Acta Pacis Westphalicae II A 4 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 4: 1646 / Hubert Salm und Brigitte Wübbeke-Pflüger unter Benutzung der Vorarbeiten von Wilhelm Engels, Manfred Klett
108. Ferdinand III. an Trauttmansdorff Linz 1646 Mai 17
Linz 1646 Mai 17
Ausfertigung (H.): RK FrA Fasz. 92 IX nr. 1235a fol. 85 = Druckvorlage – Konzept: ebenda
Fasz. 50c fol. 33.
Beratung und Gutachten wegen französischer Reichsstandschaft bei Abtretung des Elsaß.
Waß ahn mich ihr mit und neben meinen zue denen Oßnabruggeschen frie-
denstractaten verordneten gevollmechtigten in nr. 58 iüngsthin gelangen
laßen, ob nemblich der cron Frannkreich mit uberlaßung Elsaß zuegleich
auch die session und votum in dem reichsrath einzuraumen, hab ich in not-
turfftige deliberation gnädigst ziehen laßen. Waß mir nun pro et contra hier-
üeber vorkhommen und weßen ich mich entlichen darauff resolvirt, das alles
habt ihr beyligendt zue vernehmen undt euch darnach in einem und dem
andern zue richten.
Gutachten deputierter Räte, Conclusum und Resolution Ferdinands III. betreffend Reichsstand-
schaft Frankreichs für das Elsaß, Linz 1646 Mai 15, 17, 18. Kopie: RK FrA Fasz. 92 IX nr.
1235a fol. 86–92 = Druckvorlage – Konzept: ebenda Fasz. 52b fol. 42–47’ – Druck: Jacob,
329–333.
Ewer Kayserlicher Mayestät gesante zue Oßnabrug haben unter anderm in nr. 58 um reso-
lution gebeten, wie sie sich verhalten solten, weil Frankreich wegen Elsaß session und vo-
tum im reichsrath praetendiren thete, ob dem könig solches einzuraumen oder ob nicht
beßer, dieienigen stuckh, so hinterlaßen werden müesten, lieber in allodium alß feudum zu
geben. Die gehorsamsten räthe haben der sachen etwas weiter nachgedacht und insonder-
heit der notturfft befunden, nachzusehen, wie und welchergestalt das Elsaß sambt dem
Suntgaw und waß dem mehr anhengig, biß anher von Eurer Kaiserlichen Majestät hochlöb-
lichstem ertzhauß bey reichs- undt kraißtagen ist vertretten worden, dan die Frantzosen
begehren, solches alles eo iure vom Reich zu entpfahen und zue halten, wie es höchstge-
dachtes hauß gehabt. In der reichsmatricul wirdt das Elsaß sambt dem Suntgaw nicht zue
dem Österreichischen kreiß, sondern nur die Inner-, Unter- undt Oberösterreichische lande
sambt der graffschafft Tyrol gerechnet, auch der anschlag zu den reichscontributionibus
undt türkhensteuern nur uff ietztgemelte lande gemacht
ist dieses zue befinden, daß es vor zeiten, doch nur stuckweiß, zue dem Oberrheinischen
kraiß geschlagen und unterschiedlichen herrschafften zuegehört habe, die theilß mediate,
theilß immediate dem Reich unterworffen gewesen. Es wirdt auch noch heutiges tags von
den geographis zue dem Oberrheinischen kraiß gerechnet .
Vor zeiten ist es ein hertzogthumb gewesen und hat etwa dem hertzogen zue Schwaben,
sodan den hertzogen von Zäringen
und alß es uf die graven von Egißheimb
Lgf.en im Elsaß sind erstmals 1135 und 1138 belegt ( LMA V, 1662). Vor 1200 ist die Würde
der Lgf.en im Unterelsaß bei den Gf.en von Werd und in deren Nachfolge bei den Gf.en von
Oettingen gewesen ( Stammtafeln VI T. 151; Dollinger, 86). Die Gf.en von Dagsburg
(auch Egisheim genannt) ( Stammtafeln VI T. 160; Dollinger, 93; LMA III, 431) waren
zwar eine der bedeutendsten Familien des Elsaß, werden aber hier mit den Gf.en von Werd
verwechselt (zur Möglichkeit einer Verwechslung vgl. Zedler VIII, 312f.). Die Besitzge-
schichte, wie sie hier und im folgenden berichtet wird, findet sich auch in einem Memorial von
Giffens über das Elsaß ( Meiern IV, 720 –723) und wurde noch zu Anfang des 19. Jh.s vertre-
ten ( Ersch-Gruber, I/XXXI, 218).
