Acta Pacis Westphalicae III C 3,1 : Diarium Wartenberg, 1. Teil: 1644-1646 / Joachim Foerster
Freitag Nachricht vom ordnungsgemäßen Einzug der
Mainzer Gesandten in Osnabrück.
Servien bei W. [...] . Beilegung des Mißverständnisses zwischen Servien und
d’Avaux. Bevorstehende Ankunft Longuevilles [...]. Fragten I. H. G.,
ob sie vor ankunfft des duca de Longueville nichts tractiren, sondern erst
deßelben erwartten wolten? Worauf er, quod non, und daß innerhalb
wenig tagen man sehen werde, daß sie ihre proposition ablegen und die
tractatus wurcklich fortstellen wurden. Und seye eben dieses, was I. H. G.
er confidenter habe anvermelden wollen, daß nemblich sie gemeind, ihre
proposition in Gottes nahmen zu thun, vorhero aber noch, alß gegen die
instehende woche, einer auß ihnen, wo nicht beyde, nacher Oßnabruck zu
verraisen, und eines gewissen tags, wan die proposition ahn einem und
andern orth geschehen solte, vermög ihrer verain, ut aequali passu
procedatur utrobique zu vergleichen, und zu end der kunfftigen woch sich
zu Munster wieder einzufinden. Auf welches I. H. G., daß sie es
sonderbar gern und soviel lieber vernehmen, weilen, wie man wisse, die
Schweden mit ihrer proposition alberait gefast, und solche ehestens zu thun
resolvirt. Da nun dergleichen resolution auch a parte Franckreich genom-
men, werde dermalen ad rem ipsam zu kommen sein. Und wolten I. H. G.
dabey sich die hoffnung machen, man werde nit wieder, wie vor diesem,
mit solchergleichen postulatis herankommen, oder auch die vorige repe-
tiren und behaubten wollen, sondern zur sach selbst schreitten; dan sonst,
wie biß dato, nur die zeit wurde ferner verlohren gehen. Servient sagte,
ihre proposition seye in so weit auch aufm papier, bestehe in 4 oder 5
haubtpuncten. Zwarn auch noch einigen andern mehr, alß verbi gratia daß
die arma hinc inde cessiren; keine repressalia oder offensiones inskunfftig
mehr gebracht; alle gefangene loß geben; gehorige assecuration auch de
futuro geleistet; allerseiz commercien ihr freyer gang wieder gelaßen; gute
correspondenz und nachparschafft uberall gehalten; einander wieder die-
jenige, welche gegen den geschlossenen frieden thun oder handlen, assisirt
werden solt, etc. Hielten aber solches fur kein so wichtige puncten, weilen
es der raison und ublichen brauch bey den friedenstractaten gemeß, ahn
seitthen des Kaysers auch zweiffelßohn selbst wurde begert werden, also
werde man sich darinnen desto leichter vergleichen konnen. Sie stunden
auch noch an, ob sie die haubtpuncten alle auf einmall oder jeden absonder-
lich und nacheinander proponieren wollten. Worauf I. H. G., es seye
nit ohn, daß solche puncten zwarn essential, gleichwol aber, alß billiche
sachen, allerseiz leicht würden zu veraccordiren sein. Wolten auch im ubri-
gen verhoffen, es werden die von ihm bedeutte 4 oder 5 substantialpuncten
also bewand und in ratione fundirt sein, daß soviel bälder auß den sachen
zu kommen. Es were das beste und sicherste, alles miteinander zu
proponieren, dan sonsten man allemall furchten mueste, daß noch weiters
herfor khommen werde, und also die resolutiones nit so baldt und cordate
genommen werden kondten. Bey welchem der Servient gemeldet, wan
man nur aufs Kaysers seitthen nicht zu viel scrupuliren, und sich gleichfalß
heraußlaßen wurde. I. H. G., auß lezt der Kayserlichen schrifft werde
er gesehen haben, daß man schon zimblich ad rem et materiam ipsam
gangen, seye aber von ihnen biß dato darauff nichts geandworttet. Was
partis huius intentio seye, kondten sie leicht erachten, dan man nomine
Caesaris et imperii die proposition (wan mans noch Teutscher haben wolte)
in dreyen wortten kondte begreiffen, daß nemblich alles von den
kriegenden theylen abgenommene wieder restituirt werde, gestalt dan auch,
wie sie vernehmen, die Schwedische proposition under andern dieses in-
haben solle, alles in den stand im reich, warinnen es anno 1618 gewesen,
wieder zu setzen. Welches wan es a parte des reichs eingangen, folge
darauß, daß die Franzosen und Schweden das reich quitiren und alles
restituirn musten, wamit der fried bald gemacht, zumalen deren cronen
keine anno 1618 im reich sich befunden. Und seye nichts billichers, alß da
die cronen solches vom reich erhalten, dem reich deßgleichen reciproce
wiederfahren muste. Waruber er gelächelt und gesagt, dergestalt werde
es nit hergehen; under denen 5 vorbenendten puncten seye recompensa
coronae, und satisfactio statuum, die mit Franckreich uniirt. I. H. G.
replicirten, a parte des reichs, und sonderlich der catholischen, vermaine
man solche große dienst nit empfangen zu haben, umb deswillen man zu
einiger recompentz obligirt sein solle. Es were dan, daß die Franzosen dem
reich durch die waffen etwas mit gewalt abzutringen gedencke [!], woruber
man noch miteinander reden muste. Was die mit ihnen alliirte status
anlangete, seyen dieselbe außer Churtryer alle uncatholisch, die mehrers nit
begehren kondten, alß der Passawer vertrag und religionfrieden (welche
von ihnen biß dato nit gehalten) mit sich brächte. Und obgleich dahero auch
die catholische zur deren observantz weiter verbunden zu sein nicht ver-
mainten, so möchte man sich doch, I. H. G. erachtens, umb friedens willen
noch persuadiren laßen, selbige de novo zu ratificiren, wan vom andern
theyl, auch von den cronen die gegenassecuration geschehe, daß darwieder
inskunfftig nit gehandlet werden solt; alßdan auch dißhalber der fried
leicht zu treffen, und die unirte zu contentiren. Die reichsconstitutiones
aber und fundamentalsatzungen aufzueheben oder zu ändern, darzu hetten
die außwendige coronen kein ursach, und habe man sichs auch von
Franckreich oder Schweden soviel weniger zu versehen, weilen solche ad
libertatem Germaniae tam catholicorum, quam acatholicorum gehörig, und
welche zu conserviren beyde coronen sich angelegen seyn zu laßen so
höchlich contestirt, und noch immerhin im mundt fuhren thetten. Alßdan
sich bezeigen werde, ob in hoc passu die Franzosen der uncatholischen
advocati werden sein, und den catholischen die stiffter und Kayser- und
konigliche fundationes abnehmen wollen. Worauf der Servient, es
wurde gleichwohl schwer sein, daß man etwan einem churfursten von
Brandenburg (er wolte von andern nit sagen) die stiffter wegzunehmen, in
deren besiz er so lange jahr gewesen, da sich doch andere catholische
fürsten und stende beklagten, daß wan sie die stiffter verlaßen solten, ihrer
alßdan viel nit zu leben haben, ia ganze häuser oder familiae ruinirt wer-
den würden. Und seye auch der cron Franckreich dahin zu sehen, daß sie
dero alliirte und welche es mit ihnen gehalten, nit disgustiren, hetten auch
