reichsconsul-
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tationibus und interpositionibus selbst den Hessen Casselischen gesandten
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von dem

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3 Lampadio] in der Ausfertigung irrtümlich Connadio.
Lampadio angeregt worden, da habt ihr euch gleichfalß demieni-
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gen gemeß, waß unßere euch uber disem particular vorhin ertheilte instruc-
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tiones außweisen, zue verhalten und nicht zuezegeben, solang die landt-
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gräffin sich der feindtlichen parthey nit würdt abgethan und der gebür gegen
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unß accommodiert haben, daß sie oder die ihrigen disseits neben und mit
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anderen gehorsamblichen fürsten und stenden sitzen sollen, wohl aber
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geschehen zue lassen, daß sie bey und neben denen feinden stehen möge.

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Drittens, daß von dem duca di Longeville praetendierte praedicat „altezza“
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belangent, ist recht und wohl von euch beschehen, daß ihr darin nit gewil-
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liget , auch andeütten lassen, daß ihr es bey dem praedicat excellenz bewen-
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den lassen müesset, noch zue einiger newerung euch verstehen könnet, und
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solches umb sovil mehr, weilen ihme, gedachtem duc de Longeville, daß
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praedicat „altezza“ auch in Franckreich selbsten nit gegeben würdt, wie
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ihr im fahl, anderweit an euch destwegen waß gesuecht werden solte, vor-
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zeschüzen hettet.

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Entlichen und fürs vierte die zwischen denen churfürstlichen und fürstli-
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chen gesandten wegen deß praedicats „excellenz“ entstandene strittigkeit
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betreffendt, da wollen wir nit, daß ihr euch weder für ein noch den anderen
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theil heraußlasset oder euch in etwaß einmischet.

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PS … haben wir sowohl auß ewerer vor 8 tagen alß gestern einkomner
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relation mit mehrerm ersehen, waß die Franzosen vermittelst deß Vene-
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dischen pottschaffters deß Ragozzi halber an euch gebracht und ihr hin-
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wider geantworttet, sonderlich aber, daß ihr daß memoriale consultando-
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rum mit chur-, fürsten undt ständen auch auff disen passum gesezt. Nun
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sechen wir gar kein fueg, so die Schweden oder Franzoßen im geringsten
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zue dergleichen praetension auß dem praeliminarvertrag haben können,
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finden auch auß obgemelter ewerer iüngsten relation, daß die Franzoßen
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derenthalben die handlung nit auffzuehalten gesonnen sein. Zweifelsßohne
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weil sie ihren unfueg allzuevil erkennen und wol wissen, daß inter status
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oder non status per Germaniam der Ragozzi ia nit könne verstanden sein.
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Wan also ewere meinung in puncto consultandorum allein dahin angesehen,
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daß de modo geredt werde, wie diser unfueg den Franzosen zu remonstrie-
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ren und nit, ob disem petito deß Ragozzi halber zu condescendieren oder
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nit, so lassen wir unß, daß es in consultationem gebracht werde, nit ent-
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gegen sein, da ihr aber zue zweiflen hettet, ob man nit erst wohl bey den
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ständen die quaestionem, ob Ragozzi in dem praeliminarvergleich begriffen
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were, in zweifel ziehen und darüber disceptieren wolte, so würdt besser
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sein, daß ihr mit gueter manier disen punctum consultationis vorbeygehen
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und dahinstellen machet. Alles aber, waß eingangs ermelte ewere zwey

[p. 367] [scan. 395]


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iüngste relationes in sich halten, wollen wir mit negstem und umbstendtlich
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beantworten, nit zweiflendt, eß werde noch alles in zeiten einkommen und
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ehe die stände den punctum, wie die consultationes fortzuesezen, absolviert
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möchten haben.


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Beilage


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[1] Auszug einer Instruktion für die kaiserlichen Gesandten an den kurmainzischen, kurbaye-
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rischen
und kursächsischen Hof

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Nach Mainz ging Öttingen, nach München Kurz und nach Dresden Söldner.
, undatiert. Kopie: Den Haag A IV 1628 nr. 17 –
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Druck: Gärtner V nr. 84 S. 378–383 ( unter Datum vom 1. Juli 1645 ). [ Kopie: RK ,
9
FrA Fasz. 92 V ad nr. 738 fol. 316–319; Giessen 205 nr. 308 S. 1661–1669. ]

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