Acta Pacis Westphalicae II A 3 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 3: 1645 - 1646 / Karsten Ruppert
167. Trauttmansdorff an Ferdinand III Osnabrück 1646 Februar 19

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–/ 167/–

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Trauttmansdorff an Ferdinand III.


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Osnabrück 1646 Februar 19

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Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 50b fol. 44–44’, praes. 1646 März 5.

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Portugiesen. Ungerechtfertigte bayerische Vorwürfe. Beschleunigung der reichsständi-
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schen Beratungen. Vergleich der Gravamina. Bayerische Ansicht über den Gang der Frie-
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densverhandlungen.

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Hinweis auf Beilage A. Aus Beilage B ist zu ersehen, waß fur ein unver-
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hofftes scharffes schreiben die churfürstliche durchlauchtt in Bayern an
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mich abgehen lassen und ich heudt empfangen habe.

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Wie mir nun fast schmertz- und beschwerlich vorkombt, daß eine so trew-
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lich anwendende eyffrige bemuhung zu ihrer churfürstlichen durchlauchtt
34
dienst und bestem anderer gestalt nicht erkendt wirdt, also hab ich nicht

[p. 260] [scan. 308]


1
umbhin gekönt, dieselbe hinwiderumb laut der beylag littera C in eyll zu
2
beantworten.


3
Beilagen


4
A Trauttmansdorff an Nassau und Volmar, Osnabrück 1646 Februar 19. Ausfertigung:
5
RK , FrA Fasz. 92 VII fol. 478–479a = Druckvorlage – Kopie: RK , FrA Fasz. 50b
6
fol. 45–47.

7
Die Schweden haben am 18. Februar nochmals um Geleitbriefe für die Portugiesen
8
angehalten. Die portugiesische Sache darf nicht auf dem Kongreß verhandelt werden;
9
falls aber die Spanier einverstanden sind, kann dem Stadtkommandanten in Münster
10
mündlich angezeigt werden, die Portugiesen nicht zu behelligen.

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Negst diesem hat auch ermelter Mylonius eintzige anregung von befurderung der fri-
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denßhandlung gethan unnd gemeldt, daß zwaren seine principales bißhero selbst zur
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gnuge verspürt, wie eyfferig und ernstlich ich mir die beschleunigung derselben angele-
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gen hette sein lassen, theten auch nit zweiffelen, ich würde an mir noch weiter nichtß
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erwinden lassen, waß zu befurderung dieses werckhs immer gereichen würde können,
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ihres theilß theten sy in gleichmessigen verlangen mit mir zu correspondiren. Nachdem
17
aber sy die nachricht erlangt, daß man zwar an seithen der ständt in berathschlagung
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der cronen replicarum mit der ersten classe schon fertig, aber beederseits zu Munster
19
und alhie anwesende ständt eine re- unnd correlation veranlast hetten und nun auff
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diese weise, da man uber ein iedewedere classem sich allezeit dergleichen re- und corre-
21
lation vergleichen solte, das werckh langsamb hergehen und viel zeit verlohren würde,
22
also wolten sy, die Schwedische, darvor halten, steltens auch mir zu bedenckhen an-
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heimb, obs nit besser, daß man beederseits zu Munster und alhie in den consultationibus
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von einer classe zu der anderen fortfahren und, wan man mit der gantzen sach allerdings
25
fertig, alßdan die re- und correlation uber alles und auff einmahl vor die handt nehme
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unnd sich eines schlusses vergleiche. Ich hab ihm hinwiderumb geantwortet, daß es mir
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sehr leidt seye, daß man biß dato in der sachen nit weiter fortkommen können, wir
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wolten auch, da es bey unß allein gestanden, zeithero unsere duplicam wohl viermahl
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ubergeben und endtlich das werckh schon zum schluß gebracht haben, es seye ihme,
30
Mylonio, aber bekandt, wan man vil gäst lade, daß man spatt zum essen komme. Sie,
31
die cronen, hetten alle ständt bey den tractaten haben wollen, musten also auch er-
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warthen, waß dieselbige vermög ihres iuris suffragii zu der sach sagen wurden, unsers
33
theilß wurden wir mit der duplica bald gefast sein, könten auch selbige bald eröffnen,
34
wan die ständt darwieder nichts sagen theten, alß bey denen es gleichwohl steht, wie
35
sie sich der re- unnd correlation halber vergleichen wollen. Wir wurden aber auch diß-
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orths allen müglichen fleiß anwenden, damit man ie ehender, ie besser zum schluß kom-
37
men möge. Welches alles Ewer Excellenz unnd der herr dem loblichen churfurstlichen
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Mayntzischen directorio (allermassen es hie auch beschicht) zu der sachen fernerer
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berathschlagung communiciren wollen.

