Acta Pacis Westphalicae II A 3 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 3: 1645 - 1646 / Karsten Ruppert
2. Ferdinand III. an Lamberg und Krane Linz 1645 Dezember 1

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[294] / 2/ [37]

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Ferdinand III. an Lamberg und Krane


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Linz 1645 Dezember 1

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Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 48b fol. 85–86 = Druckvorlage – Kopie: Ebenda Fasz.
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92 VII fol. 46–47; Giessen 206 nr. 193 S. 1186–1189 – Druck: Gärtner VII nr. 2
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S. 4–6.

[p. 2] [scan. 50]


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Admission der exclusi. Aushang des kaiserlichen Amnestiepatents in Osnabrück. Teilnahme
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der katholischen Reichsstände an den Beratungen in Osnabrück.

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Rezepisse auf APW II A 2 nr. 294. Wir sehen, das die maiste angezeigte
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puncta durch unsere vorhergangene erklärungen albereit resolvirt, dan
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wegen der Hessen Casselischen session, wan die landtgrävin

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Amalie Elisabeth, Landgräfin von Hessen-Kassel (1602–1651), führte nach dem Tod
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Lgf. Wilhelms V. vom September 1637 bis 1650 für ihren minderjährigen Sohn die
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Regentschaft. Vgl. Ch. v. Rommel IV passim; ADB I S. 383–385 und K. E. Demandt
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S. 258–263.
den Prageri-
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schen friedenschlues

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Prager Frieden von 1635 Mai 30 (Druck: Du Mont VI, 1 S. 88–105). Vgl. auch
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A. Wandruszka, Reichspatriotismus.
annemmen und sich von den feindtlichen waffen be-
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geben wirdt, kan sie sich der session und votum schon gebrauchen.

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Wegen Baden Durlach und Nassaw Sarbrükhen

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Hessen-Kassel, Baden-Durlach und Nassau-Saarbrücken waren 1635 aus dem Prager
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Frieden ausgeschlossen worden; ihnen mußte Ferdinand III. aber auf Druck der Reichs-
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stände auf dem Regensburger Reichstag von 1640/41 eine Amnestierung gemäß dem
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Prager Frieden zusagen, die aber erst nach der Trennung aller Reichsstände von den
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Reichsfeinden in Kraft treten sollte („effectus suspensivus“, vgl. § 9 des Regensburger
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RA von 1641, Druck: Reichsabschiede III S. 548–574, hier 553f.) Vgl. K. Bierther
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S. 183f.; zu Nassau-Saarbrücken und Baden-Durlach bes. S. 184 Anm. 209. Zwar hat
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Ferdinand III. durch Patent vom 10. Oktober 1645 (Druck: J. G. v. Meiern II
S. 4–6 ) den „effectus suspensivus“ aufgehoben, doch blieb dies ohne praktische und
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politische Folgen. Vgl. dazu K. Ruppert, Ksl. Politik S. 99ff.
haben wir eüch hiebe-
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vor überschrieben

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Vgl. APW II A 2 nr. 264.
, wan sy den Prager friedenschlues pure acceptiren, das
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sy darmit ihr session und votum haben mögen. Die Magdeburgische session
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betreffendt

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K. und kath. Reichsstände bestritten dem evangelischen Administrator des Erzstiftes
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Magdeburg seit dem Reichstag von 1582 das Sessionsrecht auf Reichsversammlungen.
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Für seine Anerkennung als Administrator durch Ferdinand II. hat der 1628 vom Dom-
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kapitel gewählte Hg. August von Sachsen, Sohn Kf. Johann Georgs von Sachsen, diesen
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Rechtsstandpunkt im Prager Frieden ausdrücklich anerkennen müssen. Vgl. Du Mont
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VI, 1 S. 90f.; M. Ritter I S. 580f.; derselbe III S. 423 und K. Ruppert, Ksl. Politik
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S. 96.
, lassen wir es bey vorigen unsern erklärungen

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APW II A 2 nrr. 249 und 264; vgl. auch nr. 252.
allerdings be-
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wenden.

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Das der rath zu Oßnabrugg die affixion der amnistiaepatenten

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Die Amnestiepatente vom 10. Oktober 1645, vgl. Anm. 3. Sie gingen den kaiserlichen
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Gesandten mit Weisung vom 10. Oktober 1645 zu; vgl. APW II A 2 S. 530 Anm. 1.
an dem
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rathhaus auß der angezogenen ursach, das solches von beeden thailen vermög
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des praeliminarschlues

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Hamburger Präliminarvertrag von 1641 Dezember 25. Druck des Vertrages mit
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Schweden: Sverg. Trakt. V, 2 S. 501–504; des Vertrags mit Frankreich: Gärtner
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I S. 5–9. Vgl. zu den Hamburger Verhandlungen F. Dickmann, Westf. Frieden S. 103f.
nit begert, verwaigert, habt ihr gar recht gethan,
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das ihr euch dißfalls nichts eingemengt, dan des raths entschuldigung dem
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buechstaben des praeliminarvergleichs gemäß ist. Wollet derowegen euch in

[p. 3] [scan. 51]


1
dergleichen fällen gar behuetsamb halten, damit unß nichts imputirt wer-
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den köndte, das wir von dem buechstaben des praeliminarschlues schreit-
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ten thetten. Im übrigen stehet zu erwartten, was die communication des
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churfürstlichen Mainzischen directorii zu Oßnabrugg mit dem churfürst-
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lichen directorio zu Münster, auch was daß von achtundzwanzig bögen
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verfaste guetachten der fürsten zu Oßnabrugg

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Vollständiges Gutachten der Evangelischen Stände zu Oßnabrück, wie solches auf
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beyder Cronen Propositiones und die Kayserliche Responsiones ist ausgelieffert worden,
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s. d. Druck: G. v. Meiern I S. 801–830.
, so sy an den fürstenrath
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nacher Münster überschikht, weitter mit sich bringen wirdt, darbey wir
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eüch gleichwol erinnern wollen, das ihr mit unsern Kayserlichen gesandten
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zu Münster eüch dahin bemühen und allen vleiß anwenden wollet, damit
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theils der catholischen fürsten, so zu Münster sich befinden, auf Oßnabrugg
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ohne beschwer der aufgehenden unkosten sich begeben und damit den con-
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sultationibus im fürstenrath beywohnen thetten, dan sonsten viel ungele-
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genhaitten zu befahren sein werden.

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