Acta Pacis Westphalicae III A 6 : Die Beratungen der Städtekurie Osnabrück: 1645 - 1649 / Günter Buchstab
7. Sitzung der städtischen Gesandten Osnabrück 1645 November 18
Osnabrück 1645 November 18
Bremen 2 – X. 8. m. = Druckvorlage.
Beratung der Gravamina.
Anwesend: Straßburg, Lübeck, Kolmar, Bremen auf der Rheinischen, Nürnberg auf der Schwä
bischen Bank.
Straßburg erinnert noch ad articulum 3. litteram O laut einer beylage
wegen Landau, item ad articulum 4. wegen Weißenburg laut memorialis
nº 3
Beschwerden Landaus in Meiern II S. 167f; Gärtner IX S. 477–479; Strassburg AA
1140 fol. 135–136. Zu Weißenburg vgl. oben [ S. 23 Anm. 5 ] .
Ad 7. articulum propositionis Suecicae:
Lübeck. Ad litteram Y capitis 1. ‘adeliche’
anderen algemeinen zusammenkunfften; 3. und bey denen evangelicis ohn
dem in keine consideration kommen; 4. ‘reichsstette’ – auch auff die mediat-
stette , so das exercitium gehabt, zu extendiren; 5. ‘de jure migrandi’ – müßen
exempla dasein. A domino Nurnbergense et Colmariense bezeugt, daß es an
exemplen leider nit fälete; 6. ‘de jurisdictione ecclesiastico’ – ob nit uff die
reichsstette noch etwas specialius zu setzen. Daß
omnibus et per omnia cessiren solte, auch sonderlich bey den reichsstetten;
7. ‘votum decisivum’ – fürstliche haben verbum ‘
capitulum 8. gravaminum in notis, ‘wegen Magdeburg’ – wehre ihnen ein
ortt geschenkt a rege Sueciae, folgendts von ihnen deßwegen Caesareis
bezahlt 130 000 Rt., a Caesare confirmiert, ist zu der stadt vestung
Es handelt sich um Sudenburg sowie Neustadt ( Meiern I S. 840 ; II S. 839f ; V S. 280–
285 ).
Nürnberg verlieset etwas, das er begehrt hineingeruckt zu haben. Consentit
cum monitis domini Lubecensis. Wegen Magdeburg – das die statt Magde-
burg zuforderst drüber zu hören. De gravaminibus ecclesiasticis, gravamen
2. § ‘dieses alles’ – da religio bloß uff die region adstringiert, petit addi
wegen der Schwäbischen stätte, da die unterthanen utriusque
menget , solts gelaßen werden, wie es herbracht. Wegen Augspurg – sey
beobachtet, doch addit memoriale. Wegen der beiden reichsdörffer Senfeldt
und
Der Schweinfurter Rat war von 1386–1572 Berufungsinstanz für die Gerichte der beiden Reichs
dörfer Sennfeld und Gochsheim ( Bayer. Städtebuch 1 S. 501, 509, 513 ). Bis zu ihrem Aus-
scheiden aus dem Schweinfurter Vogteiverband trugen sie ein Drittel zum Matrikularbeitrag der
Stadt bei. Seit dem letzten Drittel des 16. Jhs. gerieten sie mehr und mehr unter würzburgischen
Einfluß. 1632 hatte Gustav Adolf, der Schweinfurt als Aufmarschplatz benutzte, die beiden
Dörfer dem Einflußbereich Würzburgs wieder entzogen und der Stadt geschenkt, eine Maßnahme,
die nach der Schlacht von Nördlingen, als ksl. Truppen die Stadt besetzten, rückgängig gemacht
wurde. 1635 erhielt der Bischof von Würzburg die beiden Dörfer sogar als Reichslehen (Kurtze
deductio und erzehlung, welcher gestalt die beyden reichsdörfer Goxheim und Senn-
velden allein dem Römischen Reich ohnmittelbar und sonsten niemanden von un-
dencklichen iahren hero underthan geweßen 1641 IV 13 Strassburg AA 1140 fol. 451–
469; F. Weber ; H. Mackh ; Hist. Stätten VII S. 239; Meiern AE II Vorrede Xff ).