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Eß will dahero die notturfft erfordern, daß man druber zu Munster die catholische
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ständt unauffhörlich antreibe und mit allen dienlichen argumentis bewege, damit sy
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sich zu der deputation anhero in puncto compositionis gravaminum unverlengt ver-
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stehen. Inmassen ich dan uber dasienige, waß die standt alhie sich wegen furderlicher
44
beylegung der gravaminum durch den destwegen zu mir geschickhten außschuß ver-
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nehmen lassen, die nachricht habe, daß der herr Salvius selbst dieselbe gantz instendig
46
ermahnt habe, auff dem geistlichen vorbehalt und der amnistia auff anno 1618 so
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starckh nicht zu beharren, sondern zu sehen, wie hierin ein temperament gefunden
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werden möchte.

49
B Kf. Maximilian I. an Trauttmansdorff, München 1646 Februar 7. Ausfertigung: TA,
50
Ka. 109 unfol. = Druckvorlage – Kopie: RK , FrA Fasz. 50b fol. 49–53’; Ebenda
51
Fasz. 92 VII fol. 447–450; KHA , A IV Bd. 1628/39 unfol.

[p. 261] [scan. 309]


1
Rezepisse auf Beilage D zu nr. 108.

2
Nun khönnet ihr euch dises hochwichtige, gueten theilß auff eywerer getreyeifferigen
3
und furdersammen negociation beruehendes fridenswerckh so embsig, sorgfältig und vor-
4
sichtig nicht angelegen sein lassen, daß es nicht ihrer Kayserlichen mayestät dero hoch-
5
lobliches hauses, des ganzen heyligen Römischen Reichs und aller desselben angewand-
6
ten ständt vor augen stehende eisseriste gefahr, noth und betrangnuß zum höchsten er-
7
fordern thue. Wir wollen auch an ewerer bestgemeindten intention und starckher bemü-
8
hung nochmahlen gantz nicht zweiflen, allein wirdt negst Gottes segen und beystandt
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alles an deme gelegen sein, daß man das werckh am rechten orth angreiffen und eines
10
nach oder mit dem andern also abhandlen und ordenlich ins werckh richten thue, wie
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es zu der mehreren ehr des Allerhöchsten, erhaltung der catholischen religion, conser-
12
vation des Reichs und abwendung so grosser gefahr und unhailß am ersprießlichsten ist,
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auch die noth und recta ratio selbsten an handt gibt.

14
Wir haben zwar empfangen und ersehen, waß fur eine replic die Schwedische pleni-
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potentiarii eüch und eyweren mitabgesandten zu Oßnabrugg eröffnet und waß fur eine
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abtail- und ordnung sye darin gebraucht, daß sye auch vorderist die vergleichung der
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gravaminum, und zwar daß disse gantze handlung nacher Oßnabrugg gezogen werden
18
soll, begert haben, ob aber solche ordtnung und petition sowohl der catholischen reli-
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gion alß sonsten dem gemeinen Reichswesen zu nutz und besten oder nicht vihlmehr
20
allein zu der cron Schweden und der protestirenden grösseren vortl und dahin gemeint
21
sey, weiln sye, die Schwedische, wohl wissen, daß man mit den gravaminibus, man
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wolle dan ihnen in allem ihres gefallens condescendiren, so baldt nicht an ein orth
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khommen, sondern noch vihl zeit darzue gehoren wirdt, daß sye underdessen ihre
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gefehrliche dissegni fortsezen und den Kayserlichen erb-, königreich und landen,
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denen sye albereith widerumb zum herzen nachen, vollendt den stoß geben, und alßdan
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auch die yberige ständt deß Reichs desto leichter in ihre gwaldt bringen könden, lassen
27
wir dahingestelt sein, und wird es der effectus bald zaigen. Dan daß ihnen ernst seye,
28
waß sye vorgeben, wan nemblich der punctus gravaminum und amnistiae richtig, daß es
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alßdann ihrer praetensionen halber khein so grosse difficultet mehr haben werde, khönn-
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den wir so wenig glauben, alß wenig solches auß den postulatis ihrer satisfaction und
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ihren bißher sowohl vor alß bey den fridenstractaten gefihrten consiliis und actionibus
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abzunemmen ist. Sie verstehen dan es dahin, daß sye den protestirenden under angereg-
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tem titul der gravaminum und amnisti ihre wider Gott und das gewissen streitende,
34
auch zue gänzlicher eversion des catholicismi in dem Römischen Reich angesehene begeh-
35
ren und neben anderen den catholischen mit unrechtem gewaldt abegetrungne geistliche
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stüffter und güeter, in specie auch diejenige, welche sie, die Schwedische, pro satisfac-
37
tione praetendiern, durchzutruckhen und alßdan von ihnen, den protestierenden, fur
38
einen danckh zu erhalten, und gleichwohl ihrer Kayserlichen mayestät in dero aigenen
39
erblanden den friden theur gnueg anzuschlagen, bey sich selbsten albereith geschlossen
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und resolvirt haben.

