Acta Pacis Westphalicae II A 1 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 1: 1643 - 1644 / Elfriede Merla
101. Nassau und Volmar an Ferdinand III Münster 1643 November 20
Münster 1643 November 20
Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 47a, Konv. c fol. 155–155’, praes. 1643 Dezember 2 = Druck-
vorlage – Konzept: ebenda Fasz. 92 I nr. 82 fol. 466.
Ankunft Contarinis: Visite und Revisite. Anreise der brandenburgischen Gesandten.
Am 16. November ist der Venetianische ambasciator alhie ankhommen, den
wir auch gestrigen nachmittags beßuecht und empfangen, ime auch
mithin dasjenig, was Eur Kayserliche Mayestät uns in der letsteren instruc-
tion
Siehe [ nr. 60 ] .
sprach. Darauf er dann in Welscher sprach mit einer wolgesezten sermon
geandtwortet, innhalts, wie das darüber verfaste protocoll, per extractum
beyligendt [ Beilage 1 ], mit mehrerm außweisen thuet, und Eur Mayestät
daraus anzuhören gnedigst geruechen wollen.
Von der Franzößischen plenipotentiarien ankhonfft haben wir zwar noch-
einig ferrere nachricht, er, ambasciator, aber vermeint, sie werden sich im
Haag nit lang aufhalten, sondern eheist hieher begeben. Wir wollen auch nit
underlassen, endtzwischen bey disem Venetianischen ambasciatorn ferner
ansprache zu ßuechen und nach ahnleittung unserer instruction uns befleis-
sen , was wir etwan von denn Franzößischen intentionibus für bericht von
ime vernemmen möchten, und deß erfolgs Eur Kayserlichen Mayestät
gehorsamiste relation thuen. – Hinweis auf Beilage 2.
Beilagen
[2] Kf. Friedrich Wilhelm an Nassau und Volmar
ber 1. Kopie: RK , FrA Fasz. 47a, Konv. c fol. 156.
Antwort auf Schreiben vom 25. September 1643
zur Stelle noch der Kf. von Köln
In dem Anm. 1 genannten Schreiben an Auersperg und Krane heißt es „Mainz“. Das Kurfürsten-
kolleg hatte in Regensburg 1636 beschlossen, sich bei den Friedensverhandlungen mit Schweden
durch Mainz und Brandenburg und bei den Friedensverhandlungen mit Frankreich durch Köln
und (nach der Absage Sachsens) Brandenburg vertreten zu lassen. F. Dickmann S. 89 ist
dementsprechend zu korrigieren, H. Haan S. 144–150, 159 zu ergänzen nach Diarium
Wartenberg III S. 1942.
so habe ich in Anbetracht der hohen Kosten bisher Bedenken gehabt, meine Gesandten abzufertigen.
Ich werde aber meine Räte dergestalt abordnen, daß ihrethalben nichts verabsäumt werden soll.