Acta Pacis Westphalicae II A 3 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 3: 1645 - 1646 / Karsten Ruppert
181. Trauttmansdorff an Ferdinand III Münster 1646 Februar 27

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–/ 181 /–

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Trauttmansdorff an Ferdinand III.


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Münster 1646 Februar 27

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Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 50b fol. 60–60’, praes. 1646 März 9.

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Protestantische Kompositionsmedia. Pfalz.

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Hinweis auf nrr. 169 und 171. Wie ich nun, um das Hindernis wegen
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des Verhandlungsorts der Gravamina auß dem weeg zu raumen, die
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protestirende zue Oßnabruck durch ihren gewöhnlichen auschuß zu mir
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erfordert und ihnen beweglich zugesprochen, weyln sie sich zu underschidt-
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lichen mahlen vernehmen laßen, daß sie auf den extremis nicht beharren
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wolten, mir unbeschwert ihre vorschläge, auff was weiß sie vermeinthen,
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daß die gravamina dergestalt furderlich beygelegt werden könten, damit
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der friedt hirdurch nit auffgehalten wurdt, zukommen zu lassen; also
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haben sie mir solche vorschläg den 24. diets zwarn uff hiebeygefügte maaß
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und lauth der abschrifft littera A. zugestelt, folgenden morgents aber durch
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die Sachsen Altenburgische sich bey mir endtschuldiget, daß solche media
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compositionis der ibrigen puncten nit alle beysammen undt sobaldt nit dar-
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mit fertig werden können, mit versprechen, daß sie innerhalb zweyen
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tagen, selbige zur handt bringen und uberlieffern wolten, inmittelß bätten
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sie, in rath nicht ansagen zu lassen. Ich habe aber nicht underlassen, daß-
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yenige , so sie mir lauth vorberührter abschrifft zugestelt, dem Churmaint-
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zischen directorio zue Oßnabruck alsobaldt zuzuschicken und denselben
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anheimbgestelt, solches mit nechstem, denen catholischen zue Munster zu
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communiciren und wird zu erwarthen stehen, ob dasyenige, waß die prote-
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stirende weiter angeben werden, also eingerichtet wirdt sein, daß man, wie
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sy vorgeben, auff Ostern den frieden schliesen könne.

[p. 330] [scan. 378]


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Hinweis auf Beilagen B und C.


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Beilagen


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A Unverfängliche vorschläge der herren evangelischen in puncto gravaminum, [ Osna-
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brück 1646 Februar 24]. Kopie: RK , FrA Fasz. 50b fol. 61–63’; RK , FrA Fasz. 91 I
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fol. 223–226’; KHA , A IV Bd. 1628/55 unfol.

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B Kf. Maximilian I. an Trauttmansdorff, München 1646 Februar 14. Ausfertigung: TA,
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Ka. 109 unfol. = Druckvorlage – Kopie: RK , FrA Fasz. 50b fol. 65–65’.

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Rezepisse auf Beilage B von nr. 123.

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Wie ich nun an eurer guetten intention und eiffer, die Pfältzische sachen zue bestendi-
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ger richtighkeit zue bringen, niemahls gezweifflt, also geraicht mir euer obangezogenes
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erbiethen zu dancknemigen gefallen undt ob ir wohl demselben diese condition ahn-
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gehenckt , wan die erhaltung deß friedens noch ahn der Pfältzischen sachen hangen
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solte, so will ich doch nicht darfurhalten, daß euer intention und meinung sey, die
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abhandlung und vergleichung gedachter Pfältzischen sachen biß auf den außgang der
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friedenstractaten und auf die erhaltung deß friedens zu verschieben. Dann mir auß
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villen erheblichen ursachen sehr schwähr und bedenckhlich fallen würde, diese sachen,
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daran nit nur mir und meinem hauß, sondern auch dem allgemeinen catholischen und
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reichswesen merckhlich vihl gelegen, so weit hinauß anstehen zu lassen, auch nicht dar-
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fürhalten will, daß höchstgedachte ihrer Kayserlichen mayestätt intention und befelch
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dahin gerichtet sey. Derowegen will ich euch hiermit nochmalen ersucht haben, ihr
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wollet an eurem ortt daß werckh numehr ehist under handt nemmen und nottwendiger
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orth dergestalt zu praepariren und zu unterpauen ein anfang machen, auch meinem
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zu euch habenden verthrauen nach, eüfferig daran sein, damit es, meiner euch sub dato
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17. Januarii

