Acta Pacis Westphalicae III A 4,1 : Die Beratungen der katholischen Stände, 1. Teil: 1645 - 1647 / Fritz Wolff unter Mitwirkung von Hildburg Schmidt-von Essen
51. Plenarkonferenz der katholischen Stände Münster 1646 Mai 21
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Münster 1646 Mai 21
Köln ( Stadt ) A I p. 692–717 = Druckvorlage; damit identisch Bamberg A I fol. 312–324,
Konstanz , Kurmainz B. Vgl. ferner Bamberg B fol. 192; Kurbayern A III fol. 104’–
114’; Kurmainz A Fasz. 14; Österreich A II WFr XXXIV fol. 25–30; Österreich
B I p. 815–825, Ba I und Bb II; Wartenberg / Augsburg II fol. 563’–566; Wartenberg /
Register I fol. 225–235’ und Ia.
Fortsetzung der Verhandlungen mit den Protestanten durch die kaiserlichen Gesandten. Beteiligung
einiger katholischer Gesandten an diesen Verhandlungen. Die Satisfaktion Frankreichs.
Im Kurfürstenratszimmer des Bischofshofs. Vertreten: Aachen, Augsburg, Augsburg (Stadt),
Baden-Baden, Bamberg, Basel, Bayern-Hg., Berchtesgaden, Besançon, Brixen, Burgund, Chur,
Corvey, Deutschmeister, Eichstätt, Ellwangen, Freising, Fulda, Halberstadt, Hildesheim, Johan-
niterorden , Kempten, Köln (Stadt), Konstanz, Kurbayern, Kurköln, Kurmainz, Kurtrier, Leuchten-
berg , Lüders, Lüttich, Minden, Münster, Murbach, Österreich, Osnabrück, Paderborn, Passau,
Prälaten, Prüm, Regensburg, Salzburg, Schwäbische Grafen, Speyer, Stablo, Straßburg, Trient,
Verden, Verdun, Weißenburg, Worms, Würzburg.
Kurmainz. Berichtet von der Mitteilung des Conclusums vom 19. Mai 1646 an
die ksl. Gesandten und referiert die darauf erfolgte Antwort . Nachdemahlen nun
etliche gesandten bey iüngster session umb communication des concepts
angehalten und dieselbe darauff bekommen, so stünde zu ihnen, waß sie
darauff mögen anzubringen haben.
Die Bitte, den Verfolgungen der Geistlichen in den jülich-clevischen Landen durch
die Holländer abzuhelfen, ist Volmar vorgetragen worden.
Kurtrier. Ihrestheilß müßen darfurhalten, es haben die herrn Kayser-
lichen recht, die adiunction zu begeren, und weilen dem catholischen wesen
viell an dieser sachen gelegen, so können sie wol darzu condescendiren,
und weren die herren Kayserlichen zu erbetten, sie wollen diese negation
tirte pro conservatione iuris bey der handtlung sein wollen; weilen doch
die herren Kayserlichen allein auff herrn Buschman und herrn Köberlein
gehen, so stehts dahin. Hat sonsten salvo suo anteriore voto nichts bey dem
auffsatz zu erinneren.
Kurköln. Actis directorio et deputatis gratiis vermeinet, weilen es iüngst
an etlichen erinnerungen ermangelt, daß man deren zu erwarten, und könte
alßdan daß directorium daß gutachten außhändigen. Soviel aber die fernere
deputation betrifft, laßet ihrestheilß dahingestellet sein; weilen aber Ihre
Churfürstliche Durchlaucht zu Cöllen darfurhalten, das man bey den mediis
endtlich verbleiben solle (gestaltsam alle an dero abgesandten abgelaßene
befelch dahin ziehlen), alß tragen billiges bedencken ab der handtlung,
wollen sich gleichwoll Kayserlicher Mayestät nicht opponirn, pitten dero-
wegen umb verschöhnung.
Quoad punctum satisfactionis ist Kayserlicher Mayestät billig zu dancken,
das sie denselben so weith bracht , und were die endtliche richtigkeit wol
zu wunschen, weilen aber ex parte adversa außgeben wirdt, daß es daran
eintzig haffte, und dan allerhöchstgemelte Ihr Kayserliche Mayestät dero
löbliche friedensbegirt allezeit erzeigt, alß hoffet, sie werden sich zu deßen
erhaltung noch ferners uberwinden.