mit nahmen Theodorus
Auch hier liegt wieder eine Vertauschung der Gf.en von Egisheim und von Werd vor: 1238
starb Gf. Heinrich I. von Werd, dessen Sohn und Nachfolger zu diesem Zeitpunkt noch nicht
geboren war ( Stammtafeln VI T. 151). Dreizehn Jahre zuvor war die Erbin der Gf.en von
Dagsburg (Egisheim) kinderlos gestorben ( ebenda T. 160; LMA III, 431). Der Name Theo-
dorus taucht in dieser Generation bei beiden Familien nicht auf (vgl. aber Zedler VIII,
312f.). Das Jahr 1218 ist wahrscheinlich eine weitere Verwechslung. In diesem Jahr starb der
letzte Zähringerhg. Berthold V. (um 1160–1218) ( NDB II, 161f.).
todt abgangen, haben drey partheyen sich umb dessen succession angenommen, alß erstlich
die graven von Habspurg, darnach die graven von Hohenberg und drittens die graven von
Öttingen
Durch die Heirat der Erbin der Gf.en von Werd, Adelheid (gest. 1387), mit Gf. Friedrich II.
von Oettingen ( Zedler XXV, 805; Stammtafeln VI T. 151) hatten die Oettinger Besitz im
Elsaß, dessen Restitution noch 1651 gefordert wurde ( Meiern, APE II, 858). – Die Habsbur-
ger waren schon vor dem 13. Jh. im Elsaß begütert ( LMA IV, 1815f.). – Die Gf.en von Ho-
henberg waren dagegen nicht im Elsaß begütert; allerdings waren sie mit den Habsburgern
verschwägert ( ADB XII, 659–669; Stammtafeln I T. 144).
sich mit den graven von Hohenberg verglichen und den halben theil deß landes, nemblich
daß Obere Elßaß, darinnen Enßißheimb liegt, uberkommen. Das andere theil, alß Unterel-
ßäß, ist den graven von Öttingen gebliben, die solchen hernach an daß stifft Straßburg
verkaufft, dahero sich folgende bischöffe auch etwa landtgraven in Elßäß geschriben und
viler herrschaften und güetter darinnen bemechtiget, die theils uff heütigen tag noch zum
selbigen bistumb gehören
gemischt, ist ein grosser theil deß landes andern herrschafften mehr unterwürffig bliben, die
theils uff heütigen tag noch immediate vom Reich dependiern oder sonst ihre gewisse frey-
heiten und exemptiones haben, alß der abbt von Murbach
und Lothringen, die marggraven von Baden, die graven von Hanaw und andere mehr vom
adel
Das Haus Württemberg hatte 1397 die Gft. Mömpelgard und im 15. und 16. Jh. noch einige
kleinere Besitzungen erworben, unter ihnen die Gft. Horburg-Reichenweier ( Rencker,
157–161; Overmann, 106f.; Stein, 31f., vgl. ebenda Karte III). – Das Hgt. Lothringen hatte
im Elsaß 1583 Pfalzburg erworben; zum lothringischen Besitz gehörten außerdem Lixheim und
Saarburg. Die beiden erstgenannten Besitzungen waren 1629 zu Reichsft.ern erhoben worden
( Stein, 181, 442f.; Klein, 155f.). – Die Mgf.en von Baden besaßen im Unterelsaß die Herrschaft
Beinheim ( Rencker, 157). – Die Gf.en von Hanau waren 1480 und 1570 nach dem Aussterben
der Gf.en von Lichtenberg zu deren Territorium im Elsaß gekommen. Der Besitz erstreckte sich
von der Pfalz entlang des Vogesenfußes bis in den rechtsrheinischen Bereich ( Stein, 27, vgl.
ebenda Karte II). – Zu den kleineren Territorien im Elsaß vgl. ebenda, 27f.
reich recognoscieren. Eß seind auch in dem lande unterschidliche freye reichsstätte neben
Straßburg gelegen, alß Hagenaw, Colmar, Schlettstatt, Weissenburg, Landaw, Münster in
St. Gregorithal, Keisersberg, Türckheim, Oberheim und Roßheim
Gemeint sind hier die elsässischen Reichsstädte der Dekapolis: Hagenau, Colmar, Schlettstadt,
Weißenburg, Mülhausen (1515 ausgeschieden), Münster im Gregoriental, Oberehnheim, Kay-
sersberg, Rosheim, Türkheim und Landau (seit 1511), die seit 1354 und erneut seit 1418 in
einem Bund zusammengeschlossen waren ( Sittler ; Seidel, 46).
