Acta Pacis Westphalicae : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 7: 1647 - 1648 / Andreas Hausmann

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16. Dezember 1647. Die kaiserlichen Gesandten übergeben den kaiserlichen Textvorschlag
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für Art. I–V *KEIPO5* an Raigersperger, der ihn am gleichen Nachmittag im CC pro-
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poniert. Dort stimmt die Mehrheit der katholischen Reichsstände (darunter alle Kurfürsten)
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der Übergabe des kaiserlichen Textvorschlags an die Schweden mit geringen Änderungen zu.

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17. Dezember 1647. Übergabe von Art. I–V *KEIPO5* an die schwedischen Gesandten.
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Die Kaiserlichen verneinen die Nachfrage der Schweden, ob die übrigen Artikel des Frie-
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densentwurfs unverändert stehen bleiben sollen, betonen jedoch die besondere Wichtigkeit
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der Regelungen über die Amnestie und das Reichsreligionsrecht. Die schwedischen Gesand-
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ten wollen nur über die gesamten Kompromißvorschläge verhandeln, jedoch seie ihnen aus
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der Korrespondenz bekannt, daß der Kaiser selbst und viele katholische Reichsstände es beim
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KEIPO4A verbleiben lassen wollten; auch lägen ihnen die den Katholischen übergebenen
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Kompromißvorschläge der kaiserlichen Gesandten vor, woraus sie ersehen könnte, daß nur
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noch wenige Punkte strittig seien.

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Die Kaiserlichen erkennen die den Schweden offenbar vorliegende Fassung der den Katho-
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lischen übergebenen Kompromißvorschläge nicht als authentisch an. Darüber hinaus gingen
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die zahlreichen Änderungswünsche nicht auf ihren, sondern auf den Wunsch der katho-

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lischen Reichsstände zurück. Wenn alle katholischen Reichsstände in den KEIPO4A einwil-
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ligen wollten, wären die Verhandlungen schnell beendet; derartiges hätten sie bis dato jedoch
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nicht vernommen. Hoffen auf die Verhandlungsbereitschaft der schwedischen Gesandten.

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Anschließend Übergabe von Art. I–V *KEIPO5* an die protestantischen Reichsstände und
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Appell an deren Verhandlungsbereitschaft. Diese antworten durch Dr. Leuber, sie hätten
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gehofft, die Kaiserlichen hätten sich lediglich zu den noch offenen Punkten geäußert, und
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kritisieren die Neuverhandlung des gesamten Friedensinstruments. Wollen die übergebene
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Schrift trotzdem durchsehen.

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18. Dezember 1647. Die kaiserlichen Gesandten berichten einer Deputation der katholischen
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Reichsstände über die gestrigen Konferenzen, verbunden mit der dringenden Bitte, die rest-
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lichen Punkte schnellstmöglich zu beraten. Beschwerde über die Kenntnis der schwedischen
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Gesandten von den übergebenen kaiserlichen Kompromißvorschlägen und der einschlägigen
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Korrespondenz; Hinweis auf die daraus resultierende schlechte Verhandlungssituation. Die
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Katholischen versprechen zügige Abhandlung der verbliebenen Artikel.

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