dazu kein ursach. Hiernach fragten I. H. G., ob dan die Franzosen ver-
meinten, daß auch die nach dem Paßawer vertrag abgenommene stiffter
den catholischen endzogen werden solten. Kondtens ihro in ewigkeit nit
laßen vorsehen, so wenig es auch der Pabst zuelaßen, oder die catholische
stend darin consentiren wurden. Und gelte die von den Franzosen fuhrende
maxima, daß man socios foederis nit disgustiren müste, hier gar nit; son-
dern habe man pillicher zue beforchten, daß Gott, indeme der kirchen nit
allein solche geistliche gutter endzogen, sondern dadurch auch die catholi-
sche religion in vielen orth extirpirt, ja der rest des catholischen exercitii
im reich in weitter gefahr der undertruckung (weiln sie allzeit neuere unh-
ruhe erweckhen, und darnach neue vertrag zu erzwingen suchen werden)
gesetzt, hochlich offendirt werde. Seye wol zu erbarmen, wan diß der ef-
fectus der Franzosischen waffen im reich sein solle, und werde die straff
Gottes in dieser und jener weit gewißlich nit außpleiben. Auf welches
der Servient, daß es von ihme also nit gemeint seye, daß man den uncatho-
lischen dergestalt alles werde sollen zulaßen. Sie wolten ihr eußerist thun,
musten aber auch ihre leuth nit disgustiren. Der Kayser hab ihn doch ein
exempel geben, indem er im Prager schluß den uncatholischen die geist-
lichen guetter und stiffter eingeraumbt. Wobey I. H. G. vermeldet, er
werde schon selbst beßer wissen, daß es damit einen besondern verstand
und underscheidt habe, daß Ihre Kayserliche Majestät connivendo die
geistliche gütter auf 40 jahr lang hingelaßen, und endzwischen daruber
weitter amicabiliter tractirt und under den stenden, wie herkommen, ver-
glichen werden solle. Hiengegen sagten die Franzosen, daß sie einen ewigen
bestendigen frieden machen wolten, dergestalt Gott und der catholischen
religion die nach dem Passawer vertrag eingezogener geistlicher guetter und
stiffter in ewigkeit unpillicher weiß endzogen würde [!]. Von dieser
materi ließe er ab und meldet, er vernehm, daß die reichsdeputation von
Franckfurt anher transferirt werden soll, sehe aber nit, cui bono; zumalen
dieselbe, wie er verstehe, nur ad causas ordinarias imperii verordnet, nicht
aber vom reich bevollmächtiget, dieser tractaten sich zue underwinden,
oder den schluß zu ratificiren. Warauff I. H. G., ob er dan der mai-
nung noch, daß man der gesambten reichsstende ferner warten soll, und ob
sie zu deren ankunfft hoffnung hetten. Alß er dieses mit nein beandtwort-
tet, dan sie wol sehen, daß alle nit kommen würden, sagten I. H. G., er
werde sich erinnern, daß bey gegebener visita, nachdem 4. Decembris die
Franzosische schrifft eingeliffert, sie ihnen vorgesagt, daß es ein vergeb-
liches wartten auf der stende ankunfft und nur die zeit darmit wurde ver-
lohren sein. Es hettens die mediatores auch ad nauseam remonstrirt, ob sie
es dan noch nit glaubten? Welches der Servient affirmirte, daß es wahr
und also seye. Und continuirten I. H. G., er mochte den herren media-
toribus und ihro inkonfftig wol und besser zuetrawen, daß sie alles recht
und aufrichtig maineten und erinnerten. Es seyen zeit ihres hieseins nunmer
6 monat mit dem gebenedeyten zuwartten auf ankunfft der stend hinge-
strichen, und wißen sie noch eben wenig, ob und wer von denselben kom-
men werde. Ja, sie hetten nachricht, daß nit der dritte ihnen auf ihr zu-
schreiben geandworttet, weniger des erscheinens halber sich anerklehrt.
Ad quod der Servient, daß durch sie die zeit nit verlohren, sondern es
hetten die Kayserlichen den vorigen sommer nit tractiren wollen, vorge-
bendt, daß dadurch der konig von Dennemarck wurde offendirt werden.
I. H. G. replicirten hierauff, davon wisten sie nichts zu sagen, zweiffle-
ten aber nit, die Kayserlichen wurden hierinnen sich schon wissen zu ver-
andwortten. I. H. G. redeten aber nur von der 6 monat zeit, daß sie alhier
sich befunden, welche mit zuwarttung auf die stende, auch mit so gewisser
remonstrirter vergeblichkeit verzehrt, und underdeßen so viel catholisch-
und christenblutt vergossen worden. Servient fragt, wan die deputation
anherkehm, ob sie ihre vota libera haben würden, 2. wie es mit denen zu
halten, so de circulis alberait hier und sonsten noch in privato folgen moch-
ten. Eben gleich zu Franckfurt, sagten I. H. G., wurden die sachen vor-
genommen, daß nemblich yeder collegium, das chur- und furstliche, sich
eines conclusi, darauff miteinander einer mainung verglich, und demnegst
solches den Kayserlichen reportirten, dabey sich niemandts zu beschweren,
noch ein ander modus von den außwendigen contra libertatem Germanicam
praescribirt, oder von andern contra constitutiones praetendirt werden
könne. Die circulares, so etwan geschickt haben, konten sich durch die
ihrige bey den deputatis illius circuli angeben, und ihre notturfft wie die
privati status, vermög des anno 1636 und 1641 gemachten reichsschlußes,
vorpringen laßen. Welches dan beßer sein wurde, weilen yeder von der
deputation assistenz haben, und bey den Kayser- und churfürstlichen in
billichen sachen gehör und statt finden wurde, alß wan yeder privatus fur
sich allein sein anliegen vorpringen und urgiren solte. Daß aber seinem
(Servients) andeutten nach, solche deputation zur conclusion und assecu-
ration nit instruirt, da wurde sich er und sein collega genugsamb erinnern,
daß man schon vor etlichen monaten sich erpotten, daß Ihre Kayserliche
Majestät, wan die tractatus in gang kommen, und mit rechtem ernst und
eiffer fortgesezt, einen allgemeinen reichstag außschreiben, auf deme die
conclusa alßdan allerseiz vorpracht werden solten; woran sie coronen
alßdan sich contentiren laßen müsten. Worauf der Servient, ob solcher
reichstag nacher Munster, oder wohin solte verschrieben werden? Und alß
I. H. G. geandworttet, die reichsconstitutiones vermögten, daß die comitia
imperialia in den reichsstätten zu halten, sagte er, alßdan endweder
Franckfurt oder Collen, desto näher den friedenstractaten zu sein, erwehlt
werden müste. I. H. G. hienwieder, bey Ihrer Kayserlichen Majestät
und den herren churfursten stunde, wie sie sich de loco et tempore wurden
vergleichen, so aber ehender nit geschehen werde, biß man einen rechten
ernst zu den tractaten und bestendigen fortgang sehe etc. Servient mel-
det, I. H. G. wolte er in vertrawen sagen, daß er fur gewiß berichtet, den
Kayserlichen seye die liberation des churfursten zu Tryer nicht zuwider,
nur werde es per electores verhindert; undt man müste hierinnen satisfac-
tion geben, oder sie wurden ursach haben, sich von hier zu retiriren. Diß
aber sagte er so still und erschrocken oder bedachtsam, daß man woll
abnemmen konte, daß sie keinen bevelch haben, weniger ihme ernst seie.