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Daß der catholischen ständt gesandte und abgeordtnete zue Münster bedenckhens tragen,
42
die abhandlung der gravaminum völlig nacher Oßnabrugg transferieren zlassen, ist
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nicht den Frantzösischen plenipotentiarien, welche bißher sich solcher translation nicht
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widersetzt oder etwaß mit den catholischen deputirten deßwegen negociirt haben, son-
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der ietzgedachter deputirter gethreyen wohlmeinung und gewissenhafften vorsorg zue-
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zueschreiben, welche vorhinain sechen und betrachten, wie nachtaillig und schedlich es
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der ehr Gottes und der allain seligmachenden catholischen religion fallen wurde, die
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gravamina, so man fast numehr in 100 jahren her bey viehlen reichs- und anderen,
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aigens deßwegen angestelten conventen nicht vergleichen khönden, einer solchen ver-
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samblung, da fast lauter protestierende und neben ihnen des Reichs und der catholischen
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religion offentliche feindt beysammen seindt, anzuvertrauen. Wan auch schon die Frant-
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zösische plenipotentiarii sich ob dem vorgenommenen modo tractandi formalisieren und
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wegen der vergebung der geistlichen stüffter und gietter ungleiches gedenckhen und

[p. 262] [scan. 310]


1
reden, auch vielleicht entlich gelegenheit suechen möchten, einige dissension under den
2
ständen zu erweckhen, wollen sye doch darfür halten, daß ihnen solches so hoch nicht
3
fur ybel aufzunemmen, sondern genugsambe ursach darzue gegeben worden seye, indeme
4
man mit den Schwedischen und protestirenden ganz allain und einseitig zue Oßnabrugg
5
tractieren, sie aber mit ihrer replic, ia die catholische ständt zue Münster selbsten zu-
6
ruckhstellen und aufs wenigist, wie sye suspiciren, vornämblich suechen thue, ihre ad-
7
haerenten von ihnen zu abalienirn, inmassen seye dann solches so hoch empfünden, daß
8
zu besorgen, sie werden erst dahero rechte anlaß nemmen, das fridenwerckh soviel mig-
9
lich zu steckhen oder ihre praetensiones desto sterckher zu behaubten.

