Acta Pacis Westphalicae II A 4 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 4: 1646 / Hubert Salm und Brigitte Wübbeke-Pflüger unter Benutzung der Vorarbeiten von Wilhelm Engels, Manfred Klett
257. Trauttmansdorff, Nassau und Volmar an Ferdinand III Münster 1646 Juli 13

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–/ 257 /–

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Trauttmansdorff, Nassau und Volmar an Ferdinand III.


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Münster 1646 Juli 13

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Ausfertigung: RK FrA Fasz. 52a fol. 26–26’, 43–43’, praes. 1646 Juli 22 = Druckvorlage –
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Kopie: KHA A 4 nr. 1628/40 unfol.; Giessen 207 nr. 186 S. 718–722 – Konzept: RK FrA
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Fasz. 92 IX nr. 1335 fol. 410–411’.

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Kaiserliche Antwort auf die protestantische Fernere Erklärung vom 18. Juni 1646: Weitere und
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endtliche Compositionsvorschläge zu den Religionsgravamina: Ergänzungen katholischer
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Stände; Aushändigung an protestantische Gesandte. Oxenstierna. Contarini über Besuch bei
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Oxenstierna: Beharren auf Extrempositionen bei Religionsfrage in Erblanden und Satisfaktion;
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Drohung, einen nur mit Frankreich abgestimmten Textvorschlag für das IPO vorzulegen. Titu-
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latur
bei Korrespondenz mit König und Königin in Frankreich.

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In nr. 250 haben Eur Kayserlicher Mayestät wir einen aufsaz, waßgestalten
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auf der protestierenden ferrere declaration in puncto gravaminum

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Vgl. nr. 203 Beilage [ 1 ].
zu einem
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endtlichen verglich zu gelangen sein möchte, gehorsamist überschickht und
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darbey andeütung gethan, das wir solchen mit denn vornembsten catholi-
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schen ständen absönderlich communicieren und vergleichen, auch alßdan er-
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melten protestierenden außhendigen wolten. Deme ist nun folg beschechen,
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und haben wir erstens der Churmainzischen, folgendts der Churtrierischen
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und Cölnischen wie auch der Churbayrischen, sodann der Salzburg

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Ges. des Est.s Salzburg auf dem WFK 1646 Februar-1647 Sommer waren Dr. Balthasar Zau-
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chenberger (gest. 1666), Dr. Kaspar Joachim Reiter (1618–1676) und Dr. Volbert Motzel
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(1605–1662), der auf dem WFK zugleich das Hst. Freising vertrat ( Heinisch ; Heinisch ,
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Lodron, 281ff.).
-, Bam-

[p. 437] [scan. 517]


1
berg

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Lic. Cornelius Göbel (1611–1654), auf dem WFK 1645 März-1649 Ges. des Hst.s Bamberg
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und der F.abtei Fulda. Seit 1638 in bfl.-bambergischen Diensten, 1649–1650 Ges. auf dem
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Nürnberger Exekutionstag ( APW III D 1, 357; Dietz , 24–32; Wolff , 209, 211).
- und Constanzischen mainungen darüber angehört, ire additiones und
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correctiones ad notam genommen, auch die schrifft endtlich in den standt
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gebracht, wie die copey numero 1 außweisen thuet, und demnach gestrigen
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abendts einen ausschutz

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Nach APW III C 2, 664 wurde der ksl. Schriftsatz übergeben an Müller (Brandenburg- Kulm-
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bach ), Langenbeck (Braunschweig-Lüneburg-Celle), Oelhafen (Nürnberg) und Schneider ( Col-
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mar ).
von denn protestierenden zu uns erfordert und inen
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selbige zuegestelt, zuemahlen dem Schweedischen plenipotentiario Oxen-
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stern gleichergstalt ein exemplar zuegeschickht. Stehet nun zu erwartten,
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wessen sie sich darüber werden vernemmen lassen.

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Und werden Eur Kayserliche Mayestät aus beykommendem extractu protho-
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colli numero 2 neben iezterzeltem verlauff allergnädigst anzuhören haben,
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was mir, grafen von Trautmanßdorf, der Oxenstern wegen seiner vorhaben-
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den zuruggraiß anzeigen lassen.

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Diser ist nun auch vom Venetianischen ambassador besuecht worden, und,
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wie derselb mir referiert, fast eben in dergleichen discurs, wie iungst über-
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schickhte relation

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Vgl. nr. 242.
mit uns beschechen ze sein außweisen thuet, mit ime gera-
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then und sich sonderlich wegen der religion in Eur Mayestät erblanden wie
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auch, das sie dennihenigen ständen, welche wegen der Schweedischen satis-
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faction etwas zu leiden, anderwerttige recompens thuen müesten, zimblich
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hart vernemmen lassen, dahingegen aber der Venetianische pottschaffter sei-
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nem bericht nach nit undterlassen hatt, ime, Oxenstern, zu remonstrieren,
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das diss solche zuemuettungen weren, die aller billicheit entgegenlauffen the-
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ten und darein Eur Kayserliche Mayestät nimmer willigen wurden, auch wol
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geschechen köndt, im fahl die cron Schweeden dessentwegen den krieg ferrer
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continuieren und sonderlich der catholischen religion solchen eintrag thuen
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wolte, das sie mit mehreren potentaten, als sie iezt wol vermeinte, zu schaffen
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bekommen möcht.

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Und als besagter Oxenstern weiter außgebrochen, das er dess instrumenti pa-
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cis halber sich mit denn Franzößischen plenipotentiariis vergleichen, dassel-
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big alßdan heraußgeben wolt, dabey es würde bleiben müessen, hette der Ve-
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netianische pottschaffter ime geantwortet, das diss der rechte weeg zum fri-
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den nit sein köndt, sondern er wurde besser thuen, wann er sich vorderist
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über einen und anderen articul mit denn Kayserlichen vergleichen thet, damit
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alßdan mit aller theilen belieben ein instrumentum pacis verfast werden
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möcht. Darauf es Oxenstern dabey bewenden lassen und vermeldet, ime lieb
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sein werde, wann er, ambassador, sich in solcher vergleichung undterweiln
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auch ins mitel schlagen und der undterhandlung undterziechen wolt, so er

[p. 438] [scan. 518]


1
auch erbotten, und hab ich, graf von Trautmanßdorf, ime angedeütet, das es
2
auch Eur Kayserliche Mayestät nit zuwider sein werde.

3
Verweis auf Beilage 2. Frage der Titulatur bei Korrespondenz zwischen kaiser-
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lichem und französischem Hof.


5
Beilagen 1 – 2 zu nr. 257


6
Beilage 1 zu nr. 257

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Weitere und endtliche Compositionsvorschläge der kaiserlichen Gesandten in puncto grava-
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minum , Münster 1646 Juli 12

32
Vgl. die unmittelbare Textvorstufe nr. 250 Beilage B.
. Kopie: RK FrA Fasz. 52a fol. 31–40’; ebenda Fasz. 52c II fol.
9
10–15; ebenda Fasz. 96 VI fol. 737–741 – Konzept: KHA A 4 nr. 1628/40 unfol. – Druck:
10
Meiern III, 193–199.

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Beilage 2 zu nr. 257

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Protokoll, [ Münster ] 1646 Juli 11, 12. Kopie: RK FrA Fasz. 52a fol. 27–30’; KHA A 4
13
nr. 1628/20 unfol.; Giessen 207 nr. 187 S. 723–732 – Druck: APW III C 2, 662 Z. 28 – 665
14
Z. 32.

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