Acta Pacis Westphalicae II A 2 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 2: 1644 - 1645 / Wilhelm Engels mit einem Nachtrag von Karsten Ruppert
159. Nassau und Volmar an Lamberg und Krane Münster 1645 Mai 18
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Münster 1645 Mai 18
Konzept: RK , FrA Fasz. 92 V nr. 671 fol. 4–4’ = Druckvorlage – Kopie: Den Haag
A IV 1628 nr. 37; Giessen 204 nr. 18 S. 91–94; ebenda 205 nr. 216 S. 1101–1104 –
Druck: Gärtner V nr. 24 S. 117–119.
Bedenken der kurbrandenburgischen Bevollmächtigten gegen eine Translation der Reichsdeputation.
Vermittlung in Osnabrück.
Hinweis auf beiliegende Rücksendung und Zusendung von Korrespondenzen. Das
Drängen der Protestierenden läßt die endliche Eröffnung der schwedischen Proposition
erhoffen, ungehindert waß die Franzosen dagegen einwenden möchten.
Die kurbrandenburgischen Gesandten sollen nicht geringe Bedenken gegen die Trans-
lation der Reichsdeputation haben, wie Dr. Ölhafen mir, Volmar, berichtet. Aus
den Diskursen der kurbrandenburgischen Gesandten ist vermerkht worden, daß
die protestierende mit gedankhen umbgehend, zu einer interimsmediation
zwischen denn Kayserlichen und Schwedischen gesandten sich einer depu-
tation von ettlichen ständen zu vergleichen und selbige vorzeschlagen,
durch wölche die ein- und anderseits vorhabende propositiones und respon-
siones denn parteyen vorgetragen werden solten. So sie zwar nit vor ein
solche mediation verstanden haben wollen, die einige auctoritet haben solte,
bei entstehenden vergleichungen sich eines vorschlags von mittlungen ze
unterfangen, sondern allein auff daß die hinc inde fallende schlüss und ant-
wortten mit desto mehrerem fundament und sicherheit überbracht werden
könden; denn sie sagen, daß sie den decan zu S. Johann hierzu gar nit
gnugsamb erkenten. Dieser sachen wurdt nachzedenkhen sein, und uff allen
fall dahien gesehen werden müessen, wann mans ie nit verhindern köndt,
daß es doch mit wenigstem praeiudicio Kayserlicher hoheit geschehe. Zwei-
felsone werden sich die Churmainzische hievon nit außschliessen lassen.
Stüende zum fahl in obacht ze halten, ob nit auch von Eur Liebden und
Excellenz und dem herrn pro interesse ihrer Kayserlichen mayestät auß den
ihrigen iemandt dabei zu verordnen were.