10
Sonsten zweiflen wir nicht, ihr werdet vorhero verstanden haben, daß sie, die Frant-
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zösische plenipotentiarii, ihre replic wegen der von ihnen auß unwissenheit des Reichs
12
herkhommen begehrten reichsdeputation gar nicht lang auffgehalten, sondern, da sye
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von dem bischoffen zu Oßnabrugg besser informirt worden, selbige alsbaldt eröffnet
14
haben, dahero nicht sie, sondern die Schwedische und protestierende mit ihrem postu-
15
lato, daß man die abhandlung der gravaminum allein nacher Oßnabrugg ziehen solle,
16
den fortgang der tractaten verhünderen, welche, wan sys in den schranckhen des mit
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anwendung so viler zeit, mühe und uncostens entlich allerseits verglichenen modi
18
tractandi et consultandi verpleiben und man ihnen nicht gleich ultro, ehe zuvor mit
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der gesambten ständt gesandten und abgeordneten des Reichs herkhommen gemäß
20
collegialiter communicirt und ein gewisser schluß mit guettem vorbedacht gemacht
21
wirdt, beyfahl geben thete, wurden vihl ungelegenheiten vermitten und die tractaten
22
desto mehr befurdert. Es ist zu besorgen, theilß catholische deputirte dörfften es nit
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gar zum besten aufnemmen, daß si praeterirt worden und sich dessen bey den Frantzösi-
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schen plenipotentiarien, weiln man iederzeit guette hoffnung gehabt, dieselbe werden
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bey dem puncto gravaminum der catholischen religion vihl zum besten erhalten, wo
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nicht offentlich, iedoch sotto mano beschwähren, und gedachte plenipotentiarii erst
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daher ursach und gelegenheit suechen, under den ständen newe differentien zu erweck-
28
hen, wohl auch etwann zu exaggieren, daß die Kayserlichen commissarii in so wichti-
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gen sachen inconsultis statibus vor sich selbst verfahren und statuiren, welches eben
30
under denienigen beschwärden seye, so des Reichs herkhommen und der ständt freyheit
31
und privilegien starckh zuwiderlauffen. Wir besorgen, wan mann den Schwedischen in
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disen puncten der gravaminum, sonderlich daß solche gänzlich nach Oßnabrugg sollen
33
gezogen werden, also nach ihrem gefallen deferiert, so werden die Franzosen es alßbaldt
34
in eine consequentz ziehen und hinwider begehren, daß man den punctum satisfactionis
35
allein zue Münster tractiern solle, darvon besorglich diejenigen, so darbey vornämblich
36
interessirt seind, ebensowenig vortel erlangen, alß die catholische bey der translation
37
der gravaminum nacher Oßnabrugg zu hoffen haben werden.

38
Unsere meinung gehet aber nicht dahin, daß mann die vergleichung der gravaminum,
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weiln es doch nicht wohl mehr sein khan, ganz zuruckhstellen, sonderen daß man den
40
punctum satisfactionis darneben, unnd zwar alß den nöttigsten, principaliter tractiren
41
solte, dan gleich wie ihre Kayserliche mayestätt und die catholische zweyerlay gegen-
42
theil haben, nämblich die inwendige und außwerttige, also ist vonnöthen, soll mann
43
anderster zu einer bestendigen rhue im Römischen Reich gelangen, daß mit beeden frid
44
gemacht werde. Darbey zaigt aber die vernunfft selbsten, daß mann vorderist sich
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befleissen soll, am ersten mit demienigen sich zu vergleichen, von welchem man die
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grösste gefahr zu gewarthen hat, welcher auch ohne die wenigiste beschwährnuß des
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gewissens und nachtail der reliogion contentirt und durch dessen accommodation die
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andere widersächer mehrers geschwächt werden khönden.

49
Wir haben eüch und anderen unsere gedanckhen und die aisseriste gefahr, darinnen
50
daß heilige Römische Reich steckht zum thail beraiths in unserem vorigen schreiben

51
Kf. Maximilian I. an Trauttmansdorff, München 1646 Januar 31. Ausfertigung: TA,
52
Ka. 109 unfol.

[p. 263] [scan. 311]


