Acta Pacis Westphalicae II A 4 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 4: 1646 / Hubert Salm und Brigitte Wübbeke-Pflüger unter Benutzung der Vorarbeiten von Wilhelm Engels, Manfred Klett
8. Trauttmansdorff an Ferdinand III Osnabrück 1646 April 19

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–/ 8/–

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Trauttmansdorff an Ferdinand III.


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Osnabrück 1646 April 19

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Eigh. Ausfertigung: RK FrA Fasz. 50a Konv. A fol. 84–84’, praes. 1646 April 30.

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Schwedische Satisfaktion: Pommern, Bremen, Verden; keine Ansprüche auf Schlesien oder auf
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kaiserliche Erblande. Hoffnung auf französische Geldentschädigung für Elsaß und auf Erhalt
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Breisachs. Salvius. Verwendung Auerspergs im Geheimen Rat.

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Die geheime tractatus, so ich den winter über hir mit denen königlichen
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Schwedischen gepflogen

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Zu den Verhandlungen mit Schweden vgl. Dickmann, 251ff., 276–279; Ruppert, 200–213;
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APW II A 3 nr.n 212, 240, 241, 253, 281.
, werden nunmehr offenbar, wie Euer Kaiserliche
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Majestät auß unserer gesambten allergehorsamsten relation vom heutigen
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dato allergnädigst vernemen

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Vgl. nr. 12.
. Dahero seindt meine schreiben desto khürzer.
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Hoff, es solle von deme, so ich den 12. Februarii nechsthin untertenigist erin-
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dert

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Vgl. APW II A 3 nr. 150.
, (aufs wenigst Euer Kaiserlicher Majestät oder dero liebden hauß zu
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schaden) nicht vil geendert werden. Churbrandeburg mag iezo seine diligen-
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tias thuen, halb Pomern zu erhalten. Denen gesandten

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Kurbrandenburg unterhielt auf dem WFK 1645–1649 je eine Gesandtschaft in Münster und
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Osnabrück. Leiter der gesamten Delegation war Sayn-Wittgenstein-Wittgenstein. Ges. Kur-
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brandenburgs in Osnabrück waren Loben und Wesenbeck, in Münster Heiden und Fromhold
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sowie 1645 bis mindestens November 1646 Portmann (vgl. APW III A 1.1, 674). – Johann
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VIII. Reichsgf. von Sayn-Wittgenstein-Wittgenstein (1601–1657), seit 1642 in kurbg. Dien-
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sten, 1653 von Sayn-Wittgenstein-Hohenstein ( ADB XLIII, 619–623 ; Grossmann ; Isen-
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burg
IV T. 11; Schmidt, Wetterauer Grafenenverein, passim). – Fhr. Johann Friedrich von
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Löben (1595–1667); 1642 Fhr.; zuerst in kursächsischen Diensten, 1632 kurbg. Verweser des
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Hgt.s Krossen und Züllichau, 1642 GR , 1644 Hauptmann der Gft. Ruppin und des Landes
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Bellin; 1640 Ges. auf dem Nürnberger Kf.entag, 1640–1641 auf dem Regensburger RT ,
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1645–1649 auf dem WFK ( Walther, 46–48; ADB XIX, 39–40 ; UA I, 778–788; Becker,
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Kurfürstenrat, 164). Loben verfaßte auf dem WFK ein Diarium ( APW III A 1.1, LXX). –
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Matthäus Wesenbeck (1600–1659), seit 1630 in kurbg. Diensten, auf dem WFK zugleich Ges.
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Pommerns ( Zeiz, 19–36; ADB XLII, 758–761 ). – Friedrich Fhr. von Heiden (Lebensdaten
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konnten nicht ermittelt werden) ( Hötzsch, 43ff.). – Dr. Johann Portmann (Lebensdaten
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konnten nicht ermittelt werden), 1633 in kurbg. Diensten ( Repertorium, 31, 34, 35; APW
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II C 2, 388 Anm. 2; Becker, Kurfürstenrat, 165 Anm. 137). – Dr. Johann Fromhold
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(1602–1653) ( UA IV, 349 Anm. 17; Repertorium, 34; APW III A 1.1, 838 Anm. 1).
lass ichs heut wissen,

[p. 14] [scan. 94]


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das sie arbeiten mögen, aber wier werden den fridenschluss nicht lenger khü-
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nen aufschieben. Von Bremen unndt Verden ist khein müglikheit gewest sie
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zu bringen, lass es aber gleichwol durch dominum Buschman

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Dr. Peter Buschmann (1604–1673), 1645–1648 kurkölnischer Ges. auf dem WFK. 1639 kur-
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kölnischer
GR , 1648 Kanzler des GR , mehrfach diplomatische Missionen für Kurköln ( NDB
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III, 68f. ; Honselmann; Kietzell, 104 Anm. 28; Foerster, 5f.).
den bischov
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von Ossnabrugkh wissen, sein fleiß anzuwenden, durch die Franzosen waß
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zu erhalten, daran ich gleichwol sehr zweifle. Oxenstirn hat sich obligatorie
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heut erkhlärt, von Schlesien oder Euer Kaiserlicher Majestät landen nichts zu
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behalten, sondern formaliter renunciirt.

