Acta Pacis Westphalicae II A 2 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 2: 1644 - 1645 / Wilhelm Engels mit einem Nachtrag von Karsten Ruppert
141. Ferdinand III. an Nassau und Volmar Wien 1645 April 26

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[ 126 ] / 141 / [ 152 ]

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Ferdinand III. an Nassau und Volmar


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Wien 1645 April 26

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Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 92 V ( zwischen nr. 680 und nr. 681 liegend ) fol. 56–58’, [ praes.
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1645 Mai 9 ] = Druckvorlage – Konzept: ebenda Fasz. 47b fol. 49–50 – Kopie: ebenda
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Fasz. 92 IV nr. 659b fol. 727–729.

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Drängen auf Herausgabe der französischen Proposition. Partikularverhandlungen mit Hessen-
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Kassel. Geleitbriefe für die Mediatstände. Kommunikation mit den Reichsständen. General-
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amnestie .

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Wir haben nr. 126 erhalten. Auf Herausgabe der französischen Proposition ist
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gemäß nr. 132 zu bestehen. Der Kurfürst von Trier hat gestern die Lehen empfangen
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und ihm steht frei, sich in seine Stifter oder zu den Friedensverhandlungen zu begeben
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oder seine Bevollmächtigten dorthin zu senden, umsomehr hat es bei unserer Entschei-
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dung
zu bleiben, zumal zu befürchten ist, daß wegen der bestehenden Uneinigkeit
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zwischen den französischen Bevollmächtigten einer von dannen abgefordert und
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selbige stell nit alsobaldt ersetzt werden oder auch der duca di Longevilla
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lenger außbleiben solte, alßdan die tractaten widerumb in steckhen gerathen
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dörfften; und wollen solchem nach, daß ihr förterst auff die edition der

[p. 273] [scan. 301]


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desiderierten proposition alles fleisses tringet, keineswegs aber zuvor und
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eh euch auff ewere erste proposition gebürende satisfaction und die schul-
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dige gegenproposition widerfahren mit einiger andern mehr specificierten
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proposition unßererseits euch heraußlasset.

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Massen wir ingleichem nit für rathsamb befinden auch nit wollen, dafern
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die sachen nach unverfangen, daß einige frag an die Franzosen, ob und wie-
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weit sie sich der uncatholischen chur-, fürsten und stände und sonderlich
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der landtgräffin zue Hessen in religionssachen anzuenehmen gemeint, solle
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gebracht werden. Lassen unß aber gnedigist wohl gefallen, daß ihr euch
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bemüehet zue penetrieren, ob gedachte landtgräffin sich in einige particular-
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handlung einlassen möchte. Wolten alßdan, daß ihr nit allein solche hand-
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lung nit außschlaget, oder auch etwaß an euch, waß zue schliessung der-
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selben auff weiß und maß, wie es die vermittelst unsers lieben vetters und
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schwagers, deß churfürsten zue Cöln liebden vorgewesene tractaten auß-
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weisen , erwinden lasset, sondern auch mit gedachtes churfürsten liebden
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oder dero gesandten dahin handlet, daß sich die daselbst bedingte fünffzig-
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tausent reichsthaller umb deß lieben fridens willen auff sich nehmen, gestalt
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wir nit unterlassen wollen, euch, da vonnöthen, mit einer specialvollmacht
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hiebey zue versehen, wabey aber ihr eine sondere circumspection umb sovil-
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mehr zue gebrauchen habt, weil ermelte landtgräffin sich gegen meniglich
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dahin iederzeit erkleren, daß selbe sich von ihren alliirten uff keine weiß
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zue separieren gedenckhe.

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Hinweis auf die den Gesandten in Osnabrück erteilten Weisungen bezüglich der von
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den schwedischen Bevollmächtigten geforderten Spezialgeleitbriefe für Stralsund und
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andere Mediatstände. – Zu dem Begehren der Deputierten des fränkischen und schwä-
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bischen
Reichskreises der Reichsdeputation nach ihrer Translation zu assistieren,
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nicht aber in ihre Befugnisse einzugreifen, wollen wir gnedigist, daß ihr mit den-
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selben und der andern fürsten und stände deputierten, da einige vorhanden
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oder sich noch einstelleten, die vorfallende negotia gestalten sachen nach nit
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weniger alß mit denen churfürstlichen communiciert. Wegen Ausdehnung der
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Generalamnestie haben wir euch etliche rationes allein zue ewerer nachricht
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und deren ihr euch in discursu zue gebrauchen haben möchtet, hierin euch
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aber ex professo nichts einzuelassen hiemit beyschliessen wollen.


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Beilage


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[1] Rationes pro amnistia generali ultra annum 1630 non extendenda. Kopie: RK , FrA
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Fasz. 92 V fol. 53–55’ Kopie

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Weitere Kopien vgl. nr. 140,1.
: ebenda Fasz. 92 IV ad nr. 659b fol. 730–731.

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