1
selbsten der notturft nach eröffnet, zum thail durch unsere gesandte zue Münster
2
mündtlich mit mehrern außführung eröffnen lassen; und dasienig hieran gethan, waß
3
wir darfir gehalten, das wir gewissens und unserer schwähren pflicht halber zue thuen
4
schuldig seyen, und miessen numehr den effect dem lieben Gott und dem khünfftigen
5
außgang heimbstellen. Allain khönden wir lenger nicht hinumb, unß numehr und hiemit
6
eventualiter zue verwahren, auf den fahl das fridenswerckh allerhandt respect halber
7
noch lenger verzogen und die feindtsgefahr, welche unß am meisten yber den halß
8
khommet, nicht zeitlich durch diejenige mitel, welche ihr an handt und von ihrer
9
Kayserlichen mayestät in eurem gewalt habt, abgewendet werden, das wir des laidigen
10
erfolgs nicht erwarthen, sonder unß ernstlich angelegen sein lassen wollen, wie wir
11
deren ainst auß dieser noth und gefahr aufs best alß miglich eluctiren khönden. Dan
12
ob wir zwar niemand maß und ordnung zue geben haben, noch begehren, ob und wie
13
einer oder der ander sich und daß Reich salviern oder vollendt zu grundt richten lassen
14
woll oder nicht; so khönden wir iedoch fir unsern theil in unserm gewissen nicht
15
befünden, wie wir es unserer schwähren pflicht halber gegen Gott und der werthen
16
posteritet zu verantwortten haben, das wir umb anderer verzügligkeit willen unsere
17
liebe angehörige und anverthraute landt und underthanen zueglaich mit andern in das
18
vor augen stehende eüsseristes zeitliches und zumahl wegen höchst periclitierender reli-
19
gion in ewiges verderben und undergang stürzen lassen sollen, sonder wir werden bey
20
diesem extremae necessitatis casu wider unseren willen gezwungen und getrungen, unß
21
und sye beyzeiten, allweil res noch integra ist, durch anderwerte verandtworttliche
22
mitel, so guet wir khönden, zue retten und vor angedeütem unhayl zu erhalten. Wir
23
thuen aber hiemit in omnem eventum vor Gott, dem gantzen Römischen Reich, ia der
24
gantzen erbaren weldt bestermassen protestiren und sye selbsten zu gezeugen nemmen,
25
das wir an allen weiters entspringenden ybel und deß Reichs besorgenden gänzlichen
26
undergang khein schuldt tragen, sondern die eusseriste nott und gefahr an allen orthen,
27
wo und wie wür khöndt, zeitlich genug mit höchster sorgfalt und gethreyistem eyfer
28
inständig und unablässig erinnert haben. Gestalten wir unsere gesandte albereith ex-
29
presse instruiert haben, das sye auf angeregten fahl der längeren protraction des fridens,
30
dise unnsere endtliche entschuldigung und protestation aller gehörigen und nothwendi-
31
gen orthen von unsertwegen gleichfahls vorbringen und einwenden sollen. Und obwoh-
32
len ihr euch vielleicht aniezo gedanckhen oder hoffnung schöpffen möchtet, das wir
33
unsers der churdignitet halber hirunder versirenden interesse halber solche resolution
34
zu werckh zu sezen bedenckhen tragen werden, so versicheren wir euch jedoch bestän-
35
dig, das wir nicht gedenckhen, unß diesen respect an unserer auß noth gefaster resolu-
36
tion hindern zu lassen, zumahlen wir ohnedas nicht sehen, waß unß dergleichen digni-
37
tet ohne landt und leüth nuzen oder wie alßdan wir oder andere, sogleich mit zu
38
grundt gangen, unß nur bey dem blossen titul manuteniren, geschweigendt mit einigem
39
bestandt zu dem verlohrnen restituieren khönden oder werden. Wir sezen aber nochmah-
40
len zu euch daß guette verthrauen, ihr werdet angeregter massen ohne einigen längern
41
verzug cum effectu remedieren, und euch mit der schwähren verandtworttung deß son-
42
sten unfelbarlich erfolgenden unhailß selbsten nicht beladen wollen, gestalten ihr auß
43
mitkhommenden beylagen ersehen khöndet, waß unß von der ie mehr und mehr zue-
44
nemmenden gefahr deß beschwährlichen kriegsstatus im Reich fir weitere avisen einge-
45
langt seindt.

46
Daß sonsten unsere gesandte zue Münster, wie euch der Volmar geschriben, selbsten
47
gegen ihme bekhent haben sollen, daß das mehriste in compositione gravaminum
48
bestehen thue, khombt unß desto befremblicher vor, weiln wir zum öfftern ihnen ein
49
anders demonstrirt und anbefohlen, dahero wir nicht underlassen haben, ihren bericht
50
hieriber zu begehren.

[p. 264] [scan. 312]


1
Beilagen zu B


2
[1] Reuschenberg

45
Johann Freiherr von Reuschenberg, ksl. und bay. General. Vgl. H. Lahrkamp und
46
J. F. Foerster passim.
an Kf. Maximilian I., s. l. 1646 Februar 1. Kopie: TA., Ka. 109 unfol

3
[2] Geleen

47
Gottfried Huyn, Graf von Geleen, ksl. und bay. Feldmarschall, von 1644–1645
48
Kommandant der Westf. Kreistruppen, von 1645–1647 Kommandant der bay. Armee.
49
Vgl. J. F. Foerster passim.
an Kf. Maximilian I., Taus

50
Ort am Osthang des Böhmerwalds.
1646 Januar 31. Kopie: TA, Ka. 109 unfol.

4
C Trauttmansdorff an Kurfürst Maximilian I., Osnabrück 1646 Februar 19. Kopie: RK ,
5
FrA Fasz. 50b fol. 55–57 = Druckvorlage; Ebenda Fasz. 92 VII fol. 471–474’;
6
KHA , A IV Bd. 1628/39 unfol. – Konzept: TA, Ka. 109 unfol.