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Euer Kaiserliche Majestät werden auss der relation von Münsster allergnä-
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digst vernomen haben, das ich wegen Elssaß 5 milliones reichstaller von
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Frankhreich begert hab

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APW II A 3 nr. 280. Vgl. Ruppert, 164.
. Hoff, wier wollen ein grossen theil erhalten, daß
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bedunkht mich ia besser zu sein, alß aequivalens von Euer Kaiserlicher Maje-
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stät Innerösterreichischen landen

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Zu Innerösterreich gehörten die Hgt.er Steiermark, Kärnten und Krain sowie die Gft.en Görz,
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Österreichisch-Friaul, Österreichisch-Istrien und Triest. 1619 wurde Innerösterreich wieder
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mit den übrigen österreichischen Ländern vereinigt, aber erst im 18. Jh. durch Verwaltungs-
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reformen strukturell aufgelöst ( Amon).
zu erstaten oder vom Reich grosse recom-
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pens bey dieser verarmung (so gleichwol nicht quitirt wierdt) zue suchen.

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Euer Kaiserlicher Majestät handbriefl vom 6. ditst hab ich allergehorsamst
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empfangen

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Konnte nicht ermittelt werden, vgl. Einleitung, LXXVIII.
. Das fundamentum wegen des Schröters

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Wilhelm Schröder (gest. 1679), 1645–1647 auf dem WFK Sekretär Trauttmansdorffs. Seit
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1636 bei der dt. Expedition der RK , 1642 Sekretär des GR , 1652 Nobilitierung ( Gross,
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391ff.; Ruppert, 31).
hab ich wol gewust,
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aber ich zweifel, ob er gemeint wirde

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Gegen Schröder bestand der Verdacht, die ksl. Elsaßinstruktionen vom 2. März verraten zu
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haben; vgl. Ruppert, 166 Anm. 149 und APW II A 3 nr. 273.
.

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Breysach

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Breisach, Stadt und Festung in Vorderösterreich, bedeutender Rheinübergang ( Seidel, 38; zur
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Bedeutung für die Verhandlungen auf dem WFK vgl. Repgen, Verhandlungstechnik).
zu erhalten, verzweifel ich noch nicht, obwol Volmar es schon vor
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verloren gibt. Est aliquantulum facile credulus tam boni quam mali. Dem
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Salvio hab ich von Euer Kaiserlicher Majestät wegen noch nichts zugesagt.
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Wär mier leidt, wan er sterben sol

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Ein Bericht, der auf persönliche Probleme von Salvius und auf dessen Erkrankung anspielt,
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befindet sich in: Schröder an Kurz, Osnabrück 1646 April 26. Eigh. Ausf.: RK FrA Fasz. 87
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unfol.
, mechte die ratification oder vilmehr die
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hirige conclusion waß aufhalten.

[p. 15] [scan. 95]


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Graf von Auersperg

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F. Johann Weikhart von Auersperg (1615–1677), 1643–1644 Oktober ksl. Prinzipalges. in
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Osnabrück. 1630/1653/1654 Nobilitierungen, 1645 Obersthofmeister Ehg. Ferdinands IV.,
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1646 GR , 1650–1669 Erster Minister, 1655–1657 Direktor des GR ( Mecenseffy, Auers-
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perg; Schwarz, 201f.; NDB I, 437–438 ).
wierdt noch Euer Kaiserlicher Majestät in geheimen
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rath wol dienen khünen, man mueß iunge herzu ziglen, die alten gehen zu
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boden, drey stundt aneinander auf ein Türkhischen tebich zu sizen macht
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einem wol alt, wanß vil ihar gewert hat

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Da die ksl. Handschreiben (vgl. Einleitung, LXXVIII) nicht vorliegen, ist über den Hinter-
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grund dieser Besetzung nichts Näheres zu erfahren. Die Ernennung Auerspergs steht wahr-
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scheinlich jedoch nicht im Zusammenhang mit der Krönung Ferdinands (IV.) zum böhmischen
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Kg. (so Mecenseffy, Auersperg, 331f.).
.

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