Hagenaw
Die Reichslandvogtei Hagenau war im Zuge der Revindikationspolitik Rudolfs I. zur Wieder-
gewinnung und Verwaltung des Reichsgutes im Elsaß gegründet worden. Die Vogteirechte, die
im 17. Jh. von den Habsburgern ausgeübt wurden, umfaßten die Mitwirkung bei bestimmten
städtischen Wahlen in der Dekapolis, die Bestimmung über den Reichswald Hagenau und ca.
45 Reichsdörfer sowie verschiedene Lehensrechte ( HRG IV, 699–703; Repgen, Verhand-
lungstechnik, 640).
gehören etliche von ietzbemelten reichsstätten sambt einer grossen anzahl dörffer), aber eine
reichspfandtschafft und vor zeiten bischoff Berchtolden von Straßburg
umb 44 000 gulden pfandtweiß uberlassen, folgents der Churpfaltz für geleiste hilff wider
die statt Hagenaw in anno 1406 von einem andern bischoff frey und ledig ubergeben wor-
den
Ks. Sigismund (1368–1437), 1378–1388 Mgf. von Brandenburg, 1387 Kg. von Ungarn, 1410
röm. Kg., 1419/1436 böhmischer Kg., 1433 Ks. ( Koller). – Tatsächlich hatte Sigismund am
11. Januar 1423 den Pfg.en und ihren Erben, soweit sie die Kf.enwürde innehätten, die Land-
vogtei im Elsaß für 50 000 Gulden verpfändet ( Regesta Imperii XI nr. 5447).
get, sondern auch den halben theil gegen erlegung 50 000 goldgulden darzuegeschlagen, so
lange zue besizen und zu genießen, biß von Römischen Kaysern und königen solche 50 000
gulden wider bezahlt wurden. Und obwohl underschidliche enderungen damit fürgangen,
ist sie doch bey selbigem Pfalzischen hauß verbliben, biß kayser Ferdinandus I., hochlöb-
lichsten angedenckens, solche anno 1558 abgelöst und ahns hauß Österreich gebracht
Im Gegensatz zu der im Ga. geäußerten Auffassung war die Reichslandvogtei im Elsaß bereits
von 1504 bis 1530 in österreichischer Hand gewesen. Den Pgf.en wurde 1530 auf dem RT zu
Augsburg die Landvogtei erneut verpfändet; jedoch war in der Pfandverschreibung die erneute
Auslösung des Pfandes durch Österreich vorgesehen. Im Jahr 1557 schlug Ks. Ferdinand I.
diese Auslösung vor, die nach Aufbringung der erforderlichen Geldsumme im April 1558 er-
folgte. Anders als im Ga. angedeutet, wurde nicht die unter Sigsimund festgesetzte Pfand-
summe von 50 000 Gulden bezahlt, sondern ein Betrag von 40 000 Gulden sowie einige an-
dere Schuldsummen in Höhe von über 15 000 Gulden ( Becker ; Stein, 28).
Sundtgau ist die grafschafft Pfirt, welche nach absterben deß lezten graven von selbigem
geschlecht in anno 1324 durch seine dochter Johannam, alß herzog Albrechten von Öster-
reichs gemahlin, ans hauß Österreich gebracht worden
Johanna von Pfirt (1300–1351), Erbtochter von Pfirt, Tochter von Gf. Ulrich III. von Pfirt
(gest. 1324) und Johanna von Mömpelgard (gest. 1347/1349), heiratete 1324 Hg. Albrecht II.
von Österreich (1298–1358), 1330 Übernahme der Regierung in Österreich und Steiermark
( NDB I, 168f. ; Stammtafeln VI T. 146; Hamann, 34f., 179f.).
liche reichsstendt und herrschafften gelegen, welche andern zuegehören.
