Acta Pacis Westphalicae II A 1 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 1: 1643 - 1644 / Elfriede Merla
260. Auersperg und Krane an Ferdinand III Osnabrück 1644 Mai 16

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Auersperg und Krane an Ferdinand III.


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Osnabrück 1644 Mai 16

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Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 46e, Konv. b fol. 336–336’, 339, PS fol. 337 = Druckvorlage –
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Kopie: ebenda Fasz. 92 II ad nr. 264 fol. 367–367’.

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Oxenstierna vermutet, eine kaiserliche Vollmacht fehle.

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Der monsieur de La Thuillierie ist noch hier, wirdt unns aber wegen deßen
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heimbsuchung oder paßbrieffs ferners nichtz zugemuhtet . Freytags, den
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13. dießes, ist der Schwedische nacher Münster verordneter resident Rosen-
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haan hiedürch nacher Münster verreiset. Andern thags darnach hatt unns
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der Schwedischer gesandter Oxenstern dürch den dechandt zu St. Johans

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Raban Heistermann.

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alhie zuentpieten laßen, er müße eß darfür halten, weiln wir mitt außanth-
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worttung der volmacht so lang zurückhielten, daß wir gar keine vollmacht

[p. 421] [scan. 451]


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hetten, welchs bey denen Kayserischen nitt ungewöhnlichs seie, also habe
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eß auch hiebevorn zu Dantzig der von Dhona

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Burggraf Karl Hannibal von Dohna ( 1588–1633 ), über ihn vgl. ADB 5 S. 309 . Über den
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im Frühjahr 1630 geplanten Kongreß in Danzig vgl. M. Roberts II S. 404 und 412ff. sowie
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H. Hallwich I passim.
und zu Hamburg der von
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Lützaw

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Siehe hierzu APW [ I 1 S. 378 Anm. 1 ] .
gemacht, dha habe man sich auch Kayßerlicher seithen einer
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großen fridenßbegierde angenohmen, wie man aber zur handlung tretten
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wöllen, hette eß ahn der vollmacht ermanglet, würde itzo daß dritte mahll
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sein, daß man also mitt ihnen ümbgienge, er wölle eß noch 8 thage ansehen
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unnd alßdan sehen, wie der sachen ferners zu thuen seie.

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Wir haben dem dechandt geanthworttet unnd dem Oxenstern zurückzu-
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bringen begehrt, daß wirs dhahin müsten gesteht sein laßen, daß wir so-
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wenig credit bey den Schwedischen gesandten hetten, daß unnßern wortten
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nitt wölle glaubt werden. Wir hetten unns iedeßmahls deutlich erclehrt
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wie nach, daß zwar die volmacht in banden hetten, aber auff unnßere ver-
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anthworttung nitt nehmen könten, dieselbe ohne außtrücklichen Kayßer-
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lichen befehll außzugeben. Wir hetten zehen völlige monath auff der Schwe-
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dischen gesandten herzukombst alhie gewarttet, die würden auch so höfflich
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sein und sich etliche wenig wochen in einer so wichtigen sachen gedülden,
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zumahll wir die nachrichtung auß Münster hetten, daß eß die Frantzösische
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gesandten selbst unns nicht verdachten, daß wir dieß werck ad referendum
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angenohmen hetten. Waß zu Dantzig fürgangen, seie unns unbewust unnd
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gehöre nitt hiehin. Der her Oxenstern würde sich nitt understehen wöllen,
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unns terminum zu praefigiren. Die Schwedische sein allein ein ursach, daß
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auff dieße stundt noch nitt zur handlung geschritten, könte schon ein völliger
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schluß und friedt sein, wan dieselbe gewolt hetten unnd in termino herzu-
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kommen wehren.

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PS Gleich itzo kombt der Portugesische resident Rodrigo Botellio von
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Minden, dürch 800 Schwedische rheuter bey nachtlicher weiln, wie eß
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scheindt, convoiirter alhie an, und wirdt der monsieur de La Thuillierie von
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selbiger convoy wieder übernohmen und nacher Minden begleitet.

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