Acta Pacis Westphalicae II A 4 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 4: 1646 / Hubert Salm und Brigitte Wübbeke-Pflüger unter Benutzung der Vorarbeiten von Wilhelm Engels, Manfred Klett
270. Trauttmansdorff an Ferdinand III Münster 1646 Juli 24

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–/ 270 /–

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Trauttmansdorff an Ferdinand III.


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Münster 1646 Juli 24

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Eigh. Ausfertigung: RK FrA Fasz. 50a Konv. A fol. 154–154’.

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Empfang der Herzogin von Longueville durch französische Gesandte. Behinderung einer Eini-
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gung zwischen protestantischen und katholischen Reichsständen durch schwedische Gesandte.
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Lage in den Armeen. Geheimes Ziel des schwedischen Krieges: weltliches Fürstentum für Oxen-
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stierna . Reise des Kaisers nach Prag. Noch keine Konzessionen gemäß kaiserlicher Instruktion
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über die Religionsgravamina eingegangen. Verluste Turennes. Kurbayerische Sorge über vorzei-
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tige Abreise Trauttmansdorffs vom Kongreß unnötig.

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Diese tag haben die Franzosen mit empfahung der duchessa di Longavilla

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Anne-Geneviève de Bourbon duchesse de Longueville (1619–1679), seit 1642 mit dem Hg.
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von Longueville verh. ( NBG XXXI, 587–597). Zu dem Empfang vgl. APW III D 1 nr. 151.

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(deren sie gar gen Wesel

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Wesel, Stadt im Hgt. Kleve, seit 1629 durch die Generalstaaten besetzt ( Petri / Droege II,
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96f.).
entgegengezogen) unndt mit fortbringung des vi-
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conte de Turaine (der etliche tag schon hierumb vagirt) verzert, die Schweden
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aber suchen zu Ossnabrug nodum in syrpo

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syrpus entspricht scirpus, einem etruskischen Lehnwort für Binse. Da Binsen keinen Knoten
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haben, bedeutet das lateinische Sprichwort quaerere nodum in scirpo (vgl. Georges II,
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2533) „Schwierigkeiten suchen, wo keine sein können“.
, waß die protestirenden auf der
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catholischen declaration de 12. huius repliciren solten, darmit sie sich nicht
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zu geschwindt mit denen catholischen vergleichen. Es seindt gewiß die Teut-
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schen nicht weniger verblendt, sich von der außländer joch zu liberiren alß
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die Italianer, nicht darein zu fallen. Diese leut wollen, ohne 55

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Wohl eine Anspielung auf die Fernere Erklärung der protestantischen Reichsstände vom [ 8./
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18. Juni 1646 ] (vgl. nr. 203 Beilage [ 1 ]) , die in 55 Punkten gefaßt ist.
unndt der
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handt

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unndt der hand entspricht hier wohl unterhanden [haben], im Sinne von zur Verfügung
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haben ( Grimm XXIV, 1611f.) .
, nichts halten oder bieten, darmit verlüren sie alle occasion.

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Euer Kaiserlicher Majestät allergnädigstes handtbriefl vom 10. hab den 20.
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ditß allergehorsamst empfangen

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Konnte nicht ermittelt werden.
.

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Euer Kaiserlicher Majestät waffen wollen die feindlichen nach unndt nach
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verzeren unndt möcht reussirn, wie dan täglich vil überleuffer in diese nechst-
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gelegne guarnigionen einkhomen, die den abgang der proviandt im Schwedi-
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schen läger bezeugen. Gott gebe nuer, daß die unserigen nicht auch mangel
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leiden. Wegen des Oxenstirn fürstenstandt, sonderlich der transmutation eines
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geistlichen in ein weltliches fürstenthumb, werden Euer Kaiserliche Majestät
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mich allergnädigst bescheiden, den diß ist finis occultus totius belli Suecici

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Zu den angeblichen Plänen, daß der schwed. Reichskanzler Axel Oxenstierna Hg. von Bremen
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werden solle, vgl. nr. 221.
.

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Auß Euer Kaiserlicher Mayestät allergnädigstem handbriefl vom 13.

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Konnte nicht ermittelt werden.
ditß
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vernem ich dero vorgenomene raiß nach Prag mit freuden, sonderlich weillen
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solche ohne verhinderung des Ungarischen landtags angestelt ist, alleinen hab
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ich wegen der hize, so eben auf dise Behaimische raiß so extraordinarii gross
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eingefallen, wegen Euer Kaiserlicher Majestät unndt auch wegen des prin-
6
cipe

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Anspielung auf Ferdinand IV.
, untertenigiste sorg.

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Euer Kaiserlicher Majestät resolution in puncto gravaminum vom 12. ditß

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Vgl. nr. 252.

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spar ich ad extremum casum zurukh, wan der auß mangel proviandts etc.
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verursachte zurukhzug der armata (so die Schweden pro victoria extolliren)
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nicht die Luterischen animosiores machet, khündte waß erhalten werden.

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Der Turraine büst überall starkh ein, hat zwischen der Mosell unndt Wesel
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über 1000 man verloren, daß continuirt noch täglich.

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Churbayrn hat unnötige sorg, daß ohne Euer Kaiserlicher Majestät allergnä-
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digsten befelch ich diese tractatus brechen oder verlassen werde, wolte nicht
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gern so vil sorg, mühe, arbeit, uncosten umbsonst angewendet haben.

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