Acta Pacis Westphalicae II A 4 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 4: 1646 / Hubert Salm und Brigitte Wübbeke-Pflüger unter Benutzung der Vorarbeiten von Wilhelm Engels, Manfred Klett
24. Trauttmansdorff an Ferdinand III Osnabrück 1646 April 23

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–/ 24 /–

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Trauttmansdorff an Ferdinand III.


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Osnabrück 1646 April 23

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Eigh. Ausfertigung: RK FrA Fasz. 50a Konv. A fol. 86–86’, PS fol. 86’, praes. 1646 Mai 3.

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Aushändigung der kaiserlichen Dupliken sofort nach Gutachten der Reichsstände. Religionsgra-
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vamina : Position Kursachsens? Französische Ablehnung des spanischen Angebots. Keine echte
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französische Hilfe bei schwedischer Satisfaktion. Gefahr eines Friedensschlusses ohne Spanien.
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Erzherzogin Maria Anna. Baldige Aufklärung des Verdachts gegen Schröder.

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PS Unterredung mit Servien.

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Euer Kaiserliche Majestät dringen gar höchst weißlich auf den fridenschluß.
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Ich begere ohne einiges kheufflein fortzugehen, aber ohn daß Schweden eher
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die duplicam empfange, wollen sie sich nichts heraußlassen. Wir khün daß
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ohne der stendt guetachten nicht übergeben. Daß guetachten khünnen wier
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nicht bekhomen, sonsten seindt wier eventualiter schon mit der duplica ge-
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fast . Wollenß über ein tag nicht aufhalten, wan wier der stendt guetachten
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haben. Wegen vergleichung der gravaminum wenden wier allerorten unsere
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officia ein. Hoff noch, wier wollenß auf gewisse ihar bringen. Die Chursaxi-
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schen , mit denen ich gestert gehandelt, hoff ich, sollen das werkh a perpetui-
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tate ad tempus bringen, doch daß man bey nechstem reichstag die sachen
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weiter zu vergleichen veranlasse. Wie unwißlich die Franzosen die Spanische
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offerta verwerffen, vernemen Eure Kaiserliche Majestät auß meinem andern
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schreiben

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Vgl. nr. 26.
, doch möchts von Pariß anderst resolvirt werden. Aber titubatio
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Hollandorum ex instinctu principis Auraici

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Friedrich Heinrich von Nassau-Oranien (1584–1647), seit 1625 Statthalter mehrerer Provin-
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zen der Vereinigten Ndl. ( NNBW I, 898–902; Poelhekke , Frederik Hendrik).
macht die Franzosen insolentio-
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res . Die Franzosen reden mit denen Schwedischen wegen zurukhlassung Bre-
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men unndt Verden alß die, denen es nicht ernst ist, waß zu erhalten, aber
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doch die schuldt der cession gern auf die Kayserischen schieben wolten. Al-
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leß daß acht ich nicht, trachte nur, wol hindurchzugehen. Aber wan Frankh-
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reich die Spanische oblation nicht annemen wil, da ist die difficultet, ohne sie
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zu schliessen, darzu die reichsstendte Euer Kaiserliche Majestät dringen wer-
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den . In causa matrimonii unserer princessin

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Ehg.in Maria Anna von Österreich (1634–1696), Tochter Ks. Ferdinands III., 1649 Heirat
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mit Kg. Philipp IV. von Spanien, führte 1665–1675 die vormundschaftliche Regierung für
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ihren Sohn ( Hamann , 296f.).
, will Euer Kaiserlicher Majestät
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allergnädigsten befelch schon in acht nemen.

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Dem |:Schröter:| khan ich die untreu nicht zumueten. Wan man nicht
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schreiben von ihm findet, glaub ich, er seye unschuldig, aber nunmehr
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khöndt er nichts mehr schaden, es ist die khremb

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Haken (vgl. Grimm XI, 2006f.).
schon all außgelegt unndt

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nichts mehr in recessu. Euer Kaiserlicher Majestät eigenhendige instruction

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Vgl. APW I.1 nr. 29.

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unndt handtbriefl laß ich niemandt lesen – darinen consistirt doch alleß. Des
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abschikhung merkhet er, daß es artificiose wär, si esset malae conscientiae,
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aufugeret, si bonae, fieret illi iniuria. Die sachen wierdt ohnedas baldt zum
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endt khommen. Damit ist auch Euer Kaiserlicher Mayestät handtbrifl vom
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10. dieß

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Konnte nicht ermittelt werden, vgl. Einleitung, LXXVIII.
, so ich den 22. empfangen, allergehorsamst beantwortet.

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PS Iezo gehet der comte Servient von mier wegkh, hat [ 1 .] wegen des armisti-
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tii mit mier geredt, wie Euer Kaiserliche Majestät auß einem andern meinem
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schreiben allergnädigst vernemen werden

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Vgl. nr. 25.
, 2. von Breysach, daß sie solches
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von Euer Kaiserlicher Majestät also gewiß zu erlangen verhoffen, daß sie
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auch destwegen khein wort nach Pariß geschriben heten, daß werkh hirdurch
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nicht zum bruch zu bringen, 3. daß die Schweden ine angesprochen, denen
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protestirenden zuzusprechen, von ihrem postulato perpetuitatis retentionis
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bonorum ecclesiasticorum zu weichen, quod bonum sit signum, 4. daß er ver-
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meint wegen Pfalz, Wirttemberg unndt dergleichen müsten die coronae cum
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resolutione d’accordo gehen. 5. Wan der Türg mit Euer Kaiserlicher Majestät
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brechen sol, wolten sie Euer Kaiserlicher Majestät helffen, ganz Ungarn recu-
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periren vor ihr hauss Osterreich. Omnium sit fides penes authorem.

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