Von allen disen landen und herrschafften nun können die gehorsamsten räthe noch derzeit
nicht finden, daß daß löbliche hauß Österreich sich einiger session und stimm uf reichs-
oder creißtagen absonderlich gebraucht hete. Ob es aber davon in complexo mit und neben
den andern Österreichischen erblanden, so eigentlich ein ganzen creiß begreiffen, session
und votum gebraucht, werden die herrn Österreichischen räthe am besten wißen. Solte dan
daß haus von Östereich dergleichen weder separatim noch coniunctim nicht gehabt haben,
so were es ein guetes argument, die Franzosen von ihrer praetension dardurch zu diver-
tirn.
Es considerirn aber die gehorsamsten räthe dargegen, daß wangleich daß hauß Österreich
sich dergleichen gerechtigkeit nit gebraucht hette, daß doch die Franzosen, wan ihnen ein-
mahl solche lande als ein feudum Imperii oder auch nur alß ein allodium verschriben wer-
den solten, dennoch befuegt weren, session und votum davon zu begern auß ursachen, daß
gemelte lande einmahl ein immediatstandt deß Römischen Reichs gewesen und in solcher
qualitet vom hauß von Österreich besessen worden, quilibet autem status Imperii immedia-
tus habet ius sessionis et voti in comitiis Imperialibus, und kan davon wider seinen willen
nit außgeschloßen werden.
Zum andern mögten auch die reichsstendt selbst, insonderheit die catholischen, nit gern
sehen, wan den Franzosen solches ius verweigert werden solte, sonderlich wan es dagegen
den Schweden wegen Pommern gestattet würde, dan eine cron für der anderen disfalß nit
conditionis deterioris zu achten, und so guet die protestirende an Schweden wegen irer reli-
gion ein beystandt suchen in consiliis zu haben, so guet werden auch die catholischen der-
gleichen sich bey Franckreich getrösten und dannenhero inen in diser praetension schwer-
lich ablegen.
Es dürffte auch fürs dritte eine unbeliebende weitleuftigkeit und disputation wider die cron
Spanien erweckhen, indem die cron Franckreich einwenden möchte, weil sy nunmehr ein
feudum regale Imperii cum titulo legali et ex pacto publico besizen thete, so sey sie ebenso-
guet alß Spania zur session und voto in den reichsräthen qualificirt, und wie mehr man sich
darwiderstreben wolte, wie weniger man damit richten möchte.
Es befinden zwar die räthe, daß es sehr vil unglegenheit causirn wirdt, wan die Franzosen
dergestalt ad iura statuum Imperii legitimirt wurden, dan sie künftig die irigen auch auf die
hohen stiffter bringen und mit der zeit wohl gar zue Kayserlicher hocheit sich gnugsam
qualificirt erachten möchten. Aber die gehorsamsten räthe sehen diserzeit kein mitl, wie
daßelbe füeglich abzuwenden, es were dan sach, daß man alles, was inen von disen landen
gelaßen würde, vom Reich genzlich eximirn und inen gleich wie die drey stiffter Mez, Tull
und Verdun
Die drei Stifter Metz, Toul und Verdun standen seit der Wende vom 16. zum 17. Jh. unter
dauernder frz. Protektion, nachdem sie 1552 durch Heinrich II. (1519–1559; 1547 Kg. von
Frk.) besetzt worden waren ( Zedler ; Dickmann, 35–38; Stein, 48–54). Trauttmansdorff
hatte Frk. im Dezember 1645 einen Rechtstitel (titolo) über die drei lothringischen Hst.e und
die Reichsstadt Metz anbieten lassen ( Repgen, Zessionsbestimmungen, 533). Volmars Entwurf
des ksl. Textvorschlags für das IPM vom 27. April (nr. 44 Beilage 1) sah die Abtretung der
iura superioritatis der genannten Hst.e und der Reichsstadt Metz vor.
nit gern gestatten wurden.
