Acta Pacis Westphalicae II A 4 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 4: 1646 / Hubert Salm und Brigitte Wübbeke-Pflüger unter Benutzung der Vorarbeiten von Wilhelm Engels, Manfred Klett
Heüd nachmittag haben unß die protestirende reichsständte ire gegenercleh-
rung auf iüngste, der catholischen stendte ihnen zugestelte haubtsachliche
erclehrung in puncto gravaminum inhalts beykhommender abschrifft uber-
antwortet. Es sein aber selbige protestirende stendt vormittag bey denen
Schweedischen gesandten gewest, mit dern einwilligung und communicato
consilio die gantze schrifft abgefast sein soll .
Weiln nun darauß zu ersehen, daß alles auf extrema und in effectu auf auß-
rottung der catholischen religion im Römischen Reich und Ewer Mayestätt
erbkönigreich und landen angesehen, darbey zu dern abhelffung und erledi-
gung dero unß für und nach in hac materia zugeschickte allergnädigste reso-
lutiones bey weithem nit zulangen oder erclicken
unumbgängliche notturfft, Ewer Mayestätt die bewandtnuß gehorsamst zu
überschreiben, und wöllen dero fernern allergnädigsten befehl, wie wir unß
hiebey zu verhalten, allergehorsamst erwarten, immitls aber auch mit denen
catholischen stendten hirauß zu communicirn und dern meinung zu ver-
nhemmen unß angelegen sein laßen.
Soviel die algemeine friedenshandlung anlangt, dha stehen wir alnoch in er-
wartung, wan und waß sich die Schweedische gesandten endtlich in puncto
satisfactionis werden wöllen vernhemmen laßen. Es soll aber der Oxenstern
allererst ubermorgen nacher Münster, umb sich derentwegen vorhero mit de-
nen Frantzosen zu underreden, zu verreisen gemeindt sein, und ist also vor
deßen zurückkhombst auf nichts zuzulegen.