Bedankt sich für die Unterstützung in Sachen der clevischen Geistlichkeit.
Kurbayern. Vergleichet sich, das die begerte herren deputirte den herren
Kayserlichen in religionshandtlung an handt gehen sollen; hat sonsten beym
auffsatz nichts zu erinneren, sonderen laßet es allerdings dabey.
Wegen der Frantzößischen satisfaction hetten sich die Kayserlichen also
ercläret, daß ihnen nichts weiters zuzumuthen, daß werck aber ohne speci-
fication in medio gelaßen, und weilen die sach immer schwehrer gemacht
wirdt, alß were iuxta votum Coloniense wol zu wunschen, die herren Kay-
serlichen brächten das werck ad perfectionem.
Wegen der Clevischen geistlichen hat man nun der Kayserlichen verrichtung
zu vernehmen.
Österreich. Nachdem der herr graff Trautmansdorff auff eine assistentz
gehet, so ist ex causis notis umb so mehr nöthig, weilen daß friedenswerck
sich an dieser sachen stoßet, ersuchet derowegen die herren deputatos,
weilen sie selbst mit interessirt, insonderheit die reichsstätt, daß sie sich
unbeschwerth bequemen wollen. Wegen des concepts weiß nichts zu er-
innern alß in principio ratione der 100 iahren; were beßer, wan pro medio
zugesetzt wurde „Vor und nach dem Passawischen vertrag“.
Bayern-Hg. wie Curbayern
Burgund. Habet quaedam narranda circa suspensionem actionum, ut pona-
tur per modum passivae permissionis, cum rex Hispaniae nunquam suum
praebuerit consensum; hac intentione Carolus V. suos a pace religionis
abesse voluit, ne videretur in praeiudicium religionis catholicae aliquo modo
consensisse, sed omnia per fratrem Ferdinandum fieri permisit
modernus rex inhaeret, aliis, quid velint, liberum relinquens, inprimis cum
iam dicta pax religiosa quasi explicetur, quod ad alios spectat, in se autem
suscipere nequit, praesertim cum de iuribus Papalibus agatur.
Den Schweden darf für alle Territorien, die ihnen jetzt übertragen werden, nur eine
Stimme auf Reichstagen gestattet werden.
Reliquis punctis, quod addat, non habet placetque, ut per Caesareanos in
puncto gravaminum cum protestantibus tractetur adiunctis iis, quos comes
a Trautmansdorff petiit; sique praelatorum civitatisque Augustanae legati
hisce tractatibus interesse vellent, non foret inconveniens.
Baden-Baden wie Bayeren
Salzburg. Buschmann möge den ksl. Gesandten die gewünschte Assistenz nicht
versagen.
Das Konzept der kath. Erklärung wird gebilligt. Die clevische Geistlichkeit soll
vor den Bedrückungen der Holländer geschützt werden.
Leuchtenberg wie Cöllen
Osnabrück. Nach erstatteter dancksagung allen deputatis, insonderheit
dem Maintzischen directorio wegen diß auffsatz, laßen es Ihr Fürstliche
Gnaden bey dem concluso.
Waß sonsten von Osterreich wegen der 100 iahr und Passawer vertrag zu
anderen erinnert, gibt der bericht, daß darumb beschehen, weilen catholische
ad 60 iahr und nit ad terminationem differentiarum gangen, seint auch
meistens anders nit instruirt gewesen.
Wegen deß Passawer vertrages haben Ihre Fürstliche Gnaden mit Lutheri-
schen geredt, welche vermelden, daß sie niemahlen begeret, denselben umb-
zustoßen , catholici hettens wol ursach, weilen itzo von denen nach deßen
auffrichtung eingezogenen geistlichen güttern geredt wirdt.