I. H. G., hierzu wurde ihnen ex parte Caesaris vel imperii ganz keine ur-
sach geben. Würdens sie aber selbst nehmen wollen, wurden sie vor der
ganzen weit bezaigen, daß ihnen zum frieden kein ernst. Man habe sich von
seitthen Ihrer Majestät und des reichs per mediatores wegen Churtryer so
weit erklehrt, daß sie damit billich zufrieden sein konnen und müßen. Zu-
malen man gar nit abgeschlagen, daß deßhalber tractatus und vergleich
vorgehen soll, sondern hab man sich allein quoad tempus difficultirt, biß
man sehe, wie sich die tractaten anlaßen. Gestalt er Servient dan zuvor
selbst gedacht, daß diß kein substantial punct, also konne er auch ahn auff-
stoß der handlung nit ursach sein. Und habe er sonsten auch, alß ein ver-
stendiger, leicht zu erachten, daß es die mainung disseiz gar nit habe, daß,
da alles adiustirt und der fried geschlossen, der churfurst in iezigem stand
verbleiben, und nit wieder zu seiner kirchen und administration solte
gelaßen werden. Daß er aber gehort haben solt, ob were den herren chur-
fursten sein, Churtryers, restitution zuewieder, daß mueste ein ignorant von
den sachen oder malitiosus spargirt haben. Und wolten I. H. G. ihm fol-
gende motiven zu consideriren geben, und alßdan selbsten iudiciren laßen,
ob er vermainen konne, daß die churfursten seine befreyung gehindert.
Und 1. werde er vorhin wissen und begreiffen, daß die anhaltung anfeng-
lich ganz nit mit vorbewust und weniger guttachten der herrn churfursten
geschehen. 2. Weren die schreiben vorhanden, wie I. H. G. in specie wißen,
daß Chürtryer noch erst vor etlichen monaten beyde herrn churfursten zu
Collen und Bayern, vermuthlich auch ahn andere, geschrieben, und von
denselben seine erledigung zu befurdern begert, worauf die andwort also
erfolgt, daß er darmit zufrieden gewesen. 3. Seyen seine verbrechen imme-
diate gegen die herren churfürsten, I. H. G. wissens, nit, sondern wieder
Ihre Kayserliche Majestät, maßen dieselbe die original tractatus und hand-
lung, so vorgangen, in handen haben sollen. Sie wolten vor der captivation,
ob recht oder unrecht darahn beschehen, nit sagen, diß aber wol, daß wan
daruber vor diesem die geistlichen churfursten, in specie Churcollen, in ihren
votis vernommen, sie allezeit dahin geziehlet, daß wol zu considerirn und
nit wenig bedencklich falle, sonderlich einen geistlichen churfursten derge-
stalt beym kopff zu nehmen. Diß bekenten I. H. G. zwar, daß alß iüngst,
wissen nit auß der Franzosen oder anderer vorschlag, proponirt worden,
daß der churfurst von Tryer ad locum tertium undt zwar nacher Rom oder
Italien mochte gefuhrt werden, I. H. G. und Churbayerische gesandte sol-
ches improbirt, dan sie nit befinden, wie ein furst des reichs, geschweigens
ein churfurst, außer reichs in anderer landen und handen gefuhrt, und ihme
allda der proceß gemacht werden solt, welches dan auch andere stende nim-
mer wurden zugeben. Und ob zwarn solches mit dem cardinal Cleselio
Melchior Klesl (1553–1630), Bf. von Wien 1598, Kardinal 1616, Minister unter Kaiser
Mathias, 1618 verhaftet, seit 1619 in päpstlichem Gewahrsam in Österreich. 1622 nach
Rom gebracht und 1623 freigelassen, 1627 Rückkehr nach Österreich (vgl. ADB XVI
S. 167ff ).
ex-
emplificirt werden wolle, so seye doch dieser große underschied dabey zu
machen, daß er under das collegium cardinalium gehört, und kein furst des
reichs gewesen. Der Servient fiele hierein, er muße es selbst fur unrecht
halten und bekennen, wan mans ex parte des reichs solte zugeben, habe
auch ye und allezeit darahn gezweifflt. In Franckreich habe man eben der-
gleichen constitutiones und observantias, daß die erzbischofff bischoff etc.,
obwol dieselbe dem Pabst underworffen, dannoch außerhalb nit geliffert,
sondern muste der Pabst commissarios ad formandum processum in
partibus deputiren. I. H. G. continuirten auf ihr voriges, daß von
seithen Ihrer Kayserlichen Majestät den herrn churfursten mehrmalen
remonstrirt, daß gegen Ihre Majestät und das reich unverandwortliche
sachen und grobe facta mit den außwertigen vorgangen, und sonderlich mit
Franckreich und Schweden tractirt worden, daß sie intuitu derselben seiner
anhaltung halber genugsambe ursach gehabt, und noch zu haben vermain-
ten. Auf welches Servient, ahm Kayserlichen hoff möge man vorgeben
was man wolle, kondte doch nichts solches vorpracht werden, dan der
konig auß Franckreich coronam imperii niemaln affectirt hette. I. H. G.
andwortteten, sie sagten davon nit; were ihro auch die rechte beschaffen-
heit unbekand, hetten nur lengst erwehnt, repetirtens auch nachmal, daß
nit allein die Kayserlichen und Spanische ministri, sondern auch Ihre Maje-
stät selbst sage, daß alle die tractaten und schrifften, so zwischen Chur-
tryer, dem cardinal Richelieu, baron Saludie, St. Chamont und Buotti
vor-
gangen, und was er durch die seinige zu Pariß anpringen und verrichten
laßen, in originali beyhanden, umb desto weniger man zu zweifflen, daß
Ihre Kayserliche Majestät auf gefehrliche sachen und considerationes, so er
der churfurst practiziret, beziehen thue. Darauff Servient, offt gebe
man viel von sachen vor, die man in handen habe. Er konte einmal ver-
sichern, daß sein konig das imperium nie gesucht, wuste auch alles was
wegen der neutralitet mit Churtryer damaln tractiert worden. Die confoe-
deration belangendt, damit habe das hauß Ostereich selbst zuerst den an-
fang, in specie mit den Schweitzern, gemacht. I. H. G. gaben zur and-
wort, es seyen die Schweitzer unders reich billich mit zu rechnen, und seye,
wie sich selbige davon eximirt, vorhin bekhand genug. Deßgleichen seyen
auch von rechts wegen die Staden von Holland unders reich mitgehorig,
wie sich aber dieselbe in libertatem abziehen wollen, und die cron Franck-
reich selbst sie contra imperium et regem Hispaniae fomentiren, ja gar testis
coronatis iez gleich erheben thue, wisse man wol. Und wan das hauß Oster-
reich schon in einem oder andern mißthun solte, seye doch darumb nit
gesagt, daß deßwegen diesem oder jenem stand zustehe, contra constitutio-
nes imperii et statum mit außländischen potentaten sich zu confoederiren,
welches dan auch im konigreich Franckreich selbst nit gestattet wurde, wie
mit dem herzogen von Bullion
zu exemplificiren, der noch iüngst wegen
angebener correspondentz mit Spanien, ob er schon souverain, aller seiner
land und leuth endsezt worden und am leben gestrafft werden wollen.
