Acta Pacis Westphalicae III A 4,1 : Die Beratungen der katholischen Stände, 1. Teil: 1645 - 1647 / Fritz Wolff unter Mitwirkung von Hildburg Schmidt-von Essen
22. Konferenz der kaiserlichen Gesandten mit einer Deputation der katholischenStände Münster 1646 Februar 17

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Konferenz der kaiserlichen Gesandten mit einer Deputation der katholischenStände


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Vgl. zu dieser Konferenz Diarium Volmar S. 269.

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Münster 1646 Februar 17

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Köln ( Stadt ) A I p. 224–227 = Druckvorlage; damit identisch Bamberg A I fol. 107–108,
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Bamberg B p. 249–250, Fulda I fol. 192, Konstanz. Vgl. ferner Österreich B I p. 509,
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B a II und Bb I; Wartenberg / Augsburg II fol. 245–246.

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Die Forderung der Protestanten, unverzüglich mit den Verhandlungen über die Gravamina in
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Osnabrück zu beginnen.

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Im Quartier des Grafen Nassau. Vertreten: Aachen, Bamberg, Köln (Stadt), Konstanz, Kur-
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bayern , Kurköln, Kurmainz, Kurtrier, Österreich, Salzburg, von den ksl. Gesandten Nassau
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und Volmar.

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Volmar. Schweden habe in seiner Hauptproposition die Behandlung der Gravamina
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auf dem Friedenskongreß gefordert, in der ksl. Resolution werde es zugegeben; die
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Kronen bestehen in ihren Repliken erneut darauf

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In den Repliken (vom 7. Januar 1646) ad art. 7 und 8 der ksl. Responsion (vgl. oben S. 102 Anm. 1).
. Kayßerlicherseiten würde
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darvorgehalten, daß ohne vornehm- und erledigung der gravaminum reli-
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gionis zum frieden nicht zu gelangen.

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Es hetten zwar die herren Kayßerlichen vernohmmen, daß man uber der
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replicarum primam classem in völliger deliberation begriffen

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Die Beratungen der Reichskollegien hatten in Münster am 29. Januar 1646, in Osnabrück am
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4. Februar 1646 begonnen (vgl. Meiern II S. 264ff.). Der modus deliberandi war dabei
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nach der Einteilung der schwedischen Proposition in vier Klassen (Amnestie, Iura statuum,
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Friedensassekuration und Friedensexekution) festgesetzt worden.
, sintemalen
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aber auch berurter punctus gravaminum in derselben enthalten und daran
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das hauptwerck mehrertheils gelegen, also hetten die Kayßerliche nicht
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wenigers gern verstandten, daß catholischerseiten man deßen vornehmb-
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und abhandlung beliebet, dißeitige gegengravamina und refutation ufge-
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setzet und den Augspurgischen confessionsverwanthen ubergeben.

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Diese hätten in Osnabrück eine Deputation zu Trauttmansdorff geschickt und
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erklären lassen, daß beyde cronen die erledigung berurter gravaminum be-
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furdert sehen und hierin assistirn, solche auch wol innerhalb 8 tagen zu
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erledigen sein würden; alß ließen die herren catholischen ersuchen, sich zu
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dem endt hinuber nacher Oßnabruck zu erheben und zwar solches auß
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nachfolgenden ursachen, weilen

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1. die cron Schweden diesen punctum dero proposition eingerucket, darauf
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auch 2. Ihre Kayßerliche Mayestät geantworttet und daßelbige bewilliget
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und 3. die protestirende alda zu Oßnabruck in corpore beysammen weren.

[p. 105] [scan. 173]


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Und obwohl sie (die Kayßerlichen) unschwehr ermeßen könten, was es
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catholischerseiten derentwegen vor difficulteten und verwaigerungsursachen
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abgeben dörfte, nachdem sie aber hingegen considerirten, welchergestalt
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biß dato die Schwedische alle Teutsche sachen bey gegenwertigen hand-
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lungen dirigiret, dahero man sich vergebentlich uf halten, die zeitt verlieren
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und dannoch endtlich condescendirn müste.

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Die ksl. Gesandten raten, auf diese Forderung einzugehen: Man würde mit dießes
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petiti condescendirung alle widerwertige impressionen, ob hette man dißeits
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kein lust zum frieden oder ob wolten die catholische alhier in gegenwartt
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des Päpstlichen herrn nuncii und Frantzößischer herrn plenipotentiariorum
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durch deren bearbeit- und vermittlung das werck nur verzögern und uf-
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zihen , gantzlich benehmen, insonderheit aber, da wider verhoffen in hoc
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puncto daß werck zum bruch kommen und gelangen solte, würde deßen
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schuldt und verursachung dem gegentheil und nicht den catholischen zu-
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und beygemeßen werden können.

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