Quoad modum tractandi finden denselben schwehr, und, solchen den herren
Kayserlichen leichter zu machen, haben catholische gradus gesetzt, wißen
nicht, ob andere weiters zu gehen gemeint. Ist man der intention, so ha-
die assistentz keinen effect; zumahlen finden sich catholische gnug zu Oßna-
bruck , so die vorfallende sachen anhero berichten können. Wan doch die
maiora evinciren, daß die Oßnabruckischen neben den nominatis
sich hierzu gebrauchen sollen laßen, so were ihnen gantz deutlich einzu-
binden , daß sie die gemachte gradus nicht excediren. Cantzleren Buschman
belangendt, darzu können Ihre Fürstliche Gnaden nit verstehen, weilen
man auß den mediis, so auch nit eingehen können, geschritten, insonderheit
da Churcöllen (maßen auch Burgundt) sich hierbey nur passive und per-
missive erzeigen thut; pitten, man wolle sie damit nicht beschweren.
In puncto satisfactionis wie Kurtrier und Kurköln. Man hat um so weniger
Ursache, sich hartnäckig zu erweisen, als die Sache für die kaiserlichen Waffen
schlecht steht. Ganz Westfalen ist wieder verloren
daß die hier gelegenen Bistümer durch Traktieren wiedergewonnen werden können.
Die herren Kayserlichen haben der cron Franckreich schöne offerta gethan,
will aber dabey nicht acquiescirn, und sagt der duc de Longeville selbsten,
es ermangle allein ahn Breysach; sagens darumb nicht, das mans hinweg-
geben , sonderen die cron mit schleunigen tractaten capace machen wolle.
Ihre Fürstliche Gnaden seindt deßwegen auch bey den herren Frantzößi-
schen gewesen.
Bittet nochmals um Unterstützung in Sachen der clevischen Geistlichkeit. Inzwischen
sind weitere Übergriffe der Holländer bekannt geworden.
Besançon wie Burgundt
Deutschmeister. Daß die herrn Kayserlichen auffs bestmöglich tractiren
wollen, gebeurt ihnen billiger danck, und hat man deß erfolges zu erwarten.
Laßet sich adiunctionem beeder herren abgesandten Buschman und Köber-
leins gefallen, mit bitt, sie wollen dem catholischen wesen zum besten sich
damit beladen laßen; Churcöllen werde sich gern hierzu verstehen, ob sie
schon deß herrn cantzlars auch anderwerts vonnöthen haben. Caesarei ad-
mittent procul dubio etiam alios, wie schon vorgeschlagen worden.
In puncto satisfactionis muß man behutsamb und nicht zu weit gehen,
iedoch das der liebe friedt erworben werde, stehet aber dahin, wer dieselbe
hergeben solle. Churbrandeburg widersetzt sich wegen Pommern, so kan
ia Kayserliche Mayestät nit verärgert werden, das sie sich auch wegen des
ihrigen difficultiren. Wan die amnistia generalis accordirt wirdt, wie die
protestirende begeren, fallet der krieg von selbsten, kan also nicht wißen,
waß noch erfolgen mögte.
Wegen der gefangenen catholischen priester fiat.
Wil sonsten die communicirte schrifft ersehen und sich darauff erclärn.
Ad 1 um wegen der 100 iahr, das man nit agirn solle, admittirt, ea tamen
lege, das der geistliche vorbehalt in seinem vigor gelaßen werde.
2. Werden newe statuta gemacht, ut non possint admitti catholici, were
hierbey zu erinneren, das sie mögen auffgehoben und alles bey dem Passaw-
ischen vertrag gelaßen werden
Gemeint ist offenbar § 18 des RA 1555, wonach die Statuten der Domkapitel nicht zum Nachteil
der Katholiken geändert werden dürfen. Im Passauer Vertrag selbst ist nur die allgemeine Vor-
schrift enthalten, daß es bei den alten Kirchengebräuchen zu belassen sei. Die Beobachtung
K. Repgens , Protestplan S. 231 Anm. 67, über den Sprachgebrauch Passauer Vertrag =
Religionsfriede wird auch durch die vorliegenden Akten bestätigt.
3. Sollen die menses Papales iuxta concordata ihren lauff haben a trimestri
und daß unverfänglich; waß wegen der annaten, pallii angeregt, were zu
praeteriren.
4. Die preces primariae laßen sich nit disputiren, wie es die protestirende
vor sich selbst nit gestatten.
5. Laßet bey der alternation pro occasione locorum, weilen chor offerirt.
6., 7. Bleibt dabey, citra praeiudicium possessionis.
8. deßgleichen.
9. Solle extra muros nit verstattet werden, Straßburg gehet weiter mit
abschaffung catholischer.