Hiervon nahme der Servient abermal einen absprung und vermeldet, biß
dato habe er vermaint, I. H. G. seyen von Churcollen nomine totius collegii
deputirt, so musten sie verspuhren, Churtryer habe seinen consensum darin
nit geben, konne also kein bestendiges conclusum collegiale gemacht sein
oder werden. I. H. G. replicirten, sie wüsten nit, was sie hierzu solten
sagen; verspührten auß dießen discursen, daß ihnen noch wenig ernst ad
rem ipsam zue schreitten, sondern alle tag newe difficulteten und aufzug
suchten. Und sorgten dahero, daß sie ahnstatt der verhofften proposition
mit solchen sachen wiederumb herfurkommen wurden, die I. H. G. sowol in
particulari, alß auch die mediatores offtmaln genugsamb beandworttet.
Weilen er aber in so weit gleichsamb ihre commission, ja den haubtpuncten
selbst, ob das churfürstliche collegium ergenzt seye, und ob man anietzo
rebus sic stantibus ohn Churtryer conclusa collegialia machen konne, in
disputat ziehen wolle, müsten sie nothwendig zu rettung des churfürstlichen
collegii authoritet, und die potestatem zur abordnung sowol Churcollens
alß Brandenburgs folgendes melden; daß Churmainz, Collen, Bayern,
Sachßen und Brandenburg nunmehr 10 gantzer jahr alle gravissima negotia
imperii ohn einiges difficultet tractirt, pro conclusis collegialibus im ganzen
reich und weldt gehallten, im reichstagsabschied, und sonsten underschied-
lich von gesambten stenden respective confirmirt und guttgeheischen wor-
den. Daß nun solche conclusa und actus man solte von den Franzosen oder
Schweden disputiren oder annulliren laßen, werde man ex parte imperii
und sonderlich des churfürstlichen collegii in ewigkeit nit zugeben, dan auf
solche weiß man ahn statt des friedens nichts alß eversionem totius status
imperii und nur dissensiones ac lites under den stenden suchen und machen
wurde. Darauf er Servient, es seye gleichwol schwer, daß ein Kayser
macht haben solle, einen churfürsten außm collegio pro libitu zu schaffen,
und der stim priviren, da man doch exempel habe, daß Kayser selbst privirt
und abgesezt worden weren. W: Der Ausschluß ist mit Zustimmung
aller Kurfürsten erfolgt[...] , die Absetzung König Wenzels ist cognita
causa vom churfürstlichen collegio et statibus imperii geschehen, nicht aber
von einem churfursten allein oder auch nach belieben eines außwendigen
potentaten. Servien: Es werde auf diese weiß dahin kommen, daß wan
ein churfurst dem Kayser sein votum nit gebe, er denselben deßhalber de
collegio praecludiren werde. Welches I. H. G. beandworttet, daß man
quotidiana exempla in electionibus der churfursten, erzbischoffen und
anderer habe, die allemal singulorum vota in electionibus nit bekhemen,
dannoch deßhalber keine ungnad auf sie würffen, weilen ihnen ohnedaß
mortification gnug, daß sie legitime electos auch wieder ihren willen
erkennen und leiden müsten. [...] Seye auch von so großen monarchen und
potentaten solcher proceß und vindicta mit raison nicht zu befahren, weiln
es auch in ihrer macht nit stunde. Sonsten hetten sie uber diß alles
gnugsamb vernommen, was die Kayserlichen wegen exclusion Churtryer ex
collegio durch die mediatores iüngst repliciren laßen. Warauff er, daß
sie gesagt, Churtryer habe den Palatinum selbst außm collegio geschafft.
Nun were ein große differenz zwischen beyden, zumalen der pfalzgraff in
notoria rebellione et banno imperii declarirt und gewesen were. W:
Man habe lediglich gesagt, daß Trier zwischen Beginn des Krieges 1618 und
der Ächtung des Pfalzgrafen 1622 an den Beschlüssen des Kurkollegs zu sei-
ner Ausschließung mitgewirkt habe. Servien: Daß auch in notorietate
facti, indeme die ganze welt von der vom pfalzgraffen angefangener
rebellion gewust, ein großer underschied. I. H. G., hetten schon zuvor
gemeldt, daß notorietas facti auß seinen eigenen schreiben und gegenschrei-
ben, maßen man ex parte Caesaris vermeint, genugsamb zu nehmen. Wol-
len es auch hier nit disputieren, weiln sie nit instruirt noch dißhalber com-
mitirt weren. Er, Servient, seine erledigung hetten sie biß dato nit ex
gratia, sondern iustitia et concordatis Hamburgicis begert, dan solches ein-
mal im praeliminarvergleich endthalten. W: Nach Meinung der Ksl.
sind in Hamburg Pässe fur die herren churfursten oder deren deputirte
begert und erlangt, fur Churtryer aber anderst nit alß auf seine abgesandte
ex parte Caesaris bewilliget worden. Worauf er Servient heraußgefah-
ren, so hetten die Kayserlichen sie Franzosen betrogen, und es were also
nit. W verweist auf den Vertrag; er habe gehört, daß der d’Avaux
selbst gestehen müße, es seye fur den churfursten zu Tryer person niemalen
passaportus begert, hab auch deßhalber keine commission, außer fur seine
abgeordnete gehabt. Worauff er Servient mit alteration gemeldet, dem
sey wie ihm wolle, es muste gleichwol liberirt sein. I. H. G., ahn seiner
lengeren detention seye niemandts dan sie Franzosen selbst schuldig. Zuma-
len wan von ihnen, verglichener maßen, die proposition 4. Decembris eroff-
net, und in den tractatibus verfahren, wurde man in den 5 oder 6 monaten
zu dem punct wegen Churtryers erledigung alberait kommen sein. Zumaln,
wie von ihme selbst gedacht, die nachricht zue haben, wolte solches der
Kayser nit hindern [...]. Worauf der Servient concludirt, so bald sie
von Oßnabruck wieder zuruckkommen, hofften ehest auf den verglichenen
tag zur proposition und der handlung selbst zu kommen. Meldete demnegst,
Churbayerns beichtvatter
hetten sie anietzo zu Pariß, welches ein herrlichs
ding, und viel guts veruhrsachen konne. Inmaßen sie hiervon mit I. H. G.
und herren Churbayerischen, maßen sie deßhalber in befelch bekommen,
bey ihrer wiederkunfft von Oßnabruck weitters reden wolten. I. H. G.
plieben circa hoc in generalibus, mit vermelden und anerpiethung, daß ihro
solches angenehm, auch nit underlaßen wolten, bey ihrer zurucklangung ge-
legenheit zue machen, sich bey ihnen einzuefinden. Begerten aber sowol fur
ietzt alß auch sonst, er wie auch der d’Avaux das ienige, was sie von des
reichs wegen also confidenter und rund andeutteten, nicht ubel nehmen,
und doch glauben wolten. Gestalt sie dan alberait mit convocation der stend
erfahren hetten, daß sie die ihnen von selbst oder von andern gemachte
mainung betrogen. Servient andworttete, daß ihm sowol, alß dem de
Avaux I. H. G. candor und modus procedendi biß dato gar wol gefallen,
hetten auch vill informationes dardurch erlangt und deßhalber
underschiedlich nacher hoff berichtet, so daselbst sehr wol aufgenommen
[...].
