Acta Pacis Westphalicae II A 4 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 4: 1646 / Hubert Salm und Brigitte Wübbeke-Pflüger unter Benutzung der Vorarbeiten von Wilhelm Engels, Manfred Klett
110. Trauttmansdorff an Ferdinand III Münster 1646 Mai 18

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–/ 110 /–

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Trauttmansdorff an Ferdinand III.


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Münster 1646 Mai 18

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Eigh. Ausfertigung: RK FrA Fasz. 50a Konv. A fol. 110–110’, praes. 1646 Mai 27.

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Durch Verständigung der Generalstaaten mit Spanien bessere Verhandlungsposition gegenüber
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Frankreich. Französischer Bericht über spanische Verleumdungskampagne gegen Trauttmans-
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dorff ; Spekulationen über französisch-habsburgisches Heiratsprojekt. Neues kaiserliches Verhand-
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lungsangebot : französische Souveränität über das Elsaß, aber keine Abtretung Breisachs. Mög-
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licherweise gleichzeitiger Friedensschluß Frankreichs mit Spanien und mit dem Reich? Bayern:
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Zession Breisachs. Verhandlungen wegen Reichsunmittelbarkeit der Stadt Bremen, finanzielle
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Aspekte.

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Euer Römische Kayserliche Maeyestät urtheilen in ihrem schreiben vom 8.
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ditß

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Konnte nicht ermittelt werden.
gar höchst vernünfftig von der cronen intentionen. Jedoch seithero
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Frankhreich vermutet, die Spanischen möchten mit Hollandt baldt schlies-
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sen , erzaigen sie, Französische abgesandte, sich waß tractabiliores, wie Euer
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Kaiserliche Majestät auß mitkhomender meiner relation mit mehr allergnä-
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digst vernomen

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S. nr. 111.
. Khan also die hoffnung des fridens nicht gar verlüren, aber
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auch nicht vergwissen. Monsieur d’Avoux, praemissa longa adulatione, hat
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mir entdekht, wie bey Euer Kaiserlicher Majestät mier böse officia durch
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conte de Penneranda, duca di Terranova, P. Chiroga unndt gar meine allerge-
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nedigisten Kayserin unndt frauen gemacht werden. Diesses heten sie, Franzo-
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sen , auß des duca di Terranova brieffen an Castel Rodrigo, so die Hessen
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intercipirt, vernomen. Ego risi inventionem et tamen gratias egi. Die Franzo-
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sen wolten mich gern gegen die Spanischen ministros verhezen, sed frustra.
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Ich bin der genzlichen mainung, conclusa pace wierdt ansuchung umb unser
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gnädigste princessin vor den könig in Frankhreich beschechen, si princeps
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Hispaniarum

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Balt(h)asar Carlos (1629–1646), Pz. von Asturien, Sohn Philipps IV. Als Thronfolger vorgese-
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hen starb er am 9. Oktober 1646 an den Blattern ( Mecenseffy , Habsburger, 79f.; DHE I,
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452).
aliam sibi iam delegisset, hoc matrimonium non esset contem-
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nendum . Des königs auß Frankhreich contrefeit (so mier der Servient ge-

[p. 195] [scan. 275]


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schenkht ) haben meine leut, ohne mein vorwissen, nechst der princessin, daß
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sie einander ansechen, gestelt. Das haben die Franzosen gesechen und strax
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der königin zugeschriben. Der könig ist wol umb ein guets khürzer alß die
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princessin.

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Breysach zu erhalten, hab ich die sovrenitet über Elssaß offerirt (Euer Kai-
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serlicher Majestät befelch gemäß). Arrisit, aber sie heten gern Benfelden
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darzu, quod negavi. Schickhen destwegen ein curier nach Pariß, interim
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khomen die Spanier mit denen Holländern zum schluss, et omnia erunt faci-
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liora , unndt khan hoffnung sein, zwischen Spanien undt Frankhreich zu-
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gleich mit Euer Kaiserlicher Majestät undt dem Reich zu schliessen. Bavari
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iterum urgent cessionem Brisacii, attamen audita oblatione superioritatis Al-
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satiae aquieverunt. Ich wolte vor Euer Kaiserliche Majestät gern wegen der
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immedietet der stat Bremen

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Die Reichsstandschaft der Stadt Bremen war nicht eindeutig geklärt und wurde auf dem WFK
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von Schweden aus politischen Gründen – nach anfänglicher Anerkennung – bestritten ( Buch-
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stab
, 31ff., 69ff.). Zu der weiter unten gen. Zahl von 100 000 fl. für ein Reichsstadt-Privileg
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vgl. ebenda , 69 Anm 27.
wol wirtschaften, daß sie sich gegen Euer Kai-
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serliche Majestät dankhbar erzeigten. Hab ihnen lassen andeuten, ein solche
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gnadt seye wol 100 000 reichstaller wert. Sie haben sich auf 50 000 gulden
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erkhlärt. Es möchte auf 50 000 reichstaller zu bringen sein. Doch ists noch
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nicht gewiss. Euer Kaiserliche Majestät wollenß noch der hoffcamer, einiges
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conto darauf zu machen, nicht eröffnen. So die sach zum schluss gebracht
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wierdt, wären allererst die hirigen unndt Ossnabrigische Kayserliche ge-
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sandte darvon zu bezallen, von dem übrigen die reichshoffrät, so in diesem
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werkh gearbeitet, sonderlich der dominus Gebhardt, unndt, so die summa
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ergibig, auch Euer Kaiserlicher Majestät geheime räth, sonderlich auch der
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reichsvicecanzler, mit bezallung der besoldung oder ergözligkheiten zu be-
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denkhen .

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