Acta Pacis Westphalicae II A 4 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 4: 1646 / Hubert Salm und Brigitte Wübbeke-Pflüger unter Benutzung der Vorarbeiten von Wilhelm Engels, Manfred Klett
62. Nassau und Volmar an Trauttmansdorff, Lamberg und Krane Münster 1646 Mai 1

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Nassau und Volmar an Trauttmansdorff, Lamberg und Krane


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Münster 1646 Mai 1

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Kopie: KHA A 4 nr. 1628/20 unfol. = Druckvorlage; Giessen 210 nr. 97 S. 1091–1097 –
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Konzept: RK FrA Fasz. 92 VIII nr. 1184 fol. 393–394 – Druck: Gärtner IX nr. 84,
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558–562.

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Einwände der Mediatoren gegen die vorgelegte Langfassung der kaiserlichen Duplik an Frank-
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reich. Entwurf einer gekürzten Fassung.

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Euren Exzellencen und dem herren sollen wir hiemit unverhalten lasßen, das
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wir heutt nachmittag umb drey uhr den herren mediatoribus unnsere dupli-
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cam

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Reinkonzept: RK FrA Fasz. 92 VIII nr. 1193a fol. 441–454’. Einzelheiten später in APW III
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B 2.2.
vorgetragen, welche sie auch in unnserm beysein verlesen, aber dabey
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erstlich in genere diß bedencken movirt, das die schrifft gar zue lang, allein
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haubtsächlich uff verthädigung ihre Kayserlichen mayestät besßeren rechtens
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gerichtet wer, warmit ihrem ermesßen nach wir nichts anders außrichten
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würden, als das die Frantzosen newe verlengerung suchen, uns folgendts eine
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ander schrifft, doppelt so lang, einliefferen und sich zue keiner weitern
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handtlungh vermögen lasßen werdten, bis die unnserige vorderist casßirt wer.
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Sodan haben sie auch die mehiste pasßus, als bey dem ersten articul, membro
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primo et altero, bey den 8., 12., 13., 15. für iniurios, überflüsßig, den prioribus
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zuewiderlauffendt angezogen und darfürgehalten, es könte auß diesem allem
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noch wohl gahr ein gentzliche zerschlagung der tractaten erfolgen, warüber
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wir nun fast in 3 gantze stundt langh ein starcke concertation mit ihnen ge-
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halten.

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Endlich und nachdem sie uns gleichwohl allerhandt beweegliche erinnerung
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gethan und sonderlich zu erkennen gegeben, das man nunmehr so weit in
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puncto satisfactionis und waß deme anhengt, zuesamenkommen wer, das
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man ehist zue einem gueten schluß kommen möcht, so wolte auch die not-
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turfft erforderen, das man sich in der duplic darnach qualificirn und nit alles
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wiederumb übern hauffen werfen thet, so haben wir mit inen veranlaßt, er-
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stens solten sie sich alsogleich zue den Frantzösischen plenipotentiariis bege-
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ben und ihnen anzeigen, das wir inen unnsere duplic eröffenet, dieweill aber
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selbige in einer weitleuffigen schrifft bestandten, zumahlen etliche dubia vor-
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gefallen, welche dem frieden verhinderlich sein mögen, so hetten wir unß
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benommen, Eure Exzellencen und dem herren vorderist deßweegen zuzu-
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schreiben und werdten uns uff deroselben erfolgendte anttworth alspaldt
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ferner zu erklehren nit underlasßen, immittelst aber hetten wir ihnen auch
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vorgehalten, auf waß weiß und formb wir unnserstheils vermeinten, das in-

[p. 123] [scan. 203]


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strumentum pacis einzurichten sein werdte, die bestüende auch in disem und
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disen capitulis etc. (so sie, mediatores, allein mündtlich, ohne vorweisung
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unnsers proiects, zu erzehlen), und mochten wir zumahlen auch gerne ver-
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nemmen, wohien ihr, der Frantzosen, meinung ziehlen thet.

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Für das ander, im fahl wir die duplicam etwaß mehrers einziehen und die
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angeregte bedenckliche passus außlasßen würdten, das jedoch nichtsdestowe-
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niger die bereits übergebene schrifft bey inen in deposito verpleiben solte zue
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dem ende, wan der friedte nitt geschlosßen werdten solte, das alsdan solche
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unnsere depositirte schrifft zue gebührendter iustification ihrer Kayserlichen
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mayestät rechtmäsßigen sach für die rechte gegenhandtlung uf die Frantzösi-
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sche replic

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Die frz. Replik vom 7. Januar 1646 war den Mediatoren mündlich mitgeteilt worden. Diese
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fertigten eine Übersetzung an, die nach Durchsicht durch die frz. Ges. am 18. Januar den ksl.
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Ges. übergeben wurde ( APW II A 3 nr. 86; APW III C 2, 521). Druck: Londorp V, 1074f.
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(dt.); NS III, 394ff. (frz.); Gärtner VII nr. 68, 374–380 (lat.); Meiern II, 200 –203 (lat.).
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Einzelheiten später in APW III B 2.2.
gehalten, auch solchergestalt hernach menniglich publicirt werd-
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ten möge.

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Wir haben demnach, gedachten mediatoren ein genüegen zu leisten und mit-
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hien auch die von denn ständten, sonderlich Churcöllen und Churbayern (als
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welche ohnedas fast gleiche infäll gehabt) etwan erfolgendte ungleiche nach-
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reden und verweiß zu vermeiden, die gantze duplic aufs gelimpflichst und
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allein auf vier platt zusamengezogen, wie die beylag außweisen thut. Sofern
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es nun Eure Exzellencen, auch der herr, also guet findten, so köndte diese
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umbgesetzte schrifft den mediatoren ubergeben und folgendts durch diesel-
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ben den Frantzosen zugestelt werdten, deß verhoffens, es werdte auch ihrer
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Kayserlichen mayestät allergnädigsten instruction nit ungemäß sein, weil sie
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in irer vom 13. Martii ertheilter resolution andeuttung thuen

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APW II A 3 nr. 207.
, sie gnädigst
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gehrn sehen mögten, daß diesem scripturirn wie ehender, ie besßer ein endt
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gemacht werdte etc., derentweegen uns allerseits anheimbgeben, wann und
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ob wir vermeinen, solche duplicae den parteyen außzuantwortten seyen. Eure
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Excellencen und der herr wöllend uns derowegen ihrer rathlichen meinung,
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bey zeigen diß, zu bescheiden unbeschwert sein.


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Beilage [ 1] zu nr. 62


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[Textvorschlag für die Kurzfassung der kaiserlichen Duplik auf die französische Replik, Münster
30
s. d.]. Fehlt

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Vgl. APW III C 2.3, 115R-116R, und unten nr. 74.
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