Mainzer Gesandten in Osnabrück.
Servien bei W. [...] . Beilegung des Mißverständnisses zwischen Servien und
d’Avaux. Bevorstehende Ankunft Longuevilles [...]. Fragten I. H. G.,
ob sie vor ankunfft des duca de Longueville nichts tractiren, sondern erst
deßelben erwartten wolten? Worauf er, quod non, und daß innerhalb
wenig tagen man sehen werde, daß sie ihre proposition ablegen und die
tractatus wurcklich fortstellen wurden. Und seye eben dieses, was I. H. G.
er confidenter habe anvermelden wollen, daß nemblich sie gemeind, ihre
proposition in Gottes nahmen zu thun, vorhero aber noch, alß gegen die
instehende woche, einer auß ihnen, wo nicht beyde, nacher Oßnabruck zu
verraisen, und eines gewissen tags, wan die proposition ahn einem und
andern orth geschehen solte, vermög ihrer verain, ut aequali passu
procedatur utrobique zu vergleichen, und zu end der kunfftigen woch sich
zu Munster wieder einzufinden. Auf welches I. H. G., daß sie es
sonderbar gern und soviel lieber vernehmen, weilen, wie man wisse, die
Schweden mit ihrer proposition alberait gefast, und solche ehestens zu thun
resolvirt. Da nun dergleichen resolution auch a parte Franckreich genom-
men, werde dermalen ad rem ipsam zu kommen sein. Und wolten I. H. G.
dabey sich die hoffnung machen, man werde nit wieder, wie vor diesem,
mit solchergleichen postulatis herankommen, oder auch die vorige repe-
tiren und behaubten wollen, sondern zur sach selbst schreitten; dan sonst,
wie biß dato, nur die zeit wurde ferner verlohren gehen. Servient sagte,
ihre proposition seye in so weit auch aufm papier, bestehe in 4 oder 5
haubtpuncten. Zwarn auch noch einigen andern mehr, alß verbi gratia daß
die arma hinc inde cessiren; keine repressalia oder offensiones inskunfftig
mehr gebracht; alle gefangene loß geben; gehorige assecuration auch de
futuro geleistet; allerseiz commercien ihr freyer gang wieder gelaßen; gute
correspondenz und nachparschafft uberall gehalten; einander wieder die-
jenige, welche gegen den geschlossenen frieden thun oder handlen, assisirt
werden solt, etc. Hielten aber solches fur kein so wichtige puncten, weilen
es der raison und ublichen brauch bey den friedenstractaten gemeß, ahn
seitthen des Kaysers auch zweiffelßohn selbst wurde begert werden, also
werde man sich darinnen desto leichter vergleichen konnen. Sie stunden
auch noch an, ob sie die haubtpuncten alle auf einmall oder jeden absonder-
lich und nacheinander proponieren wollten. Worauf I. H. G., es seye
nit ohn, daß solche puncten zwarn essential, gleichwol aber, alß billiche
sachen, allerseiz leicht würden zu veraccordiren sein. Wolten auch im ubri-
gen verhoffen, es werden die von ihm bedeutte 4 oder 5 substantialpuncten
also bewand und in ratione fundirt sein, daß soviel bälder auß den sachen
zu kommen. Es were das beste und sicherste, alles miteinander zu
proponieren, dan sonsten man allemall furchten mueste, daß noch weiters
herfor khommen werde, und also die resolutiones nit so baldt und cordate
genommen werden kondten. Bey welchem der Servient gemeldet, wan
man nur aufs Kaysers seitthen nicht zu viel scrupuliren, und sich gleichfalß
heraußlaßen wurde. I. H. G., auß lezt der Kayserlichen schrifft werde
er gesehen haben, daß man schon zimblich ad rem et materiam ipsam
gangen, seye aber von ihnen biß dato darauff nichts geandworttet. Was
partis huius intentio seye, kondten sie leicht erachten, dan man nomine
Caesaris et imperii die proposition (wan mans noch Teutscher haben wolte)
in dreyen wortten kondte begreiffen, daß nemblich alles von den
kriegenden theylen abgenommene wieder restituirt werde, gestalt dan auch,
wie sie vernehmen, die Schwedische proposition under andern dieses in-
haben solle, alles in den stand im reich, warinnen es anno 1618 gewesen,
wieder zu setzen. Welches wan es a parte des reichs eingangen, folge
darauß, daß die Franzosen und Schweden das reich quitiren und alles
restituirn musten, wamit der fried bald gemacht, zumalen deren cronen
keine anno 1618 im reich sich befunden. Und seye nichts billichers, alß da
die cronen solches vom reich erhalten, dem reich deßgleichen reciproce
wiederfahren muste. Waruber er gelächelt und gesagt, dergestalt werde
es nit hergehen; under denen 5 vorbenendten puncten seye recompensa
coronae, und satisfactio statuum, die mit Franckreich uniirt. I. H. G.
replicirten, a parte des reichs, und sonderlich der catholischen, vermaine
man solche große dienst nit empfangen zu haben, umb deswillen man zu
einiger recompentz obligirt sein solle. Es were dan, daß die Franzosen dem
reich durch die waffen etwas mit gewalt abzutringen gedencke [!], woruber
man noch miteinander reden muste. Was die mit ihnen alliirte status
anlangete, seyen dieselbe außer Churtryer alle uncatholisch, die mehrers nit
begehren kondten, alß der Passawer vertrag und religionfrieden (welche
von ihnen biß dato nit gehalten) mit sich brächte. Und obgleich dahero auch
die catholische zur deren observantz weiter verbunden zu sein nicht ver-
mainten, so möchte man sich doch, I. H. G. erachtens, umb friedens willen
noch persuadiren laßen, selbige de novo zu ratificiren, wan vom andern
theyl, auch von den cronen die gegenassecuration geschehe, daß darwieder
inskunfftig nit gehandlet werden solt; alßdan auch dißhalber der fried
leicht zu treffen, und die unirte zu contentiren. Die reichsconstitutiones
aber und fundamentalsatzungen aufzueheben oder zu ändern, darzu hetten
die außwendige coronen kein ursach, und habe man sichs auch von
Franckreich oder Schweden soviel weniger zu versehen, weilen solche ad
libertatem Germaniae tam catholicorum, quam acatholicorum gehörig, und
welche zu conserviren beyde coronen sich angelegen seyn zu laßen so
höchlich contestirt, und noch immerhin im mundt fuhren thetten. Alßdan
sich bezeigen werde, ob in hoc passu die Franzosen der uncatholischen
advocati werden sein, und den catholischen die stiffter und Kayser- und
konigliche fundationes abnehmen wollen. Worauf der Servient, es
wurde gleichwohl schwer sein, daß man etwan einem churfursten von
Brandenburg (er wolte von andern nit sagen) die stiffter wegzunehmen, in
deren besiz er so lange jahr gewesen, da sich doch andere catholische
fürsten und stende beklagten, daß wan sie die stiffter verlaßen solten, ihrer
alßdan viel nit zu leben haben, ia ganze häuser oder familiae ruinirt wer-
den würden. Und seye auch der cron Franckreich dahin zu sehen, daß sie
dero alliirte und welche es mit ihnen gehalten, nit disgustiren, hetten auch
dazu kein ursach. Hiernach fragten I. H. G., ob dan die Franzosen ver-