Für die Punkte 10, 11 und 15–18 wird die ksl. Erklärung akzeptiert, bei 12 und
13 soll nach dem Herkommen und dem Religionsfrieden verfahren werden.
Die protestationes seindt schließlich nit zu verwerfen, wan sie erheblich
gefunden werden.
uberdeputirt gewesene dem publico zum besten sich mit einer abermahliger
raiß hinuber beladen zu laßen, gestalten dem werck ultimam operam et
manum anzulegen. Und sintemal bey alhiesigen friedenswerck leider mehr
alß zuviel verspuret wirdt, daß bey gegentheilß immer zunehmenden vor-
theil das werck ie länger ie schwehrer fallet und also diuturnior mora omnia
deteriora facit, alß hette man dißeits zu bitten und zu erinneren, das werck
nach aller möglichkeit zu beschleunigen.
Waß sonsten in dem fürstlich Oßnabruckischen voto erwehnet worden,
daß dieienige geistliche gueter, so vor dem Passawischen vertrag den un-
catholischen vermög deßelben vertrags bleiben und also in keine handtlung
mehr kommen, da hielte man dafur, das in dem concept zu setzen „vor und
nach dem Passawer vertrag dem religionfrieden zuwider“, sintemahl die
uncatholischen weltlichen fürsten underscheidtliche clöster und geistliche
gueter, so zwar in territorio gelegen, aber nicht de territorio vel iurisdictione
territoriali principum saecularium gewesen sein, vor besagtem Passawischen
vertrag eingezogen, welche die geistlichen fürsten nachgehendts vindiciret,
und am Kayserlichen cammergericht proceß außgebracht, welche die came-
ralen nit erkennet oder decerniret, da die uncatholischen dergleichen ein-
ziehungen durch den religionfrieden befuegt gewesen weren.
Daß closter Kitzingen haben die herren marggraven zu Onoltzbach auch
vor dem religionfrieden eingezogen , daruber sie von Bamberg conveniret
worden.
Im ubrigen widerholet den newlich gethanen vorschlag, das zu ringerung
diuturnitatis temporis des haubtsachlichen vergleichs in § „Bey welchem
puncto“ post verba „das under wehrender solcher zeit“ addatur
mittels ergreiffung diensamer expedientium“ der versuch zu einer gütlichen
haubtsachlichen vergleichung zu dem endt tentiret werde, damit desto
weniger die protestirende auß einer so geraumen temporalitet inskünfftig
ein perpetuum zu erzwingen sich anmaßen können. Die ubrige contenta
dieses § und in specie die allegatio deß Prager friedens were außzulaßen.
In § 9. „Wie es mit den reichsstätten“ post verba „anitzo permixtim“
addatur „oder sonsten in einer oder mehr kirchen und capellen in ubung“
etc.
Würzburg. Wie Collen und Oßnabruck in puncto deputationis, weilen
Caesarei cum plenitudine potestatis ohne adiunction sufficient seint, da sie
aber ie davon nit abstehen wolten, bittet seiner zu verschonen und schlaget
Trier vor, daß selbiger cantzlar alß churfurstlicher, herr Buschman oder
Saltzburgischer alß Fürstlicher mit praelatischen und statt Augspurgischen
deputatis sich der begerten assistentz underziehen wollen. Vernehmet son-
sten auch, ob solte der Schwedische plenipotentiarius Ochsenstern anhero-
kommen , so wirdt alßdan auch herr graff Trautmansdorff wenig zu Oßna-
bruck richten können. Daß zur umbfrag gesteltes concept habe noch nicht
ersehen, repetirt anteriora vota und behaltet sich fernere notturfft bevor.
Es muß noch ergänzt werden, daß die geistliche Jurisdiktion den katholischen Bischöfen
verbleiben soll.
Im übrigen werden die Vorschläge Bambergs gutgeheißen.
wider sein, und sintemahlen her Buschman und herr Koberlein von herrn
graffen begeret, so wurden sie hierzu sich hoffentlich gebrauchen laßen.
Eichstätt. Ist uninstruiert, will sich jedoch mit den nötigen Vorbehalten der
Mehrheit
16 anschließen ] In Wartenberg / Augsburg II und Wartenberg / Register I etwas genauer:
Ratione medii temporalis hätten sich vor diesem erklährt, dabey es noch lassen und
im übrigen den maioribus sich accomodiren. Und gelebten guter hoffnung, wan die
catholische beym geistlichen vorbehalt und die protestirende wegen der einhabener
ertz- und stiffter vor der execution gesichert, daß in andern besser werd fortzukom-
men seyn.
