Acta Pacis Westphalicae II A 1 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 1: 1643 - 1644 / Elfriede Merla
161. Auersperg und Krane an Ferdinand III Osnabrück 1644 Januar 25

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Auersperg und Krane an Ferdinand III.


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Osnabrück 1644 Januar 25

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Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 46e, Konv. b fol. 51–53’, 54, praes. 1644 Februar 10 = Druck-
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vorlage
– Kopie: Giessen 203 fol. 753’–756 – Druck: Gärtner II nr. 151 S. 397–401.

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Schreiben an den Hg. von Mecklenburg. Gespräch mit von der Lippe: Dänische Sorge wegen eines
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kaiserlichen Partikularfriedens mit Schweden, kaiserliches Abmahnungsschreiben an die Dänemark
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benachbarten Stände, bevorstehende Abberufung der dänischen Gesandten und venetianische Ver-
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mittlung
. Grießheim. Kriegsverfassung des Westfälischen Kreises.

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Wir haben nr. 137 erhalten. Übersenden Duplikat von nr. 158, und ob wir zwar
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dhamahls andeutung gethaen, daß ich, der graff von Awersperg, den hert-
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zogen von Mecklenburg einhalts beylag sub lit. B beanthworten wölte, so
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haben wir unns iedoch hernacher eins anderen bedacht und selbiges schrei-
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ben, obs zwar unverfänglich abgefaßet, der ursach halben nit abgehen laßen,
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weiln uns befahet, daß sich die Schwedische auch eins sölchen scheins und
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recepisse zu ebenselbiger von unns besorgter gefahrlichkeit mißbrauchen
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und generalitatem terminorum auff waß anders, alß von unns verstanden
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wirdt, außdeuten dörfften; wöllen also zuforderist Ewer Mayestätt aller-
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gnädigste erclehrung gehorsambst erwartten, ehe dan einige anthwortt ahn
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hochgedachten fürsten zurückgehen laßen, welchs derselb auch ümb soviell
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desto weniger für übel wirdt auffnehmen können, weiln ihre fürstliche
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gnaden selbst in ihren schreiben anleitung darzu geben, daß dero anbringen
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gehöriger ortter hinderpracht werden mögte.

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Immittels habe ich, Crane, noch gestern den Dännischen gesandten, den
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von der Lippe (der sich immerfort übel auffbefindet), heimbgesucht unnd
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in discursu under andern vernohmen, daß die Dännische in sorgen stehen,
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man dörffte dieserseidts mitt Schweden ad partem tractiren und Dennemark
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den krieg allein auffm halß kömmen laßen. Wüsten woll, daß Ewer Mayestätt
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itzo annehmliche conditiones würden haben und alle in dero erblanden
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occupirte örtter wieder erlangen können, wan sich nur in dergleichen
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particulartractaten würden einlaßen wollen, doch verhofften die Dännische,
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daß Ewer Mayestätt vielmehr der gerechten sach beystehen und den könig
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mit mächtigen succurs zu hülff kommen, alß sich von der gegenseidten
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(so doch nur mitt betrug und list ümbgingen) würden verleiten laßen wöllen,
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gestalt dan auff sölchen pfall Ewer Mayestätt allererst verspühren würden,
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waß sie für einen trewen freundt ahn der königlichen mayestätt in Denne-
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marck haben, die würden ehender ihren alten kopf (fuit formale) darahn
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setzen, alß dieße ihro zugefügte schmach und iniuri nit der gebühr eyfferen.
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Ich hab geanthworttet, daß meins darfürhaltens dergleichen rede von dem
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von Grießheimb herkommen, und darfür gebetten, daß man selbigen

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menschen keinen glauben wolte beymeßen, der seie nur ein instrument,
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deßen sich die gegentheill, ümb zwischen Ewer Mayestätt und der könig-
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lichen würden mißtrawen zu erwecken, gebrauchen thäten, daß werck würde
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anders reden und die königliche würden, glibts Gott, im kurtzen in der
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thadt erfahren, daß eß Ewer Mayestätt mit deroselben träwlich meinen und
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mitt allen cräfften würden beystehen. Wir verhoften auch, noch dieße wochen
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von dero Kayserlichen resolution zu vernehmen oder ie soviel nachricht
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zu erlangen, daß deroselben von dem feyndtlichen einfal in Holstein sölte
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die gewißheitt zukommen sein.

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Der von der Lippe erinnerte ferners, woferne die Kayserliche armada her-
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zukommen sölte, daß eß nit rathsamb, dieselbe alsopaldt auff Holstein gehen
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zu laßen, sondern beßer sein würde, erstlich Halberstadt unnd den Königß-
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marck anzufallen. Mögte auch nit undienlich sein, wan dero Kayserliches
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erinnerungsschreiben ahn alle benachbarte fürsten und stände, alß die
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fürsten von Braunßweig Lüneburg, Oldenburg, Bremen, Lübeck (welche
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städt der von der Lippe hiebey woll intentionirt zu sein gehalten), Hamburg
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und andere solten abgeben unnd dieselbe zur bestendigkeit erinneret unnd
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von neutralitet mit denen feinde abgemahnet werden.

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Sönsten gab der von der Lippe auch zu verstehen, daß sie, Dännische
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gesandten, gleichsamb in procinctu stünden und eß für gewiß hielten, daß
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sie in kurtzen würden zurückgefördert werden, doch könte auch woll
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geschehen, daß einer von ihnen hier gelaßen würde, ümb zu sehen, who
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daß werck endtlich hinauß wölte; die Schweden ließen sich vernehmen,
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Venedig werde sich der interposition anstatt Dennemarck annehmen, daß
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müsten sie, Dännische, mitt gedult ansehen unnd endtlich auch wie andere
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partheyen, wanß nitt anders sein könte, sölchen mediatori folgen unnd sich
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nacher Münster erheben.

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Weiln nun auß dießen discursen deß von Grießheimb gefährliches verfahren
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gnugsamb zu vermercken, haben wir gehorsambst erinneren wöllen, obs
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nit rahtsamb, Ewer Mayestätt generalleutenandt, graff von Gallas, zuzu-
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schreiben unnd demselben darfür zu warnen, woferne der von Grießheimb
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bey denselben sich ethwo auch zum stilstandt oder dergleichen insinuiren
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mögte, daß ihme nicht zuviel mögte getrawet werden.

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So wirdt auch bey also eingefallener, weithaußsehender veränderung von
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menniglichen dießerendts fast für hochnöhtig erachtet, die vorgehabte
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kriegßverfaßung in dießem Westphälischen craiß auffs schleunigst zu werck
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zu stellen, dhamit sich der gegentheill nit selbigen vortheils bediene unnd
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mit seinen vorhabenden anschlägen (whavon die beylage waß nachrichtung
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gibt) vorkomme.


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Beilage


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[1] Extractus ex discursibus et depositionibus colonelli Hassiaci N. de S. Andrea,
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commendantis Lippstadiensis, qui fuit captivus in Ham. Kopie: RK , FrA Fasz. 46e,
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Konv. b fol. 54; Giessen 203 fol. 756–757 – Druck: Gärtner II nr. 152 S. 401–402.

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