Acta Pacis Westphalicae III C 3,1 : Diarium Wartenberg, 1. Teil: 1644-1646 / Joachim Foerster
Freitag Bericht Buschmanns: Nach Trauttmansdorff und
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Volmar, die er getrennt aufgesucht hat, ist die schwedische Satisfaktion
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gestern auf Ratifikation dahin abgeschlossen worden, daß Schweden halb Vor-
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pommern
mit Wollin erhält und für Stettin das Reich 1200 000 Reichstaler
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bietet, wobei Brandenburg die Wahl zwischen der Stadt und dem Geld
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bleibt; Brandenburg erhält Halberstadt. Die Brandenburger haben vorge-

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schlagen
, daß Schweden statt Pommern neben Bremen und Verden auch
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Minden und Osnabrück erhält, und fünf Wochen Aufschub verlangt, was
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Trauttmansdorff abgeschlagen hat. Trauttmansdorff befürchtet, daß die
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den Hessen gebotenen 300 000 Reichstaler nicht reichen, und woltte vor-
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nehmblich daran glegen und nötig sein, starck in die Französische, welche
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den Hessen meisterlich patroniciren, zu setzen. Und ob man woll möchte
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vermainen, daß solche gelder auff das gantze reich zu schlagen seyen, so
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köndte er doch den hiesigen landtschafften nit rathen, einig facit darauff
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zu machen.

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Salvius bei W. Will mit den hiesigen Vorschlägen nach Osnabrück reisen, in
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der Hoffnung, daß bis Januar den sachen ein end gemacht, auch I. H. G.
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ihres aignen interesse halb contento gegeben werden möchte. Gravamina.
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Autonomie. Abdankung der Truppen; wan selbige nit mitt guetem conten-
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tament dimittirt, dörffte noch größer unglück darauß endstehen, würde das
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beste sein, daß einem jeden craiß und stand gewiße trouppen zur bezahlung
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der restanten zugewießen, und würde ein jeder officier mitt einem leid-
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lichen sich wohl laßen abfinden, welches dahin dienen würde, daß die
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armaden mitt lieb voneinander gebracht.

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