Acta Pacis Westphalicae III C 3,2 : Diarium Wartenberg, 2. Teil: 1647 - 1648 / Joachim Foerster
Donnerstag Abreise der portugiesischen Gesandten. – W
bei Chigi. Dieser will Servien nach seiner Rückkehr heute aufsuchen.
W: Bittet um Nachfrage wegen Wiedenbrück. Mission Serviens in Osna-
brück. Chigi: Nach seinen Informationen wollte er verhindern: 1. schwe-
dische oder protestantische Unterstützung für die Lothringer Restitution,
2. Zurechnung des burgundischen Kreises zum Reich, 3. militärische Hilfe-
leistungen des Kaisers, auch als Erzherzog, außerhalb des Reiches. Stillstand
der spanisch-französischen Verhandlungen. Bemühungen der Stadt Münster
um Privilegienbestätigung am Kaiserhof, wo es nur noch an Entrichtung
der Kanzleigebühren liegt. Bischofsweihe des Propstes von Xanten .
Fricquet bei W. Schreiben des Erzherzogs, daß zu jammern seye, daß Chur-
bayern und die ministri am Kayserlichen hoff dergestalt von den fienden
sich herumbziehen und betriegen ließen, den frieden, den sie doch im
geringsten nicht meinten, zu pousiren, und wehre zeit uber zeit, an beiden
orthen die augen aufzuthun. Benebenst daß Seine Hochfürstliche Durch-
laucht der meinung seyen, wan in diesem Westvalischen craiß woll eine
diversion machen und dardurch die dortobige fiendt zum theill abziehen
möchte, wolte darahn sein, daß mit einigen geltmitteln dem craiß assistirt
werde; allein vermogte ers noch nicht, weiln die ankommende remesse
bereits anderswohin assignirt; gleichwoll die gute affection zu bezeigen,
solten alsobalt 20 000 reichsdaler erlägt und, wan die andere noch erwar-
tende wechsel auß Spanien erfolgt, auch noch mit mehrern assistirt werden,
deßen effectum zu befurdern er conte Pinneranda sich ferners erbieten
liese. Dabenebens liese er I. H. G. in vertrawen unverhalten, daß in be-
wuster materi assistentiae Caesaris regi Hispaniarum der duca de Terra-
nova bey dieser post abermahln prioribus insistirt, mit dem anhang, daß
der Churcollnischer abgesandter zu Wien ankommen, der eben das waß
andere churfürsten in bemeltem negotio gegen Spanien urgiren solle; gleich-
woll wehrde er mit mehrer behuetsambkeit alß andere damit umbgehen.
Warauf I. H. G. remonstrirt, aus waß ursachen der herr graff von Fur-
stenberg, deßen instruction sie gelesen und nichts alß militaria betreffen
thete, abgeschickt; es muße nur diese umbra dem duc die Terranova von
falschen leuthen gemacht werden: ducem posse decipi, sed electorem non
decipere.
Mitteilung Chigis: Nach Angabe Serviens sind die schwedischen Gesandten
in Sachen Wiedenbrück mit dem Verhalten der Regierung Gustafssons
unzufrieden und versprechen auch Abhilfe wegen Wallenhorst.
bei Chigi. Dieser will Servien nach seiner Rückkehr heute aufsuchen.
W: Bittet um Nachfrage wegen Wiedenbrück. Mission Serviens in Osna-
brück. Chigi: Nach seinen Informationen wollte er verhindern: 1. schwe-
dische oder protestantische Unterstützung für die Lothringer Restitution,
2. Zurechnung des burgundischen Kreises zum Reich, 3. militärische Hilfe-
leistungen des Kaisers, auch als Erzherzog, außerhalb des Reiches. Stillstand
der spanisch-französischen Verhandlungen. Bemühungen der Stadt Münster
um Privilegienbestätigung am Kaiserhof, wo es nur noch an Entrichtung
der Kanzleigebühren liegt. Bischofsweihe des Propstes von Xanten .
Fricquet bei W. Schreiben des Erzherzogs, daß zu jammern seye, daß Chur-
bayern und die ministri am Kayserlichen hoff dergestalt von den fienden
sich herumbziehen und betriegen ließen, den frieden, den sie doch im
geringsten nicht meinten, zu pousiren, und wehre zeit uber zeit, an beiden
orthen die augen aufzuthun. Benebenst daß Seine Hochfürstliche Durch-
laucht der meinung seyen, wan in diesem Westvalischen craiß woll eine
diversion machen und dardurch die dortobige fiendt zum theill abziehen
möchte, wolte darahn sein, daß mit einigen geltmitteln dem craiß assistirt
werde; allein vermogte ers noch nicht, weiln die ankommende remesse
bereits anderswohin assignirt; gleichwoll die gute affection zu bezeigen,
solten alsobalt 20 000 reichsdaler erlägt und, wan die andere noch erwar-
tende wechsel auß Spanien erfolgt, auch noch mit mehrern assistirt werden,
deßen effectum zu befurdern er conte Pinneranda sich ferners erbieten
liese. Dabenebens liese er I. H. G. in vertrawen unverhalten, daß in be-
wuster materi assistentiae Caesaris regi Hispaniarum der duca de Terra-
nova bey dieser post abermahln prioribus insistirt, mit dem anhang, daß
der Churcollnischer abgesandter zu Wien ankommen, der eben das waß
andere churfürsten in bemeltem negotio gegen Spanien urgiren solle; gleich-
woll wehrde er mit mehrer behuetsambkeit alß andere damit umbgehen.
Warauf I. H. G. remonstrirt, aus waß ursachen der herr graff von Fur-
stenberg, deßen instruction sie gelesen und nichts alß militaria betreffen
thete, abgeschickt; es muße nur diese umbra dem duc die Terranova von
falschen leuthen gemacht werden: ducem posse decipi, sed electorem non
decipere.
Mitteilung Chigis: Nach Angabe Serviens sind die schwedischen Gesandten
in Sachen Wiedenbrück mit dem Verhalten der Regierung Gustafssons
unzufrieden und versprechen auch Abhilfe wegen Wallenhorst.