meinten, daß auch die nach dem Paßawer vertrag abgenommene stiffter
den catholischen endzogen werden solten. Kondtens ihro in ewigkeit nit
laßen vorsehen, so wenig es auch der Pabst zuelaßen, oder die catholische
stend darin consentiren wurden. Und gelte die von den Franzosen fuhrende
maxima, daß man socios foederis nit disgustiren müste, hier gar nit; son-
dern habe man pillicher zue beforchten, daß Gott, indeme der kirchen nit
allein solche geistliche gutter endzogen, sondern dadurch auch die catholi-
sche religion in vielen orth extirpirt, ja der rest des catholischen exercitii
im reich in weitter gefahr der undertruckung (weiln sie allzeit neuere unh-
ruhe erweckhen, und darnach neue vertrag zu erzwingen suchen werden)
gesetzt, hochlich offendirt werde. Seye wol zu erbarmen, wan diß der ef-
fectus der Franzosischen waffen im reich sein solle, und werde die straff
Gottes in dieser und jener weit gewißlich nit außpleiben. Auf welches
der Servient, daß es von ihme also nit gemeint seye, daß man den uncatho-
lischen dergestalt alles werde sollen zulaßen. Sie wolten ihr eußerist thun,
musten aber auch ihre leuth nit disgustiren. Der Kayser hab ihn doch ein
exempel geben, indem er im Prager schluß den uncatholischen die geist-
lichen guetter und stiffter eingeraumbt. Wobey I. H. G. vermeldet, er
werde schon selbst beßer wissen, daß es damit einen besondern verstand
und underscheidt habe, daß Ihre Kayserliche Majestät connivendo die
geistliche gütter auf 40 jahr lang hingelaßen, und endzwischen daruber
weitter amicabiliter tractirt und under den stenden, wie herkommen, ver-
glichen werden solle. Hiengegen sagten die Franzosen, daß sie einen ewigen
bestendigen frieden machen wolten, dergestalt Gott und der catholischen
religion die nach dem Passawer vertrag eingezogener geistlicher guetter und
stiffter in ewigkeit unpillicher weiß endzogen würde [!]. Von dieser
materi ließe er ab und meldet, er vernehm, daß die reichsdeputation von
Franckfurt anher transferirt werden soll, sehe aber nit, cui bono; zumalen
dieselbe, wie er verstehe, nur ad causas ordinarias imperii verordnet, nicht
aber vom reich bevollmächtiget, dieser tractaten sich zue underwinden,
oder den schluß zu ratificiren. Warauff I. H. G., ob er dan der mai-
nung noch, daß man der gesambten reichsstende ferner warten soll, und ob
sie zu deren ankunfft hoffnung hetten. Alß er dieses mit nein beandtwort-
tet, dan sie wol sehen, daß alle nit kommen würden, sagten I. H. G., er
werde sich erinnern, daß bey gegebener visita, nachdem 4. Decembris die
Franzosische schrifft eingeliffert, sie ihnen vorgesagt, daß es ein vergeb-
liches wartten auf der stende ankunfft und nur die zeit darmit wurde ver-
lohren sein. Es hettens die mediatores auch ad nauseam remonstrirt, ob sie
es dan noch nit glaubten? Welches der Servient affirmirte, daß es wahr
und also seye. Und continuirten I. H. G., er mochte den herren media-
toribus und ihro inkonfftig wol und besser zuetrawen, daß sie alles recht
und aufrichtig maineten und erinnerten. Es seyen zeit ihres hieseins nunmer
6 monat mit dem gebenedeyten zuwartten auf ankunfft der stend hinge-
strichen, und wißen sie noch eben wenig, ob und wer von denselben kom-
men werde. Ja, sie hetten nachricht, daß nit der dritte ihnen auf ihr zu-
schreiben geandworttet, weniger des erscheinens halber sich anerklehrt.
Ad quod der Servient, daß durch sie die zeit nit verlohren, sondern es
hetten die Kayserlichen den vorigen sommer nit tractiren wollen, vorge-
bendt, daß dadurch der konig von Dennemarck wurde offendirt werden.
I. H. G. replicirten hierauff, davon wisten sie nichts zu sagen, zweiffle-
ten aber nit, die Kayserlichen wurden hierinnen sich schon wissen zu ver-
andwortten. I. H. G. redeten aber nur von der 6 monat zeit, daß sie alhier
sich befunden, welche mit zuwarttung auf die stende, auch mit so gewisser
remonstrirter vergeblichkeit verzehrt, und underdeßen so viel catholisch-
und christenblutt vergossen worden. Servient fragt, wan die deputation
anherkehm, ob sie ihre vota libera haben würden, 2. wie es mit denen zu
halten, so de circulis alberait hier und sonsten noch in privato folgen moch-
ten. Eben gleich zu Franckfurt, sagten I. H. G., wurden die sachen vor-
genommen, daß nemblich yeder collegium, das chur- und furstliche, sich
eines conclusi, darauff miteinander einer mainung verglich, und demnegst
solches den Kayserlichen reportirten, dabey sich niemandts zu beschweren,
noch ein ander modus von den außwendigen contra libertatem Germanicam
praescribirt, oder von andern contra constitutiones praetendirt werden
könne. Die circulares, so etwan geschickt haben, konten sich durch die
ihrige bey den deputatis illius circuli angeben, und ihre notturfft wie die
privati status, vermög des anno 1636 und 1641 gemachten reichsschlußes,
vorpringen laßen. Welches dan beßer sein wurde, weilen yeder von der
deputation assistenz haben, und bey den Kayser- und churfürstlichen in
billichen sachen gehör und statt finden wurde, alß wan yeder privatus fur
sich allein sein anliegen vorpringen und urgiren solte. Daß aber seinem
(Servients) andeutten nach, solche deputation zur conclusion und assecu-
ration nit instruirt, da wurde sich er und sein collega genugsamb erinnern,
daß man schon vor etlichen monaten sich erpotten, daß Ihre Kayserliche
Majestät, wan die tractatus in gang kommen, und mit rechtem ernst und
eiffer fortgesezt, einen allgemeinen reichstag außschreiben, auf deme die
conclusa alßdan allerseiz vorpracht werden solten; woran sie coronen
alßdan sich contentiren laßen müsten. Worauf der Servient, ob solcher
reichstag nacher Munster, oder wohin solte verschrieben werden? Und alß
I. H. G. geandworttet, die reichsconstitutiones vermögten, daß die comitia
imperialia in den reichsstätten zu halten, sagte er, alßdan endweder
Franckfurt oder Collen, desto näher den friedenstractaten zu sein, erwehlt
werden müste. I. H. G. hienwieder, bey Ihrer Kayserlichen Majestät
und den herren churfursten stunde, wie sie sich de loco et tempore wurden
vergleichen, so aber ehender nit geschehen werde, biß man einen rechten
ernst zu den tractaten und bestendigen fortgang sehe etc. Servient mel-
det, I. H. G. wolte er in vertrawen sagen, daß er fur gewiß berichtet, den
Kayserlichen seye die liberation des churfursten zu Tryer nicht zuwider,
nur werde es per electores verhindert; undt man müste hierinnen satisfac-
tion geben, oder sie wurden ursach haben, sich von hier zu retiriren. Diß
aber sagte er so still und erschrocken oder bedachtsam, daß man woll
abnemmen konte, daß sie keinen bevelch haben, weniger ihme ernst seie.