Kolmar. Votum decisivum – wehren etzliche stette der landtvogtey
Hagenau bürger worden (kayser Maximilian II.). Bittet mit zu beobachten,
weil es der pfandtschafft simile.
Bremen. Ad 1. monitum Lubecensem – wehre nuzlich, dan auch im ertzstifft
Bremen es anderst
nes Rohde, stattbremische bürgerkinder, erzbischoffe gewesen
neuerlich in anno 1617 durch neuere statuta die bürgerkinder a praebendis
ordinariis excludirt werden wollen, scilicet derwegen billig zu setzen, daß
auch alle widrige gemachte statuta cassirt und uffgehoben sein solten. Quod
probatum. 2. et 3. monitum probabam. 4. Wehre etwa nit nöhtig, weils in
capitulo de mediatis enthalten. 6. Wehre einig, und erinnerte, daß wol gar
die dependentia feudorum ac beneficiorum ecclesiasticorum Papae zu be-
nemmen . Item, das in camera der evangelischen predigerkinder, alß
, nit praesentiert werden können und etzliche deßwegen emoviert wor-
den , alß Dr. Gebhard . Cum summa religionis evangelicorum infamia, wehre
auch zu ahnden. Quod probabatur. Ad gravamen politicum 4 erinnerte
nochmahlß wolmeintlich, ob etwas circa punctum eligendi regis Romani
beids die constitutio aureae bullae und auch jura imperii statuum
salviert
praescripto aureae bullae ordinarie nur vacante imperio geschehen solte, wan
aber scheinte, daß ein anders ex utilitate vel necessitate reipublicae geschehen
müste, daß dannoch electores dazu nit absque expresso consensu statuum
schreiten solten. Non videbatur tentandum.
Straßburg. Ad gravamen ecclesiasticum 1. – ist etwas besorgt wegen der
beilag nº 6, so beßer außzulaßen und anstatt
Ad gravamen 2. ecclesiasticum beylag nº 7 wegen pfaltzgraff Augusti
Pgf. Christian August von Pfalz-Neuburg (vgl. [ S. 615 Anm. 2 ] ).
dem was folgendts derwegen begehrt, zuwieder. Ibidem reichsstette – zu
setzen: so viel alß andere ohnmittelbare stende.
Gebuhrts- und lehrbrieffe – addatur: auch andere
Sepultur und andere ohnzehliche pressuren – addatur: daß man der defunc-
torum evangelicorum witwen und weisen auch in die von den evangelicis
gestifftete armenhäuser nit admittieren will.
Admittierung zu rhattsstandt und andere ehrenämter.
Jus
Ad gravamen ecclesiasticum 4.–addatur: Weißenburgische gravamina, item
Münstersche
Vgl. [ S. 23 Anm. 5 ] . Zu den kriegerischen Ereignissen im Elsaß J. B. Ellerbach ; W. Stein.
Ad gravamen ecclesiasticum 6. ****.
Ad gravamen ecclesiasticum 3. bey die pfandtschafft addatur: jus societatis,
das reformatio invito socio.
Ad conclusionem capituli de gravaminibus ecclesiastiticis putat aliqua
addenda.
Wer für ein evangelischen zu halten – addatur: und consequenter des religi-
onsfriedens , der uff die Augspurgische confession gegründet.
Bey gravamen politicum 2. ratione der
auch zu addiren: und andere
Ad politicum gravamen 4. stätte directorii – addatur: noch neuerlich durch
2 von Münster
Ad politicum gravamen 10. hieher gehören – addatur: auch zum theil, so
fern sie in die publica miteinlauffen .