Acta Pacis Westphalicae II A 1 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 1: 1643 - 1644 / Elfriede Merla
176. Nassau und Volmar an Ferdinand III Münster 1644 Februar 5

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Nassau und Volmar an Ferdinand III.


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Münster 1644 Februar 5

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Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 47a, Konv. B fol. 54–56’, praes. 1644 Februar 17 = Druck-
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vorlage
– Konzept: ebenda Fasz. 92 II nr. 161 fol. 9–11’.

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Erklärung der französischen Gesandten über die Kurialien. Französische und schwedische Bestre-
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bungen
zur Verlegung des Kongresses nach Frankfurt. Modus procedendi nach Ankunft der fran-
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zösischen
Gesandten. Kriegsnachrichten.

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Wir haben nr. 155 am 2. Februar erhalten. Am 29. Februar hat nach abgeloffener
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post der Venetianische ambassator uns ein andtwortt, so ime bemelte
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Franzößische plenipotentiarii aus dem Haag sub dato 19. eiusdem uf seine
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wegen der visita und curialien gethane proposition dermalen zuekhommen
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lassen , mitgetheilt, innhalts, wie beyligende abschrifft nr. 1 mit mehrerm
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außweisen thuet, woraus neben andern zu ersechen, das sie sich erclären,
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negst darauf erfolgte wochen aus dem Haag abzuraisen und alher zu
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khommen. Wie dann nunmehr auch verlauttet, das sie bestimbten freytags,
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den 29. Januarii, würckhlich daselbst abgereist seyen, sonsten aber die
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sachen mit denn Hollenderen in dem standt, wie die beylag nr. 2 anzeigt,
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verlassen haben sollen.

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Was dann dise erclärung der Franzößischen plenipotentiarien in puncto
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curialien an sich selbst anlangt, haben wir nit underlassen, darvon mit denn
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Spanischen gsandten zu reden, und zwar selbige mehrerntheils denihenigen,
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was mit unserm gesambten einwilligen von dem Venetianischen ambassator
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an sie hiebevor gelangt worden, gemeß zu sein befunden, beynebens aber
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vermörckht, das sie villeicht wegen in ihrem schreiben etwas zweifelhafftig
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gesezter wortten (au moins ceux qui auront pouvoir

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26 en] in der Ausfertigung et.
en qualité d’ ambassa-
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deurs ou plenipotentiaires égal à nostres) etwas undterschidt zwischen Eur
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Kayserlichen Mayestät und denn königlich Spannischen sambtlich bevoll-
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mächtigten suechen und die qualification der personen zu dem bevor-
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stehenden congressu zu disputieren understehen möchten; und dahero sambt
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und sonders vor nothwendig gehalten, dem Venetianischen ambassator
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anzuzeigen, das wir erbiettig weren, mit endtgegenschickhung der gutschen
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auch absönderlicher besuechung der gesandten in iren besonderen quar-
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tieren , es allerdings, wie in irem andtwortschreiben bedeütet werde, zu
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halten, doch das sie gleiche formb auch durchaus gegen uns sambt und
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sonders mit dem praedicat und anderm gebreng halten solten, seitemalen

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von Ewer Kayserlichen Mayestät auch der königlichen würden zu Hispanien
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wir alle sambtlich ohne undterschid der personen und standts zu disenn
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vorstehenden fridenshandlungen gewürdigt und gevollmächtigt weren, uns
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auch nit irren zu lassen hetten, ob und was inen von der cron Franckreich
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in irer vollmacht für andere qualiteten zuegeschriben sein möchten. Welches
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auch durch mich, Vollmarn, ime, Venetianischen ambassatoren, obgemelten
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andern diß also angezeigt worden, mit angehengtem ersuechen, es den
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Franzößischen noch vor irer ankhonfft wissent zu machen, damit man sich
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diserseits darnach richten möge. Dessen er sich auch guetwillig erbotten
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und noch ferrer dabey vermeldet, das der Päpstliche nuncius zu Cölln als
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ein zuegeordneter deß cardinals Ginetti mit eheisten sich alher begeben
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und denn fridenstractaten in namen Pabstlicher heylichkheitt beywohnen
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werde.

