Acta Pacis Westphalicae II A 4 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 4: 1646 / Hubert Salm und Brigitte Wübbeke-Pflüger unter Benutzung der Vorarbeiten von Wilhelm Engels, Manfred Klett
308. Trauttmansdorff an Lamberg Münster 1646 August 20

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Trauttmansdorff an Lamberg


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Münster 1646 August 20

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Kopie: Giessen 207 nr. 247 S. 932–934, [ praes. 1646 August 20 ].

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Fortschritte bei den Verhandlungen möglich? Empfehlung an hessen-darmstädtische Gesandte:
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Nachgeben bei den französischen Forderungen bezüglich Marburg.

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Geldangelegenheiten. Nachdem man nunmehr (wie es sich anläst) je länger, je
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nahender in den gravaminibus und deren beylegung zusammenzukommen
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verhoffen, das werck auch in puncto satisfactionis coronarum sich ziemli-
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chermaßen anlaßen thut, wann anderst deme, waß mir dahin vorgebracht
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wird, zu trauen, daß man der zuversicht leben thue, es werde die cron
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Franckreich auf ihrer extremitäten (außerhalb daß sie auf Marpurg noch un-
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ausgesezet bestehe) so starck nicht beharren, die Schwedischen auch sich end-
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lichen ihrer angebothener satisfaction halber wohl behandlen laßen möch-
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ten .

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Mein herr graf wolle die dasige Heßen Darmstädische gesanden für sich er-
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fordern und dieselbe wohlmeynent erinnern, daß sie bey so gestalten sachen
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und ihres herrn dienst und nuzen zu befördern, sich auch ihresorths in ver-
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trauen herauslaßen wollen, sintemahln an seiten der cron Franckreich der
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hauptob[i]ect zu verhinderung oder verlängerung des friedens auf Marburg
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endlich und allein gestelt werden will, was sie dann endlich diesesorths von
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ihrem gnädigsten fürsten und herrn zu thun oder zu laßen im befehl hätten,
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dann auf diese weise wir unserstheils einmahl nicht sehen könnten, wann
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ihro Kayserliche mayestät für sich, dero hochlöblichstes erzhauß und zuför-
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derst fur das Heylige Römische Reich und deßen beruhigung auch ein meh-
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rers , als die billigkeit selbst erfordert, hindenan zu laßen sich überwunden
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haben, wie ihre fürstliche gnaden ieziger läuffen und conjuncturen noch im-
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mer wiewohl beschwerliche und wieder urtheil und recht strebende güttliche
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vergleichung füglich ausschlagen könne, damit sie gleichwohl hierdurch bey

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der ganzen weit und der währten posterität den unausleschlichen nachruhm
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erhalten, daß sie auch derzeit insoweit gewichen und nach dem exempel ihres
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höchstgeehrtesten oberhaupts den frieden hierdurch nicht weniger ihresorths
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befördert haben, wie dann mein herr graf der sachen ferner recht zu thun
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wißen wird.

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