I. H. G., hierzu wurde ihnen ex parte Caesaris vel imperii ganz keine ur-
sach geben. Würdens sie aber selbst nehmen wollen, wurden sie vor der
ganzen weit bezaigen, daß ihnen zum frieden kein ernst. Man habe sich von
seitthen Ihrer Majestät und des reichs per mediatores wegen Churtryer so
weit erklehrt, daß sie damit billich zufrieden sein konnen und müßen. Zu-
malen man gar nit abgeschlagen, daß deßhalber tractatus und vergleich
vorgehen soll, sondern hab man sich allein quoad tempus difficultirt, biß
man sehe, wie sich die tractaten anlaßen. Gestalt er Servient dan zuvor
selbst gedacht, daß diß kein substantial punct, also konne er auch ahn auff-
stoß der handlung nit ursach sein. Und habe er sonsten auch, alß ein ver-
stendiger, leicht zu erachten, daß es die mainung disseiz gar nit habe, daß,
da alles adiustirt und der fried geschlossen, der churfurst in iezigem stand
verbleiben, und nit wieder zu seiner kirchen und administration solte
gelaßen werden. Daß er aber gehort haben solt, ob were den herren chur-
fursten sein, Churtryers, restitution zuewieder, daß mueste ein ignorant von
den sachen oder malitiosus spargirt haben. Und wolten I. H. G. ihm fol-
gende motiven zu consideriren geben, und alßdan selbsten iudiciren laßen,
ob er vermainen konne, daß die churfursten seine befreyung gehindert.
Und 1. werde er vorhin wissen und begreiffen, daß die anhaltung anfeng-
lich ganz nit mit vorbewust und weniger guttachten der herrn churfursten
geschehen. 2. Weren die schreiben vorhanden, wie I. H. G. in specie wißen,
daß Chürtryer noch erst vor etlichen monaten beyde herrn churfursten zu
Collen und Bayern, vermuthlich auch ahn andere, geschrieben, und von
denselben seine erledigung zu befurdern begert, worauf die andwort also
erfolgt, daß er darmit zufrieden gewesen. 3. Seyen seine verbrechen imme-
diate gegen die herren churfürsten, I. H. G. wissens, nit, sondern wieder
Ihre Kayserliche Majestät, maßen dieselbe die original tractatus und hand-
lung, so vorgangen, in handen haben sollen. Sie wolten vor der captivation,
ob recht oder unrecht darahn beschehen, nit sagen, diß aber wol, daß wan
daruber vor diesem die geistlichen churfursten, in specie Churcollen, in ihren
votis vernommen, sie allezeit dahin geziehlet, daß wol zu considerirn und
nit wenig bedencklich falle, sonderlich einen geistlichen churfursten derge-
stalt beym kopff zu nehmen. Diß bekenten I. H. G. zwar, daß alß iüngst,
wissen nit auß der Franzosen oder anderer vorschlag, proponirt worden,
daß der churfurst von Tryer ad locum tertium undt zwar nacher Rom oder
Italien mochte gefuhrt werden, I. H. G. und Churbayerische gesandte sol-
ches improbirt, dan sie nit befinden, wie ein furst des reichs, geschweigens
ein churfurst, außer reichs in anderer landen und handen gefuhrt, und ihme
allda der proceß gemacht werden solt, welches dan auch andere stende nim-
mer wurden zugeben. Und ob zwarn solches mit dem cardinal Cleselio
Melchior Klesl (1553–1630), Bf. von Wien 1598, Kardinal 1616, Minister unter Kaiser
Mathias, 1618 verhaftet, seit 1619 in päpstlichem Gewahrsam in Österreich. 1622 nach
Rom gebracht und 1623 freigelassen, 1627 Rückkehr nach Österreich (vgl. ADB XVI
S. 167ff ).
emplificirt werden wolle, so seye doch dieser große underschied dabey zu
machen, daß er under das collegium cardinalium gehört, und kein furst des
reichs gewesen. Der Servient fiele hierein, er muße es selbst fur unrecht
halten und bekennen, wan mans ex parte des reichs solte zugeben, habe
auch ye und allezeit darahn gezweifflt. In Franckreich habe man eben der-
gleichen constitutiones und observantias, daß die erzbischofff bischoff etc.,
obwol dieselbe dem Pabst underworffen, dannoch außerhalb nit geliffert,
sondern muste der Pabst commissarios ad formandum processum in
partibus deputiren. I. H. G. continuirten auf ihr voriges, daß von
seithen Ihrer Kayserlichen Majestät den herrn churfursten mehrmalen
remonstrirt, daß gegen Ihre Majestät und das reich unverandwortliche
sachen und grobe facta mit den außwertigen vorgangen, und sonderlich mit
Franckreich und Schweden tractirt worden, daß sie intuitu derselben seiner
anhaltung halber genugsambe ursach gehabt, und noch zu haben vermain-
ten. Auf welches Servient, ahm Kayserlichen hoff möge man vorgeben
was man wolle, kondte doch nichts solches vorpracht werden, dan der
konig auß Franckreich coronam imperii niemaln affectirt hette. I. H. G.
andwortteten, sie sagten davon nit; were ihro auch die rechte beschaffen-
heit unbekand, hetten nur lengst erwehnt, repetirtens auch nachmal, daß
nit allein die Kayserlichen und Spanische ministri, sondern auch Ihre Maje-
stät selbst sage, daß alle die tractaten und schrifften, so zwischen Chur-
tryer, dem cardinal Richelieu, baron Saludie, St. Chamont und Buotti
gangen, und was er durch die seinige zu Pariß anpringen und verrichten
laßen, in originali beyhanden, umb desto weniger man zu zweifflen, daß
Ihre Kayserliche Majestät auf gefehrliche sachen und considerationes, so er
der churfurst practiziret, beziehen thue. Darauff Servient, offt gebe
man viel von sachen vor, die man in handen habe. Er konte einmal ver-
sichern, daß sein konig das imperium nie gesucht, wuste auch alles was
wegen der neutralitet mit Churtryer damaln tractiert worden. Die confoe-
deration belangendt, damit habe das hauß Ostereich selbst zuerst den an-
fang, in specie mit den Schweitzern, gemacht. I. H. G. gaben zur and-
wort, es seyen die Schweitzer unders reich billich mit zu rechnen, und seye,
wie sich selbige davon eximirt, vorhin bekhand genug. Deßgleichen seyen
auch von rechts wegen die Staden von Holland unders reich mitgehorig,
wie sich aber dieselbe in libertatem abziehen wollen, und die cron Franck-
reich selbst sie contra imperium et regem Hispaniae fomentiren, ja gar testis
coronatis iez gleich erheben thue, wisse man wol. Und wan das hauß Oster-
reich schon in einem oder andern mißthun solte, seye doch darumb nit
gesagt, daß deßwegen diesem oder jenem stand zustehe, contra constitutio-
nes imperii et statum mit außländischen potentaten sich zu confoederiren,
welches dan auch im konigreich Franckreich selbst nit gestattet wurde, wie
mit dem herzogen von Bullion
angebener correspondentz mit Spanien, ob er schon souverain, aller seiner
land und leuth endsezt worden und am leben gestrafft werden wollen.