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So were ime auch vorkhommen, ob solten die Franzosen und Schweeden
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in gedanckhen begriffen sein, das man disen congressum nach Franckfurth
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verlegen solte, weil man daselbst die reichsständt in forma deputationis an
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der handt haben khöndte, dessen er gleichwol noch khein gewisßheit
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hette.

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Es haben auch die Spanische gesandte von uns zu vernemmen begehrt,
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ob wir uf ankhonfft der Franzosen alsogleich zu der handlung zu schreitten
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gedächten oder nit vilmehr inzuhalten sein vermeinten, bis man sechen und
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vernemmen khöndte, was die Franzosen in puncto pacificationis uf die baan
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bringen und vortragen möchten; darauf von uns geandtwortet worden,
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wir hetten hierundter von Eur Kayserlichen Mayestät ein gemessene
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instruction, das wir vor allen dingen bei dem Papstlichen legato oder in
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abweesen dessen bey dem Venetianischen pottschaffter unser plenipotenz
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vorweisen, durch denselben den Franzößischen gsandten khundtbar machen
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und gleiche exhibition auch von dennselben begeren, folgendts uns uf alle
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thuenliche mittel bearbeiten solten, das wir vorderist der Franzößischen
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plenipotentiarien proposition, was sie deß fridens halber vorhetten, ver-
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nemmen khöndten; wann aber ihe solches weder durch den Päpstlichen
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noch Venetianischen pottschäffter zu erhalten, sondern den ersteren vor-
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schlag von uns zu vernemmen gesonnen wurde, das wir alßdan selben uf
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den anno 1630 zu Regenspurg mit Franckhreich gemachten friden

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Den am 13. Oktober 1630 geschlossenen Frieden ratifizierte Frankreich nicht. Kopie: RK , FrA
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Fasz. 92 I fol. 145–153 [= Beilage e der Instruktion vom 15. Juli 1643] – Druck: J. DuMont
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V 2 S. 615–618. Vgl. APW [ I 1 S. 329 Anm. 1 ] .
richten
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solten etc. Demnach hetten wir uns angelegen sein zlassen und wolten uns
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auch eüsserist befleissen, wie wir die Franzosen zum erstern vortrag bringen
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khöndten, auch darvon, solang immer möglich und von Eur Kayserlichen
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Mayestät uns nit anderwertiger bevelch wegen endtzwischen mit der
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Schweeden einfall in Dennemarckh vorgangener verenderung zuekhommen
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thett, nit aussezen, zumalen, was hierundter vorlauffen werde, iederzeit mit

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inen verthreülich communicieren, dessen sie sich dann begnüegen lassen
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und zu erkhennen geben, das diser modus sich ebenmäsßig mit ires königs
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intention vergleichen thete.

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Was dann die frau landtgräfin zu Hessen Cassel für starckhe kriegspraepara-
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torien uf Franzößische bestallung zu machen im werkh begriffen auch was
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die Franzosen vor dessegni zu khönfftigen feldtzügen vorhaben, geben die
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beygelegte zeittungen numeris 3, 4 zu vernemmen.

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Eigenhändiger Hinweis Nassaus auf Beilage 5.


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Beilagen


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1–4 fehlen.

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5 Johann Behr an Nassau, Bremen 1644 Februar 1. Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 47a,
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Konv. B fol. 57–57’, 59.

13
Kriegmachrichten über den schwedischen Einfall in Norddeutschland und Jütland.

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5a [ Kleiner Zettel ], Lübeck 1644 Januar 18. RK , FrA Fasz. 47a Konv. B fol. 58.

15
Bei Kolding haben nicht die Dänen, sondern die Schweden eine Niederlage erlitten.

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