Acta Pacis Westphalicae II A 3 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 3: 1645 - 1646 / Karsten Ruppert
191. Trauttmansdorff an Ferdinand III Münster 1646 März 6

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–/ 191 /–

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Trauttmansdorff an Ferdinand III.


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Münster 1646 März 6

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Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 50a, Konv. A fol. 50–51 = Druckvorlage – Druck: Doc.
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Boh. VII nr. 791 [ Regest ].

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Spanisch-niederländische Verhandlungen.

[p. 383] [scan. 431]


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Hinweis auf nr. 185. Auf den Besuch der Holländer hin hab ich nicht un-
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derlassen , nachdem ich erstlich dem conte Pegneranda, darauff dem nuncio
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und absonderlich auch dem Venetianischen pottschaffter und nach diesem
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den Frantzösischen plenipotentiariis die visitam restituirt, auch die Hollen-
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dische hinwiderumb zu besuchen. Welche dan abermahlen nach wenig ge-
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machten complimenten sich klar heraußgelassen, daß sy mit Spanien zu
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schliessen begerten und wan die Spanische plenipotenz nur recht gewesen
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were, sy in dieser zeit albereit geschlossen haben wolten; inmassen dan der
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verzug bißhero nur an deme gehafftet, daß sy ersterwehnte plenipotenz
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nach dem Haag schickhen unnd sich bescheidts erhohlen muessen, wie sy
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sich darmit zu verhalten. Es hetten aber die General Staaden solche nit
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allein für mangelhafft, sondern auch (wie das formale gelautet) fur in-
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sidieux erkent und dahero das werck nicht uber sich allein nehmen wollen,
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sondern ein notturfft zu sein erachtet, die gesambte provincien zu beschrei-
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ben unnd auch dieselbe darüber zu vernehmen. Sobaldt nun von Spanien
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ein andere unnd rechte vollmacht vorhanden sein würde, wolten sy das
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werkh gar nicht hinderen. Wir solten nur mit unseren tractaten fortfahren;
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sy würden und wolten doch noch ehender alß wir schliessen. Ich hab sy in
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diesem vorsatz besterckht unnd ermahnet, daß sy darzue thuen wolten, dan
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ihr friedt mit Spanien würde alle andere friedt nach sich ziehen, welches sy
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auch ihres orths bekrefftigten und vermeldt, daß nach ihrem letzterm
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treves uberall friedt worden. Von diesem seint ermelte Hollendische ge-
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sandten auch der zwischen dem könig in Franckreich unnd der infanta in
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Hispanien

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Maria Theresia (1638–1683). Vgl. W. K. v. Isenburg II Tafel 49.
mit ubergab der Niderlanden spargirter heurath zu redt wor-
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den , daß sy dieses ungern sehen würden, ia ihr status solches nicht wohl
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zuegeben köndte, aber wohl, daß die infanta etwa nach dem exempel
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ertzherzogs Alberti

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Erzhg. Albert (1559–1621) verzichtete 1598 auf seine Würde als Ebf.v. Toledo una
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heiratete 1599 Isabella, Tochter Philipps II.v. Spanien. Vgl. W. K. v. Isenburg I
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Tafel 17.
einem fürsten, aber keinem unnd zwar so mechtigen
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unnd nechst angesessenen könig, vermahlet würde. Ich antwortete, wan sy
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dieses nit leiden könten, so muesten sy auch die cron Spanien nicht ad
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extrema tringen, sondern ihre conditiones also moderiren, damit man zu
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dergleichen resolution nit getrungen würde, welches sy wohl verstanden.

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Sonst hab ich auch die ubrige Spanische gesandten den ertzbischoven zu
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Cambray

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Joseph de Bergaigne (gest. 1647), Bf.v. Herzogenbusch und erwählter Ebf.v. Cambrai
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Vgl. APW III D 1 S. 345.
, Don Diego Savedra unnd Dr. Brün vorgestern nachmittag be-
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sucht und bey denselben wegen ehist müglichster befurderung einer anderm
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gnugsamen unnd recht vollkommenen plenipotentz alle dienliche instanz
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und anmahnung gethan, wie Ewer Kayserliche [Majestät] auß nr. 192 ver-
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nehmen .

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