Speyer wie Churtrier
Straßburg wie Teutschmeister
Konstanz. Wie Wurtzburg, wegen der reichsstätt conformiret sich im
Bambergischen voto gethaner erinnerung.
Augsburg. Wie Aystett,
in hac materia abgelegte vota und behaltet ihme weitere notturfft bevor.
Hildesheim und Paderborn. Wie Wurtzburg; conformirt sich auchdem-
ienigen vorschlag, daß die Kayserliche der handtlung einen anfang machen,
folgents die deputirte hinuberkommen mögen.
Freising wie Saltzburg
Regensburg wie Aystett
Passau wie Teutschmeister
Trient. Ihre Fürstliche Gnaden könten sich uber die der uncatholischen
postulata zu keiner bewilligung verstehen, weiln dieselbe ie lenger ie mehrers
einreißen, und ie mehrers bewilliget, desto weiters von denselben geschritten
wurde, könten gleichwol die maiora nit hindern.
Basel wie Wurtzburg
Brixen wie Triendt
Münster. Wie Oßnabruck, mit angeheffter erinnerung, deßienigen bey der
deputation ad Hollandiae plenipotentiarios eingedenck zu sein, so ex parte
Munster hiebevor erinnert worden .
Lüttich wie Münster
Halberstadt wie Teutschmeister
Minden und Verden wie Oßnabruck
Verdun wie Burgundt
C hur wie Oßnabruck
Fulda wie Bamberg
Kempten wie Wurtzburg und Costantz
Murbach, Lüders, Johanniterorden wie Teutschmeister
Ellwangen wie Augsburg
Weißenburg, Prüm wie Trier
Berchtesgaden, Stablo wie Collen
Corvey .
22–23 Die – werden ] In Wartenberg / Augsburg II und Wartenberg / Register I am An-
fang des Votums: Die adiungirte mit auf Oßnabrugk kondten nichts anders sein alß
testes des bewilligenden schadens. Die ex parte Cöllen angezogene entschuldigungen
seyen relevant; es werden also nur Kurtrier, Salzburg und Konstanz vorgeschlagen.
und Konstanz ausgeführt werden. Befinde nicht räthlich noch thunlich, das
iemandt wegen der herrn praelaten auch hinuberreise, quia ipsorum pre-
sentia , cum de praelatorum corio maxime ludatur, damnosa magis erit.
Im ubrigen beziehet sich uff sein bey der deputation abgelegtes votum ,
laßet es im ubrigen bey dem abgelesenen uffsatz. In puncto satisfactionis
Gallicae et proponendorum apud Status Confoederatos Hollandiae mit den
vorstimmenden.
Prälaten. Wiederholt die im Votum Corveys vorgebrachte Entschuldigung. Son-
sten müste vermercken, ob wolte ihme verargert werden, daß er zu erhal-
tung der
negotiirte
senti rerum statu wenig hilff und assistentz finden, so aber bey dieser cron
dato erfolget. Legebat literas, wie die clöster und deren praelaten und
conventualen instinctum ducis Wirtenbergici von dem commendanten zu
Hohentwiel tractiret wurden, die Frantzösische plenipotentiariis hetten zu
einstellung dergleichen gebährungen an denselben ernstlich geschrieben .
Deputati Osnabrugam wurden limites datae instructionis nicht uberschrei-
ten , er wolte nomine suorum dominorum principalium invigiliren und den
statt Augsburgischen gesandten bey der deputation substituiren, zumahlen
herr graff Trautmansdorff certa subiecta begehret, darunder er nit begriffen.
Schwäbische Grafen. Satisfactio coronarum seye vor allen dingen zu
poussirn und die gravamina religionis beyseits zu setzen, bevorab weilen
die campagnia vor der thur, dahero daran zu sein, uff daß man mit der
cron Franckreich zum schluß komme.
Köln ( Stadt ). Deputatos rogare, ut, quandoquidem semel manum aratro
apposuere, ultimam manum addant et perficiant.
