Acta Pacis Westphalicae II A 1 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 1: 1643 - 1644 / Elfriede Merla
14. Nassau und Krane an Ferdinand III Münster 1643 Juli 31

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Nassau und Krane an Ferdinand III.


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Münster 1643 Juli 31

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Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 47a, Konv. c fol. 1–1’, 4–4’, praes. 1643 August 11 = Druck-
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vorlage
– Kopie: Giessen 203 fol. 290–291’ – Druck: Gärtner I nr. 227 S. 496–498.

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Ankunft Nassaus in Münster. Quartiere für die französischen Gesandten, ihr Aufbruch von Paris.
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Anreise St. Romains. Portugiesischer Gesandter in den Haag.

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Gestern, den 30. dießes, bin ich, der graff von Nassaw, gottlob glücklich
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alhie ankommen unnd zu respect Ewer Mayestätt von der fürstlichen
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regirung, einem hochwürdigen thumbcapittl, sodan bürgermeister unnd
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raht unnd gantzer gemein, stattlich unnd ansehentlich eingeholet worden.

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Der alhie anwesender Frantzösischer zahllcommissarius, monsieur de Meu-
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lers , hatt dieße wochen diejenige heußer, so für die Frantzösische gesandten
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außgesehen, in bestand genohmen. Vermeinet, eß werde neben dem
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monsieur d’Avoux unnd monsieur de Chavigni auch dero duque de Longe-
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ville

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Henri II. d’Orleans, duc de Longueville (1595–1663), hatte von 1636–1643 verschiedene
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militärische Kommandos in Italien inne, bevor er 1645 als französischer Hauptbevollmächtigter
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nach Münster ging. Vgl. hierzu P. Guillaume .
, unangesehen deß zuvor gehabten bedenckens, daß derselb nit herzu-
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kommen würde, er seie dan zuvor versichert, daß auch andere seines standts
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gleichen zu dießer legation würden gebraucht werden, mit im anzug hiehin
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begriffen sein, maßen auch für selbigen duque die logamenter besteldt unnd
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zugerüstet werden. Unnd will selbiger zahlcommissarius eß dhafür halten,
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der Frantzösischer gesandten suitte werde sich auf sechß oder wenigst fünf-
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hundert personen

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Eine spätere Zusammenstellung in den Wartenbergakten gibt für d’Avaux 300 und für Servient
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100 Personen an. StA. Osnabrück Rep. 100 Abschnitt 1 nr. 116 fol. 296–297’. A. Pieper
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S. 136, 141f. (ihm folgt H. Bücker S. 21) spricht von über 1000 Mann, was also wesentlich
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zu hoch gegriffen sein dürfte.
erstrecken. Selbige gesandten haben den 20. dießes zu
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Paris aufbrechen söllen

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Vgl. [ nr. 11 ] .
, unnd ist unns beykommende abschrifft [ Beilage 1 ]
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eins schreibens, so selbiger zahlcommissarius … sub sigillo volante bey
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sich hatt unnd auffm pfall, er mit den logamentern alhie nit vortkommen
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könte, einzulieffern befehlicht, von vertraweten orth communicirt worden,
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warauß gleichwoll auch zu ersehen, daß bemelter tagk zu selbiger gesandten
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aufbruch bestimbt worden; stehet derhalben zu verhoffen, daß sie unver-
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lengt herzukommen werden, maßen dan auch der monsieur de St. Romain,
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wie unns Ewer Mayestätt abgesandter zu Hamburg, graff von Auersperg,
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berichtet, hiehinzukommen befehlicht unnd itzo unterwegs ist.

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Inmittels kombt unns auch die gewiße nachrichtung zu, daß am 13. dießs
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von wegen deß tyrannen in Portugall

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Johann IV. von Braganza.
in Graffenhagen in Hollandt einiger
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ankommen

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Rodrigo Botelbo de Moraes (gest. Dezember 1644).
, so bey den Generalstaden ümb assistentz, damit dieselbe sich
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so weith der sachen in Portugal annehmen wölten, daß selbe sach auch hiehin
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zu dießen tractaten gezogen werden möge, empzig negotiiren sölle; unnd
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ist nit zu zweiffelen, selbige negotiation werde auch bey der cron Franckreich
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getrieben werden.


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Beilagen


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[1] Kg. Ludwig XIV. an Kf. Ferdinand, Paris 1643 Juli 11. Kopie: RK , FrA Fasz. 47a,
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Konv. c fol. 2–2’ – Druck: Gärtner I nr. 228 S. 498–499. [ Kopie: Giessen 203 fol. 291’ ].

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