7
Mit schmerzen habe ich Beilage B empfangen.

8
Nun gebührt mir nicht, mit einem so hohen churfürsten deß Reichs und ihrer Kayser-
9
lichen mayestät, meines allergnedigsten herrns, so nahen anverwanthen bluedtsfreundt,
10
mich in disputat einzulassen, khan aber gleich anfangs Eur Churfürstlichen
11
Durchlaucht gehorsamst versicheren, wan ich mit denjenigen, welche bey deroselben
12
mich ihrer aigensinnigkheit und passion nach angeben, zu thuen hette, das ich selbige
13
gewiß eines anderen verweisen khöndte und Eur Churfürstliche Durchlaucht hoffent-
14
lich meiner mit diser remonstration in gnaden verschont haben wurdten. Im massen ich
15
dieselbe hiemit in warheitsgrundt undterthenigst berichte, das man bißheriges alhie
16
verbleiben nicht aus meiner wahl und wilkhur, nicht wider die catholische religion,
17
sondern aus noth und bevorab zu gewün- und vereinigung der ständt und die
18
gemüetter widerumb zu gewinnen, beschehen. Wie sich dan die protestirendte erst
19
neülicher tage, alß sy mich durch einen außschuß ersuchen lassen, die
20
deputation der chatolischen ständt anhero zu befördern, außtruckhlich vernehmen
21
lassen und mich versichert, das sy auf den extremiteten nicht beharren, in acht tagen
22
die gravamina vergleichen und hoffen wolten, auf Ostern den friden geschlossen zu
23
haben. Ja, die Schwedische gesandten selbst haben die protestirendten erst neulich
24
widerumb ermanth, wegen deß geistlichen vorbehalts und der amnistiae auf anno 1618
25
hierauf nicht zu bestehen, sondern auf ein temperament gedacht zu sein, damit man
26
desto ehender zum beschluß khomen möge. Auß disem fundament, sowohl alß der
27
vorhero von Eur Churfürstlichen Durchlaucht mir repraesentirten und auf dem verzug
28
ligender gefahr, und damit man diß ohrts den chatolischen die moram protractae pacis
29
nicht aufbürdete, hab ich so instendige ahnman- und erinerung gethan, daß dieselbe
30
sich doch hierinnen uberwinden wolten, ein deputation ratione compositionis grava-
31
minum anhero zu thuen und dise zwahr ganz unverfenglich und anfenglich nur zu
32
hören, was für temperamenti die protestirendte ins mittel bringen und vorschlagen
33
möchten; wan ihnen, den chatolischen, solche sodan nicht beliebig sein wurden, stunde
34
doch gleichwohl bey denselben, widerumb auf und darvon zu ziehen. Ob nun dem
35
friden mehr vorträg- und ersprießlich, disen weeg abzubrechen, die protestirendte, in-
36
deme sy sich mit den chatolischen zu vergleichen suchen, in der vorigen uneinigkheit
37
zu erhalten und hierdurch wohl gar zur desperation zu bringen und hingegen sich ahn
38
die Franzosen, die zue oppression deß heiligen Reichs Teütscher nation und ver-
39
hinderung deß fridens nichts unversuchter lassen, ja, den Türckhen selbst zu disem
40
endt wider die Christenheit concitirt haben, zu henckhen und von denselben einige
41
bestendige rettung zu hoffen, lasse ich zu menigliches und bevorab zu Eur Churfürst-
42
lichen Durchlaucht höchst vernunfftigem nachdenckhen gestelt sein. Wie disem allem
43
aber, so hat man doch hierbenebens auch nit undterlassen, denen Franzosen undter-
44
dessen nit allein die unbilligkheit ihrer praetensionen durch die mediatores und meine

[p. 265] [scan. 313]


1
collegas zu Münster bey gehabten occasionen zu remonstriren (massen ich dan zu
2
solchem endt und sy zu ainem anderen zu disponiren, albereith vor etlich wochen auf
3
Münster gereist were, wan mich nit meine bißherige leibsindisposition neben denen
4
negotiis darvon abgehalten und wider meinen willen verhindert hette), sondern in
5
puncto beeder cronen replicarum die consultationes in allen dreyen reichsräthen so
6
weith fortgesezt, das die ständt alhie und zu Münster die erste classem bereits
7
absolvirt, und es darmit auf der re- und correlation bestehet. Demnechst man der von
8
ihnen selbst also beliebten ordtnung nach ad secundam und also ad satisfactionem
9
coronarum schreitten, disen punct neben denen gravaminibus vornehmmen, auch in
10
allem anderen weder zeit verliehren, noch mühe und arbeit spahren wirdt, damit man
11
ehendter, je besser zum schluß khommen möge.