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Vgl. nr. 123 Beilage A.
negsthin eröffneten intention gemeß, zu einer gutten und endtlichen rich-
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tigkheit gebracht werde, welches umb sovil desto fieglicher beschchen khan, weiln
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forderst die feindtliche cronen, dann auch die protestirende ständt selbsten berürte
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Pfältzische sach under die gemaine friedenstractaten ziechen und mitelst solcher wellen
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verglichen haben, allermassen auß der Schwedischen plenipotentiarien ybergebenen
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replicis genugsamb abzunemmen und eben auch daher gar gutte gelegenheit an handen
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gegeben würdt, wan solche replicae in deliberationen khommen, daß alßdan zugleich
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under und neben den friedenstractaten, auch yber mehrerwehnte Pfältzische sachen ein
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schleinige, doch absonderliche handlung, zumahl sy auch sonderbare interessenten hat,
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möge vorgenommen werden. Inmassen ich dan gewisse nachricht hab, das nicht allein
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beeder cronen plenipotentiarii und die protestirende, sonder auch die catholische chur-,
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fürsten und stände vihlgedachte Pfalzische sachen gern ehist verglichen sechen und die-
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selbige zu befirderen, ihren gesandten und abgeordtneten gemessenen befelch geben
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haben. So hab ich deßhalber auch den meinigen alle notturfft, insonderheit aber auch
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ahnbefolhen, mit euch und anderen Kayserlichen abgesandten verthreulich zu confe-
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rirn , alle gelegenheiten zue incaminierung dieses werckhs wol in acht zu nemmen und
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alles mit befürderen zu helffen, waß zu schleiniger billichmessigen und endtlichen rich-
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tigkheith immer dien- und ersprießlich sein khan.

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Hinweis auf Beilage B zu nr. 167.

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C Trauttmansdorff an Kf. Maximilian I., Münster 1646 Februar 27. Kopie: RK , FrA
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Fasz. 50b fol. 67 = Druckvorlage – Konzept: TA, Ka. 109 unfol.

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Rezepisse auf Beilage B. Wie es nicht meine Absicht ist, die Pfalzfrage biß auf den
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außgang dieser tractaten und auff die erhaltung deß friedens zu verschieben, also hat
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es bey mir auch keinen anderen alß diesen verstandt gehabt, wie nach, wan trotz allen
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ahngewenthen vleiß, wegen der gegentheilen obstination kein friedt geschlossen werden
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solte, ich meines theils nicht rathen könte, daß man umbsonst einen Calvinisten ins
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churfurstliche collegium nehmen solte. Sonst haben sich zween von denen Pfaltzischen

[p. 331] [scan. 379]


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abgeordtneten noch den 20. dieß

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Vgl. nr. 174.
bey mir zue Oßnabruckg ahngemeldt, und nebens
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contestirung ihres herrn devotion gegen ihro Kayserliche majestät und dem Reich, des-
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selben sach recommendirt, die ich dan hinwiederumb dahin beantwortet, weylen ver-
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mittelst allerseits interessenten einwilligung ein hochlöbliches churfürstliches collegium
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noch anno 1640 pro interpositionibus belibt und bey denen Pfältzischen tractaten zue
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Wien anno 1642 veranlast worden, daß diese sach bey vorgedachtem churfürstlichen
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collegio wieder reassumirt werden solte, daß es dem abschiedt gemäeß und ahm besten
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sein solte, wan sie, die Pfaltzische, sich alhier zu Munster bey denselben ahnmelden
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theten. Welche sich darauff vernohmmen, mit ihren principalen mitabgeordtneten alhie,
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dem Sträuff, zu underreden und vieleicht auch daß werckh ahn ihren herrn gelangen
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zu lassen, wie Euer Churfürstliche Durchlaucht underdessen von dero abgesandten,
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alß denen ichs zu ihrer nachricht alsbald zu wissen gemacht, ungezweivelt berichtet
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worden seindt.

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