Acta Pacis Westphalicae II A 5 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 5: 1646 - 1647 / Antje Oschmann
292. Schröder an Kurz Osnabrück 1647 März 4
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Osnabrück 1647 März 4
Eigh. Ausfertigung: RK FrA Fasz. 87 (Teil III) unfol.
Kollision der schwedischen und französischen Interessen bei der pfälzischen Restitution; starke
schwedische Vorbehalte gegen Kurbayern und gegen die Waffenstillstandsverhandlungen.
Diesen abendt hab ich den Schweden unsere antwort in der Pfaltzischen sach
zugestelt. Salvius sagte zu mir: Wie kombts, das die herrn Kaiserliche so
starck für den churfürsten in Bayrn sprechen, da er doch ihrer Kayserlichen
majestät ergister feindt undt besser Französisch alß Osterreichisch were? Sy
wolten sambt den ständen des Reichs die sach dahin richten, das ihre
Kayserliche majestät der eviction wegen der 13 millionen liberirt werden
solten, dem churfursten und der Wilhelminischen lini die chur und die
grafschafft oder, wie mans nennete, den sawwinckel geben, darmit müeste er
wohl zufrieden sein. D’Avaux hingegen hat ihnen, den Schweden, außtrück-
lich gesagt, das Franckreich pro restitutione palatini die waffen nicht führen
wolte; e contra Sueci, sy und ihre andere adhaerentes weren bastant genueg
darzue. Wollen also gern sehen, wie man überein kommen wirdt. Ich trag
sorg, es mueß noch ein stuck von der Obern Pfaltz dahinden pleiben. Auff
die armistitihandtlung noch die neutralitet halten die Schweden nichts, und
sagte Ochsenstiern: Sy seyen nun mit dem Kaiser nicht mehr feindt, aber mit
Bayrn wohl; ein jeder solte nachlassen und Bayrn allein gewinnen, das
konten sy nit finden.