Und ob man wohl dabei ein anders mitl in fürschlag gehat, daß inen etwan zuegemuetet
werden solte, wan sie session und votum wegen des Elsas haben wolten, so solten sie Mez,
Tull und Verdun darzueschlagen und also von demselbigen ganzen corpori ein session und
stimm, gleich wie Schweden von Pommern, Bremen und Verden, haben und, da sie sich
deßen verweigerten, so hete man etwae beßere ursach, ihr petitum hernach abzuschlagen, so
besorgen doch die räthe, es werde solches nit wol vonstatten gehen, aldieweil uff Metz, Tull
und Verdun den iuribus Imperii so weit schon renunciiret und sich nit leicht zurughandlen
lasst, auch dises alß ein newer fürschlag nur ein newe remoram zue dem so hoch verlangten
fridenschluß causiern wurde.
Derowegen die gehorsambste räthe vermeinen, eß seye daß sicherste und beste, noch zur
zeit wegen session und stimm vor Elßäß gantz nichts zue moviren, sondern zue sehen und
zue erwarthen, ob die Franzosen solche selbst begehren und urgieren würden. Thun sie es
nicht, so hat man disseits auch zu schweigen, urgiern sie es aber, so hette man es ledig an die
stende zue weisen und ex parte Eurer Kayserlichen Mayestät sich weder mit ia noch nein
vermercken zu lassen, biß die stendte darüber ihr guetachten abgelegt. Die werden auch am
besten ermessen, wan ihnen, den Franzosen, session und stimm gegeben werden solte, waß
ihnen für ein locus einzueraumen und wie sie sich dißfahls gegen andere zu comportieren
hetten, nach welchem alßdan Eure Kayserliche Mayestät alß daß oberhaubt der sachen vol-
lents ihren außschlag geben und immittelst ihres haußes abgesanten im fürstenrath die not-
turfft auch bedencken lassen könten. Jedoch stehet alles zue Euer Kaiserlicher Majestät
allergnädigstem wohlgefallen, dero sich die räthe allerunthertänigst gehorsam befehlen.
Conclusum: Ihrer Kayserlichen mayestät einzurathen, daß deroselben ertzhauß, auch dem
Heyligen Römischen Reich selbst, umb allerhandt inconvenientien zue verhuetten, am nutz-
lichsten seye, daß beede Elsäß sambt dem Suntgaw weder iure feudi noch allodii der cron
Franckreich uberlassen, sonder vilmehr totaliter von dem Reich eximiert und der cron, so
weit man sich der königlichen linien halben in tractatu vergleichen würd, incorporiert
werde. Da es aber ia nit zue erheben, dem herren obristen hoffmeistern freye hand zu lassen,
was undt wie weit er die session et votum decliniren möchte können, da auch der fried
daran hafften solte, derentwegen denselben nit ufzuhalten. Ratione loci et ordinis in ses-
sione, da es darzu khommen solte, in acht zu nehmen des löblichen ertzhauß praerogativ
und praecedentz in omnibus, im ubrigen es uff die ständt zu remittiren.
2. Von allem dem Spanischen pottschaffter parte zue geben. Haec relata et conclusa absente
Caesare.
Hora 10 post obitum augustissimae Imperatricis pientissimae memoriae
primo in consilio et relata ipsi omnia ut superius. Placuere omnia suae maiestati et iussum,
ut votum ipsum comiti a Trautmanstorff una cum concluso transmitteretur. Haec facta
17. Maii mane.
A prandio communicata omnia cum oratore Hispanico
Terranova, vgl. [nr. 1 Anm. 8] .
omne ius Imperii in Alsatias adimere et coronae Galliae easdem incorporare, nec etiam, ut
sessionem et votum habeant. Praestare, ut recognoscant hoc nomine Galli Imperium, ut iure
feudi possideant, sed sine sessione et voto, prout status Mediolanensis aliique complures
status in Italia praestant
votum non habeant. Pericula, oppositiones, arma, aemulationes Gallorum, quae imminent
ex sessione et voto, non defutura, quamvis etiam sessionem et votum non habitura sit Gallia.
Cum responsum fuisset Gallos, si quid respectus in Caesarem vel contributio reservaretur,
tanto magis inhaesuros sessioni et voto, replicavit legatus sessionem et votum a sua maiestate
omnino denegandam; si quid aliud urgeant et quasi cogant suam maiestatem status Imperii,
cedendum fore vi maiori.
18. Maii
sar: Mittantur domino comiti a Trautmanstorff omnia ista temperamenta et relinquantur
ipsius discretioni, quid pro ipsius dexteritate et integritate iudicaverit secundum cursum
tractatus augustae domui omnium maxime expedire.