12
Das sonst die Französische plenipotentiarii umb willen ich mich dahie die zeithero
13
befunden und die ständt miteinander undter sich und volgents dieselbe insgesambt mit
14
ihrer Kayserlichen mayestät zu vergleichen, erst rechte anlaß nemen möchten, das
15
fridenswerckh so vil möglich zu stärckhen oder ihre praetension desto stärckher zu
16
behaupten. Da bin ich meines thails vorhin allzeit der mainung gewesen, das, wie die
17
Franzosen bißhero nichts undterlassen, was zu verhinder- und verlengerung des fridens
18
immer hat gereichen khönnen, sy solches nochmals und bey allen vorfallendten
19
gelegenheiten nit undterlassen werdten, so lang und vil man ihnen nit die occasion der
20
innerlichen trennung der ständt benemmen thuet, und sy alßdan erst von ihren
21
unbillichen petitis abstehen und den friden mit ernst begehren werdten, wan sy sehen,
22
das die ständt undter sich verglichen und mit ihrer Kayserlichen mayestät vereiniget
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sein werdten.

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Ob sonst die Franzosen mit zuruckhhaltung ihrer replicarum oder die Schweden und
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protestirendte mit ihrem postulato, das man die abhandlung der gravaminum allein
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hieher, nacher Oßnabruckh, ziehen solle, den fortgang der tractaten verhindert haben,
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solches lasse ich dahin gestelt sein. Mir werdten sowohl die herrn mediatores, auch meine
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mit- und andere churfürstliche gesandten, alß auch die Schwedische plenipotentiarii
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und hiesiger ständt deputirten das zeugnis geben miessen, das ich das werckh allerseits,
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sowohl zue Münster ratione extraditionis replicae Gallicae, alß alhie ratione compo-
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sitionis gravaminum, wie nicht weniger das beeder orthen alßbaldt ad consultationem
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replicarum unverlengt geschritten und also die tractaten desto mehrers befördert und
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zum schluß gebracht werdten möchten, zum eüfferigisten getrieben, sonsten ist es nichts
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frembdes, das man bey so wüchtigen tractaten baldt danckh, baldt undanckh verdient
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und eine aufrichtige intention auß mangl gnuegsamer information zu zeiten ungleich
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aufgenohmmen wirdt. Inmassen ich durch meine gegenwarth und bißheriges alhier ver-
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pleiben nichts anders und hoffentlich nicht ohne nuzlichen frucht, so sich in khurzem
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im werckh erzeigen wierdt, gesuecht und intendirt hab. Alß die hießige ständt zu
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voriger und bestendiger devotion gegen ihrer Kayserlichen mayestät gueten verstandt
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und einigkheit, mit dennen chatolischen chur-, fürsten und ständen und hierdurch die
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Schweden (welche ohne erörtterung der gravaminum zu kheiner weitteren handlung
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verstehen wollen) zu annembung billichmessiger fridensmittel zu disponiren, in parti-
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culari aber Eur Churfürstliche Durchlaucht bey der churdignitet in dero hauß und
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dero Obernpfalz, biß Eur Churfürstliche Durchlaucht würckhliche satisfaction be-
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schehe, zu erhalten. Will also nicht hoffen, das mir hierdurch und da ich mir dißes
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alles ohne verliehrung einiger zeit, auch unerachtet meiner leibsindisposition eüsseristen
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khräfften nach, hab angelegen sein lassen, die schwere verantwortung der verzögerung
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deß fridens und alles darauf ervolgenden unhails beygemessen wirdt khönnen werdten.
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Solte ich aber in diser meiner threugemainten intention, welche vast von allen chur-
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und fürsten approbirt wordten, wider alle zuversicht so starckh geirrt haben, wirdt es
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nir hoffentlich leicht zu verzeichen sein.

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