Hiervon nahme der Servient abermal einen absprung und vermeldet, biß
dato habe er vermaint, I. H. G. seyen von Churcollen nomine totius collegii
deputirt, so musten sie verspuhren, Churtryer habe seinen consensum darin
nit geben, konne also kein bestendiges conclusum collegiale gemacht sein
oder werden. I. H. G. replicirten, sie wüsten nit, was sie hierzu solten
sagen; verspührten auß dießen discursen, daß ihnen noch wenig ernst ad
rem ipsam zue schreitten, sondern alle tag newe difficulteten und aufzug
suchten. Und sorgten dahero, daß sie ahnstatt der verhofften proposition
mit solchen sachen wiederumb herfurkommen wurden, die I. H. G. sowol in
particulari, alß auch die mediatores offtmaln genugsamb beandworttet.
Weilen er aber in so weit gleichsamb ihre commission, ja den haubtpuncten
selbst, ob das churfürstliche collegium ergenzt seye, und ob man anietzo
rebus sic stantibus ohn Churtryer conclusa collegialia machen konne, in
disputat ziehen wolle, müsten sie nothwendig zu rettung des churfürstlichen
collegii authoritet, und die potestatem zur abordnung sowol Churcollens
alß Brandenburgs folgendes melden; daß Churmainz, Collen, Bayern,
Sachßen und Brandenburg nunmehr 10 gantzer jahr alle gravissima negotia
imperii ohn einiges difficultet tractirt, pro conclusis collegialibus im ganzen
reich und weldt gehallten, im reichstagsabschied, und sonsten underschied-
lich von gesambten stenden respective confirmirt und guttgeheischen wor-
den. Daß nun solche conclusa und actus man solte von den Franzosen oder
Schweden disputiren oder annulliren laßen, werde man ex parte imperii
und sonderlich des churfürstlichen collegii in ewigkeit nit zugeben, dan auf
solche weiß man ahn statt des friedens nichts alß eversionem totius status
imperii und nur dissensiones ac lites under den stenden suchen und machen
wurde. Darauf er Servient, es seye gleichwol schwer, daß ein Kayser
macht haben solle, einen churfürsten außm collegio pro libitu zu schaffen,
und der stim priviren, da man doch exempel habe, daß Kayser selbst privirt
und abgesezt worden weren. W: Der Ausschluß ist mit Zustimmung
aller Kurfürsten erfolgt[...] , die Absetzung König Wenzels ist cognita
causa vom churfürstlichen collegio et statibus imperii geschehen, nicht aber
von einem churfursten allein oder auch nach belieben eines außwendigen
potentaten. Servien: Es werde auf diese weiß dahin kommen, daß wan
ein churfurst dem Kayser sein votum nit gebe, er denselben deßhalber de
collegio praecludiren werde. Welches I. H. G. beandworttet, daß man
quotidiana exempla in electionibus der churfursten, erzbischoffen und
anderer habe, die allemal singulorum vota in electionibus nit bekhemen,
dannoch deßhalber keine ungnad auf sie würffen, weilen ihnen ohnedaß
mortification gnug, daß sie legitime electos auch wieder ihren willen
erkennen und leiden müsten. [...] Seye auch von so großen monarchen und
potentaten solcher proceß und vindicta mit raison nicht zu befahren, weiln
es auch in ihrer macht nit stunde. Sonsten hetten sie uber diß alles
gnugsamb vernommen, was die Kayserlichen wegen exclusion Churtryer ex
collegio durch die mediatores iüngst repliciren laßen. Warauff er, daß
sie gesagt, Churtryer habe den Palatinum selbst außm collegio geschafft.
Nun were ein große differenz zwischen beyden, zumalen der pfalzgraff in
notoria rebellione et banno imperii declarirt und gewesen were. W:
Man habe lediglich gesagt, daß Trier zwischen Beginn des Krieges 1618 und
der Ächtung des Pfalzgrafen 1622 an den Beschlüssen des Kurkollegs zu sei-
ner Ausschließung mitgewirkt habe. Servien: Daß auch in notorietate
facti, indeme die ganze welt von der vom pfalzgraffen angefangener
rebellion gewust, ein großer underschied. I. H. G., hetten schon zuvor
gemeldt, daß notorietas facti auß seinen eigenen schreiben und gegenschrei-
ben, maßen man ex parte Caesaris vermeint, genugsamb zu nehmen. Wol-
len es auch hier nit disputieren, weiln sie nit instruirt noch dißhalber com-
mitirt weren. Er, Servient, seine erledigung hetten sie biß dato nit ex
gratia, sondern iustitia et concordatis Hamburgicis begert, dan solches ein-
mal im praeliminarvergleich endthalten. W: Nach Meinung der Ksl.
sind in Hamburg Pässe fur die herren churfursten oder deren deputirte
begert und erlangt, fur Churtryer aber anderst nit alß auf seine abgesandte
ex parte Caesaris bewilliget worden. Worauf er Servient heraußgefah-
ren, so hetten die Kayserlichen sie Franzosen betrogen, und es were also
nit. W verweist auf den Vertrag; er habe gehört, daß der d’Avaux
selbst gestehen müße, es seye fur den churfursten zu Tryer person niemalen
passaportus begert, hab auch deßhalber keine commission, außer fur seine
abgeordnete gehabt. Worauff er Servient mit alteration gemeldet, dem
sey wie ihm wolle, es muste gleichwol liberirt sein. I. H. G., ahn seiner
lengeren detention seye niemandts dan sie Franzosen selbst schuldig. Zuma-
len wan von ihnen, verglichener maßen, die proposition 4. Decembris eroff-
net, und in den tractatibus verfahren, wurde man in den 5 oder 6 monaten
zu dem punct wegen Churtryers erledigung alberait kommen sein. Zumaln,
wie von ihme selbst gedacht, die nachricht zue haben, wolte solches der
Kayser nit hindern [...]. Worauf der Servient concludirt, so bald sie
von Oßnabruck wieder zuruckkommen, hofften ehest auf den verglichenen
tag zur proposition und der handlung selbst zu kommen. Meldete demnegst,
Churbayerns beichtvatter
ding, und viel guts veruhrsachen konne. Inmaßen sie hiervon mit I. H. G.
und herren Churbayerischen, maßen sie deßhalber in befelch bekommen,
bey ihrer wiederkunfft von Oßnabruck weitters reden wolten. I. H. G.
plieben circa hoc in generalibus, mit vermelden und anerpiethung, daß ihro
solches angenehm, auch nit underlaßen wolten, bey ihrer zurucklangung ge-
legenheit zue machen, sich bey ihnen einzuefinden. Begerten aber sowol fur
ietzt alß auch sonst, er wie auch der d’Avaux das ienige, was sie von des
reichs wegen also confidenter und rund andeutteten, nicht ubel nehmen,
und doch glauben wolten. Gestalt sie dan alberait mit convocation der stend
erfahren hetten, daß sie die ihnen von selbst oder von andern gemachte
mainung betrogen. Servient andworttete, daß ihm sowol, alß dem de
Avaux I. H. G. candor und modus procedendi biß dato gar wol gefallen,
hetten auch vill informationes dardurch erlangt und deßhalber
underschiedlich nacher hoff berichtet, so daselbst sehr wol aufgenommen
[...].