Acta Pacis Westphalicae II A 1 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 1: 1643 - 1644 / Elfriede Merla
147. Auersperg an Ferdinand III Osnabrück 1644 Januar 11
–/ 147/–
Osnabrück 1644 Januar 11
Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 46e, Konv. a fol. 36–36’, 42, PS fol. 40, Auflösung der Chiffre
fol. 37–37’, praes. 1644 Januar 27.
Befürchtung eines dänisch-schwedischen Vergleichs. – Deputat.
|:Bey der iungst gehaltenen conferenz mit den zwo königlich Denne-
marckhischen gesandten, wovon mein allerunderthenigst postcripto mel-
det, haben erstbesagte gesandten mir ein schreiben von dem innhaber deß
erzstiffts Bremen an sie, die gesandten, lauttendt vorgelesen, aus welchem
ich abgenommen, daß erstbesagter innhaber seinestheils verlangt, daß die
zwischen Dennemarckh und Schweden wegen deß feindtlichen einfahls
besorgende spaltung güetlichen beygelegt werden möge. Wann nun dahero
auch, weilen wol villeicht der meiste theil der Dennemarckhischen räthe
gleicher mainung sein, höchlichen zu befahren, daß entweder solcher ver-
gleich vor ergreiffung der waffen erfolgen oder auch die königliche würden
zu Dennemarckh sich zur gegenwehr allein zu dem ende richten dörffe,
damit sie auf erst beschehenen widerstandt, so gering derselbe auch sein
wurde, umb desto reputierlicher ein frieden machen könten, und aber
beydeß Ewer Kayserlichen Mayestät höchstschädlichen were, in erwegung,
daß, wann die Schweden den könig durch angriff nit zum feindt machen oder
lang zu feindt behalten, sie, Schweden, sich nit allein aus den quartieren,
sondern auch mit deß königs von Dennemarckh und herzogs von Holstein
völckhern merckhlich sterckhen wurden, alß habe Ewer Kayserlichen
Mayestät ichs allerunderthenigs berichten und darbey zu dero allergnädig-
sten nachdenckhen in aller underthenigkeit gestelt haben, ob nit aus oban-
geregten uhrsachen mit der coniunction umb desto mehr zu eylen, auch
dergleichen annembliche conditiones dem könig vorzuschlagen, damit
obberüertte schädliche vergleichung keinesweegs erfolgen möge. Hinweis
auf Beilage [1]:|.
PS Das zuletzt empfangene Deputat war für die Zeit bis zum 30. November
bestimmt, bitte um Anweisung weiteren Deputats.