17–19 Ex – gehalten] In Wartenberg / Augsburg II und Wartenberg / Register I
etwas genauer: Sie entschuldigen sich ihrestheilß desto mehrer, weillen ihnen bewußt,
daß, wann ihre principalen nachricht gehabt, daß von diesem gravaminum negotio
solte vorkommen, sie nicht wurden abgeschickt sein, gleich dan auch beim Passauer
vertrag sich permissive gehalten und in dergleichen, was die maiora geben, ferner
wurden geschehen laßen.
sie ad punctum gravaminum nit instruiret, sonderen hetten sich allezeit passive
wie Burgundt gehalten.
Daß abgelesenes concept seye den maioribus gemeeß, sonsten weilen ver-
mög abgelegten hochfürstlichen Oßnabruckischen voti die gefahr von tag
zu tag zunimbt, seye billig ob praesentissimum morae periculum der punctus
satisfactionis zu stringirn.
In den Reichsstätten soll nach Möglichkeit der status quo erhalten werden.
Aachen. Laßet sich gefallen die einruckung des wortes „per maiora“ in
das concept, requirirt pariter deputatos tanquam in puncto gravaminum
bene informatos zur hinuberraiß. Wegen relaxation der gefangenen Clevi-
schen geistlichen haltet die deputation ad Hollandos sehr notwendig.
Ratione puncti satisfactionis wie Cöllen.
Augsburg ( Stadt ). Repetit suum directorio in scriptis exhibitum votum
prout etiam nomine comitum Sueviae emissum votum. Quare civitatis
Augustanae causa ad amnistiam non pertineat, bittet die stätt bey den rebus
iudicatis et transactis zu manuteniren; statt Augsburg hette nicht allein
particularverträg, sonderen auch res decisas, darmit er sich gleichwol nit
auffhalten will . Ratione verborum „vor, gegen und uber den Passawer
vertrag“ wie im vorigen votis vermeldet, das auch sonsten der geistliche
vorbehaldt in seinen cräfften verbleibe.
Zu Oßnabruck hetten die Lutherischen publice asseriret, in der statt Augs-
purg seie allein der 10. theil catholisch.
8–9 Anno – gewesen] In Wartenberg / Augsburg III und Wartenberg / Register
I genauer: […] daß vor den Schweden 80 000 in Augspurg gewesen, als aber die
Schweden diese statt verlassen, hette dieße zahll biß uff 16 000 abgenommen, im Au-
gust anno 1645 haben sich in Augspurg befunden catholische 5170, Lutherische
13 790, außer der geistlichkeit.
und 13 000 Lutherische seelen darin gewesen, wan alles in den standt wie
anno 1627 zu restituirn, müsten 13 kirchen die catholischen wider herauß-
geben , allermaßen in dem ubergebenen memoriali mit mehreren außgefuhrt.
Recommendirt diese sach und bittet Caesareos zu erinnern, solche wol in
obacht zu nehmen.
Quoad adiunctionem etlicher deputirten dominis Caesareis plenipotentiariis,
obwol etwan beßer sein mögte, sie (die Kayserlichen) solcher muhe gentz-
lich zu entheben, weiln sie aber solche uber sich zu nehmen wilfährig, so
conformiret sich mit den vorstimmenden, bevorab weilen sie gegen etliche
gewiße personen eine sonderbahre confidentz tragen.
Nomine civitatum imperialium schlägt den statt Cölnischen vor cum excu-
satione propriae personae, weilen ihme underschiedtliche disputaten das
vorig mal gemacht worden.
Kurmainz. Befinden die maiora dahingehendt, sintemalen die Kayserliche
sich wilfährig erclären zu ubernehmung der handtlung in puncto grava-
minum , das ihnen dahero mit der begerter adiunction in puncto gravami-
num auch an die handt zu gehen, solchem nach würden a parte directorii
die deputati zu ubernehmung der muhewaltung ersuchet; es hette der herr
graff in specie herrn Dr. Buschmans und herrn Dr. Köberleins begehret, der
weiter adiunction nicht assertive gedacht, sonderen freygestellet.
Wegen der Stadischen eingrieff were von herrn Volmari das erbieten be-
schehen zu aller möglicher cooperation. Dem abgelesenen concept wolle die
gethane erinnerung loco convenienti einrücken, so auch alsobaldt beschehen.