Acta Pacis Westphalicae II A 4 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 4: 1646 / Hubert Salm und Brigitte Wübbeke-Pflüger unter Benutzung der Vorarbeiten von Wilhelm Engels, Manfred Klett

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Euer Excellentz berichte gehorsamblich, daß heut die herren Staaden abge-
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sandten

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Ges. der Vereinigten Provinzen der Ndl. auf dem WFK in Münster 1646 Januar-1648 waren
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Gent, Mathenesse, Knuyt, Reede, Donia, Ripperda, Clant und Pauw ( Waddington II,
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165–169; Poelhekke, 1ff.; Scholte). – Barthold von Gent Herr von Loenen und Meiners-
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wijk (gest. 1650), Ges. Gelderlands ( NNBW VI, 558f.). – Jan von Mathenesse Herr von Ma-
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thenesse, Reviere, Opmeir und Souteveen (geb. um 1595), Erster Ges. Hollands und Westfries-
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lands ( Elias, 193). – Johan de Knuyt Herr von Oud- en Nieuw-Vosmeer (1587–1654); Rit-
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ter; Rat des Pz.en Friedrich Heinrich von Oranien (1584–1647); 1634 diplomatische Mission
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nach Frk., 1646–1648 Ges. von Seeland auf dem WFK ( Elias, 193; ADB XVI, 336–337 ). –
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Godard von Reede Herr von Nederhorst, Kortenhoef, Horsterweerd, Vreeland und Overmeer
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(1588–1648), Ges. Utrechts ( NNBW III, 1025f.). – Frans von Donia (um 1590–1651), Ges.
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Frieslands ( Aa T. IV, 79). – Wilhelm Ripperda Herr von Hengeloo, Bockeloo, Buxbergen und
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Rijssenberg (um 1600–1669), Ges. Overijssels ( NNBW VI, 1192f.). – Adrian Clant tot Ste-
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dum, Westeremden und Garshuizen Herr von Nittersum (1599–1665), Ges. für Stadt und
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Land Groningen ( NNBW III, 218f.). – Dr. Adriaen Pauw Herr von Heemstede, Bennebroek,
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Nieuwerkerk, Zuid-Schalkwijk, Hoogersmilde, Rietwijk, Rietwijkeroord und Oosterwijk
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(1585–1653); Ritter; 1611–1627 Ratspensionaris in Amsterdam, 1618–1641 Vorstandsmit-
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glied der Ostindischen Kompanie, 1627–1636 Rat und Rechenmeister der Domänen von Hol-
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land und Westfriesland, 1636–1652 Erster und Präsidierender Rat und Rechenmeister ebd.,
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1631–1636 und 1651–1653 Ratspensionaris und Großsiegelbewahrer von Holland und
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Westfriesland; 1618–1636 diplomatische Missionen nach Dänemark, zu den Hansestädten,
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nach Deutschland, Frk. und England, 1646–1648 Zweiter Ges. für Holland und Westfriesland
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auf dem WFK, 1649 und 1652 diplomatische Missionen nach England ( Elias, 192–193;
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NNBW X, 714–717; Groenveld).
die revisite gegeben. Unter anderen discursen haben sie angedeutet,
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daß gegen negstkommenden dingstag [ 24. April] sie ihren collegen und der
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Staaden generalresolution gewährtig wehren

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Im Februar waren die ndl. Ges. Pauw und Knuyt nach Den Haag gereist, um dort die Frage
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der unzureichenden span. Verhandlungsvollmachten zu klären. Nach ihrer Rückkehr wurde
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der Fortgang der Verhandlungen erwartet (vgl. Poelhekke, 251–263).
. Ihre tractaten mit der cron
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Spannien beruheten allein darauff, daß die herren Spanische

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Spaniens Ges. auf dem WFK waren 1643–1648 Brun und Peñaranda sowie 1645–1647 Ber-
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gaigne. – Gaspar de Bracamonte y Guzmán conde de Peñaranda (um 1604–1676), seit 1628
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hohe Ämter im span. Staatsdienst ( CoDoIn LXXXIV, 565–570; DHE I, 574ff.; Fayard,
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653f.; Barrios, 377f.). – Dr. Josephus Bergaigne OFM (1588–1647), 1641 Bf. von ’s-Herto-
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genbosch, 1645 Ebf. von Cambrai ( NNBW I, 313f.; Fraga Iribarne, 435–438).
ihre vollmacht
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gleich vor 14 tagen sie mit ihnen abgeredet und die herren Spanische in funff

[p. 6] [scan. 86]


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wochen die resolution auß Spanien zu erlangen sie vertröstet, also noch drei
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wochen darauff warten musten. Secundo muste Spanien auch mit Franck-
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reich tractirn, dan vermog ihrer confoederation sie, ohne daß mit Franck-
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reich tractiret werde, sie absonderlichen nicht handelen konten. Vermein-
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ten, gleichwoll in einem tag mit der cron Spanien tractaten zu einem ende zu
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kommen, wan nemblichen die herren Spanieren in dem gueten willen conti-
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nuirn wurden, den sie ihnen anfenglichen bezeuget hetten, dan Spanien be-
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gehrte nichts von ihnen zuruck, so begehrten sie auch nichts von Spanien,
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und bestunde allein ihre gantze tractaten darauff, daß der krieg und feindt-
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schafft zwischen ihnen auffgehoben und eine freundtschafft gestiefftet wurde.
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Ich andtwortete, ich erinnerte mich, daß vor etzlichen wochen sie, herr Hol-
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lendische, sich gegen mich hetten vernehmen laßen, wan die herren Spani-
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sche sich wurden erklehren, die vollmacht außzubringen, oder die Kayserli-
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chen, wie bei den Hamburger praeliminarvergleich

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Im Hamburger Praeliminarvergleich vom 15./25. Dezember 1641 (Druck: Meiern I, 8 ff.
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[lat.]; Londorp V, 759ff. [dt.]; DuMont VI.1, 231ff. [frz.]; ST V.2, 501–504 [lat.]) waren
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die Bedingungen für den Friedenskongreß in Münster und Osnabrück festgelegt worden, je-
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doch wurden die vereinbarten Ratifikationsurkunden und Geleitbriefe nicht zum vorgesehenen
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Termin, sondern erst am 3. April 1643 ausgetauscht. Zu diesem Zeitpunkt lag die span. Ra-
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tifikation noch nicht vor; sie wurde stellvertretend vom Ks. vollzogen ( APW II C 1,
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XIX-XXVII; Dickmann, 103ff.).
geschehen, von ihro Kay-
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serlichen mayestätt wegen die parole geben wurden, daß die Spansche voll-
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macht inkommen wurde, daß sie in den tractaten interim fortzufahren genei-
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gett und umb resolution an ihre principalen schreiben wolten, haben sie mir
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geandtwortet, daß sie wie obgedacht an ihre principalen albereit geschrieben
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hetten und der resolution gegen nechst dingstag erwahrteten. Eß hetten aber
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die herren Spanschen bießhero sich gegen sie dergle〈ichen〉 nit erklähret
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noch heraußgelaßen.

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