Acta Pacis Westphalicae II A 4 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 4: 1646 / Hubert Salm und Brigitte Wübbeke-Pflüger unter Benutzung der Vorarbeiten von Wilhelm Engels, Manfred Klett
205. Nassau und Volmar an Trauttmansdorff Münster 1646 Juni 19

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Nassau und Volmar an Trauttmansdorff


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Münster 1646 Juni 19

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Kopie: KHA A 4 nr. 1628/20 unfol. = Druckvorlage – Konzept: RK FrA Fasz. 92 IX
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nr. 1297 fol. 275–276.

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Verzögerung der Beratung über die französische Satisfaktion durch Reichsstände.

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Ewer Exzellenz solle hiemitt unverhalten sein, nachdem dieselb unß iüngst
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erinnerung thuen lassen, daß dem Churmaintzischen directorio unser penul-
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tima declaratio in puncto satisfactionis Gallicae sambt der Frantzosen ant-
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wort ad dictaturam zu communiciren

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Vgl. nr. 182.
, daß wir solches gethan, auch dabey
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dem directorio angedeutet, weil die Frantzosen so starck auff Philipsburg und
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der superioritet uber die reichsständt im Elsaß verharreten, zumahln der duca
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di Longavilla es ahn mich, Volmarn, begehrt, nachdem wir Kayserlichen im
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nahmen ihrer Kayserlichen majestätt darzu nitt einwilligen wolten, daß die-
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ßes petitum in consultation gebracht werden möchte, bey welcher occasion
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man sich auch, waß auff deß hertzogs zu Lothringen protestation zu thuen
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sein werde, entschliessen köndt.

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Nuhn hatt Dr. Regensperger mir, Volmarn, gestern diese anzeig gethan, daß
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er zwar auff heut dessentwegen im rath hette ansagen lassen, es weren aber
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der Culmbachische

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Dr. Johann Müller (1583–1648), auf dem WFK 1645 März-1648 Januar Ges. für die Mgft.en
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Brandenburg-Ansbach und Brandenburg-Kulmbach sowie den fränkischen Reichskreis ( Wal-
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ther
, 65f.; Wolff , 213).
und Nürrnbergische gesandten zu ihme kommen und
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hetten begehrt, diese consultation noch derzeit einzustellen, dan erstens we-
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ren sehr wichtige puncten, so sönderlich in der protestirenden religionsbe-
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schwerungen einlauffen wolten, darinnen begriffen, daruber sie nothwendig
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ihrer herrn und obern mehrer instruction einholen müsten. Zum andern solte

[p. 354] [scan. 434]


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man diese materi [ nicht ] nur alhie, sondern auch zumahln zu Oßnabruck ad
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deliberandum geben. Drittens weren die 4 classes der Schwedischen replic
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noch nitt absolvirt, die solte man ehe dan nochmahln vor handts nemmen
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und die consultationes daruber vollenden. Zum vierten were pillig, daß man
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vor allererst die reichssachen ehe dan der frembden cronen sachen vor handt
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nehmen thue, consequenter köndte der punctus satisfactionis noch wohl an-
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standt leiden.

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Nuhn hette er darauff geantwortet, es were der rahtgang nitt auff deliberation
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aller puncten, sondern allein, waß der Frantzosen newe praetensiones an-
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langte , auch nur praeparatorie darvon zu reden, angesteldt, dan er wohl er-
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achten köndt, es der weniger theil ständen darauff instruirt wehren. Im ubri-
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gen hette er vermeint, es were bereits uber die 4 classes gnugsamb deliberirt
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worden und möchte bey denen den Kayserlichen gesandten ubergebnen be-
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dencken

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Anspielung auf die am 27./28. April 1646 übergebenen Gutachten der drei Reichskollegien
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(vgl. nr. 58 und 63).
pleiben köndten. Fragte mich darauff stracks, weiln allem ansehen
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nach die protestirende auß dieser handlung ein grosse weitlaufftigkeit ma-
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chen werden, ob nitt besser, die consultation noch ein zeitlang anstehen zu
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lassen, dan Trier, Cölln und Bayern hetten sich schon entschuldigt, daß sie
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auff die proponirte quaestion nitt votiren köndten, sondern weitern bevelchs
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erwartten müsten.

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Ich habe ihme geantwortet, eß hetten die Frantzosen zu dieser publication
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ursach geben, hielte aber meinestheils nitt vor unrathsamb, daß mans mitt der
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consultation, sonderlich wan man nach anmassung der protestirenden weiter,
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alß sonst die intentio wer, hineinrinnen solte, noch etwas zeit anstehen
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liesse.

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