Acta Pacis Westphalicae III C 3,2 : Diarium Wartenberg, 2. Teil: 1647 - 1648 / Joachim Foerster
Mittwoch Bericht Bischopings

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Bischoping war 1647 V 29 von Osnabrück gekommen.
: Die Osnabrücker Alterna-
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tion
soll auf ein generalcapitulation, welche cum consensu capituli auffzu-
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richten, gegründet werden. Die Schweden fordern, daß entgegen dem
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Normaljahr 1624 im Stift alles im jetzigen Zustand bleibt. Sonsten hetten
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sich die Schweden vernehmmen laßen, alß wan es ihnnen bey der alternativ
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des stiffts Oßnabruck zu beharren kein ernst, sondern den gantzen stifft
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noch woll behaubten würden, und stunde deßgleichen von der Vechta,
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welche nunmehr in ihrem gewaldt

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Vechta war 1647 V 26 von Königsmarck erobert worden.
, zu vermuhten, angesehen die Schweden

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die extradition ihrer satisfaction noch difficultirt, mitt vorgeben, daß
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darinnen noch etwas zu änderen vorgefallen. So soltten auch die von den
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Braunschweig Lünneburgischen dem stifft Hildeshaimb restituirte ämbtter
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dem administratori des ertzstiffts Brehmen ad vitam eingeraumt werden,
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und stunde deßgleichen verfahren wegen der Hessischen satisfaction alhie
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zu befahren, und würden die Franzosische selbsten darzue cooperiren. In
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privat discursen werde gesagt, daß sich Salvius underschiedlich auch noch
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heutt vernehmmen laßen, die Churcöllnische völcker, welche sich neutral
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hieltten, weren zugleich in Ihrer Kayserlichen Maiestet und Ihrer Chur-
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fürstlichen Durchlaucht zue Colln pflicht und dienst. Alßlang nun selbige
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der Kayserlichen pflichten nicht entlaßen, köntten auch sie ihrerseyts nicht
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gesichert sein oder für neutral gehaltten werden. Letztlich ließen sich die
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protestirende passim hin und wieder verlauten, daß man ihrerseyhts paula-
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tim bellum religionis adorniren werde.

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