Acta Pacis Westphalicae II A 3 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 3: 1645 - 1646 / Karsten Ruppert
196. Ferdinand III. an Trauttmansdorff Linz 1646 März 9
Linz 1646 März 9
Kurfürstliche Unterstützung der kaiserlichen Friedenspolitik.
Ich schicke Euch Beilagen [ 1 ] und [ 2 ] deßgleichen auch, was ich hierinnen
an Churmainz liebden ablauffen lassen, dero ich die ganze instruction in
puncto gravaminum communiciert, mit der durch meinen reichsvicecanz-
ler an ihre liebden abgegangene nebenerinnerung, daß sie es in höchster
enge wolten halten. Dan ich nit finde, daß man lang mit disen meinen re-
solutionibus zuruckhhalten, hingegen auch ohne vorbewust, wenigst beeder
churfürsten, Mainz und Bayern liebden, nit leicht vorbrechen kan.
[1] Bericht der kaiserlichen Geheimen Räte über ihre Konferenz mit Mändl, Linz 1646
März 8. Kopie: RK , FrA Fasz. 26, Konv. C fol. 122–123’, 132–134’ = Druckvor-
lage ; TA, Ka. 123 fol. 303–305’ – Konzept: RK , FrA Fasz. 50c fol. 67–70’.
Mändl wurde in die kaiserliche Gravamina-, Amnestie- und Pfalzpolitik eingeweiht.
Er hielt am Prager Frieden und dem Geistlichen Vorbehalt fest und deutete an, daß
man den protestantischen Stiftsinhaber eventuell sessio und votum einräumen könne.
Die kaiserlichen Räte gaben zu bedenken, daß vielleicht Positionen des Prager Friedens
aufgegeben werden müssen. Der bayerische Gesandte erhob keine Einwände dagegen,
Spanien für seine Kriegskosten einen Teil der Unterpfalz zu überlassen.
[2] Ferdinand III. an Kf. Maximilian I., Linz 1646 März 7. Ausfertigung: RK , FrA Fasz.
52c I fol. 134–134’ = Druckvorlage – Konzept: Ebenda fol. 135 – Kopie: TA,
Ka. 123 fol. 311.